raven-feather - Kommentare

Alle Kommentare von raven-feather

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    raven-feather 18.01.2023, 18:22 Geändert 18.01.2023, 18:24

    Etwa auf dem selben Level wie der vorherige Teil. Schal und flach, wenn auch nach wie vor sympathisch und nicht wirklich schlecht. Leider dieses Mal kein einziger cooler Einbruch. Der Humor ist zudem noch weiter in die Richtung "zu plump und albern" gerutscht, aber immerhin kommt mit "Ghost" endlich mal eine konfliktbeladene Figur dazu. Insgesamt einfach Durchschnitt.

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      über Ant-Man

      Die Story ist der von "Iron Man" recht ähnlich und bis auf die Schrumpfkraft gibt es nichts, was diesen Film von anderen durchschnittlichen Superhelden-Streifen unterscheidet. Der Humor ist manchmal zum Schmunzeln, oft aber zu plump und albern. Der Protagonist wirkt sympathisch, jedoch recht eindimensional. Es gibt bei ihm keine wirkliche Hintergrundgeschichte, keine interessanten Charakterzüge, keine Geheimnisse oder auch nur ein wirkliches moralisches Dilemma - nichts, was ihn irgendwie abhebt oder spannend macht. Selbiges gilt für den Klischee-Bösewicht, den Klischee-Love-Interest und den Klischee-Cop.

      Die Action ist mittelmäßig bis okay; fühlt sich oft wie "Iron Man" auf Schrumpfebene an. Ich denke, es hätte dem Film gut getan, sich stattdessen mehr auf clevere(!), spannende Einbrüche (wie in das Haus) zu konzentrieren. Den finalen Cou fand ich jetzt nicht so der Burner, aber vielleicht holt mich die ganze Thematik persönlich auch einfach so nicht ab.
      Die Einbindung der Ameisen bzw. ihre Verwendung hat mir noch am besten gefallen. Hut ab auch für die extrem gute Kinder-Schauspielerin, die die Tochter darstellt.

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        raven-feather 17.01.2023, 22:12 Geändert 04.02.2023, 14:21

        Avatar MUSS man im Kino sehen. Punkt. Die Optik ist extrem beeindruckend - daran ist nichts zu rütteln. Da man ihn jedoch nur temporär auf diese Weise erleben kann (selten vorhandenes 3D-Heimkino und zukünftige verbesserte Technik in der Richtung mal ausgenommen), kann die Bildgewalt nur einen kleinen Aspekt der Bewertung ausmachen.

        Dennoch: Der Film ist auch jenseits von 3D ziemlich gut, obgleich nicht ohne Schwächen. Ein, zwei Logiklöcher, der recht inkonsequente Bösewicht und eine gewisse Vorhersehbarkeit in Kombination mit Klischees sind Schnitzer. Das, was mir für die Zukunft der Reihe jedoch wirklich Kopfschmerzen bereitet, ist, dass es von der Story her schwer wird, nicht in die Wiederholungsfalle zu tappen.
        Der langen Laufzeit geschuldet, haben wir hier bereits den typischen Handlungsverlauf mit (paradiesischer) Ausgangslage, Bedrohung, Katastrophe / Höhepunkt, etc. gleich mehrfach auf recht ähnliche Weise durchgemacht bzw. es wurde nicht besonders kreativ eingeleitet. Darüber hinaus soll, wie es heißt, der Bösewicht für die restlichen drei Teile der Hauptantagonist bleiben. Ich bin neugierig, wie sie das umsetzen wollen, ohne dass es öde wird. Wobei ich mir vorstellen könnte, dass man selbst das drölfste Anrücken der Soldaten noch akzeptiert, denn: Avatar wird nun mal von seiner Optik und der kreativen Welt getragen, nicht von einer orginellen Story.
        Diesbezüglich frage ich mich jedoch ebenfalls, was sie noch auffahren wollen, um das Bisherige zu toppen? Aus der Wasserwelt kann man vielleicht noch einen Film rauskitzeln, aber dann... wird die Familie weiterziehen(?) und der nächste Teil heißt "The way of the wind"?

        Ich bin gespannt.
        Soweit jedenfalls hat mir dieser 2. Teil von Avatar trotz allem gut gefallen. Und wie gesagt, man geht ja nicht wegen des Plots in den Film. Alleine die Effekte sowie die faszinierende Tier- und Pflanzenwelt sind die extrem teuren Kinokarten wert - das muss man einfach zugeben. Das Ganze ist sympathisch, mit dem einen oder anderen Schmunzler und berührender Szene. Von daher: Nutzt die Gelegenheit, ihn in 3D zu sehen, solange es noch geht. (Wer weiß, wie sich die Technik in Zukunft entwickelt. Vielleicht ist 3D eines Tages zu Hause Standard? Aber bis dahin dauert es noch).

        Die Laufzeit empfand ich übrigens als nicht problematisch. Mir ist keine deutliche Länge aufgefallen, die hätte gekürzt werden müssen. Ich hätte noch weitere Stunden in dieser tollen Welt schwelgen können. Man sollte eben nur vorher nochmal präventiv in die Porzellanabteilung und während der Vorstellung nicht so viel trinken. :D

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          raven-feather 14.01.2023, 04:14 Geändert 14.01.2023, 04:30

          Ein historisches Krimi-Drama mit einem ausgezeichneten Christian Bale. Es gibt ein, zwei gute, clevere Twists. Aufgrund der Fokussierung auf bestimmte Figuren ahnt man jedoch zu schnell etwas. Das Tempo ist außerdem zu gemächlich - vor allem gegen Mitte des Films wird die Spannung arg gedämpft. Das Verbrechen rückt immer mal wieder in den Hintergrund und stattdessen geht es um langatmige, manchmal etwas seltsame Dialoge.

          Ich hätte mir darüber hinaus viel, viel mehr Mystery bzw. Grusel gewünscht. Die winterliche, düstere Atmosphäre war dazu die perfekte Kulisse! Aber der Film ist einfach mehr gemächliches Drama als Krimi - wenn auch nicht schlecht. Etwas auf dem Level der tollen Sherlock Holmes-Filme (die mit Robert Downey Jr.) sollte man hier keinesfalls erwarten, aber man kann ihn sich, nicht zuletzt dank Christian Bale, durchaus ansehen.

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            raven-feather 13.01.2023, 23:12 Geändert 13.01.2023, 23:13

            Ein cooler Actionfilm mit einer schönen Prise schwarzen Humor und sympathischen Feel-Good-Anteilen. Die Familie, die im Mittelpunkt steht, ist zwar ein einziges ödes Klischee (genau wie die "Bösen"), aber was Santa betrifft, wird eine coole, sehr kreative Perspektive auf eine zerrisse, tiefgründige Figur geboten. Die Hintergrundgeschichte von ihm, die angedeutet wird, ist prima gemacht und weckt Neugier auf mehr. Auch die Effekte sind überraschend gut. In der 2. Hälfte des Films kommen ebenso "Kevin alleine zu Hause"-Vibes auf und es werden mehrere harte Actionszene bzw. leichter Splatter geboten.

            Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt und hoffe auf eine Fortsetzung!

            Das Einzige, was mir nicht so gut gefallen hat, dass hier und da übertrieben wird (bei mancher Klischee-Nebenfigur) und die Glaubwürdigkeit bei der einen oder anderen Kampfszene bzw. den aufgestellten Fallen leidet. Aber sonst... gerne mehr davon!

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              raven-feather 12.01.2023, 22:08 Geändert 12.01.2023, 22:29

              Ein Fußball "battle royal" Anime, der vom Stil her sehr an "Kuroko's Basketball" erinnert.
              Durchdacht und sehr spanned - sogar mit coolen Plottwists, was man eher nicht bei diesem Genre erwartet. Von der Animation und dem Sound her geht es einem manchmal sogar unter die Haut.

              Abzüge gibt's für die eindimensionalen Klischeefiguren und die Prämisse, dass Stürmer nur als absolute Egoisten gewinnen können. Letzteres stellte die Storygrundlage des Animes dar, ist aber Schwachsinn. Fußball ist ein Teamsport. Aus Jugendlichen eiskalte, arrogante Egomanen zu machen, die notfalls über die "Leichen" ihrer Mitspieler gehen, wird einer Mannschaft garantiert nicht zum Sieg verhelfen.
              Aber wenn man über diesen falschen, wenn auch sehr interessanten Ansatz hinwegsehen kann - und dabei ist der Plot prima behilflich, denn die rabiaten Methoden scheinen sofort zu wirken (ebenfalls unrealistisch) und sie sind auch nicht alle schlecht -, findet man hier einen Sportanime, der auf alle Fälle zum oberen Drittel gehört. Vielleicht sogar in die Top Ten?

              Wer Fußball mag, dem wird diese Serie vermutlich sehr gefallen. Aber auch für Andere, die Interesse an Psychospielchen, guten Plottwist, Atmosphäre und eindringlichen Darstellungen haben, würde ich sie empfehlen.

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                raven-feather 12.01.2023, 03:31 Geändert 12.01.2023, 03:34

                Die Idee ist eigentlich ganz nett und hat was Sympathisches, aber es gibt nichts wirklich Sehenswertes. Der Film besteht zu 95% nur aus Mantis und Drax, die ihn nicht tragen können - schon gar nicht bei der dünnen, völlig spannungsarmen Story. Zudem sind die Gags leider alle sehr lahm, sodass das Ganze nicht mal lustig ist. Kann man bedenkenlos auslassen. Die wenigen interessanten Szenen sieht man im Trailer.

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                  raven-feather 30.12.2022, 02:17 Geändert 30.12.2022, 02:26

                  Die erste Stunde kann man getrost überspringen - man verpasst rein gar nichts Relevantes. Im Gegenteil, man erspart sich Schreckliches. Der Anfang ist langatmig, langweilig und schrill-dumm, mit "Humor" auf dem untersten Niveau. (Ein Beispiel der Dialogzeilen: "Titten geben uns so viel Nützliches. Sie geben uns Milch, Käse...". Man möchte brechen!) Da sämtliche Charaktere wandelnde, schwer erträgliche Klischees sind, ist eine Figureneinführung sowieso völlig überflüssig.
                  Erst nach der besagten Stunde geschieht "endlich" der Mord und der Film wird ansehbar und halbwegs interessant. Das "Rätsel" ist okay - mehr als Sherlock Holmes für Arme sollte man jedoch nicht erwarten. Das Verhalten mancher Charaktere und Teile der Story wirken auch nicht besonders glaubwürdig. Entscheidende Hinweise sind überdies ziemlich "in your face" und werden gleich mehrmals überdeutlich im Film gezeigt oder im Dialog angesprochen, damit es auch der Letzte kapiert.

                  Die Auflösung mit dem Twist stellt den einzigen guten Teil des Films dar und rettet ihn zumindest vor der totalen Pleite.
                  Insgesamt trotzdem nichts, was ich empfehlen würde. Hier wurde mehr Wert auf möglichst schräge Klamotten und pubertären Humor gelegt als auf das Drehbuch. Traurig, dass Daniel Craig bei so was mitmacht.
                  Falls ihr euch das Ganze trotzdem geben wollt, tut euch den Gefallen und überspult wirklich fast die komplette 1. Stunde (so bis ca. 58min). Dann kann man es sich halbwegs ansehen.

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                    raven-feather 11.12.2022, 19:48 Geändert 11.12.2022, 19:56

                    Ein guter Film, der sich nahtlos in die Serie einfügt, wenn auch nichts Besonderes. Die Story ist zwar dünn, aber im Vordergrund stehen die Kämpfe und die sind gelungen. Die Hölle als Setting ist auch cool. Einziges großes Manko: Der Haupt-Antagonist hätte sein Ziel ganz easy erreicht, hätte er bis zum Ende einfach mitgespielt. Die Schreiber wollten aber unbedingt den Plottwist bringen, obwohl die Enthüllung nicht wirklich Sinn ergibt.

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                      raven-feather 15.11.2022, 07:00 Geändert 24.11.2024, 03:20

                      Ziemlich unterhaltsam, den "Alltag" auf einer Ranch mit mafiösen Strukturen und einer dysfunktionalen Familie im Mittelpunkt zu verfolgen. Ein super Kevin Costner zudem - und allgemein gute Schauspielleistung aller Beteiligter. Die Serie ist zuweilen wirklich spannend und teilweise schön schonungslos. Es gibt jedoch zwei, drei sehr gewichtige Mängel, wegen denen ich Punkte abziehen muss.

                      Das größte Problem ist paradoxerweise zugleich das, was "Yellowstone" andererseits so sehenswert macht: Es gibt keine oder kaum Konsequenzen für sehr drastisches Verhalten (teilweise selbst in der Öffentlichkeit!). Dadurch können die Figuren im Prinzip machen, was sie wollen - was für so manch coolen Plottwist sorgt -, aber es ist einfach unrealistisch. Sie kommen mit so gut wie allem durch. Anfangs ist es noch denkbar, dass irgendwo im tiefsten Hinterland von Montana die Dinge vielleicht noch so laufen könnten. Es wird jedoch von Staffel zu Staffel unglaubwürdiger.
                      Ebenso unglaubwürdig, oder zumindest nicht nachvollziehbar, ist die Motivation bzw. das Verhalten mancher Hauptfigur. Klar haben die alle einen ziemlich Knacks. Aber dass z.B. der Tod eines wichtigen Charakters zwei Folgen später keinen mehr juckt (geschweige denn, dass er je wieder erwähnt wird)... Oder, dass ein Sohn der Familie von allen abgrundtief gehasst wird, ohne dass man verstehen kann, warum in dieser Intensität...
                      So manches in der Beziehungskonstellation wirkt schlicht und ergreifend zu gewollt, um Konflikte zu erzeugen.

                      Damit einher geht mein nächster Kritikpunkt: Drama um des Dramas willen.
                      Klar ist es oft spannend, aber weder für den Plot noch für Charakter-Arcs dienlich, wenn Konflikte zwischen den Figuren (und damit ist nicht der Hauptkonflikt, der Kampf um das Land, gemeint) künstlich immer weiter ausgedehnt werden. Vielmehr versucht man so, gleich mehrere sinnlose Nebenfiguren in der Serie zu halten.
                      Beispiel: "Monica", die Frau von "Kayce", einem der Duttons. Eine klassische Mary Sue, deren Persönlichkeit auf eine Briefmarke passt. Sie macht vier Staffel lang nichts Anderes, als herumzuheulen und sich zu beschweren, wie schrecklich alles doch ist - nichts ist ihr gut genug. Abgesehen davon hat sie keinen Zweck und trägt zur Handlung nichts bei, außer mit Kayce zu streiten und so für anstrengendes Dauerdrama zu sorgen.
                      "Jimmy" ist ein weiterer, sinnloser Charakter, der nichts mit dem Plot zu tun hat - nicht mal was mit der Ranch an sich, wäre er nicht mehr oder weniger zufällig dort gelandet. Er ist der "Clown" der Serie, den man für sein dämlich-tollpatschiges Verhalten irgendwie bemitleidet und vielleicht auch mit ihm sympathisiert. Aber auch ihn könnte man einfach streichen, ohne dass sich irgendetwas groß ändern würde.
                      "Carter" ist ebenfalls so eine Figur, deren mangelnde Existenzberechtigung mit Drama kaschiert wird. Und so weiter...

                      Ich kann irgendwo verstehen, warum die Verantwortlichen sich gezwungen sehen, uninteressante Nebenstorys und -charaktere auszubreiten und die Serie mit jeder Menge "Daily Soap" zu füllen. Der Hauptplot lässt sich nun mal mit einem Satz zusammenfassen: Alle Welt ist hinter dem Land der Yellowstone-Ranch her.
                      Es ist nicht leicht, daraus genug Stoff für viele Staffeln zu basteln. Zumal sie das Spiel "den, der die Duttons aktuell ruinieren will, nach einer Weile gegen den nächsten austauschen", nicht ewig spielen können. Deswegen zieht sich die eigentliche Storyline zäh wie Kaugummi - obwohl diese eigentlich innerhalb kürzester Zeit gelöst werden könnte, dadurch, dass die Figuren im Prinzip fast alles tun können, was sie wollen, ohne großartige Folgen.
                      Die Serienverantwortlichen müssen die Haupthandlung aber nun mal so lange wie möglich ausdehnen, um nicht zu schnell in die Verlegenheit zu kommen, sich was Neues dafür einfallen lassen zu müssen. Dabei hat man mit den Duttons und Assoziierten genug gutes, facettenreiches Ausgangsmaterial. Es sollten Figurenentwicklungen zugelassen werden, statt alle krampfhaft genau da halten zu wollen, wo sie in der 1. Staffel begonnen haben. Leider wird jedoch mehr Wert auf starre Konfliktlinien gelegt, die viel Drama und Plottwist-Möglichkeiten bieten, als auf Storytelling oder Charakter-Arcs.

                      Kann man so machen; es ist oft recht spannend - das streite ich mitnichten ab. Aber nichts, was dauerhaft funktioniert. Für die zukünftigen Stafeln bedeutet das nämlich nur noch mehr Drama-Füllmittel mit uninteressanten Nebenfiguren. Ich bezweifele, dass die Serie in dem Punkt die Kurve kriegt.
                      Momentan unterhält mich "Yellowstone" noch. Aber ich kann mir vorstellen, dass ich irgendwann aussteigen werde, wenn es weiter in Richtung "Daily Soap" geht und/oder die Nebenfiguren irgendwann mehr Screentime als die Hauptcharaktere haben. Oder wenn Letztere drei Staffeln später immer noch genau da stehen, wo bzw. wie sie angefangen haben. Unentwegte Endlosschleifen von Konflikten bei sonstiger Armut an interessanten Inhalten nerven mich persönlich nach einer gewissen Zeit. Besonders, wenn das Potential für gutes Storytelling so deutlich vorhanden ist und auch immer wieder aufblitzt, jedoch liegen gelassen wird.

                      Aber erst mal genug kritisiert. Wie man sieht, hat "Yellowstone" von mir immer noch eine gute Bewertung erhalten. Definitiv eine interessante Serie! Mit den erläuterten Abstrichen, aber wenn man bloß den Anspruch einer Berieselung hat, wird man prima bedient - nicht zuletzt durch gute Plottwist und dem Setting einer mafia-ähnlichen Ranch, einschließlich spannender Skrupellosigkeit so mancher Figuren. Nichtsdestotrotz schimmern eklatante Schwächen von Staffel zu Staffel mehr durch und haben die Serie längst in den Abwärtstrend versetzt.

                      Update: Ich habe sie irgendwann nicht mehr weiterverfolgt wegen der oben beschriebenen Probleme.

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                        raven-feather 01.11.2022, 08:32 Geändert 02.11.2022, 14:01

                        Schwierig zu bewerten. Die Serie schwankt zwischen "lächerlich" und "echt stark" oft hin und her. Wenn ich vergleichen müsste, würde ich sagen: Etwa wie "Shadowhunters" (übernatürliche Kräfte, Teenager, das Kind des "Bösewichts", Liebesdreieck), aber mit zuweilen ordentlicher Härte und damit erwachsener und düsterer. Allerdings auch mit deutlichen Schwächen.

                        Die ersten Folgen sind so voller Klischees und vorhersehbarem Drama, das man fast abbrechen möchte. Teenager-Liebeskummer, Mobbing, dumme Entscheidungen von Figuren, etc. Der Anfang ist schlecht. Im Laufe der Staffel zieht die Serie jedoch an - nicht nur vom Tempo her. Eine der großen Stärken sind hin und wieder ordentliche Gore-Effekte und die damit verbundenen Plottwists. Das wurde wirklich sehr gut umgesetzt!
                        Nicht gut umgesetzt, sind die Reaktionen der Hauptfiguren. Die sind vielleicht 20 Sekunden bestürzt und kurz darauf ist alles wieder in Ordnung, als sei nichts passiert. Unschuldige, die zu Tode kamen wegen ihrer Handlungen, sind spätestens eine Folge später vergessen und werden auch nie wieder erwähnt. Oder anders gesagt: Es bleibt vieles einfach völlig ohne Konsequenzen.
                        Was man auch immer wieder daran merkt, dass gewisse Figuren einfach "Plot-Rüstung" haben. Teilweise ist es schon arg lächerlich (z.B. eine Pistolenkugel, die von einem dünnen Glasröhrchen aufgehalten wird).

                        Gefallen hat mir hingegen, dass die Grenze zwischen "gut und böse" fast komplett verwischt wurde. Jede Seite und jede Figur hat Dreck am Stecken. Und nicht nur ein bisschen! Man kann so sehr, sehr gut mit dem Protagonisten mitfühlen, der lange nicht weiß, wohin er gehört. Es ist öfter mal schockierend, wie kaltblütig manche Charaktere drauf sind - was die bereits erwähnten, richtig guten Plottwists fördert.
                        Nichtsdestotrotz leidet die Serie unter einer gewissen Vorhersehbarkeit. Zwar von ein paar Überraschungen unterbrochen, aber man kann trotzdem von Anfang an in etwa absehen, wohin es geht und wird von der Handlung kaum überrumpelt. Selbst der Verlauf des Finales ist zu leicht erkennbar und damit ein wenig enttäuschend.

                        Die Schauspieler sind ordentlich, bis auf den des Hauptantagonisten. Dem Darsteller habe ich die Rolle bis zum Schluss nicht so ganz abgekauft - nicht zuletzt, weil die Motivation seiner Figur zum Teil unglaubwürdig erscheint. Aber gerade weil es so wenig passt, ist er immerhin zwischendurch für ein, zwei sehr gute Twists verantwortlich.
                        Der Wokeness-Faktor ist... tja, Netflix-üblich inzwischen. Aber zumindest nicht allzu sehr mit der Keule, sondern eingebettet, sodass man damit gut leben kann.

                        Was Worldbuilding angeht, da es ja eine Fantasy-Serie ist: Für meinen Geschmack wird zu wenig gezeigt bzw. erklärt. Ich hätte da mehr erwartet. Teilweise alles auch einfach zu modern und zu "fancy". So gibt es z.B. immer wieder Sequenzen, wo unpassende Hip-Hop/Elektro-Musik eingespielt wird, was das Ambiente ruiniert. Dass in einer Welt voller Magie zu 90% mit stinknormalen Handfeuerwaffen gekämpft wird, finde ich ebenfalls traurig.
                        Wenn man sich die Effekt ansieht, denkt man sich jedoch, dass es vielleicht ganz gut so ist. Während manche echt cool und überzeugend wirken (z.B. die erwähnten, vereinzelten Gore-Effekte), wurde gerade die Elementar-Magie zumeist billig umgesetzt. Vermutlich kommt sie deswegen auch kaum zum Einsatz.

                        Einen letzten positiven und einen negativen Punkt möchte ich außerdem noch ansprechen.
                        Positiv beurteile ich, dass das Drama der Story sich zur Abwechselung mal nicht zum größten Teil um die Liebesgeschichte dreht. Klar, sie hat natürlich damit zu tun, aber es wird erfrischenderweise nicht das ätzende On/Off-Spiel der Beziehung(en) gespielt oder das ewige 'Sie-kriegen-sich|Sie-kriegen-sich-nicht'. Stattdessen liegt der Fokus auf den Geschehnissen, in die die Hauptfiguren hineingeraten; und sie halten in dieser Serie zusammen, statt in eine Streit-Versöhnung-Streit-Versöhnung-Dauerschleife geschickt zu werden.
                        Negativ erwähnen muss ich leider das eine oder andere Logikloch im Plot. Insbesondere in den letzten Episoden häufen sich auch die dummen Entscheidungen der Figuren oder solche, die man nicht so wirklich nachvollziehen kann. Manchmal wird ein bisschen zu viel Glaubwürdigkeit für gewisse Wendungen geopfert.

                        Fazit:
                        Insgesamt, wie man sieht, ist die Serie durchwachsen.
                        Wer Magieschlachten und -feuerwerke in einer ausgeklügelten Fantasy-Welt erwartet sowie eine komplexe, schwer durchschaubare Story, wird enttäuscht werden. Das hier ist mehr ein im Lauf der Staffel stärker werdendes, immer mal wieder blutiges Drama mit Teenager-Liebeleien und Klischees, Inkonsequenzen sowie Schwächen des Plots und zu vielen "fancy"/modernen Aspekten. Aber "The Bastard Son & The Devil Himself" beinhaltet auch mehrere gute Twists bei einer düsteren Handlung, eine schöne Portion Gore und eine fast komplett verwischte Schwarz/Weiß-Linie.
                        Ich habe mich, alles in allem, unterhalten gefühlt und werde mir auch die 2. Staffel ansehen.

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                          raven-feather 12.10.2022, 06:22 Geändert 15.10.2022, 02:28

                          Eine bewegende, aufrührende Dramaserie über junge Menschen, die mit dem Wissen, dass sie nicht mehr lange zu leben haben und mit den schlimmen Symptomen ihrer Krankheiten klarkommen müssen. Sehr gute Darsteller bringen das Stimmungskaleidoskop von Freude und Trauer, Hoffnung und Verzweiflung authentisch rüber. Den "Horror" hätte es gar nicht bedurft. Genauer gesagt: Der ist fehl am Platz und nicht mal gut. Zu 90% billige Jumpscares und ein paar Schatteneffekte.
                          Die Idee mit den Gruselgeschichten ist grundsätzlich interessant, aber greift nicht so wirklich, da das Setting aufgrund der Thematik schon zu sehr mit Tragik aufgeladen ist und dadurch gar kein Raum zum Entfalten hat. Es hätte der Serie besser getan, sich rein auf das Drama zu konzentrieren. Zumal das Rätsel um das Haus extrem dünn erscheint, aber auf 10 Folgen ausgewalzt wird, ohne dass man nennenswert etwas erfährt.

                          Insgesamt definitiv keine schlechte Serie, aber man sollte sie nicht wegen des Horrors sehen. Bzw: Der wahre Horror sind ja eigentlich die tragischen Schicksale der Figuren und die eine oder andere sehr traurige Wendung. Das ist wirklich gut und berührend gemacht worden. Die Gruselgeschichten sind hingegen reine Nebenschauplätze und im Schnitt okay, aber mehr auch nicht; teilweise etwas seltsam und bis hin zum SciFi-Genre.

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                            raven-feather 07.10.2022, 02:57 Geändert 07.10.2022, 03:16
                            über Kate

                            Ein guter Actionfilm mit einer knallharten, tollen Darstellerin. Hätte gerne höher bewertet, aber der Streifen krankt an mehreren unrealistischen Szenen und vor allem an der vorhersehbaren, altbekannten Enthüllung, wer hinter allem steckt. Es wird sich nicht die geringste Mühe gegeben, das zu verschleiern und vor allem hat man den "Twist" schon 100x gesehen. Fand ihn persönlich auch unglaubwürdig. Schade.

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                              raven-feather 06.10.2022, 19:57 Geändert 18.03.2023, 17:53

                              Einige Gags sind ein bisschen too much, aber es sind auch viele tolle dabei. Nicht nur für Kids ein guter Animationsfilm. Schöne Botschaft.

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                                raven-feather 05.10.2022, 21:53 Geändert 05.10.2022, 21:56

                                Völlig falsche Kategorie - absolut kein Horrorfilm. Mehr ein berührendes Drama mit einem winzigen Hauch Übernatürliches. Gruselig ist da nicht wirklich was, abgesehen von der Klischee-Highschool. Ich kann kaum glauben, dass der Plot von Stephen King stammt, denn üblicherweise eskaliert das letzte Drittel seiner Storys meist komplett. Aber das hier ist eine bodenständige, schöne, ergreifende Geschichte über Einsamkeit, und die Freundschaft zwischen einem verbitterten alten Mann und einem Jungen.

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                                  raven-feather 05.10.2022, 01:39 Geändert 05.10.2022, 19:30
                                  über Sandman

                                  Nach der ersten Folge war ich skeptisch. Man sieht eine Dreiviertelstunde lang zu, wie ein nackter Typ regungslos in einem Glaskasten sitzt. Das hätte auf 10min gekürzt werden können. Aber gut, in den weiteren Folgen kommt Spannung auf, auch wenn das Tempo für meinen Geschmack etwas zu gemächlich ist.
                                  Der Hauptdarsteller ist im Prinzip wie der Glitzer-Vampir aus "Twillight" - bloß mit üblem Haarschnitt und noch mehr Make-up, um den Bartschatten mehr schlecht als recht zu verbergen. Von der Attitüde her aber genau so eine Emo-Schlaftablette, auch wenn es hier zu seiner Rolle als Herrscher des Reichs der Träume irgendwie zu passen scheint. Von daher okay.
                                  Das Setting ist cool und die Effekte sind auch anständig. Der Plot wirkte zunächst ebenfalls interessant und macht Lust auf mehr.

                                  Bis Folge 5 hätte ich "Sandman" eine Bewertung von 6.5 gegeben. Mit dieser Episode allerdings kracht die Serie ein. Vorher war bereits die übliche Quoten-political correctness enthalten, bewegte sich aber gerade noch im erträglichen Rahmen. Ab Episode 5 jedoch kommt endgültig der Holzhammer zum Einsatz. Fast sämtliche Figuren sind nun PoC oder homosexuell oder beides - was mit einer Orgie am Ende der Folge nochmal extra betont wird. Völlig random werden mehrere Dragqueen-Gesangseinlagen reingestopft ebenso wie sinnlose, weirde Charaktere, die z.B. "Ken" und "Barbie" heißen (kein Witz).
                                  Und natürlich sind sämtliche Götter weiblich - ob das von der Mythologie her Sinn ergibt oder nicht. Eigentlich sind ALLE relevante Figuren in dieser Serie Frauen. Die wenigen heterosexuellen Männer, die vorkommen, sind alle "weiß" und meistens auch "alt" und fungieren - Überraschung - als Antagonisten der Serie.

                                  Das Storytelling zerfasert aufgrund der Tatsache, dass es nach Folge 4 nicht mehr um den titelgebenden Protagonisten, sondern um woke Nebenfiguren geht, zum Teil. Statt das gezeigt wird, wie "Dream" sein Reich wieder aufbaut und die Träume einfängt - worauf ich mich eigentlich gefreut hatte -, erhält er am wenigstens Screentime von allen.
                                  Die stattdessen gezeigte Story kann man sich ansehen, weil sie zumindest halbwegs unterhält, ist aber größtenteils unspektakulär und völlig frei von Action. Was ein ziemliches Kunststück ist, und auch ein gewaltiges Armutszeugnis für eine Fantasy-Serie.
                                  Hier wurde das Potential einfach nur gewaltig verschwendet. Und es fühlt sich fast an, als wären nach Episode 4 andere Autoren am Werk gewesen, denn keines der wichtigen Objekte, um die sich die Story bis dahin gedreht hatte, spielen in irgendeiner Form danach je wieder eine Rolle. Überhaupt bleiben sehr viele Fragen offen und die eine oder andere Sache ist ein wenig unlogisch.

                                  Fazit: Wer ein (Familien-)Drama mit schrägen Figuren, Holzhammer-Wokeness und minimal übernatürlichem Touch sucht, ist hier richtig. Wer sich eine gute Fantasy-Serie erhofft mit Action, mystischen Kreaturen - oder wo man zumindest ein bisschen mehr von einer anderen Welt sieht als nur eine grüne Wiese oder einen Thronesaal - ist hier völlig falsch. Nicht empfehlenswert.

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                                  • 7
                                    raven-feather 04.10.2022, 00:22 Geändert 04.10.2022, 00:24

                                    Starker, schonungsloser Krimi. Es sind viele der üblichen Klischees dabei (schwieriges Privatleben der Ermittler, etc.) und ab und an verhalten sich Figuren dämlich, aber die Serie ist spannend und unterhaltsam. Die Täterenthüllung wirkt überraschend, wenn auch flach inszeniert, denn sie kommt zustande, weil sich jemand ganz plötzlich an etwas erinnert. Das Motiv hat sich für mich auch nicht völlig überzeugend angefühlt, aber insgesamt trotzdem sehenswert.

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                                    • 5 .5

                                      Die Idee ist cool und die Besetzung ist auch gut. Leider größtenteils unlustige Flachwitze und Verlauf nach Schema F. Hätte man mehr draus machen können.

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                                      • 4 .5
                                        raven-feather 02.10.2022, 16:03 Geändert 18.03.2023, 18:12

                                        Hätte auf die Hälfte der Folgen gekürzt werden können. Teilweise sehr langatmig; Spannung kommt nur gelegentlich auf. Auf keinen Fall ein Thriller - mehr ein (Familien-)Drama. Aciton ist fast gar nicht vorhanden. Ein, zwei Story-Punkte sind auch ein bisschen an den Haaren herbeigezogen. Ohne Jeff Bridges als Protagonist hätte ich wohl direkt abgebrochen; so "nur" viel vorgespult.

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                                        • 4

                                          Die beste Szene wird eigentlich schon in der Beschreibung gespoilert. Sonst bloß durchschnittlich mit der einen oder anderen unlogischen Sache sowie auffälligen Budget-Einsparungen, da nichts wirklich Entscheidendes gezeigt wird. Es gibt zudem keine richtige Auflösung bzw. es bleiben Fragen offen. Kann man bedenkenlos auslassen.

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                                          • 2

                                            Ich kenne keine einzige gute Realverfilmung eines Animes - und dieser Film hier ist keine Ausnahme. Einfach nur "cringe".

                                            • 7 .5
                                              raven-feather 30.09.2022, 06:02 Geändert 10.10.2022, 15:43

                                              Vorweg: Man braucht einen starken Magen für die detaillierte Autopsie. Von Anfang an wird der Zuschauer ins Geschehen geworfen - muss sich also nicht erst die übliche halbe Stunde dröge Vorgeschichte geben.
                                              Bis auf eine Szene (die mit der Katze) sind die Effekte sehr, sehr gut. Der Film ist unheimlich atmosphärisch, spannend und gruselig. Es kriecht einem teilweise echt das Rückgrat runter. Geboten wird eine ganz andere Story als die geläufige und auch nichts, was man auf Anhieb vermuten würde - die Auflösung ist faszinierend wie verstörend.

                                              Zu bemängeln habe ich bloß, dass "der Spuk", wie ich ihn jetzt einfach mal nenne, sich unglaubwürdig viel Zeit lässt, das zu erreichen, worauf er die ganze Zeit abzielt. Aber klar, andernfalls wäre der Film sehr kurz und die Figuren würden nicht dahinter kommen.
                                              Ein bisschen schade finde ich auch das offene Ende, denn leider gab es (bis jetzt) keine Fortsetzung.

                                              Dennoch kann ich "The Autopsy of Jane Doe" sehr empfehlen. Um sich die einzelnen Schritte der Obduktion anzusehen, muss man sich echt überwinden, aber es lohnt sich.

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                                              • 5
                                                raven-feather 15.09.2022, 23:40 Geändert 17.09.2022, 00:14

                                                Schreiende Ziegen, die ein Holzschiff über einen Regenbogen ziehen.
                                                Und ja, das kommt nicht nur im Film vor, sondern steht exemplarisch für den tiefen Fall, den die Thor-Reihe erlitten hat. Der Abwärtstrend war schon in dem Vorgänger ersichtlich, aber inzwischen ist das Niveau so gesunken, dass es sich fast wie eine (miese) Parodie anfühlt. Die Götter dienen traurigerweise nur noch als schlechte Witze. Es sind generell größtenteils nur noch unlustige Blödel-Gags vertreten und lediglich ganz selten ist mal was dabei, das einen zum Schmunzeln und nicht zum Augenverdrehen bringt.

                                                Die Story ist die übliche und hakt die bekannten Stationen ab. Irgendeine kleine Besonderheit hätten sie doch mal bieten können, damit der Film sich zumindest ein bisschen abhebt. Und nein, damit ist nicht gemeint, ein Teil des Finales komplett in schwarz-weiß und fast nur mit Krümel-CGI zu drehen. Keine Ahnung, wie man das für eine brilliante Idee halten konnte. Vermutlich nur, weil man so ordentlich am Budget sparen konnte.
                                                Die Düsternis, die man durch den "Bösewicht" rüberbringen wollte, passt nicht zu dem abgedrehten, nervigen Quietschbunten vom Rest des Films. Oder eher andersherum: Man hat einen coolen Schurken leider für diesen, vor allem in der 1. Hälfte an eine Sitcom erinnernden Streifen verheizt.
                                                An anderer Stelle wurde ebenfalls aus den Vollen geschöpft: political correctness. Ich warte nur darauf, dass sie Thor ganz rausstreichen, weil "weißer, heterosexueller Mann"...

                                                Jedenfalls gibt es in diesem Film genau eine sehenswerte Sache, und das ist der Antagonist. Seine Fähigkeiten sind cool und Christian Bale liefert sehr gut ab. Er rettet die Wertung - bei der ich beide Augen zudrücke - noch auf 5 Punkte.

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                                                • 4 .5
                                                  raven-feather 17.08.2022, 07:18 Geändert 12.04.2023, 13:34

                                                  Extrem brutal! Viele Szenen sind wie aus einem Splatterfilm. Manchmal richtig gut eingesetzt und kreativ; oft allerdings unnötig bzw. übertrieben. Als versuche man die Mängel zu kaschieren mit möglichst viel Blut und ungewöhnlichen, in der Realität unsinnigen Waffen.

                                                  Coole Kämpfe, allerdings ebenfalls wenig authentisch. Sehr choreografiert und auf's Spektakel ausgelegt. Die Gegner sind zahlenmäßig immer extrem überlegen, warten aber brav, bis sie dran sind, um einzeln anzugreifen. Natürlich nie mit einer Schusswaffe. Die wird nur für die Nebenfiguren verwendet, deren Ableben von Anfang glasklar ersichtlich ist, und die den Zuschauer auch durch eine Rückblende viel später nicht wirklich kümmern.
                                                  Der Protagonist nimmt gar nicht erst irgendeine Waffe ins Hauptquartier der "Bösen" mit. Sein weiblicher Sidekick legt ihre im Angesicht von zwei Gegnern und mit einem Kind, das sie beschützen will, sogar weg! Damit es auch ja zu ihrem Finalkampf kommen kann...

                                                  Von der Story her machen ein, zwei Sachen ebenfalls keinen Sinn. Die Dialoge sind teilweise cringe. Und das Duell Protagonist vs. Hauptbösewicht am Ende ist zwar spektakulär, aber zieht sich fast lächerliche 10min(!), in denen sie mit schwersten Verletzungen non-stop aufeinander einprügeln und -stechen.

                                                  Insgesamt: Wenn man sein Hirn ausschaltet und es einem rein um brutales, sehr blutiges Gekloppe geht, ist der Film unterhaltsam. Weitere Ansprüche sollte man nicht haben.

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                                                  • 4 .5
                                                    raven-feather 11.08.2022, 05:37 Geändert 11.08.2022, 08:20
                                                    über Carter

                                                    "Carter" wird leider zu einem Großteil durch das ständige Wackeln, die endlosen Drehungen und übertriebenen Kamerafahrten ruiniert. Es soll den Film wahrscheinlich dynamisch und temporeich wirken lassen, ist aber in erster Linie eher schwindelerregend und versaut die ganzen guten Actionszenen.
                                                    Ab und an wird durch die extreme Kameraführung eine interessante, ungewöhnliche Perspektive eingefangen. Die kann man aber nicht genießen, denn sofort wird munter weiter gedreht - in alle Richtung, hektisch hin und her, über Kopf. Es wirkt oft so, als hätte ein Hobbyfilmer einem Hund die Kamera auf den Rücken geschnallt.
                                                    Das zieht die Qualität massiv herunter.

                                                    Ich musste den Film zwischendurch mehrmals pausieren, weil er mir zu anstrengend war - besonders gegen Mitte des Films (die Motorrad-Verfolgungsjagd).

                                                    Zum Glück kam danach mal ein ruhiger Moment. Der war allerdings viel zu kurz und wurde ebenfalls durch wackelige Einstellungen beeinträchtigt.
                                                    Alles ist ständig hektisch und chaotisch in diesem Film, sodass, in Kombination mit der wortwörtlichen Achterbahn-Kamera, sehr schnell eine Übersätigung und Ermüdung beim Zuschauer einsetzt. Man bekommt gar keine Details von den eigentlich sehr kreativen Kämpfen mit, weil ständig was explodiert, Blut spritzt, Kugeln fliegen...
                                                    Das permanente Gewitter ist einfach nur anstrengend. Und das sag ich als jemand, der die "John Wick"-Reihe liebt.

                                                    Dieser Streifen hier ist weit davon entfernt.
                                                    Actiontechnisch allerdings ziemlich gut - wenn da nicht die üble Kameraführung wäre. Die Story ist okay. Die Effekte schwanken zwischen authentisch (Blut) und echt mies (Sprünge/ Stürze, Szenenübergänge; der "Luftkampf" wirkt wie aus einem B-Movie).
                                                    Dasselbe gilt für die Glaubwürdigkeit. Wobei es da ab und an sogar regelrecht albern wird, weil gefühlt immer noch einer draufgesetzt werden muss. Die Unverwundbarkeit des Protagonisten nervt zudem.
                                                    Das Finale des Films ist aber cool und geht kamera-technisch auch.

                                                    Ingesamt: Eigentlich hat der Streifen es in sich. Sehr einfallsreich, brutal und bombastisch (vor allem das Finale). Aber die vielen Fehlentscheidungen des Regisseurs lassen ihn leider baden gehen. Ziemlich traurig.

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