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Alle Kommentare von Nebenniveau
Was für eine Katastrophe. Als ich jung war fand ich die MIB Filme sehr unterhaltsam und irgendwie charmant. So viel kann man dabei nicht falsch machen, dachte ich mir. Wie naiv ich doch war…
MIB International gehört für mich zu Filmen wie ‚Gemini Man‘ oder ‚Suicide Squad‘. Filme die an sich nichts wirklich katastrophal schlecht machen, bei den aber alle Aspekte so mies sind, das man sich an nichts klammern kann. So entsteht eine toxische Mixtur die einem jegliche Sinne nehmen möchte und der Körper sich sofort zu wehren beginnt. Ein Liebloses Werk, das jegliches Potential zerquetscht und den Zuschauer für einen Idioten hält.
Obwohl der Film von Kompetenten Schauspielern nur zu protzt, die unter anderem auch schon ein gutes Händchen in Action und Comedy bewiesen haben, will hier einfach nichts zünden. Die Witze sind alle so flach und aggressiv unlustig. Ich glaub selbst mein 11-jähriger Neffe, der eigentlich alles lustig findet, würde bei diesen Dialogen nur ein genervtes Stöhnen von sich bringen. Die Geschichte ist vollkommen konfus und unnötig in die Länge gezogen, mit ein Haufen Lore die im Nichts verpufft. Charaktere werden in Dialogen aufgeplustert, bis man sie trifft und die Enttäuschung sich tief in die Seele bohrt. Dazu ein Haufen Entscheidungen, die 100% von einem Kopflosen Gremium getroffen wurden. Die Verwandlung des Zuges, in dem nur Aliens und MIB Agenten sind. Nerviges und ständiges Hüpfen von einer Ecke der Erde zur nächsten. Und wer hatte die Idee eine billige Kopie des Crazy Frogs zu einem Kumpanen zu machen? Der nicht nur in seinem Charakterdesign total daneben schlägt, sondern auch einfach nicht seine Klappe halten kann und einen unwitzigen Kommentar nach den anderen abreist. Dazu ein Plot dessen Twist man vom ersten Moment erahnen kann und sicherlich niemanden überrascht hat. Die Darstellung des Schwarms ist auch so einseitig und dröge. Ich versteh auch bis jetzt noch nicht warum eine vage Gefahr im Universum unverzeihlich ist, aber eine scheinbare Supernova Waffe, welche bei voller Power ganze Planeten zerstören könnte, vollkommen in Ordnung geht. Vor allem wenn sie zu einer Alien Rasse gehört, an der über den Film eigentlich kein gutes Blatt zurück bleibt.
MIB International ist ein Film der einem jegliche Energie und Wohlwollen von Minute eins Aussaugt und einen als leere Hülle zurück lässt.
Dope ist irgendwie ein besonderer Film. Erfindet er das Rad nicht neu, so bietet der Film doch viele frische Ideen und Erzählweisen, um die Geschichte der Außenseiter durchgehend spannend zu halten. Der Soundtrack ist einfach fantastisch. Mit einer Best-Of der 90er Hip-Hop Szene werden nicht nur richtige Banger abgespielt, sie werden dabei auch geschickt mit in den Plot verwoben. Die Schauspieler sind auch allesamt klasse und bieten fantastische und hervorstechende Performances, an die man auch nach dem Abspann noch manchmal denken und schmunzeln muss. Die frische Geschichte wird durch innovative Kamera und Montage teilweise auf ganz neue Ebenen erhoben, welche sich nicht zu fein ist, etwas experimentelles zu zeigen. Forrest Whitaker als Erzähler ist dabei natürlich das Sahnehäubchen oben drauf.
Zu den spezifischen Problemen und Situationen, zeigt Dope auch universelle Probleme vom große werden in so einer Umgebung, den unterschieden zwischen Reich und Arm und die brutalen Umstände, die man einfach so hin nehmen muss. Es ist auch toll wie kreativ und offen die Freundesgruppe mit jedem neuen Problem umgeht, sodass es nie wirklich langweilig wird.
Naja, nie stimmt nicht ganz. Das Pacing zieht sich manchmal. Gewisse Aspekte tauchen in der Geschichte auf und verschwinden dann auf nimmer wiedersehen. Besonders negativ fallen mir die Szenen mit Nakia ins Auge. Bringt sie am Anfang den Haupt Konflikt des Filmes ins Rollen, bremst sie gegen Ende doch das gesamte Pacing des Filmes aus.
Dope ist was besonderes und ich würde mir wünschen mehr Filme in dieser Art zu sehen.
Auf jeder Liste der besten Animationsfilme, darf The Iron Giant nicht fehlen. So hat es jetzt doch mehr als 30 Jahre gedauert, bis ich mir den Film endlich gesehen habe. Und ich muss zustimmen, es ist ein absoluter Kultklassiker. Mit allen was ein Kultklassiker ebenso ausmacht. Von guten Ideen, tollen Momenten und kleineren Fehltritten, über die man gerne mal hinwegsieht, da es ja ein Klassiker ist.
Die Geschichte ist toll und bietet gutes Potential, den Film auf verschiedene Art und Weise zu betrachten. Der Charakter des Iron Giant ist dabei auch klasse inszeniert und wächst einem richtig ans Herzen. Und auch wenn die Handlung manchmal einfach nicht die Konsequenzen mit sich ziehen, die man erwarten würde.
Leider funktioniert die Mischung aus CGI und Animation bei mir manchmal nicht so. Auch sind sehr viele grobe Fehler in dem Film, wie zum Beispiel die Größen Dimensionen, die sich teilweise massiv unterscheiden. Ich persönlich bin auch nicht so ein Fan des Charakter Designs und die Geschichte zieht sich an manchen stellen etwas.
Aber nichtsdestotrotz ist der Iron Giant ein Film der ein Eindruck und ein beeindruckendes Gefühl beim Zuschauen hinterlässt.
Ratatouille ist ein Pixar Kleinod, zu dem ich immer wieder zurückkomme. Dabei ist der Film oberflächlich eigentlich nichts Besonderes. Die Idee einer Ratte, die zum besten Koch Paris aufsteigt, ist jetzt nicht unbedingt eine Geschichte, die man so erwartet oder große Vorfreude in einem erweckt. Aber es ist alles drum herum und die absolute Liebe und Sorgfalt der Macher, die diesen Film so gut macht. So kann man es auch verzeihen das die zwei Plots der Ratte die ein Koch werden möchte und einem jungen Mann der ohne sein Wissen zum Erbe eines Nahrungsmittelimperiums wird, manchmal nicht so gut zusammenpassen und teilweise etwas aneinander vorbei laufen. Das funktioniert, weil die Kernaspekte alles fantastisch ausgearbeitet sind und die Übergreifenden Themen ständig wieder relevant werden. Jeder kann ein Koch werden. Deine Geburt bestimmt nicht über dein Leben, sondern du tust es, mit viel Willen und Durchsetzungsvermögen. Der Film hat viele interessante Konflikte, die auch oftmals auf mehrere Ebenen funktionieren.
Wie von Pixar gewohnt, ist das ganze Art Design fantastisch und gut mit allen Aspekten der Welt abgestimmt. Ein ganz krasses Gegenbeispiel ist dabei „Raya“, bei dem die Charaktere und die Umgebung manchmal unpassend zusammengeführt wurden. Die Charaktere sind so Designend wie man es sich wünscht. Man kann schon viele Merkmale und Verhaltensmuster bei einem Blick erhaschen.
Leider will nicht alles passen, gerade wenn es um den zweiten Protagonisten geht. Es wird viel Bedeutung auf ihn gelegt, ohne dass er sich dieser irgendwann als Würdig erweisen könnte. Nicht beim Kochen, nicht in der Romanze, nicht beim antreten seines Erbes. Er bleibt einfach durchgehend nervig und hat nur ein paar Momente, in dem er etwas Charakter beweist, welches aber im großen und ganzen wieder untergeht. Er ist wie ein stotterndes Gefährt, das den Plot irgendwie voran treibt, aber dabei durchgehend den Raum voll stinkt.
Aber am Ende ist das auch nicht mehr so wichtig. Mit einem cleveren und Herzerweichenden Finale wird die Geschichte fantastisch abgerundet, ohne dabei die Konsequenzen ihres Handels aus den Augen zu verlieren.
Nach dem etwas unausgereiften ersten Teil, bietet Road Warrior nicht nur die Grundlage für die nächsten Filme, sondern ist auch absolut wegweisend für diese Art der Postapokalypse. Was Blade Runner für Cyberpunkt, und Herr der Ringe für Fantasy ist, ist Mad Max II für die Postapokalypse. Ich find es auch toll, das dieser Film von seiner klassischen Erzählweise abstand nimmt, und dabei sich das gewand der Mythos überzieht. Wie einst bei Conan, bekommt man eine Geschichte von einem Erzähler erzählt, welche den wahnwitzigen Mad Max selbst getroffen hat. Die Geschichte ist auch wie eine Legende aufgebaut, mit klaren Helden, Bösewichten und Motiven. Einfach und Geradlinig weiß Mad Max II was es sein möchte und füllt diese Rolle toll aus.
Der Style des Filmes ist einfach fantastisch, genau so auch die Charaktere in ihrem Aussehen und auch Verhalten. Die Welt wirkt in seiner Trostlosigkeit eingelebt und gleichzeitig ausgelaugt, was zur Authentizität des Ganzen beiträgt. Die Art und Weise wie Gewalt eingesetzt ist nicht nur kraftvoll inszeniert, sondern wird auch als Stilmittel genutzt um die Welt und den Plot noch lebhafter darzustellen. In einer Welt voller Wahn und Exzess, gehören solche Grausamkeit zum Alltag dazu.
Aber so ganz wollte der Funke bei mir nicht überspringen. Manchmal ziehen sich die Szenen etwas und Handlungen von Charakteren sind etwas undurchsichtig gemacht, das man in den simplen Plot manchmal den Überblick darüber verliert wer jetzt eigentlich was will. Der Soundtrack, wenn nicht ganz so furchtbar wie im ersten Teil, ist immer noch nervig und raubt manchen Szenen viel Charm durch gezwungenen Bombast.
Mein erster Film von Thomas Vinterberg und der erste Film seit fast einem Jahr, den ich endlich mal wieder im Kino sehen konnte. Wenn es so weitergeht, kann ja nichts schiefgehen. Achtung! Spoiler!
Der Rausch ist ein fantastisches Drama und Analyse von Alkohol in der Gesellschaft, ohne jemals irgendwie den Zeigefinger zu erheben. Man wird sofort in den See Lauf geworfen. Eine Tradition bei der Alkohol Exzess zelebriert wird und Übergeben in der Öffentlichkeit nicht geahndet, sondern sogar belohnt wird, wenn man es nicht alleine macht. Aus dem Chaos wird man in den Drögen Status Quo von mehreren Lehrern geworfen. Allen voran Martin, der eine möglich strahlende Zukunft hinter sich gelassen hat und nun sein Limit erreicht hat. In der Familie läuft es nicht so gut, die Arbeit macht ihm auch kein Spaß mehr und selbst das automatisierte Programm, das er sich über Jahre angelegt hat, lässt ihn nur noch gegen eine Wand fahren. Das alles ändert sich eines Schicksalshaften Abends, als eine Theorie in den Raum geworfen wird, das wir alle eine halbe Promille zu wenig zur Welt kommen. Eine Theorie die getestet werden möchte. Die Überwindung doch einen Schluck zu nehmen und dann seine harte Schale in binnen ein paar Gläsern erweichen zu lassen, zeigen das Alkohol und Martin alte Freunde sind, die sich schon lange nicht mehr gesehen haben.
Mit Mut zur Veränderung, erprobt er die These, und feiert gleich einen ersten Erfolg. Davon angespornt ahmen seine Freunde ihm nach. Neue Lebensfreude macht sich breit. Die Starrheit löst sich auf und plötzlich läuft alles irgendwie ganz rund. Doch wie der Mensch eben so ist, muss man die Grenzen immer weiter ausreizen, und das Experiment nimmt ständig neue Züge an. Als Zuschauer bemerkt man schnell, dass es so nicht gut gehen kann. Auf jede Manie folgt eine Depression und auf jeden Rausch folgt ein Kater. Doch sie unterdrücken den Kater und treiben sich gegenseitig immer weiter voran, sodass der Rausch zu allem wird was sie verlangen. In Schritt drei des Experimentes gibt es ein jäher Weckruf, welcher niemanden der Gruppe kalt lässt. So merkt man auch schnell, dass diejenige mit Sozialen Rückhalt sich schnell wieder fangen können. Doch nicht so Tommy. Wenn der Job des Sportlehrers vielleicht auch nicht seine absolute Berufung war, so bleibt ihm nun nichts mehr, bis er mit einem Boot auf das Meer fährt und nie wieder Lebend zurückkehrt.
Das Ereignis lässt auch den letzten der Gruppe aus der Schockstarre erwachen. So treffen sie sich zum Essen und Reden, als eine Kolone betrunkener Abiturienten an ihnen vorbeizieht und sie von der Feierlaune angesteckt werden. Dabei erhält Martin mehrere Nachrichten, die entweder aus der Feder seiner Frau oder seines alten Freundes Alkohol stammen könnte. In völliger Ektase bringen sie zusammen noch einmal alle Freude zum Ausdruck, bis im letzten Frame Martin in der Luft verharrt, bereit in die selben Gewässer zu stürzen wie sein Freund Tommy.
Der Film ist fantastisch gemacht, mit großartigen Schauspielern, einem tollen Drehbuch und sehr nüchternen Film Art. Das Thema des Alkohols wird dabei auch super behandelt, und wirft mit ständigen, glänzenden Augen zu Churchill und Hemingway, eine Art Rechtfertigung in ihrem Handeln. Dabei ist es am Ende auch gar nicht nur der Alkohol, der für alle Probleme sorgt, sondern tiefsitzende Aspekte, die durch den Alk wieder losgerüttelt wurden. Ein fantastisch vielschichtiger Film, der sich viel vornimmt, aber dann am Ende auch viel zu bieten hat.
*Spoiler*
8MM hat mich ehrlich verstört, was nicht viele Filme schaffen. Als ein Bewohner des Internets sind mir auch schon alle möglichen Grausamkeiten in gelangweilten Zeiten über den Bildschirm geflackert. Aber niemals in solche Abgründen und niemals auf so eine schmutzige, grobporige Art und Weise. Der Film ist eine fantastische Darstellung düsterer menschlicher Begierden. Ob es nun sexueller Natur ist, Gewalt oder einfach nur Macht. Dabei finde ich die Erkenntnisse aus dem Film so herrlich erfrischend. Der Reiche Mann hat ein Snuff Tape anfertigen lassen, einfach weil er es kann. Mashine hat all diese Gräueltaten getan, nicht weil er psychisch krank ist oder irgendwelche Defizite aus seiner Kindheit aufarbeiten möchte. Er tut es einfach nur weil er es mag. Das Konzept und der Drang nach Rache und Gewalt wird hier auch fantastisch kontextualisiert und zermürbend dargestellt.
Doch trotz all dieser Abgründe, verliert der Film nie wirklich seine Menschlichkeit. Die Beziehung zwischen Tom und Max California ist fantastisch ausgearbeitet und entwickelt sich immer weiter, bis zum schmerzhaften Ende. Tom ist auch sehr fokussiert auf seine Arbeit, und schaut dabei manchmal etwas zu tief in den Abgrund. Aber genau so zeigt er auf Eindrucksvolle Art und Weise seine Verletzlichkeit, als er plötzlich wiedererwartend seine Tochter in der Wiege wiederfindet. Überrascht von diesem absoluten Liebesbeweis, bricht er zusammen.
Obwohl der Film teilweise etwas über die Stränge schlägt, behält er doch bis zum Schluss eine Authentizität im Blick in die Seele zermürbenden Abgründe.
Wollte Godzilla 1 und noch Blueballen, übertreibt es der zweite Teil mit den Kaiju Kämpfen. Oh, entschuldige, ich meine natürlich Titanen. Im Wandel zu einem Cinematic Universe, haben sie viele sonderbare Entscheidungen getroffen, die dem Film als Film eher weh tut, anstatt ihn abzurunden. Titanen, Monarch, SHIELD Artige Raumschiffe, geheime Basen rum um . Der Film verliert sich darin, alles irgendwie kohärent darzustellen und wirft gleichzeitig viele Konzepte herum mit dem Motto ‚Friss oder Stirb‘. Das sie auch alle klassischen Monster auf einmal aus den Mottenkisten holen um sie nacheinander an die Wand zu klatschen, ist auch eher schwach und kratzt an dem Potential der nächsten Filme. Sie sind so besessen ein eigenes Cinematic Universe zu erschaffen, das sie einfach alle Munition auf einmal verfeuern. Aber immerhin sind die Monster cool. Und als Gidorah Fan, war ich auch froh, unser dreiköpfiger Freund als Hauptbösewicht zu sehen. Aber so cool es auch ist, so langatmig wirken die Kämpfe manchmal und die Ausgänge der Schlachten haben dann keine große Auswirkung auf nichts. Immerhin drehen die letzten 30 Minuten nochmal richtig auf, was einen zufrieden zurücklässt.
Leider wird auch diesmal viel zu viel Wert auf die Menschlichen Charaktere gelegt. Sind sie diesmal merklich besser ausgearbeitet und in ihren Motivationen gefestigt, hat man aber teilweise das Gefühl das man Avengers 2 anschauen würde, ohne jemals was vom Marvel Universum gehört zu haben. Wer ist dieser Captain America? Was macht Iron Man? Ah, okay, sollte ich das wissen? Das ist aber nicht nur bei den Charakteren so, sondern auch bei den Organisationen und Regierungen. Ein Puzzle bei dem immer ein paar Teile fehlen…
Die Bösewichte an sich, sind leider auch etwas schwach. Immerhin gibt es beim Fokus auf die Menschen auch Menschen als Gegenspieler. Die Motivation von ihnen ist interessant, aber auch etwas unausgegoren. Sie wollen die Menschheit auf eine romantisierte Art und Weise zurücksetzten und eine neue harmonische Welt aufbauen. Warum das so geschehen soll, versteht der Himmel. Hat die Natur San Francisco und ähnliche Städte übernommen, ist das natürliche Gleichgewicht doch etwas zu fragil, als ob man einfach eine Reihe von Monster darauf loslassen kann. Vor allem weil die Motivationen der meisten Monster extrem undurchsichtig sind. Man weiß nur das Gidorah scheinbar Böse ist und Godzilla auf unserer Seite kämpft. Warum genau das so sein soll, braucht scheinbar keine Erklärung. Wer weiß ob die Monster brach liegen, weil das letzte mal dabei fast das gesamte Ökosystem drauf gegangen ist. Aber ja, was solls. Es ergibt auch gar keinen Sinn das Emma plötzlich kalte Füße bekommt, als Gidorah die Bühne betritt. Man kann kein Feuer legen und sich dann aufregen wenn es außer Kontrolle gerät. Scheinbar haben weder sie, noch die Drehbuchautoren wirklich darüber nachgedacht.
Immerhin bleibt die Serie sich insofern treu, das die Eltern in dieser Welt die schlimmsten sein. Das letzte Opfer von Emma ist einfach so unnötig, dämlich und extrem egoistisch. Anstatt sich ihrer Strafe zu stellen, ihr Wissen und Fähigkeiten für das gute einzusetzen, geschweige den ihrer Tochter eine Mutter zu sein, rennt sie lieber und bietet den anderen Charakteren ein paar unnötige Sekunden.
Etwas mehr Fokus in der Geschichte, den Charakteren und Handlungen hätte dem Film sehr gut getan. So ist es ein mittelmäßig schlechter Monster Flick, der von zu viel unnötigen Ballast aufgebläht wird.
Als der Film damals in die Kinos kam, war ich voller Vorfreude. Das diese sehr schnell umschlug und dann zu etwas hass artigen mutierte, war dann leider das traurige Ergebnis. Ich wollte aber wissen ob meine damaligen Kritiken immer noch passen und ob der Film wirklich so schlimm ist, oder einfach nur Opfer meiner eigenen Wunschvorstellung war.
Meine damalige Kritik war, das man zu wenig Godzilla sieht und sich zu sehr auf den Protagonisten verlässt. Das ist nach wie vor der Fall, nur ist das nicht mal das schlimmste an dem Film. Es ist vollkommen in Ordnung das Monster nicht von der ersten Sekunde an zu Zeigen und etwas Hype aufzubauen. Dieser Film übertreibt es dabei aber maßlos, das man sich irgendwann schon verarscht vorkommt. Ich erinnere mich wie man Godzilla gesehen hat, Bereit für den Kampf, und sich dann plötzlich die Bunkertüren schließen, und ein genervtes Raunen durch den ganzen Kinosaal ging. Man könnte das Monster auch sekundär machen und den Fokus auf die Menschen legen, aber das schafft der Film auch nicht. Die Charaktere sind alle durch die Bank furchtbar gemacht, allen voran unser Protagonist, der bleicher nicht sein könnte. Anstatt eine grandiose Geschichte durch die Blickwinkel mehrere Menschen und Monster sehen kann, folgt man immer nur Milchgesicht, der mehr als nur einmal, der einzige Überlebende einer weiteren Katastrophe ist. Das Drehbuch lässt einfach viel zu viel Potential zurück. Man hätte sich ein Kernthema heraussuchen sollen, an dem die Charaktere arbeiten müssen und woran sie durch die Ereignisse lernen und zu besseren Menschen werden. Aber nein! Die letzten Worte der Mutter an Brian Cranston, das er ein guter Vater sein soll, hatten scheinbar so ein Eindruck auf ihn hinterlassen, als ob er die Milch beim Einkaufen vergessen hatte. Jetzt könnte man denken das Milchgesicht das besser machen möchte, aber er stellt sich dabei noch viel schlimmer an. Alles in allen sollte der Story Autor und der Regisseur sich nicht an menschlichen Charakteren versuchen. Man merkt das sie beide große Ideen haben die sie umsetzten wollen, mit tollen Bildern von Zerstörung und Heldenmut. Aber all diese Ideen werden lieblos aneinander geklatscht, ohne irgendetwas kohärentes aufzubauen. Und das macht den Film schon fast unanschaubar. Klar sieht es cool aus wenn Sondereinheiten ein Atomlager durchsuchen und plötzlich ein Lichtstrahl das dunkle erhellt. Aber das ganze wird so schwachsinnig und lächerlich, wenn man bedenkt das dieses gigantische Monster schon seit geraumer Zeit auf Las Vegas zuläuft und niemand ihnen Bescheid gesagt hat. Ich versteh auch immer noch nicht warum die Golden Gate Bridge abgesperrt wurde, oder warum manche Leute nach wie vor im Büro arbeiten, während Monster die Stadt zerstören. Sie wählen sich auch die einfachsten Klischees, wenn es darum geht etwas spannender zu machen: Kinder. Ob es nun der kleine Japaner ist, der von Milchgesicht gerettet werden muss, oder ein fucking Schulbus, der schnell von der Brücke runtermöchte. Es ist alles so unfassbar faul und ohne jegliche Sorgfalt geschrieben. Man hat auch das Gefühl das die meisten Schauspieler keine wirkliche Lust hatten. Wenn Brian Cranston schon mit ein Haufen Japanern in einem Raum ist, hätte man ihm doch zumindest etwas bei der Aussprache helfen können. So hat sich bei mir die Fußnägel hochgerollt.
Klar, die guten Monstermomente sind echt cool. Und Visuell hat der Film auch einiges zu bieten. Aber das ganze wird vom schludrigen Rest einfach kaputt gemacht.
Ich mag die Jungs. Irgendwann habe ich mal ein paar Videos von ihnen auf YouTube gesehen und alsbald eine DVD Box mit mehreren Staffeln in mein Regal gepackt. Die Dynamik zwischen den Vier ist fantastisch und die Ideen was sie sich gegenseitig so antun können, ist auch unerschöpflich. So war ich sehr interessiert was es mit dem Film auf sich hat.
Es ist eine seltsame Amalgamation zwischen Sketchen und den klassischen Challenges der TV Serie. Die Sketches bieten ein ganz nettes narratives Gerüst und sind dabei immer kurz genug, das sie nicht wirklich nervig werden. Die Qualität der Challenges schwankt etwas, aber an sich ist man eigentlich ganz gut unterhalten. Ich mochte die ganzen Referenzen und das nochmal aufleben von alten Bestrafungen. Aber an sich ist Impractical Jokers: The Movie kein wirklicher Film sondern eher ein etwas aufgeblasen TV-Special, mit den man als Fan aber auch Spaß haben kann, solange man die Erwartungen unten hält.
Der Film fängt sehr vielversprechend an. Ich mag das Thema von Insekten als Nahrungsgrundlage, da ich wirklich denke das dort die zukunft liegen wird. Und wenn man sich mal anschaut wie mit Tieren umgegangen wird, find ich diese Option doch schon etwas Humaner. Aber auch abseits davon, wird erst einmal ein sehr kompetentes Drama aufgebaut, das eine Familie zeigt, die ständig am Hadern ist. Der Sohn hat scheinbar eine Krankheit die ihn einschränkt. Die Teenage Tochter ist unfassbar unglücklich, und wird durch den sonderbaren Job der Mutter zum Spot anderer. Und die Mutter hat alle Energie und Finanziellen Mittel in die Aufzucht von Heuschrecken gesteckt. Scheinbar gibt es ein Vater der nicht mehr unter ihnen weilt, wenn man auch nie erfährt warum oder wieso.
Mit dieser Grundlage werden erst einmal die Rahmenbedingungen aufgebaut, um dann in eine sonderbar symbolische Richtung abzudriften. Sobald die Mutter bemerkt das die Heuschrecken sich viel stärker mit Blut gefüttert vermehren, schneidet sie in ihr eigenes Fleisch um die Farm und ihre Existenzgrundlage zu retten. Ergibt es beim ersten mal noch Sinn, versteh ich nicht ganz warum sie sofort mit der Selbstverstümmelung weitermacht, anstatt sich, wie später, das Blut auf eine andere Art und Weise zu besorgen. Getrieben von diesen Erfolg erweitert sie die Farm immer weiter und findet scheinbar guten Absatz bei einem Geflügelbauer in der nähe. Ihr expansionsdrang nimmt dabei aber immer krassere Züge an, das man bald merkt das es um mehr geht als nur den schnöden Mammon. Sie beginnt ihre Familie zu belügen und tauscht dabei immer mehr ihre eigene Menschlichkeit ein. Das ganze hat mich sehr an Breaking Bad erinnert, bei dem Walter Whites erste Priorität seine Familie war, bis auch er irgendwann zugeben musste das es gar nicht mehr darum geht.
Solange der Wahn steigt, entwickelt sich der Plot in sonderbaren Zügen, die auf symbolischer und realistischer Ebene viel Potential liegen lassen. So wird ein Gewächshaus in Frust der Tochter geöffnet und die Schrecken fallen über den Sohn und sein Haustier ein, welches später tot und zerfressen wieder aufgefunden wird. Aber es hat keinerlei Auswirkung auf die Umwelt, wofür normalerweise eine Schreckenplage steht. Auch als sie kein Blut mehr geliefert bekommt und zu anderen Mittel greift, bleibt dieses meist eher unbedeutend. Erst als es durch einen Unfall sein erstes Menschenopfer gefordert hat, denkt man das sich nun etwas interessantes Entwickeln wird, aber ein Charakter verhält sich so dumm und nicht wirklich nachvollziehbar, lässt dabei einen gigantischen Schwarm los und stirbt mitten in der Küche. Um den Schwachsinn noch die Korne aufzusetzen, opfert sich scheinbar die Mutter um ihre nun doch sehr verstörte Tochter zu retten. Dabei taucht der Schwarm in einen See ab und stirbt, als ob es mit der Büchse der Pandora so einfach wäre.
Nicht mehr wirklich symbolisch und nicht mehr wirklich realistisch, lässt das Ende einen sehr faden Beigeschmack zurück, welcher jegliches Potential und Aussagekraft des Filmes zunichtemacht. Sehr schade…
Dream House ist ein ganz netter Film, der etwas unter seinem eigenen Twist leidet und zum Ende alles in chaotischen Wohlgefallen auflösen lässt.
Der Film lässt am Anfang schon sonderbares Vermuten, da alles irgendwie gestelzt und befremdlich wirkte. Nicht nur im Handeln des Protagonisten, sondern vor allem auf die Reaktionen seiner Umwelt auf ihn. Als der große Twist, mitten im Film hervortritt, versucht der Film ein Spagat zwischen Realität und Fantasie zu finden, was manchmal nicht so gut aufgeht. So verliert unser Protagonist etwas an Profil und Motivation und läuft etwas hilflos durch den Plot, der irgendwie nicht wirklich Fuß fassen möchte.
Das ganze akkumuliert in einem Ende, bei dem alle Stränge gezwungen zusammen führen und jegliche offene Fragen auf ungeschickte Art und Weise beantwortet. Mit ein paar netten Elementen, welche die Grenze zwischen Echt und Unecht verschwimmen lässt, zeigt der Film nochmal seine stärke, um den Zuschauer mit einem arg gewollten Happy End etwas unzufrieden zurück lässt.
Deliver Us Form Evil ist ein recht cooler koreanischer Actionfilm mit viel Flair und Style. Besonders brilliert der Film mit seinen sehr markanten und erinnerungswürdigen Charakteren, die Teilweise etwas überzogen, aber in sich immer stimmig wirken. Die Geschichte, die dabei erzählt wird ist auch eine interessante, die Teilweise aber etwas komplexer ausgefallen ist, als sie hätte sein müssen. Das Spiel von den verschiedenen Nationalitäten, Identität und Träumen ist dabei auch fantastisch gelungen, vor allem in dem Potpourri der Sprachen. Der Film taucht dabei auch in echt düstere Abgründe der Menschlichkeit, ohne dabei ein Blick auf die wichtigen Charaktere zu verlieren, und diese auch nicht von ihren Schandtaten freispricht. Die Action ist auch richtig gut gemacht und wird noch verstärkt durch den tollen Kontext. Leider haben sie es am Ende meiner Meinung etwas übertrieben. Da wäre mir ‚weniger ist mehr‘ viel lieber gewesen. Aber alles in allen ist Deliver Us From Evil ein sehr unterhaltsamer Action Film, deren Titel ich immer noch nicht ganz verstehe.
SABU gehört zu meinen absoluten Lieblingsregisseuren. Sein verspielter Stil, teilweise düsterer Humor und grandiose Fähigkeit zu geschickter Überspitzung, machen eigentlich all seine Filme zu etwas besonderem.
Leider fehlt dem Film viele zynische Aspekte, die andere SABU Filme so großartig macht, aber nichtsdestotrotz tischt er einem eine herzerwärmende und tief berührende Geschichte auf. Die Manga Vorlage wurde von einer Frau geschrieben, um den Spieß mal umzudrehen und Männern zu zeigen was für Opfer von Müttern als selbstverständlich erwartet wird. Nachdem sich keiner um die kleine Rin kümmern wollte, erbarmt sich Daikichi dem Kind an, und entwickelt sich dabei zu einem besseren und verständlicheren Menschen. Nicht das er davor ein Monster war, aber der Fokus weg von sich, weg von dem alles umfassenden Beruf der eigentlich alles von ihm abverlangte, lässt ihn die wichtigen Dinge sehen und Wertschätzen. Dabei ist die Beziehung zwischen Rin und Daikichi wunderschön. Wenn sie langsam auftaut, sie ehrlicher zueinander werden, und seine Wohnung mit jeder neuen Szene, von ihren Kunstwerken befüllt wird, merkt man auch wie stolz er auf sie ist. Das hat nichts mit Biologie zu tun, denn es ist egal ob sie seine Tochter ist, oder die seines Großvaters. Er erfüllt die Rolle des Vaters komplett.
Ich liebe auch die Dynamik der Familie. Nicht nur bei der Beerdigung, sondern vor allem später, wenn sie Daikichi unter die Arme greifen wollen. Gerade das Feeling seiner eigenen näheren Familie kam dabei grandios rüber. Auch werden Charaktere so schnell, aber klar gezeichnet, das man richtig mit ihnen mitfühlt. Allen voran die Mutter von Daikichi, die mit nur ein paar Sätzen und einer kleinen Geschichte aus ihrem Leben zu einem runden und interessanten Charakter wird. Manche Aspekte haben mir aber nicht so gut gefallen. Allen voran alles was mit dem Model zu tun hat. Wenn sie als Mutter dazu kommt, wird das etwas differenzierter, aber sie bleibt bis zum Schluss leider etwas arg bleich.
Ich kenne keinen Film der mit so einer spielerischen und nachvollziehbaren Art und Weise mit dem Thema Elternschaft umgegangen ist. Allein die kleinen Gespräche mit den Arbeitskollegen, die alle dort Arbeiten weil sie eben Hauptsächlich Väter bzw Mütter sind. Aber auch die eigenen Vorwürfe, wenn man nicht bemerkt das das Kind ein Fieber hat. Es wirkt alles so authentisch und nachvollziehbar und bringt das Thema einfach fantastisch rüber.
Als ich den Film zum ersten mal gesehen habe, war ich total weggeblasen. So eine fantastische Mischung aus zynischer Offenlegung der Gesellschaftlichen Probleme, Action und Drama hab ich selten gesehen.
Die Probleme von Drogenhändlern, gesellschaftliche Abkapselung innerhalb der Favelas, Korruption und die schon menschenverachtende Reaktion der BOPA werden fantastisch und vielschichtig inszeniert, mit genügend Abscheu und Empathie für jede der Gruppierungen. Auch wird toll gezeigt, was passiert, wenn man die internen Mittel, die einem zur Verfügung stehen, nutzen möchte: Nämlich gar nichts oder am ehesten noch eine Bestrafung für Aufmüpfigkeit. Und so Bizarr viele Aspekte wie das schippern von Leichen in einen anderen Zustellungsbereich auch wirken mögen, so viel Wahrheit steckt dahinter. Ich hab den Film mit meiner damaligen Brasilianischen Freundin angeschaut, und sie hat mir eigentlich zu jedem Aspekt eine Anekdoten aus ihrem Leben oder das Leben ihrer Freunde in Rio De Janeiro erzählen können. Kontext welche die menschlichen Abgründe im Film greifbar und zermürbend gemacht haben. Dazu kommen noch so viele Kleinigkeiten die tatsächlich nur angerissen werden, da sie sonst den Ramen des Filmes sprengen würde. Gesellschaftliche Ungerechtigkeit nach Einkommen, Korruption und Zerstörungswut auch außerhalb der Polizei und Favelas.
Aber auch ohne all diese Aspekte, ist der Film Handwerklich einfach fantastisch gelungen. Obwohl ich gar kein Fan der Handycam bin, bietet sie hier eine klaustrophobische nähe, die auch toll vertieft wird, bei Dialogen auf klassischen Schuss-Gegenschuss zu verzichten und den Kameramann die Arbeit machen zu lassen. Die Gewalt wirkt wuchtig und authentisch, was die Action nur noch stärker macht. Auch das hier auch Jugendliche gnadenlos niedergestreckt oder gefoltert werden, macht es nicht weniger verträglich. Opfer der Umstände und unfassbaren Gesellschaftlichen Ungerechtigkeit. Der Soundtrack ist ebenfalls fantastisch und bietet tolle Tracks, welche einen noch tiefer in das Geschehen reinziehen. Dazu Schauspieler, die durch die Bank einen fantastischen Job machen und all das Erlebte greifbar machen.
Ein Film der schockiert, einen wachrüttelt und eine Ohnmacht verspüren lässt, da die Probleme dort so viel größer und tiefer sind, das man sie nicht einfach weg schaufelt.
„Wir nehmen nur diese Leiche mit. Mein Sohn kommt!“
Als Japanologe habe ich mich immer ein bisschen vor diesem Film gedrückt. Hollywood treibt gerne mal Schindluder mit Historischen Ereignissen und putzt sich dabei auch schon fast selbstverständlich als Held heraus. Aber da habe ich The Last Samurai unterschätzt.
Erst mal muss man klarstellen, das es im Japanischen kein wirklichen Plural gibt. Deswegen heißt es auch ein Manga und vierzehn Manga. Oder ein Sushi oder fünf Sushi. Genauso ist es auch mit den Samurai im Titel. Tom Cruise ist nicht der letzte Samurai, genau so wenig Ken Watanabe, es sind die letzten Samurai als Kaste. Die Japanische Gesellschaft war lange Zeit in ein Kastensystem eingeteilt. Ganz oben stand der Adel (Shogun, Daimyo, Tenno, etc), danach kamen die Samurai als Kriegerkaste, in die man hineingeboren wird. An der dritten Stelle waren tatsächlich die Bauern, da sie das Volk mit Nahrung versorgten, aber so wirklich viel konnten sie mit diesen „Privilegien“ auch nicht anfangen können. An letzter Stelle stand das Bürgertum, das aus Händlern, Handwerkern etc bestand. Viele von ihnen haben auch viel Reichtum angehäuft, und sich so in eine höhere Kaste eingekauft. In der Meiji Restauration (welcher zur Zeit des Filmes spielt) wurde dieses starre Konstrukt aufgehoben und mehr dem Westen angeglichen. Dabei tauschten sie ein System gegen ein anderes aus. Einfache Bürger konnten plötzlich auch Soldaten werden, oder Handwerke übernehmen, die nicht in der Familien lagen. Reiche Japaner hatten plötzlich ein viel größeren Einfluss. Der Tenno, welcher seit dem Shogunat eigentlich keine Rolle mehr spielte, wurde aus der Mottenkiste hervorgeholt und an die vorderste Stelle gepackt. Dabei war er natürlich viel mehr eine Puppe der anderen Mächte, aber nichtsdestotrotz hat er diesen großen Wandel vorangebracht. Was wir im Film vorgespielt bekommen, ist der große Konflikt zwischen der verträumten japanischen „Perfektion“, welche durch den Westen zu zerstören drohte. Um das zu bewahren, sammeln sich die letzten Samurai, um einen letzten Schlag zu erproben. Dass es dabei wahrscheinlich viel mehr um ihren eigenen Machterhalt ging, wird dabei vom Film verschwiegen. Besonders bezeichnend in dem Kontext ist die Konfrontation des jungen Samurai und der Soldaten, welche ihm die Haare schneiden. Es ist nicht pure Bösartigkeit der Soldaten, die sie dazu treibt, es ist vielmehr ein Befreiungsschlag, das sie diese privilegierte Rolle eines Soldaten übernehmen können und das alte Abwerten. Auch wenn vielen der Meiji Restauration zum Opfer gefallen sind, bin ich der Meinung das es im Großen und Ganzen etwas ausgezeichnetes war, um den normalen Japaner mehr Freiheit zu bieten. Man war nicht mehr nur das, in was man hineingeboren wurde, man konnte sich auch darüber hinaus entwickeln. Und wie man heute sieht, hat Japan ja vieles behalten, was es so besonders gemacht hat. Ein weiterer Punkt ist der, des Bushido. Ähnlich wie die Ritter heute teilweise verehrt wurden, ist das Konzept des Bushido auch viel neuer als man denkt. Vor allem in der Friedenszeit Japans entstanden und im Umschwung der Meiji Restauration hervorgehoben, soll es die Einzigartigkeit des Samurai und ihrer Tugendhaftigkeit unterstreichen. Dabei waren Samurai nicht großartig anders korrupt, grausam oder auch einfach nur dumm, wie es auch die Ritter bei uns waren.
Aber all das kann man verzeihen, da es ja ein Hollywood Film ist. Der auch sehr respektvoll mit dem Thema umgeht. Nicht nur in der Darstellung der damaligen Zeit, sondern vor allem auch in kleinen Details wie der Sprache und Dialekte. Dazu hat es ein großartiges Drehbuch und Protagonisten, der wirklich alles aus dem Charakter herausholt. Ohne große Worte versteht man schnell warum Nathan von den Samurai aufgenommen wird. Sind sie aus komplett verschiedenen Kulturen, schlummert doch der selbe Kriegergeist in ihnen. Die Entwicklung vom ständig betrunkenen Soldaten, zum disziplinierten Samurai ist auch toll gestaltet. Mit fantastischen Bildern und einem großartigen Soundtrack bekommt man wirklich ein klasse Filmerlebnis geboten.
Fühlt sich der Film am Anfang noch sehr nach Schema F an, entwickelt sich doch im Verlauf etwas ganz Eigenes. Besondere Sorgen habe ich mir um die Paranormalen Fähigkeiten von Hopkins gemacht, die dann aber wunderbar differenziert und auch filmisch Geschickt miteingebunden wurden. Leider trifft das nicht auf alles zu. Sind die Visionen von Hopkins ästhetisch wie auch narrativ sehr interessant gestaltet, wirken die Szenen in der „Realität“ manchmal etwas zu gezwungen künstlerisch. Mit sonderbaren Einstellungen und teilweise grobschlächtigen Schnitt. Das zerrt manchmal am Filmerlebnis, macht ihn aber nicht kaputt. Alle Schauspieler machen eine fantastische Figur mit einem sehr starken und vielschichtigen Drehbuch, an dem wenig Fett zu bemängeln ist. Gerade Hopkins brilliert hier, das ich mir nicht vorstellen kann das jemand anderes seine Rolle übernehmen sollte. Colin als Gegenspieler, macht den schon fast Gotthaften Charakter ebenfalls fantastisch. Das Spiel zwischen den Beiden ist grandios inszeniert und wird von vielen tollen twists und turns unterstützt.
Die Thematik von Verantwortung, Gnade, Sterbehilfe, Fatalismus vs freier Wille, sind nicht nur sehr selten und außergewöhnlich, sondern auch verdammt elegant und geschickt erzählt. Dabei lässt der Film trotz allem viel Raum für Interpretationen und lässt mit dem starken offene Ende, viele moralisch/ethisch Fragen zurück. Ein Film der tief unter die Haut geht, erzählt dabei nicht nur die Geschichte der Charaktere, sondern bietet auch eine Leinwand, selbst was aus den Erfahrungen zu lernen.
Noch zum Abschluss: Gerade am Ende hat mich der Film sehr stark an die Superhelden Filme von M. Night erinnert, da er versucht etwas ähnliches auf die Beine zu stellen, dabei aber mehr oder minder versagt. Ich hätte nichts dagegen mehr Charaktere aus der Welt zu erleben.
Ich bin froh, dass es den Film jetzt endlich auf Moviepilot gibt, leider liegt mein Viewing schon etwa ein Jahr zurück, aber ich versuch dennoch mein bestes eine gute Kritik abzugeben.
Diese Art von Group-Chat Konzept Filme ist jetzt auch nichts mehr neues, aber nach wie vor eine klasse Idee mit viel Potential. Das ganze wird auch geschickt wie auch Konsequenz durchgezogen und bietet ein hilfloses Erlebnis, wie ein Fenster nach dem anderen, dunklen Mächten zum Opfer fällt. Die Geschichte ist simpel und die Charakter einfach aber nachvollziehbar und man kann gut mit ihnen mitfühlen. Der Horror ist schleichend und steigend. Leider verliert der Kern Geschichte und die Konsequenz etwas im Verlauf des letzten Drittels etwas.
Ein einfacher und effektiver Film, der sein Konzept ganz gut durchzieht.
Sion Sono hat schon viele verschiedene Gefühle in mir ausgelöst. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich dass er es schafft eine überwältigende Hoffnungslosigkeit auf die Leinwand zu zaubern, die eine auf eine tiefgreifende und verstörende Art und Weis berührt. So ein Gefühl hatte ich bis jetzt nur bei Filmen wie ‚Dancer in the Dark‘ oder ‚Memories of Matsuko‘. Dabei bleibt Sono seinem Stil treu. Alles wirkt etwas zu stark belichtet und man könnte bei manchen Szenen denken, dass man gerade die neueste Episode eines Dramas anschaut. Niemand kann so gekonnt und subversiv mit Kitsch umgehen wie er. Werden viele Filme von diesem Kitsch durchzogen und durch surreale und überzogene Szenen überspitzt dargestellt, das man auch fliegenden Körperteilen mit einem Lächeln entgegen blicken kann, fehlt das etwas hier in diesem Film, trotz ähnlicher Ästhetik. Was das zur Folge hat ist, dass die Gewalt, Trostlosigkeit und der überwältigende Druck schon fast zu realistisch wirkt. Wenn Sumida auf Keiko einschlägt, hat das nichts lustiges oder cartoonisches. Es wirkt wie eine verzweifelte Grausamkeit, die sich aus der ständigen, eigen widerfahrenen Grausamkeit entwickelt hat. Hat Sumida einen absoluten Hass auf seine Eltern und dem was sie ihm angetan haben, kann er den Verhaltensmustern nicht entkommen. Wie mehrmals gesagt wird, er ist Krank und braucht Hilfe, kann diese aber nicht annehmen. Stattdessen wählt er das einzige Mittel das er in seiner Verzweiflung nutzen kann: Gewalt und Selbsthass. Das Ganze hat mich sehr stark an meine erste Depression erinnert, die mich in meiner Pubertät gegriffen und für immer zernarbt zurückgelassen hat. Der Selbsthass, der Drang Dinge lösen zu wollen, ohne die Fähigkeiten dafür zu haben, führt zu weiterem Fruste. Dazu das Gefühl, das man eigentlich ein guter Mensch ist und dennoch alle Hilfe von außen ablehnt, da es eh in Tränen enden wird. Suizidalität, Depression, und der unfassbaren Ungerechtigkeit, einfach in diese Welt geworfen zu werden.
Das Ganze wird noch garniert mit den Ereignissen von 11.März 2011, welches die Trostlosigkeit nur noch weiter vertieft und dem gesamten Film und Charakteren eine tolle weitere Metaebene erweitert. Tiefe Verluste und Wunden, mit Plattitüden der Obrigkeit und dem Zwang sich der Gesellschaft unterzuordnen, verpackt in einem schon fast zynischen Paket der Einzigartigkeit.
Handwerklich ist der Film natürlich klasse. Die großartigen Nahaufnahmen, das überzogene, doch immer passende Schauspiel, die ständigen Vergleiche und Symbolik und den simplen, wie genialen Soundtrack, der Musik und Kakophonie auf eine so brilliant, elegante Art und Weise eingesetzt wird.
Ach, der Film hat so vielversprechend angefangen. Einfach reingeworfen, sieht man aus den Augen einer wahnsinnigen Frau, wie sie mit dem noch viel grausameren Verlust ihres Sohnes umgehen muss. Alles hätte man auf eine Geistige Krankheit schließen können, von den Aliens, bis zur Überzeugung von Ash, das auch er eine Tochter hatte (Wahnsinn ist die einzig übertragbare Geistige Krankheit). Teilweise fühlt es sich auch eher symbolisch an, was das ganze noch besser macht. Aber am Ende musste dann doch ein Happy-Ending her, was jegliche Tiefe im Film auslöscht. Keine Trauerverarbeitung, kein Wahnsinn, kein gar nichts. Einfach eine Hartnäckige Frau und Aliens. Teilweise schön geschossen und mit guten Schauspielerischen Leistungen, wird der Film aber durch den unsäglich nervigen Soundtrack gedrückt, weswegen er es bei mir nicht über die 5 schafft.
Jagd auf Roter Oktober ist ein Thriller par excellence. Mit einem scharfen Auge für Details, was diesen Film nicht nur fantastisch differenziert darstellt, sondern auch viel Authentizität und Charakter Entwicklung bietet. Es ist toll das sie voll Wert auf die wahren Umstände und Limitationen eins U-Boots gelegt wird. Das alles hat bei mir sofort Erinnerungen an ‚Master and Commander‘ hervorgerufen, der auch durch seinen Hang zum Realismus und kleineren Details, zu einem dichten und vielschichtigen Werk aufgestiegen ist. Es ist auch großartig wie mit den zwei Seiten des kalten Krieges gespielt wird und vor allem am Ende, wenn die Amerikaner und Russen aufeinandertreffen, alles eine weitere Ebene des Kulturunterschiedes bekommt, was viel bei den eh schon gut ausgebauten Charakteren ausmacht. Für einen Film mit so vielen Charakteren packen sie auch tolle Charakterentwicklung, bzw Entdeckung in die 2 Stunden. Das Alec Baldwin am Ende des Filmes tatsächlich in einem Flugzeug schlafen kann, ist so simpel wie genial. Die Geschichte ist auch großartig erzählt, mit vielen kleinen Twists und Wendungen, sodass es niemals langweilig wird, ohne dass alles dafür über den Haufen geworfen werden muss. Dazu ein Cast der einen mit seinen Star-Power absolut umhaut, aber keinerlei negative Auswirkungen auf das Gesamtwerk hat. Jeder verkörpert die ihm zugeschriebene Rolle großartig.
Die Kamera ist oftmals klaustrophobisch, das Sound Design genial und die Musik stützend aber niemals nervig. Dazu das Spiel von Russisch, Englisch und allem dazwischen, hab ich auch selten so geschickt gemacht gesehen wie hier. Ein Handwerklich wie auch erzählerischer, fantastischer Film!
Silvester Stallone überrascht mich immer wieder, was für ein kompetenter Schauspieler er sein kann. Ich verstehe auch was Lock Up sein möchte, und er schafft es teilweise. Durch die Augen eines Gefangenen, am eigenen Leibe den Missbrauch und Ungerechtigkeiten in einem Gefängnis zu erleben. Teilweise schneidet der Film auch echt tief und bringt verstörende Szenen zum Leben. Leider wird das ganze Teilweise von kitschigen Szenen und Charakteren durchbrochen. Alles ist auch zu Einseitig und Flach. Die Aussage bleibt bis zum Schluss stark, aber der Weg dahin ist teilweise etwas holprig, worunter das Gesamtwerk etwas leidet.
Nach Ghost Rider 1&2, folgt ganz natürlich der 2003 Film Daredevil. Was für eine Zeit, in der Nu Metal der King war und man es einfach noch nicht geschafft hat, Superheldenfilme unterhaltsam zu machen.
Dabei merkt man schon das sich die Macher von Daredevil mühe gegeben haben. Das Opening in Braille ist ne coole Idee, und auch sonst machen sie ein paar nette Sachen, wenn es darum geht etwas zu sehen oder nicht. Leider sind sie dabei nicht sehr kohärent. Sind Schüsse vollkommen in Ordnung, sodass er ihnen sogar locker ausweichen kann, ist ein Zug zu viel für unseren Held, dass er auf die Kniee fallen muss. Daredevil kann auch von einem Hochhaus im freien Fall, mit ein paar Zwischenstopps ohne Verletzungen springen, aber wenn der Bösewicht aus dem Fenster geworfen wurde, war es das für ihn. Auch geht am Anfang alles viel zu schnell: Der Unfall, plötzlich gestärkte Sinne die ihn overall zum Superhelden machen und schon ist er im Kostüm. Kein Schritt dazwischen, kein wirkliches Kennenlernen. Das lässt den Charakter sehr eindimensional wirken, was auch nicht besser wird im Verlauf des Filmes. Er ist unfassbar creepy zu Elektra und eigentlich allen um ihn herum. Man bekommt auch das Gefühl das er sich als Anwalt extra dumm anstellt, damit er die Schlingel später vermöbeln kann. Das wäre eine valide Geschichte zu erzählen, wird hier aber nicht so erzählt. Die einzige Charakterentwicklung am Ende, ist für mich eigentlich nur ein weiterer Kritikpunkt. Hat er davor gemordet, wie er lustig war, lässt er Fisk am Leben, nur um Zeigen das er einer der guten ist. Auch wenn er ne Stunde davor Bullseye gnadenlos in sein tot fallen lassen hat.
Dazu ist der Film viel zu cartoonish, was komisch klingen mag für eine Comic Verfilmung. Aber man hat das Gefühl, hinter dem Film steht ein launischer 14 Jähriger, der auf Edgy Zeuch, Brüste und Action steht, aber keine ahnung hat wie man das umsetzt. Als ob jemand für 90 minuten Actionfiguren gegeneinander krachen lässt, und währenddessen das Interesse verliert, weil es doch nicht so cool war, wie er sich es vorgestellt hat.
War der erste Teil Teilweise so schlecht, dass es schon wieder gut war. Das trifft teilweise auch auf Teil zwei zu. Der große Nachteil ist aber, dass scheinbar das gesamte Filmteam mehrere Kilo Kokain zur Verfügung hatten und alles bis zum Schluss aufgebraucht werden musste. Anders kann ich mir den Schnitt, die Kamera, Effekte und Schauspielerischen Leistungen nicht erklären.
Man merkt das die Leute von Crank hinter dieser Fortsetzung sitzen, da es denselben wilden Stil hat, der aber in Crank viel größeren Narrativen Sinn gemacht hat. Das wilde hin und her, wirkt hier öfters nervig und raubt etwas von der Action, anstatt sie zu stützen. Nichtsdestotrotz hat der Film auch viel Charm, das auch wieder hauptsächlich von Nicolas Cage kommt. Der Konflikt das er den Fluch loswerden möchte und er teilweise in seiner knochigen Form vom Helden der Geschichte zum Bösewicht mutiert, ist toll. Manche Szenen, wie die des brennenden Ausgrabungsgerätes ist ebenfalls klasse. Aber das Ganze wird von drögen zwischen Phasen und nervigen Dialogen ausgebremst. Der Dissonanz zum ersten Film ist auch sehr sonderbar, da Szenen wie die Vertragsunterzeichnung komplett neu gefilmt wurden.
Aber eines der Hauptprobleme des ersten Teiles, kann auch dieser Film nicht lösen: Der Ghost Rider ist einfach zu mächtig. Nichts kann ihn etwas anhaben und die einzige schwäche liegt am Licht der Sonne, das am Ende auch noch ausgehebelt wird. Die Gegner diesmal zu Menschen zu machen, fühlt sich auch wie ein sonderbarer Schritt zurück an. Waren es davor große Dämonen, die immerhin etwas Herausforderung bieten sollten, sind normal sterbliche nicht unbedingt spannend. Erst interessant wird es aber, wenn einer der Bösewichte mit neuen Kräften wiederbelebt wird und eindrucksvoll zeigt, was die Power eines Twinkies in sich hat. Das König Midas Problem ignorieren wir dabei einfach mal.
Einer meiner Lieblingsfakten über den Film, ist das Christian Lambert drei Monate lang heftiges Training für Schwertkämpfe zur Vorbereitung gemacht hat, nur das er die klinge einmal kurz zieht, sie dahinrostet und er einfach stirbt. Eigentlich sollte der Film auch ab 18 sein, was dann wohl doch nicht so kommen sollte, und man mit diesen halbgaren langweiligen Streifen abgestraft wird.
Was für eine herrliche Shitshow. Ich glaub mein Lieblingsfakt über den Film ist, dass Nicolas Cage sein Ghost Rider Tattoo für den Film überdecken musste. Als riesiger Fan, gab er auch wirklich alles. Ich hab die Comics nie gelesen, aber wenn Johnny Blaze mit einem Martini Glas voller Jelly Beans in seinen Ledersessel sitzt und laut lachend einem Affen bei Karate beobachtet, hat man schon das Gefühl das Cage viel von sich selbst in die Rolle packt. Das ist aber auch das, was diesen Film so magisch macht. Nicolas Cage macht einfach am meisten Spaß, wenn er komplett unhinged ist und die Rolle auch zu dem passt.
An sich ist der Film natürlich nicht gut. Aber, an manchen stellen ist er so schlecht, das es schon wieder gut ist. Daran ist Cage natürlich nicht unschuldig, aber auch der Schnitt, die Musik, lachhaften Effekte, Kamera und Regie. So taucht der Bösewicht in der Wüste auf, und schreit uns als Zuschauer ins Gesicht, ohne irgendwelche Gründe. Man muss erst mal so wenig fuck geben, um so etwas geniales Zaubern zu können. Die Dämonen sind auch alle sehr einzigartig designend, fallen aber dann wie Fliegen, da der Ghost Rider unzerstörbar und unendlich mächtig ist. Das dabei keine Spannung aufkommt, muss den Filmemachern auch klar gewesen sein. So haben sie es einfach durch mehr Lärm, schlecht gealtertes CGI und einer mies verzerrten Stimme gesetzt. Was vielleicht die bessere Entscheidung war, auch wenn das Endergebnis dabei, sicherlich nicht im Sinne der Schöpfer gewesen ist.
Bei dem ganzen Film bekommt man das Gefühl einer verlängerten Supernatural Folge. Von den Dämonen, zu den Effekten und dem sich nicht wirklich ernst zu nehmenden Ton.