Rob Gryzzly - Kommentare

Alle Kommentare von Rob Gryzzly

  • 7 .5

    [...] Glück gehabt dass „Django Unchained“ ein SPIEL- und kein Dokumentarfilm ist. Der gleichen Meinung war offensichtlich auch die FSK und verpasste dem Streifen ein mildes 16er Rating. Glückwunsch. Man traut jetzt den ganzen Hauptschul-Kevins und -Chantals zu, selbst zu erkennen dass Mord nicht cool und Rassismus kein Spaß ist. MUTIG! Appropos mutig. Tarantino war auch mutig und entschied diesmal, sich ohne Kapitel, dafür in einer linearen Erzählstruktur (sogar nach klassischem Drei-Akt-Schema!) zu bewegen. Good choice. Die Ästhetik bleibt aber gewohnt retro. Flashbacks mit blaustichigem Farbfilter, unruhige Zooms und Schwenks bei denen dem Zuschauer die Feder aus der Mütze springt. Alles schreit nach den Sixties. Der Soundtrack, mit Tracks von Altmeister Enio Morricone bis Hip Hop von Jamie Foxx selbst, ist wie immer ungewöhnlich aber genauso Stilmittel wie der zehn Liter Blutverlust nach einem Schusswechsel. Die Laufzeit ist mit 165min hart am Limit. 20 Minuten weniger hätten es auch getan. Mit dem Auftauchen von DiCaprio und Jackson verliert die Inszenierung im letzten Drittel etwas an Fahrt macht aber immer noch zu viel Spaß um sich jetzt drüber auszukotzen. Das Finale ist fulminant und entlässt den Zuschauer mit einem befriedigenden Gefühl – nämlich dem dass Cowboys jetzt wieder cool sind.

    P.s.: Wer sich für Trinkspiele interessiert, hier ein Vorschlag: Immer wenn im Film das Wort „Nigger“ fällt wird ein Tequila getrunken. Nach 30min seid ihr straff wie die Seemänner.

    Fazit

    „Django Unchained“ ist ein filmisches 7-Gänge-Menü, welches sein einziges Manko in der trüben Suppe zwischen Hauptgang und Dessert hat. Der Leinwand-Gourmet wird dafür mit einer schwarzhumorig-überdrehten Hommage an frühe Italowestern, einem grandiosen Cast und soviel Kunstblut belohnt dass man hinterher in eine Zelluloid-Fressnarkose fallen wird.

    Tarantinofans werden begeistert sein. Neulinge laufen Gefahr angefixt zu werden. Anschauen!

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    • 6 .5

      [...] Die Story: ???
      Wäre zwar fies wenn ich das so stehen ließe, aber nur gerecht. Die Story passt auch platzsparend auf eine Serviette. Stallone rettet mit seinem Action-Ensemble erst Schwarzenegger, bekommt dann von Willis einen furchtbar frech formulierten Auftrag, verliert bei Ausführung des Selbigen den Neuzugang Hemsworth, ist deswegen sauer auf den plutoniumklauenden Gangster Van Damme und haut mit Hilfe von Norris ordentlich auf den Putz. Achja und: BUMM, BRECH, BLUT, KABOLZ und RATTATATA...

      [...] Fans werden sich köstlich amüsieren. Da könnte man aber auch nur Standbilder ihrer Ikonen zeigen und der Saal würde beben. Hier werden allerdings Namen angekündigt, die im Endeffekt so wenig Screentime haben, dass es ein wenig frustriert. Norris-,Willis-, Scharzenegger- und Van Damme-Jünger werden zu Recht fragen: Das wars schon? Story sucht man vergebens und die Technik wirkt so alt wie die Darsteller selbst.

      Im Endeffekt kann man bei diesem Film keinen normalen Maßstab anlegen. Er schafft es den Saal zu füllen und Menschen zu begeistern. In diesem Fall ist der Film eben doch die Summe seiner Darsteller und befriedigt die Action-Fanbase. Jedem anderen sei davon abgeraten.

      • 8
        über Ted

        Was soll man sagen wenn man selber Fan ist? Nein der Film ist kein Meilenstein. Er ist streckenweise unausgegoren und hat auch ein, zwei filmische Längen. Manche Gags zünden nicht und sind zu sehr inszeniert. Im Gegenzug wurde der Film aber auch wesentlich weniger gehyped als andere Millionen-Blockbuster. "Ted" nimmt sich selber nicht zu ernst. Er will keine Offenbarung darstellen. Es geht schlicht um einen rumvögelnden, kiffenden Teddybären und seinen "Donner-Buddy". Als Bonus sehen wir eben Nutten die auf den Boden kacken. Ein gepflegter No-Brainer der zu keinem Moment mehr will als Unterhalten - und wer sich darauf einlässt wird auch prächtig unterhalten. Auf jeden Fall ein Tipp, später, für den Heimvideo Markt. Mit Freunden und einem Kasten Bier ist der Abend dann auf jeden Fall saved.

        Nicht perfekt. Aber sympathisch versaut!

        In diesem Sinne,
        F***ing Cheerio und viel Spaß bei Eurem nächsten Kinofilm.

        • 6 .5

          [...] Christian Bale liefert eine routinierte Performance ab. In dem Maße in welchem ihm das Script das erlaubt hat. Plötzlich wird festgestellt dass er ja kaum noch Knorpel in den Gelenken hat und deshalb eigentlich gar nicht mehr laufen können dürfte. Dann verdirbt er sich es noch mit Alfred, ohne den sich Bruce Wayne ja prinzipiell nicht mal einen Bat-Proteinshake zubereiten könnte, nur um schlussendlich mit zwei Frauen anzubändeln, sich den Rücken brechen (!) zu lassen, die Stadt zu retten und einen jungen Polizisten - John Blake (Joseph Gordon-Lewitt) - unter seine Fittiche zu nehmen der sich im Laufe des Films als echtes Boywonder herausstellt. Ich könnte mich jetzt in solchen Anspielungen verlieren und nahezu ewig so weiter machen - Fakt ist aber eines: Ich würde Nolan auf Dauer Unrecht tun. Objektiv betrachtet (und das fällt schwer bei so einem Film) hatte Nolan viele gute Ideen. Er hatte wahnsinnig gute Ansätze. Und alle, wirklich ALLE wollte er in dieser, seiner Version vom großen Finale unterbringen. Der Film ist nicht per sé schlecht. Aber der Zuschauer wird mit einem unbefriedigtem Gefühl zurückbleiben. Nicht episch. Nicht vollendet. [...]

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          • 5

            Der gut frisierte Semi-Pro-Skateboarder und Wissenschaftsnerd Peter Parker (Andrew "The Social Network" Garfield) wird als kleines Kind von seinen Eltern bei seinem Onkel und seiner Tante abgeladen. Die ehemals Erziehungsbeauftragten müssen nach einem Telefonat Hals über Kopf aufbrechen und waren ab da nicht mehr gesehen.

            [...] Marc Webb versteht sich durchaus auf eine schnelle, kurzweilige Inszenierung. Die Effekte sind State of the Art. Die Darsteller sind gut und spielen was auf den Tisch kommt. Leider hinkt das Drehbuch und stellt eine Version des Franchises dar, welche weder eben jenem gerecht wird, noch kreative neue Ideen hinzufügen kann und somit zu einem reinen Effektspektakel reduziert wird, welches derart krampfig versucht die selben Plot-Elemente wie sein Vorgänger einzubauen ohne diesen zu kopieren, dass er nach kurzer Zeit jedwede Spannung verliert. Superheld vs. Mad Scientist. Altbewärtes Prinzip in hyperaktiver Verpackung.

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            • 2
              über Tekken

              Schlumpf! Würde man das Wort "TEKKEN" gegen "Schlumpf" austauschen hätte der Film zwei Vorteile. Erstens: Die Story würde wieder Sinn machen. Zweitens: Es wäre angenehmer anzuschauen. Natürlich werden die Zelluloid-Liberalen sagen: "Naja - wenn ich eine Videospielverfilmung schaue darf ich eben nicht zu viel erwarten!" Und da gehe ich selbstverständlich konform und gebe mein Dito.

              [...] Genau DIE extravaganten Charaktere welche Tekken seinen Charme verleihen, fehlen leider zur Gänze. Da wartet der geneigte Knöpfchendrücker auf prügelnde Pandas und kickende Kängurus, Arnie-artige Androiden und listige Luchadores mit Puma-Maske und bekommt ca. sechs austauschbare Gestalten, die für einen durchschnittlich guten Martial-Arts-Film zu tuckig angezogen und für das vorliegende Projekt einfach zu lahm in Szene gesetzt worden sind. Um überhaupt noch an das Fanchise anknüpfen zu können werden Selbstverständlichkeiten als Eye-Catcher präsentiert. 10 Minuten lange Sequenzen über Powerhandschuhe und Jogginghosen, nur um zu rechtfertigen dass unser Jungchen nicht mit dreckigen Klamotten in den Ring stiefelt. Dem Film hätte es bestimmt gut getan wenn man statt diesem Pseudo-Drehbuch, den Darstellern einfach die Booklets der Spiele zu lesen gegeben hätte.

              [...] Wer gerne alles im Schrank hat was den Namen TEKKEN trägt sei dazu angehalten 3 Monate zu warten, dann nämlich sollte der Silberling für`n paar Mark Fuffzig beim Discount um die Ecke, in der Grabbelbox liegen.

              • 8

                Die Story alleine ist hollywoodreif und fesselt den Zuschauer an den Kinosessel.
                Wer Dokumentarfilme häufiger konsumiert wird sich freuen diesen Augenschmaus genießen zu dürfen. Publikum, welches üblicherweise Mainstreamkino konsumiert, wird sich eventuell an die Form gewöhnen müssen, an lange unbewegte Bilder und Stille. Schnitt und Inszenierung machen die Umgewöhnung jedoch einfach. Der Film betrachtet eine einzige Seite des Vorfalls und will auch nichts anderes als das. Gute Filme aus Deutschland müssen weder KeinOhrHasen, ZweiOhrKüken oder DreiLochStuten heißen und können trotzdem unterhalten. „Der Kapitän und sein Pirat“ ist der Beweis dafür.

                In diesem Sinne,
                Ein authentisch dokumentiertes Cheerio und viel Spaß bei Eurem nächsten Kinofilm

                • 4 .5

                  Ausgelutscht Episode 2338: AmftVitamine

                  Diana Amft & Susanne Fröhlich. Zwei Namen die bei bloßer Erwähnung den Östrogenspiegel jeder Frau hochschnellen lassen. Die eine schreibt Bücher mit Titeln wie "Moppel-Ich", "Runzel-Ich" und "Der Tag an der Vater das Baby fallen ließ" (!?). Die andere spielt schokosüchtige Assistenzärztinnen in "Doctor`s Diary" oder augenklimpert sich durch Sat.1 - Fernsehgurken wie "Plötzlich fett!" - man merkt also schon: Hier waren zwei Damen am Werk die sich gesucht und gefunden haben. Diana Amft darf Diana Amft spielen, in einem Film frei nach einem Buch von Susanne Fröhlich über Susanne Fröhlich.

                  [...] Ein Kompliment. Man hat für diese Produktion weder Kosten noch Mühen gescheut um wirklich die Crème de la Créme -auch für die Nebenrollen- der deutschen Laienschauspielerei ins Boot zu zerren. Oliver Pocher als Scheibenwisch-Penner-Punk (1min screentime), Yasmina Filali als irgendeine arrogante Zicke called Xenia (3min screentime) und Last but not Least: April Hailer als überkandidelte schwäbische Mutter die mit 100.000 € - Schecks um sich schmeißt (Schwäbin -> verschenkt Geld!; 5min screentime). Ein innerer Freudenschrei (ohne jede Ironie) ging durch meinen Kopf als ich plötzlich Sylvester Groth (Inglourious Basterds) als schrulligen Dessouverkäufer erblickte, der in seiner Rolle durchaus ein Highlight setzt und beweist warum er gerne auch mal für Deutsch-Amerikanische Koproduktionen gebucht wird. Diana Amft spielt die leicht verbitterte Mutti in spe routiniert. Sie spielt eben das was man von Ihr erwartet. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger. Und so stolpert, ruckelt, schluchzt und emanzipiert sich Amft alias Andrea von Szene zu Szene und präsentiert einen auswendig gelernten Gag nach dem Anderen. Die beiden Möchtegernväter Chris und Gregor zeigen NATÜRLICH ein reges Interesse an der Dame und dem Kind. Und obwohl beide nur die besten Absichten haben, wirkt weder der eine noch der andere sympathisch auf den Zuschauer.

                  Fazit
                  Ganz klar - Jein! Fans von Diana Amft werden diesen Film als filmische Antwort auf Filme wie "Kokowääh" und "KeinOhrHasen" akzeptieren und sich an dem gewohnt putzigen Spiel der Blondine erfreuen - Happy End inklusive. "New Kids"-Fans freuen sich über Pocher. In jedem anderen Fall ist der Film nur dann geeignet wenn man Lust auf (ganz) leichte Filmkost hat. Dann allerdings findet man schonmal die eine oder andere Szene zum Schmunzeln.

                  Leicht verdaulicher Film-Shake, dessen Nährwert gegen Null strebt.
                  Ausgelutscht statt frisch gepresst.

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                  • 4

                    Obacht. Hier kommen Auszüge aus meiner ERSTEN Kopf & Kino Rezension:

                    Revenge of the Sex-Buckel-Olli

                    [...] Völlig frech wird hier bei "Beauty and the Beast" abgekupfert dass sich die Fangzähne biegen. Catherine und Gina laden sich das gesamte, mysteriöse, unheilversprechende, fahrende Volk SELBSTVERSTÄNDLICH sofort zum Abendessen auf ihr Schloss ein. Schwer zu übersehen dass unsere Protagonistin nach 17 Filmminuten auf ihrem Holzstühlchen zerfließt wenn Sie den Oberbösewicht Lawrence anschaut. (Was verwunderlich ist. Hat dieser doch ständig diesen gewollt "unheimlichen" Gesichtsausdruck....ähnlich dem einer Hirschkuh beim Kalben!) Nach weiteren 5 Minuten hat natürlich der Zwerg (wie üblich: Phil Fondacaro) den beiden toupierten Hopfdohlen was in den Wein gemacht und ZACK wird auch schon blank gezogen. Lawrence der Magier entpuppt sich plötzlich als der böse Rüschenhemdvergewaltiger und zuppelt Catherine auf unerotischste Art und Weise die Klamotten vom Leib. Zwischendurch übergibt er dann sogar das Zepter an seinen Zwillingsbruder Oliver(!) - UNBEMERKT (!!).

                    [...] Was wir die nächsten 10 Minuten sehen dürfen ist im Prinzip ein Soft-Porno bei dem sich der Regisseur in dem Irrglauben verrannt hat dass dieses lieblose Herumgeruckele auf dem Bildschirm interessanter wird wenn man ständig Zeitlupe einsetzt und darunter noch eine pseudomittelalterliche Musik dudeln lässt. ABER: Es ist noch nichts dabei was irgendwie eine 18er Freigabe rechtfertigen würde. (..vielleicht mit Ausnahme der Tatsache dass der Zwerg auch mal ran darf!) Nachdem dann diese ersten vergeigten Minuten überstanden sind und sich der Horrorfilmfreund endlich auf einen Werwolf-Streifen freut kommt auch relativ zügig der Werwolf ins Bild gestolpert, der selbigen Titel NICHT verdient hat. Eine Mischung aus BigFoot, Grinch und dem Glöckner von Notre Dame steht also unserem Fetenluder Catherine gegenüber und schaut Sie drei Mal im Film so herzzerreißend, treudoof und schlecht gestaltet an dass man in diesem Film dann auch noch in den "Genuss" einer Szene kommen in der unsere Protagonistin ganz bereitwillig mit dem zotteligen Buckel-Olli verkehrt und die uns dann auch gleich noch offenbahrt wie Werwölfe während der Ejakulation wirklich gucken.

                    Fazit
                    [...] Eine Eisenstange im Bauch und ein Pfeil im Arm - das hat RTL mittlerweile auch im Nachmittagsprogramm. Und die zwei Szenen in denen mal die Darstellerinnen die Hüllen fallen lassen....sind auch die Szenen in denen Sie, wie auf einer Abi-Abschlussfete, ständig durch die Gegend geschubst, gezogen und geruckelt werden. Sex mit Zwergen & Haarigen Ungetümen....(erwähnte ich RTL schon?) Wer UNBEDINGT alle Filme sammeln muss die das Wort "Werwolf" im Titel tragen kann sich diesen Film gerne zulegen. Ansonsten bitte nur kaufen oder ansehen wenn man Freund von absoluten TRASH-Filmchen ist. (Obwohl es auch dann schon schwerfällt.)

                    WENN DIESER FILM FSK 18 IST, GEHÖRT "BAUER SUCHT FRAU" AUF`N INDEX!!!

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                    Ich halte mir jetzt etwas verschämt die Hände vors Gesicht, ähnlich dem Werwolf beim Koitus...

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                    • 7

                      Rentnerklöten im Stripperpuff

                      Jackass: Bad Grandpa sollte ursprünglich eine ausführliche Besprechung erhalten, doch bei einer Versteckten Kamera XXL ist die Spoilergefahr zu groß. Der vierte Teil der Jackass-Filmreihe mixt Stunts und derbe Sprüche zusammen mit versteckte Kamera – Gags und ummantelt das ganze mit einer fiktiven Story um den titelgebenden Grandpa Irvin Zisman (Johnny Knoxville) und seinen Enkel Billy (Jackson Nicoll). Dass Jackass: Bad Grandpa auf einem Niveau rangiert, welches bequem unter dem Teppich durch passt ist einerseits Fakt andererseits nicht schlimm denn entweder man liebt es knielange Fake-Klöten im Stripclub baumeln zu sehen oder eben nicht.

                      Was der Streifen aber durchaus gewährt, absichtlich oder unabsichtlich, ist ein ungewaschener Blick in viele Schichten der amerikanischen Gesellschaft und das ist mehr wert als alle angeschissenen Wände, umgefahrenen Schilder und Leichenschändungen summiert.

                      Fazit
                      Wenn ich mir vor laufender Kamera, unkommentiert, einen Löffel Schokopudding ins Fressbrett schmeißen lasse, ist das vermutlich genauso witzig und gratis noch dazu – aber so schön das prüde Ami-Volk ärgern könnte ich damit nicht.

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                      • 6

                        [...] Aber plötzlich kommt sie wieder, die Matthias-Schweighöfer-Schablone, die sich wie ein Zelluloidplätzchenausstecher über den Drehbuchteig stülpt, um diesen dann bei einer lauwarmen Inszenierung aufgehen zu lassen. Warum beim Spiel alle ein wenig drüber sind, weiß wohl keiner. Schweighöfer spielt ambivalenter als ein Borderliner, Diehl scheint noch einmal den SS-Sturmbannführer Hellstrom (Inglorious Basterds) aufleben zu lassen und Kubitschek ist routiniert aber scheint sich gedanklich auf einer Theaterbühne gesehen zu haben. Über Vorhersehbarkeit, ganze Musikvideosequenzen, Farbfilter und ähnliches habe ich mich bereits genügend ausgelassen. Nichts desto trotz gibt es immer wieder schön fotografierte, ruhige und vereinzelt auch Feelgoodsequenzen, welche interessanterweise meistens dann entstehen wenn keiner der Darsteller ein Wort sagt.

                        Fazit
                        Wer Lust auf die altbekannte Schweighöfersche Backmischung hat, bekommt was er kennt: große Kulleraugenkrokodilstränen-Plätzchen, mit Happy End Füllung und zwei Esslöffel guter Indimusik als Topping.

                        • 7 .5

                          Machen wir uns mal nichts vor: Erwachsene sollten ganz dringend den Flachmann in der Tasche haben, wenn Sie nach diesen 92 Minuten nicht völligen Brei im Schädel haben wollen. Allerdings ist der Streifen anständig inszeniert. Die Kulissen Quedlinburg und Wernigerode sind optisch hübsch anzusehen. Die CGI sieht gut aus, hat astreine Texturen und bewegt sich noch vor Hui Buh. Die Tatsache, dass Uwe Ochsenknecht, Herbert Knaup und diverse Kinderdarsteller absolut over-the-top grimassieren und knallchargieren ist dem Umstand geschuldet, dass die laufenden Meter, Windelbedürftigen und Sabberschnuten vermutlich wenig empfänglich für subtilen Humor sind. Aber einen anständigen Kinderfilm aus deutschen Landen hat man eh so selten. Da darf man ruhig einen Blick riskieren und den Nachwuchs mal ruhigen Gewissens ans Medium 'Kino' heranführen.

                          Fazit
                          Die deutsche Casper – Variante.
                          Krabbelgruppen freuen sich `nen Fleck in die Windel, Erwachsene haben es gefälligst zu ertragen.

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                          • 5

                            Twilight + Buffy + peinliche Dialoge. Chroniken der Unterwelt ist zielgruppenorientiert. Schade, denn wenn kleine Dämonenkinder von Werwölfen angefallen werden oder lovecraft`sche Monstren durch die Wohnung schleimen, weiß der Horrorfilmfan: Carpenter & Co. haben ihre Spuren hinterlassen. Mit dem Mut etwas anderes zu machen als FSK 12 Fantasy-Kitsch hätte aus dem Grundgerüst durchaus eine actionreiche Horrormär werden können...ach und Vampire sind scheiße, schwarze Omas arglistig und wer sich wie eine Domina aus dem Gothicpuff anzieht ist automatisch "nicht von dieser Welt".

                            In diesem Sinne,
                            werwolfpelzstriegelndes Cheerio und viel Spaß bei Eurem nächsten Film

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                            • 7

                              Die Geschichte des frischversingelten Schafhirten Albert (McFarlane) der Amanda Seyfried an Neil Patrick Harris verliert, dafür das Herz der (diesmal wieder) bildhübschen Charlize Theron erobert ist irgendwie niedlich. Mehr Potential hat da eigentlich der krude Sideplot um Giovanni Ribisi (immernoch Jungfrau) und seine Dauerfreundin und Prostituierte Sarah Silverman. Da gibt es nämlich alles was das verferkelte, vor-pubertäre Zuschauerherz begehrt: Sperma im Gesicht, üppige Dekolletees und alle 3 Minuten genug „Ficken“, „Anal“ und „Muschi“ um nach dem ersten Kinodate auf jeden Fall angeregte Gespräche fürs Bettlaken zu haben.

                              Der Film verläuft sich gegen Ende ein wenig in seinem RomCom-Plot und kann die Gagdichte der ersten Hälfte nicht ganz halten – dafür werden Zuschauer_innen mit popkulturellen, politischen und soziokulturellen Querschlägen belohnt... oh und... Schafspenis, ihgitt!

                              Der Kopf & Kino-Tipp: Omi und/oder Opi mal wieder auf einen gepflegten Western „wie in guten alten Zeiten“ ins Kino einladen!

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                              • 4 .5

                                47 Ronin hat viel Potential. Die Komponenten – ja, sogar Keanu Reeves – für sich genommen sind nicht das Problem. Das Spektakel will alles und noch mehr und verläuft sich dabei grandios in einem dunklen Wald, welcher in der Unerfahrenheit des Regisseurs wurzelt, in der verästelten Geschichte hängenbleibt und sich mit unausgegorener CGI langsam vergiftet. Wenn plötzlich die Credits über den Screen laufen, tun uns die Darsteller leid, welche allesamt ihr bestes gegeben haben, aber nicht gegen pathetische Dialoge und einen zusammenhanglosen Schnitt angekommen sind.

                                Sicherlich gibt es den Film bald auf diversen VOD-Portalen für'n Pferdeappel und'n Ei. Japanophile CGI-Fetischisten dürfen gerne einen Blick riskieren.

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                                • 7

                                  TV-Regisseur Anno Saul inszeniert anständig und lässt durchblicken, dass er in punkto Timing stark auf den amerikanischen und französischen Markt geschielt hat. Die Geschichte um Daniel (Yardim) und Thomas (Peschel), welche per Gruppentherapiehopping beim Genital-Lotto sex richtige mit Zusatzbumms erwischen um dann von stereotypen Frauenfiguren bekehrt zu werden, ist weder neu noch sonderlich originell, aber es ist witzig. Das Drehbuch ist streckenweise so holprig, dass ich nur annehmen kann, die Kollegen Autoren waren in den Schreibpausen selbst zum lustigen Rudelbumms geladen und deshalb nicht mehr zu einer tieferen Figurenzeichnung fähig. Der Humor allerdings lässt über einiges hinwegblicken, besonders im Mittelteil, bevor dann das Ende allzu schnell und konstruiert daherkommt.

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                                  • 7 .5

                                    Gareth Edwards löst sein Versprechen ein und bringt uns einen spirituellen Nachfolger des Toho-Godzillas auf die Leinwand. Andy Serkis hat sich erneut weiße Kugeln an den Strampler geklebt und beweist, dass er der Master of Motion Capture ist. Einen waschechten Kaiju Eiga erleben wir hier nicht. Vielmehr lässt sich der Zuschauer auf einen Katastrophenfilm ein, in dessen Focus menschliche Schicksale stehen, Häuser zusammenfallen und Aaron Taylor-Johnson Kinder rettet – all dies während zwei Straßen weiter Godzilla gegen Riesenparasiten kämpft.

                                    Nach diesem Film machen Kinder in der Grundschule nicht mehr das Seepferdchen, sie machen ihr grün-schwarzes Godzilla-Abzeichen!

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                                    • 7 .5

                                      Blutgletscher ist ein nett anzuschauender handmade Creature-Horror, der das Flair des Effektkinos der 80er und frühen 90er wieder aufleben lässt. Vielleicht zitiert er einmal zu oft seine Vorbilder, sowohl inhaltlich als auch filmisch. Dadurch kommt immer wieder der Gedanke an ein Carpenter-Rip-off. Wenn ihr demnächst in der Videothek seid, greift einfach nach Blutgletscher und redet dabei mit eurer Freundin, eurem Date oder eurer Mutter über die Anschaffung eines Hirsch-Käfer-Fuchs-Hybriden.

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                                      • 6

                                        Das schöne bei gefühlten 20 Figuren, welche alle etwas Beachtung erhaschen wollen, ist ja für den Rezensenten, dass wir Rezensenten das Thema gepflissentlich umgehen könn(t)en. James McAvoy als junger Professor Xavier ist hochdramatisch und zeigt diesen einen Gesichtsausdruck den jeder ungesunde Mann hat wenn er wieder zwischen Telepathie und Querschnittslähmung wählen muss – kein Witz, schaut es euch an. Hugh Jackman zeigt das was er zeigen muss, Muskeln, seltsame Frisur und einen ironischen Gesichtsausdruck wenn das Drehbuch wieder daran erinnern muss wie cool unser Wolverine doch ist. Auch Darsteller wie Jennifer Lawrence, Michael Fassbender oder Patrick Stewart sind nicht besser oder schlechter als sonst, es ist uns aber einfach scheißegal. Zu unwirklich, zu ungreifbar geht das Drehbuch mit den Charakteren um. Nichts an ihnen wirkt organisch. Jeder Querverweis auf frühere Filme wirkt schlussendlich wie ein Farce.

                                        Effekttechnisch ist X-Men: Zukunft ist Vergangenheit auf dem neusten Stand. EnergieBlitze, Tele-Party, ständige Verwandlungen, Riesenroboter und ein fliegendes Stadion verleihen dem Film das Kopf & Kino Prüfsiegel BOAH EY mit Zusatzqualifikation FACEPALM.

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                                        • Das ist natürlich genial. Ich hab ja auch ne komplette Galerie an Fake-Filmplakaten gebastelt. Die schleife ich demnächst auch direkt nach Cannes, schmeiß mir noch fix den guten schlechten Frack an und hoffe, dass sich Legendary Pictures, Nu Image oder Lionsgate dafür erwärmen können. Angenehm!

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                                          • Ich vertrete ja die Meinung, dass JEDER Film irgendwie seine Berechtigung hat. Es steckt immer Arbeit in einem Streifen, egal wie trashig er anmuten mag. Trotzdem verspüre ich gerade den Drang augenzuckend und apathisch grinsend einen imaginären Goldfisch aus meinem imaginären Goldfischglas zu klauben und ihn mir stumpf auf die Zwiebel zu hämmern.

                                            Potentielle Titel:
                                            - Sharknado Threesome
                                            - SharkThreedo
                                            - Sharknado Rising
                                            - Michael Bay's Sharkformers: Sharknado III
                                            - Sharknado: The New Breed/Bride/Bridge/Seed/Dawn/Storm
                                            - Sharknami
                                            - The Tech's Ass Sharksaw Massacre
                                            - Darling, there's something wrong with the fish
                                            - SelFish

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                                            • Und so beginnt der 1. Mai so gehaltvoll wie schon lange nicht mehr. Ich wünsche auch weiterhin alles gute, (Ex)Kollege. Und wenn einem einmal die Inspiration fehlt, weiß der erfahrende Leser: BetterCaulSaul.

                                              Tschüss.

                                              • Ich finde das schwierig und kann Webbs Dilemma verstehen.
                                                Besetzt man Simmons auf seine (Kult?)Rolle stellt man eine Brücke zum alten Kanon her. Momentan muss sich die Reihe eh schon Vergleiche zur Raimi-logie gefallen lassen (völlig zurecht!).

                                                Aber das eine oder andere Plot- und Designdetail verrät schon, dass sich die Verantwortlichen doch langsam wieder auf die Ursprünge besinnen. Gerade der Konflikt zwischen Harry und Peter aber auch die Erwähnung von Peters Tätigkeit als Fotograf weisen darauf hin, dass Webb & Sony sich kaum trauen von Raimi zu distanzieren. Das oder sie merken einfach erst viel zu spät, dass Spider-Man 1+2 fast alles hatten was das Fansherz begehrte - inklusive einem Fan am Steuer. (Über Teil 3 wurde sich ja bereits zureichend ausgekotzt!)

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                                                • Die Verantwortlichen des Ghost in the Shell-Franchises freuen sich jetzt selbstredend einen digitalen Ast ab! :D

                                                  Schön finde ich, dass der Klassiker Der phantastische Planet doch in den Top 10 gelandet ist. Ist angesichts des üblichen Mainstreams nicht selbstverständlich.
                                                  Die Platzierung von Ghost in the Shell 2.0 finde ich auch interessant, bedenken wir, dass es sich dabei um eine remasterte Version des Klassikers von 1995 handelt.

                                                  Ich meine bei NGE: TEoE blüht dem Liebhaber aber auch mehr als nur das Herz auf - da pumpen alle anderen Organe gleich mit! o.O

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                                                  • Liam Neeson hat bereits in Batman Begins und Star Wars bewiesen, dass er einer Comicverfilmung und eben auch SciFi/Fantasystoffen standhalten kann und nicht in Lächerlichkeit ertrinkt. Alter, Bart und Frisur passen wie angegossen. Was wollen wir mehr?

                                                    Bei Christoph Waltz hab ich ehrlich gesagt gerade nur im Kopf wie Doctor Strange plötzlich verschmitzt irgendwen angrinst und "BINGO!" wienert. oO

                                                    Viggo Mortensen machte schon bei God's Army eine gute Figur als Luzifer, warum also nicht auch eine Stufe drunter als Sorcerer Supreme?

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