RoboMaus - Kommentare
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Alle Kommentare von RoboMaus
Die frühen-mittleren Achtziger waren wohl die prime time im Fantasy-SF-Genre. 'Star Wars' erreichte mit 'Return of the Jedi' (1983) seinen Höhepunkt, aber auch das vorläufige Ende dieser Reihe. Es ist gewiss kein Zufall, dass zu diesem Zeitpunkt 'Dune' (1984) produziert wurde - zur grossen Überraschung leistete sich kein geringerer als David Lynch diesen Fantasy-SF-Ausflug.
Mit den üblichen Lynch-Filmen hat 'Dune' nichts zu tun. Der Film liegt 100 % im Trend der damaligen Zeit und wurde vor allem produziert, um den Leuten zu geben, wonach sie vermeintlich gierten. Das Budget von USD 40 Mio. ist für 1984 enorm und stellt sogar die 32 Mio. von 'Return of the Jedi' in den Schatten.
Allerdings hat man die Rechnung ohne das Publikum gemacht: 'Dune' spielte nicht einmal ein Zehntel von 'Return of the Jedi' ein und deckte nicht die Kosten. Auch das ist kein Zufall: die Story ist durch die vielen Planeten, Namen der Herrscherhäuser und deren Beziehungen unnötig kompliziert, und die Handlung um das Komplott gegen einen Prinzen kommt nur im Schneckentempo voran. Das im SF-Sinne eigentlich Interessante, die Gewinnung der Droge Spice auf einem Planeten mit gefährlichen Riesenwürmern, ist leider nur Nebensache. Es geht im Wesentlichen darum, wer mit wem paktiert, und warum, was in endlosen Dialogen und kitschig-übertriebener Dramatik ausgewalzt wird.
Wer dem Space Opera-Genre nicht zugeneigt ist, dürfte Schwierigkeiten haben, die langatmigen 2 ¼ Stunden aus Beziehungsgeflecht und Intriegen durchzustehen.
3 Punkte für die Würmer.
'The Elephant Man' ist einer der stärksten Filme der achtziger Jahre. Wenn auch nicht exemplarisch für das Schaffen von David Lynch, so ist hier unübersehbar sein gewaltiges Regietalent am Werk. Auch der Cast mit Anthony Hopkins als Arzt und Mentor, Anne Bankroft als Bindeglied zur High Society, und John Hurt als Elephant Man überzeugt restlos.
Lynch liebt die Darstellung von Kontrast, in diesem Fall der des Missgebildeten, Geschundenen, Ausgestossenen mit der geordneten Welt der Londoner Gesellschaft des späteren 19. Jahrhunderts, bis hinauf in das englische Königshaus. Dabei geht er äusserst subtil vor, nie aufdringlich, entblättert langsam die Fassade des Monströsen und bringt den Menschen darunter hervor.
Der Plot geht unter die Haut und hat einige spannende Szenen, v.a. wenn die Gier und das Unverständnis einiger Menschen drohen, alle Anstrengungen um die Integration des Elephant Man zunichte zu machen. Dabei setzt Lynch nicht auf Gewalt oder Prophanes, sondern überträgt nur die Angst und Gefühle des Elephant Man mit seiner Mimik und seinen Bewegungen auf den Zuschauer, womit er Wirkung erzeugt.
Die Story ist für einen Lynch-Film ungewöhnlich klar und konsequent aufgebaut - sie lässt keinen Interpretationsspielraum für die Intention des Films und die Botschaft, die hier transportiert werden soll: ein Plädoyer für Menschlichkeit.
Aussergewöhnlich bewegend.
Wer würde ein stark besetztes Cop-Drama mit Colin Farrell, Ed Norton und Jon Voight nicht bedenkenlos in den Player schieben? Thrill und Spannung werden jedoch eher von Story, Drehbuch und Regie übertragen, wobei man bald erkennt, dass hier das Genre kaum bereichert wird, sondern sich alles im durchschnittlichen Rahmen bewegt.
Vier Polizisten werden bei einem Einsatz gegen Drogendealer erschossen, weil (SPOILER) ein korrupter Polizist die Dealer gewarnt hat. Fortan ermittelt der nicht-korrupte Ed Norton und findet heraus, dass eine Gruppe um seinen Schwager (Colin Farrell) dahintersteckt. Die versuchen natürlich ihren Kopf aus der Schlinge zu ziehen.... (SPOILER ENDE)
Zudem, dass die Story weitgehend vorhersehbar und nicht spannend ist, gibt es auch einige kaum nachvollziehbare Stellen, z.B.: damit die bösen Cops wirklich böse aussehen, überfallen sie wiederholt ein Geschäft und holen sich wie Strassendiebe auch noch die kleinen Geldscheine aus der Kasse.... Das passt zum Gesamteindruck von 'Pride and Glory', dem es bis auf die Schauspieler an Klasse und Rafinesse fehlt. Gute Plotideen sind auch Mangelware, aber es ist interessant genug um nicht zu langweilen.
Ein routiniertes Cop-Drama, das man sich vermutlich nur einmal ansehen und bald wieder vergessen wird.
'Wild' - der Name ist kaum Programm, denn wild wird es hier nicht. Eher schon entspanntes Wandern ohne besondere Vorkommnisse. Eine Mitt-Zwanzigerin begibt sich auf einen Selbstfindungstrip zum Pacific Crest Wanderpfad zwischen Mexico und Kanada, als eine der ganz wenigen Frauen.
Zuerst bekommt man den Eindruck eines frauenfeindlichen Films: sie hat einen riesigen Rucksack mit viel unnützem Zeug, aber nicht einmal den richtigen Treibstoff für ihren Campingkocher. Ihre Schuhe sind zu eng gekauft, so dass sie sich darin blutig läuft, und natürlich passt sie beim Schuhausziehen auf dem Grat nicht auf, so dass ein Schuh unwiederbringlich in die Tiefe stürzt - ein naives Blondchen, das allen Klischees entspricht und meint, sich mangelhaft vorbereitet auf einen 3000 Meilen-Trip begeben zu müssen.
Doch nach und nach kommt heraus, dass sie einfach nur weg wollte, alles hinter sich liess, beinahe schon die eigene Bestrafung in der Härte sucht, sei es auch durch selbstverursachte Dummheiten. Da kann es schon vorkommen, dass man die Wanderschuhe ein oder zwei Nummern zu klein kauft, wenn man sich im Outdoor-Shop nicht beraten lässt.
Ich war schon in vielen abgelegenen Winkeln unseres Planeten unterwegs, konnte aber kaum etwas von solchen Erlebnissen in diesem Plot verspüren. Dazu kommen die ständigen Rückblenden in ihr armseliges Leben, die zwar die Motivation für ihren Trip liefern, es aber auch nicht interessanter machen. Im Gegenteil: (SPOILER:) in einem solchen Film brauche ich keine irrationale Heroinsüchtige, die jedem ans Bein pinkelt und ihre Mutter fertigmacht, nur weil die fröhlich ist (SPOILER ENDE). Da ist irgendwo das Thema verfehlt - letztendlich landen wir damit einmal mehr in der Sparte 'Gesellschaftsdrama', das uns zeigt, wie miserabel das Leben doch sein kann. Als ob es nicht schon genug solcher Filme gäbe.
Trotzdem, auf dem Trip strahlt der Plot eine gewisse Ruhe und Kraft aus, die vor allem zum Ende hin einnehmend wird, für manches entschädigt und 'Wild' noch ins 'geht so' hebt. Es bleibt aber das deutliche Gefühl, dass ich besser die 110 Minuten zu den nahen Weinbergen gegangen wäre, um mich mit ausgebreiteten Armen vom warmen Gewitterregen duschen zu lassen......
Schon der Score von Ennio Morricone ist einen Bonuspunkt wert: wieviele Filme gibt es, die dir gleich zu Beginn eine seit Ewigkeiten bekannt vorkommende Melodie vorspielen, die auch für unzählige Zwecke gesampled wurde. Selbst mein 15-Jähriger kennt das, obwohl er weder vom Film, noch von Belmondo je etwas gehört hat :)
Der Film selbst ist recht durchschnittliche 80er-Jahre Actionkost - anfangs ist der Plot noch interessant, mit dem Knastausbruch, wirkt in der Folge aber immer hanebüchener. Dabei gerät die Handlung um einen Mordanschlag bzw. Racheplan allmählich ins Stocken, und wird durch Belmondo-Gimmicks und -Sprüche ersetzt. Nicht prickelnd, aber für Filmfans einen Blick (oder besser: ein Ohr) wert.
Bei 'Can a Song Save Your Life' bin ich etwas zwiegespalten: einerseits ist das ein Musikfilm mit ansprechenden Songs, guten Auftritten und einer Story um Spass, Aufstieg und Erfolg durch die Musik. Andererseits, und das ist die mindestens ebenso präsente Komponente, ist es ein oberflächlicher Beziehungsfilm mit den üblichen Problemchen um Treue, Reue usw., den ich vermutlich nach der Mitte abgeschalten hätte, wenn es nicht auch um die Musik ginge.
Zudem verwendet der Plot beinahe die ganze erste Hälfte darauf, die Loser-Geschichten von Mark Ruffalo als abgehalfterter Musikproduzent und Keira Knightley als desillusionierte, aber talentierte Songschreiberin und Sängerin in der Retrospektive aufzurollen, bevor das eigentliche Thema einsetzt: wie produziere ich gute Musik in origineller Weise, habe Spass dabei und mache etwas mit Herz, Hand und Fuss? Der bei weitem überzeugendere Teil, wobei vor allem der Einstiegssong wirklich stark ist.
Licht und Schatten in einer Art RomCom-Musik-Drama, dem weniger RomCom und mehr Musik-Drama nicht geschadet hätte.
Die Addams Family kannte ich bisher nur von der Serie, die ich recht gut in Erinnerung habe - der Kinofilm dazu war mir nie wichtig, doch jetzt kam auch dieser in den Player.
Ich weiss nicht, ob sich die Auffassung von Humor mit der Zeit ändert, oder ob es wirklich so einen Unterschied zur Serie gibt, aber es gab in diesem Film einfach nichts zu lachen. Die Gags wirken auf mich aufgesetzt, vorhersehbar, wie z.B., dass die Kinder immer mit möglichst gefährlichen Werkzeugen spielen sollen, und die Mutter das zu kleine Küchenmesser mit dem Schlachtermesser austauscht, bevor die Tochter zum Spielen mit dem Brüderchen geht. Das Munieren von zu harmlosem Spielzeug gibt es zudem als Running Gag.
Die Aufmachung hat natürlich einen gewissen Charme, doch nach der Mitte habe ich mich in Ermangelung an lustiger Unterhaltung so gelangweilt, dass ich abschalten musste. Wenn die Komik nicht zündet, wirkt der übrige Plot nur für sich etwas substanzlos.
Bitte nicht falsch verstehen, liebe Addams-Fans, die Bewertung zeigt nur an, dass der Film für mich uninteressant ist, nicht dass er schlecht ist. Er steht und fällt mit der Wahrnehmung des Humors.
Du rackerst, kämpfst, frisst Scheisse, wähnst dich am Ziel, und doch hält das Schicksal nichts als Hohn für dich bereit. Jane Eyre hatte nie viel vom Leben und hat gelernt, ohne Ansprüche auszukommen. Ihr einziger Anspruch, als intelligenter Mensch akzeptiert zu werden, wird ihr bald zum Verhängnis. Niemand braucht jemanden, der Fragen stellt, schon gar nicht in einem Internat des 19. Jahrhunderts.
Die Bestrafung für derartigen Ungehorsam: Stockschläge, den ganzen Tag auf einem Stuhl stehen und soziale Isolation. Das erinnert mich an meine frühe Schulzeit Anfang-Mitte der siebziger Jahre: ein armer Teufel, der den Pfarrer im Religionsunterricht erzürnte, musste sich auf den Tisch unter eine Lampe stellen und so lange stehen bleiben, bis er erleuchtet wurde. Immerhin kam er mit einer Unterrichtsstunde davon, die vermutlich nicht reichte um ihn zu erleuchten - der Vorteil des 20. Jahrhunderts.
Doch Jane ist nicht unterzukriegen und findet nach einer Odyssee die vermeintliche Belohnung ihres entbehrungsreichen Lebens: wahre Liebe. Storytechnisch kann dieser Plot punkten, doch die Umsetzung hat für meinen Geschmack einige Längen und ist nicht sehr ergreifend. Es wirkt eher nüchtern als emotional, entfernt von bewegenden Dramen, die den Fernsehsessel fluten. Taschentuchalarm ist hier nicht angesagt.
'Jane Eyre' ist eher eine interessante Lebensgeschichte als ein Liebesfilm und glänzt phasenweise mit starken Dialogen in der Annährung zu ihrem Romeo, überzeugend verkörpert von Michael Fassbender.
Ein mit roter Pomade verschmierter Bernhardiner belagert ein Auto, in dem Mutter und Kind gefangen sind. Nebenher läuft noch eine Story mit dem Ehemann, der von seinem Tennispartner gehörnt wurde, aber dahinterkommt...
Null Grusel, null Spannung, dafür endlos langweilig - mir tat nur der zugeschmierte Bernhardiner leid. Tierhorrorfilme vor der CGI-Zeit kranken generell an dem Problem: wie kriege ich ein Tier dazu böse zu wirken, das eigentlich nur spielen will. Auch 'Cujo' löst es nicht, im Gegenteil: der Bernhardiner liegt treudoof vor dem Auto, springt ab und zu daran hoch, und hinterlässt ein paar rote Schleimspuren. Ähnlich verlaufen die 'Kampfszenen'.
Dabei beginnt der Film mit einer starken Kamerafahrt, worin der Berhardiner ein Kaninchen jagt und schliesslich am engen Eingang einer Höhle steckenbleibt, wo er von einer Übel-schwangeren Fledermaus gebissen wird..... Mit Abstand die beste Szene. Eine insgesamt schwache Stephen King-Verfilmung, die vermutlich wie so oft dem Buch weit hinterherhinkt (habe ich leider nicht gelesen).
Cuba Gooding Jr. als Gehirnchirurg-Koryphäe Ben Carson, der 1987 die erste gelungene Trennung von siamesischen Zwillingen am Kopf durchführte. Die Story führt sich gut ein und verspricht einiges an Dramatik um diesen einmaligen Fall. Doch nach wenigen Szenen findet man sich Anfang der sechziger Jahre wieder, wo sich Carson als Schuljunge gegen Anfeindungen und schlechte Noten behaupten muss.
'Gifted Hands' ist kein Chirurgen-Drama, sondern zeigt den Lebensweg eines Schwarzen, der mit Unterstützung seiner Mutter das Schicksal selbst in die Hand nimmt und den Aufstieg schafft. Das ist zwar schön erzählt, hat aber nicht die packende, mitreissende Ausstrahlung anderer Biopics, in denen ein Underdog sich gegen alle Widerstände nach oben kämpft.
Gooding Jr. spielt den Arzt sehr überzeugend - mehr hiervon und Dramatik um seine chirurgischen Rettungstaten, als von alten Schuljungen-Geschichten, hätte dem Plot gut getan. So bleibt es ein weiterer Film mit einer starken Leistung von Gooding Jr., dem es story- und regietechnisch an der nötigen Tiefe und Spannung/Dramatik fehlt, um in die Region 'grossartig' vorzustossen.
Affen, die sich mit martialisch-pathetischen Sprüchen unterhalten und auf Pferden daherkommen. Dazu eine flache Story, die sich lediglich darum dreht, wie die verbliebenen Menschen und eine gleichstarke Affenhorde das fragile Friedensgleichgewicht aufrechterhalten. Natürlich gibt es die bösen Menschen und die bösen Affen, die lieber den Krieg wollen und das Gleichgewicht torpedieren.....und natürlich gibt es die einsichtigen, lieben Affen und die einsichtigen, lieben Menschen, die sich gegenseitig helfen.
Auch wenn dieser Plot mit vollem Ernst vorgetragen wird: er wirkt eher naiv-albern und klischeehaft überzogen. Anfangs nimmt man als Lichtblick noch Gary Oldham wahr, der dem pathetischen Gerangel so etwas wie Stil verleiht, sich aber irgendwann im unvermeidlichen Kugelhagel verliert. Spätestens zur Mitte spielen die Schicksale der Protagonisten einschl. der Affen keine Rolle mehr - es wirkt zu stereotyp, um sich mit etwas oder jemandem zu identifizieren, geschweige denn, dass die Handlung berührend oder spannend wäre. Da hilft auch kein Affenbaby, das sich in Unkenntnis der potentiellen Gefahr bei Menschen ankuschelt - wie symbolhaft.
Mehr und mehr kommt der Wunsch auf, es mögen sich alle gegenseitig vernichten, damit endlich Ruhe ist und man von weiteren Fortsetzungen dieses Affentheaters verschont bleibt. Doch man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen, wer am Ende die Oberhand hat....
Langweiliger Moralunterricht.
Die Idee zu 'Planet der Affen' ist eine Parabel zu Unterdrückung und Toleranz, wobei der Spiess einfach umgedreht wird und unser von Ausrottung bedrohter nächster Verwandter das Zepter schwingt, während die Menschen zum Underdog werden. Ich fand das eigentlich interessante Thema schon im Original (1968) schwach umgesetzt, und im Remake wird es auch nicht besser.
Der Kontrast Mensch-Überaffe wird im Wesentlichen für dumpfe Auseinandersetzung genutzt, denen jegliche Tiefe fehlt. Die wichtigen Affen sind stereotyp böse und verhalten sich wie Kommisskopp-Militärs, während die guten Affen den Unterdrückten um Wahlberg & Co helfen. Das ist so hanebüchen, kitschig und vorhersehbar, dass es nach der gelungenen Anfangsphase schnell langweilig wird.
Drei wohlverdiente goldene Himbeeren.
Pech gehabt, Cage.
So eine Videokamera möchte ich auch, die aus der Stratosphäre auf die Erde stürzt und immer noch läuft :) Nicht nur deshalb gehört 'Alien Abduction' in den Bereich der extremeren Found Footage Filme - es wackelt und flimmert beinahe durch den gesamten Film. Wer das nicht mag, sollte hiervon die Finger lassen.
Vom Aufbau und den Ideen her finde ich den Plot gut, aber es hapert an der Umsetzung. Die Aliens sind zu schemenhaft und stereotyp, wie auch das klischeehafte, reptilienartige Geknarze, wenn man sie in der Nähe verspürt. Obwohl sie oft genug präsent sind (im Gegensatz zu Alien-Filmen, in denen sie bestenfalls vorbeihuschen, und erst ganz am Ende den Zahnarztbohrer o.ä. auspacken), entsteht nicht die Spannung oder Angst, die man durch die Hautnähe aus anderen Found Footage-Filmen kennt. Gerade das ist der wesentliche Vorteil von FF, der hier kaum zum Tragen kommt.
Ein höheres Budget hätte diesem Film gut getan, um etwas mehr zu bringen, als ein paar Typen, die im Alienköstum auftauchen und ihre Glibberfinger um die Kamera legen. Zum Ende hin, im Raumschiff, fehlt die konsequente Ausführung all dessen, was sich die ganze Zeit zuvor andeutet: wozu werden die Menschen entführt und was passiert mit ihnen? Stattdessen (SPOILER) sieht man nur die Alien-Glibberfinger vor der Linse der Kamera, die durch einen Schacht entsorgt wird (SPOILER ENDE).
Das war sicher nicht der letzte Alien-Entführungsfilm - hoffen wir auf den Nächsten :)
Zombies mit Herz - warum nicht?
'Warm Bodies' ist eine akzeptable Alternative zu den üblichen Splatterorgien, wenn auch der Plot sein Potential nur teilweise ausschöpft. Das Thema der Liebesgeschichte eines normalen Mädchens mit einem Zombie kann nur grotesk sein, wird aber als behutsamer, allmählicher Annäherungsprozess dargestellt, ohne jeglichen Humor. Das ist zwar vor allem von Nicholas Hoult sehr stark gespielt, hätte aber ein paar derbe Einlagen bringen können, z.B., dass nach dem Zungenkuss die abgelöste Zunge des Zombies in ihrem Mund stecken bleibt, usw. ;-)
Auch die Story mit dem Drumherum ist nicht besonders einfallsreich, sondern bemüht das Übliche: ein Häuflein Nichtinfizierter zieht sich schwerbewaffnet in eine gut gesicherte Burg zurück....
Ein von der Grundidee her innovativer Film, ansonsten kaum besser als durchschnittliche RomComs oder Zombiefilme.
Du wirst auf dem Mars zurückgelassen, gefangen in einer Versorgungsstation, und alles was an Musikvorräten zu finden ist, besteht aus 70er-Jahre Disco. Selten war mein Mitgefühl für einen Protagonisten grösser.
Doch man leidet nicht nur bei der Musik mit Matt Damon - der arme Teufel ringt mit dem Schicksal, dem vorprogrammierten Tod zu entkommen. Denn seine Vorräte sind endlich, und bis eine Rettungsmission eintreffen kann, muss er verhungert sein. Hier haben sich Ridley Scott & Co einiges einfallen lassen, was den Streifen auch inhaltlich für Weltraumfreaks wie mich interessant macht.
Die Pathfinder-Mission war das erste rollende Gerät auf dem roten Planeten, das hier schön zur Geltung gebracht wird. Natürlich darf man nicht alles auf die Goldwaage legen: was in 'The Martian' passiert, ist zum Grossteil unmöglich, aber das ist sowieso klar. Es geht um die Dramatik, das Mitgefühl, Teilnehmen am Erfolg, wenn Damon wieder etwas gelungen ist, das ihn der Rettung näher bringt, Mitleiden, wenn seine Anstrengungen in wenigen Sekunden zunichte gemacht werden. ......bis zum eigentlichen Highlight: die Rettungsmission selbst.
Es ist verständlich, wenn manche diesen Film eintönig nennen - selbst für jemanden, den das Thema interessiert und der sich mit Damon identifizieren kann, hat der Plot seine Längen. Als 'packend' würde ich das insgesamt nicht bezeichnen. Da hätte Scott besser daran getan, sich auf zwei Stunden oder weniger zu beschränken.
Neun Jahre nach 'Ein Fisch Names Wanda' (1988) gaben Jamie Lee Curtis, John Cleese, Michael Palin und Kevin Kline noch einmal ihre Vorstellung von Humor zum Besten. Ich dachte schon bei 'Wanda', dass das reichlich aufgesetzt ist, aber 'Fierce Creatures' legt noch einen drauf. Dazu diese furchtbar gekünstelt-verstellten Stimmen, um den Blödel-Aspekt zu betonen.
Wer schon mit 'Wanda' nichts anfangen kann, sollte unbedingt die Finger hiervon lassen, und umgekehrt: wer über 'Wanda' lacht, könnte hier auch lachen. Es ist nur eine Frage des Humors - wenn es so etwas wie anti-Humor gibt, dann hat 'Fierce Creatures' den bei mir getroffen und mich der Unerträglichkeit des Seins ein Stück näher gebracht. Daher rein subjektiv 2 Punkte.
Haunted House im neunten Stock eines heruntergekommenen New Yorker Wohnblocks: der Geist eines Mädchens macht sich durch schwarzes Wasser bemerkbar, das von der Decke tropft und aus den Wasserhähnen sprudelt. Es ist eher ein Stilmittel, das die unheimlich-trostlose Atmo des baufälligen Hauses unterstreichen soll, wie auch der immerzu neblige Ausblick, wenn es nicht gerade regnet.
Die Story belässt alles beim Genre-Üblichen: Mutter und Tochter ziehen aus Geldmangel in die Wohnung im neunten Stock, wobei natürlich nur die Tochter den Geist sehen kann und sich freut, gleich jemand zum Spielen zu haben, während alle anderen ihr den imaginären Spielfreund abspenstig machen wollen.....
Bis auf ein paar Gänsehautmomente ist der Plot nur mässig interessant, weil er vor allem durch Abwesenheit eigener Ideen glänzt und lediglich ein Süppchen aus Genre-Versatzstücken kocht. Schlecht ist er aber auch nicht - das könnte für Leute interessant sein, die auf leichteren Grusel stehen und sich nur hin und wieder solche Filme anschauen.
Ben Afflecks zweites Drehbuch und Regiedebut hat mich nicht so überzeugt wie sein 'Good Will Hunting' (1997). Es ist das Verwirrspiel um die Entführung eines kleinen Mädchens, bei dem immer neue Informationen ans Licht kommen, die das Spiel in eine andere Richtung lenken.
Die Inszenierung ist recht langatmig und dialoglastig, wobei manche Unterhaltungen minutenlang über Nebensächlichkeiten geführt werden und die Handlung nur zäh vorankommt. Das erinnert vom Stil her etwas an Clint Eastwoods 'Mystic River' (2003). Dazu kommt, dass ausgerechnet das Schlüsselereignis in der Mitte des Plots kaum nachvollziehbar ist: (SPOILER) Das Mädchen stürzt nachts angeblich vom Steilufer in den See und verschwindet im Wasser - auch die Frau, die sofort hinterhersprang, konnte es nicht retten. Man braucht keinen siebten Sinn, um zu ahnen, dass das Mädchen nicht im See liegt, was sofort klar gewesen wäre, wenn man nach ihm gesucht hätte. Doch es wird nicht gesucht, sondern man belässt es einfach auf dem Seegrund, was sehr erzwungen wirkt - ein zu heftiges Plothole, nur um dem Zuschauer später einen "Twist" präsentieren zu können, indem das Mädchen noch lebt (SPOILER ENDE).
Interessant, aber zu langatmig und stellenweise überkonstruiert.
Ben Affleck schaffte mit seinem Drehbuch zu 'Good Will Hunting' den Durchbruch, und das völlig verdient. Seine Charakterzeichnung hat unerhörte Tiefe und ist von den Schauspielern stark umgesetzt: Matt Damon als Genie, das sich ständig am Rande des seelischen Abgrunds bewegt, und Robin Williams als Psychologe, der bis zur Selbstaufgabe kämpft, um dieses Monster zum Wohle der Menschheit bzw. der Mathematik zu zähmen.
In seiner eigenen Rolle bleibt Affleck gewollt oberflächlich, wie in etlichen seiner anderen Filme. Es stellt sich die Frage, weshalb er sein nächstes Drehbuch erst zehn Jahre später abgeliefert hat ('Gone Baby Gone', 2007) - hier scheint sein grösseres Talent zu liegen.
Die Story vom hyperintelligenten Assozialen, der sein Potential wegen Misshandlungen in der Kindheit hinter einer Fassade aus Aggression und dem arroganten Zurschaustellen seiner geistigen Überlegenheit versteckt, ist überzeugend. Ebenso die Art, in der Robin Williams allmählich Zugang zu ihm findet - das Highlight ist für mich seine Kurzanalyse von Damons Argumentation, nachdem Damon ihn beim ersten Treffen kalt erwischt hat, und wonach er im Weggehen meint: "Du bist am Zug". ......Damon bleibt am Zug.....
Der Plot zeichnet eher ein dialoglastiges Psychospiel, als eine bewegende, emotionale Story, die vor allem nach der Mitte für längere Zeit auf der Stelle tritt. Was außerhalb des Kernthemas passiert, wird nur oberflächlich beleuchtet. Man beschränkt sich darauf, Damon ab und zu ein paar Aufgaben für den Professsor rechnen zu lassen, der immer wieder darstellt, wie weit Damon überlegen ist. Dramaturgisch besser wäre es gewesen, eine mitreißende Story einzuflechten, in der er z.B. landesweit bekannt wird, Wettbewerbe gewinnt, nur um in seiner Siegerrede alle vor den Kopf zu stossen.......
Unter dem Strich ein sehenswerter Film, der vor allem durch seine pointierten Dialoge glänzt, aber auch die durch Kindesmisshandlung verursachten seelischen Abgründe und Tragödien beleuchtet.
"Mein Freund, ich habe gestern dein Bild in den Nachrichten gesehen.....", so der Neu-Terrorist Hassan per email zu seinem Befehlshaber. Warum der NSA nicht gleich eine Einladung zum Stürmen der Wohnung schicken?
Die Intention von 'The War Within' ist lobenswert, aber die Umsetzung weniger. In den ersten zehn Minuten erinnert der Plot stark an 'Machtlos' (2007, Gyllenhaal): aus paranoider Vorsicht verhaften die Amerikaner willkürlich Leute, die sie für potentielle Terroristen halten und verschleppen sie zum Foltern in Drittstatten. In diesem Fall: Pakistan.
Der betroffene Hassan überlebt und kommt zurück in die USA, wo er als braver Bürger weiterleben darf, jedoch durch das erfahrene Leid Rachegedanken hegt und zum Terroristen wird. Diese Aussage ist der Kernpunkt: durch ihre Politik unter Bush Jr. haben die USA weit mehr radikale Islamisten geschaffen als gefangen. Auch sein Befehlshaber war im pakistanischen Folterkeller und lebt nun in den USA, wo sich die ehemals Verdächtigten ohne jegliche Überwachung der Vorbereitung von Anschlägen widmen...
Der Plot beleuchtet im Wesentlichen Hassans Zerrissenheit zwischen Rache an der amerikanischen Gesellschaft und seiner Familie, die ihm immer noch etwas bedeutet. Ob er das geplante Attentat ausführt, wird irgendwann unwichtig: die Story ist weder überzeugend noch schlüssig, dazu recht langatmig inszeniert. Kein Vergleich zu 'Machtlos'.
Die ersten fünf Minuten von 'Transformers: Age of Extinction' sind ein schön trashiger Einstieg: Alien-Raumschiffe im Dinosaurierzeitalter mit ordentlichem Feuerwerk, in starker CGI. Wenn das bis zum Ende so weitergegangen wäre, hätte ich 8/10 gegeben (kein Witz). Also, dranbleiben!
Doch leider wechselt der Plot schnell zum Michael Bay-typischen albern-pathetischen Format, natürlich in Überlänge. Bots mit Gefühlen, und was für welchen....die guten und die bösen Bots, die Menschen zwischendrin.... Mark Wahlberg kauft aus Versehen den Bot-Laster......
Der Einfallsreichtum beschränkt sich ausser den Dinos auf das Recyceln von Versatzstücken der vorangegangenen Teile und die pathetischen Sprüche zu Durchhalten und Moral. Zweieinhalb Stunden lang. Aber nach der Mitte war Schluss - der Sülze-Auffangtopf unter dem Fernseher drohte überzulaufen....
Bei der Besetzung von Regie (Wes Craven) und Schauspielern (Cillian Murphy, Rachel Adams) hatte ich von 'Red Eye' mehr als nur ein laues Thriller-Drama erhofft. Murphy überzeugt sowohl hier wie auch in seiner darauffolgenden Rolle in 'Batman Begins' (2005) als Bösewicht, aber der Plot lässt schwer zu wünschen übrig.
Die erste Stunde vergeht nur damit, dass Murphy sich neben Adams in ein Flugzeug setzt und sie dazu zwingt, einen Anruf zu tätigen - falls nicht, wird ihr Vater umgebracht. Sie scheint das allerdings nicht ernst zu nehmen und versucht mit Tricks auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Was hier passiert, ist weder spannend noch interessant, schon gar nicht schlüssig, und fängt recht schnell an zu langweilen.
Erst in den letzten zwanzig Minuten kommt Leben in diesen Plot, doch der Showdown strotz nicht gerade vor Einfallsreichtum. (SPOILER) Der böse Murphy ist hinter Adams in ihrem Haus her, wo er auch ihren Vater umbringen will. Merkwürdigerweise lässt Murphy den aber bewusstlos liegen. Zur grossen Überraschung rappelt er sich genau in dem Moment wieder auf, als Murphy Adams endlich erwischt hat, und ist mit der Knarre zur Stelle......wer hätte das gedacht? (SPOILER ENDE).
Ein schwacher Wes Craven, den man nicht gesehen haben muss.
Von all den Filmen, die ich bisher mit Jennifer Aniston gesehen habe, ist das wohl der am wenigsten vorhersehbare. Er ist auch viel weniger eine Komödie als ein Drama, worin es um eine Vierecksgeschichte geht.
Aniston erleidet das Schicksal von Frauen nach der Heirat, wie es so schön im Ärzte-Song 'Männer sind Schweine' (1998) beschrieben ist. In ihrer Unzufriedenheit trifft sie Jake Gyllenhaal, der erfolglos Stories schreibt, aber ein Ohr für ihre Nöte hat.....
Im Gegensatz zu Anistons RomComs hat die Story einige Wendungen, die zwar nicht vorhersehbar sind, sie aber auch nicht entscheidend interessanter machen. Dabei böten die Ereignisse und Beziehungen Stoff für einen tiefgehenden Plot, der leider so nicht stattfindet. Auf mich wirkt das wie eine Dramödie, aus der man den Komödienanteil entfernt hat, was nichts Halbes und nichts Ganzes ergibt. Daraus hätte man viel mehr machen können, auch wenn es schauspielerisch nichts auszusetzen gibt. Vor allem Gyllenhaal überzeugt als stiller, depressiver Aniston- und Literaturverehrer.
Kein Taschentuchalarm.
Dass 'Rock of Ages' nicht auf 0,5/10 abstürzt, liegt allein an Tom Cruise, der den Rock God 'Stacee Jaxx' überzeugend spielt, und an Alec Baldwin als Club-Besitzer.
Ansonsten ist das über weite Strecken furchtbar kitschig und eine Beleidigung für die Ohren, wenn man die Originale der Songs von Whitesnake, Foreigner, Joan Jett, Extreme u.v.m. kennt und erlebt hat. Vor allem die grauenhafte Kieksstimme von/zu Julianne Hough empfinde ich als unerträgliche Zumutung in diesen Highlights des 80er Rock/Metal.
Mit dieser Musik verbindet sich für mich eine Lebenskultur, die der Plot in keinster Weise reflektiert (bis auf Cruise), ja, schlimmer, die hier mit Füssen getreten wird. Julianne Hough hätte man vor dem Dreh in einem Motörhead-Konzert vor der Lautsprecherwand zur Herzmassage festschnallen sollen - vielleicht hätte sie dann wenigstens verstanden was 'Metal Heart' bedeutet.
Rest in Piece, Lemmy.