RoboMaus - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
Star Wars: AndorScience Fiction-Serie von Tony Gilroy mit Diego Luna und Genevieve O'Reilly.+20 Kommentare
-
EternautaEternauta ist eine Drama aus dem Jahr 2025 mit Ricardo Darín und Carla Peterson.+18 Kommentare
-
Die GlaskuppelDie Glaskuppel ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 mit Léonie Vincent und Johan Hedenberg.+13 Kommentare
-
AdolescenceAdolescence ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Stephen Graham und Jack Thorne mit Stephen Graham und Owen Cooper.+13 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Mission: Impossible 8 - The Final Reckoning188 Vormerkungen
-
From the World of John Wick: Ballerina154 Vormerkungen
-
Jurassic World 4: Die Wiedergeburt81 Vormerkungen
Alle Kommentare von RoboMaus
Hendrix, Nirvana, Stones......doch was hatte das Abba-Album unter den historischen Rock-Alben im Abspann zu suchen? Dafür hätte es wohl kaum einen Piratensender gebraucht, aber Abba kam sowieso nach deren Zeit.
In den mittleren Sechzigern gab es mehr als ein Dutzend britische Piratensender, von denen über die Hälfte vom Meer aus operierten, und worüber 'Radio Rock Revolution' erzählt. Tatsächlich versuchte das stocksteife Establishment der Briten das Spielen von Rock-/Beatmusik im Radio zu begrenzen oder zu verhindern. Die Folge waren Piratensender rund um das Land, die über die Werbeeinnahmen sogar kommerziellen Erfolg hatten. Eine kulturelle Luftbrücke.
Eigentlich die besten Voraussetzungen für einen starken, mitreissenden Film, der sich anfangs auch so präsentiert: Super-Stimmung sowohl beim Sender, als auch bei den Hörern im ganzen Land. Doch nach dem ersten Drittel zollt der Film seiner Ambition Tribut, einen Plot quasi ohne Handlung auf 2 ¼ Stunden zu ziehen: die Szenen wiederholen sich oder werden mit Zeitvertreib an Bord gefüllt, wie Brettspiel. Die mit kleinen Schiffen kommenden Groupies sind ja ganz nett und machen beim ersten Mal noch Party-Laune, aber spätestens bei der dritten Ladung wird es langweilig, ausser man ist selbst dabei. Leider verhindert der Plot durch zuviel Leerlauf einen durchgehenden Spannungsbogen, der phasenweise gegen Null geht.
Würde man das unnötige Füllmaterial entfernen, gäbe es einen starken 90 Minuten-Film, der richtig Laune macht, auch über seinen grossartigen Score. So ist es zwar noch gute Unterhaltung, aber für eine Wiederholung müsste viel Zeit ins Land gehen.
Sorry de Niro, sorry Bill Murray, sorry Uma Thurman, sorry David Caruso, sorry Scorsese, aber was ihr hier abliefert ist langweiliger Murks: eine rudimentäre, lahme Story um eine lausige de Niro-Thurman Beziehungsgeschichte, mit de Niro als unentschlossenem Weichei. Nichts als banale Dialoge, nicht witzig, nur gähnende Langeweile, die von einer albernen de Niro-Murray Prügeleinlage zum Ende gekrönt wird. Lediglich die erste Viertelstunde ist interessant - konsequenterweise eröffnet die einen harten Thriller, der sofort wieder abgewürgt wird. Bravo, Scorsese, Meister der Dramaturgie!
Welch ein Cast, welch eine Enttäuschung.
*Räkel*...Jane Fonda als 'Barbarella' in wegweisendem Fantasy-SF-Trash der späten Sechziger, der zeitgleich mit '2001: A Space Odyssey' in den Kinos lief. Die Kostümierung nimmt v.a. mit der Schwarzen Garde bereits 'Star Wars' (1977) vorweg, und den Hollow-Man-Effekt sah man in dieser Qualität wohl auch zum ersten Mal.
Leider kann ich Typen mit Engelsflügeln und sonstigem Fantasy-Gedöns nichts abgewinnen, so dass diese Art von Trash nicht zünden will, auch wenn es selten witzig wird:
"Ich bin nicht Wonnemäuschen - ich heisse Barbarella" - der war gut, wie auch das Orgasmotron :D
Genre-Fans und Leuten, die Jane Fondas Räkel-Posen in Netzstrümpfen oder hautengen Outfits sehen wollen, könnte das gefallen - ansonsten eher langweilig. Unabhängig vom subjektiven Eindruck ist 'Barbarella' ein innovativer Film, was mir einen Extrapunkt wert ist.
Donald Sutherland auf verlorenem Posten: mit seiner Frau (Brenda Blethyn) und fünf reifen Töchtern fristet er sein Dasein auf einem englischen Anwesen des späten 18. Jahrhunderts. Sein verzweifelter Gesichtsausdruck bei Tisch spricht Bände.... Das war es auch schon, was ich diesem Beziehungsdrama an vorzüglichem Unterhaltungswert abgewinnen konnte.
Eine der Töchter (Keira Knightley) verguckt sich in einen Miesepeter, der als neuer Nachbar zugezogen ist. In den Unterhaltungen umkreisen sie sich mit Spitzfindigkeiten, die aus der jeweiligen Eitelkeit entspringen...... wahrlich, eine Zurschaustellung von Stolz und Vorurteil. Wie das ausgeht, ist natürlich schon bei der ersten Begegnung klar.
Sämtliche Dialoge beleuchten irgendwelche Beziehungen in mehr oder weniger konkreter Form, was mir spätestens ab der Mitte zuviel wurde. Da könnte die MP-Zuweisung "Frauenfilm" kaum treffender sein, wobei man so etwas natürlich nie pauschalisieren kann. Es ist nur ein Trend.
'Stolz und Vorurteil' ist kein schlechter Film - konnte mich leider nur nicht so verzaubern wie die meisten anderen Rezensenten hier.
....und da war doch noch etwas: Judi Dench, ganz im Sinne ihrer Paraderolle als M. bei Bond "Ich warne Sie - mit mir spasst man nicht". Das passte.
"Amusing" trifft es wohl am besten für diese sympathische Brit-Komödie - allerdings ist der Humor nicht typisch britisch, sondern eher "normal", was mir entgegenkommt. Weit entfernt von Filmen wie z.B. 'Ein Fisch Namens Wanda' (1988). In der deutschen Version des Titels wollte man wohl die Parallele zu 'Grasgeflüster' ('Saving Grace', 2000) herausarbeiten, was durchaus Sinn macht. Beide Komödien haben Brenda Blethyn in der Hauptrolle und ähneln sich in der Dramaturgie, wie in der Art des Humors.
'Grabgeflüster' hat jedoch die besseren Plotideen und ist stärker besetzt. Es lohnt sich, dass man Naomi Watts als Schlampe und Christopher Walken als ideenreichen Bestatter einsetzten konnte. Der leicht durchgeknallte Walken möchte das Bestattungsgewerbe revolutionieren und setzt innovative Ideen zur Präsentation der Leichen bei der Beerdigung ein, die für manchen Lacher sorgen.
Der Plot beeinhaltet vordergründig eine RomCom, wobei Brenda Blethyn mit einem Ekel verheiratet ist, das recht offen mit Watts verkehrt. Der, der Blethyn wirklich liebt, lässt nichts unversucht um sie zu gewinnen - bis zur Inszenierung ihres Todes.....
Turbulent, ideenreich, witzig - vielleicht Brenda Blethyns bester Film.
Absolut nicht mein Humor - der versucht in Richtung Coens zu gehen und kopiert sogar die Szene aus 'The Big Lebowski' (1998), wo einer auf den Teppich pinkelt. Wie lustig. Dazu ständig diese gedrückte Stimmung des Pfarrers, dem jemand im Beichtstuhl ganz am Anfang verkündet, ihn am nächsten Sonntag umzubringen.
Sämtliche Charaktere sind auf irgendeine Art schräg oder überzogen, aber immer schön depri - das gehört wohl so, damit es schwarzhumorig wirkt. Wie die Tochter des Pfarrers, die Selbstmord begehen wollte, aber ihren grössten Fehler inzwischen erkannt hat: man schneidet die Pulsadern längs auf, nicht quer - ha, ha. Ansonsten lauscht man belanglosen Dialogen, während die "Handlung" in der Kulisse der irischen Landschaft und des Meeres vor sich hinplätschert.
Einer der Charaktere bringt es auf den Punkt: "Ein Gefühl der Dissoziation" - der Film in vier Worten.
Christian Slater hatte nach gutem Karrierebeginn mit 'Der Name der Rose' (1986, Novize) in ein paar erfolgreichen Filmen der 90er mitgewirkt, sich danach aber hauptsächlich in zweifelhaften Billigproduktionen verdingt (u.a. bei Uwe Boll). Was gäbe da Anlass, sich 'He was a Quiet Man' (2007) anzuschauen? Vielleicht eine Mischung aus den erstaunlich guten Bewertungen und Intuition.
Slater spielt überzeugend den unauffälligen Bürohengst, der das Ziel von dummen Sprüchen und Mobbing ist. Sein Chef (William H. Macy) kennt ihn nicht einmal. Nicht nur, dass er keinen Anschluss findet, er spürt auch die Verachtung - so besorgt er sich einen Revolver....
Mehr vom Plot zu erzählen, wäre schon gespoilert. Vor allem in der ersten Hälfte bringt er eine Reihe starker und witziger Ideen, die zudem für Überraschungen sorgen. Was hier gezeigt wird, darf man als herausragende Sozialdrama-Satire bezeichnen. Leider hält die zweite Hälfte nicht dieses Niveau, ist aber immer noch gut unterhaltsam, obwohl sie zum schwachen Ende abbaut. Insgesamt auf jeden Fall ein sehenswerter Film.
"Ich würde mich geehrt fühlen, wenn Sie mir nochmal in den Ausschnitt starren"..... Nicht verpassen, XD
Ein Film, der bei gerade einmal sieben Bewertungen sechs Kommentare hat, ist schon dadurch aussergewöhnlich. Es ist überwiegend ein Kammerspiel, worin Petrus im römischen Kerker auf seine Hinrichtung wartet. Ein Soldat der Wache interessiert sich für seine Geschichte, die Petrus bereitwillig erzählt.
Die Story an sich ist gut, v.a. wie der Römer allmählich den Sinn in Petrus' Ausführungen erkennt, aber alles andere ist billig. Das Setting ist zu deutlich erkennbares Pappmaché o.ä., die Schauspieler sind überwiegend laienhaft, was dem Vorhaben nicht angemessen wirkt.
Auch wenn die Unterhaltung vorwiegend intellektueller Natur ist, sollte sie doch im Film gewisse Minimalstandards erfüllen, was hier nicht der Fall ist.
Billy Bob Thornton ist ein Träumer, der als ausgebildeter US-Astronautenkandidat in seiner Scheune eine Rakete bastelt und damit in den Weltraum fliegen will. Es gibt kein Gesetz, dass das verbietet, doch die Geheimdienste und die Regierung sind besorgt. Auf der Gegenseite versuchen J.K. Simmons und Bruce Willis es ihm auszureden, wie auch alle anderen, denn sein Plan ist nicht nur technisch undurchführbar, sondern ruiniert auch noch seine Familie.
Der Plot ist so angelegt, dass man mit Thornton fühlt, der von allen Seiten nur Schwierigkeiten bekommt, doch so kommt das nicht an. Obwohl ich Filme liebe, in denen jemand gegen den Strom es allen zeigt, sympathisiere ich hier mit der Gegenseite. Thorntons Charakter ist ein Sturkopf, der nur an sich sich denkt und seine Familie für eine bescheuerte Idee in den sozialen Abgrund reisst. Das ist nichts Visionäres oder Heldentum, sondern einfach nur dumm.
Obwohl ein paar gute Plotideen vorhanden sind, wie der Auftritt der "FBI-Trottel", ist die Handlung kaum interessant oder witzig. Lobenswert ist hingegen die Optik und die stark inszenierte Landschaft. Natürlich läuft es darauf hinaus, dass (SPOILER) er es am Ende ernsthaft schafft, aber das könnte konstruierter nicht sein - genausogut könnte man verfilmen, dass jemand mit einem VW Polo bei der Formel 1 gewinnt (SPOILER ENDE).
Für ein Märchen zu sehr auf ernst getrimmt, für einen Idealist-zeigt-es-allen-Film zu weit hergeholt.
Nachdem Uwe Boll mit 'Rampage' (2009) einen passablen Amok-Schocker hingelegt hat, sowie nach einigen positiven Reviews zu 'Assault on Wall Street' (2013), wollte ich sehen was an diesem Werk dran ist. Eines muss man ihm lassen: an Konsequenz fehlt es nicht, doch es ist eben die typische Boll-Holzhammer-Dramaturgie: Das Leid wird ebenso hanebüchen wie vorhersehbar gesteigert, bis der geprellte und vom Schicksal gestrafte Bürger nicht mehr anders kann, als im Amoklauf die "Schuldigen" zu eliminieren.
Seine geliebte Frau hat eine Krebstherapie hinter sich, braucht eine teure Nachbehandlung, doch die Vesicherung zahlt nicht. Alle Ersparnisse werden von skrupellosen Finanzleuten veruntreut, Schulden häufen sich an, er verliert seinen Job. Der Anwalt nimmt viel Geld im voraus, aber drückt sich, die Frau bringt sich um, das Haus wird gepfändet....... zwei Drittel des Films nur für die sich in jedem Punkt ankündigende Einführung, die man inhaltlich in fünf Minuten abhaken könnte. Es bleibt noch eine halbe Stunde gelungenes Amok-Geballer - Boll im Heimspiel.
Wer nun glaubt, das wäre es, hat die Rechnung ohne Boll gemacht. Für das Ende hat er sich eine Überraschung aufgespart, die zwar sämtliche denkenden Zuschauer zum Zudrücken beider Augen veranlasst, aber die Idee könnte man gut finden.
Trotzdem, Zeitverschwendung.
"Ein Engel an meiner Tafel" - ein so schön klingender Filmtitel und die kurz umrisssene Story verheissen ein erhebendes Drama in Form des Biopics zur neuseeländischen Schriftstellerin Janet Frame.
In erster Linie lebt der Film von den sympathischen Darstellerinnen Karen Fergusson als Teenager und Kerry Fox als erwachsene Frau. Janets zerbrechlicher, zurückhaltender Charakter wird von beiden überzeugend dargestellt. Weil sie als Lehrerin dem Stress nicht gewachsen war und sich in sich selbst zurückzog, wurde sie in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen, wo sie fälschlicherweise Schizophrenie diagnostiziert bekam. Acht Jahre "Behandlung" mit Elektroschocks folgten, doch sie schrieb und publizierte erfolgreich - damit entkam sie gerade noch der Lobotomie und wurde entlassen....
Die zweite Hälfte widmet sich ihrem Leben als Schriftstellerin, das sie nach Europa führte, begleitet von Liebe, Enttäuschung und Schicksalsschlägen - die besten Voraussetzungen für eindringliche Literatur.
Diese Lebensgeschichte ist bewegend, und man fühlt mit Janet. Doch die Umsetzung beschreibt ein anderer Kommi treffend:
"Äußerst langatmig, nur was für Fans."
Warum musste man diesen Plot auf 2 ½ Stunden ausdehnen? Vor allem zu Beginn, als Kind und Teenager, passiert nur wenig Nennenswertes oder Bewegendes. Diese Langatmigkeit verhindert einen Spannungsbogen und raubt dem weniger geneigten Zuschauer die Möglichkeit in die Story einzutauchen - es entsteht leider nur ein oberflächlicher Eindruck.
Zweifellos ist 'Ein Engel an meiner Tafel' ein guter, ambitionierter Film. Wer die innere Ruhe hat, anhaltende Langatmigkeit hinzunehmen, wird hier eher Zugang finden und mit Janet durch die Höhen und Tiefen gehen. Eine Dreiviertelstunde weniger wäre hilfreich.
American Football hat einen streng geregelten Transfermarkt, bei dem die Teams in einer bestimmten Reihenfolge ihren Pick holen können. Darum gibt es im Vorfeld ein endloses Geschachere: der und der Spieler gegen die und die Position in der Pick-Reihenfolge, und das auf Jahre.....
Kevin Costner ist der verantwortliche Manager seines Teams für den Pick, wobei es nur um einen Spieler geht, der an Nummer 1 steht. Costner kann ihn holen. Die ganze erste Hälfte des Films dient dabei nur als Einführung, in der kaum etwas passiert, ausser dass Costner misstrauisch wird - mit der Nummer 1 könnte etwas nicht stimmen.
Erst im letzten Drittel wird es konkreter. Am Draft Day kommen Poker-Strategien zur Geltung, wobei Costner ein paar Asse im Ärmel hat - der mit Abstand interessanteste Teil des Films. Vielleicht muss man Football-Fan sein, um das durchgehend ansprechend zu finden. Für mein Empfinden ist das über den Grossteil des Plots zu eindimensional und ereignisarm. Kein Vergleich zu 'Moneyball' (2011), der im Baseball-Transfermarkt angesiedelt ist.
Roland Emmerich greift mit 'Anonymus' eine Verschwörungstheorie auf, wonach Shakespeare seine Werke nicht selbst verfasst haben soll, sondern ein englischer Aristokrat, der ihn nötigte sie zu veröffentlichen und aufzuführen. Demnach soll Shakespeare nicht einmal schreiben gekonnt haben. Daneben wird ein abstruses Intrigenspiel um das englische Königshaus aufgezogen.
Bei aller Liebe von einem, der Emmerichs Fahne gerne hochhält, aber das geht eindeutig zu weit. Storytechnisch ist das verworrener Murks, der spätestens ab der Mitte anfängt zu langweilen, vor allem wegen der überkonstruierten Spielchen am Hof: wer mit wem gegen wen, das ungewollte Kind der Königin, der Plan des intriganten Strippenziehers mit dem Kind, usw. Emmerich wäre besser beraten gewesen, seine Verschwörungs-Story nur um Shakespeare zu bauen, was schon abstrus genug ist.
Immerhin hat er den Plot technisch gut gestaltet - Bilder, Kulissen, Kostüme sind gelungen, wie auch das CGI-London um 1600. Doch weil das Hauptaugenmerk auf die verworrene Handlung gelegt ist, kann 'Anonymus' im Gegensatz zu Emmerichs Blockbustern damit kaum punkten. Es bleibt der fade Geschmack einer dürftigen History-Soap.
Leider nicht so interessant wie der Cast es hoffen lässt. Sir Anthony Hopkins, Jude Law, Rachel Weisz und nicht zuletzt Moritz Bleibtreu liefern zwar eine gute Vorstellung ab, doch der Plot beleuchtet lediglich eine Art Beziehungskarussell in mehreren Handlungssträngen: Law vögelt eine ihn begleitende Prostituierte, seine Frau einen Fotographen, dessen Freundin verabschiedet sich und fängt unwissentlich etwas mit einem Sexualstraftäter an - auch Hopkins gefällt sie......
Die ausgiebigen Dialoge drehen sich fast ausschliesslich um Belanglosigkeiten, die irgendwie mit dem Schicksal der Protagonisten verküpft sind. Daraus ergeben sich weder eine erkennbare Handlung, noch witzige Situationen, noch eine entspannte Atmosphäre, die zum Verweilen einlädt und die dringend nötig wäre um sich diese Aneinanderreihung von Banalitäten anzuhören. Erst am Ende entwickelt sich eine gute Plotidee mit etwas Spannung, was aber die Mühe insgesamt nicht lohnt.
Österreich betreibt selbst keine Kernkraftwerke, aber in Tschechien und der Slowakei stehen drei in einer Entfernung von nur 30-60 km zur Grenze. Für die Österreicher ist das ein bedrohlicher Zustand, zumal die Technologie aus der Sovietzeit kommt - Tschernobyl macht das Gefahrenpotential nur allzu deutlich.
In Andreas Prochaskas fiktivem Szenario gibt es im nächstgelegenden Dukovany einen Unfall, der den Albtraum der Österreicher wahr werden lässt - das zunächst unbekannte Ausmaß erweist sich als zweites Tschernobyl....
Aus der Story hätte man wirklich etwas machen können, aber was Prochaska hier abliefert ist doch seeehr Fernsehfilm-mässig. Dem Plot fehlt jegliche Spannung und Phantasie im Sinne eines Katastrophenfilms, dafür wird auf wiederkehrende Diskussionen um die richtigen Maßnahmen gesetzt.
Ein nur mässig unterhaltender, trockener Film, der einzig über seine interessante Thematik punktet. Hinzu kommt der Dialekt, den man als Süddeutscher noch verstehen kann, aber weiter im Norden problematisch werden dürfte.
Schwer nachvollziehbar, dieses Hopkins-Statement - vielleicht hat er seine späteren Einsätze wie z.B. in 'The Rite' (2011) oder 'Noah' (2014) nie gesehen?
Es gibt wohl kein Remake, das ich so viel besser bewertet habe als das Original ('Manhunter' 1986). Die Story ist schlüssiger, verständlicher dargestellt, der Plot interessanter, spannender und auch über den herausragenden Cast überzeugender. Als direkter Vergleich sei der finale Showdown angeführt, der im Original vorhersehbare Einheitskost ist (s. Kommi dort), hier jedoch einfallsreich und packend inszeniert wurde.
Als wesentlicher Punkt wird Hannibal Lecter wieder von Anthony Hopkins verkörpert. Die Rolle ist ihm auf den Leib geschnitten - niemand mimt den ultragefährlichen, eloquenten Psychopathen mit solcher Eleganz und Ausdrucksstärke. Allein seine Präsenz erzeugt ein mulmiges Gefühl, und man verpürt eine gewisse Erleichterung in der Gewissheit, ihn hinter der Panzerglasscheibe in seiner Zelle zu haben und zu wissen, dass er nicht ausbricht.
Denn wir sind hier im Prequel zu 'The Silence of the Lambs' (1991) - der FBI-Ermittler, stark verkörpert von Ed Norton, bringt Lecter in der spannenden Einführung zur Strecke und buchtet ihn ein. Auch das ist deutlich besser als im Original, wo Lecter zu Beginn bereits im Gefängnis sitzt, und die Beleuchtung seines abartigen Charakters kaum stattfindet, nicht einmal in Rückblenden.
In der Folge entwickelt sich ein eher gewöhnlicher Psycho-Thriller um einen Serienkiller, der Familien nach einem gewissen Muster abschlachtet. Norton soll ihn dingfest machen, kommt aber nicht weiter und bittet Lecter um Unterstützung - ein gefährliches Unterfangen. Daraus resultiert ein interessantes Katz- und Mausspiel mit Lecter in seiner Zelle, wie mit dem frei herumlaufenden Psychopathen, dem Norton immer näher kommt.....
Sehenswerte, spannende Unterhaltung.
Seit 'Das finstere Tal' (2014) ist der österreichische Regisseur Andreas Prochaska auf meinem Radar. Erstmals hat er mit 'In 3 Tagen bist du tot (2)' (2008) meines Erachtens nach seinen getragenen, atmosphärisch intensiven, packenden Inszenierstil entwickelt. Ansatzweise kommt das auch in 'Vermisst - Alexandra Walch, 17' (2011) zum tragen, doch über den Plot macht dieser Film zuvorderst den Eindruck eines überdurchschnittlichen Tatort-Krimis, den Prochaska routiniert inszeniert hat.
Es ist das typische Ratespiel um den Täter, der sich in einem überschaubaren Kreis von Leuten verbirgt, und über den häppchenweise immer mehr Informationen ans Licht kommen. Am Ende sagt dann Papi: "das dachte ich schon von Anfang an; es konnte nur der sein".
Eines stellt der Film gut dar, was einem umsomehr auffällt, wenn man selbst eine 17-jährige Tochter hat: Das Bild, das sie von sich vor ihrem Familienhintergrund zeichnen, ist ebenso vorbildlich wie geschönt, aber meist auch ebenso erstaunlich wie leicht durchschaubar. Dass man angelogen wird, gehört zum Spiel, und man fragt besser nicht nach, ausser es gibt konkrete Hinweise, dass die Situtation aus dem Ruder läuft. Der Versuch etwas an Lapalien zu ändern wird nichts verbessern - bald hat man sowieso nichts mehr zu sagen. Wer kann schon von sich behaupten, dass er/sie in dem Alter auf seine Eltern gehört hätte? Ich bemitleide allerdings die, die dem selbstgeschaffenen Bild der Kids in grenzenloser Naivität glauben, jeden verteufeln, der daran Zweifel erhebt, und eines Tages wie der Vater in Prochaskas Plot aus allen Wolken fallen.
Wer gerne Krimis sieht, macht hier keinen Fehler.
Zwei Frauen sitzen im Zug: wenn sie nicht gerade an ihren Handys hängen, unterhalten sie sich über einen verstorbenen Drehbuchautor. Wichtiges muss aufgeschrieben und vor die Nase gehalten werden, während die Andere am Handy klebt. Die Jüngere (Kristen Stewart) spricht so schnell, dass man kaum alles verstehen kann - dazu erzeugt ihr Ausdruck ein kaltes, unangenehm klebriges, schleichendes Gefühl: Antipathie.
Wenn ich die beiden im Zugabteil träfe, würde ich meinen Sitzplatz aufgeben und im Gang stehen. Nach zehn Minuten schon genervt....
Zum Glück fokussiert der Plot in der Folge auf die Ältere (charismatisch und ausdruckstark: Juliette Binoche), der eine Rolle in einem Theaterstück angeboten wird, und worüber man lange diskutiert. Inhaltlich bewegt sich hier kaum etwas; so hinterliess mich das Ende von 'Part One' nach einer halben Stunde mit einigem Unbehagen ob der drohenden Zeitverschwendung.
Danach geht es vorwiegend um das Theaterstück - man analysiert die Rollen, frühere Besetzungen, man probt, man diskutiert unverdrossen..... die knisternde Spannung ist kaum noch zu steigern und weist in ermutigender Form darauf hin, dass die vermutete Handlung doch noch irgendwann einsetzen wird: Binoche hat aus geheimnisumwobenen Gründen ein Problem damit, ihre zugewiesene Rolle zu spielen, während die gewünschte Rolle einer jungen, extrovertierten Schauspielerin zufällt (Chloe Grace Moretz) - man darf gespannt sein; so hinterliess mich das Ende von 'Part Two' nach über eineinhalb Stunden mit einem Schimmer von Hoffnung.
Hoffnung auf was? Dass in den letzten zwanzig Minuten noch etwas passiert, das diesen Langweiler retten kann? Nachdem die endlosen Dialoge auch im 'Epilog' jegliche Handlung im Keim erstickten, erlöste ich mich mit dem Abschaltknopf - immerhin zehn Minuten gewonnen.
'Touching the Void' dürfte wohl das packendste, tiefgreifendste Bergsteigerdrama sein, das ich jemals gesehen habe. Wie so oft, beraubt die deutsche Übersetzung den Titel seines Sinns. Wörtlich: 'Die Leere berühren' oder sinngemäss 'Berührung der Unendlichkeit' - so müsste der Film heissen, denn er dokumentiert eine übermenschliche Leistung, die im ständigen Angesicht des Todes vollbracht wurde. Selbst als Zuschauer bekommt man das Gefühl, in die Unendlichkeit des Todes zu blicken, wie auch in die scheinbar unendliche Tiefe einer Gletscherspalte, aus der es kein Entrinnen gibt.
Die britischen Bergsteiger Joe Simpson und Simon Yates haben ihre Tour in den Anden als Doku-Drama nachgespielt, denn es ist natürlich ausgeschlossen, dass ein Kameramann diese Extremsituationen hätte begleiten können. Auch wenn sich nur die Hälfte davon so zugetragen hat wie dargestellt, ist es immer noch kaum zu glauben, doch der Wille kann sprichwörtlich Berge versetzen.
Im Abspann erfährt man, dass der härter Betroffene der beiden bis zu seiner Rettung ein Drittel seines Körpergewichts verloren hatte, d.h., den Grossteil seiner Muskelmasse abbaute, um den Körper am Leben und in Bewegung zu halten, und damit die Chance auf Erlösung zu bewahren.
Ergreifend und atemberaubend.
Die echte Story kennt wohl fast jeder, aber der Film dazu erzeugt kaum Resonanz: ein Flugzeug mit 45 Passagieren havariert 1972 in den Anden. Etwa die Hälfte wird beim Absturz mit dem wegbrechenden Heck noch in der Luft fortgerissen. Vom Rest sterben einige in den ersten Tagen an der Unfallstelle - wenig später die einzige zur Verfügung stehende Nahrungsquelle für die Überlebenden....... Immerhin haben die Raucher Glück - es findet sich ein Koffer voll mit Zigaretten.
Der Plot stellt überzeugend die zunehmende Angst, Perspektivlosigkeit und den Hunger dar, der zum lange Unvorstellbaren führt...... Doch die vom Pech Verfolgten müssen auch mit den Naturgewalten hoch in den Bergen kämpfen. Da grenzt es an ein Wunder, dass nach 2 ½ Monaten noch 16 Menschen überlebt haben.
Die Truppe der unbekannten Schauspieler um Ethan Hawke überzeugt in diesem Natur-Kammerspiel, wie auch das reale Berg-Setting und die Inszenierung des Absturzes. Naturgemäss hat der Plot einige Längen durch die immer gleiche Location und die Abläufe, die sich teilweise wiederholen - da wäre es klüger gewesen, nicht auf die vollen zwei Stunden zu gehen. Auch verwundert es, dass das grosse Thema, der Kannibalismus, in ein paar Szenen abgehandelt wird und nie wieder "auf den Tisch" kommt, obwohl die Betroffenen damit ein grosses Problem haben.
Es ist anzunehmen, dass in der echten Situation damit manche persönliche Tragödie, psychisch kaum zu bewältigende Belastungen, sowie Auseinandersetzungen verbunden waren - hier verspielt der Plot einiges an dramaturgischem Potential, das er an anderen Stellen dringend nötig hätte. Er stellt den Zuschauer nicht vor die Frage: "Was würde ich machen?", sondern kehrt das Dilemma stillschweigend für ihn unter den Teppich. Hey - sechzehn Leute haben sich über zwei Monate lang von sieben (?) Toten ernährt, und keiner erbricht oder verzieht das Gesicht....
Dennoch, ein guter Film, der ansonsten einen realistischen Eindruck dieser Extremsituation liefert.
Der Australier Peter Weir ('Master & Commander', 'Truman Show') drehte in den Siebzigern noch reine Indie-Filme. Im seinem Mystery-Drama 'Die letzte Flut' verfolgt er ein ur-australisches Thema: eine Art Sintflut aus der Sagenwelt der Aboriginees. Weisse Rationalität um einen Mordfall unter Aboriginees wird deren Kultur und tiefen Wurzeln gegenübergestellt, die die einzige Erklärung liefern können. Die Weissen können das nicht verstehen, doch ein Anwalt wird mit Träumen und Visionen zur wahren Welt der Aboriginees geführt....
Der Ansatz ist interessant, wird aber lange nicht weitergeführt, so dass die Story inhaltlich die meiste Zeit auf der Stelle tritt. Es verdichten sich zwar die Anzeichen, dass der Anwalt so etwas wie ein Medium für die Aboriginees ist, doch ansonsten bleibt der Plot ereignisleer. Dazu kommt eine träge Inszenierung, die kaum für Spannung sorgt.
Erst in der letzten Viertelstunde nimmt die Handlung Fahrt auf und offeriert Konkretes, birgt aber auch ärgerliche Plotholes (SPOILER: die Aboriginees werden wegen Mord verurteilt - dennoch taucht danach einer der Verurteilten real beim Anwalt auf und führt ihn in das physische Heiligtum.... SPOILER ENDE).
Ich bin zwar nicht der Experte für Aborginee-Kunst, aber was im Film als solche im Heiligtum verkauft werden soll, sieht eher nach einem abstrusen Mix aus Maya- und ägyptischen Vorlagen aus. Das hätte ich vielleicht bei Emmerich erwartet, aber in einem australischen Film, der ein solches Thema im Kern behandelt, hätte Weir besser recherchieren sollen, allein schon um den Aboriginees gerecht zu werden.
Interessant und stellenweise durch die mystische Atmo überzeugend, aber inhaltlich und dramaturgisch dürftig.
Englands Beitrag zu einem weiteren düsteren Kapitel der amerikanischen Geschichte: durch ihre Bombardierung Kambodschas in der späten Phase des Vietnamkrieges destabilisierten sie das Land, was 1975 zur Machtergreifung der Roten Khmer führte. In nur drei Jahren töteten die etwa 2 Millionen Bürger....
Der Plot setzt zur Zeit der Machtergreifung an, worin die Schicksale eines amerikanische Journalisten, seines kambodschanischen Freundes und eines Photographen (John Malkovich) in der Hauptstadt beleuchtet werden. Das ist solide gemacht, hat aber über weite Strecken eher den Stil eines Fernsehfilmes oder einer Reportage als dramaturgische Tiefe, wie man sie z.B. in 'The Deer Hunter' (1978) antrifft. Man erfährt auch nur wenig über die Hintergründe und das katastrophale Ausmass von Pol Pots Schreckensherrschaft. Es wird z.B. die vorangehende amerikanische Bombardierung als Ursache erwähnt, aber wie das die Roten Khmer an die Macht gebracht haben soll, wird nicht dargestellt.
Die zweite Hälfte fokussiert auf den kambodschanischen Journalisten, der in ein Reisfeld-KZ kommt. Sein Schicksal wird eindringlich dargestellt, doch auch hier bleibt es eine Einzelbeleuchtung, die überall, und zu jeder Zeit in Südostasien hätte stattfinden können (Korea-Krieg, Vietnam-Krieg).
'The Killing Fields' ist ein wichtiger Film zum grauenhaften Schicksal Kambodschas in den siebziger Jahren, wirkt aber wie ein nüchterner Bürgerkriegsfilm, der eher das Schicksal weniger Einzelpersonen beleuchtet, als die Kambodscha-spezifischen Hintergründe und Zusammenhänge.
Mit viel Mühe bis zum Ende geschafft, mindestens zehn Mal auf die Uhr geschaut - warum muss der auch noch volle zwei Stunden laufen? Arnie in einer Fantasy-Action-Komödie, die auch als Genre-Parodie, ja, gar auf Arnie selbst interpretiert wird. Ob Parodie oder Komödie - es sollte wenigstens witzig sein, aber der Witz wollte einfach nicht hervorkommen. Ohne Lacher wird es schwierig, dieser lauen Fantasy-Story und der ziellos eingesetzten Action etwas abzugewinnen.
Der Plot ist in der ersten halben Stunde noch interessant, in der das Konzept vorgestellt wird und der Junge in Arnies Filmwelt gelangt. Doch was dort passiert, ist ein langweiliger, krampfhafter Versuch, die "reale Welt" der "Filmwelt" gegenüberzustellen. Ständig will der Junge Arnie klarmachen, dass alles nur ein Film ist, während Arnie dagegen argumentiert. Prickelnd ist anders, spannend ist eine andere Welt - bin ich im falschen Film?
Menschenskinder, das ist Arnie, der nur zwei Jahre zuvor mit Daumen hoch im Kessel versank, doch was gibt es hier? Effekte wie bei Spielberg aus den späten Siebzigern, authentisch ruckelig (z.B. die Szene mit dem Fahrrad auf dem Dach). Natürlich kann man das als Parodie, Hommage oder sonstwie argumentativ retten, doch es wirkt in erster Linie billig und deplatziert - wenn schon Trash, dann bitte richtig.
Immerhin hat die Einstiegsszene von Arnie mit der Havanna Stil, ebenso wie Ian McKellen als Sensemann, der aus der Leinwand kommt, doch das sind vereinzelte Highlights. Überwiegend ist der Film für meinen Geschmack Langeweile pur.
'Last Action Hero' sah ich schon in den Neunzigern, hatte aber keinerlei Erinnerung - jetzt ist mir klar warum. Kein Wunder, dass der damals floppte.
Eine französische Action-Komödie mit sympathischen Darstellern, allen voran Gérard Depardieu, der einen kleinen Jungen aus Hong Kong holen muss und es mit der dortigen Mafia zu tun bekommt. Eine Story hat der Film nicht, sondern pendelt zwischen albernen Aktionen, hanebüchenen Schiessereien und hektischen Diskussionen hin und her.
Es gibt ein paar witzige Situationen, doch überwiegend bleiben die Gags für meinen Geschmack flach, wobei die chaotischen Auseinandersetzungen eher nerven als witzig sind. Depardieus gute Leistung hebt 'Die Schutzengel' noch ins 'geht so' - die Beteiligung von etlichen Kindern an diesem Film, und der entsprechend ausgerichtete Plot/Humor, würden bei einem Kinder-Publikum wohl besser ankommen (die bekanntlich das Chaos lieben). Von daher ist 'Die Schutzengel' vielleicht besser als Familienfilm geeignet, denn als Action-Komödie.