raven-feather - Kommentare

Alle Kommentare von raven-feather

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    raven-feather 15.05.2023, 01:45 Geändert 17.05.2023, 15:58

    Nach der Eröffnungssequenz mit den absolut grottigen Effekten hatte ich schon das Schlimmste befürchtet, aber der Film hat sich dann doch als interessante, hoch spannende Inszenierung herausgestellt, die vieles wirklich klasse macht - einiges aber auch furchtbar.

    Die Effekte sind glücklicherweise nur am Anfang so mies. Ansonsten kommt die schwindelerregende Höhe und die Baufälligkeit des rostigen Turms ziemlich realistisch rüber. Obwohl sich eigentlich fast alles auf wenigen Quadratmetern abspielt, gelingt es den Machern, die Spannung fast permanent sehr hoch zu halten. Teilweise sind die Szenen atemberaubend! Am meisten imponiert haben mir aber die kreativen Einfälle; unter anderem eine unerwartete, heftige Wendung. Die eine oder andere Idee hat man so noch nirgendswo gesehen. Cool gemacht!
    Allerdings wird zugunsten der Dramatik ab und an so viel Authentizität geopfert, dass man die eine oder andere Szene nicht mehr ernst nehmen kann. Dazu kommen eklatante Logikfehler (z.B. die Tatsache, dass ein Handy nicht mal eine Sekunde Empfang braucht, um eine Nachricht zu verschicken) und derart dumme und unglaubwürdige Entscheidungen der Figuren, dass man die Hände vor dem Gesicht zusammenschlägt.
    Von der Story sollte man nicht viel erwarten, und Jeffrey Dean Morgan läuft nur am Anfang und am Ende des Films quasi mal kurz durch's Bild. Die zwei Protagonistinnen überzeugen, obgleich anfangs eine von ihnen so umsympathisch dargestellt wird, dass man sich fragt, wie man so einer Person sein Leben anvertrauen kann. Sie wachsen jedoch zusammen, sodass man im Laufe der Handlung ziemlich mit beiden mitfiebert.

    Ingesamt auf alle Fälle unterhaltsam! Bringt einen beim Zusehen sogar zum Schwitzen. Ich hätte liebend gerne höher bewertet, aber leider wurde ein guter Teil der Glaubwürdigkeit beim Hochklettern unten am Turm einfach vergessen. Nichtsdestotrotz eine Empfehlung von mir, denn der Film strotzt vor ungewöhnlichen Ideen und krassen Aktionen. Einfach das Hirn ausschalten und die Spannung genießen!

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    • 7
      raven-feather 10.05.2023, 17:21 Geändert 14.05.2023, 03:54

      Ein starkes Finale - deutlich besser als der schwächelnde 2. Teil. Allerdings vom Grundton her überraschend bitter und tragisch; teilweise ist die Story echt harter Tobak. Kein lustig-lockerer Familienfilm mehr und auf alle Fälle nichts für kleinere Kinder! Die Hintergrundgeschichte von Rocket, die enthüllt wird, geht selbst und gerade Erwachsenen ordentlich an die Nieren. Glücklicherweise haben sie den Humor zumindest zu einem reduzierten Teil beibehalten. Zwar gleitet er ab und an ins übertrieben Alberne ab, aber meistens ist er passend und lockert den erschütternden Einblick in die Vergangenheit des Guardians auf.
      Der Film ist auch sehr berührend und schön. Sie haben einen ungewöhnlichen Mix gefunden, der funktioniert. Mehr Drama, Ernst und Konflikte und weniger Action und Spaß, jedoch gut gemacht und bewegend. Der Antagonist war zwar ziemlich an den des 2. Teils angelehnt und ein einziges Klischee, aber schön widerlich und überzeugend, sodass man ihn gerne gehasst hat.

      Es gibt nichtsdestotrotz ein paar kleine Kritikpunkte: Der Eine oder Andere wundert sich bestimmt, warum Gamora plötzlich wieder lebt - wenn man nicht den vollen Durchblick im Multiversum hat, ist das etwas seltsam. Da hätte ich mir eine Mini-Erklärung gewünscht. Die gesamten Szenen mit Nathan Fillion waren unnötig und unlustig. Hätten sie ihm stattdessen mal lieber die Hauptrolle in dem „Uncharted“-Film gegeben...
      Die Figur "Mantis" hat anscheinend ihre Persönlichkeit teilweise geändert, denn plötzlich streitet sie viel und lautstark und kommt deutlich seltener als Empath rüber. Bei Groot haben sie versucht, den einzigartigen magischen Moment aus dem 1. Teil zu wiederholen und ihm am Ende neue Worte benutzen zu lassen. Das zündet jedoch so gar nicht und wirkt fast schon etwas billig. Er hat eine sehr, sehr coole Actionsequenz im Finale, bleibt aber sonst leider völlig im Hintergrund – Nebula hat gefühlt mehr als das Doppelte seiner Screentime. Auch das Tempo seines Alterungs- bzw. Wachstumsprozesses hält sich nicht mehr an das der vorherigen Filme, sondern wurde für die Handlung unrealistisch beschleunigt.
      Draxs Ende fand ich seltsam, denn es hat irgendwie nicht so viel Sinn ergeben. Aufgrund einer einzigen Szene, wo er mit einer gewissen Gruppe gut klar kommt, wird behauptet: "Du bist der geborene …", und das ist dann seine Zukunft? Auch Peters spontane Eingebung nach all den Jahren am Ende des Films wirkt zu sehr gewollt.
      Die komische Massentanz-Szene am Schluss hätte man ebenfalls lassen können – lieber hätte ich gesehen, wie es mit allen am Ende auf dem „Planeten“ funktioniert.

      Insgesamt aber ist „Guardians of the Galaxy Vol. 3“ definitiv ein würdiger Abschluss der Reihe. Nichts, was man zur Entspannung bzw. für den Spaß anwirft, denn dazu ist Rockets Hintergrundgeschichte zu tragisch und aufwühlend. Dennoch ein echt guter, bewegender Film, der zurecht gelobt wird.

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      • 3 .5
        raven-feather 29.04.2023, 02:58 Geändert 29.04.2023, 03:05

        Guter Stoff, aber zu wenig daraus gemacht.

        Das ernste, teilweise erschütternde Drama wird mit Roadtrip-Elementen und mehreren Längen verwässert und immer wieder seiner Spannung beraubt. Ein weiteres großes Problem ist die prekäre Authentizität. Ein Kind, das sich wie eine Erwachsene verhält und redet; zwei Ermittler, die sämtliche Autohöfe abklappern und natürlich genau zur rechten Zeit am richtigen eintreffen; Verfolger, die sogar ohne selber suchen die Truckerin direkt finden, etc. Dazu ein "Plottwist", den man kommen sieht - was ihn nicht weniger an den Haaren herbeigezogen und bloß für den Schockeffekt erzwungen macht.

        Gutes, überzeugendes Ermittlerduo mit Morgan Freeman, das den Film aufwertet. Warum Frank Grillo hier mitspielt, ist mir hingegen schleierhaft. Hat bloß am Anfang und am Ende ein paar wenige flache Szenen, die auch irgendein x-beliebiger Darsteller hätte übernehmen können. Die Schauspielerin der Truckerin ist okay, hat mich aber irgendwie nicht hundertprozentig überzeugt.

        Insgesamt: Das Grundsetting bzw. die Thematik ist harter Tobak und hätte einen starken, mitreißenden Film ergeben können. Trotz guter Ansätze ist das Ganze jedoch zu ideenlos und zu oberflächlich; zu sehr mit Fokus auf Roadtrip und seichtem Beziehungsdrama. Darüber hinaus wird zu viel Glaubwürdigkeit geopfert, um die Story zurecht zu biegen.
        Wenn sonst nichts Anderes läuft, kann man es sich aber vielleicht mal ansehen.

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        • 6 .5
          raven-feather 19.04.2023, 23:31 Geändert 19.04.2023, 23:40

          Nichts Außergewöhnliches, aber auch nicht schlecht. Ein paar kleine Logikfehler wie z.B. dass der Protagonist ständig seine ganze Ausrüstung zu verlieren scheint, aber auf magische Weise trotzdem in jeder Situation das passende Werkzeug dabei hat. Oder dass er fast keine Zeichensprache benutzt, sondern immer nur stumpf redet, obwohl das Mädchen kein Wort von ihm versteht.
          Gute Effekte, was Explosionen und Co. angeht. Die Dinos sind okay dargestellt. Viel Action und ein Hauch Humor. Überzeugende Darsteller und ein paar interessante Einfälle, obgleich ich mir noch mehr Kreativität gewünscht hätte, weil letztendlich die "üblichen" Stationen abgearbeitet werden.
          Kann man sich, summa summarum, durchaus ansehen.

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            raven-feather 18.04.2023, 17:52 Geändert 11.07.2023, 15:46

            Die Serie geht nicht über das übliche Kleinstadtdrama und Klischeefiguren hinaus - weder in der Zeitebene von vor 25 Jahren noch in der der Moderne. Das anfängliche Mysterium um die Tote ist stark inszeniert, wird doch suggeriert, dass mehrere Einwohner heftige Geheimnisse haben. Leider wird dieses Versprechen nicht gehalten, sondern das Meiste stellt sich als enttäuschend banal heraus. Spätestens nach der Hälfte der Folgen wird der Grund für den Mord zudem offensichtlich, weil es nur noch in eine einzige Richtung geht. "Black Snow" surft außerdem voll auf der Woke-Welle mit und kommt natürlich nicht ohne eine Auseinandersetzung mit dem "bösen weißen reichen Großgrundbesitzer" aus.
            Dazu summieren sich weitere kleine Kritikpunkte wie ab und an eine unpassende Soundeinlage (das komische Pochen z.B., was anstatt einer Titelmelodie benutzt wird) und die Tatsache, dass man die Familie des Mordopfers hauptsächlich extrem unsympathisch dargestellt hat.

            Warum ich trotzdem noch geradeso 6,0 Punkte vergeben habe?
            "Black Snow" lebt vom charismatischen Travis Fimmel. Die dunkle Vergangenheit seiner Figur hat mich fast schon mehr interessiert als der Mordfall. Und die Idee mit der Zeitkapsel bzw. der Anfang der Serie ist, wie gesagt, prima. Vielleicht hatte ich dadurch dann zu große Erwartungen. Schlecht ist die Serie nämlich nicht - und ich würde mir definitiv eine 2. Staffel ansehen, die vermutlich in einem anderen Setting mit einem anderen Mordfall spielen wird. Daher eine gute Gelegenheit für die Autoren, sich zu verbessern.

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            • 6 .5
              raven-feather 17.04.2023, 17:45 Geändert 27.03.2025, 03:02

              "Vinland Saga" hatte zurecht einen kleinen Hype ausgelöst. Es sticht mit einer bitteren, ergreifenden, teilweise recht grausamen Story und sehr viel cooler Action aus der Masse heraus. Ich hätte 7.5 Punkte vergeben - wenn das Phämonen nicht nur auf die 1. Staffel beschränkt gewesen wäre.
              Erst dachte ich, dass Staffel 2 bloß ein ruhiges Element ist, wie es in Erzählungen nach einem vorherigen heftigen Kapitel meistens vorkommt. Eine unschöne Vorahnung ließ mich jedoch ein bisschen recherchieren und hat leider schnell ergeben, dass der massive Bruch hinsichtlich der Story, des Tempos, der Ausrichtung und nicht zuletzt auch in der Qualität nichts Vorübergehendes ist, sondern dauerhaft.
              Aus einer mitreißenden, temporeichen, teilweise echt krassen Handlung wird ein vor sich hin plätscherndes, oft uninteressantes Figurendrama mit fast keiner Action mehr oder sonstiger Dinge, die die Serie so spannend und ungewöhnlich gemacht hatten.

              Dass der Mangaka mit dem Stil der Geschichte derart gebrochen hat, ruiniert sie leider. Wie man an verschiedenen Stellen lesen kann, hat er so auch einen Großteil der Leser und entsprechend auch der Zuschauer des Animes verprellt.
              Nur die Wenigsten, die sich 24 Folgen lang sehr blutige, düstere "Wikinger-Action" angesehen haben, werden sich dafür erwärmen können, im Folgenden nur noch zwei Leuten zuzusehen, die ein Feld bestellen, ohne dass irgendetwas großartig passiert (außer gelegentliches, vorhersehbares Mobbing durch Andere, was man schon tausendmal irgendwo gesehen hat). Zwar wird versucht, das Ganze mit dem Zeigen der Nachwirkungen der 1. Staffel auf den Protagonisten interessant zu halten, aber das erschöpft sich nach und nach, und – das Hauptproblem – mündet in einer Sackgasse für die Figur.

              Thorfinn, der erwähnte Protagonist, trifft da nämlich eine Entscheidung, die üblicherweise erst ganz am Schluss einer Geschichte erfolgt, weil sie einen Endpunkt der Figurenentwicklung darstellt. Zumindest wenn der Autor die Absicht hat, sie irreversibel sein zu lassen – was, wie man liest, leider der Fall ist. Die Figur wird an einen toten Punkt manövriert, von dem aus sie sich nicht mehr entwickeln kann, weil sie schon die finale Phase ihres Charakter-Arcs erreicht hat. Und Hauptfiguren ohne Potential auf Veränderungen, ohne großartige innere Konflikte oder widerstreitende Themen, die über Alltagskram hinausgehen, funktionieren maximal in seichten „Fall-der-Woche“-Formaten, aber nicht in Geschichten wie diesen.
              Es ist auch extrem schade, dass der ganze Aufbau an Fähigkeiten und Kenntnissen von Thorfinn quasi für nichts war und nicht zumindest in gelegentliche Höhepunkte mündet, auf die der Zuschauer die ganze Zeit hin fiebert. Völlig verschenktes Potential und in meinen Augen ein riesiger Fehler, die ganze bisherige Story, bis auf den Aspekt des Kriegstraumas, relativ unwichtig werden zu lassen.

              Gemeinerweise wird ab und an ein klein wenig angeteasert, dass man wieder auf das Niveau der 1. Staffel zurückfinden könnte, aber das bleibt, wie man liest, Wunschdenken. So schläft die Story zumindest nicht völlig ein und vielleicht kann sich der Eine oder Andere noch für die gemütliche, actionarme Handlung begeistern, denn vollkommen schlecht ist sie auch wieder nicht. Aber im Kontrast zu der richtig guten 1. Staffel erscheint alles Darauffolgende kaum mehr als ein blasser Schatten, der nicht mal halb so spannend ist - um nicht zu sagen, es ist langweilig und enttäuschend geworden. Ich habe abgebrochen.

              Fazit:
              "Vinland Saga" ist echt stark – aber leider nur die 1. Staffel. Es fällt mir schwer, eine dazu passende Punktebewertung abzugeben. Eigentlich müsste ich mehr abziehen, weil ja nur der Anfang dieser Serie richtig gut war, aber ich belasse es mal bei 6.5 Punkten insgesamt, denn die 1. Staffel lohnt sich wirklich.

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              • 3 .5
                raven-feather 11.04.2023, 01:07 Geändert 11.04.2023, 01:08

                Die Grundidee ist definitiv nicht schlecht. Der Film wird im Verlauf jedoch immer abstruser und unrealistischer. Neben der Glaubwürdigkeit, die den Bach runtergeht, verliert sich auch die Handlung in Pseudo-Cleverness und seltsamen Anwandlungen. Fühlt sich irgendwie unangenehm an, das Ganze. Es gibt nichts wirklich Positives. Höchstens die Schauspieler, die sich Mühe geben.

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                  raven-feather 10.04.2023, 04:39 Geändert 10.04.2023, 17:15

                  Keine schlechte Serie. Etwas schräg, mit ab und an gutem Humor und sympathischen Figuren. Locker und flockig für zwischendurch.
                  Nach einem interessanten Anfang plätschert das Ganze jedoch vor sich hin. Teilweise zu unrealistisch und deutlich zu unaufgeregt. Erst in den letzten Szenen mit dem Teaser für eine potentielle 2. Staffel kommt richtig Spannung auf. Der Mordfall ist das Übliche und gerät zu oft in den Hintergrund - von der Auflösung hätte ich mir auch mehr versprochen.
                  Die Hauptfigur, wegen der mich "Panhandle" eigentlich gereizt hatte, enttäuscht des Weiteren. Leider keine Art Monk oder Sherlock Holmes, wie man am Anfang glaubt. Stattdessen ein Typ mit Problemen und Marotten, dem man öfter beim Rumwälzen auf dem Boden sieht als bei einer cleveren Überlegungen oder Ermittlungen.

                  Insgesamt eigentlich kein Krimi, sondern eher Drama mit mehr oder weniger subtilem Beziehungsdreieck. Aber irgendwo ist die Serie trotz ihrer Schwächen charmant und unterhält. Wenn eine 2. Staffel umsetzt, was der Teaser verspricht und sich deutlich mehr auf den Crime-Aspekt fokussiert - optimalerweise mit düsterem Ansatz -, bewerte ich gerne höher.

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                  • 6 .5
                    über Plane

                    Ein solider Streifen. Man sollte keinen krachenden Actionfilm und erst recht keine "Zwei-gegen-eine-kleine-Armee"-Show erwarten. Dahingehend ist die Filmbeschreibung irreführend und ich war dementsprechend etwas enttäuscht. Die Hinleitung bzw. das Anfangszenario ist mehr als doppelt so lang wie der eigentliche Actionanteil. Das Hauptaugenmerk des Films liegt auf der Absturzsituation.
                    Es gibt auch zwei sehr unrealistische Punkte: Mehrere Typen mit Maschinengewehren schaffen es nicht, ein Flugzeug flugunfähig zu schießen. Kommt keiner auf die Idee, auf die Triebwerke zu zielen oder Ähnliches. Das Zusammenknoten von zwei Kabeln reicht, um eine jahrzehntealte, verwitterte Telefonverbindung in Gang zu bringen und ein Telefonat zu führen - aber natürlich nur gerade so lange, wie es für die Handlung dienlich ist.

                    Dennoch: Der Film unterhält. Gerard Butler spielt prima und die Situation wird, abgesehen von den beiden genannten Aspekten, sehr realistisch und eindrücklich dargestellt.
                    Ich wünschte nur, sie hätten die ganzen Szenen, wie die Fluggesellschaft ermittelt, gegen andere ausgetauscht, denn diese haben eigentlich gar nichts zur Handlung beigetragen. Stattdessen hätte ich viel lieber gesehen, wie der Protagonist sich mit seinem Partner durch den Dschungel kämpft, auf trickreiche Weise die Gegner dezimiert, etc. Etwas schade, aber immer noch ein guter Film.

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                    • 6 .5

                      Tolle Figuren - insbesondere das Kroko ist niedlich. Ein paar Gags sind ebenso dabei und das Setting ist mal was ganz Anderes, obgleich die Erklärung zu den Mumien und zu ihrer Welt völlig gefehlt hat. Die Musical-Einlagen hätten man außerdem weglassen können. Insgesamt aber ein guter Animationsfilm.

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                      • 5 .5
                        raven-feather 31.03.2023, 01:18 Geändert 16.11.2024, 04:51

                        Erinnert ein wenig an "Lillyhammer", wo ein Mafioso ebenfalls in einem verschlafenen Städtchen fernab von vorne anfangen muss. Es sind ein paar nette Ideen dabei.

                        Der Anfang zieht sich; es dauert, bis die Serie halbwegs interessant wird - was nicht zuletzt an den größtenteils blassen, langweiligen Charakteren liegt. Sylvester Stallone ist (abgesehen von den etwas peinlichen Pathos-Reden) jedoch überzeugend. Ich hätte mir aber mehr Realismus gewünscht. Wieso muss jede Frau auf ihn stehen? Weshalb kommt er mit dem Allermeisten einfach so davon?
                        Die Serie beraubt sich unnötig des eigenen Spannungspotentials, ihm fast immer ein viel zu leichtes Spiel zu ermöglichen. Die Handlung plätschert ohne wirkliche Höhepunkte oder Herausforderungen (bis auf vielleicht ein, zwei zum Finale) vor sich hin. Es fehlt an Twists und kreativen Ideen.
                        Zuweilen so altbacken, dass es an Tele5-Programm aus den 2000ern erinnert, dem ein paar moderne Elemente übergeholfen wurden. Jedes noch so abgedroschene Gangsterklischee wird mitgenommen (einschließlich 80er-Jahre Klamotten); dazu teilweise stumpfsinnige Dialoge und Ereignislosigkeit. Es mangelt sehr an einer packenden Story, wo man nicht schon in Folge 1 ahnt, worauf es hinauslaufen wird.

                        Wer "Sons of Anarchy"-Niveau erwartet, wird hierbei einschlafen.
                        Es ist erstaunlich, dass so eine lahme, uninspirierte "Mafia-Serie" mit kaum vorhandener Spannung und noch weniger Action (geschweige denn cleveren Wendungen) so gute Quoten einfährt. Ich werde der 2. Staffel noch eine Chance geben, aber vermutlich abbrechen, wenn sich nichts grundlegend ändert.

                        Update: Abgebrochen.

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                          raven-feather 24.03.2023, 06:39 Geändert 07.01.2024, 14:17

                          Enttäuschend. Hier fehlt die Seele - das, was den Mythos "John Wick" ausmacht. Teilweise leider ein austauschbarer Actionfilm, wo von Anfang bis Ende nur stumpf durchgeballert wird. Sie hätten genauso Jason Statham nehmen können und es hätte kaum einen Unterschied gemacht. So gut wie keine Kreativität. Eine einzige andere Waffe kommt recht am Anfang kurz vor; sonst darf die Figur nie mit irgendetwas improvisieren oder sonstige Skills zeigen, abgesehen von Judowürfen und Schießen. Die Zeiten mit dem "Bleistift" sind leider vorbei...
                          Generell kaum Szenen, die sich nach "John Wick" anfühlen - abgesehen von seiner Fähigkeit, den Sturz aus egal welcher Höhe auf Beton oder Metall so gut wie unbeschadet zu überstehen. Derartiges gibt es gleich mehrmals zu sehen; eine Sequenz unrealistischer als die andere. Ich habe nicht genau mitgezählt, aber mindestens fünfmal wird er bestimmt auch von einem Auto angefahren. Und so weiter. Aber besonders authentisch war die Reihe dahingehend ja noch nie. Dieses Mal stört es nur deshalb so, weil die „Unverwundbarkeit" bis zum Finale einfach zu häufig und zu übertrieben benutzt wird.

                          Storytechnisch ist der Film leider auch nicht besonders gut. Statt dass der gefürchtete "Baba Jaga" auf einfallsreiche Weise Jagd auf die Mitglieder der Hohe Kammer macht, das ganze System mithilfe seiner Sympathisanten stürzt, sich eine weitere Organisation einmischt, vielleicht doch mal Ordnungshüter auf den Plan treten oder Ähnliches, entschieden sich die Macher für den einfachsten, uninteressantesten Pfad: eine Wunderlösung für Mr. Wicks Problem, auch als "deus ex machina" bekannt.
                          Sie trägt einen großen Anteil an der Vorhersehbarkeit des Films, denn mit dem Wo, Wann und Wie steht fast das komplette Finale direkt im Vorfeld fest. Es gibt immerhin einen guten Twist dabei, aber ansonsten ist der Plot völlig überraschungsarm und flach. Klar, niemand erwartet irgendetwas Komplexes, Tiefgründiges. Aber besser als das geht es definitiv - das hat die Reihe ja schon mehrmals bewiesen.
                          Dass bei der langen Laufzeit gar nichts aus John Wicks Vergangenheit gezeigt wird, halte ich ebenfalls für einen Fehler. Da gäbe es bestimmt so einiges, was man super inszenieren könnte. Warum wird nicht mal ein einziger seiner früheren Aufträge als Rückblende eingebunden? Gerade bei den alten Bekannt- und Freundschaften in diesem Film bietet sich das doch regelrecht an.

                          Zu den Figuren selber lässt sich in erster Linie sagen, dass sie schwer vernachlässigt werden.
                          Der "König der Bettler", den man seit dem 1. Teil aufbaut und bei dem immer wieder angedeutet wird, dass er noch eine wichtige Rolle spielen könnte, wird völlig fallen gelassen. Er ist im Film nur noch Deko - gerade gut genug, um den Anzug vorbei zu bringen. Das war's mit seiner ganzen Story. Richtig, richtig schwach!
                          "Winston" ergeht es nur wenig besser. Sein begonnener Charakter-Arc von "Neutralität mit Sympathie für John Wick" hin zu "Freund / engster Verbündeter / Kollaborateur (oder gar Vaterfigur)" wird unverständlicherweise abgebrochen. Er bekommt hier sogar eine sehr starke Motivation recht am Anfang, sich weiterzuentwickeln und seine Fähigkeiten als Mastermind endlich mal richtig einzusetzen. Stattdessen fällt er wieder in die Ausgangslage vom Anfang der Teile zurück als kühler, distanzierter Opportunist, den nur der Status Quo interessiert. Ihm mal etwas Gefühle zuzugestehen, war wohl zu viel verlangt. Auch hier wurde das Potential völlig verschenkt.
                          Tja und John Wick… ist John Wick. Keanu Reeves holt aus den wenigen Dialogzeilen (gefühlt nicht mal die Hälfte von denen des letzten Films) heraus, was geht. Gibt nicht viel zu beanstanden. Es macht Spaß, ihm zuzusehen! Ich bilde mir allerdings ein, dass seine Choreografien ein bisschen langsamer geworden sind; insbesondere im „Bodenkampf“ erscheint er etwas gemächlicher.

                          Kommen wir noch zu den wichtigsten Nebenfiguren.
                          „Shimazu“ mitsamt seiner Tochter im ersten Drittel des Films ist eine gute Ergänzung des Casts. Aber leider erfahren wir gar nichts über ihn und seine Vergangenheit mit Mr. Wick. Stattdessen passiert exakt das, was man schon drei Meilen gegen den Wind riecht. Somit wirkt seine Figur – wenn sie auch gut gespielt ist und spannend wirkt - blass, ebenso wie die Tochter. Auch wenn sie, wie die Szenen nach dem Abspann vermuten lassen, noch eine Rolle spielen könnte.
                          Scott Akins ist verschwendet und man erkennt ihn auch nicht wirklich. Als Klischee-Gangster mit Goldzähnen bekommt er eine seltsame Dialogszene am Kartentisch, die man hätte streichen können und eine uninspirierte, größtenteils öde Disco-Prügelei – das war‘s für ihn. Wenn von der Sequenz etwas hängen bleibt, dann nur das „WTF?“. Wie die von ihm gespielte stark adipöse, kurzatmige Figur bitte High- und Spinkicks hinkriegt. Oder schneller rennen kann als John Wick.
                          In der Kampfszene sieht man zudem, dass Faustschläge direkt auf die Zwölf scheinbar keinerlei Effekt haben. Auch nicht wiederholte – das Gesicht bleibt völlig unversehrt. (Aber das Problem zieht sich durch den gesamten Film. Gegner zucken bloß kurz, wenn sie volle Kanne was gegen den Kopf kriegen. Eine blutige Nase, Cuts, etc. gibt es nicht. Fast schon absurd fand ich auch die Treppenszene).

                          Doch es gibt noch einen König der unrealistischen Aspekte: „Cain“, der Blinde. Es passt einfach hinten und vorne nicht, dass er sich durch einen Raum tasten muss, aber im Kampf offensichtlich so gut wie keine Probleme hat. Scheinbar kann er extrem gut hören, okay. Aber wie funktioniert das beim Schwertkampf? Wie ist er in der Lage, Treppenstufen hochzurennen?
                          Entweder hätten sie da in Richtung „Daredevil“ gehen und ihm eine außergewöhnliche Gabe geben sollen oder sie hätten seine Blindheit realistischer darstellen müssen. (Letzteres geht durchaus, ohne ihn als Actionpoint rauszunehmen. Ein gutes Beispiel: der Blinde in „Don‘t Breath“). Aber dieses halb-und-halb stört die Authentizität ziemlich.
                          Der Zuschauer erfährt überdies auch hier erneut rein gar nichts über die Vergangenheit der Figur. Null. Dabei wäre es in seinem Fall sogar extrem relevant für die Story – insbesondere, wie er an die Hohe Kammer geraten ist. Daraus ergibt sich schließlich die gesamte Motivation des Charakters.

                          Bleiben noch drei Figuren: der Hauptantagonist, „Niemand“ mit dem Hund und Charon.
                          Der diesmalige Bösewicht war für meinen Geschmack zu jung besetzt für den Posten und hat nicht wirklich Format oder Bedrohung ausgestrahlt wie z.B. ein Mads Mikkelsen. Aber man hat ihn gerne gehasst und insgesamt war die Figur okay.
                          „Niemand“ mit dem Hund war irgendwie eine Fortsetzung vom letzten Teil, wo man anscheinend gemerkt hat, dass abgerichtete Hunde gut ankommen und/oder man wieder einen drin haben wollte. (Übrigens, was wurde eigentlich aus John Wicks „neuem“ Hund?) Die Figur selber war ebenfalls okay-isch; ihr Verhalten jedoch leider komplett vorhersehbar.
                          Last but not least: Charon, der Concierge des Continental-Hotels in New York, der von Lance Reddick gespielt wurde. Es ist traurig, dass der Darsteller kürzlich gestorben ist. 60 ist echt kein Alter! Zumindest hat seine Figur im Film aber einen Abschluss erhalten, obgleich ich mir einen anderen gewünscht hätte. Ich mochte sowohl Charakter als auch Schauspieler und hätte gerne mehr von ihm gesehen.

                          So viel zu den Figuren. Vor dem Gesamtfazit noch zu den sonstigen Aspekten:
                          Die Musik ist mir eher negativ als positiv aufgefallen – irgendwie unpassend, wenn auch lange nicht so schlimm wie die im Film „Nobody“. Berlin hätten sie sich als Drehort für die zwei Einstellungen echt sparen können. Paris ist prima, allerdings hat man nicht viel davon gesehen. Ich hätte mir ja eine coole Verfolgungsjagd gewünscht. Warum nicht was Ähnliches wie James Bond über den Kran? Warum so eine langweilige (und hart unrealistische) Verkehrsequenz? Was Besseres ist ihnen nicht eingefallen als` "Komm, wir lassen mal Autos im Kreis fahren"?
                          Keiner der Autofahrer hält nach dem "Unfall" an. Polizei gibt es natürlich auch nicht - im ganzen Film nicht. Die Statisten in der Disco verpassen mehrmals ihren Einsatz, wann sie wegen einer Leiche schreien oder Angst haben sollen, wenn sich 1m neben ihnen geprügelt wird. Fast alle Gegner greifen rückssichtsvoll immer nacheinander an und natürlich, bis auf das eine Mal, nicht mit Waffen, die Wicks "kugelsicheres" Jackett durchdringen könnten. (Ich finde es nach wie vor lächerlich, wie alle ihren Sakkokragen vor's Gesicht ziehen, um Kugel abzuwehren. Helme wären ja uncool, was? Könnte man so hinnehmen, wenn es nicht durchgehend im ganzen Film gemacht werden würde...).
                          Die Treppenszene ist jedoch echt die Krönung - fast schon Satire.
                          Es gibt nicht wirklich was Außergewöhnliches (Positives) zu sehen. Das einzig Auffällige ist noch eine interessante Kameraperspektive von oben. Aber die ist deutlich zu lang und wirkt daher so, als haben sie die Szene nur deswegen komplett aus der Vogelperspektive gedreht, um an Effekten und Takes aus anderen Blickwinkeln zu sparen.

                          Gesamtfazit:
                          Eigentlich müsste ich bei den zahlreichen Kritikpunkten noch mehr von der Bewertung abziehen. Das hier ist eindeutig mit Abstand der schwächste Teil der Reihe und enttäuscht größtenteils. Ein Schussfeuerwerk, ja, aber alle anderen Aspekte werden schwer vernachlässigt und selbst die Action wirkt uninspiriert, einseitig und oft selbst für John Wick-Verhältnisse zu unrealistisch. Schon die recht kurze Museumszene im vorherigen Teil „Parabellum“ mit den Messern ist von der Originalität und der Choreografie besser als alles, was man in diesem Film hier zu sehen bekommt.
                          Der Plot ist ebenfalls schwach; es gibt keine wirklichen Höhepunkte und nur eine einzige Wendung am Ende, die der sonst kompletten Vorhersehbarkeit trotzt. Insgesamt ist da kaum etwas, das sich so richtig nach John Wick anfühlt und wo man sich "wow!" oder Ähnliches denkt.

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                            raven-feather 19.03.2023, 23:50 Geändert 12.04.2023, 13:16
                            über 1899

                            Ich hätte nie im Leben gedacht, dass "1899" eine deutsche Produktion ist! Merkt man absolut gar nicht - so qualitativ hochwertig ist die Serie. Klasse Haupt- sowie Nebendarsteller, gute Effekte und eine eindrückliches Setting. Die Einzelschicksale der Figuren sind relativ fern der üblichen Klischees und spannend.
                            Leider rutscht das Ganze ins Genre SciFi ab, was die tolle, teilweise recht gruselige Atmosphäre größtenteils zerstört. Im weiteren Staffelverlauf beschäftigen einen hauptsächlich die vielen Fragezeichen. Es ist nicht ganz so extrem wie in "Dark", wo ich persönlich abgebrochen habe, weil es irgendwann zu abgedreht und verworren wurde, aber trotzdem ist spürbar, dass dieselben Macher dahinterstecken. Hätten sie doch nur eine schön finstere Geistergeschichte oder ein anderes Phänomen wie ein Fluch oder Ähnliches genommen, hätte das hier leicht eine ausgezeichnete Serie werden können!

                            Abgesehen von dieser Fehlentscheidung gibt es bloß einen einzigen größeren Kritikpunkt: Dadurch, dass die Charaktere kaum Informationen austauschen, wird die Dramatik künstlich gesteigert. Es ist ärgerlich, dass manche Dinge nur passieren, weil Figur X erst nach 7 Folgen etwas mitteilt, das sie schon in Folge 2 hätte sagen können. Noch ärgerlicher ist da nur die Absetzung der Serie, denn so werden wir nie erfahren, wie sich das Ganze genau aufgelöst hätte. Zum Glück gibt es keinen riesigen Cliffhanger, aber es bleibt viel zu viel im Unklaren.

                            Super schade insgesamt! Für ein paar unterhaltsame Stunden trotzdem zu empfehlen - alleine schon wegen der tollen Darsteller, dem einen oder anderen starken Plottwist und des Anfangssettings. Man sollte nur eben keine (anhaltende) Gruselgeschichte oder durchgehend historische Serie erwarten.

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                              raven-feather 16.03.2023, 00:52 Geändert 16.03.2023, 14:42
                              über Pets

                              Ein niedlicher Animationsfilm mit einigen schönen Gags. Manchmal eine Spur zu albern/ übertrieben und die seltsame, unpassende Gesangseinlage ungefähr in der Mitte des Films hätten sie weglassen können. Abgesehen davon sehenswert - nicht nur für Tierbesitzer.

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                                raven-feather 15.03.2023, 03:50 Geändert 18.03.2023, 17:41
                                über Shazam!

                                Ich habe diesen Film lange vermieden, weil er nach reinem Klamauk aussah. Ganz so schlimm ist er zwar nicht, aber auch nicht gut. Die übliche Vom-Loser-zum-Held-Story mit sämtlichen Klischees, vorhersehbar, albern und lahm. Das einzig Gute ist Mark Strong als Bösewicht - aber er wirkt komplett verschwendet für diese Gurke.

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                                  raven-feather 14.03.2023, 05:08 Geändert 17.04.2025, 03:02

                                  Eine der wenigen sehr gelungenen Videospielverfilmungen! Spannend und gut gemacht. Anfang war ich extrem skeptisch, was die Besetzung von Elli angeht, aber beide Hauptdarsteller haben überzeugend abgeliefert. Hervorheben möchte ich aber insbesondere die prima Nebendarsteller (von Riley, Sam, Henry...) und die gelungene Adaption der Story. Die kleinen Änderungen, die gemacht wurden, haben sich fast alle wunderbar eingefügt und die wichtigsten Plotpunkte in der filmischen Umsetzung ausnahmslos überzeugt. Für Nicht-Kenner der Spiele sind gewiss einige Twists schön schockierend und bitter. Diesbezüglich steht „The Last of Us“ der Seriengröße „The Walking Dead“ zu dessen Hochzeit in nur wenig nach.

                                  Es gibt ein paar kleine Kritikpunkte: Manchmal wirken verrostete Autos ein bisschen zu sehr im regelmäßigen Abstand zueinander platziert, mal erscheinen einige Ranken zu künstlich oder das CGI ist bei einem Tier in Bewegung zu deutlich sichtbar. In den ersten Folgen hat mich das Clicker-Design auch nicht überzeugt. Ebenso wenig wie z.B. der spezielle „Kuss“ für Tess, der völlig sinnfrei war und nur wegen des Effekts auf den Zuschauer eingebaut wurde. Hier und da wird man auch mit Logikfehlern konfrontiert (z.B. wie eine Wunde genäht wird).
                                  Was jedoch eine höhere Bewertung für mich effektiv verhindert, sind folgende zwei Hauptkritikpunkte:

                                  1.) Die Staffel ist zu kurz. Und das schreibe ich nicht nur, weil ich gerne mehr gesehen hätte wie vermutlich viele andere, sondern weil es zu Lasten des Worldbuildings ging. Die Story springt von einem Plotpunkt zum nächsten, ohne viel Raum für Anderes zu lassen. Dadurch erfahren wir von Welt und der Situation der Menschen insgesamt kaum etwas.
                                  Ich bin mir fast sicher, dass viele Zuschauer, die neu in der Materie sind, z.B. nicht sagen könnten, was oder wer die Fireflies sind (abgesehen von Rebellen) oder was die „FEDRA“ - einfach, weil es nicht erklärt wird. Plakativ und plump ausgedrückt, werden immer nur da, wo Joel und Elli durchlaufen, Kulissen aufgestellt und das war‘s mit dem Worldbuilding.
                                  Es reicht nicht mal, um die Entwicklung der Beziehung der Beiden wirklich umfassend darzustellen, denn wir bekommen sie eigentlich immer nur in Extremsituationen zu sehen. Insbesondere in der zweiten Staffelhälfte vergehen ganze Jahreszeiten(!), in denen nur ein winziger Ausschnitt gezeigt wird. So wirkt die Entwicklung von zwei Fremden hin zur Vater-Tochter-Konstellation zwar keinesfalls unauthentisch, aber zumindest ein wenig... überstürzt? So, als hätte man was verpasst.
                                  Ich hätte mir gewünscht, dass die Macher sich mehr Zeit für die Beiden und auch für die Welt genommen hätten. Vielleicht auch mal einen Pfad abseits der Vorlage betreten, wie zwei, drei Folgen zu Anfang prima angedeutet haben.

                                  2.) Der zweite große Kritikpunkt ist, dass die Clicker und Co. dafür, dass die ganze Welt davon voll sein soll, recht vernachlässigt werden. Insbesondere in der zweiten Hälfte der Staffel spielen sie fast gar keine Rolle mehr – man könnte beinahe vergessen, dass es sie überhaupt gibt. Natürlich soll das hier kein zweites „Walking Dead“ sein und die Beziehung der beiden Hauptfiguren steht klar im Mittelpunkt, aber die Bedrohung müsste präsenter gehalten werden.
                                  Stattdessen wirkt es so, als träfe man Infizierte nur selten an und als ob eigentlich menschliche Gegner das vermeintlich schlimmere Problem sind. (Das hat in meinen Augen auch einen Großteil dazu beitragen, dass die genannte Zombie-Serie den Bach runtergegangen ist – weil sie zur Soap wurde und die „Beißer“ nur noch ab und zu durch den Hintergrund gelaufen sind).
                                  Bezüglich der Pilz-Infizierten wurde leider bei „Last of Us“ eine Menge Potential verschenkt. Nur ein Bruchteil dessen wurde vorgestellt. Dabei ist das höhere Stadium, das in der 5. Folge vorkommt, ein absolutes Highlight! Zu gerne hätte ich mehr davon oder überhaupt von dem Pilz und dem, was er anrichtet, gesehen. Das Wenige, das angesprochen wurde, wie z.B. die Art, wie Infizierte „kommunizieren“, kam für genau eine Anwendung zur Sprache und spielte danach keinerlei Rolle mehr. Auch hier hängt es unzweifelhaft mit dem mangelnden Worldbuilding zusammen und der Kürze der Staffel.

                                  Insgesamt jedoch eine super Serie!
                                  Für mich endet sie aber nach genau dieser 1. Staffel, denn es steht bereits fest, dass das zweite „Last of Us“-Spiel haargenau in der/den folgende(n) Staffel(n) umgesetzt werden soll. Wer es nicht mitbekommen hat: Der Plot vom zweiten Spiel hat einen riesigen Shitstorm ausgelöst. Zurecht! Am Anfang geschieht etwas, das die Story komplett kaputt macht. Ich werde selbstverständlich nicht spoilern. Aber jeder Fan der Konstellation von Joel und Ellie sowie ihrer Geschichte sei gewarnt, dass zugunsten des Schockeffektes alles, was die Spiele und die Serie so charmant macht, ruiniert werden wird.

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                                    raven-feather 11.03.2023, 03:23 Geändert 11.03.2023, 03:32

                                    Für einen deutschen Film immerhin keine Vollkatastrophe. Aber Klischees, teilweise langatmig und viel cringe dabei. Dem Spannungsbogen hätten mehr "Komplikationen" mit Maya gut getan und weniger Angezicke. In erster Linie ein Beziehungsdrama, mit nur wenigen Stellen zum Schmunzeln und viele zum Augenrollen. Die Grundidee war prima und berührend, jedoch hat man den Fokus falsch gesetzt.

                                    • 5 .5
                                      raven-feather 10.02.2023, 22:24 Geändert 10.02.2023, 22:44

                                      Nutzt das begrenzte Budget bestmöglich sowie glaubhaft und hat einen charismatischen Hauptdarsteller (- den würde ich gerne mal in größeren Action/Westernfilmen sehen). Jedoch vorhersehbar, mit größtenteils uninteressanten, wenigen Actionsequenzen. Alle "Guten" können perfekt schießen. Story und Figuren passen auf einen halben Bierdeckel. Insgesamt aber voll okay; knapp an 6 Punkten vorbeigeschrammt.

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                                      • 4 .5
                                        raven-feather 10.02.2023, 17:21 Geändert 12.03.2023, 20:11

                                        Etwas besser als die typische flache, überzeichnete Feel-Good-Sitcom voller Klischeefiguren und Vorhersehbarkeit, aber größtenteils nur dank Harrison Ford. Er spielt den "grumpy old man" echt prima. Abgesehen davon okay, mehr aber auch nicht.

                                        • 6 .5
                                          raven-feather 10.02.2023, 16:39 Geändert 20.02.2023, 21:13

                                          Keine langatmige Einführung - es geht recht schnell zur Sache und bleibt auch interessant. Leichte Dexter-Vibes bei einer überzeugenden Hauptdarstellerin. Hier wird der ganze Influencer-Wahn bissig auf's Korn genommen. Gerne hätte ich mehr Punkte vergeben, aber die Polizei ist lächerlich inkompetent und manches wirkt zu konstruiert.

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                                            raven-feather 09.02.2023, 23:01 Geändert 09.02.2023, 23:04

                                            Langatmig und größtenteils uninteressant. Aus dem Grundkonflikt hätte man ein mitreißendes Drama machen können, aber das hier köchelt bis auf zwei Szenen nicht mal auf Sparflamme. Die meiste Zeit sieht man hirnlosen Klischeefiguren beim Partymachen zu - das eigentliche Spannende, der Tod des Jungen und dessen Folgen, scheint nur eine untergeordnete Rolle zu spielen. Potential völlig verschenkt.

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                                              raven-feather 09.02.2023, 21:49 Geändert 09.02.2023, 21:51

                                              Aufgrund des geringen Spannungsgrades mehr Doku als Spielfilm, aber für eine solche wiederum nicht realistisch genug, sondern eher schon ein bisschen verklärt. Nicht wirklich gut, aber auch nicht wirklich schlecht. Sympathische Schauspieler. Die Effekte sind für 2023 jedoch mies und oft werden nur kleine Ausschnitte vom Boot gezeigt, weil das Ganze natürlich nicht mitten auf dem Ozean gefilmt wurde.

                                              • 6 .5
                                                raven-feather 01.02.2023, 01:07 Geändert 04.02.2023, 14:25

                                                Eine interessante Crime-Serie mit Familiendrama-Aspekten, die an "White Collar" erinnert.

                                                Teilweise sind die "Opfer" viel zu leichtgläubig und naiv-dumm. Immer mal wieder wirken Ereignisse zu konstruiert und viel zu perfekt aufeinander abgestimmt. Insbesondere das Finale der 2. Staffel war vom Ablauf her sehr unrealistisch - ebenfalls, was die (dummen) Entscheidungen mancher Figuren betrifft. Der Protagonist hat darüber hinaus zu häufig unverschämtes Glück.
                                                Nichtdestotrotz insgesamt eine unterhaltsame Serie mit überzeugenden Darstellern. (In der 1. Staffel ist übrigens "Walter White" aus "Breaking Bad" der fiese Antagonist). Es macht Spaß, dem Hauptcharakter dabei zuzusehen, wie er sich aus Problemlagen irgendwie herauswindet und nebenbei versucht, seine Tarnung als Familienmitglied aufrecht zu halten.

                                                Schade, dass die Serie abgesetzt wurde. Da jede Staffel eine abgeschlossene Handlung bietet, gibt es aber ein halbwegs rundes Ende. Mir hat die 1. am besten gefallen, gefolgt von der 3. Die 2. Staffel ist zwar auch nicht schlecht, aber schwächer.

                                                • 3 .5
                                                  raven-feather 22.01.2023, 04:43 Geändert 22.01.2023, 04:55

                                                  Wer nichts von Terry Pratchett kennt, wird mit dem Film vermutlich wenig anfangen können.

                                                  Er ist sehr schräg und überzeichnet, hätte auf die Hälfte gekürzt und von den ganzen seltsamen, sinnlosen Dialogen und unlustigen Flachwitzen befreit werden müssen. Das gemächliche Tempo trägt dazu bei, dass man sich fragt, warum man sich das Ganze überhaupt ansieht.
                                                  Die Kernstory - dass der Tod den Weihnachtsmann vertritt - ist eigentlich ziemlich cool und es gibt durchaus auch ein paar gute Szenen, aber die sind selten. Fans der Scheibenwelt haben vielleicht ihre Freude; allen Anderen dürfte es schwer fallen, bei der Stange zu bleiben.

                                                  • 7
                                                    raven-feather 21.01.2023, 20:50 Geändert 21.01.2023, 21:02

                                                    Die Serie springt immer wieder zwischen zwei Ebenen der Zeit: Die Vergangenheit, mit dem besagten Flugzeugabsturz und die Gegenwart, etwa 25 Jahre später.

                                                    Das Highlight ist natürlich das, was "damals" geschah, als sie alle noch Teenager waren. Es wurde sehr realistisch und spannend umgesetzt - man kann regelrecht dabei zusehen, wie fast alle psychisch kaputtgehen und nach und nach moralische Werte verfallen. Insbesondere gewisse Gruppendynamiken, die sich gegen einzelne Individuen richten, sind faszinierend wie verstörend zugleich. Wir in der Zivilisation können uns kaum vorstellen, jemals so zu handeln, aber in einer Überlebenssituation fällt man genau in diesen Modus. (Man will sich gar nicht ausmalen, wie es erst unter lauter Fremden wäre...).
                                                    Dazu kommt noch mindestens eine Person des Teams, die schon vor dem Absturz einen gewaltigen Knacks hatte und gleich für mehrere bitterböse Twists sorgt.

                                                    Die Handlung in der Gegenwart ist ebenfalls interessant, allerdings immer mal wieder von Längen geprägt; nichtsdestotrotz vor allem zum Ende der 1. Staffel hin auch ziemlich spannend.
                                                    Die Figuren sind insgesamt alle sehr gut besetzt - insbesondere die „Teenager“. Mir gefällt auch sehr, dass das Mädelsteam mal eine Fußballmannschaft sein darf und nicht das Übliche wie Cheerleader oder so. Einen dicken Minuspunkt gibt es aber dafür, dass man nicht gleich Schauspielerinnen gesucht hat, die auch gut Fußball spielen können.
                                                    In den Szenen auf dem Feld wird durch hektische oder weit entfernte Aufnahmen von oben oder indem nur die Beine eingeblendet werden, ziemlich dilettantisch kaschiert, dass keine oder kaum welche von den Darstellerinnen mit dem Ball umgehen können – schon gar nicht auf Meisterschaftsniveau.
                                                    Fußball spielt nach dem Absturz generell keinerlei Rolle mehr, was irgendwo natürlich klar ist. Aber dass es nicht ein einziges Mal auch nur erwähnt wird, finde ich unglaubwürdig. Stattdessen schieben die Autoren so gut wie alle Mädels doch wieder in die Ecke der weiblichen Klischeethemen: Liebe, Partys, Freundschaftsdrama.

                                                    Die Glaubwürdigkeit ist jenseits davon generell das größte Manko der Serie.
                                                    Umso weiter die Handlung fortschreitet, umso konstruierter (und teilweise unrealistischer) werden die Geschehnisse - sowohl in der Gegenwart als auch und insbesondere in der Vergangenheit. Ein Beispiel: Ziemlich schlecht animierte Wildtiere, die zutraulich angestapft kommen und sich töten lassen.
                                                    Was mich besonders stört, ist, dass die Überlebenden viel zu wenig tun - lange Zeit gar nichts! -, um gefunden zu werden. Sie nehmen die Situation zu schnell und unbekümmert als Dauerlösung an. Hilfe zu finden, ist doch eigentlich die oberste Priorität, oder nicht? Wenigstens mal in den Bäumen / auf dem Berg irgendein Zeichen machen (bemalte Decke, etc.) wäre doch das absolut Mindeste, wenn man gerettet werden möchte. Ganz zu schweigen davon, dass man nicht erst einen Erkundungstrupp losschickt, wenn man schon fast am Verhungern ist...
                                                    Ich finde es auch schade, dass die Serie, die den Zuschauer lange Zeit schön rätseln lässt, ob die harsche Natur + Zufälle für gewisse Ereignisse verantwortlich sind oder doch Übernatürliches, sich spätestens mit den letzten Szenen der 1. Staffel für einen seltsamen, wenig nachvollziehbaren Sprung entscheidet.

                                                    Insgesamt jedoch ist die Serie immer noch sehenswert. Gerade die unbarmherzigen Konsequenzen eines Flugzeugabsturz im Nirgendwo, das psychische Trauma aller und mindestens eine Figur, die bewusst dazu beiträgt, dass die Dinge hässlich werden, macht sie fesselnd.
                                                    Man sollte kein „Hannibal“ (Serie) erwartet. Sprich: Es gibt die eine oder andere blutige Szene, ja, aber die heftigste ist meiner Meinung nach die Eröffnungssequenz. Auf dem Level geht es nicht permanent weiter. Den größten Teil der Serie machen Kleinstadt- und Teenagerdrama aus, aber auch das fast immer unterhaltsam.

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