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Nach dem Ende von Catching Fire, steht die Welt von Panem auf dem Kopf. Eine Rebellion breitet sich aus und schließt die Unterdrückten zusammen. Ein Propaganda Krieg zwischen dem Capitol und Rebellen kämpfen darum die Moral der anderen Seite zu zerstören und die eigene Aufzubauen. Dabei findet ein tolles Schachspiel zwischen den Figuren an der Macht statt. Katniss als Schlüsselfigur, welche zu einem Mythos aufgebauscht wird, ist im ständigen clinch zwischen den Erwartungen von der Rebellion, Snow, ihren Freunden und dem was sie eigentlich im tiefsten innersten ist. Ein fähiges Mädchen, verstört und zermürbt vom Krieg, der schon vor der Vernichtung von Distrikt 12 jegliches Fundament weggenommen wurde. Sie hat kein Auge für den großen Konflikt und die sich bewegenden und beeinflussenden Teile, sondern sieht als Überlebende der Hunger Games die Grausamkeiten, welche auf jedes Individuum drückt.
Der Film ist handwerklich nach wie vor Klasse. Auch wenn sie sich bei der Farbpallette von den grau-braunen Shooter der 2010 bedient haben, passt es doch zum nüchternen Ton des Filmes. Der Soundtrack besticht nach wie vor aus guten begleitenden Kompositionen und Jingles, die sich einfach im Kopf festsetzten und sofort eine Reaktion auslösen. Es ist toll wie die Grausamkeiten des Krieges gezeigt und von Katniss aufgenommen wird. Dabei im Vordergrund natürlich wieder das bekannte Spiel zwischen Mythos und Realität, mit toller Meta-Narrativer.
Viele regen sich darüber auf, das das letzte Buch in zwei Teile aufgeteilt wurde. So ganz kann ich das nicht nachvollziehen. Jeder der Filme ist in sich geschlossen, mit viele interessanten Wendungen und Aspekte, deren mehr Zeit eingeräumt wird. Wenn schon in zwei Teile, dann doch bitte so.
Der zweite Teil ist das „Imperium Schlägt Zurück“ der Panem Filme. Die man taucht tiefer in die Welt ein, die wunden werden immer sichtbarer und die Konflikte immer stärker. Machterhalt um jeden Preis und eine unfreiwillige Messias Figur mittendrin. Es ist toll wie man sieht das sich in Katniss und Peetas leben einiges geändert hat, aber die Probleme immer noch die selben sind. Das aufregende und perfekte Leben eines Siegers sieht anders aus wie angepriesen. Aber das hat man auch schon an Haymitch ablesen können, der sein Leben von Flasche zu Flasche fristet. Durch Aufruhen rund um Panem wird ein Plan gefasst, selbst die Helden der Spiele zu zermürben. Das Spiel von Propaganda, Terror und Gewalt ist auch hier wieder fantastisch getroffen. Vor allem wenn die ehemaligen Sieger wieder ins Schlachtfeld ziehen und ihren Unmut laut machen. Dazu ist die Darstellung von PTBS fantastisch gelungen. Nicht nur bei unserer Protagonisten, sondern auch bei den anderen Teilnehmer der 45.ten Hungerspiele. In diesem Film geht es viel mehr um das Perfide Spiel von Macht, als im ersten Teil. Konzepte werden weiter ausgearbeitet und die Welt bekommt mehr Farbe.
Die Hunger Games an sich ist auch wieder gut gemacht. Mit dem Gimmick der Zeit, den verschiedenen tödlichen Gefahren und dem stetig wackeligen Bündnissen. Dabei kommt das Ende so überraschend und wirft alles noch einmal über den Haufen. Catching Fire ist wie zuvor Teil 1 ein klasse Film, den aber etwas das gewisse Feingefühl, die Vielschichtigkeit und Pacing des Vorgängers fehlt.
Werden die Tribute von Panem auch gerne in einem Atemzug mit Twilight, Divergent oder Mazerunner genannt, hat diese Serie doch eine gewisse Qualität, welche all den anderen Filmen fehlt. Zugegeben, ich habe die Bücher nie gelesen und ich glaub das werde ich auch nicht nachholen, nachdem eine Freundin mir davon abgerate hat. Aber die Filme! Die haben ein besonderen Platz bei mir und auch eine super starke Wirkung für die Filmlandschaft an sich.
Wenn der Film sich eines auf die Fahne geschrieben hat, dann ‚Show don’t Tell‘. Wo viele anderen Filme den Zuschauer mit Exposition zuknallen, bis man nicht mehr weiß wo oben oder unten ist, geht Hunger Games eine viel dezentere und feinfühlige Weg. Charaktere werden durch ihr Verhalten definiert. Die Zustände kann man anhand der Umstände sofort erkennen. Konflikte werden auch gleich auf mehreren Ebenen aufgebaut. Da gibt es nicht nur die Spannungen zwischen den Distrikt und dem Capitol, den Tributen mit ihrem grausigen Schicksal untereinander, dem Hosts, Spielmacher, Snow (den man seine Präsenz und unterschied zum Rest von Distrikt 1 sofort ansieht), Zuschauern, Mentoren, etc. Das funktioniert nicht nur auf der Makro Ebene, sondern auch direkt bei unserer Protagonistin Katniss, welche dazu mit ihrem fehlenden Charisma und ein ständig gezwungenen ‚Lächeln für die Kamera‘ mit sich selbst zu kämpfen hat, das die bizarrität von Distrikt 1 schon fast untergeht. Das Thema der Propaganda ist im ersten Film schon extrem wichtig, genau so auch das Gefühl der Zusammenarbeit, auch wenn es am Ende nur einen geben kann. Dazu ist jeder Charakter, welchem Zeit im Film eingeräumt wird, auch extrem wichtig und ein Lebendes und Bewegendes Bestandteil des Ganzen. So ein komplexes Gebilde wird oft versucht, aber selten gut gemacht. Dazu ist das Casting Phänomenal gut gelungen. Jede Rolle wirkt so perfekt besetzt, das man sich kaum jemand anderen als Tucci, Sutherland, Banks, Harrelson, Hutcherson oder Lawrence für ihre Rollen vorstellen kann.
Die Struktur des Filmes ist auch super gelungen. Mit dem ersten Teil in der Vorstellung der Charaktere und dem 12ten Distrikt, dann das Capitol und die Vorbereitung auf die Spiele und zuletzt die Spiele selbst. Man merkt auch, dass sich die Kostümdesigner, MakeUp und Set Designs extrem viel Mühe gegeben haben um die Welt zum Blühen zu lassen. Die Mode, Architektur und Kultur des Kapitols sind wunderbar überzogen und weltfremd, wie man es sich vorstellen kann, in einem Elfenbeinturm. Der Ort der Spiele ist auch fantastisch gestaltet und nutzt die Umgebung und die Charaktere dabei auf ständig frischen und wirklich berührenden Momenten. Ich bin furchtbar was Namen angeht, aber der Name Rue und ihr Charakter bleibt einem im Kopf. Auch das Spiel mit den Zuschauern und dem Zerren an den Herzmuskeln, funktioniert innerdiegetisch auch großartig.
Wäre der Film alleine schon ein fantastisches Werk, wird es durch die späteren Werke nur noch verbessert um eine besondere und interessante Geschichte zu erzählen.
Ein Slasher Klassiker, mit einer 90er Jahre Starbesetzung und eine ausgezeichnete Prämisse. Und obwohl manche den Zorn des Hakens entkommen können, schafft der Film es nicht dem Zahn der Zeit zu entkommen. Ein erstes Problem liegt in den Charakteren. Sie sind alle zu flach und legen entweder zu wenig Emotionen in ihre Rollen oder zu viel. So findet man auch nie wirklichen Zugang.
Die Prämisse an sich ist ganz gut. Vom Unfall, zum Mord, zur Rache ist eine gute Struktur. Ich wünschte mir nur das sie mehr psychologischen Horror aufgefahren hätten, was sie ja auch teilweise probieren. Aber warum Max oder Elena sterben musste, will sich mir nicht so ganz erschließen. Dabei kann man dem ganzen natürlich auch ein Slasher Gewand überziehen, aber dann bitte mit etwas mehr Feingefühl oder zumindest Hirn Schmalz.
Das Mysterium wer hinter den Briefen steht wird auch eher schlecht als recht aufgebaut. Nur mit den Augen der arroganten und inkompetenten Julie, hat man sich mehr als einmal mit der flachen Hand gegen die Stirn. Aber es war eben eine andere Zeit und fähige Protagonisten durfte es nicht wirklich in dieser Kategorie des Horrors geben.
Ein Film, der ohne seine Besetzung und stand als Klassiker, eigentlich nicht viel vorzuweisen hat.
Ich bin ein großer Evangelion Fan. Und ich erinnere mich noch schmerzhaft an das warten, bis der erste Film der Quadrologie endlich in unseren Gefilden erscheinen ist. Aber das warten hat sich gelohnt. Und auch jetzt, nachdem ich die ganze Serie nochmal gesehen habe, mit allen Filmen und was so dazu gehört, ist der Film immer noch fantastisch.
Man darf nochmal den Anfang der Serie anschauen, diesmal aber kohärenter und etwas hübscher. Die Animationen sind großartig wie man es gewohnt ist und das experimentieren mit CGI geht ebenfalls auf, auch wenn mir wahrscheinlich manche Szenen gezeichnet lieber wären. Es ist toll das man etwas mehr von der Welt sieht, auch wenn es nur im Hintergrund ist. U-Boote in den Bergen, zerstörte Brücken und zunichte gemachte Landstriche, lassen einen viel mehr die Katastrophe des Second Impacts und deren Folge erkennen.
Der Anime wechselst oftmals zwischen Ernsthaft, Lustig, Cool und Introvertierten Szenen und Episoden. Der Film bietet dagegen ein viel kohärentere Erzählweise an, bei der man Shinji als verstörter und depressiver Protagonist noch besser mitfühlen kann.
Das Einzige was mir an dem Film nicht so gefällt, liegt in der Natur der Quadrologie. Es ist nun mal eine Zusammenfassung der ersten Episoden die Anime, und so fühlt sich das Ende nicht ganz rund an.
Ein toller Auftakt für das Reimaginating einer der einflussreichsten und wichtigsten Anime Serien aller Zeiten.
Catch Me If You Can ist eigentlich immer besser in meinem Kopf, als er dann letztendlich wirklich ist. Eine interessante und gut erzählte Geschichte. Ein sympathischer Protagonist mit den man richtig mitfühlen kann. Ein toller Soundtrack und eine Ästhetik, die den Film schon irgendwie herausstechend macht. Aber so richtig will es dann noch alles zusammenkommen. Die Laufzeit von 140min merkt man stellenweise schon stark an. Teilweise ist das Pacing grandios und man wird elegant von einer Szene zur nächsten geführt. Dann kommt plötzlich alles zum halt und man fragt sich was die Szene soll und warum sie noch nicht vorbei ist (die Szene mit dem Pinup-Model ist ein Paradebeispiel dafür). Gerade beim Ende hätte sich Spielberg gerne ein bisschen kürzer fassen können. Versteh ich was er mit all den Szenen nach seiner Gefängniszeit sagen möchte, schadet das ausgedehnte Ende dem allgemeinen Eindruck des Filmes. Auch ist Tom Hanks Charakter, dem ja teilweise auch viel Platz eingeräumt wird, leider ziemlich flach. Das merkt man besonders wieder am Ende, wenn Frank nach einem Mentor in ihm sucht, und einfach nicht findet.
So ist es am Ende eine interessante Geschichte, die kompetent erzählt wird, aber in seiner Ausführung etwas schwächelt. Kein wunder das mir immer die tollen Szenen im Kopf geblieben sind und der Rest einfach ausgeblendet wird.
Nach dem der übelsten Entäuschung names Suicide Squad, geht DC jetzt eine etwas andere Richtung. Weniger Pathos, mehr Chaos und Spaß. Das ganze geht vor allem in der ersten Stunde des Filmes richtig gut auf. Harley Quinn als unzuverlässige Erzählerin, bringt nicht nur viel Farbe in die Dröge Welt, von Gotham, sondern bietet auch auf einer narrative eine tolle Mischung an, die selten Langeweile aufkommen lässt. Der Anarchische Lebensstil von Harley, die neuen Charaktere die dabei auf den Platz gerufen werden und das langsame entwickeln eines Plots sind alle super gelungen. Leider verliert der Film etwas an Dampf, sobald es zu Plot heavy wird. Es ist nett Harley als große Schwester zu sehen, aber die ganzen Szenen ziehen sich und obwohl Ella Jay Basco als verlorenes Schäfchen mit einen hang zur Kleptomanie eine ganz gute Figur gemacht hat, fällt jegliche Emotionalität plötzlich flach. Auch merkt man zum Ende, das die Charaktere doch alle nicht so gut vorgestellt wurden wie man vielleicht gedacht hat. Black Canarys superkraft wird ein, zwei Mal angesprochen, wirkt es aber dann doch sehr aus dem Nichts, als sie die Gegner mit ihrer Stimme wegpustet. Montaya macht als Fähiges Köpfchen am Anfang eine tolle Figur, nur passt das Ass kicking gegen Ende dann nicht mehr so. Und Huntress ist leider viel zu kurz gekommen. Die Momente in denen sie auftaucht sind klasse. Eine Mischung aus knallharten Skills als Assassin mit null Verständnis für Soziale Interaktionen aber dem großen Traum als cool dazustehen. Da bringt es auch nicht viel ständig vor dem Spiegel zu üben, wenn einer im großen Moment einfach dazwischen labert. Der Bösewicht ist leider auch ein Problem. Macht McGregor am Anfang noch eine tolle Figur, als wahnwitziger Gangsterboss, übertreibt sie es etwas in der zweiteren hälfte. Vor allem das Spiel zwischen gefährlich und pathetic, war am Anfang super gemacht, verliert es doch jegliche Bedeutung, aller spätestens wenn er die Maske aufzieht.
Ein Film in dem viele Zutaten stimmen und sie teilweise richtig tolle Momente auf die Leinwand zaubern, verliert sich leider in einem unzufriedenstellenden Ende, auf das man plötzlich mit angezogener Handbremse drauf zu kriecht.
The Wailing ist ein besonderer Film, den ich aber auch erst richtig verstanden habe, nachdem ich mich etwas belesen habe. Der Titel steht nicht für ein Gefühl der Trauer, Wut und Angst, sondern ist auch für den Namen des Ortes, der durch seine verwinkelte Mischung aus modernem Korea und überwuchernder Natur ein interessanter Hintergrund bietet. Die Geschichte beginnt dabei als ein Krimi mit komödiantischen Einlagen, entwickelt sich zu einer übernatürlichen Spielplatz, nur um am Ende wieder den Bogen zur brutalen Realität zu schlagen. Es geht nicht um das sonderbare Verhalten der Dorfbewohner. Es geht nicht einmal um den Japaner oder die Mysteriöse Frau. Es geht um die Ungerechtigkeit der Welt, welche ihre Klauen im trüben Gewässer badet, bis sie eine Seele zu fassen bekommt. Da hilft kein Doktor, kein Priester, Heiliger oder Schamane. Die Pointe des Filmes und der Geschichte ist dabei, dass sie so Konfus ist und einen unzufrieden zurück lässt. Das Leben ist manchmal verwirrend und unfair, und klare Antwort gibt es einfach nicht. Wir bauen unsere Welt mit dem was wir Glauben, Fühlen und Denken auf. Aber am Ende ist auch das irrelevant. Egal ob der Protagonist direkt nach Hause gegangen wäre, oder das letzte Krähen abgewartet hätte. Darum geht es auch, wenn sich der Dämon mit Stigmata und Jesu Worten an den Priestergehilfen wendet. Manchmal sehen wir nur das was wir sehen wollen, ändern tut das aber nichts.
Handwerklich ist der Film fantastisch! Mit tollen Schauspielern, die vieles aus ihren Rollen herausholen und eine großartige Bandbreite beweisen. Die Schauplätze sind auch so sorgfältig gewählt und interessant gestaltet, welches durch die Klasse Cinematographie nur noch vertieft wird. Aber das beste am Film sind tatsächlich die grausamen Horror Momente. Nicht die Dämonen mit den roten Augen oder geistig verwirrte Frauen in der Nacht. Sondern das Verhalten der Tochter, ihr verzweifeltes kreischen und winden inmitten einer Zeremonie, welche in ihrer Kakophonie tief unter die Haut geht.
Der Film ist wie ein Schicksalsschlag, der einen zermürbt, verwirrt und verstört zurücklässt.
The Thing ist zurecht ein Kultklassiker. Was Carpenter hier aus der klaustrophobischen Location und dem abgedrehten Konzept macht, ist wirklich fantastisch. Die Struktur des Filmes ist dabei so einfach wie brillant. Von Anfang an werden alle Karten auf den Tisch gelegt: Das Verhalten der Norweger, ihre Basis, die verbrannten Körper, alles spiegelt zu einem gewissen Grad wieder, was der Forschungsstation und deren Bewohnern bevorsteht. Menschlich töricht und arrogant nehmen sie am Anfang die Schicksale komplett getrennt voneinander wahr, werden sie dann Stück für Stück eines Besseren belehrt.
Handwerklich ist der Film fantastisch! Die Szenenbilder, die Charaktere, die grelle, weiße Einöde und die abstoßende Brutalität eines Organismus der nur überleben möchte. Leider nimmt der Film ab der Mitte etwas an fahrt ab, da das Spiel der Kopien ohne es zu wissen nicht so wirklich bei mir gezogen hat. Aber nichtsdestotrotz bleibt der Film bis zum Schluss spannend und wartet mit immer wieder neuen und interessanten Ideen auf.
Der große Japaner ist ein Film, der als solcher teilweise echt schwer zum Anschauen ist, aber das durch großartige Ideen und all den Szenen, die einem im Gedächtnis bleiben, wieder wett macht.
Der Humor zwischen nüchtern und kompletter Exzess ist hier wunderbar getroffen. Vor allem mit Hitoshi Matsumoto als Protagonist, den jeder ‚Gaki no Tsukai‘ Fan kennt und liebt. Er spielt den sonderbaren Außenseiter mit so einem guten Gefühl von Fremdscham, Orientierungslosigkeit und einer Aufgabe, der er bei weitem nicht gewachsen ist. Dazu eine Dokumentationscrew, die lieber erst mal nachstochert und später um Verzeihung fragt. Dazu eine Liebevoll gestaltete Welt mit Yokai als Kaiju, vergangene Glorie Japans, nutzloser Bürokratie und Opportunismus.
Leider ist es die Machart, die den Film manchmal etwas schwerfällig macht. Man hat das Gefühl, das sie sich nicht wirklich getraut haben die Szenen in irgendeiner Weise zu schneiden. Manchmal gibt es dadurch lustige Momente im unangenehmen Vakuum, aber öfters noch zerrt es an den Nerven. So gut die Comedy durch die Schauspieler, Monster, Traditionen und Situationen ist, wird sie doch viel zu oft durch das schmerzhafte Pacing ausgebremst.
Ich bin eigentlich kein wirklicher Fan von Hai Filmen. Ist der Weiße Hai natürlich ein Filmklassiker, tuts nicht nur Spielberg sondern auch mir weh, das diese majestätischen Tiere bis heute unter diesen Vorurteilen leiden müssen und teilweise bis zum Aussterben gejagt werden (auch wenn die chinesische Haiflossen Suppe da auch seinen Teil beigetragen hat). Aber mit Jaume Collet-Serra als Regisseur, hab ich The Shallows eine Chance gegeben.
Der Film fängt sehr überzogen an, mit dem most-american-girl-ev0r, welches in Mexico an einen geheimen Strand möchte um dort ihrer verstorbenen Mutter nochmal näher zu fühlen. Die Machart am Anfangt schwankt zwischen lustig und nervig. Alles ist etwas zu viel, von den Dialogen, der Kamera und Musik, bis hin zur Drögen Hintergrund Geschichte der Protagonistin. Richtig spannend wird es erst, als sie plötzlich von einem Hai angefallen wird und sich auf eine kleine Insel retten kann. Dort wird sie vom naiven amerikanischen Mädchen zu einer richtig fähigen Protagonistin, was ich in solchen Filmen immer den dämlichen Opfern vorziehe. Authentisch anmutend kümmert sich die Medizinstudentin um ihre Wunde, vernäht den Biss notdürftig und versucht das bluten aufzuhalten. Die Schmerzen, die Kälte, Hoffnungslosigkeit und Angst kommt dabei fantastisch rüber. Hier spielt der Film auch seine größten Stärken aus, in dem er einen Brotkrumen nach den anderen Aufdeckt und das vorangehen des Filmes beschreibt. Kleine Distanzen oder Gespräche werden unsäglich wichtig und jeder ihre Entscheidungen trägt sichtbaren Narben mit sich. Es gab mehrere Momente bei der mir tatsächlich die Luft weg blieb und ich klassisch die Hände vor den Mund halten musste. So unsympathisch wie sie am Anfang auch war, will man das sie überlebt und ihr Kampfgeist nicht im Nirgendwo verpufft. Der Hai und manche Szenen wirken schon sehr übertrieben, aber das passt zu dem fantastischen Aufbau und Pacing des Filmes, der ab dem Angriff nie wirklich aufhört, intensiv zu sein.
Nach dem fantastischen Wandavision waren die Erwartungen an Loki natürlich hoch. Leider konnte die Serie dann bei mir nicht so gut abschlagen. Die Serie fühlt sich teilweise wie eine billige Kopie von Doctor Who an, das viele Aspekte einfach nicht richtig ausarbeiten konnte. Loki steckt voller fantastischer Ideen, mit großartigen Art Design und eine Unmenge von Anspielungen, an denen man sich nicht satt sehen kann. Leider ist die Umsetzung oftmals eher schlecht als recht. Die Action Szenen sind etwas chaotisch inszeniert und verlieren so viel ihrer Wirkung. Und auch wenn die Deep-Dives in die wahnwitzigen Konzepte und deren Konsequenzen einer meiner Lieblingsteile an der Serie war, so langweilig und langatmig sind diese Szenen doch inszeniert. Ein weiterer Punkt ist auch, das sie mit all den tollen Konzepten nicht wirklich viel anfangen, bzw sich zu wenig mühe geben. Vieles fühlt sich einfach nicht erarbeitet an, wie die langsame Entgleisung der Zeit Agentur. Und auch wenn ich die Charaktere mag, sind viele Beziehungen eher schlecht als recht ausgearbeitet. Vor allem im Finale ist der Konflikt zwischen Loki und Sylvie etwas sonderbar und wird auch unzufriedenstellend aufgelöst.
Wenn man eine großartige Marvel Serie, mit großen Konzepten und fantastischen Charakteren und frischen Ideen sehen will, empfehle ich Legion. Es macht all das was Loki machen möchte, nur um Welten besser.
Als großer Fan des Originals habe ich mich ein bisschen um diesen Film gedrückt. Jetzt nachdem ich ihn gesehen habe, fühl ich mich einerseits bestätigt aber teilweise auch überrascht. Erst einmal vorweg, jeder der sich über Scarlett Johansson als Protagonistin aufgeregt hat, hat den Anime nie gesehen. Es geht darum das ihr Körper nicht mehr menschlich ist, und deswegen ist es auch vollkommen egal welche Hautfarbe oder Ethnie sie angehört. Sie könnte genauso gut im Körper eines kleinen Mädchens stecken und es würde immer noch Sinn ergeben.
Der Film versucht sich visuell sehr stark am Anime zu orientieren. Leider geht das nicht immer auf. Haben die überzogenen Hologramme im Anime zur Stimmung beigetragen, da sie sehr explizit und mit Vorsicht eingesetzt wurden, wirken sie hier einfach nur überfordernd und lieblos eingesetzt. Die Welt an sich ist aber ganz gut gelungen, wenn auch wie gesagt manchmal etwas visuell chaotisch. Es war schön manche ikonischen Szenen aus dem Anime nochmal zu sehen und man bemerkt die Mühe sich jemand dabei gemacht hat. Dagegen sind manche eigene Design Entscheidungen wie die Zellen für Gefangene, eher schlecht als recht. Immerhin sehen die Charaktere in etwa so aus wie man es sich vorstellt. Leider hört es da schon auf, den jedes Mitglied des Teams ist eine schwache Fotokopie des Originals. Wogegen viel zu viel Wert auf die Hintergründe des Majors gelegt wird. Man bekommt das Gefühl das die Drehbuchautoren die Originalwerke nicht verstanden haben, und die mit Absicht gelegte Ambiguität durch unnötige Exposition stopfen wollen. Im Anime gibt es eigentlich keine wirklichen Protagonisten, den die Geschichte und die Implikationen derer ist der Star. Es ist eine Geschichte über die Menschlichkeit, die Seele, was diese ausmacht und wie wir die nächste Stufe unserer eigenen Evolution erreichen können. All diese großen und komplexen Ideen und Fragen werden hier einfach runtergespült und mit leeren Phrasen ersetzt. Selbst als Major von ihrer Vergangenheit erfährt oder die Wahrheit hinter ihren Visionen versteht (Aspekte welche die Filmemacher hineingequetscht haben) ändert sich rein gar nichts an ihren Charakter oder Motivation. Auch die ungesunde Mischung aus den ersten zwei Ghost in the Shell Filmen, tut diesem Film nicht gut, da der Fokus fehlt und alles irgendwie unausgegoren und halbgar wirkt.
Wenn man die Originale nicht kennt, hat man was Hübsches zum Anschauen. Aber was sie mit der Kernaussage des Anime gemacht haben ist einfach nur traurig. Darüber kann auch kein Neonlicht der Welt hinweg scheinen.
Erstmal vorweg, ich habe nie das original „Magnificent Seven“ gesehen, bin aber ein großer Fan von Kurosawas „Sieben Samurai“. Und diese Version der Sieben ist wirklich ganz gut gelungen, auch wenn sie nur am Potential des Originals kratzt. Die Charaktere sind sehr unterschiedlich, spaßig und interessant inszeniert. Wie sie alle zusammen kommen, ist teilweise etwas an den Haaren herbeigezogen, aber nichtsdestotrotz unterhaltsam. Auch ist der Film überraschend Brutal und Gnadenlos. Wenn in den ersten Szene eine Reihe von unschuldigen Dorfbewohner niedergeschossen werden, weiß man das sie es hier ernst meinen. Es sei den man ist ein Pferd, dann ist man von allem Schaden bewahrt.
Leider fehlen mir gewisse Aspekte die ich in Kurosawas Original geliebt habe. Der Konflikt zwischen den Beschützern und den Dorfbewohner ist quasi nicht existierend. Der Bösewicht hier ist mehr ausgearbeitet als der Banditenführer, aber viel ändern tut das auch nicht. War Sieben Samurai eine allgemeine Geschichte, ist es mir hier schon etwas zu spezifisch. Auch gefällt mir der Beef zwischen den großen Bösewicht und mehreren der Sieben nicht. So nimmt es auch etwas von dem Universellen Gefühl weg, und stopft es mit Drama, das nicht so wirklich ziehen möchte.
Kommt es bei weitem nicht an die Qualität des Originals heran, wird man doch sehr gut unterhalten.
Manchmal findet man etwas, von den man noch nie gehört hat und binnen 24 Stunden die erste Staffel hinter sich hat.
In „Who Wants To Be A Superhero” sucht Stan-Lee nach den neuesten Superheld. Dabei dürfen einfache Menschen sich in Kostüme werfen und sich vor der Comic-Ikone vorstellen. Dabei wird ein buntes Team zusammengestellt, das in jeder Episode um zwei Mitglieder ärmer wird. Das Konzept klingt dämlich, und das ist es auch. Aber wer auch immer hinter dem Projekt stand, hat sich richtig mühe gegeben. Die Challenges sind zum Großteil interessant und haben eigentlich immer einen kleinen Twist, der einen aufhorchen lässt. Auch bringen sie immer wieder frischen Wind mit sich, welche auch gerne mal das ganze Spiel auf den Kopf stellen.
Ich will eigentlich gar nicht mehr sagen, sondern jedem der interessiert ist, einfach „Who Wants To Be A Superhero Season 1“ auf YouTube zu suchen und die erste Folge anzusehen. Ich war so gut unterhalten und habe so laut und lange Lachen müssen, wie schon lange nicht mehr.
Was für eine Katastrophe. Als ich jung war fand ich die MIB Filme sehr unterhaltsam und irgendwie charmant. So viel kann man dabei nicht falsch machen, dachte ich mir. Wie naiv ich doch war…
MIB International gehört für mich zu Filmen wie ‚Gemini Man‘ oder ‚Suicide Squad‘. Filme die an sich nichts wirklich katastrophal schlecht machen, bei den aber alle Aspekte so mies sind, das man sich an nichts klammern kann. So entsteht eine toxische Mixtur die einem jegliche Sinne nehmen möchte und der Körper sich sofort zu wehren beginnt. Ein Liebloses Werk, das jegliches Potential zerquetscht und den Zuschauer für einen Idioten hält.
Obwohl der Film von Kompetenten Schauspielern nur zu protzt, die unter anderem auch schon ein gutes Händchen in Action und Comedy bewiesen haben, will hier einfach nichts zünden. Die Witze sind alle so flach und aggressiv unlustig. Ich glaub selbst mein 11-jähriger Neffe, der eigentlich alles lustig findet, würde bei diesen Dialogen nur ein genervtes Stöhnen von sich bringen. Die Geschichte ist vollkommen konfus und unnötig in die Länge gezogen, mit ein Haufen Lore die im Nichts verpufft. Charaktere werden in Dialogen aufgeplustert, bis man sie trifft und die Enttäuschung sich tief in die Seele bohrt. Dazu ein Haufen Entscheidungen, die 100% von einem Kopflosen Gremium getroffen wurden. Die Verwandlung des Zuges, in dem nur Aliens und MIB Agenten sind. Nerviges und ständiges Hüpfen von einer Ecke der Erde zur nächsten. Und wer hatte die Idee eine billige Kopie des Crazy Frogs zu einem Kumpanen zu machen? Der nicht nur in seinem Charakterdesign total daneben schlägt, sondern auch einfach nicht seine Klappe halten kann und einen unwitzigen Kommentar nach den anderen abreist. Dazu ein Plot dessen Twist man vom ersten Moment erahnen kann und sicherlich niemanden überrascht hat. Die Darstellung des Schwarms ist auch so einseitig und dröge. Ich versteh auch bis jetzt noch nicht warum eine vage Gefahr im Universum unverzeihlich ist, aber eine scheinbare Supernova Waffe, welche bei voller Power ganze Planeten zerstören könnte, vollkommen in Ordnung geht. Vor allem wenn sie zu einer Alien Rasse gehört, an der über den Film eigentlich kein gutes Blatt zurück bleibt.
MIB International ist ein Film der einem jegliche Energie und Wohlwollen von Minute eins Aussaugt und einen als leere Hülle zurück lässt.
Dope ist irgendwie ein besonderer Film. Erfindet er das Rad nicht neu, so bietet der Film doch viele frische Ideen und Erzählweisen, um die Geschichte der Außenseiter durchgehend spannend zu halten. Der Soundtrack ist einfach fantastisch. Mit einer Best-Of der 90er Hip-Hop Szene werden nicht nur richtige Banger abgespielt, sie werden dabei auch geschickt mit in den Plot verwoben. Die Schauspieler sind auch allesamt klasse und bieten fantastische und hervorstechende Performances, an die man auch nach dem Abspann noch manchmal denken und schmunzeln muss. Die frische Geschichte wird durch innovative Kamera und Montage teilweise auf ganz neue Ebenen erhoben, welche sich nicht zu fein ist, etwas experimentelles zu zeigen. Forrest Whitaker als Erzähler ist dabei natürlich das Sahnehäubchen oben drauf.
Zu den spezifischen Problemen und Situationen, zeigt Dope auch universelle Probleme vom große werden in so einer Umgebung, den unterschieden zwischen Reich und Arm und die brutalen Umstände, die man einfach so hin nehmen muss. Es ist auch toll wie kreativ und offen die Freundesgruppe mit jedem neuen Problem umgeht, sodass es nie wirklich langweilig wird.
Naja, nie stimmt nicht ganz. Das Pacing zieht sich manchmal. Gewisse Aspekte tauchen in der Geschichte auf und verschwinden dann auf nimmer wiedersehen. Besonders negativ fallen mir die Szenen mit Nakia ins Auge. Bringt sie am Anfang den Haupt Konflikt des Filmes ins Rollen, bremst sie gegen Ende doch das gesamte Pacing des Filmes aus.
Dope ist was besonderes und ich würde mir wünschen mehr Filme in dieser Art zu sehen.
Auf jeder Liste der besten Animationsfilme, darf The Iron Giant nicht fehlen. So hat es jetzt doch mehr als 30 Jahre gedauert, bis ich mir den Film endlich gesehen habe. Und ich muss zustimmen, es ist ein absoluter Kultklassiker. Mit allen was ein Kultklassiker ebenso ausmacht. Von guten Ideen, tollen Momenten und kleineren Fehltritten, über die man gerne mal hinwegsieht, da es ja ein Klassiker ist.
Die Geschichte ist toll und bietet gutes Potential, den Film auf verschiedene Art und Weise zu betrachten. Der Charakter des Iron Giant ist dabei auch klasse inszeniert und wächst einem richtig ans Herzen. Und auch wenn die Handlung manchmal einfach nicht die Konsequenzen mit sich ziehen, die man erwarten würde.
Leider funktioniert die Mischung aus CGI und Animation bei mir manchmal nicht so. Auch sind sehr viele grobe Fehler in dem Film, wie zum Beispiel die Größen Dimensionen, die sich teilweise massiv unterscheiden. Ich persönlich bin auch nicht so ein Fan des Charakter Designs und die Geschichte zieht sich an manchen stellen etwas.
Aber nichtsdestotrotz ist der Iron Giant ein Film der ein Eindruck und ein beeindruckendes Gefühl beim Zuschauen hinterlässt.
Ratatouille ist ein Pixar Kleinod, zu dem ich immer wieder zurückkomme. Dabei ist der Film oberflächlich eigentlich nichts Besonderes. Die Idee einer Ratte, die zum besten Koch Paris aufsteigt, ist jetzt nicht unbedingt eine Geschichte, die man so erwartet oder große Vorfreude in einem erweckt. Aber es ist alles drum herum und die absolute Liebe und Sorgfalt der Macher, die diesen Film so gut macht. So kann man es auch verzeihen das die zwei Plots der Ratte die ein Koch werden möchte und einem jungen Mann der ohne sein Wissen zum Erbe eines Nahrungsmittelimperiums wird, manchmal nicht so gut zusammenpassen und teilweise etwas aneinander vorbei laufen. Das funktioniert, weil die Kernaspekte alles fantastisch ausgearbeitet sind und die Übergreifenden Themen ständig wieder relevant werden. Jeder kann ein Koch werden. Deine Geburt bestimmt nicht über dein Leben, sondern du tust es, mit viel Willen und Durchsetzungsvermögen. Der Film hat viele interessante Konflikte, die auch oftmals auf mehrere Ebenen funktionieren.
Wie von Pixar gewohnt, ist das ganze Art Design fantastisch und gut mit allen Aspekten der Welt abgestimmt. Ein ganz krasses Gegenbeispiel ist dabei „Raya“, bei dem die Charaktere und die Umgebung manchmal unpassend zusammengeführt wurden. Die Charaktere sind so Designend wie man es sich wünscht. Man kann schon viele Merkmale und Verhaltensmuster bei einem Blick erhaschen.
Leider will nicht alles passen, gerade wenn es um den zweiten Protagonisten geht. Es wird viel Bedeutung auf ihn gelegt, ohne dass er sich dieser irgendwann als Würdig erweisen könnte. Nicht beim Kochen, nicht in der Romanze, nicht beim antreten seines Erbes. Er bleibt einfach durchgehend nervig und hat nur ein paar Momente, in dem er etwas Charakter beweist, welches aber im großen und ganzen wieder untergeht. Er ist wie ein stotterndes Gefährt, das den Plot irgendwie voran treibt, aber dabei durchgehend den Raum voll stinkt.
Aber am Ende ist das auch nicht mehr so wichtig. Mit einem cleveren und Herzerweichenden Finale wird die Geschichte fantastisch abgerundet, ohne dabei die Konsequenzen ihres Handels aus den Augen zu verlieren.
Nach dem etwas unausgereiften ersten Teil, bietet Road Warrior nicht nur die Grundlage für die nächsten Filme, sondern ist auch absolut wegweisend für diese Art der Postapokalypse. Was Blade Runner für Cyberpunkt, und Herr der Ringe für Fantasy ist, ist Mad Max II für die Postapokalypse. Ich find es auch toll, das dieser Film von seiner klassischen Erzählweise abstand nimmt, und dabei sich das gewand der Mythos überzieht. Wie einst bei Conan, bekommt man eine Geschichte von einem Erzähler erzählt, welche den wahnwitzigen Mad Max selbst getroffen hat. Die Geschichte ist auch wie eine Legende aufgebaut, mit klaren Helden, Bösewichten und Motiven. Einfach und Geradlinig weiß Mad Max II was es sein möchte und füllt diese Rolle toll aus.
Der Style des Filmes ist einfach fantastisch, genau so auch die Charaktere in ihrem Aussehen und auch Verhalten. Die Welt wirkt in seiner Trostlosigkeit eingelebt und gleichzeitig ausgelaugt, was zur Authentizität des Ganzen beiträgt. Die Art und Weise wie Gewalt eingesetzt ist nicht nur kraftvoll inszeniert, sondern wird auch als Stilmittel genutzt um die Welt und den Plot noch lebhafter darzustellen. In einer Welt voller Wahn und Exzess, gehören solche Grausamkeit zum Alltag dazu.
Aber so ganz wollte der Funke bei mir nicht überspringen. Manchmal ziehen sich die Szenen etwas und Handlungen von Charakteren sind etwas undurchsichtig gemacht, das man in den simplen Plot manchmal den Überblick darüber verliert wer jetzt eigentlich was will. Der Soundtrack, wenn nicht ganz so furchtbar wie im ersten Teil, ist immer noch nervig und raubt manchen Szenen viel Charm durch gezwungenen Bombast.
Mein erster Film von Thomas Vinterberg und der erste Film seit fast einem Jahr, den ich endlich mal wieder im Kino sehen konnte. Wenn es so weitergeht, kann ja nichts schiefgehen. Achtung! Spoiler!
Der Rausch ist ein fantastisches Drama und Analyse von Alkohol in der Gesellschaft, ohne jemals irgendwie den Zeigefinger zu erheben. Man wird sofort in den See Lauf geworfen. Eine Tradition bei der Alkohol Exzess zelebriert wird und Übergeben in der Öffentlichkeit nicht geahndet, sondern sogar belohnt wird, wenn man es nicht alleine macht. Aus dem Chaos wird man in den Drögen Status Quo von mehreren Lehrern geworfen. Allen voran Martin, der eine möglich strahlende Zukunft hinter sich gelassen hat und nun sein Limit erreicht hat. In der Familie läuft es nicht so gut, die Arbeit macht ihm auch kein Spaß mehr und selbst das automatisierte Programm, das er sich über Jahre angelegt hat, lässt ihn nur noch gegen eine Wand fahren. Das alles ändert sich eines Schicksalshaften Abends, als eine Theorie in den Raum geworfen wird, das wir alle eine halbe Promille zu wenig zur Welt kommen. Eine Theorie die getestet werden möchte. Die Überwindung doch einen Schluck zu nehmen und dann seine harte Schale in binnen ein paar Gläsern erweichen zu lassen, zeigen das Alkohol und Martin alte Freunde sind, die sich schon lange nicht mehr gesehen haben.
Mit Mut zur Veränderung, erprobt er die These, und feiert gleich einen ersten Erfolg. Davon angespornt ahmen seine Freunde ihm nach. Neue Lebensfreude macht sich breit. Die Starrheit löst sich auf und plötzlich läuft alles irgendwie ganz rund. Doch wie der Mensch eben so ist, muss man die Grenzen immer weiter ausreizen, und das Experiment nimmt ständig neue Züge an. Als Zuschauer bemerkt man schnell, dass es so nicht gut gehen kann. Auf jede Manie folgt eine Depression und auf jeden Rausch folgt ein Kater. Doch sie unterdrücken den Kater und treiben sich gegenseitig immer weiter voran, sodass der Rausch zu allem wird was sie verlangen. In Schritt drei des Experimentes gibt es ein jäher Weckruf, welcher niemanden der Gruppe kalt lässt. So merkt man auch schnell, dass diejenige mit Sozialen Rückhalt sich schnell wieder fangen können. Doch nicht so Tommy. Wenn der Job des Sportlehrers vielleicht auch nicht seine absolute Berufung war, so bleibt ihm nun nichts mehr, bis er mit einem Boot auf das Meer fährt und nie wieder Lebend zurückkehrt.
Das Ereignis lässt auch den letzten der Gruppe aus der Schockstarre erwachen. So treffen sie sich zum Essen und Reden, als eine Kolone betrunkener Abiturienten an ihnen vorbeizieht und sie von der Feierlaune angesteckt werden. Dabei erhält Martin mehrere Nachrichten, die entweder aus der Feder seiner Frau oder seines alten Freundes Alkohol stammen könnte. In völliger Ektase bringen sie zusammen noch einmal alle Freude zum Ausdruck, bis im letzten Frame Martin in der Luft verharrt, bereit in die selben Gewässer zu stürzen wie sein Freund Tommy.
Der Film ist fantastisch gemacht, mit großartigen Schauspielern, einem tollen Drehbuch und sehr nüchternen Film Art. Das Thema des Alkohols wird dabei auch super behandelt, und wirft mit ständigen, glänzenden Augen zu Churchill und Hemingway, eine Art Rechtfertigung in ihrem Handeln. Dabei ist es am Ende auch gar nicht nur der Alkohol, der für alle Probleme sorgt, sondern tiefsitzende Aspekte, die durch den Alk wieder losgerüttelt wurden. Ein fantastisch vielschichtiger Film, der sich viel vornimmt, aber dann am Ende auch viel zu bieten hat.
*Spoiler*
8MM hat mich ehrlich verstört, was nicht viele Filme schaffen. Als ein Bewohner des Internets sind mir auch schon alle möglichen Grausamkeiten in gelangweilten Zeiten über den Bildschirm geflackert. Aber niemals in solche Abgründen und niemals auf so eine schmutzige, grobporige Art und Weise. Der Film ist eine fantastische Darstellung düsterer menschlicher Begierden. Ob es nun sexueller Natur ist, Gewalt oder einfach nur Macht. Dabei finde ich die Erkenntnisse aus dem Film so herrlich erfrischend. Der Reiche Mann hat ein Snuff Tape anfertigen lassen, einfach weil er es kann. Mashine hat all diese Gräueltaten getan, nicht weil er psychisch krank ist oder irgendwelche Defizite aus seiner Kindheit aufarbeiten möchte. Er tut es einfach nur weil er es mag. Das Konzept und der Drang nach Rache und Gewalt wird hier auch fantastisch kontextualisiert und zermürbend dargestellt.
Doch trotz all dieser Abgründe, verliert der Film nie wirklich seine Menschlichkeit. Die Beziehung zwischen Tom und Max California ist fantastisch ausgearbeitet und entwickelt sich immer weiter, bis zum schmerzhaften Ende. Tom ist auch sehr fokussiert auf seine Arbeit, und schaut dabei manchmal etwas zu tief in den Abgrund. Aber genau so zeigt er auf Eindrucksvolle Art und Weise seine Verletzlichkeit, als er plötzlich wiedererwartend seine Tochter in der Wiege wiederfindet. Überrascht von diesem absoluten Liebesbeweis, bricht er zusammen.
Obwohl der Film teilweise etwas über die Stränge schlägt, behält er doch bis zum Schluss eine Authentizität im Blick in die Seele zermürbenden Abgründe.
Wollte Godzilla 1 und noch Blueballen, übertreibt es der zweite Teil mit den Kaiju Kämpfen. Oh, entschuldige, ich meine natürlich Titanen. Im Wandel zu einem Cinematic Universe, haben sie viele sonderbare Entscheidungen getroffen, die dem Film als Film eher weh tut, anstatt ihn abzurunden. Titanen, Monarch, SHIELD Artige Raumschiffe, geheime Basen rum um . Der Film verliert sich darin, alles irgendwie kohärent darzustellen und wirft gleichzeitig viele Konzepte herum mit dem Motto ‚Friss oder Stirb‘. Das sie auch alle klassischen Monster auf einmal aus den Mottenkisten holen um sie nacheinander an die Wand zu klatschen, ist auch eher schwach und kratzt an dem Potential der nächsten Filme. Sie sind so besessen ein eigenes Cinematic Universe zu erschaffen, das sie einfach alle Munition auf einmal verfeuern. Aber immerhin sind die Monster cool. Und als Gidorah Fan, war ich auch froh, unser dreiköpfiger Freund als Hauptbösewicht zu sehen. Aber so cool es auch ist, so langatmig wirken die Kämpfe manchmal und die Ausgänge der Schlachten haben dann keine große Auswirkung auf nichts. Immerhin drehen die letzten 30 Minuten nochmal richtig auf, was einen zufrieden zurücklässt.
Leider wird auch diesmal viel zu viel Wert auf die Menschlichen Charaktere gelegt. Sind sie diesmal merklich besser ausgearbeitet und in ihren Motivationen gefestigt, hat man aber teilweise das Gefühl das man Avengers 2 anschauen würde, ohne jemals was vom Marvel Universum gehört zu haben. Wer ist dieser Captain America? Was macht Iron Man? Ah, okay, sollte ich das wissen? Das ist aber nicht nur bei den Charakteren so, sondern auch bei den Organisationen und Regierungen. Ein Puzzle bei dem immer ein paar Teile fehlen…
Die Bösewichte an sich, sind leider auch etwas schwach. Immerhin gibt es beim Fokus auf die Menschen auch Menschen als Gegenspieler. Die Motivation von ihnen ist interessant, aber auch etwas unausgegoren. Sie wollen die Menschheit auf eine romantisierte Art und Weise zurücksetzten und eine neue harmonische Welt aufbauen. Warum das so geschehen soll, versteht der Himmel. Hat die Natur San Francisco und ähnliche Städte übernommen, ist das natürliche Gleichgewicht doch etwas zu fragil, als ob man einfach eine Reihe von Monster darauf loslassen kann. Vor allem weil die Motivationen der meisten Monster extrem undurchsichtig sind. Man weiß nur das Gidorah scheinbar Böse ist und Godzilla auf unserer Seite kämpft. Warum genau das so sein soll, braucht scheinbar keine Erklärung. Wer weiß ob die Monster brach liegen, weil das letzte mal dabei fast das gesamte Ökosystem drauf gegangen ist. Aber ja, was solls. Es ergibt auch gar keinen Sinn das Emma plötzlich kalte Füße bekommt, als Gidorah die Bühne betritt. Man kann kein Feuer legen und sich dann aufregen wenn es außer Kontrolle gerät. Scheinbar haben weder sie, noch die Drehbuchautoren wirklich darüber nachgedacht.
Immerhin bleibt die Serie sich insofern treu, das die Eltern in dieser Welt die schlimmsten sein. Das letzte Opfer von Emma ist einfach so unnötig, dämlich und extrem egoistisch. Anstatt sich ihrer Strafe zu stellen, ihr Wissen und Fähigkeiten für das gute einzusetzen, geschweige den ihrer Tochter eine Mutter zu sein, rennt sie lieber und bietet den anderen Charakteren ein paar unnötige Sekunden.
Etwas mehr Fokus in der Geschichte, den Charakteren und Handlungen hätte dem Film sehr gut getan. So ist es ein mittelmäßig schlechter Monster Flick, der von zu viel unnötigen Ballast aufgebläht wird.
Als der Film damals in die Kinos kam, war ich voller Vorfreude. Das diese sehr schnell umschlug und dann zu etwas hass artigen mutierte, war dann leider das traurige Ergebnis. Ich wollte aber wissen ob meine damaligen Kritiken immer noch passen und ob der Film wirklich so schlimm ist, oder einfach nur Opfer meiner eigenen Wunschvorstellung war.
Meine damalige Kritik war, das man zu wenig Godzilla sieht und sich zu sehr auf den Protagonisten verlässt. Das ist nach wie vor der Fall, nur ist das nicht mal das schlimmste an dem Film. Es ist vollkommen in Ordnung das Monster nicht von der ersten Sekunde an zu Zeigen und etwas Hype aufzubauen. Dieser Film übertreibt es dabei aber maßlos, das man sich irgendwann schon verarscht vorkommt. Ich erinnere mich wie man Godzilla gesehen hat, Bereit für den Kampf, und sich dann plötzlich die Bunkertüren schließen, und ein genervtes Raunen durch den ganzen Kinosaal ging. Man könnte das Monster auch sekundär machen und den Fokus auf die Menschen legen, aber das schafft der Film auch nicht. Die Charaktere sind alle durch die Bank furchtbar gemacht, allen voran unser Protagonist, der bleicher nicht sein könnte. Anstatt eine grandiose Geschichte durch die Blickwinkel mehrere Menschen und Monster sehen kann, folgt man immer nur Milchgesicht, der mehr als nur einmal, der einzige Überlebende einer weiteren Katastrophe ist. Das Drehbuch lässt einfach viel zu viel Potential zurück. Man hätte sich ein Kernthema heraussuchen sollen, an dem die Charaktere arbeiten müssen und woran sie durch die Ereignisse lernen und zu besseren Menschen werden. Aber nein! Die letzten Worte der Mutter an Brian Cranston, das er ein guter Vater sein soll, hatten scheinbar so ein Eindruck auf ihn hinterlassen, als ob er die Milch beim Einkaufen vergessen hatte. Jetzt könnte man denken das Milchgesicht das besser machen möchte, aber er stellt sich dabei noch viel schlimmer an. Alles in allen sollte der Story Autor und der Regisseur sich nicht an menschlichen Charakteren versuchen. Man merkt das sie beide große Ideen haben die sie umsetzten wollen, mit tollen Bildern von Zerstörung und Heldenmut. Aber all diese Ideen werden lieblos aneinander geklatscht, ohne irgendetwas kohärentes aufzubauen. Und das macht den Film schon fast unanschaubar. Klar sieht es cool aus wenn Sondereinheiten ein Atomlager durchsuchen und plötzlich ein Lichtstrahl das dunkle erhellt. Aber das ganze wird so schwachsinnig und lächerlich, wenn man bedenkt das dieses gigantische Monster schon seit geraumer Zeit auf Las Vegas zuläuft und niemand ihnen Bescheid gesagt hat. Ich versteh auch immer noch nicht warum die Golden Gate Bridge abgesperrt wurde, oder warum manche Leute nach wie vor im Büro arbeiten, während Monster die Stadt zerstören. Sie wählen sich auch die einfachsten Klischees, wenn es darum geht etwas spannender zu machen: Kinder. Ob es nun der kleine Japaner ist, der von Milchgesicht gerettet werden muss, oder ein fucking Schulbus, der schnell von der Brücke runtermöchte. Es ist alles so unfassbar faul und ohne jegliche Sorgfalt geschrieben. Man hat auch das Gefühl das die meisten Schauspieler keine wirkliche Lust hatten. Wenn Brian Cranston schon mit ein Haufen Japanern in einem Raum ist, hätte man ihm doch zumindest etwas bei der Aussprache helfen können. So hat sich bei mir die Fußnägel hochgerollt.
Klar, die guten Monstermomente sind echt cool. Und Visuell hat der Film auch einiges zu bieten. Aber das ganze wird vom schludrigen Rest einfach kaputt gemacht.
Ich mag die Jungs. Irgendwann habe ich mal ein paar Videos von ihnen auf YouTube gesehen und alsbald eine DVD Box mit mehreren Staffeln in mein Regal gepackt. Die Dynamik zwischen den Vier ist fantastisch und die Ideen was sie sich gegenseitig so antun können, ist auch unerschöpflich. So war ich sehr interessiert was es mit dem Film auf sich hat.
Es ist eine seltsame Amalgamation zwischen Sketchen und den klassischen Challenges der TV Serie. Die Sketches bieten ein ganz nettes narratives Gerüst und sind dabei immer kurz genug, das sie nicht wirklich nervig werden. Die Qualität der Challenges schwankt etwas, aber an sich ist man eigentlich ganz gut unterhalten. Ich mochte die ganzen Referenzen und das nochmal aufleben von alten Bestrafungen. Aber an sich ist Impractical Jokers: The Movie kein wirklicher Film sondern eher ein etwas aufgeblasen TV-Special, mit den man als Fan aber auch Spaß haben kann, solange man die Erwartungen unten hält.