Reload - Kommentare

Alle Kommentare von Reload

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    Ich war doch einigermaßen gespannt auf "Transformers 3: The Dark of the Moon". Ob im Bekanntenkreis oder hier auf MP, die Meinungen gehen sehr weit auseinander. Vom Actionkracher bis hin zum filmischen Offenbarungseid – alles war möglich. Jetzt weiß ich: Der dritte Teil knüpft nahtlos an "Revenge of the Fallen" an und das heißt, er ist ziemlich unterirdisch. Ich bin wahrlich kein Michael Bay-Basher, vor allem seine ersten Werke "Bad Boys" und "The Rock" sagen mir sehr zu. Selbst der erste Teil des Transformers Franchise hat mir doch gut gefallen. Aber bei Dark of the Moon stellen sich mir die Nackenhaare auf und rollen sich die Fußnägel zusammen. Warum? Da gibt es einige Gründe:

    Die Story: Im Grunde wird diese eigentlich gut weitergeführt. Allerdings nicht konsequent genug. Es werden zuviele dämliche Nebenschauplätze aufgemacht, die den Film nur schleppend voranbringen, garniert mit einigen nervigen Nebenfiguren, wo an erster Stelle wieder Witwickys Eltern zu nennen sind, die schon im zweiten Teil großes Fremdschämpotential hatten. Auch sonst wirkt alles extrem überraschungsarm und bietet nur eine Plattform für die platte Action. Natürlich erwartet man keine große Geschichte mit Tiefgang, es soll ja in erster Linie um Krach, Kawumm und Bumms gehen, aber so schlecht und desillusioniert hätte ich es nicht erwartet.

    Die Action: Gut, ich bin ein Verfechter der der guten alten Action der 80er/90er Jahre. Bruce, Arnie, Sly, das waren bzw. sind noch Typen, die brauchten in ihrer Hochzeit gar keine bzw. nur wenige CGI Effekte. Heutzutage ist die Filmindustrie soweit und kann Dinge wie die Transformers-Fights möglich machen. Das sieht dann und wann auch ganz nett aus, so richtig warm werde ich damit aber nicht. Größer, lauter und teurer heißt nicht gleich besser. Außerdem krankt Transformers 3 wieder an dem Makel der Unübersichtlichkeit. Nicht ganz so schlimm wie in Teil 2, aber wer gerade wen bekämpft ist manchmal nicht ganz ersichtlich. Dabei ist die Schnittarbeit teilweise erschreckend, einige fürchterliche Schnitte führen zu sinnlosen Übergängen.

    Der Cast: Über Mr. LaBeouf verliere ich lieber nicht so viele Worte, sonst schreibe ich mich hier um Kopf und Kragen. Der Typ fällt nur durch sein dilettantisches Schauspiel auf. Punkt. Mit Rosie Huntington-Whiteley als Ersatz für die genau so dämliche Megan Fox hat man auch die Wünsche der pubertierenden 13-jährgen erfüllt. In ihrer ersten Szene darf sie direkt ihren halbnackten Hintern in die Kamera halten. Das sagt eigentlich schon alles. Den Rest des Films steht sie auch einfach immer nur top aufgestylt in der Gegend rum und führt am Ende aber noch ein *Therapiegespräch für Dummies* mit Megatron. Grandiose Leistung. John Turturro ist auch wieder dabei. Warum tut er sich das an. Ich weiß es nicht. Noch schlimmer: Was zur Hölle haben da eigentlich Frances McDormand und John Malkovich verloren? Das kann nur am Gehaltsscheck bzw. am Bedürfnis in einem 200 Mio. Dollar Streifen mitzuspielen liegen. Na gut, wenn es bei dem einen Mal bleibt, kann man darüber wegsehen. Patrick Dempsey ging mir überraschenderweise nicht auf die Nerven, fand ich eigentlich ganz in Ordnung.

    Das Product Placement sowie die Glorifizierung des Militärs ist wieder so eine Sache für sich. Das große Konzerne den Film mitfinanzieren und dann ihr Produkt gezeigt bzw. genannt wird ist ärgerlich, aber auch unvermeidlich. Kann man mit leben. Das Bay und das US-Militär dicke Buddys sind ist auch kein Geheimnis. Patriotismus gehört zu so einem Film auch dazu, keine Frage, aber diese überschäumende Verneigung davor ist ebenfalls sehr fragwürdig, vor allem zum Ende hin nimmt es überhand.

    Kurz und knapp gesagt, "Transformers 3" ist einfach miserabel, da hilft auch die *Hirn aus – Action genießen* Methode nicht.

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    • 7

      Die vereinigte Ritterschaft des Mittelalters trifft auf MTV-Popkultur. Hört sich ein wenig schräg an - ist auch so. Nichtsdestotrotz macht "Ritter aus Leidenschaft" einfach nur Spaß. Eine flapsige Geschichte, ein super sympathischer Cast garniert mit Witz und passender Musik. Das ergibt einen kurzweiligen, unterhaltsamen Film, der sich vielleicht nicht ins Gedächtnis brennt, aber seinen Auftrag gegenüber dem Zuschauer durchaus zu erfüllen mag.

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      • Sehr gut, Vincent Cassel ist eh immer der Hammer.

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        • Cage würde da reinpassen, Lambert in einer Mini-Rolle wäre auch nicht zu verachten. Und zum Werwolf...Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.

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          • Das ist ja wie auf einem Basar hier. :)

            Außerdem vote ich dafür, dass sich Cruise Marie aussuchen darf. ;)

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            • Bei Assassins Creed kann ich auch nur zustimmen. Mirrors Edge könnte auch was werden. Und dann sollte bitte noch Day of the Tentacle verfilmt werden.

              • Ach, was war die Bullyparade früher klasse. Dann hat sich Bully vor allem durch Filme wie Sissi oder Hui Buh bei vielen ins Abseits gedrängt. Das er es jetzt als Schauspieler in einer ernsteren Komödie versucht, mag vielleicht aller Ehren wert sein, dass dabei aber was ganz Großes rauskommt, darf durchaus angezweifelt werden.

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                • Der komische Vampir aus Twilight wird Möchtegernverführer, der komische Werwolf hoppst sinnfrei durch einen Actionfilm...was kommt als nächstes? Mir grauts.

                  • Oh, Sam Shepard, lange nichts mehr von ihm gehört. Bin mal gespannt.

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                    • Das einzige Gaga was ich kenne, ist Radio Ga Ga von Queen.

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                        über Casino

                        Casino – ein weiterer Film aus der Martin Scorsese Schmiede. Ein weiteres Gangster-Epos, ein Werk über die Mafia mit einem hellen, glitzernden Schauplatz – Las Vegas. Scorsese entführt uns in die siebziger Jahre, als Vegas noch etwas anders war als heute. Es wird uns ein Abgesang über die Stadt des Glücksspiels erzählt, mit all den Tricks und Kniffen der damaligen Zeit, mit all der Ehre und Brutalität.

                        Wie so häufig bei Martin Scorsese gibt sich Robert de Niro die Ehre. Er verkörpert Sam Rothstein, einen Freund der Chicagoer Mafia, der nach Las Vegas geschickt wird, um für die alten Bosse ein Casino, das Tangiers, zu leiten. Dazu kommt später Joe Pesci alias Nicky Santoro, ein Familienmitglied sowie Jugendfreund von Rothstein, der für das Grobe zuständig ist. Irgendwann kommt es zum großen Knall…

                        Bis dahin wird uns eine große, fantastische Geschichte in knapp 3 Stunden erzählt. Man hat trotzdem das Gefühl, "Casino" hätte auch noch weitere 3 Stunden laufen können. Soviel gibt es wohl zu berichten. Aber was und wie wir es sehen, dass ist ganz großes Kino. Die Bildsprache wird natürlich von der Lichterstadt Las Vegas überstrahlt. Aber so etwas muss man auch erstmal richtig einfangen und gut in Szene setzen. Und das ist Scorsese und Kameramann Richard Richardson wunderbar gelungen, sei es im Casino selbst, auf dem Strip oder in der Wüste. Die bildliche Atmosphäre ist atemberaubend.

                        Dazu gesellt sich die Musik. Ich habe selten soviel Musik in einem Film erlebt. Sehr, sehr viele Szenen werden musikalisch begleitet, mal mit klassischen Symphonien, mal mit Musik der damaligen Zeit, immer passend zur jeweiligen Situation und Stimmung. So etwas kann auch schnell nerven, doch wenn es mit soviel Detailtreue und Perfektion umgesetzt wird, kann es den Film nur besser machen und zur Atmo beitragen. Die Kombination aus Bild und Musik ist makellos, ein vortreffliches Zusammenspiel.

                        Das nächste, was in "Casino" auffällt, sind die Voice-over Kommentare von de Niro und Pesci. Aus der Sicht ihrer Figuren, aus der Retroperspektive begleiten sie den Film, erläutern sie Szenen und fügen Details hinzu. Das macht das ganze noch interessanter, wenn man vieles nochmal aus der Sicht der Protagonisten erklärt bekommt.

                        Der Cast: De Niro und Pesci haben ja schon häufig mit Scorsese zusammengearbeitet und jedesmal hat es einfach funktioniert. Die beiden gehen völlig in ihren Rollen auf, wirklich großartig. Sharon Stone zeigt ebenfalls eine gute Leistung, fällt aber zu den anderen beiden doch etwas ab. Zu erwähnen ist noch James Woods, der als Beverly Hills Lude ein paar großartige Auftritte hat. Auch sonst ist die Besetzung stimmig, seien es die Casino Angestellten oder die Bosse und Schläger der Mafia, wirklich hervorragend.

                        Auch wenn ich persönlich die siebziger Jahre (schon gar nicht in Las Vegas) nicht miterleben durfte, so fühlt man sich durch "Casino" doch in diese Zeit zurückversetzt, als würde man dort gerne mal einen Abend in einem Casino verbringen. Für die Mafia war es eine wahre Goldgrube, nicht umsonst beruht Martin Scorseses Film teilweise auf wahren Begebenheiten. Scorcese hat sich dem Stoff angenommen, und in ein wahres Meisterwerk verwandelt, wo jeder Handgriff sitzt, ein wahrer filmischer Hochgenuss.

                        „Die Stadt wird nie wieder so sein wie damals. Nach der Sache mit dem Tangiers übernahmen die großen Konzerne die Casinos. Heute sieht es aus wie Disneyland.“

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                        • Ganz altmodisch alphabetisch. Aber dann ist der Film mal verliehen, dann ein paar Filme zu Freunde mitgenommen, dann liegt der eine da, der andere dort...im Moment herrscht Chaos.

                          • Bitte gebt dem Charmebolzen The Rock wieder einen richtigen Actionkracher, das will ich von ihm sehen.

                            @guggi: Wieder sehr schön recherchiert. ;)

                            • Ich will ne Verfilmung von Heimlich&Co.

                              • Da schau ich lieber das Kung-Fu Fighting am Ende von Bowfinger, das hat mehr Stil.

                                • Ich bleib dabei: Charlie Sheen geht mir im Moment nur auf den Sack, ob es die ganze Sache mit Two and a half Men ist oder was anderes.

                                  • Ja, das hört sich wirklich nicht originell an. Aber Patton Oswalt würde ich gerne nochmal sehen, seine Rolle als Spence war eine der besten in KoQ.

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                                    • Und wieder einmal Not gegen Elend, wenn man die kompletten Reihen betrachtet. Nimmt man nur die beiden ordentlichen Erstlinge, so gewinnt Saw 1, der doch einige fiese Kniffe beinhaltet.

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                                        • Schlimmer finde ich Daniel Brühl als Lauda.

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                                            • Einer der besten, wenn nicht der beste. Er stand immer für den feinen deutschen Humor. R.I.P.

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                                              • Einer der ganz großen, wenn nicht der größte deutsche Komiker ist von uns gegangen. Einer, der sein Publikum bis ins hohe Lebensalter amüsiert hat. Danke dafür.

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                                                • Zitat: "Terrence Malick ist die Schildkröte unter den Filmemachern"...

                                                  Wieder einmal vortrefflich formuliert ;)

                                                  • Wie duffy schon sagt, die drei Bilder machen den Braten auch nicht mehr fett. Trotzdem freu ich mich unheimlich darauf, das sieht alles verdammt gut aus.