Petr - Kommentare

Alle Kommentare von Petr

  • Vergesst nicht den Jackass-Film "Bad Grandpa". Nicht zu verwechseln mit "Dirty Grandpa".

    Nominiert für die beste Maske. Ich habe ja so sehr auf den Oscar gehofft. Ein Leben lang hätte sich dann der Klamauk mit dem Prädikat "Oscar ausgezeichnet" schmücken dürfen und hätte dann genau so viele Oscars wie "2001 - Odysee im Weltraum" oder Citizen Kane"

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    • Jeff Bridges!

      Jeff fucking Bridges und sonst niemand!

      Von den anderen habe ich bisher nur Lucas Hedges gesehen. Ja, er ist OK, aber hat mich nicht umgehauen. "Nimmst du mal die Hand aus meiner Muschi" war die erinnerungswürdigste Szene mit ihm, sonst dominierten den Film Casey Affleck und Michelle Williams mehr. Die anderen alle habe ich nicht gesehen, ist aber auch egal, denn:

      Es ist Jeff fucking jeah Bridges!

      Mehr muss man da nicht sagen!

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      • 6

        Zuviel in einem Film. Man kann die ganze RAF-Geschichte hastig auf 150 Minuten komprimieren. Man kann, ja. Aber dann kommt nichts Halbes und nichts Ganzes raus. Von einem Effekt wird man zum nächsten Effekt gehetzt und Zeit für Tiefe ist wenig.

        Besser wäre es gewesen, einzelne Aspekte herauszugreifen und intensiver zu behandeln.

        Zur Übersicht oder Standwardwerk im Geschichtsunterricht reicht er aber allemal.

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        • 7

          Etwas trocken. Man muss sich schon speziell für Geheimdienste oder den Nahen Osten interessieren um der Doku gespannt zu folgen. Dann ist sie aber auch sehenswert und zeigt auch Selbstkritik ehemaliger Führungsköpfe, die über oft zu brutales Handeln reden, verweist dabei aber auch stets auf den Charakter des Rechtsstaates Israels, in dem anders als bei seinen Nachbarn westliche Werte vor einer auf Hass beruhenden Ideologie stehen und damit den Inlandsgeheimdienst in seiner Existenz legitimieren.

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          • Petr 21.02.2017, 18:00 Geändert 21.02.2017, 20:26

            Super! Solch Erhebungen mag ich ja. Danke für die Mühe und gerne noch mehr davon.

            Aber was ist denn mit meinem Geburtsjahr los? 1981 kam ja ganz und garnicht gut an. Gut, das erklärt auch einiges an meiner Person. Aber was ist denn mit Indiana Jones, dem Boot und dem mindestens zweitbesten Mad Max?

            Die Anzahl der Bewertungen ist auch interessant. Daran lässt sich erkennen, dass die meisten nicht nur in Kinos (gut) oder Streams (böse) aktuelle Streifen gucken, sondern einige Jahre verstreifen lassen, bis Filme einen gewissen Bekanntheitsgrad und evtl. auch schon große Fangemeinde entwickelt haben, bis sie ihn schauen.

            Interessant ist auch, dass erst ab den 90ern die Anzahl der Bewertungen rapide hochging. Daraus lässt sich erahnen, dass die meisten vorwiegend Filme schauen, die aus "ihrer Zeit" sind. Filme, vor der eigenen Geburt oder Kindheit gedreht wurden, sind seltener bewertet.

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            • Super!

              Du meintest sicher die 2012 dazugestoßenen Fans der GmbH & Co. KGaA, die chinesische Bandenwerbung schalten lässt, um den asiatischen Markt zu erobern, die dann aber als selbsternannte Retter des Fußballs gegen einen Kommerz im Interesse des Sports dafür Frauen und Kinder verletzen.

              Und es ist ist immer noch nicht sexistisch, Frauen schön zu finden und das zu erwähnen. Keine Sorge.

              Schöner Bericht. Warum nicht jährlich, dafür im kleineren Rahmen? Der Zurück in die Zukunft-Fanclub trifft sich auch jedes Jahr zum Grillen, trinken, schwatzen und Trilogiegucken.

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              • Na toll, wenn man von dem liebevoll ausgearbeiteten Programm liest, ist man ja noch trauriger nicht dabei sein zu können.

                Immerhin ist meine Gegend mit Sam und dem Jägermeister gut vertreten.

                Wünsche euch viel Spaß und lasst die armen Daheimgebliebenen bitte später mit einer kleinen Fotogallery teilhaben. :)

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                  • 9 .5

                    Filmisches Meisterwerk, dem es gelingt kleine humoristische Einlagen, die das Alltagsleben der Menschen so mit sich bringt, mit dramatischen und höchst emotionalen Szenen zu einen.

                    So sitzt man also im Kino und so manche Träne wechselt sich mit einem kleinen Lachen ab. Gut, dass ich allein im Kino saß. Ganz allein!

                    Manchester by the sea appeliert daran, unsere Mitmenschen nicht auf dem ersten Blick, nach ihrer ersten Fassade zu beurteilen. Der in sich verschlossene, nicht immer freundlich wirkende und sogar unter Alkoholeinfluss brutale Hausmeister mag einen tragischen Background haben, der ihn so werden ließ wie er ist. Bewerten wir Menschen nicht nur nach ihrem merkwürdigen Auftreten, das uns nach erstem Kontakt am meisten auffällt.

                    Der (bevollmächtigte) Vater mag einen Grund haben, warum er gegenüber Kindern manch harte Entscheidung trifft. Für Kinder und Außenstehende mag sie fies und gemein sein. Erfahrungen wie wir sie als Kinder oft mit Eltern hatten. Später mit dem älterwerden und mit mehr Lebenserfahrung lernen wir, dass so manche Entscheidung der Eltern uns gegenüber schon berechtigt oder zumindest nicht so fies und egoistisch war, wie sie uns damals vorkam.

                    Genauso wie wir als Menschen lernen mit der Zeit Entscheidungen und Auftreten unserer Mitmenschen zu verstehen, lernen die Zuschauer des Films diese in den vorgeführten 130 Minuten. Am Ende fügt sich alles zusammen, man erkennt Hintergründe und Beweggründe für das Handeln und Entscheidungen und niemand möchte noch jemanden, wie anfangs, auf dem ersten Blick verurteilen.

                    Wir wissen eben nie welch Tragik und welch Geschichte, welche Motivation und persönliches Schicksal Personen zu dem macht, was sie heute sind.

                    Lernen wir draus!

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                    • Geschichten wie diese erklären immer mehr, warum Bill Murray zu einem Kultstar einer ganzen Generation wurde. In keinem anderen Schauspieler finden sich liebenswert verpeilte, etwas chaotische Langzeitstudenten wieder.

                      Cooler Typ!

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                        Petr 13.02.2017, 21:43 Geändert 13.02.2017, 23:00

                        Es war schon etwas mutig in The Lego Batman Movie zu gehen.

                        Aber das sicherlich angenehme Viertligaspiel Eintracht Braunschweig II vs. VfB Oldenburg bei wonnigen Minusgraden fiel aus und bei The Lego Batman Movie passte uns von allen Filmen die Zeit im Kino am besten.

                        Von The Lego Movie war ich vollkommen überzeugt. Ich mochte die Selbstironie, die Detailverliebtheit des Sets, aber auch die grundlegende philosophische Grundhaltung des Films, wodurch sich dieser eher an Erwachsene als an Kinder gerichtet hat.

                        In der Hoffnung, dass das Spin Off The Lego Batman Movie ähnlich werden sollte ging ich also ins Kino und habe dafür sogar dieses dämliche 3D geduldet.

                        Und wurde ich enttäuscht?

                        Nein!

                        The Lego Batman Movie agiert genauso rasant, bunt und detailverliebt wie sein Vorgänger. Das allein macht jedoch keinen guten Film aus. Was The Lego Batman Movie auszeichnet sind seine etlichen Anspielungen auf alle bisherigen Batmanfilme- und Serien. Wer sich mit Batman von Adam West bis Ben Affleck auskennt (ich tue es selbst nur rudimentär) kommt hier voll auf seine Kosten. Die etwas merkwürdige Handlung wird hier klar zu Gunsten etlicher Parodien auf die Batmangeschichte klar in den Hintergrund gedrängt. Diese oft ironischen Batman-Easter-Eggs werden wie bei der nackten Kanone am Fließband im Minutentakt serviert. Mal subtil, mal offensichtlich. So könnte man The Lego Batman Movie als den Über-Batman bezeichnen: Die humoristische Bündelung aller bisherigen Batmanproduktionen, als DIE Batmanparodie. Was Scary Movie für das Horrorgenre, ist The Lego Batman Movie für das Batmanuniversum.... mit dem Unterschied zu Scary Movie dass The Lego Batman Movie aber auch lustig ist.

                        Selbstverständlich kommen dazu noch Parodien und Anspielungen auf sämtliche Superhelden dazu, plus auf andere Filme wie Herr der Ringe oder Jurassic Park, auf die Nerdkultur oder gar die kommerzielle Ausschlachtung des Ganzen. Spätestens hier sollte allen die Selbstironie aufgefallen sein.

                        Zwischen den selbstironischen Anspielungen auf hautenge Batmananzüge der 60er Jahre und George Clooney-Verbrechen und der aus dem Vorgänger bereits sehr bekannten rasanten, schnellen und sehr überdrehten Szenen kommen zum Glück gut dosierte und richtig platzierte ruhige Momente, die sich mit ernsten Themen befassen. Das muss auch sein, da das rasante Tempo schnell ermüdend wirken kann. Während sich im ersten Lego-Film die philosophisch anmutende Frage nach dem Sein und Bewusstsein in der Welt, dem Fügen nach Vorschrift oder der Anarchie nach freiem Willen wie ein roter Faden durch den Film zog, sind es diesmal tief persönliche Momente über den emotionalen Umgang mit Verlust und den Werten von Familie und Zusammenhalt.

                        Wer von sehr albernen Klamauk nichts hält, sollte es garnicht erst wagen diesen Film zu schauen. Er treibt alles auf die Spitze und besinnt sich klar auf Pointen und etliche Referenzen und das zu Lasten einer sehr merkwürdig konstruierten Handlung. Diese scheint nur Mittel zum Zweck, irgendwie um den Film mit seinen Witzen zu legitimieren.

                        Ich habe mich jedes Mal gefreut, wenn ein Element aus früheren Batmanwerken parodiert wurde und habe gemerkt, dass es nicht nur mir so ging. Der Kinosaal, der gefühlt zu 90% aus Studierenden und zu 0% aus Kindern bestand, wurde nicht nur einmal in ein lautes Lachen gehüllt.

                        Nachdem es grad so gelang die manchmal recht ermüdend wirkenden rasanten Szenen auf Speed zu drosseln bevor man ganz vor sich hindöst gibt es nur einen großen Minuspunkt: Die deutsche Stimme vom Joker geht garnicht. Sie wirkt durchgehend deplatziert und hat nichts böses, nichts schauriges, nichts lustiges... nein, sie hat was von: "Nein, das geht garnicht. Das passt so wie RTL-Jorge als Synchronsprecher von Hannibal Lector".

                        Wieso um alles in der Welt muss man ständig Prominente als Synchronsprecher einsetzen? Wieso achtet man da anscheinend kein bischen mehr auf Klang, Kompetenz oder Stimme und anscheinend nur noch auf den Bekanntheitsgrad? Gibt es eigentlich eine Gewerkschaft der Synchronsprecher? Die wirklichen Menschen vom Fach müssten da doch auch angepisst drüber sein. Gibt glatt einen ganzen Punkt Abzug, denn wenn man Komödien nach Humor + Anspruch der Witze + Unterhaltungswert bewertet, gehört The Lego Batman Movie für mich zu den besten des Fachs und wäre ohne dämliche Synchro 9 Punkte wert.

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                        • Abseits vieler Gäste, die nur etwas promoten wollten (was jedoch beim Privatfernsehen unausweichlich ist) ist es eine richtig unterhaltsame Show mit vielen popkulturellen und manchmal auch politischen Anspielungen. Ich bedaure die Entscheidung.

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                          • 2
                            Petr 06.02.2017, 21:49 Geändert 06.02.2017, 22:03

                            Aus politischer und historischer Sicht wurde schon vieles zu Emmerichs "Stonewall" gesagt.

                            Die bisherige Kritik (u.a. wird die LGBTQ-Szene völlig falsch dargestellt) ist berechtigt und muss ich darum auch nicht wiedergeben. Alles wichtige wurde dazu bereits gesagt. Man muss nur etwas rumscrollen und wird dazu hier viele gute Kritiken lesen.

                            Neben der Frage warum Emmerich so ein sensibles und wichtiges Thema ziemlich verkürzt darstellt muss man sich fragen, was diese Inszenierung soll.

                            Die Bilder wirken alle so unecht. Ständig erscheinen die Farben mit den übertriebenen Gelb- oder Grüntönen vielleicht für manche künstlerisch ansprechend, aber nie authentisch. Man mag die Straßen im Greenwich Village in dieser kitschigen Zeichnung vielleicht schön finden, warum man diese jedoch künstlich in einem wichtigen Historienfilm so wiedergeben muss, bleibt mir ein Rätsel. Ich mag eine sureale Darstellung als filmisches Stilmittel, wenn diese auch Mittel zum Zweck und mit einer gewissen Aussage verbunden ist. Hier wäre eine möglichst realistische Darstellung der Ereignisse, die keine 50 Jahre her sind, allemal besser, als dieser überzeichnete Kitsch. Eigentlich wäre fast alles besser, als das was uns Emmerich hier abliefert. Zusammen mit den Overacting der Darsteller habe ich mich mit dieser unnatürlichen Gestaltung der Umgebung eher an ein lustiges Musical erinnert gefühlt. Immer dachte ich, dass gleich alle anfangen im Chor lustig zu singen. Teilweise haben sie es sogar. So verkommt es zu einer Mischung aus "Der kleine Horrorladen" und "The Rocky Horror Picture Show". "Stonewall" wird so den wirklich dramatischen Ereignissen und furchtbaren Repressionen der Zeit niemals gerecht.

                            Dazu versagt "Stonewall" völlig in seiner Figurenzeichnung. Emmerich gelingt es kein bischen persönliche Veränderungen in Freundschaft, Liebe, aber auch innerliche Konflikte nachvollziehbar zu gestalten. Wie Baukästen werden hier einzelne Elemente grob übereinander gestapelt, statt fein chronologisch miteinander verzahnt. Dabei würden gerade die persönlichen stufenweisen sich verändernden Etappen, vom Landei aus Indiana bis zum beliebten Mitglied einer homosexuellen Community in der Metropole, neben der Polizeigewalt, das interessanteste Element des Films bilden. Hierin liegt weniger Priorität als in der Konservierung homosexueller Klischees. Irgendwie hat unsere Hauptfigur schnell einen besten Freund (oder den Freund?) gefunden. Ist halt so.... Könnte vielleicht daran liegen, dass Emmerich als Blockbusteractionexperte zuletzt wenig über Dramaturgie der Figuren gelernt hat. Könnte.... will aber nicht mustmaßen, warum es so schlecht geworden ist.

                            Durch die leicht surreale Darstellung und die kaum vorhandene Tiefe der Charaktere fehlt natürlich eins: Empathie. Manche Szenen sind natürlich grausam, wirken aber trotzdem sehr distanziert, auch zu überzogen albern und kaum authentisch.

                            Emmerich, dem ich abnehme, einen Film im Interesse der LGBTQ-Szene drehen zu wollen um deren grausame Geschichte massentauglich zu offenbaren, versagt genau eben darin. Hier hätte man sovieles rausholen können und es wurde so fatal versemmelt. Es wäre weniger ärgerlich, wenn die Thematik nicht so wichtig wäre. So ist eine wichtige (vielleicht die wichtigste) historische Begebenheit der Unterdrückung nicht Heterosexueller Menschen und deren Kampf für Gleichstellung auf lange Zeit für Hollywood filmisch besetzt und das mehr als schlecht. Vielleicht haben wir Glück und irgendwann wird dieser Stoff besser und feinfühliger umgesetzt.

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                            • Fünf Punkte, die ich mit Mel Gibson verbinde:

                              1. Pathos

                              2. Überhöhte Religiosität

                              3. Antisemitismus

                              4. Homophobie

                              5. Übertriebener Patriotismus

                              Da gönne ich mir lieber andere Regisseure, die auch menschlich korrekter sind.

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                              • Petr 04.02.2017, 12:15 Geändert 04.02.2017, 12:20

                                Wer kauft denn bitte im Kino Getränke, wenn es Rucksäcke, Taschen und Jacken mit genügend Platz gibt?

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                                • Petr 30.01.2017, 20:47 Geändert 30.01.2017, 20:49

                                  Ja, ja... das Publikum.

                                  Das Ärgern über das Zuschauer*innenverhalten ist zum festen Bestandteil der Unterhaltungssendung geworden.

                                  Warum schaut man diese Sendung, obwohl sie gesellschaftlich geächtet ist und man gerade in der linksliberal-akademischen Klientel nur für den Konsum der Show als Persona non grata gilt?

                                  Man möchte unterhalten werden! Zumindest schaue ich sie deswegen. Die Dschungelprüfungen sind für mich dabei meist das Uninteressanteste, teilweise auch das fragwürdigste. Ich möchte sehen, wie sich Gruppendynamiken entwickeln, Personen, die die Show nutzen um wieder ins Rampenlicht zu kommen anderen Personen vorwerfen, die Show nur zu nutzen um wieder ins Rampenlicht zu kommen.

                                  Ich möchte sehen, wie die Kandidat*innen nach einer Woche der Enge und des Hungers immer mehr den Schleier der Countenance ablegen und unterdrückte Emotionen rauslassen.

                                  Warum dann gerade die interessanten und streitbaren Charaktere oft früh rausgewählt werden und dafür die Langweiligen bleiben ist mir ein Rätsel. Man könnte es damit erklären, warum diese Show auch heute noch bei der meist linksliberalen und akademischen Klientel normativ so abwertend kritisiert wird: Es sei dummes Fernsehen für dumme Menschen.

                                  Dummes Fernsehen ist es gewiss nicht. In dem Medium Fernsehen und dann in der Kategorie Unterhaltung gehört es sogar zu den eher besseren Programmen. Es ist mit das Klügste der "dümmsten" Fernsehsparte. Also bleibt das Zweite: Dumme Menschen!

                                  Ich will Menschen nicht wegen einer Fernsehsendung als dumm bezeichnen und unterscheide mich dabei auch von vielen der linksliberalen und akademischen Klientel, die mit Vorliebe von oben herab alles als unmoralisch bis dumm betitelt, was nicht in ihr enges und nach eigenen Kriterien kluges Korsett passt, maße mir aber an, viele der Menschen, die 50 Cent pro Anruf bezahlen (schon etwas dämlich) um dann für Langweiler*innen anzurufen nicht immer als die Hellsten zu bezeichnen.

                                  Vielleicht aber haben Mr. Vincent Vega und ich einfach nur andere Bedürfnisse. Vielleicht schauen es andere nicht als voyeuristische Sozialstudie der Psychologielaien, sondern nur um ihre durch "Exclusiv" und "in touch" geliebten "Stars" zu sehen um an Ende ihren Schwarm oder die Person, die am nettesten ist und sich ganz nach Darwins Entdeckung am besten anpasst, zu küren. Eben diese Personen beschweren sich dann warum unsympathische Menschen weiter kommen. "Wieso ruft man denn für dieses furchtbare .... an" liest man auch öfter bei den Kommentaren bei RTL, die ich mir selten (und vor allem kurz) zur weiteren Unterhaltung gönne.

                                  So bleibt es schade, aber auch nicht verwunderlich. Man guckt immerhin RTL und sollte wissen, wie vermutlich viele der RTL-Schauer*innen drauf sind.

                                  Für die ist dann ein Marc Terenzi klarer Dschungelkönig, für mich mal wieder eine Enttäuschung, weil in einer endlich mal wieder sehr unterhaltsamen Staffel einer der langweiligsten Teilnehmer gewonnen hat. Terenzi hat diese Staffel kaum geprägt und lediglich seine Sprachschwierigkeiten bleiben etwas in Erinnerung. Sieht man das ganze jedoch als sportlichen Wettbewerb der Teilnehmer*innen unter Missachtung der Unterhaltung (also meinen Bedürfnissen), hat der Trumpwählende Amerikaner sogar zurecht gewonnen. Er war stets nett, sportlich, hat kaum gemeckert, hat seine Prüfungen solide absolviert und so weiter und so langweilig. Sportlich gerecht, aber kacke für uns. Und seien wir mal ehrlich, wer guckt denn schon Dschungel Camp wegen sportlicher Fairness und gutem Wettkampf?

                                  Hanka mit ihren Neurosen hat die Staffel am meisten geprägt. Sie hat eine leider noch viel zu sehr tabuisierte psychische Störung öffentlicher gemacht und hat diese mit einer sagenhaft reflektieren Selbstironie und auch Humor einem breiten Publikum näher gebracht. So etwas gab es noch nie und wird es wohl auch erstmal nicht geben und wenn, war sie die Erste. Sie wird auch in fünf Jahren mit dieser Staffel in Erinnung bleiben...nicht so wie der singende Ami.

                                  Dazu hat sie auch gerne mal gestritten und war dabei weniger konsequent als bei ihrer Krankheit. Da ging sie nicht nur den Camper*innen auf die Nerven, sondern auch mir. Sie agierte widersprüchlich im Streit und einfach anstrengend. Aber genau so etwas will man sehen. Das einzige kleine Ministreitilein, was aus Terenzi rauskam, hat auch Hanka lange provoziert. Danke dafür.

                                  Gut, der Honey, die alte Schmazbacke, das wohl unsympathischste nach Walter Freiwald kommt dann auf Platz 2. Wobei ich mich frage, warum Florian, der ab Beginn die Eskalation mit Honey gesucht hat, der, der sich stets durch seinen Hass und Beleidigungen über Honey profiliert hat und nur einen Konkurenten vermeiden wollte, nicht auf der Abschussliste stand. Lustigerweise hat Florian Honey genau stets das vorgeworfen, was er selbst ausübt. Honey hat das meist stumpfsinnige Verhalten und die dauerhaften Anfeindungen Florians stets schleimig weggelächelt und dann selten mit einer pointierten und subtilen Spitze gekontert. Diese höflich vorgetragenen als Lob verkleideten kleinen Gemeinheiten könnte ein etwas tölpelhaft rüberkommender Florian nicht meistern. 1:0 für Honey.

                                  Ansonsten bleibt eine überraschend sympathische Kader Loth auf Platz 3. Kader ist Kader, sie biedert sich nicht an, sie sucht nicht gekünstelt eine Konfrontation, sie ist Kader, sie ist toll, sie zeigt und sagt das und dabei mit einer extremen unfreiwilligen Komik. Lustig, dass der Kandidat, den RTL jahrelang nicht wollte und der jetzt nur als Ersatz für einen Ausfall einspringen musste, so gut unterhalten hat.

                                  Der ganze Rest ist keine Erwähnung wert und verkommt zur Wikipedia-Fußnote im Bezug zu der Staffel 2017.

                                  Abschließend muss ich noch diese furchtbare Fräulein Menke (oder heißt sie Wenke?) erwähnen. Essensentzug, sterbende Tiere, Streit und Stumpfsinn kann ich noch gerade so gutheißen, mal mehr mal weniger. Aber gestern ist eine rote Linie überschritten wurden. Geplant mit Kalkül vor Millionen Zuschauern einer Person ihre psychische Erkrankung abstreiten zu wollen hat mich doch sehr erschrocken. Und das bei mir, der seit 2004 diese Staffel schaut und damit viele menschliche Abgründe kennt. Im Camp werden die Menschen durch Entzug von Essen, den Wettkampf und die Enge ja geradezu wie beim Hahnenkampf aufeinander losgelassen und angestachelt sich an die Gurgel zu gehen. Aber das gestern war nicht im Camp. Man war geduscht, gesättigt und entspannt. Es war eine geplante Aktion. Das war das wohl widerlichste, was es bei der Show jemals gab.

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                                  • Schizophrenie als lustige Folklore.

                                    Na toll....

                                    • "Wer ist euer Oscar-Favorit?"

                                      Wenn "Hell or high water" den Drehbuch-Oscar gewinnt und Mel Gibsons Werk leer ausgeht bin ich glücklich.

                                      Zu den meisten Filmen kann ich mich nicht äußern, weil ja, zumindest nach deutschen Kinostart, nicht die besten Filme des Jahres ausgezeichnet werden, sondern die besten Filme, die von Januar bis März im Kino anlaufen.

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                                      • Erst einmal spreche ich ihr meinen Respekt aus. Es bedarf sehr viel Mut, gesellschaftliche Tabuthemen anzusprechen. Wir brauchen diese mutigen Menschen, die, wissentlich, dass sie sich ins gesellschaftliche Aus manövrieren könnten, Themen mit dem Ziel verbesserter Lebensumstände für alle erreichen zu wollen, ansprechen.

                                        Denn eines sollten sich alle bewusst sein: Es gibt eine Anzahl von Menschen, die das starke Bedürfnis haben werden, Menschenfleisch zu essen. Die gibt es wahrscheinlich in allen Kulturen und das unabhängig davon, wie eine Gesellschaft mit dem Thema umgeht. Da es diese Menschen ohnehin gibt, sollte man sich als Gesellschaft fragen, wie man mit ihnen umgeht. Zumal sich Menschen ihre Neigungen auch nicht aussuchen. Die Ächtung führt nur zu Isolation, Frust, Depression oder gar gerade erst zu kriminellen Handlungen, da Therapiemöglichkeiten nicht möglich sind.

                                        Ähnliches auch bei Pädophilie.

                                        Wir müssen lernen, Menschen nicht ins Aus zu stellen für Neigungen, die sie sich nicht ausgesucht haben, sondern ihnen ein Gesprächsangebot unterbreiten. Taten kann man weiter verurteilen und kriminalisieren, aber nicht zwingend Menschen!

                                        Aber das scheine ich wohl nicht mehr erleben zu dürfen. Momentan erleben wir ja eher ein Roll Back und Menschen werden ja schon wegen noch "harmloserer" Eigenschaften, wie Herkunft oder sexuelle Orientierung ins Aus gestellt. Eher werde ich erleben, wie wir mit Luftschwertern im Weltraum kämpfen werden um dann noch den Bogen zu Filmen zu spannen, damit mein Beitrag seine Daseinsberechtigung hier erhält.

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                                          Eine eins! Tatsächlich: 1,0!

                                          So eine Vorhersage habe ich nicht mal bei Tele5-Trash.

                                          Schlechte Filme werden von mir ab 4,0 abwärts bewertet, aber eine 1,0 muss bei mir schon eine sehr große filmische Unverschämtheit sein. Die meisten Cineasten sind sich ja einig, dass der Academy Award nicht gerade stellvertretend für größte Qualität steht, aber bei der großen Differenz zwischen meiner Vorhersage mit der Aussage "Amateurhafter Schrott, der es nur zu Kalkofe verdient hat" und einer Oscar-Nominierung als bester Film mit der Aussage "Einer der besten Filme des Jahres" frage ich mich: Wie geht das? Tatsächlich, eine 1,0. Habt ihr auch so eine Vorhersage?

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                                          • #3 Winston Churchill, genannt "Church" aus "Friedhof der Kuscheltiere"

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                                            • #2 Grinsekatze aus "Alice im Wunderland", der von 1951

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                                              • Petr 24.01.2017, 16:53 Geändert 24.01.2017, 17:24

                                                #1 Kater Odysseus aus "Inside Llewyn Davis"

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                                                • Petr 24.01.2017, 15:02 Geändert 24.01.2017, 15:18

                                                  Freut mich für Hell or high water und verärgert über Hacksaw Ridge, einem Film, den ich nicht gesehen habe, aufgrund des Inhalts, der Vorhersage und Kommentaren von mir sehr geschätzter Moviepiloten auch nicht möchte.

                                                  Aber alles in allen wenig überraschend. Dass der Spaß sehr La La lastig wird by the sea war ja klar. Darum beschäftige ich mich mit einer anderen Frage, die mich seit Jahren umtreibt:

                                                  Warum laufen Oscarnominierte Filme in Deutschland fast ausschließlich im Umfeld der Verleihung oder der Preisgabe?

                                                  Jetzt sind's auch Filme, die fast allesamt zwischen Dezember - Februar ihren Start hatten, bzw. haben werden.

                                                  Finanziell macht es ja Sinn. Durch eine Oscarnominierung lassen sich mehr Menschen für einen Kinofilm begeistern. Aber ist das die einzige Ursache? Ist ja auch schwer umsetzbar, Monate vorher ist auch noch nicht so klar, wer nominiert wird. Zufall kanns jedoch nicht sein, dass es nur Winterfilme im deutschen Kino sind?

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                                                  • Petr 20.01.2017, 21:21 Geändert 08.02.2018, 20:40

                                                    Wieso zur Hilton wird dieser Trailer seit Tagen schon auf meiner Moviepilot angezeigt? Ist das jetzt ein Remake? Treibt es Paris jetzt noch wilder? Oder gar ein Prequel, in dem beide romantisch essen und er heimlich die Kameras hinstellt, während sie im Bad ist? Oder eine PR-Aktion der Hiltons, zu Zeiten, in denen wirklich alle über Trump reden, nach dem Motto "Hallo, uns gibts auch noch!"

                                                    Wie soll man dat eigentlich bewerten? Cineastisch ist es abseits der Nullerbewertung auch eine Unverschämtheit mit wirklichen Filmen, bei denen viele Menschen vom Drehbuch bis zur Regie Arbeit investieren, gleichgesetzt zu werden. Meine Kameravideos von meiner süßen Nichte sind zwar entzückend, gehören hier aber auch nicht rein.

                                                    Pornographisch kann man das vielleicht eher bewerten, aber das wäre dann Aufgabe in einem Pornoforum, wie "Pornopilot" (gibt es sowas?) Auch hier entwertet man die eigentlichen Spielfilme plus die ganze Seite an sich, wenn man sie für Pornographie öffnet. Es sind zwei völlig verschiedene Kategorien. Dann müssten auch Werbefilme oder Handy-youtube-Videos hier rein.

                                                    Anmerken will ich jedoch, sollte man "One night in Paris" nach pornographischen Aspekten beurteilen, dass der Film dann garnicht mal so schlecht ist. Handwerklich ist er auf dem Niveau der meisten Pornos, zumindest seitdem sich das Mileau weg von Profis und hin zum Amateurfilmer im Internet entwickelt hat. Passieren tut hier auch nichts außergewöhnliches, oder wie man so schick sagt: Gewöhnliche Genrekost. Aber allein die Tatsache, dass die Hilton mitspielt (für die Jüngeren: Sie war war so um 2005 mal ein IT-Girl. In etwa so, wie die Mädels, die gerade im Dschungel Maden essen) sorgt dafür, dass er sich von anderen abhebt.

                                                    Außerdem hatte ich schöne spritzige Erlebnisse mit diesem Film. Aber es gehört nicht wirklich hier rein.

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