RoboMaus - Kommentare
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Alle Kommentare von RoboMaus
"Wenn der Klingelbeutel voll ist, wird auch der Pfarrer glücklich sein"
Wie wahr - so war es immer, und so wird es wohl immer sein....
Es geht um das liebe Geld, um sehr viel Geld - fast 7 Mio. Pfund beträgt der Lottogewinn von Ned Devine, der in einem irischen Küstendorf mit 53 Seelen lebt. Doch als er davon erfährt, trifft den betagten Dorfbewohner der Schlag mit dem Lottoschein in der Hand. Um den Gewinn dennoch zu kassieren, inszenieren die Finder seiner Leiche sein Weiterleben, was aber schwierig vor den anderen Bewohnern und der Lottogesellschaft zu verbergen ist. Die Komplikationen nehmen zu.......
Wie in der späteren SF-Komödie 'Grabbers' (2012) lebt der Plot von der Schlitzohrigkeit und dem sympathischen Miteinander der Iren, ist dabei aber nie klischeehaft oder aufgesetzt. Vielleicht sind die Iren überhaupt nicht so, aber man nimmt es dem Film zu hundert Prozent ab - das allein ist schon eine Leistung. Dazu kommt ein amüsanter Grundton, der den Plot durchzieht und einige Lacher hervorbringt.
Doch er zeigt auch Realismus: selbst in der stärksten Gemeinschaft kriegt Mancher den Hals nicht voll, und für solche Leute muss man sich spezielle Lösungen einfallen lassen......
Eine rundum gelungene Feelgood-Komödie um Menschlichkeit und menschliche Schwächen, die man sich immmer wieder anschauen kann.
*****
Eines kann ich jedoch nicht verstehen: die Iren haben eine so schöne Insel mit atemberaubenden Küstenformationen - warum musste man den Film auf einer schottischen Insel drehen? Die Wege der Iren sind eben unergründlich :)
LEICHTE SPOILER, aber das dürfte bei dem Film kaum eine Rolle spielen.
'Das Ding aus einer anderen Welt' (1951) habe ich im Alter von 13-14 im Fernsehen gesehen und war belustigt: als der Mann aus dem Eis in der Elektrofalle verbrutzelt, gibt er ein stöhnendes "Oh, no" von sich - ganz genau hinhören! Das hat wohl meine Überzeugung entscheidend geprägt, dass Aliens und ihre immer wieder gesichteten Raumschiffe nicht von anderen Planeten kommen, sondern von der Zukunft der Erde....
30 Jahre bevor sich John Carpenter an das Remake machte, kam aus dem Stoff lediglich ein biederer SF-Streifen. Selbst für die fünfziger Jahre ist das recht einfallslos und dramaturgisch schwach, nicht einmal im Ansatz gruselig oder spannend, Welten entfernt von dem gleichzeitig entstandenen 'Der Tag, an dem die Erde stillstand' (1951). Es war durchaus möglich, auch zu dieser Zeit überzeugende SF-Filme zu machen.
Zudem ist der ganze Film von Plotholes durchzogen, was zwar damals kein Gewicht hatte, aber doch so manches Kopfschütteln verursacht (z.B., dass das UFO am Nordpol liegt, wo das Eis nur ein paar Meter dick ist, usw.)
Der Plot und die Inszenierung erinnern eher an ein B-Movie jener Zeit - hätte Carpenter nicht das epochemachende Remake inszeniert, wäre der Film heute vermutlich fast vergessen. Eine gute, witzige Idee hat er allerdings: der Ausseriridische ist auf fleischfressender Pflanzenbasis aufgebaut, weshalb es ihn nach Blut dürstet. Ein (Alien-)Vampir, der zur Abwechslung das Licht sucht - also, wenn das nicht innovativ ist.....
Hat Julie Christie in der Sexszene tatsächlich Donald Sutherlands Achselschweiß ausgeleckt? Da sollen neben der köstlichen Buttersäure noch Duftstoffe enthalten sein, die Frauen geil machen - hat man zumindest im Großversuch herausbekommen. Im Wartezimmer einer Arztpraxis einen Stuhl mit Männer-Achselschweiß benetzt, alle anderen blank belassen. ......und wo nehmen die meisten Frauen platz? Genau - Freunde, entsorgt eure Deos ;-)
Die Story ist mir eingefallen, weil ich mich während des Films mental beschäftigen musste. Ein Klassiker, dessen Namen man so gut kennt, als ob man ihn schon fünfmal gesehen hätte - vor Urzeiten habe ich den tatsächlich schon gesehen, aber der Inhalt war gedanklich verwaist. Kein Wunder: da ist so gut wie nichts.
Ewig lange Einstellungen in typisch Siebziger-Manier. Dialoge wie Seifenblasen - schön bunt durch den Raum wabernd, Myriaden, doch ihr Zerplatzen hinterlässt eine unangenehme Leere. Donald Sutherland arbeitet an altem Kirchengemäuer...... gaaaaaaaaaaaanz wichtig........ zwischendurch blitzt in kurzen Szenen eine Story auf: Sutherland und Christie haben ihr Kind verloren, doch eine blinde, medial begabte Frau "sieht" es zwischen ihnen und beschreibt es korrekt. Aha, also doch ein Mystery-Thriller...... oder eher ein Psychodrama um unverarbeitete Psychosen?
Die Szene wäre etwas für eine Esotherik-Satire: als die blinde Frau "Kontakt" mit Sutherlands Tochter bekommt, stöhnt sie wie im Orgasmus und schiebt dabei rhythmisch ihre Brüste zusammen, wieder auf, zusammen, jaa, jaaa, jaaaaa, jaaaaaa...... wenigstens gab es etwas zu lachen.
Nee, im Ernst, Freunde - das kann man doch nicht ernst nehmen. Ich weiß, dass der über die Venedig-Atmo und das Getragene eine Menge Leute abholt, die hier Höchstnoten verteilen. Jedem das Seine, aber mehr als eindreiviertel Stunden Langeweile mit Psycho-Anspruch kann ich hier nicht erkennen. Sorry.
Ein Kästchen mit dem gut versteckten Geheimnis ewigen Lebens, einer Art Elixier, das ein Mediziner der 30er Jahre erstellte. In der zehnminütigen Anfangssequenz wird gezeigt, wie das Kästchen durch die Jahrzehnte seine Besitzer gewechselt hat, jeweils unterlegt mit dem typischen kulturellen Hintergrund (Krieg, Musik, Lifestyle usw.). Eine der originellsten Einführungen, die ich seit Langem gesehen haben.
Die Story um das Mittel ist interessant, ideenreich und hat ein paar Wendungen bis klar ist wie die Fronten verteilt sind, und worum es in Wirklichkeit geht. Dabei gibt es auch üble Nebenwirkungen....... Über die ersten zwei Drittel unterhält 'Respire' auf diese Art sehr gut, flacht dann leider ab und büßt zum Finale hin viel seiner Qualität ein, indem man auf vorhersehbare 08/15-Genrekost verfällt: (SPOILER) z.B., der Bösewicht ist an einen Stuhl gefesselt - weil die Guten nicht einmal das ordentlich hinbekommen, bringt er natürlich die Schnur auf..... SPOILER ENDE).
Schade, dass hier technisch und darstellerisch alles auf B-Movie Niveau mit einem entsprechenden Budget ist. Die starke Story hat das Potential mit guten Effekten, einer ausdruckstärkeren Inszenierung, sowie besser ausgeführten Horrorelementen ein kolossales Filmerlebnis zu liefern.
Vielleicht nimmt sich eines Tages W.N. Refn des Stoffes an :)
Wenigstens müssen sich die Deutschen beim Horrorthriller international nicht verstecken. Der ist genauso schwach wie die große Masse an Filmen, die aus Amerika oder sonstwo auf uns zurollt.
Der "Nachtschlitzer" hat wieder einmal ein Opfer gefangen und kommuniziert das dem Moderator einer kleinen Radiostation. Nur wenn der die richtigen Antworten gibt, kann er den Mord an dem Mädchen verhindern....
Nach gut einer Stunde Unterhaltung über Telefon und Radiosendung war die Langeweile kaum noch zu ertragen. Die restlichen zwanzig Minuten bringen zwar wieder etwas Leben in diesen Plot, das auch handwerklich solide, doch es bleibt der Eindruck von Zeitverschwendung.
Zu Halloween ein Film, der es wahrlich verdient an diesem Tag gesehen zu werden.
Sam Raimi hat geschafft, was nur Wenigen gelingt: eine Fortsetzung, die rockt und die es in sich hat, dazu ein Bruce Campbell in Hochform als Ash, der in den Wahnsinn getrieben wird. In 'Tanz der Teufel' (1+2) kommt es nicht auf die Story oder die Handlung an, sondern nur auf die Situationen, Masken, Effekte, den Score und, vor allem, die Inszenierung.
Kamerafahrten dicht über dem Untergrund und durch das Haus, gepaart mit einem angsteinflössenden Score aus sperrigen Klängen und diabolischem Flüstern erzeugen unweigerlich den Eindruck des Bösen, das Campbell auf den Fersen ist. ....ohne dass irgendetwas zu sehen wäre, außer dem Waldboden oder den Wänden des Hauses - das ist Kunst.
Die Dichte an guten Horror-Plotideen ist atemberaubend, von Raimi stellenweise so hintereinandergepackt, dass es keine Sekunde Verschnaufpause gibt. Dazu sind die Masken schön derb, natürlich alles handgemacht wie es sich für die Achtziger gehört. Wenige Szenen setzen Animation ein, die mit der damaligen Technik noch sehr ruckelig wirkt und worüber man aus heutiger Sicht hinwegsehen sollte - es macht nur einen kleinen Bruchteil des Plots und steht im Hintergrund.
Neben alldem ist 'Tanz der Teufel 2' auch witzig, Trash der besten Sorte wie er in diesem Genre nur noch sehr selten produziert wird. Hier gibt es aus den Situationen heraus viel zu lachen, nicht die üblichen albernen Sprüche.
....und es war gut.
Käfer-Horror, der sich nie ernst nimmt. Die Käfer sind gut gemacht - in einem Endzeitszenario haben sie die Menschheit bis auf ein Häuflein Überlebender in Kokons eingesponnen, um sie bei Gelegenheit auszusaugen. Doch die Überlebenden wissen sich zu wehren.....
Leider ist das zu sehr auf Horrorkomödie getrimmt, um ernst oder gruselig zu wirken, und es ist weder witzig noch derb genug, um als guter Trash durchzugehen.
Durch die Käfer ist das noch einigermaßen unterhaltsam, ansonsten ein Horrorfilm, den man beinahe so schnell wieder vergisst wie man ihn eingeschalten hat.
Oje - norwegischer Backwood-Horror, amateurhaft aus 'Vacancy' (2007) und 'The Texas Chain Saw Massacre' (1974) zusammengelötet. Wie im Letzteren passiert den halben Film lang nichts, dann schnappt die Falle zu. An vielen Stellen unlogisch, die Kampfhandlungen hanebüchen. Beispiel gefällig? Das Opfer hat sich befreit, den Psychopathen zu Boden geschlagen und versucht sich an ihm vorbeizuschleichen (!), anstatt ihm noch eine überzuziehen. Was dann kommt, wäre selbst einem Fünfjähigen klar....... Etwas Dämlicheres habe ich schon lange nicht mehr gesehen.
Eigentlich nur langweilig, aber weil die Ideen auch noch im Genre geklaut sind, sinkt die Bewertung weiter ab.
Das war der langweiligste Psycho-/Mysterythriller seit Langem, unter der Aufsicht von Guillermo del Toro produziert. Zu Beginn ist es noch interessant, geheimnisumwoben, doch nach einer halben Stunde fragte ich mich, ob die Story irgendwann weitergeht, und eine weitere Stunde später fragte ich mich das immer noch..... Der Plot eiert ständig um den heißen Brei, wobei das Momentum irgendwann gegen Null geht. Von Spannung keine Spur.
Eine halbe Stunde vor Schluss lässt er die nicht unerwartete Katze aus dem Sack, um in der verbleibenden Zeit noch etwas Thrill zwischen den sich belauernden Protagonisten zu präsentieren. Leider ist das derart vorhersehbar, dass weiterhin jegliche Spannung ausbleibt...
*****
Es ist einer dieser schönen Tage zur Halloweenzeit - den ganzen Tag steht die Sonne am Himmel und möchte den abgedunkelten Raum des Heimkinos durchfluten. Wie von einer magischen Hand geführt, erhob ich mich aus dem Sessel, ließ die Jalousie hoch und empfing das Tagesgestirn mit offenen Armen. Del Toros Langweiler war mit dem vorzeitigen Klick auf die Fernbedienung vergessen - so schenkte ich mir noch zwanzig Minuten Lebenszeit, setzte mich mit dem Kansas-Album 'Song for America' auf die Terasse und genoss das Leben. Yeah.
Zum Halloween-Wochenende nahm ich all meinen Mut zusammen um zu sehen, was an 'The Devil's Rejects' wirklich dran ist. Trotz sehr hoher Bewertungen roch das im Vorfeld nach einer einfallslosen, stumpfen Gewaltorgie. Letztendlich ist es das auch. Was man Rob Zombie nicht absprechen kann, ist, dass er Gewalt mit einer gewissen Ästhetik inszeniert, vor allem ganz am Ende.
Ein paar Psychopathen entkommen einer Polizeirazzia auf ihrer Farm, wo sie zu Dutzenden Opfer abgemetzelt hatten. Auf ihrem Roadtrip terrorisieren sie Leute und bringen sie um, doch der Sheriff ist ihnen auf den Fersen. Der entpuppt sich ebenso als Psychopath, fängt die Typen, foltert sie, ist aber zu dämlich sie erledigen......
'The Devil's Rejects' setzt tatsächlich nur auf die Inszenierung von Gewalt als Stilmittel, ist ansonsten immer vorhersehbar, nie spannend und langweilt schon nach zehn Minuten - bei der hanebüchenen Erstürmung der Farm stellt sich heraus, dass die Typen auch noch immun gegen Tränengas sind...... No, thanks.
War doch gar nicht so schlimm wie es die Community-Wertung vermuten lässt. Vielleicht schwingt da auch etwas Enttäuschung mit, einen geliebten, knallharten Actionhelden in so einer Rolle zu sehen.
Rein als Familienfilm betrachtet funktioniert 'Babynator' ganz gut: die Handlung ist kindgerecht anspruchslos, die Kids wirken authentisch mit all ihren Problemen, und Vin Diesel spielt was er immer spielt: einen Typen, der harte Aktionen und Drill gewohnt ist - damit versucht er die Kids in der Spur zu halten, was diverse Probleme verursacht, aber mit der Zeit auch Vorteile bringt....
Diesel zur der Abholung im Kindergarten, wo ein Tohuwabohu ausbricht: "...und ich dachte, der Krieg wäre die Hölle". Der Humor mit einem Schuss Selbstironie passt, ist aber wie immer Geschmackssache. Es langweilt nicht, ist interessant und amüsant: was will man mehr von einer Komödie?
Adam Sandler als Wutnickel und Asso auf dem Golfplatz. Er würde natürlich sofort herausfliegen, doch zwei Dinge halten ihn auf Kurs: er hat durch sein früheres Eishockeygebolze den mit Abstand weitesten Abschlag, und die Einschaltquoten steigen durch sein rüpelhaftes Benehmen - der beste Schutz überhaupt, wie ein Beamter des Golfsports: unkündbar.
Der Witz lebt vom Kontrast zur Golf-Elite, die über Sandler die Nase rümpft, mit Auftritten von albern bis obszön. Da kommt es natürlich besonders gut, wenn er auch noch gewinnt. Die ersten zwei Drittel sind erstaunlich ideenreich, amüsant und beherbergen einige starke Lacher. Danach flacht es ab, weil sich die Gags wiederholen oder schlechter werden (z.B. die Sequenz, worin er mit einem Golfveteran im Doppel antritt und sich mit ihm streitet), und Sandler es versäumt, auch aus Situationen außerhalb des Golfplatzes humoristisches Kapital zu schlagen.
Insgesamt eine gute, leicht überdurchschnittliche Komödie mit einem zwar nicht durchgehend, doch über weite Strecken überzeugenden Sandler.
Anfangs zieht 'The Messengers' gut vom Leder - da dachte ich, dass das ein wirklich starker Spukhaus-Grusler werden könnte. Doch mit zunehmender Dauer flacht er ab und verfällt schließlich in die üblichen Klischees, z.B., dass die Kratzspuren der materialisierten Geister im Keller (wo sonst?) auf dem Mädchen als Selbstverletzungen gedeutet werden....
Die Story bringt hauptsächlich Stereotypes, das man schon Dutzende Male gesehen hat, nach dem Motto: "keiner erkennt den Geist, nur ich und der ganz Kleine......, warum glaubt mir niemaaaaand!?". Dazu fliegen immer wieder Raben durch den Plot, bekanntermaßen die okkulten Unheilsbringer, die in keinem Gruselfilm fehlen dürfen, der etwas auf sich hält. Wen es da nicht gruselt, dem ist nicht mehr zu helfen. Gegen Ende wird auch noch 'Shining' (1980) bemüht...
Einfallslos.
Lynch meets Refn - Fans dieser Regisseure sollten in 'Der Tod weint rote Tränen' einen Blick riskieren, denn er vereint das Bodenlose von Lynchs Handlungsabläufen und einer gewissen Symbolik mit Refns Bildsprache. Vor allem die erste Viertelstunde ist interessant und beeindruckend gemacht, danach wird es für meinen Geschmack zu abgedreht, bleibt aber weiterhin auf künstlerisch hohem Niveau. Manches erscheint von der Inszenierung her innovativ und allein dadurch ansprechend. Frauen sind selbstverständlich meistens nackt, und ähnlich wie bei Refn wird ordentlich geschlitzt....
Dem Ganzen unterliegt eine rudimentäre Story, vielleicht auch nur eine Plotidee - in einem Haus verschwinden Leute, doch niemand weiß wie und wohin. Es stellt sich heraus, dass hinter den Wänden und Decken der Wohnungen ein separater Bereich existiert, in dem Übles abläuft. Leider wird das nur in manchen Szenen angedeutet und inhaltlich abstrus ausgeführt.
Schade, es hätte nicht viel gebraucht, um diesem Film jenseits des Mindfucks einen Sinn zu geben und eine wenigstens halbwegs durchschaubare, packende Handlung mit der beeindruckenden Inszenierung zu kombinieren. Doch Künstler machen keine Kompromisse.....
Das wohl wichtigste politische Ereignis der Nachkriegsgeschichte: John F. Kennedy rettete die Welt im Oktober 1962 vor dem Atomkrieg. Die Sowiets haben in aller Stille mindestens 40 Atomraketen mittlerer Reichweite nach Kuba geschafft und sind im Begriff sie scharf zu machen...... Im Endeffekt ist nichts passiert, weil die Sowiets sie abgeräumt haben, weswegen die Bedeutung im Nachhall nicht so durchscheint wie z.B. der Mauerfall 1989. Dennoch repräsentiert das Erreichte eine ungeheure Leistung aus Diplomatie und kalkuliertem Handeln gegen erhebliche Widerstände.
Ungefähr das ist die Kernaussage von 'Thirteen Days', der die polarisierten Lager in der US-Regierung jener Tage gut darstellt: auf der einen Seite die Kommissköppe, die sofort einen Angriff starten wollen und eine Eskalation in Kauf nehmen. Auf der anderen Kennedy und sein engster Berater, die eine Eskalation unter allen Umständen verhindern wollen (sehr stark: Bruce Greenwood und Kevin Costner). Kennedy kämpft nicht nur gegen die Sowiets, sondern auch gegen sein komplettes Kabinett.
Der Plot transportiert überzeugend die Anspannung und die schier unlösbaren Probleme, wobei nur ein Fehler den globalen Atomkrieg zur Folge haben kann. Er beleuchtet auch die Mittel der Diplomatie, die Kennedy einsetzte, um sich mit einem Gegner zu verständigen, dessen Schritte man nur erahnen kann und mit dem es keine direkte Kommunkation gibt - deswegen führte Kennedy im Jahr darauf den sog. "Heißen Draht" ein, um im Notfall direkt mit dem Sovietführer sprechen zu können.
Nach wiederholter Sichtung fällt aber auch auf, dass der ohnehin schon dialoglastige Plot erhebliche Längen hat und sich z.T. in unnötigen Nebenhandlungen tummelt. Hier wäre (eine halbe Stunde) weniger mehr gewesen.
Ein sehenswertes Politdrama, vor allem für Leute, die dieses Ereignis nur von einer Erwähnung im Geschichtsunterricht kennen.
Wer den starken 'Cadillac Records' (2008) mit Adrien Brody gesehen hat und etwas ähnliches erwartet, könnte enttäuscht werden. Hier gibt es kein Drehbuch oder Schauspieler, die eine bewegende Story nachspielen, sondern eine reine Doku über den riesigen US-Plattenladen 'Tower Records', der 2004 Bankrott ging. Dabei hört man fast nur Interviews von Zeitzeugen, sowie etwas Original-Footage.
Das wird mit der Zeit ermüdend, vor allem wenn man nicht voll und ganz in dieser Thematik steht. Wohlgemerkt: hier geht es nicht um die Produktion von Musik, sondern nur um deren Verkauf. Das hat seine interessanten Aspekte durch die Zeit, beginnend in den frühen Sechziger Jahren bis in die mittleren 2000er. Jeder Abschnitt hat seine Besonderheiten oder kleine Revolution wie das Aufkommen der CD ab ca. 1990; Napster und iTunes führten zum Niedergang. Dennoch hätte man das ansprechender präsentieren können, z.B. mit mehr Musik & Kultur aus der jeweiligen Periode, anstatt endlose Interviews.
Eine nette Geschichtsstunde, die man mit dem Pausenklingeln abhakt, nachdem man vom Lehrer wachgerüttelt wurde :).
Die Ästhetik von Visitenkarten, winzige Portionen zu abenteuerlichen Preisen im Luxusrestaurant, eine Verlobte und eine Geliebte, Sexspielchen mit Prostituierten, Verachtung von Prophanem, wobei dessen Abgrenzung täglich höher steigt - die Welt wird langweilig, wenn einem das Geld nie ausgeht und es bald nichts mehr gibt, woran man sich noch aufgeilen kann. Dazu die Kumpel-Yuppies, die tatsächlich eine bessere Visitenkarte und zu allem Überfluss eins der wenigen Appartements mit Blick auf den Central Park haben - welch ein Frust.....
Christian Bale alias 'American Psycho' löst das Problem, indem er einen neuen Nervenkitzel findet: Leute ermorden, bevorzugt die "Widersacher". Das kann man als Zustandsbericht über die kranke Gesellschaft "da oben" ansehen, im weitesten Sinn vielleicht auch als Satire.
Abseits dieses Anspruchs hat mich 'American Psycho' nicht überzeugt. Der ständige Yuppie-Talk nach dem Motto "mein Haus, meine Yacht,...." langweilt recht schnell. Gleiches gilt für Bales Aktionen - sie wiederholen sich (vor allem sein Aufgabeln von Prostituierten und die anschließenden nichtssagenden Unterhaltungen), es ist immer vorhersehbar was er macht, begleitet von Sarkasmus, der den Opfern sich jedoch erst als solcher offenbart, wenn sie in seiner Falle sitzen.
Der Plot ist eher eine Charakterstudie als ein Thriller oder ein Drama; infolgedessen kommt so gut wie nie Spannung auf. Auch wenn er zum Ende noch die Richtung ändert, bleibt ein fader Nachgeschmack.
Uninteressant.
Nichts Neues im Spukhaus - der Geist im Keller will einfach nicht dortbleiben, freut sich aber, wenn hin und wieder ein Ahnungsloser vorbeikommt....
Der Plot ist einfallslos, pathetisch, aber noch erträglich und lebt von seinen trashigen Momenten, die zwischendurch aufblitzen. Im Finale kommt es dann knüppeldick mit Splatter und anderen Einlagen, und sogar witzig, wenn der Geist zum Bleiben einlädt.....
Für einmal reicht's.
Der Titel verheißt auch im französischen Original eine Fortsetzung des ersten Teils, die inhaltlich jedoch nicht stattfindet. Es ist eher die Weiterführung des Konzeptes, dass zwei Cops getrennt an ihren eigenen Fällen sitzen, die sich dann zu einem Fall vereinen. Ebenso bleibt man im Bereich des Psychopathenthrillers, der mit Okkultem und etwas Nazi-Hintergrund vermischt wird. Der Aufbau ist sehr ähnlich, wobei sogar einige Details aus dem ersten Teil direkt übernommen wurden (z.B. die Prügel-Einführung von Renos Partner-Cop, oder die Dauerlauf-Verfolgung eines Typs in Mönchskutte). Da wären ein paar neue Ideen besser gewesen.
Die Story ist interessant und schlüssig, mit einigen wirklich spannenden Momenten, wobei auch die Action nicht zu kurz kommt. Nur das Ende hätte wieder einmal so nicht sein müssen - warum sich bei 'Indiana Jones' bedienen, wenn man bisher storytechnisch so viel richtig gemacht hat? Für eine inhaltlich überzeugende Auflösung bieten sich viele Ansätze, doch man dachte wohl, dass das Publikum so etwas braucht.
Dafür wird man neben einem starken Jean Reno mit einem überzeugenden Auftritt von Christopher Lee als Bösewicht belohnt - immer wieder ein Vergnügen, ihn in solchen Rollen zu sehen.
Noch ein guter Thriller, aber nicht mehr so gut wie der Vorgänger - zum Glück hat man von Teil 3 abgesehen.
'Die purpurnen Flüsse' repräsentieren sinnbildlich das Blut des perfekten Menschen in der Nazi-Ideologie, die auch in Frankreich ihre Anhänger hat. Jemand initiiert in diesem Milieu eine Mordserie, die nach rituellen Hinrichtungen aussieht und die Mauern einer Elite-Universität erschüttert. Ein Psychopath? Rache? Die Vorfälle rufen das Cop-Duo Jean Reno & Vincent Cassel auf den Plan, doch bis sie vereint agieren, recherchieren sie getrennt an Fällen, die verbunden sind und auf die richtige Spur führen. Ein gelungenes Konzept zur Einführung der Charaktere.
Die Story ist interessant, vermischt geschickt einen Psychopathen-Thriller mit Elementen von Okkultem - 'Der Name der Rose' (1986) meets 'Se7en' (1995). Man erkennt den Einfluss dieser Klassiker, doch das Resultat steht durchaus auf eigenen Füßen und kann sich sehen lassen, auch wenn es nicht ganz an die beiden Filme herankommt. Der Plot ist spannend und besitzt eine zupackende Härte an den richtigen Stellen - Jean Reno, wie man ihn gewohnt ist.
Bis kurz vor Schluss wird eine stimmige Handlung präsentiert, die Aufmerksamkeit erfordert, um die vielen Details zu einem Bild zusammenzusetzen. Dann schert sie doch noch aus - gemessen am bisherigen Plot wirkt das Ende unpassend überkonstruiert. Das, und dass relativ schnell klar ist, wer hinter den Morden steckt, nagt etwas am trotzdem noch sehr guten Gesamteindruck.
Starke, kurzweilige Unterhaltung.
Es ist schwierig etwas über zu 'The Broken' zu schreiben, ohne zu spoilern. Nur soviel: die Idee zu diesem Mystery-Thriller ist nicht neu, wird aber hier in einem ruhigen, interessanten und streckenweise spannenden Plot verarbeitet. Angenehm fällt auf, dass im Aufbau nie zuviel preisgegeben wird, doch leider hinterlässt er den Zuschauer auch am Ende mit ein paar Fragezeichen.
Lena Headey liefert eine starke Leistung als verwirrte Protagonstin ab, der man gespannt auf dem Weg zu sich selbst folgt, wobei das Tempo manchmal etwas höher sein könnte. Das Manko ist nicht, dass der Film ruhig ist, sondern dass er dazu ein paar Durststrecken aufweist, in denen weder etwas passiert, noch die Handlung weiterkommt.
Ein guter Genrebeitrag der Briten, der Aufmerksamkeit erfordert.
Zwei Kleindealer verticken Drogen, hängen in der Bar ab, diskutieren ihren Alltag und feilschen mit anderen Dealern um die Preise - nach einer halben Stunde fragte ich mich, ob in 'Pusher' noch etwas Nennenswertes passiert, oder ob das bis zum Ende so weitergeht. Letzteres.
Der Plot ist weitgehend ein Doku-Drama, oder eine Hautnah-Reportage, bei der die Kamera ständig den beiden Protagonisten, ihren Unterhaltungen und Aktionen folgt.
Das Ergebnis ähnelt einer Milieustudie, uninteressant, nicht spannend und dramaturgisch äußerst flach. Viel zu viel Gerede um Dealer-Probleme, das so interessant ist wie ein Kokain-Beutel im Arsch eines Drogenschmugglers.
W.N.Refn hatte mit seinem Erstling noch nicht den ausdrucksstarken, optisch beeinduckenden Stil seiner neueren Filme. Dafür wird (viel) mehr geredet, was nicht gerade ein Vorteil ist, wenn es praktisch keine Story gibt und die Handlung auf ein Minimum reduziert bleibt - das betreibt Refn in all seinen Filmen in Perfektion.
Schmerzhaft langweilig.
'Das Fest' - ein dänischer Beitrag zum Thema Kindesmissbrauch in der eigenen Familie. Ohne Zweifel ein anspruchsvoller Film, der lobenswert ein heißes Eisen anpackt, doch wie er das macht finde ich nur phasenweise überzeugend.
Das erste Drittel zeigt lediglich die Anreise der Gäste und Streitereien um Bagatellen, was mit dem eigentlichen Thema nichts zu tun hat und eher nervt. Hätte ich nicht um die Thematik gewusst, wäre nach einer halben Stunde bereits Schluss gewesen. Mit Beginn der Geburtstagsfeier des 60jährigen, patriarchalisch auftretenden Vaters lässt der als Kind missbrauchte Sohn die Bombe platzen, aber niemand scheint das zur Kenntnis zu nehmen (was im Film nicht sarkastisch gemeint ist). Im Normalfall wäre die Feier praktisch beendet, und mindestens die Hälfte würde stillschweigend das Weite suchen, aber hier passiert nichts.
Als der Sohn wiederholt darauf aufmerksam macht, wird er schliesslich entfernt und von seinem Bruder an einen Baum gebunden. Auch das ist kaum nachvollziehbar: keiner hat auch nur den geringsten Zweifel daran, dass er mit dieser ungeheuerlichen Anschuldigung lügt, nicht einmal seine eigenen Geschwister. Bezeichnenderweise ist der schwarze Gast der einzige, der ihm glaubt, und natürlich hat der mit Rassismus aus der Gästerunde zu kämpfen..... Irgendwie kommt mir das alles sehr konstruiert und holzhammermässig vor.
Erst in den letzten zwanzig Minuten entwickelt sich der Plot in eine Richtung, die er schon viel früher hätte einschlagen müssen, sowohl inhaltlich, wie auch vom Verhalten der Gäste her. Die Idee von der grossen Feier, die aus dem Ruder läuft, ist gut, doch leider wird dieses Potential nur zum kleinen Teil genutzt.
"Sei ganz zärtlich, ich hab's seit fünf Jahren nicht mehr gemacht"
"Ich auch nicht - ich bin verheiratet"
Ein paar Jahre nach der 'Schakal' (1997) spielte Bruce Willis in 'The Whole Nine Yards' wieder einen Auftragskiller, nur diesmal ohne Ernst im Rahmen einer gelungenen Thriller-Komödie. Es ist einfach ein Genuss, ihn in dieser Zeit spielen zu sehen - mit einer Reihe sehr starker Filme zementierte er eine legendäre Performance, die ihm sein gegenwärtiger Abfall in die Bedeutungslosigkeit nicht nehmen wird, auch wenn er es mit aller Gewalt versucht....
'The Whole Nine Yards' besitzt alles, was eine gute Komödie haben muss: Witz, Ironie, Herz, Spannung, überzeugende Charaktere und eine gute Story. Willis wirkt selbst als Auftragskiller sympathisch, hat er doch ein Herz für seinen Nachbarn, der zwischen die Fronten einer leichenlastigen Auseinandersetzung gerät, grossartig gespielt von Matthew Perry. Dabei ist nie klar, wer am Schluss übrigbleiben wird, denn es folgt ein Komplott auf das Nächste, mit überraschenden Allianzen...
Natürlich ist der wichtigste Punkt bei einer Komödie der Humor, der hier von Anfang bis Ende passt. Wie immer Geschmackssache, doch selbst wenn der nicht zünden sollte, bietet der Plot über die Story und den Charme der Akteure noch genug Qualität, um diesen Film nicht als Rohrkrepierer enden zu lassen - das Schicksal von so mancher Crossover-Komödie. Allein Willis, Perry und M.C. Duncan sind es wert.
Horrorkomödie? Eine extreme Sekte fängt ein paar "sündige" Kids, um sie rituell zu opfern..... Selten habe ich so etwas langweiliges gesehen - allein die zehnminütige Ansprache des Sekten-Predigers wäre schon ein Grund, nach einer halben Stunde abzuschalten: nichts als zusammengestöpselte Klischees über Religionswahn.
Witzig ist hier nichts, nicht einmal John Goodman - kaum zu glauben, dass der sich für solch einen Murks hergegeben hat. Der einfallslose Plot folgt lediglich ausgetrampelten Pfaden und setzt dazu stereotype Charaktere ein, wobei die Dialoge und Aktionen dazu dienen sollen, den Kontrast zwischen Anspruch der Sektierer (Nähe zu Gott) und deren Handeln (hassgetriebene Menschenverachtung) in Holzhammermanier darzustellen. Billiger, pathetischer und eindimensionaler geht es kaum.
Prädikat: Kevin Smith.