Prestigeww - Kommentare
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Alle Kommentare von Prestigeww
Die Annährung zwischen den Charakteren lässt sich nicht wirklich erkennen und wenn irgendjemand zur Abwechslung einmal irgendetwas macht, dann ist dies so unglaubwürdig und inkohärent, dass es auch gleich wieder vergessen ist. Vater und Sohn bleiben uns innerlich und äußerlich fremd, zumal vor allem Letzterer der Prototyp des Gangster-Rap hörenden Mittelstandbubis ist. Das Bild sieht zudem furchtbar nach Fernsehproduktion aus und nach zwei Stunden endloser und völlig unerklärlicher Kamerafahrten durch Heizungskeller und Autowaschanlagen war ich fast traurig, dass ich selbst nicht in ein erlösendes Koma weggenickt bin.
Dreh-, aber nicht Mittelpunkt des Filmes ist Ananda, der nach einer Jugend in den USA nur zurück nach Thailand gekommen ist, um hier eine Karriere als Schauspieler anzutreten. Viel wichtiger sind aber seine Freundinnen. Hier ähnelt Hi-So sehr stark Lost in Translation, da ebenfalls die Hilflosigkeit gegenüber der fremden Kultur den Alltag der Mädchen bestimmt. Der Film ist entsprechend der beiden Beziehungen Anadas zweigeteilt und verfolgt zuerst die Geschichte seiner amerikanischen Freundin Zoe, welche sich im fremden Thailand verloren vorkommt. Nach ihrer Abreise widmet sich Hi-So dann ganz May, Anadas folgender Freundin, welche als gebürtige Thailänderin eher mit Anadas amerikanischen Macken zu kämpfen hat.
Hier zeigt der Film seine narrative Stärke, indem er kunstvoll Szenen doppelt arrangiert und uns so auf die dezenten Unterschiede aufmerksam macht. Denn zuerst fällt auf, dass beide Beziehungen sehr ähnlich sind, und junge Menschen in den USA und Thailand fast identische Vorstellungen von einem Zusammenleben haben. Doch Hi-So lässt uns durch das subtile Schauspiel der Figuren auch spüren, dass die Ähnlichkeit ihre Grenzen hat und lässt am Ende offen, für welche Art zu lieben sich Anada am Ende entscheidet. Bis dahin beeindruckt Hi-So aber durch seine ruhige, auch warme Bildsprache, die große Zärtlichkeit zwischen den Protagonisten sowie die Figuren, welche für 110 Minuten wirklich lebendig werden.
Alle, die von The American als Actionfilm enttäuscht waren, werden jetzt die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, aber ich fand den Film zu kurz. Denn als ruhiges Drama hätte ich mir mehr Zeit gewünscht, um die Freundschaft zum Priester und die Beziehung zu Clara genauer kennen zu lernen. So wurde beides nur in einem solchen Maße angerissen, dass sie ziemlich unglaubwürdig und unnachvollziehbar waren. Da treffen sie sich schon zum großangelegten Kochen und Wein-Schlürfen und tauschen dann doch nur zwei Sätze: so entwickeln sich weder Freundschaften noch Beziehungen. Sonst ein gelungener Film, nur das Ende war zu sehr Malen nach Zahlen für Killerfilme.
Von Warner Bros. zu Hammer - das ist auch ne Karriere.
Dieses unglaublich "gefühlvolle" Gruppentherapie-Kino, bei dem am Ende immer das Gleiche rauskommt, das nämlich alle durch die vermeintlich krankhafte Extravaganz eines Außenseiters zu besseren Menschen geworden sind, ist nicht mein Ding und irgendwie auch zutiefst amerikanisch. Auch dieses überdick aufgetragene Schauspiel Goslings (dieses penetrante Augenzucken, das uns sagen soll, dass er eine nervöse Störung hat - meine Güte!) ging mir ebenso auf den Keks, wie Colin Firths aktuelle Oscar-Performance - aber ich mag es einfach nicht, wenn Schauspieler Behinderungen nachäffen, und das dann als große Kunst gilt. Gutes Schauspiel hängt davon ab, wie man spielt, nicht was man spielt. Und Gosling hab ich seine Figur nicht eine Sekunde lang abgekauft.
Alles in allem: Ich sehe, was Menschen daran gefällt, aber mir war es zu schmalzig.
Das Problem an Alles was wir geben mussten ist, dass er sich unter dieser Medizin-Ethik Lawine begraben lässt, obwohl er eigentlich existentiellere Fragen stellt. Denn wie Kathy sagt, werden wir alle irgendwann "completed" und haben das Gefühl, dass es zu früh geschieht - egal ob man 80 oder 35 ist - solange man sein Glück immer auf ein später verschiebt und irgendwann erkennen muss, dass es zu spät ist. Leider wird dieser sehr melancholische Gedanke unter einem Matsch aus kitschiger Streichermusik fast unkenntlich gemacht.
Da man den räumlichen Transport des eigenen Körperfleisches am besten bewusstlos hinter sich bringt, empfehle ich Enter the Void - da ist man kaum aus dem Bahnhof raus und schon in Trance. Ihr braucht nur jemandem, der einen bei Strecken unter 3 Stunden rechtzeitig aus dem Wachkoma aufrüttelt. Und gesünder als Valium ist er allemal.
500 Dayw of Summer ist super als Film zur frühlingshaften Liebe. Damit kannst du der Angebeten gleich signalisieren, dass spätestens Herbst wieder Schluss ist und die Nächste ihr Glück versuchen darf..
...cool girls don't look at explosions!
Ach ja, seit Fawlty Towers beende ich auch jede offizielle Einladung mit der Fußzeile "No riff-raff!"
Oh mein Lieblingsfilm natürlich: Das Irrlicht :)
Wie kann man einen Film nicht mögen, in dem sich Männer ununterbrochen als "Cocksmen" bezeichen, ohne kichern zu müssen, und Sätze fallen wie: "The Game-Cock is probably the most stupid creature in the world, but it's the most intelligent fighter."
Man sollte Mein liebster Feind nicht als "Dokumentarfilm" erstnehmen, oder Herzogs Perspektive gar für objektiv halten. Aber wenn zwei solche Egos aufeinanderprallen, dann ist das mehr als unterhaltsam.
Viel zu einseitig war sein Leben und Wirken als unkritische Heldenverehrung in Szene gesetzt. Welche Wirkung Promi-Versammlungen, Hilfskonzerte und schaupsielernde UNICEF-Botschafter haben, diese komplizierte Frage stellt der Film gar nicht erst. Dafür belässt er es bei der ebenso wahren, wie nutzlosen Feststellung, dass man doch gegen das Elend in der Welt “etwas” tun müsse.
Gianni und die Frauen, in dem sich der Regisseur Gianni Di Gregorio gleich selbst als Hauptdarsteller in Szene setzt, betrachtet die unglückseeligen Versuche eines älteren Herren sich eine Frau zu erobern ganz ohne zu moralisieren, mit nur ein klein wenig Spott und sehr viel Mitgefühl. Denn, und das sagt uns das herrliche Schlussbild dieser leichten italienischen Mainstream-Komödie, im Kopf eines italienischen Rentners sieht es auch nicht anders aus, als im Kopf eines 25-jährigen: “In a young man’s mind, it’s a simple world: There’s a little bit of music and the rest is girls.”
Er kommt etwas zäh aus dem Knick, da ich am Anfang noch nicht so ganz wusste, wo der Film hin will, aber dann war er ein ziemlicher Sog. Die Stärke von Biutiful liegen in der Charakterdarstellung: Nicht eindeutig gut, nicht eindeutig böse, aber redlich bemüht - das ist Uxbal. Außerdem ist Biutiful einer der wenigen Fälle, bei denen man sich über das Sounddesign freuen kann. Es ist nie still und die Geräusche sind mindestens so wichtig wie die Bilder. Sehr schön, dieser Film.
Ich liebe ja "The Spy Who Came in from the Cold". Muss ich immer dran denken, an den Film, wenn ich am Checkpoint Charlie vorbei komme
Amador hat sich wirklich große Themen herausgegriffen. Darf jemand vom Tod eines anderen profitieren? Wem ist man dann Rechenschaft schuldig? etc. Leider versaute der Film, der in seinem Grundton zuerst ein wenig an Sprich mit ihr – Hable con ella erinnert, seinen guten Ansatz durch zu viel Melodramatik. Auch die hölzerne Hauptdarstellerin, welche die kompletten 90 Minuten guckte, als ob ihre Lieblingstelenovela abgesetzt wurde, verhinderte einen wirklichen Zugang zum Film. Außerdem ist die Prämisse, sich wochenlang neben eine modernde Leiche zu setzen, um einen Lebensstil zu finanzieren, vor dem sie eigentlich weglaufen wollte, relativ weit hergeholt. Trotzdem: Für die Liebhaber spanischer Dramen, die auch vor etwas viel Kitsch keine Angst haben, könnte der Film funktionieren, da er nicht nur recht schön gefilmt ist, sondern auch den einen oder anderen schönen Gedanken zur Sterblichkeit der Menschen erkennen lässt.
Der Film wirkt sehr aufrichtig, die Figuren sind in ihrem Schmerz und ihrer Hilflosigkeit durchaus nachvollziehbar. Leider wirkt sich die Lähmung, die sie empfinden, auch auf den Film aus, der stellenweise so langsam erzählt wird, dass der Zuschauer die Frames einzeln zu sehen glaubt. Außerdem kann und will der Film nicht mehr sein, als ein langsamer Film über ein zweifelndes Pärchen. Somit wirken die zwei Stunden im Kino nicht sehr gewinnbringend und am Ende war es mir einfach egal, ob sie sich nun trennen oder nicht. Das falsche Thema wurde hier richtig umgesetzt – leider.
Odem ist beinahe so etwas, wie ein israelischer Rashomon, denn im Mittelpunkt des sehr tristen und teilweise auch langatmigen Filmes steht dabei ein Schlüsselereignis, welches von beiden Frauen sehr unterschiedlich erinnert wird, und beide auf ihre je eigene Art traumatisiert hat.
Odem ist definitiv ein Feel-Bad-Movie, von der ersten bis letzten Sekunde. Es werden schreckliche Dinge gezeigt, Humor findet nicht statt. Wer sich mit solcherlei stockernsten Frauendramen abfinden kann, findet hier sicher ein ganz gutes Exemplar, da sich Odem gekonnt mit den seelischen und körperlichen Gefahren der Verführungskraft einer Frauen auseinandersetzt. Für mich war der Film leider zu trist und die Figuren zu spröde, um mich wirklich emotional für sie einzunehmen.
Ich sag nur eines, um die Qualität von Valley Girl zu beschreiben: In diesem Film hat Nicolas Cage sein Brusthaar zu einem Dreieck rasiert.
Das Turiner Pferd hatte doch auch etwas Biblisches, etwas Apokalyptisches, was sich am Ende auch zu bewahrheiten scheint. Das Turiner Pferd war so ein wenig die existentialistische Kunstfilm-Version von Bauer sucht Frau und wenngleich das Gegenteil von spannend, doch auch ungleich faszinierender und gruselig. Irgendetwas war in diesen Bildern, das von etwas ganz anderem sprach, das ich weder hören noch sehen und schon gar nicht in Worte fassen konnte.
Die Geschichte, die Nader And Simin, A Separation erzählt, könnte überall spielen. Der Iran bietet nur einen Hauch Lokalkolorit. Die Handlung dieses Filmes, bei dem es um Schuld, Vertrauen, Rechtsbewusstsein und Überforderung geht, ist hier nicht in zwei Sätzen wiederzugeben. Gerade hier liegt seine Stärke: Komplizierte Probleme werden nicht mit einfachen Lösungen und hohlen Phrasen abgetan, sondern in ihrer ganzen vielfältigen Verschachtelung begriffen. Damit nährt sich dieses Gerechtigkeitsdrama in seiner Konfliktauflösung fast der Unausweichlichkeit einer griechischen Tragödie.
In The Future wird Surreales und Normales, Phantastisches und Realistisches oder Lustiges und Trauriges auf ganz entzückende Art gemischt. So wird der Film umrahmt vom Monolog der verletzten Katze, welche von ihrer Einsamkeit und ihrer Angst berichtet, und gegen deren dunkle Seele die modernen Beziehungsproblemchen der Beiden lächerlich wirken. Überhaupt ist The Future sehr aufmerksam gegenüber den Ängsten und Wehwehchen moderner Paare, auch wenn ich sagen muss, dass ich mir solche Pärchen bestenfalls in Berlin Mitte vorstellen kann.
Nur für Personal spielt auf ganz viele Ebenen der 1950er Jahre in Frankreich an: den Gaullismus, den Abstieg des Bürgertums aus ihren pseudoaristokratischen Höhen, die Auflockerung der Familienzwänge, Franco und viele andere Sachen. Dabei ist Service Entrance aber vor allem eine sehr zarte Romanze und überaus witzig – eine Empfehlung nicht nur Fans des französischen Films jenseits von “Amelié”. Für einen Preis wird es aber nicht reichen, Service Entrance ist zu leise und zu unaufdringlich, läuft zudem außer Konkurrenz.