Prestigeww - Kommentare
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Alle Kommentare von Prestigeww
Eine schöne traurige Romanze über moderne Beziehungsunfähigkeiten und die Suche nach einer Liebe, die überdauert. Mike Mills zieht alle Register der Indie-Romanze: Musik, Street-Art, putzige Zeichnungen kreativer Mitt-30er aus der Medienbranche - das ist sicher nicht jedermanns Sache. Aber darüber hinaus versucht er sehr erfolgreich - und hier zeigt sich sein Talent - seine Geschichte vor allem auch über Bilder und Farben zu erzählen.
Trash als wär es 1991. Schlechte Animationen, schlechte Dialoge, viel nackte Haut von zum Objekt degradierten Bikini-Mietzen und noch mehr Blut. Nicolas Cage sieht die meiste Zeit einfach unglaublich scheiße aus und glotzt grenzdebil in Leere. Fazit: Ein kurzweilig Vergnügen!
Taschengeld ist der vielleicht warmherzigste und bezauberndste Film Francois Truffauts. Völlig ohne Kinderkanal-Quatsch oder erwachsene Überheblichkeiten, verfolgt er in dem anekdotenhaft umherspringenden Film die Abenteuer eine Gruppe Schulkinder im Frankreich der 70er Jahre. Diese müssen sich mit kleinen und auch größeren Problemen des Erwachsenwerdens herumschlagen: Die erste Liebe, der erste Kuss, aber auch familiäre Vernachlässigung kommen zur Sprache, ohne auch nur einen Moment aus dem Ton zu fallen. Dabei zeigt er so viel Humor und Verständnis für die kleinen Racker, dass man sich ernsthaft überlegen sollte, Taschengeld zum Pflichtprogramm für angehende Lehrer zu erheben.
"Gif dies pipl äär!"
Was ich so liebe an diesen alten Science-Fiction-Filmen? Dass die Zukunft, welche sie sich erträumen, immer vor allem eine Lupe auf die Gegenwart ihrer Produktion ist. So ist auch Alarm im Weltall eher ein Dokument über die 50er Jahre in den USA als über das 22. Jahrhundert auf einem fremden Stern. Der erste Mondflug der Menschen wird hier auf "das letzte Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts" datiert - hier war man wohl etwas pessimistisch. Dass hingegen die Radioaktivität der Atompistolen und Reaktoren der Besatzung weniger Sorgen macht, als die Blähungen des Schiffskochs, sei nur nebenbei erwähnt. Schließlich lernen wir hier, dass auch eine außerirdische Zivilisation, welche der Menschheit um Jahrmillionen voraus war, immer noch konsequent auf Kernenergie setzte. Soviel zum Thema "Energiewende".
Was den Film aber aus der großen Masse der putzigen, lustigen, aber harmlosen Retro-SciFis hervorrhebt, ist seine sehr spannende metaphorische Ebene, welche von Schuld, Sühne, Lust und Unschuld handelt. So ist Altaira, die Tochter Morbius', eine Eva im extraterrestrischen Garten Eden, auf die sogar die wilden Tiere hören. Selbst die lüsternen Annäherungsversuche der Schiffsbesatzung können daran nichts ändern, da sie in ihrer Naivität ihre Unschuld bewahrt. Erst, als Leslie Nielsen in ihr beim Kuss die sexuelle Begierde weckt, stürzt sich der sonst so zahme Tiger auf sie. Überhaupt spielt der Film mit einer Mischung aus christlicher Symbolik und moderner Psychologie, um eine einzige Warnung vor menschlicher Selbstüberschätzung zu formulieren.
Schließlich, Achtung Spoiler, wird der komplette Untergang einer gottgleichen Zivilisation damit begründet, dass sie sich im Irrglauben befand, ihre unterbewussten tierischen Triebe unter Kontrolle und das Böse in sich besiegt zu haben. So eine Botschaft an das prüde, moralsauere und vor gesellschaftlichem Selbstbewusstsein platzende Amerika der 50er Jahre auszusenden, ist wahrlich die Hohe Kunst der Partypoopertums - und das im unterhaltsamen Schafspelz eines Heititei-Robo-Raumschiff-Abenteuers.
Was den Filmgenuss trübt: Jedes Mal, wenn ich Fernando Rey sehe, möchte ich laut brüllen: "CHARNIEEER!". Sonst ganz ordentlich. Viel Symbolik, ein guter Schuss Humor und die mysteriöse Freude der Franzosen ihre Frauen zu vermöbeln.
"You smell that? It's your fear." "No, it's poop!"
Aber das sieht doch ordentlich aus. Mehr als nur ein dumpfes Remake, hat ein ganz anderen Grundton - zumindest im Trailer.
"Sein Edward mit den wuscheligen Haaren und der ins Gesicht getackerten mysteriösen Sensibilität ist nichts weiter als die konservative Zähmung eines jugendlichen Ideals" - wunderbar!
Aber da kann der Bub' ja nix für. In Remember Me fand ich ihn echt überzeugend und glaube, der könnte auch was Ordentliches spielen.
Daher: Happy Birthday, R.Pazz - Zeit, erwachsen zu werden!
1968 erschien 2001 Odyssee im Weltall, ein paar Jahre später dann Signale, welchen mal wohl getrost als kommunistisches Remake des Kubrick-Klassikers bezeichnen kann. Viele Special-Effects wurden übernommen (z.Bsp das an den Wänden laufen), die Story ist ähnlich (suche nach Artefakten) und sogar die Musik erinnert mitunter an die Ligeti-Kompositionen des Vorbildes.
Gravierender Unterschied zum westlichen Film ist bestenfalls die Rolle der Frauen, welche hier auch mal Kosmonautin oder Ärztin sein dürfen, statt nur Stewardessen. Nichtsdestotrotz ist der ganze Film durchsetzt mit einer aufgestachelten sexuellen Grundstimmung, denn wo Frauen sind, da darf auch geküsst werden.
Gerade deshalb aber, und in Anbetracht des Zusatztitels "Weltraumabenteuer", ist es mir ein Rätsel warum in diesem Film nichts, aber auch gar nichts interessantes passiert. Selbst die Signale der Aliens sind irgendwann allen egal. Spannung existiert nicht.
Ok, mag man jetzt einwenden, in 2001 passiert auch nix. Aber da werden zumindest Fragen aufgeworfen und ein Mysterium vorgegaukelt. Nix dergleichen hier.
Einziges Augenmerk sind die Kostüme (Stichwort Zonen-Futurismus) und die Special-Effects, wobei auch hier sehr oft durch Schnitte bzw. Kabel von der Decke nachgeholfen wurde und die Kosmonauten in Schwerelosigkeit manchmal wirken wie tantrische Ausdruckstänzer.
Für mich ist Twilight der perfekte Trash. Oneliner, die es schon an Arni-Niveau heranbringen, Dummheit, die sich nicht als solche erkennt und eine Liebesgeschichte, neben der selbst die Ehe von Mel Gibson wie ein paradiesisches Idyll wirkt. Was will man mehr? Ich habe mich jedenfals bei allen bisherigen Twilight-Filmen köstlichst amüsiert.
Johnny To, der Genre-Filmer meines Herzens. Einer seiner filmischen Höhepunkte ist sicher Election, der betont arm an Action bleibt. Dies verwundert, handelt doch der Film von einem Machtkampf zwischen zwei Triadenmitgliedern, die beide um die Spitze ihrer Organisation kämpfen. Alle Götter des Mafiafilms drängen hier auf ein Blutbad! Doch Johnny To ist das egal. Er interessiert sich viel mehr für den Kodex hinter den Killern, ihre internen Strukturen, ihre professionellen Abläufe. Die rar gestreute Gewalt wirkt dadurch noch schockierender, da sie einerseits dem Kodex zu widersprechen scheint, und doch nur die logische Konsequenz darstellt. Gerade Luk, welcher den rationalen Gegenpart zum cholerischen Big D verkörpert, fasziniert durchgehend durch seine Mischung aus Berechnung, Willensstärke und doch auch Nachsicht - welche natürlich ihre Grenzen hat.
Ein sehr schöner, sehr trauriger Film über die Suche nach Nähe, über den Verlust der Familie und die Wichtigeit zwischenmenschlicher Beziehungen. Die Figuren sind allesamt interessant und vielfältig, ihre Motive werden uns nicht immer klar, was ich hier aber als Stärke empfunden habe. Besonders gelungen ist die Darstellung der Beziehung zwischen Tyler und Ally, die - für Hollywood untypisch - auch die Momente des Kennenlernens und des Zweifelns nicht auslässt.
Ein wunderbarer Film, der in seinem schwarz-weis-Minimalismus und seiner Konzentration auf die technischen Aspekte des Ausbruchs, dessen möglichst genaue Planung, sehr stark an Jacques Beckers "Le Trou" erinnert.
Dennoch sind die Filme in ihrer Stimmung sehr unterschiedlich. Wo Le Trou von der Kameradschaft und dem Vertrauen unter den Mithäftlinen berichtet und die Suche nach dem Ausbruch eher als verwegenes Spiel anmutet, berichtet uns Robert Bresson in Ein zum Tode Verurteilter ist entflohen von der Angst: Die Angst vor einem willkürlichen und undurchschaubaren Gefängnissapparat, die Angst vor der Hinrichtung, die jede Minute erfolgen kann, die Angst vor Verrätern, die Angst entdeckt zu werden und die Angst, sein gesamtes Leben auf einen einzigen waghalsigen und unausgegorenen Plan zu setzen und diesen dann auch durchzuführen. So ist hier das Zögern Fontains in verschiedenen Etappen beinahe noch spannender als sein Handeln. In seinem Gesicht zeichnet sich die bloße Panik darüber ab, etwas tun zu müssen, das die eigene psychische Belastungsgrenze eigentlich übersteigt.
Diese Sowjetischen Science-Fiction haben immer was putziges: Die Art, wie Leute in hölzernen Kommandophrasen sprechen, die Zukunft in der auch Franzosen Kommunisten sind, der hohe moralische Anspruch an den Menschen.
Hier kommt noch hinzu, dass die Helden ein hochprofessioneller Haufen verliebter Kinder sind und sich die Roboter bewegen wie Disco-Stu (passend hierzu auch dass sie Soul-Musik nutzen, um Menschen anzulocken und schlaghosenförmige Beine haben).
Jibbet heut nich mehr...
Irgendwie ein flaues Ende des Zyklus: viel Schnipselwerk aus den früheren Filmen, kaum so charmante Einfälle wie etwa in Tisch und Bett, Antoine Doinel noch exzentrischer...irgendwie mutet der ganze Film wie Flickwerk an. Trotzdem, die traurige Grundstimmung ist ganz angenehm. Allerdings, wenn man schon jeden Film mit einem programmatischen Chanson hinterlegen müsste, dann hätte sich Truffaut diesen schmalzigen 80er-Schund L'amour en fuite sparen können, zumal sein Kumpel Charles Aznavour ja eigentlich den Song gehabt hätte, der wie kaum ein anderer auf diesen Film gepasst hätte: Hier encore. Auch hier geht es um den melancholischen Rückblick auf ein Leben, dass aus der Jagd nach Liebe bestand, ohne je zu lernen, sie festhalten zu können. Und da ich genau diesen Gedanken an den Franzosen so liebe, hat der Film für mich letztlich doch irgendwie funktioniert.
Wird Doc Brown jetzt nach einem Schauprozess hingerichtet?
Der Film fängt als etwas lahme Blödelkomödie um holländische Looser an, lässt dann aber sehr schnell jegliche Verbindung mit der Realität, wie wir sie kennen, hinter sich, um sich in die höchsten Sphären des Blödsinns zu verabschieden und ein anarchistisches Blutbad zu veranstalten.
Der bisher schwächste Myasaki. Aber immer noch ein Myaski! Besonders die Story war gegen Ende einfach etwas dünn...
Solche Filme braucht kein Mensch! Schön, dass sie trotzdem gedreht werden. Seit Drag me to Hell habe ich keine so amüsante Mischung aus Humor und Ekel-Gore mehr gesehen. Plus...wie soll ich das jetzt eloquent und analytisch auf den Punkt bringen...Boobies!
Eigentlich ein ganz guter Film, aber: Roberto Begnini, ich mag dich nicht!
7 Sins Forgiven ist ein wirklich erfrischender Genremix, der neben interessanten Figuren, unerwarteten Wendungen und viel viel pechschwarzem Humor auch interessante Einblicke in die veränderungen der indischen Gesellschaft gewährt.
Es ist auch nicht nur alles lustig in 7 Sins Forgiven, denn neben toten Ehemännern bleibt auch eine mehr und mehr desillusionierte und verzweifelte Frau zurück, die ihre Bollywood-Vorstellung von Romantik sehr schmerzhaft ausgetrieben bekommt.
The Guard tritt als klassische Genrekost auf, irgendwo zwischen Buddy-Cop-Film und Gangster-Komödie. Seine Ambition ist dabei einzig und allein die Unterhaltung der Zuschauer und dies gelingt ihm außerordentlich gut. Besonders Brendan Gleeson ist einfach wunderbar anzusehen als irischer Dorfcop – großmäulig, faul und aggressiv mit Hang zum Drogenmissbrauch. Eine Figur, von der Don Cheadle nach ersten Gesprächen sagt, er wisse nicht, ob er unglaublich dämlich oder unglaublich clever sei. Auch ich begann erst mit der Zeit zu ahnen, dass in diesem irischen Raufbold, der sich seinen freien Tag mit zwei Prostituierten versüßt, mehr zu finden ist, als die Oberfläche vermuten lässt.
Auch die Nebenrollen sind herrlich verschrobene Typen: intellektuelle Gangster, großmäulige Kinder mit Waffentick, eine Koksende Mutter – jeder hier scheint das Gegenteil von dem zu sein, was sein Rollenklischee vorschreibt. Hinzu kommt ein sehr schöner und tiefschwarzer Humor, gemischt mit ein wenig Traurigkeit.
Leider unterschätzt der Film den Zuschauer und ist durchweg mit einem fast ununterbrochenem inneren Monolog des kleinen Mädchens unterlegt. Damit beraubt er sich leider jeglicher Subtilität. Das ist umso schlimmer, als der Auf leisen Pfoten dies gar nicht nötig hätte. Der Film findet so schöne Bilder für den Gemütszustand des Mädchens, dass er auch völlig ohne Voice-Over verständlich und wahrscheinlich sogar intensiver wäre.
Ich weiß nicht, ob er schon so schlecht ist, um wieder lustig zu sein, oder als Komödie auf seltsamen Wegen wandelt. Wenn ich da an andere belgische Komödien der letzten Jahre denke, tendiere ich gnädigerweise für Letzteres. Jedenfalls hat The Devils Double, der uns von den moralischen Konflikten des Doppelgängers von Udai Hussein im Irak erzählt, die wohl dämlichsten Dialogzeilen, die ihr auf der Berlinale zu hören bekommen werdet. “Do you remember that night, we rode like the wind?”
Die Spannung egibt sich in dem ansonsten sehr ruhigen Film allein durch die Zwischentitel, welche wie der Mann aus der Zukunft frecherweise drei Unfälle ankündigt. Ich saß also die ganze Zeit ein wenig auf Kohlen, zumal der Film mit zahlreichen vorhersehbaren Gefahrenquellen kokettiert, nur um sie dann doch zu umgehen. Durch diesen Kniff konnte sich Familiar Ground allerdings ganz der gleichzeitig traurigen und herzerwärmenden Annäherung zwischen den Geschwistern widmen, welche durch einen schrägen und eigenwilligen Humor elegant in einer Balance gehalten wird. Unterhaltsam, klug und bis zum Ende unvorhersehbar, ist dieser Film definitiv eine Empfehlung wert.