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Alle Kommentare von RaZer
„Tunnel to Summer“ gehört zu den melancholisch angehauchten Animefilmen wie beispielsweise „Your Name“ oder „Weathering With You“, die Fantasyelemente mit Alltagsproblemen verbinden. Ein liebenswerter Film über Verlust und Hoffnung, der eine gute Balance findet und erstklassige Animationen bietet.
Trotz kurzer Laufzeit gelingt es eine gute Dramaturgie zu etablieren und den Figuren eine gewisse Tiefe zu verleihen. Natürlich ist das mitunter etwas konstruiert, doch die Charaktere sind niemals nervig oder aufdringlich. Kaoru Tono und Anzu Hanashiro, zwei auf unterschiedliche Art verlorene Seelen, finden auf seltsame Weise zueinander und hoffen dank einer bizarren Entdeckung auf bessere Zeiten. Sie haben unterschiedliche Motive den rätselhaften Tunnel, der Wünsch erfüllt aber dafür die Zeit manipuliert, zu nutzen (Tonos Motivation ist eindeutig die bessere) und merken bei ihrer Zusammenarbeit gar nicht, dass die Lösung ihrer Probleme viel einfacher ist. Die Dynamik zwischen den Beiden hat etwas Sympathisches und kommt ohne Kitsch aus. Das Ende mag etwas gezwungen erscheinen, es passt aber zur Stimmung und lässt den Zuschauer trotz einiger Fragezeichen mit einem guten Gefühl zurück.
Mittelerde lässt sich auch im Anime-Stil sehr eindrucksvoll präsentieren, rein optisch ist „Der Herr der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim“ gut gelungen. Detailreich und erfreulich nah an Peter Jacksons Filmen wird die Riddermark in Szene gesetzt, da ist viel Leidenschaft rein geflossen. Schade nur, dass man das von der Story un der Atmosphäre nicht behaupten kann.
Der Film ist in der Gesamtschau völlig belanglos. Eine vollkommen bedeutungslose Anekdote aus Mittelerde, die sich jedem Klischee hingibt und sich zu hundert Prozent auf Versatzstücke verlässt, die man schon zigmal gesehen hat. Der Feind ist uninteressant, die Kämpfe lahm und die meiste Zeit regiert gähnende Langweile, weil die meisten Figuren auch kaum Sympathien wecken können. Hera ist eigentlich ganz okay, sie kann noch am ehesten Interesse beim Zuschauer erzeugen, doch als Hauptfigur ist sie auch irgendwie ungeeignet und überfordert. Der immer wieder eingestreute, hoffnungslos überzogene und deplatzierte Feminismus zieht dem Film dann zusätzlich die Beine weg. Furchtbare Prioritätensetzung und völlig verkrampft. An der ganzen Nummer ist einfach nichts episch, es fehlt jeglicher Gänsehautfaktor, weil zu wenig passiert und das meiste davon auch noch völlig vorhersehbar erscheint. Wäre wenigstens ab und an mal etwas Humor eingeflossen. Am Ende versucht man dann noch etwas ungelenk eine Brücke zur Ring-Saga zu bauen. Geschenkt.
Klasse Optik, schöner Soundtrack, aber inhaltlich eine lupenreine Gurke. Kommt nicht im Ansatz an das Feeling der Trilogie heran. Meine sehr großzügige Bewertung fußt auf den netten Animationen, den Adlern (die mal wieder den Tag retten müssen) und einer gewissen Sympathie für Hera, effektiv hätte ich eher zwei Punkte weniger verteilen müssen.
Zusammenkonstruierter Blödsinn, der mit seiner verkappten „Universal Soldier“-Story, die er weitgehend ironiefrei vorzutragen versucht, nie so wirklich in Fahrt kommt. Die extrem überzeichneten, blutigen Gewaltexzesse sind in erster Linie unfreiwillig komisch und können kaum für echte Spannung sorgen, auch weil die Charaktere viel zu farblos und uninteressant sind.
Während die Cops eine Inkompetenz an den Tag legen, wie sie sogar für Slapstickkomödien zu lächerlich wäre, wirken die Gefangenen selbst für einen Anime teils zu übertrieben arrogant und diabolisch. Keinerlei Augenmaß. In dieser unglücklich umgesetzten Gemengelage ist es schwer Sympathieträger zu etablieren, es gibt einfach keine. Dementsprechend ist dann das wilde Gematsche nur leidlich interessant und bestenfalls mittelmäßig choreographiert. Die unangenehme Überraschung, die an Bord des Kahns lauert und dann die zweite Filmhälfte bestimmt, zieht den Film dann vollends ins Lächerliche. Mann kann „Project Wolf Hunting“ den weitgehenden Verzicht auf billiges CGI zugutehalten und vielleicht auch die absolut kompromisslose, romantikbefreite Herangehensweise loben, aber in puncto Dramaturgie und Figurenzeichnung hat er praktisch nichts zu bieten.
Nicht mehr als ein netter Versuch blutigen Actionhorror zu präsentieren, für ein echtes Highlight macht der Film zu viel falsch.
Charmantes Mysterythriller-Drama, das sich in eine eher unerwartete Richtung entwickelt. Was wie ein unterkühlter Krimi in unwirtlicher Umgebung beginnt, bekommt schon bald einen doppelten Boden und diverse bittere Erkenntnisse.
Atmosphärisch ist „Caddo Lake“ nahezu astrein mit seinem speziellen Südstaatenflair in der eher düsteren Umgebung des Waldsees. Eine Zeit lang ist tatsächlich nicht klar was vor sich geht. Die Figuren suchen verzweifelt nach einer Wahrheit, die am Ende weit über das hinausgeht, was der Mensch rational erfassen kann. [SPOILER] Eine Neuerfindung ist das Ganze freilich nicht, die Netflix-Serie „Dark“ hat dieses Spiel beispielsweise noch ein ganzes Stück weitergetrieben, als man es sich hier getraut hat. Trotzdem reichlich abgefuckt, was da so ans Tageslicht kommt. [SPOILER ENDE] Ist schon sehr konstruiert, keine Frage, doch dramaturgisch ist die Entwicklung durchaus mitreißend. Man darf nur nicht nach einer logischen Erklärung suchen.
Ein etwas anderer Serienkiller-Film. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass er sich für weitaus besser und cleverer hält, als er letztendlich ist. Filme in Kapitel zu zerstückeln und dann nicht in chronologischer Reihenfolge zu präsentieren, ist eigentlich nur einer kleinen Gruppe rund um Quentin Tarantino und Co. vorbehalten, bei den meisten anderen Filmemachern wirkt das oft eher willkürlich und arrogant. „Strange Darling“ nutzt dieses bisweilen anstrengende Stilmittel um eine durchaus interessante Wendung effektiv in die Geschichte einweben zu können, leider ist die Inszenierung bei weitem nicht gut genug für einen echten Knalleffekt.
Der Film wirkt billig, nicht dilettantisch, aber eben nicht sonderlich hochwertig und damit wird es schwer eine packende Atmosphäre und atemlose Spannung zu erzeugen. Es gibt rasante und gute Momente, doch ebenso Leerlauf und mangelhafte Logik. Willa Fitzgerald liefert in dieser sehr interessanten Rolle ganz anständig, der restliche Cast kommt aber einer mittleren Katastrophe gleich. Auch einer der Gründe, warum zum Kultfilm ein gutes Stück fehlt. Die Idee ist gut, der Wille ist da, aber handwerklich läuft zu wenig zusammen, da hilft auch der schwarze Humor und teils heftige Kompromisslosigkeit nur bedingt.
Man fragt sich unweigerlich, was hier mit besserer Regie, mehr Budget und höherwertigem Cast möglich gewesen wäre. Potenzial ist erkennbar, doch es fehlt an Geschick.
Ein vermeintlicher Skandalfilm, der leider viel zu schlecht und laienhaft inszeniert wurde, um tatsächlich eine Wirkung zu erzielen (höchstens genervtes Augenrollen). „Baise-Moi“ wirkt wie eine billige Soap mit Pornoszenen, alles erscheint unheimlich steif und armselig. Damit hinterlässt man keinen Eindruck, egal wie explizit manche Szenen sein mögen.
Die Story, die eine Art abgefuckte „Thelma & Louise“-Parodie darstellt, ist reichlich zerstückelt, dramaturgisch mau und sehr künstlich auf kontrovers getrimmt. Die beiden vom Leben enttäuschten Frauen, die hier Amok laufen, können niemals Sympathiewerte generieren, dazu sind die Charaktere viel zu schlecht ausgearbeitet und oberflächlich. Nebenbei gibt es im gesamten Film keinen einzigen anständigen Kerl, das Milieu, in dem hier verkehrt wird, ist geradezu überzogen toxisch und unglaubwürdig.
Eigentlich ist „Baise-Moi“ es gar nicht wert groß über ihn zu sprechen, alles and dem Film ist irrelevant.
Ein kleiner düsterer Roadmovie-Thriller, der sich auf das Wesentliche konzentriert und Nebengeräusche weitgehend ausblendet.
Die Arbeit für ein Verbrechersyndikat bringt neben einem Haufen Geld auch gewisse Risiken mit sich, davon können unsere beiden Protagonisten hier ein Lied singen. Die lange Nacht, die vor ihnen liegt, ist gesäumt von Problemen und schweißt sie zwischenmenschlich trotz diverser Differenzen dann doch irgendwie zusammen. Die Figurenzeichnung erscheint leider wenig kreativ, es sind Standardcharaktere, aber sie kommen sympathisch rüber. Sam Neill hat übrigens nur eine kleine Nebenrolle, dafür zeigt sich Barry Pepper in guter Form.
„Bring Him to Me“ hält die Tachonadel nicht ständig am Anschlag, manchmal nimmt er auch das Tempo raus und versucht den Figuren etwas Raum geben. Sonderlich viel kommt dabei ehrlicherweise nicht rum, doch dramaturgisch zieht der Film seine harte und vergleichsweise bodenständige Linie konsequent durch. Das bedeutet aber auch, dass hier kein Platz für echte (Action-)Helden bleibt.
Koreanische Horroraction, die keinen Anspruch auf Glaubwürdigkeit erhebt. Sicher die richtige Entscheidung bei einer Story über geklonte, ferngesteuerte Kampfhunde, die auf einer Brücke Amok laufen. „Project Silence“ sieht für einen Film abseits Hollywoods durchaus aufwendig aus, traut sich nur leider nicht die Gewaltschraube noch etwas höher zu drehen.
Die Massenkarambolage und der zunehmende Einsturz der Brücke sind gar nicht schlecht inszeniert und selbst die CGI-Köter sehen passabel aus. Es gibt weitaus teurere Filme, die in der Gesamtschau wesentlich billiger wirken. Atmosphärisch zieht man mit dem dichten Nebel bei finsterster Nacht einige Register. Hat schon etwas vom Vorhof der Hölle mit der verkappten Cerberus-Nummer. Das Verhalten der Figuren, allen voran der Soldaten, ist leider weit weniger überzeugend. Hirnloses Kanonfutter so weit das Auge reicht, da haben die hochintelligenten Fifis leichtes Spiel. Generell können die Charaktere nur bedingt überzeugen. Es fehlt an echten Sympathieträgern und ob es wirklich klug war auch noch eine politische Verschwörung mit reinzubasteln, ist schon die Frage. Erscheint ein wenig plump. So ganz gelingt es auch nicht das Tempo durchgehend hochzuhalten, es gibt schon etwas Leerlauf und ein wenig Blutarmut kann man dem Film wohl auch vorwerfen.
Kein kompletter Trash, obwohl man das bei dem Plot denken könnte. Optisch macht der Film nur wenig falsch, er hat nur etwas Mühe das Ganze durchgehend auszuschmücken.
Ich hatte schon direkt keinen Bock mehr, als die ersten beiden Infos über den Hauptheld darin bestanden, dass er eine schwangere Freundin hat und nach einer höheren Berufung sucht. Bereits ab dem Moment war klar, dass man sich hier nicht ein Mindestmaß an Mühe gibt oder irgendetwas Kreatives präsentieren will, sondern nur die tiefsten Tiefen der Mottenkiste zutage fördern würde. Prinzipiell kann man im Actiongenre problemlos damit Leben aufgewärmte Szenarien vorgesetzt zu bekommen, aber „Carry-On“ ist frei von jeglicher Ironie, dabei hemmungslos unlogisch und so unfassbar einfältig, denkfaul und dummdreist, dass ich nur noch genervt auf die Uhr geschaut habe in der Hoffnung es Möge endlich vorbei sein.
Die zweite Filmhälfte ist zugegebenermaßen einen Tick besser, bis dahin schleppt sich der Film mehr schlecht als recht durch mit allen Klischees, die er nur finden kann, echte Spannung konnte ich allerdings kaum entdecken. Dazu sind die meisten Figuren auch zu uninteressant. Taron Egerton mache ich keinen großen Vorwurf, er versucht den Käse bestmöglich durchzuziehen, außen rum läuft leider nicht viel zusammen. Der Badass-Cop, der fiese Gegenspieler, der diabolische Sidekick des Drahtziehers, alles schlechte Abziehbilder besserer Varianten. Ja, auch Jason Bateman konnte mich hier kaum abholen. Mit Action wirft der Film übrigens eher sparsam um sich, die Inszenierung ist okay, mehr aber auch nicht.
Keine Ahnung, eigentlich mag ich Actionfilme/Thriller und kann i.d.R. auch damit leben, wenn die Puzzlestücke mal nicht so zusammenpassen, aber an „Carry-On“ hat mich praktisch alles genervt. Vielleicht weil die einfallslose Story so bierernst vorgetragen wird, vielleicht weil so unmotiviert und billig Spannung erzeugt werden soll, vielleicht weil die Charaktere keinerlei Eindruck hinterlassen. Für mich eine herbe Enttäuschung.
Experimente sind im Slasher-Genre eher rar gesät, insofern muss man vielleicht anerkennen, was Chris Nash und sein Team hier versucht haben. Die Herangehensweise ist eine andere als gewöhnlich. Das harte Urteil lautet dennoch, dass sich „In a Violent Nature“ anfühlt wie eine sterbenslangweilige „Let’s Play“-Folge eines ereignisarmen Third-Person-Games.
In ewig langen Einstellungen folgt der Zuschauer dem wortlosen Killer durch den Wald (immerhin ein sehr schöner Wald), zwischendurch bleibt die Kamera auch gerne mal wie eingefroren stehen, obwohl nichts passiert. Der Film spielt mit Erwartungen und entschleunigt viele Szenen bis zum völligen Stillstand, wirkt dabei aber nicht clever oder innovativ, sondern einfach nur arrogant und selbstgefällig. Dazu passt auch das veraltete 4:3-Format, das heute auch nur noch von Leuten verwendet wird, die glauben es wäre als Stilmittel zu gebrauchen und würde eine „künstlerische Note“ geben. Tut es nicht, hat es nie, es ist einfach ein überholter Standard! Zugegeben, die Kameraarbeit ist teils nicht schlecht und die weinigen Kills, die der Film auffährt, sind durchaus aufwendig und heftig, einen Effekt erzielt man damit aber nicht. Die Figuren sind genauso uninteressant, wie die Story. Irgendwann ist es nur noch nervig wie der Film versucht irgendwie auf eine filmtypische Laufzeit zu kommen. Zusammengestrichen hat man hier vielleicht 20-30 Minuten Film, der Rest ist Füllmaterial.
Vielleicht steckt da irgendwo ein künstlerischer Aspekt, ich vermag ihn nicht zu erkennen. „In a Violent Nature“ ist für mich nur ein weitere Backwood-Slasher mit dünner Story, der versucht ein paar Dinge stilistisch anders zu machen, aber am Ende trotzdem nicht besser dasteht. Sämtliche Klischees des Genres werden übrigens dennoch bedient, dafür hat der Elan neue Wege zu gehen offenbar nicht gereicht.
Der Weihnachtsmann existiert, wird beschützt wie ein Staatsoberhaupt und als er entführt wird, bricht die Hölle los. Die Idee hinter „Red One“ ist eigentlich ganz sympathisch und der Film hat durchaus seine Momente, leider wurde im Bestreben alles auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zu reduzieren viel Potenzial liegen gelassen.
Dass in der albernen Story wenig Platz für Logik bleibt und teils etwas unmotiviert mit Klischees und Elementen der Mythologie und Folklore um sich geworfen wird, sollte nun kein Drama sein, man präsentiert sich hier ja auch durchgehend selbstironisch. Der Verlauf geht nur zur sehr nach Schema F vor. Trotz netter Ideen gibt es wenig Überraschungen. Das Logistiksystem hinter der Weihnachtsnacht zeugt allerdings von Kreativität. Ansonsten versucht man sich hier an einer Art Buddy-Movie mit weihnachtlichem Flair. Es ist schon eine etwas merkwürdige Mischung, aber der Cast holt viel raus und die Nummer versinkt nicht komplett im Kitsch. Keine Selbstverständlichkeit.
Von Dwayne Johnson wird mal wieder verlangt sich selbst zu spielen und auch Chris Evans muss sich nicht übermäßig anstrengen, beide Leben in erster Linie von ihren Sympathiewerten. Als ungleiches Gespann funktionieren sie ganz gut, leider ist die angezogene Handbremse schon sehr zu spüren. Das wäre noch wesentlich rotziger gegangen. J.K. Simmons funktioniert ja ohnehin in jeder Rolle, auch den Weihnachtsmann nimmt man ihm problemlos ab und Kiernan Shipka ist mit der Rolle der Hexe ebenfalls gut vertraut, hier muss sie nur etwas übellauniger agieren. In gewisser Weise hege ich sogar ein paar Sympathien für ihr anliegen. Sonderlich ikonisch ist keiner der Auftritte, alles eher oberflächlich und glattgebügelt.
Ein Weihnachtsblockbuster, der aus seiner Idee zu wenig macht. Wenn man sich schon entscheidet die Realität zu verbiegen, hätte man auch die restlichen Konventionen ad acta legen können, aber der Wille war augenscheinlich nicht. Nette Unterhaltung mit sympathischem Cast, aber definitiv kein Anwärter für einen Klassiker zu Weihnachten.
Die unverhoffte Fortsetzung der sympathischen Metal-Komödie „Heavy Trip“ von 2018 setzt die Geschichte mehr oder weniger nahtlos fort und hat wieder viele selbstironische Seitenhiebe und Anspielungen parat, kann aber das Tempo nicht durchgehend halten.
Nach den Ereignissen aus Teil 1 sitzen die Jungs von Impaled Rektum im Knast, müssen aufgrund bestimmter Umstände aber ausbrechen und sich auf den Weg zum W.O.A. machen. Klingt großartig, ist phasenweise auch schreiend komisch, aber wie das bei Fortsetzungen nun mal oft so ist, schleichen sich einige Schlaglöcher ein. Identität, Kommerzialisierung, die Macht der Plattenbosse, mit all dem werden die chaotischen Träumer der kleinen Band konfrontiert, sonderlich kreativ ist das leider nicht immer. Manche Dinge sind bisweilen etwas zu absurd oder berechnend, aber die Darstellung bleibt stets sympathisch. Wenn Metal-Fundamentalist Xytrax mit den Mädels von Babymetal konfrontiert wird, oder die Jungs Bandfotos aufnehmen sollen, dann sind das schon unterhaltsame Highlights. Auf die peinliche Gefängnisaufseherin wiederrum, hätte man eventuell verzichten sollen. Als witzige Randnotiz sei noch erwähnt, dass der Film augenscheinlich nicht immer an Originalschauplätzen gedreht wurde: beispielsweise ist der Norden Deutschlands eher nicht für seine Mittelgebirgslandschaft bekannt, soweit ich weiß.
Gegen Ende verliert der Film sehr an Drive, eine nette Fortsetzung bleibt es dennoch. Es gibt ohnehin viel zu wenig Metal in der Filmbranche.
Klassisches Actionfilmszenario, wie es seit spätestens seit dem ersten „Die Hard“ zum Standardrepertoire des Genes gehört. In einer räumlich begrenzten Location schwingt sich ein (mehr oder weniger) einsamer Held dazu auf den Partycrasher für ein paar Terroristen zu spielen. Hier wird eine Brücke zum Schauplatz für den Kampf gut gegen böse.
„The Bridge“ experimentiert nicht, dichtet aber auch nichts sinnlos hinzu, sondern geht schnörkellos zu Werke. Mit Logik muss hier keiner kommen, das angeblich so fähige Eliteteam lässt sich erschreckend leicht von einem einfachen Army Ranger dezimieren, der selbstverständlich ohne jede Schwierigkeit ganz nebenbei auch atypische Sprengsätze entschärfen kann. So ein Glück. Das Ganze passiert jedoch absolut unaufdringlich, Hauptfigur Eric ist kein Großkotz oder selbsternannter Actionheld, da wird nichts aufgeplustert, er will lediglich seine kleine Schwester beschützen. Abseits der peinlichen CGI-Action sind die Kampfszenen solide und Dichen Lachmann in ihrer Paraderolle als Badass-Bitch kommt eigentlich auch immer gut. Gegenspieler Romeo (Mason Gooding) trägt als psychotisches Arschloch mit Gottkomplex vielleicht ein wenig zu dick auf.
Kein bedingungsloses Highlight im Genre, aber eine grundsolide Bearbeitung altbekannter Elemente. Reicht fürs gute Mittelfeld.
Eine Tankstelle mit anschließendem Diner mitten im Nirgendwo, ein Tanklaster, der nicht auftaucht und ein Haufen Gestrandete, die Opfer der Umstände (und unglücklichen Zufällen) werden. "The Last Stop In Yuma County" wirkt fast ein wenig wie die Lightversion eines Tarantino-Films und kann im Gegensatz zu vielen Konkurrenten, die ähnliches versucht haben, phasenweise ganz gut überzeugen. Die Ereigniskaskade, die sich hier in Bewegung setzt, ist durchaus überraschend und erschreckend konsequent, zeigt sich dabei aber auch erstaunlich nüchtern in der Präsentation.
Inmitten der brütenden Wüstenhitze schaukeln sich die Ereignisse schnell hoch und münden in einige interessant Wendungen. Vermeintlich farblose Figuren werden plötzlich wichtig, andere haben entgegen der Tonlage nur wenig beizutragen, die Dynamik ändert sich ständig. Francis Galluppi spielt mit den Erwartungen des Zuschauers und biegt dann gerne mal in die komplett andere Richtung ab. Die Inszenierung ist dabei absolut in Ordnung, da wirkt nichts billig, nur der Cast versprüht eher wenig Charme. Doch vermutlich sollten die Figuren auch gar nicht sonderlich ikonisch daherkommen, sondern eher den Durchschnitt verkörpern, der in eine Extremsituation gerät. Auch das Ende passt zur Herangehensweise der Story, wirkt allerdings schon etwas überzogen und melodramatisch.
Geht man komplett ohne Erwartungen an den Film ran, hält er einige Überraschungen bereit.
Regieveteran Phillip Noyce begnügt sich hier mit einer kleinen Fingerübung, die das Genre bei weitem nicht neu erfindet, allerdings souverän damit spielt. "Fast Charlie" geht ein eher gemäßigtes Tempo, was gut zu dem Gentlemankiller der alten Schule passt, der hier auf Rachefeldzug geht.
Nüchtern und effektiv geht Pierce Brosnan hier in einer mustergültig für ihn zugeschnittenen Rolle zu Werke. Aufwendige Kampfchoreos gibt es nicht, Charlie Swift nutzt seine Waffe präzise und lässt sich nicht auf Spielchen ein. Würde man der Figur auch nicht abnehmen. Finde es nur nervig, dass solche Figuren immer das Klischee vom Klassik-Fan und Meisterkoch bedienen müssen. Ist es zu viel verlangt, wenn so ein Mann mal Metal hören würde, statt dieses Gejaules und sich einfach ein Steak in die Pfanne kloppt, ohne dieses Trara außen rum? Die Story rund um zwei konkurrierende Verbrechersyndikate hat auch sonst wenig kreative Höhepunkte, kann aber immerhin mit etwas sarkastischem Humor punkten. Die mal wieder umwerfende Morena Baccarin ist da ganz vorne dabei. James Caan merkt man in seiner letzten Rolle die Gebrechlichkeit schon sehr an, das ist irgendwie deprimierend zu sehen.
Ein eher unspektakulärer, aber lässiger Actionfilm mit einer sympathischen Hauptfigur, einem nicht weniger ansprechenden Sidekick und wenig unnötigen Schnörkeln. (Eine bedauerliche Randnotiz ist, dass Brosnan in der deutschen Version nicht wie sonst von Frank Glaubrecht synchronisiert wird. Fühlt sich falsch an.)
Das vermeintliche Actionhighlight aus Indien braucht erschreckend lange, um wirklich in Fahrt zu kommen. Erst, wenn sich der Zuschauer zu fragen beginnt, woher zum Geier die guten Bewertungen kommen, weil eigentlich alles irgendwie gehemmt und lächerlich wirkt, löst "Kill" die Fesseln. Dann geht es aber richtig ab.
Zunächst wird mal eine grobe Rahmenhandlung präsentiert, die eigentlich niemanden interessiert und aus westlicher Sicht bis heute teils absurd erscheint (Stichwort: arrangierte Ehe). Lange Zeit ist das Ganze eher peinlich, von der ganzen Lovestory, über den Zugüberfall der Bande bis hin zu den erstmal halbherzigen Gegenmaßnahmen erscheint alles eher dämlich und bestenfalls unfreiwillig komisch, in erster Linie aber einfach langweilig. Es dauert eine dreiviertel Stunde, bis eine schockierende Wendung dafür sorgt, dass Hauptfigur Amrit den John Wick in sich entdeckt und es kein Halten mehr gibt. Die sehr brutalen und gut choreographierten Fights sind ab dem Punkt durchaus konkurrenzfähig, trotz der sehr beengten Location. Gnade kennt der Film keine, weder mit den Guten, noch mit den Bösen, das ist stellenweise schon überraschend und tragisch, ein regelrechter Blutrausch. Der kriminelle Familienclan, der sich mit dem Banditengewerbe seinen Lebensunterhalt verdient, ist schon der Knaller: Verübt brutale Überfälle und jammert dann rum, weil sich die Passagiere wehren. Manchmal mutet die Herangehensweise des Films echt seltsam an. Ist natürlich auch für alle Beteiligten irre praktisch, dass Schusswaffen hier kaum ein Faktor sind und man sich primär mit Messern und Hämmern gegenseitig abschlachten muss. Wäre andernfalls wohl eher ein Kurzfilm geworden. Nach Logik darf man generell nicht suchen, tut schon manchmal weh, obwohl das in dem Genre natürlich eine untergeordnete Rolle spielt.
Nach einem sehr seichten Beginn steigert sich "Kill" doch noch zu einem überraschend harten, kompromisslosen Actionfilm, der aber bis zum Schluss immer wieder ungelenke Schnitzer drin hat. Restlos überzeugend ist das nicht, trotz der guten Ansätze.
Nach dem bereits überraschend kompromisslosen ersten Teil zieht Parker Finn die Eskalationsschraube hier noch etwas weiter an und serviert diesen bitterbösen, sehr atmosphärischen Psychohorror einmal mehr mit Eiseskälte. Echte Innovationen gegenüber dem Vorgänger gibt es zwar nicht, doch die Verschmelzung zwischen Realität und Fiktion wird hier ein gutes Stück weitergetrieben und lässt den Zuschauer bisweilen dabei verzweifeln, herauszufinden, was denn nun eigentlich gerade real ist. Dass es "Smile 2" gelingt dabei nicht arrogant und selbstgefällig gegenüber dem Publikum aufzutreten, was bei solchen Plots gerne mal passiert, darf man durchaus honorieren.
Wie schon im Original steht eine eher klischeebelastete Figur im Mittelpunkt: hier das gefallene Popsternchen, das sich von der Sucht befreit und nach einem totalen Absturz aus dem tiefen Loch wieder hochgekämpft hat. Blöd nur, dass ein dummer Zufall dazu führt es nun nicht mehr nur mit den eigenen Dämonen zu tun zu haben. Schritt für Schritt entgleitet Skye die Situation und dabei kommen auch noch medialer Druck, beruflicher Stress und private Probleme hinzu. Eine Spirale des Wahnsinns, die sich unerbittlich immer schneller weiterdreht. Der nahtlose Wechsel zwischen (Alb-)Traum und Wirklichkeit, der sich teils kaum identifizieren lässt und Skye auch das letzte Bisschen Verstand raubt, ist schon stark in Szene gesetzt. Manche Wahrheiten offenbaren sich erst sehr viel später, zu spät, um genau zu sein. Bin nur nicht ganz sicher, ob das Ende in die richtige Richtung zeigt...
Naomi Scott schafft es die schon sehr starke Sosie Bacon aus dem Vorgänger noch zu überflügeln. Den psychischen Verfall von Skye mit der damit einhergehenden, wachsenden Verzweiflung bringt sie ohne peinliches Overacting sehr überzeugend rüber. Abgesehen vielleicht von Peter Jacobsons Rolle gibt es leider auch diesmal keine eingängigen Nebencharaktere. Ist aber erneut kein Beinbruch, weil Scott ohnehin das meiste allein machen muss.
Hochwertig inszenierter Psychoterror, der zwar mit ein paar Symptomen einer typischen Fortsetzung kämpft, sich davon aber nicht beeindrucken lässt und sein Ding stur durchzieht. Richtig fieser Stoff.
Als hätte der Joker einen Dämon beschworen. "Smile" klingt erstmal eher unspektakulär, erweist sich jedoch als erbarmungsloser Psychotrip, der das Leben einer jungen Psychiaterin in ungeahnte Abgründe stürzt.
Das titelgebende Lächeln, bei dem sich einem tatsächlich die Nackenhaare aufstellen können, ist gar nicht so sonderlich präsent. Wohldosiert wird mit dem Element gespielt, generell überlädt Parker Finn seinen Film nicht mit inflationärem Horrorblödsinn, sondern setzt auf Effektivität statt Masse. Jumpscare und Gewaltausbrüche treffen punktgenau, die Atmosphäre wird mit jeder Minute unbehaglicher, ja geradezu hoffnungslos. Ein stetiger Abstieg in den Wahnsinn, der die arme Rose da ereilt. Jedes Element ihres klischeebehafteten Lebens samt aufstrebender Kariere, vermeintlich perfektem Verlobten und protzigem Wohnhaus in ruhiger Gegend entgleitet ihr, Realität und Fiktion sind kaum mehr zu unterscheiden, ihre Angehörigen sind keine Hilfe und wenden sich sogar ab. Es ist ein einsamer Kampf gegen einen perfiden Feind und die Kamera hält gnadenlos drauf.
Starke Leistung von Sosie Bacon, die als fähige, empathische Therapeutin hier selbst weit jenseits der mentalen Belastungsgrenze getrieben wird. Die verzweifelten Versuche irgendwie aus der Nummer rauszukommen, spielt sie sehr eingängig. Leider bleiben die meisten Nebenrollen eher farblos, zum Glück konzentriert sich der Film meist auf seine Hauptfigur.
Mit einem derart intensiven Horror-Psychothriller hätte ich nicht gerechnet. Besonders die seelische Gewalt, mit der "Smile" seine Heldin malträtiert, ist beeindruckend konsequent inszeniert. Ein Film ohne Hoffnung, damit muss man klarkommen können.
Beginnt wie eine Mischung aus "Nightwatch" und "Assault on Precinct 13", verliert sich aber schnell in okkultem Nonsens. Trotz passabler Atmosphäre misslingt der Versuch hier amtliches Terrorkino zu etablieren gründlich.
„Malum“ wirkt einfach nur willkürlich und überladen, als hätte man schlichtweg alle bekannten Psychothriller- und Horrorelemente zusammengepackt in der Hoffnung, dass es schon irgendwie einen Effekt erzielen wird. Visionen, Jumpscare, Wahnvorstellungen, Splatter, Satananismus, alles wird verwurstet, aber keinerlei Plan dahinter, von Logik ganz zu schweigen. Ein abenteuerlicher Fiebertraum, der den Zuschauer verzweifelt bei Laune zu halten versucht. Dann schustert man noch einen verkappten Charles Manson samt fanatischem Gefolge rein, weil sowas ja auch immer gut kommt, aber außer unfreiwilliger Komik bringt das nichts. Dass der Film nicht komplett billig aussieht und Hauptdarstellerin Jessica Sula zumindest nicht alles falsch macht, ist nicht mehr als ein schwacher Trost.
Zu viel auf einmal gewollt und am Ende gar nichts bekommen. Eine Horror-Gurke, die gerne ein Geheimtipp wäre.
24 Jahre nach seinem aufwendigen Historienepos schickt Ridley Scott wieder die Gladiatoren in die Arena und dreht im Prinzip denselben Film nochmal. Ja, das mag etwas überspitzt sein, aber im Kern ist die Geschichte dasselbe in grün. Im von Dekadenz, Egoismus und Machstreben zerfressenen Rom wirbelt ein Gladiator von hochrangiger Abstammung die Verhältnisse einmal mehr durcheinander. Beim ersten Mal war die Neuordnung durch Maximus leider nicht von Dauer, wie man hier sieht.
In "Gladiator II" wird Rom von zwei hoffnungslos überspitzt dargestellten, kindischen Brüdern regiert, die höchstens mal kurz in einem "Asterix"-Comic funktionieren würden, bevor Obelix sie aus dem Kolosseum drischt. Das römische Imperium kann den inneren Verfall längst nicht mehr aufhalten und ist für Lügen und Intrigen anfälliger denn je. Nichts davon ist aber in irgendeiner Form neu oder interessant, der Film arbeitet stur nach Schema F altbekannte Verschwörungs- und Machtspielchen ab und hält sich in erster Linie dank seines astreinen Handwerks und dem guten Cast über Wasser. Es ist wieder viel Aufwand in die Optik, die Ausstattung und die blutigen Kämpfe geflossen und mit einiger Mühe wird versucht den Geist von Maximus hier weiterleben zu lassen. Ist ein wenig schade, dass der erste Teil durch die Geschehnisse hier doch etwas abgewertet wird. Allerdings ist das Schicksal des alten Rom hinlänglich bekannt. (Die ikonische Gasflasche aus Teil 1 konnte übrigens nicht für einen Cameo gewonnen werden. Enttäuschend!)
Eine Meisterleistung wie von Joaquin Phoenix im Vorgänger gibt es in dieser Form nicht, doch immerhin auch keine Totalausfälle. Paul Mescal als Lucius, der notgedrungen in die Fußstapfen von Crows Maximus tritt, ist ein sympathischer Held, allerdings auch kein Überflieger. Es tut schon gut Pedro Pascal dabeizuhaben, den man im Zweifel immer bringen kann, wenn es eng wird. Denzel Washington ist eigentlich völlig verschwendet, seine bloße Präsenz als machthungriger Intrigant wertet aber das Ganze natürlich auf.
Scott kann nicht kaschieren, dass hier primär das Ego und finanzielle Interessen den Ausschlag für eine Fortsetzung seines Kultfilms gaben. Die leidlich modifizierte Kopie mit allen Eigenschaften einer verkrampften Fortsetzung schafft es jedoch trotz ihrer Schwächen alle Beteiligten zu motivieren und kann so zumindest einen anständigen Unterhaltungswert vorweisen. Ich denke einen "Gladiator 3" braucht aber niemand mehr...
Die Unart stets alles zu entmystifizieren und überall Prequels hinzuzubasteln, gefällt mir eigentlich nicht. Viel zu oft verkommen diese Versuche noch etwas mehr aus einer Franchise herauszuholen zu totalem Krampf und machen bisweilen sogar Dinge kaputt. Entsprechend groß war meine Skepsis - trotz überraschend guter Kritiken - ob es wirklich nötig ist die Anfänge des ewigen Kampfes zwischen Autobots und Decepticons filmisch aufzuarbeiten. "Transformers One" gelingt aber eine kurzweilige und ironische Präsentation, die zwar inhaltlich viel mit Klischees und Versatzstücken arbeitet, sich aber nie zu wichtig nimmt und nicht an Humor und Action spart.
Die Optik ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig: man orientiert sich stilistisch an der alten, bunten Trickserie aus den Achtzigern und jagt das Ganze durch eine moderne Engine. Nach einer gewissen Zeit kann man sich damit anfreunden, wenngleich ich ehrlich gesagt lieber den Detailgrad der Bay-Filme hier gesehen hätte, aber für derartigen Aufwand war wohl das Budget zu limitiert. Die Story um zwei niedere Minenbots, die zu Optimus Prime und Megatron aufsteigen, läuft mehr oder weniger vorschriftsmäßig. Eine ausgeleierte "From Zero To Hero"-Nummer über Ehrgeiz, Übermut und Machtmissbrauch, die es glücklicherweise schafft das Ganze erträglich zu gestalten, weitere bekannte Namen aus dem Universum einführt und auch gerne mal einen Witz dabei reißt. Ohne etwas Selbstironie wäre hier ganz schnell das Licht aus gewesen, dazu ist der ganze Planet Cybertron comictypisch einfach zu lächerlich, bei genauerer Betrachtung. Stört natürlich nicht, solange der Unterhaltungswert passt.
Entgegen meiner Befürchtungen gar nicht so übel. Ich muss gestehen, dass mich Bays Krawallorgien mit den wandlungsfähigen Blechköpfen besser unterhalten haben, doch die Rückkehr zum Ursprung mit etwas weniger Gigantismus und mehr Bonbon-Optik ist erstaunlich solide gelungen.
Zombieapokalypse Version 3.5 x 10^37. Der spanische Vertreter mit dem höchst kreativen Titel "Apokalypse Z: Der Anfang vom Ende" nimmt sich stilistisch "28 Days/Weeks Later" zum Vorbild und geht die Checkliste des Genres minutiös durch. Damit reißt man die Filmwelt freilich nicht ein, man kann dem Film aber zugestehen, dass er immerhin wenig Fehler und handwerklich einen ansprechenden Eindruck macht, jedoch auch keinerlei Experimente wagt.
Hauptfigur Manel - selbstverständlich durch den Unfalltod seiner Frau traumatisiert - versucht in dem sich ausbreitenden Chaos zu überleben und muss mitansehen, wie die öffentliche Ordnung vollends zusammenbricht. Standardvorgehen. Warum genau es in solchen Situationen eine gute Idee sein soll sämtliche Menschen in vermeintlichen Schutzzonen zusammenzupferchen (und damit dem Virus erst so richtig einen Booster zu verschaffen), kann eigentlich kein normaldenkendes Individuum nachvollziehen. Immer dasselbe, immer geht's schief, eins der ungeschriebenen Gesetze des Genres. Und weil zuhause die Vorräte knapp werden, im Umkreis aus irgendeinem Grund auch niemand etwas zu beißen gebunkert hat und die liebe Schwester meint auf den Kanaren wäre es sicher, schwingt sich unser einsamer Kämpfer auf der Suche nach einem Ausweg aufs Motorrad und trifft auf dem beschwerlichen Weg nicht nur Zombiehorden, sondern auch zwielichtige Nutznießer der neuen Weltordnung und natürlich auch ein paar gute Seelen, die es zu beschützen wert sind. Zum Glück gibt es in der Nähe ganz zufällig einen Hubschrauber... Überraschungen wird man hier keine entdecken, das Drehbuch sendet starke KI-Vibes aus so uninspiriert und zusammengeklaut, wie sich präsentiert. Im Schnelldurchlauf wird alles abgehandelt, wofür "The Walking Dead" Jahre gebraucht hat. Auch irgendwo eine Leistung.
Komplette 08/15-Zombieaction, die sich damit über Wasser hält wenigstens aufwendig auszusehen und keine nervigen Nebenfiguren reinzuschustern.
Schlaflos in Turin. Der berüchtigte Killer-Zwerg, ein eher eigenwilliger Serienmörder, geht nach siebzehn Jahren wieder auf die Jagd. Oder doch nicht? Was äußerlich betrachtet viel Trashpotenzial mitbringt, präsentiert sich in Wahrheit als fieser Thriller mit einigen expliziten Szenen.
"Sleepless" geht routiniert zu Werke beim Aufbau der Dramaturgie und schafft es zumindest nicht völlig durchsichtig zu agieren. Die Ästhetik lässt dabei leider oft zu wünschen übrig, der Film sieht locker zehn Jahre älter aus, als er ist. Wie ein Projekt aus dem neuen Jahrtausend wirkt er nahezu nie, alles eher altbacken mit dem zweifelhaften Charme eines TV-Films. Dennoch schafft er es Spannung zu erzeugen und bei den Morden hat Dario Argento mal so gar keine Lust auf Zurückhaltung. Das geht schon fast in Richtung Splatter, obwohl die Szenen nur kurz sind. Von echter Hektik hält der Streifen dennoch nichts, dafür sorgt schon Max von Sydow, der mit der ruhigen Hand eines alten Haudegens durch das raue Gewässer manövriert. Sehr angenehme Ausstrahlung. Das kann man vom Finale nicht behaupten, das durchaus seine Momente hat, vielleicht aber etwas überzogen wirkt. Das ein oder andere Logikloch muss man hier generell akzeptieren.
Argentos Versuch eine Art italienisches "Sieben" zu kreieren, geht nicht völlig in die Binsen, die Richtung passt. Ein paar Tabellenplätze liegen aber schon noch dazwischen.
Moderne Technologie trifft kernige Natur. Erfreulicherweise packt "Der wilde Roboter" nicht selbstgerecht die große Öko-Keule aus, sondern verpackt seine gut gemeinten Botschaften einigermaßen sympathisch und unaufdringlich. Natürlich schwingen da viel Vereinfachung und Naivität mit, die wenig mit der echten Welt zu tun haben, aber darum geht es bei einem Animationsfilm natürlich nicht. Die Zielgruppe ist jung, doch der Unterhaltungswert ist auch für Erwachsene nicht uninteressant.
Die Story rund um Haushaltsroboter Roz, der durch unglückliche Umstände auf einer Insel fernab jeglicher Zivilisation strandet und zunächst seine liebe Not mit der dortigen Tierwelt hat, lässt sich gut an. Allzu viel Kreativität darf man allerdings nicht erwarten. Natürlich geht es um die Beziehung zwischen Technik und Natur, um Definition von Familie, Seele und Herz, um stark und schwach und um den eisernen Willen alles schaffen zu können. Was man eben glaubt vermitteln zu müssen, egal wie aufgeblasen das manchmal erscheinen mag. Witz- und Gagdichte sind jedenfalls gar nicht übel, man setzt viel auf Slapstick, der zieht immer. Mit grandioser Detailliebe können die Animationen nicht unbedingt punkten, sieht bisweilen schon etwas schwammig und in die Jahre gekommen aus, aber das Design der Figuren ist sehr ansprechend und knuffig.
Potenzial für einen Klassiker sehe ich hier nicht, da fehlen dann doch die markanten Alleinstellungsmerkmale, aber als kurzweiliges und sympathisches Filmchen geht es locker durch.
Tief in der französischen Bergprovinz treibt eine mysteriöse Mordserie die Menschen um und die lokal verortete Legende vom Seelenfänger gerät in den Fokus. "Der Seelenfänger" ist routinierte Thrillerkost aus Frankreich, die die Klischees und Mechanismen des Genres zu nutzen weiß.
Die Story wirft viele Fragen auf und webt ein interessantes Netz aus Mythos und Wahrheit. Geht tatsächlich etwas Übersinnliches vor oder gibt es eine irdische Erklärung für diese grausamen Vorkommnisse? Man biegt sich hier ein paar Dinge zurecht und so einige Fragezeichen bleiben, doch die Geschichte wird längst nicht komplett der Lächerlichkeit preisgegeben, nur um einen Knalleffekt zu erzeugen. Das kann in dem Genre schnell mal passieren. Die kühle, wolkenverhangene Umgebung liefert die perfekte Atmosphäre für dieses Sammelsurium an menschlichen Abgründen. Schade, dass der Cast eher austauschbar erscheint.
Ein guter Kriminalthriller, der manchmal noch etwas beherzter zupacken könnte und eventuell weniger offensichtlich die Werbetrommel für Renaults E-Sparte hätte rühren sollen. Ist ein wenig peinlich.