razzo - Kommentare
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Alle Kommentare von razzo
Kleiner Film, große Wirkung. Ein Geschäftsmann, ein Obdachloser und die Frage, wie viel Kleingeld die Menschlichkeit wert ist. Einfach anschauen und wirken lassen. 15 Minuten, die sich definitiv lohnen.
www.youtube.com/watch?v=HFHGkihWmtU
Unvergessen als Boris „The Blade“ Yurinov, alias Boris die wandelnde Zielscheibe, alias Boris der hinterfotzige Schweinerusse. Ein Windhund so krumm wie die sowjetische Sichel und so hart wie der Hammer, der dazu gehört. Einst ist sicher, beim nächsten Waffendeal werde ich in aller erster Linie aufs Gewicht achten. Denn wie sagte Boris...
''Schwer ist gut. Schwer ist zuverlässig. Wenn sie klemmt, kannst du ihn über Schädel ziehen.''
♥
"Wahllose Gedanken zum Valentinstag 2004. Der Feiertag heute wurde von der Glückwunschkartenindustrie erfunden, damit die Leute sich beschissen fühlen."
- 10 Jahre später -
Razzo's wahllose Gedanken zum Valentinstag 2014.
In zwei Tagen ist es wieder soweit. Der große Feiertag der Liebenden steht vor der Tür. Sollte es jemand vergessen haben, die Medien wissen dezent darauf hinzuweisen.
''Noch zweimal schlafen, dann ist Valentinstag.''
Ach ja, was wären wir nur ohne diese wunderbare Zeit der inszenierten Liebesbekundungen. Blumen, Karten, Gutscheine und romantisches Allerlei von der Stange. Die Verkommerzialisierung der Gefühle kennt keine Grenzen. Ob Pralinen oder Sexspielzeug, für ein paar Euro fühlt man sich verliebt wie am ersten Tag. Oder tut wenigstens so.
Zu diesem fragwürdigem Anlass, möchte ich par Worte zu einem Film schreiben, der auch an einem 14. Februar beginnt. Doch ganz anders als der Valentinstag, hat er sofort einen Platz in meinem Herzen eingenommen. Es war sozusagen Liebe auf den ersten Blick.
♥Eternal Sunshine of the Spotless Mind♥
Dieser wunderbare Film erzählt eine Liebesgeschichte, wie sie echter, schöner und schmerzvoller nicht sein kann. Von der langsam aufkommenden Nähe, den ersten Zärtlichkeiten, bis zum quälendem Gefühlschaos. Es ist ein fiktiver Streifzug durch das Leben zweier Menschen, wie in das wahre Leben schon so oft geschrieben hat.
Man lernt sich kennen. Alles passt, alles ist wunderbar. Doch ist der erste Liebesrausch mal vorbei, wird der Blick durch die rosarote Brille immer trüber und verschwommener. Irgendwann legt man sie ganz ab und schaut der Wahrheit ins Gesicht. Man lernt sich wirklich kennen, man erkennt den wahren Charakter, mit all seinen kleinen Dellen und Unebenheiten und ehe man sich versieht ist die große Liebe ein endloser Kompromiss aus wiedersprüchlichen Gefühlen und unerfüllten Erwartungen. War am Anfang noch alles so leicht und wundervoll unkompliziert, wird es zunehmend rationaler, alltäglicher, anstrengender, schwerfälliger. Schwächen werden schonungslos freigelegt, Kleinigkeiten wachsen auf einmal zu unüberwindbaren Mauern. Man beginnt nachzudenken, zu zweifeln, zu verdrängen und geht offenen Auges in ein Labyrinth aus Enttäuschung und Selbsttäuschung. An jeder Ecke ein Notausgang, aber der richtige, der wahre Weg ist nicht zu finden. Fuck, was tun??? Reden, abwarten, sich an Erinnerungen festhalten, kämpfen oder einfach aufgeben und loslassen? Wie lange es noch versuchen, wie lange noch diese ermüdende Schlacht schlagen? Meinen Seelenfrieden finde ich nicht mit ihr, aber ohne sie auch nicht.
Was zum Teufel soll ich nur tun?
Eine Frage, die wohl die meisten nur allzu gut kennen. Eine Frage, die auch dieser Film sehr gut kennt. Seine vermeintliche Antwort: Geh zu Lacuna Incorporated und lösch deine Erinnerungen. Lösch diese immer wiederkehrenden Fragmente, die sich tief in deinem Hirn eingenistet haben. Lösch die Sehnsucht, den Schmerz und den ganzen Scheiß, der dein Leben so verdammt schwer macht. Lösch Person X.
Für Joe und Clementine scheint das der einzige Ausweg nach zwei Jahren Beziehung zu sein. Er, in sich gekehrt, schüchtern, nachdenklich. Ein Mann ohne Selbstbewusstsein, aber dafür mit jeder Menge Selbstzweifel. Sie dagegen ist impulsiv, flippig, eine quirlige Frohnatur, mit bunten Haaren und frecher Zunge. Ein Unterschied wie Tag und Nacht. Wie ein gutes Buch und ein Boulevardblättchen. Sie sind Seelenverwandte ohne die gleiche Sprache zu sprechen.
"Andauernd reden heißt noch lange nicht kommunizieren."
Und irgendwann sind auch sie an der Schwelle zum Scheitern, an dieser ominösen Frage angelangt.
''Gehören wir zu diesen armseligen Paaren, die einem im Restaurant so leid tun. Sind wir die essenden Toten?''
Joe und Clementine entscheiden sich zu kapitulieren, die gemeinsame Zeit aus ihrem Gedächtnis auszumerzen. Aber lässt sich Liebe wirklich löschen? Hat sie einen Point of no Return oder wiedersetzt sie sich aller Logik und Vernunft, wenn sie nur stark genug ist?
Wer seine cineastischen Antennen vor solchen Fragen nicht scheut, sollte, ja muss ''Eternal Sunshine of the Spotless Mind'' gesehen haben. Ein einzigartiger Film, der verblüfft und überrascht wo es nur geht.
Durch eine ausgeklügelte, intelligente Story, die zum Mitdenken und Nachdenken auffordert.
Durch Wendungen, Zeitsprünge und einem Erinnerungs-Löschprozess, der an Kreativität nicht zu übertreffen ist.
Durch beeindruckende Bilderwelten zwischen Phantasie und Realität.
Durch eine tragisch-schöne Mischung aus skurrilem Humor und Emotionen, die bis ins Mark treffen.
Und nicht zuletzt durch eine herausragende Kate Winslet und einen Jim Carrey, wie man ihn noch nie gesehen hat.
Ein ganz besonderes Erlebnis. Mit Charme, Herz und Verstand. Für alle empfehlenswert, die so etwas wie Liebe im Herzen tragen.
Change your heart, look around you.
Change your heart, it will astound you.
I need your loving like the sunshine.
And everybody's gotta learn sometime.
Banditen finden bei bei ihm ihr Armageddon. Sie sterben langsam, sie sterben schnell, sie sterben 16-blockweise. Denn wo er auftaucht, da herscht Ausnahmezustand, da ist der der Last Man Standing an deiner Seite. Das ist keine Pulp Fiction. Dieser Mann kennt einfach keine halben Sachen. Tödliche Nähe ist für ihn so alltäglich, wie ein Breakfast of Champions in seinen Four Rooms. Kein Mercury Puzzle ist ihm zu schwer, kein Gedanke zu tödlich. Erst sieht er R.E.D. und am Ende wird doch alles grün. Unbreakable. Unfoolable. Er hat ihn einfach, diesen sechsten Sinn unter den fünf Elementen.
Bruce Willis, der Schakal unter den 12 Monkeys, der Unexpendable unter den Expendables, der Grand Champion Inside Hollywood, der Alpha Dog des Action-Kinos. Alles andere ist Fast Food Nation.
Ist ja momentan sowas wie der Schauspieler der Stunde und das auch vollkommen zu recht. Ein Aufstieg zum Charakterdarsteller, wie Phönix aus der Rom-Com-Asche. Hol dir den Oscar, Cowboy!
Kam der nicht erst im TV?! Aber egal, Misery geht immer wieder. Jeder der ihn noch nicht gesehen hat, weiß was zu tun ist. Der perfekte Film vorm Schlafengehen!
Walter: ''ÜBERTRETEEEEEN!!!!!!''
razzo: ''Hä?''
Walter: ''Tut mir leid, du warst über der Linie des guten Geschmacks. Das war ein Foul.''
razzo: ''Ach, Blödsinn. Schreib ne 8 auf.''
Walter: ''Entschuldige bitte. Schreib 10 auf.''
razzo: ''Blödsinn Walter. Schreib ne 8 auf.''
Walter: ''Wir sind hier nicht in Vietnam. Wir sind auf Moviepilot, da gibt es Regeln.''
Dude: ''Hey Walter, hör doch auf Mann. Na und, da hat er kurz übertreten. Das ist doch nur ein Film.''
Walter: ''Das ist ein Coen-Film. Kapiert.''
razzo: ''Gib mir den Schreiber Dude. Ich schreib mir ne 8 auf.''
Walter: ''Razzo, mein Freund. Du begibst dich in die Welt des Schmerzes. Wenn du dir ne 8 aufschreibst, begibst du dich in die Welt des Schmerzes.''
razzo: ''Ich hab nicht...''
Walter: ''Die Welt des Schmerzes!!!''
razzo: ''Hey. Das ist...''
Walter: ''IST DENN DIE GANZE WELT VERRÜCKT GEWORDEN??!! BIN ICH DENN HIER DER EINZIGE IDIOT, DEM FILME NOCH IRGENDWAS BEDEUTEN???!!! SCHREIB NE 10 AUF!!!''
Dude: ''Die rufen die Bullen, Mann. Pack die Wumme weg.''
Walter: ''SCHREEEIB EINE 10 AUF!!!!!!''
razzo: ''Walter...''
Walter: ''DU DENKST WOHL ICH MACH SPAß (Klick) SCHREIB EINE 10 AUF!!!''
razzo: ''Also gut, dann ist es eben ne 10. Bist du jetzt zufrieden, du beschissenes Arschloch?!''
Walter: ''Das hier ist ein 10er Film, razzo.''
Welcher Regisseur startet seine Karriere schon mit Madonnas angeblichen Schwanzmetaphern?! Nein, Tarantinos Einstieg ins Biz hat so gar nichts von ''Like a Virgin'', schon viel eher was von ''Like a BOSS''. Seht mich an, ich bin Quentin Tarantino und das ist mein Film. Meine Reggie. Mein Drehbuch. Mein Style. Sowas habt ihr noch nicht gesehen. Dafür habt ihr noch nicht mal ein Genre. Das ist Reservoir Dogs. Das ist Tarantino.
Und verdammt, er hat ja recht. Die Noten, die der Maestro in dieser Gangsterballade anschlägt, hat noch keiner so gespielt. Hart, dynamisch, kompromisslos und doch mit einer ganz eigenen Lässigkeit, die sich wie ein entspannter Evergreen aus den 70ern anhört und anfühlt. "K-Billy's Super Sounds of the Seventies" und ''Quentin's Super Movies of the Nineties''. Die coolste Filmfrequenz seiner Zeit. Auch weil der Low-Budget-Charme der 90er seinen Filmen so wunderbar zu Gesicht stand.
Mittlerweile flackern Tarantinos Gesichter und Figuren in Hochglanz-Hommagen über die Leinwände. Bildgewaltig, unterhaltsam, aber nicht mehr so echt und im ''Hier und Jetzt'', wie in den dreckigen, den billigen Tagen. Für Reservoir Dogs hatte er knapp eine Million zur Verfügung, es ist sein erster Film und doch wirkt hier Tarantino so erwachsen und straight wie nie wieder danach. Spricht in den Anfangsminuten noch der pure Trash-Talk aus ihm, hält er sich im Anschluss zurück uns lässt seine Geschichte für sich selbst sprechen. Keine Schwenker in unnötige Nebenhandlungen, keine Überlänge, kein Fußfetisch. Er hält die Story straff, die Atmosphäre dicht. Der Spannungsbogen wird nur dann kurz unterbrochen, wenn es wirklich Sinn macht. Seine typsische Coolness geht Hand in Hand mit einer eigenständigen, originellen Handlung, die intelligent und kreativ erzählt wird. Handwerklich top inszeniert, musikalisch aus einem Guss.
Wenn sich dann noch Harvey Keitel, Tim Roth, Steve Buscemi, Michael Madsen und Chris Penn die Ehre geben, fügt sich zusammen, was zusammen gehört. Fesselndes Gangsterdrama, grandiose Darsteller und ein Tarantino at his best. Mehr geht nun wirklich nicht.
Wer denkt, deutsches Kino besteht momentan nur aus Mainstream-Komödien und Popcorn-Unterhaltung, hat sein Radar einfach falsch ausgestellt. Good old Germany hat deutlich mehr zu bieten als nur billige Klischees zum Fremdschämen. ''Über uns das All'', ''Der Wald vor lauter Bäumen'', ''Lichter'', ''Oh Boy'', ''Requiem''. Nur um einige Highlights der letzten Jahre zu nennen.
Und ''Am Himmel der Tag'' ist ein weiteres, hervorragendes Beispiel für den neuen deutschen Film, der wirklich was zu sagen hat. Dieser Film ist kein Lautsprecher, kein Sprücheklopfer. Er verzichtet auf Schwarz-Weiß-Malerei und Moralbotschaften mit dem Holzhammer. Das ist kein Film, um die Zuschauermassen in die Kinos zu locken und sich die Taschen voll zu machen. Dieser Film ist eine Herzensangelegenheit und das merkt man ihm in jeder Sekunde an.
Regisseurin Pola Schirin Beck führt hier keine Witzfiguren vor, sondern blickt ehrlich in den Alltag einer jungen Studentin, die sich selbst sucht und dabei mit einer Schwangerschaft konfrontiert wird. Dabei schickt sie Lara und die Zuschauer durch ein Wechselbad der Gefühle, das vor Leben sprudelt und zwischen aufkommender Hoffnung und tiefer Tragik alles zu bieten hat. Ruhig, gefühlvoll inszeniert und von einer herausragenden Aylin Tezel getragen. Besonders eine Szene mit ihr ist so unglaublich herzzerreißend und traurig, das einem die Tränen nur so runterprasseln. Was Tezel da an Emotionen rausholt, verdient allergrößte Bewunderung. Grade in den dramatischen Momenten spielt sie bis zur absoluten Schmerzgrenze. Ganz groß.
Wer also verzweifelt Ausschau nach einem intensiven, authentischen Drama aus heimischen Gefilden hält. Bitte schön. Hier ist es.
Das Leben ist wie eine Feder im Wind - man weiß nie, in welche Richtung man gleitet, welche Höhen und Tiefen man erreicht, bis man irgendwann zu Boden fällt. Dieser Flug durch die Lüfte ist im Grunde nichts besonderes, nur ein physikalisches Zusammenspiel und doch liegt in seiner Einfachheit die unbeschreibliche Schönheit und Leichtigkeit, nach der wir uns alle sehnen. Man muss sie nur erkennen.
Dallas Buyers Club.
Ein Film, der in aller Munde ist. Eine Geschichte, die nach zig Jahren endlich den Weg ins Kino findet.
Es ist die Geschichte um den Texaner Ron Woodroof, einem charmanten Arschloch von einem Redneck. Schwulenfeindlichkeit gehört für ihn und seine Freunde genauso zum guten Ton, wie Schnäuzer und Cowboyhut. Sein Leben besteht aus Rodeo, Alkohol, Koks und Frauen. Bis er eines Tages eine niederschmetternde Diagnose erhält. AIDS. Lebenserwatung 30 Tage.
Das ist der Stoff, aus dem dieses Drama gemacht ist. Jetzt bleibt nur die Frage, was man aus so einer tragischen Ausgangslage erwarten darf. Vielleicht sollte man auch überhaupt nichts erwarten. Nicht jede AIDS-Tragödie ist gleichzusetzen mit einem berührenden Appell an Menschlichkeit und Toleranz. Jedenfalls hat er mich nicht auf die Weise erreicht, die aus einem Drama ein intensives, bewegendes Erlebnis macht. Es wird viel über Medikamente und Studien gesprochen - FDA, AZT, DDZ und gefühlt zwanzig andere Fachbegriffe. Das verleiht dem Film mit zunehmender Dauer eine Sachlichkeit, die schon an eine nüchterne Dokumentation über die zwielichtige Pharmaindustrie grenzt. Klar, Woodroofs Kampf gegen das System ist beeindruckend und verdient es erzählt zu werden, aber ich hatte das Gefühl, am Ende kämpft er mehr gegen die Windmühlen einer übermächtigen Lobby und nicht um sein (Über)Leben. Zu selten lässt sich der Film den emotionalen Freiraum, um in das Innenleben seiner Figuren einzutauchen. Zu wenig erfährt man über die einzelnen Charaktere.
Das ist schade, denn Matthew McConaughey spielt grandios auf und beweist sich endgültig als ernstzunehmender Charaktermime. Auch Jared Leto kann als Frau im Manne brilieren. Der weibliche Part von Jennifer Garner als übernachdenkliche Ärztin ist dagegen wenig glanzvoll.
Hevorzuheben ist auch der angenehme Humor, der trotz aller Ernsthaftigkeit nicht verloren geht. McConaughey haut schon mal den einen oder anderen Spruch raus.
''Mir gefällt ihr Stil, Doc.''
Ich wünschte der Stil von diesem Film würde mich auch besser gefallen.
Grade von den schrecklichen Vorwürfen seiner Adoptivtochter gelesen. Keine Ahnung was und wieviel da jetzt wirklich dran ist, aber wenn irgendwas davon stimmt, ist sein ganzes filmisches Schaffen einen Dreck wert.
Einer der ganz Großen seines Fachs ist von uns gegangen. Was für ein Verlust, was für ein Schock. Du wist mir fehlen Phillip Seymour. Dein Talent auf der Leinwand zu betrachten war immer ein ganz besonderes Vergnügen. Nun wird es ab heute ein anderes, viel traurigeres sein. Ruhe in Frieden.
Für mich neben Jürgen Vogel der beste deutsche Schauspieler in seiner Generation. Allein wie er in Inglourious Basterds Pub-Szene alle an die Wand spielt, ist ganz großes Kino. Von ihm wird man noch ne Menge hören. Es sei denn unsere schweigerschen Keinplannasen von der Filmindustrie tanzen mit ihm den christophschen Waltzer des Vergessens. Vielmehr hätte er eine Einladung zu Tarantinos nächsten Twist-Contest verdient. Da geht immer was :).
Auch wenn ''In the Company of Men'' nicht in the Company of Moviepilot durchgedrungen ist, er hat einen Blick verdient. Definitiv.
Ein kleiner, feiner Indenpendentstreifen um zwei Geschäftsmänner, die sich beschließen an der Frauenwelt zu rächen und einer taubstummen Mitarbeiterin das Herz zu brechen. Einfach so. Ein kleiner Spaß für zwischendurch. Das ist die Ausgangslage für ein intelligentes, bissiges Spiegelbild auf das Haifischbecken ''Mensch''. Frei nach dem Motto - die Starken fressen die Schwachen und die Rücksichtlosen die Gutgläubigen.
Sehr, sehr böse, verdammt zynisch, aber auf eine erschreckende Weise auch sehr ehrlich. Moralisch korrekte Unterhaltung und Wunschträume gibt es eben nur in Hollywood. Selten im Leben.
"Ab heute steht ihr alle in meinem Buch der coolen Leute!"
Gäbe es ein Buch der coolen Filme, ''From Dusk Till Dawn'' hätte seinen Platz aber sowas von sicher. Was für ein verrückter Trip, was ein fieser Grenzgänger der bitterbösen Unterhaltung.
Anfangs noch staubtrockene Gangsterkost, verwandelt er sich ab der zweiten Hälfte in eine blutige Schlachtplatte. Gangstergroteske, Roadmovie, Thriller, Vampir-Splatter. Dieser Film ist nicht nur ein Bastard, sondern ein ''verdammter (Genre)Bastard''. Rodriguez und Tarantino bündeln hier ihre ganz eigene Kreativität und drehen sie durch einen rostigen Fleischwolf aus zynischer Coolness und exzessiver Gewalt. Und was kommt dabei raus?
Ein denkwürdiges Feuerwerk aus knackigen Zitaten und ein abgefahrener Höllenritt nach Mexiko, der nach Tequila und Gedärmen schmeckt.
Buen provecho!
Nach diesem Film verspür ich große Lust, mich auf einen Hochsitz in der Küchenecke zu schwingen und das Küchenverhalten alleinstehender Dorfbewohner zu studieren.
Interessierte Gastgeber bitte melden :).
Was passiert eigentlich wenn man die Handlung nach Deutschland verlegt?!
Irgendwo in Sachsen. Der ehrenwerte Harry Braun, ein alter Kriegsveteran, geht auf große Rachemission und säubert die Plattenbauten. Hmm, könnte schwierig werden, aber wenn man den jugendlichen Abschaum nur tief genug in die bösen Schubladen stopft, lässt sich jede Selbstjustiz-Ode rechtfertigen. Jugend- und Migrationsproblematik für'n Arsch. Wir haben Harry Braun. Halleluja.
''Keep dringgin!''
Ne Komödie mit Arnie als Fitnesstrainer?! Hell Yes, warum denn nicht. Könnte richtig geil werden. Nur bitte ohne diesen bescheuerten Lappen auf seinem Kopf. Dafür hat Hollywood schon Nicolas Cage.
Großartige und viel zu unbekannte Mockumentary über einen Haufen Loser, die eine Wohnwagensiedlung unsicher machen. Hier wird gesoffen, geflucht, rumproletet und Scheiße am laufenden Band gebaut. Ein herrlich abgefuckter Spaß, irgendwo zwischen South Park und Al Bundy. Die Episodentitel sagen schon alles:
• Scheiß aufs College, lass' uns saufen
• Mr. Lahey hat mein Pornovideo
• Mrs. Petersons Hund dröhnt sich zu
• Ein Wohnwagen voller Dope ist kein Heim für ein Kätzchen
• Die meisten Hunde sind schlauer als Trevor und Cary
• Wenn ich nicht rauchen und fluchen darf, bin ich am Arsch
Eine wahre Trash-Perle unter den Serien.
Vorhersage 9 Punkte?! Äh klar, werde demnächst mit der ersten Staffel anfangen. Das Konzept hab ich zwar noch nicht ganz verstanden, aber ich hoffe es geht Richtung ''Battle Royale'' oder ''Running Man''.
16 (!!!) Filme seit 2010. Oh Robert, was machst du da nur?!
Der beste De Niro im neuen Jahrtausend.
Auch wenn der gute Bob mittlerweile einen Film nach dem anderen raushaut, mit guten Hauptrollen hat er sich in den letzten Jahen leider sehr zurückgehalten. Da war nicht viel. Umso schöner, dass er hier sein Talent nicht verschwendet, sondern in einem exzelenten Drama namens ''Everybody's Fine'' voll ausspielt. Es ist zwar nicht mehr die große Bühne vergangener Tage, aber eine absolut würdige.
Man sollte nur nicht den Fehler machen und sich von diesem fantasielosen Cover blenden lassen. Keine Ahnung wer das verbrochen hat, aber der Film ist alles andere als eine beliebige Mainstream-Komödie. Es ist ein ruhiges Drama, das zwar seine heiteren Momente hat, doch in erster Linie eine tragische Familiengeschichte erzählt.
Die Geschichte um Frank Goode. Ein einfacher Mann, ein harter Arbeiter, der sein ganzes Leben geschuftet hat, um seiner Familie ein gutes, sorgenfreies Leben zu ermöglichen. Nun ist die Arbeit getan, die vier Kinder erwachsen und im ganzen Land verteilt. Die Frau ist verstorben und seine eigene Gesundheit lässt ihn auch im Stich. Alles was ihm bleibt ist ein großes leeres Haus und Einsamkeit. Nicht mal die Kinder besuchen ihn. Kann das alles sein?
Nein, denkt sich Frank und macht sich selber auf die Reise. Er will einfach wissen, ob es allen gut geht.
Eine Familie kann stark wie ein Baum sein, aber jeder Baum hat seine zerbrechlichen Zweige. ''Everybody's Fine'' ist ein ehrlicher Blick auf dieses sensible Geäst aus unerfüllten Erwartungen, Enttäuschungen, Lügen und Wahrheiten. Im Grunde geht es hier um die Sehnsucht nach den Kindern, nach Familie. Nicht nach der heilen und perfekten, einfach nach Familie. Man kann sie sich nicht aussuchen und es ist vieles nicht so wie man es sich wünscht, aber ohne sie fehlt uns ein großer Teil zum Glück.
Wunderbarer Film und ein wunderbarer Robert De Niro, der seiner Figur ein ehrliches und charismatisches Profil verleiht. Auf dezente, zurückhaltende Weise, aber immer noch mit dieser faszinierenden De Niro Magic, die man nur noch selten in guten Rollen bewundern darf. Mehr davon bitte. Die Nebenrollen der Kinder können mit dem Meister (natürlich) nicht mithalten, fügen sich trotzdem gut im Film ein. Sam Rockwell hats schauspielerisch sowieso voll drauf. Kate Beckinsale und Drew Barrymore machen ihre Sache ordentlich, auch wenn zwei Darstellerin mit weniger Hollywood-Glamour vielleicht etwas besser gepasst hätten.
Aber gut, das ist Meckern auf sehr hohem Niveau. Der Film ist große Klasse und sei jedem ans Herz gelegt, der lebensnahes Emotionskino liebt. Hier bekommt ihr nicht nur einen grandiosen De Niro, sondern auch ein bewegendes Drama und ein tragisch-schönes Familienerlebnis, das berührt und zu denken gibt. Schließlich haben wir alle Familien, sind Eltern oder Kinder.
Kurzfilmalarm!
Manchmal geschehen doch Zeichen und Wunder.
Signs reißt einen jungen, schüchternen Mann aus seiner täglichen Monotonie und verzaubert mit einer charmanten Fenster-zu-Fenster-Romanze. Eine kleine, süße Lovestory, die einem zum Schmunzeln und Wohlfühlen einlädt. Erinnert vom Feeling etwas an 500 Days of Summer. Die Darstellerin sieht Zooey Deschanel auch ziemlich ähnlich.
Wer in der Stimmung für 12 Feelgood-Minuten ist, klickt hier.
www.youtube.com/watch?v=uy0HNWto0UY