RoboMaus - Kommentare

Alle Kommentare von RoboMaus

  • Eigentlich müsste das 'Death Note 4' sein. Nach den ersten beiden, sehr starken Teilen kam der überflüssige 'Death Note: L Change the World' (2008), nur noch ein übler Abklatsch. Hoffentlich wird es wieder besser :)

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      Dieser abgedrehte, gewaltbasierte Humor von Tarantino/Rodriguez ist einfach nicht meiner. Vor allem die erste Stunde bringt ja nur das - Clooney und sein von Tarantino verkörperter psychopathischer Bruder bringen grundlos Leute um, nehmen Geiseln und versuchen über die Grenze nach Mexiko zu kommen - ha, ha....... sonst passiert bis dahin absolut nichts in diesem Plot. Lachst du nicht, wirst du dich langweilen.

      Dann gibt es noch etwas über eine halbe Stunde Vampir-Splatterparty, und es kommen ein paar gute Plotideen dazu, was den Gesamteindruck deutlich aufbessert (SPOILER: die beste ganz am Schluss, wo sich die Bar als Spitze eines verschütteten Azteken-Tempels erweist, SPOILER ENDE).

      insgesamt ein 'geht so', und mit Sicherheit ein weiterer Tarantino, den ich mir nie wieder anschauen werde.

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        RoboMaus 15.07.2016, 21:13 Geändert 16.07.2016, 07:53

        Hier spricht der Bombast - dazu bin ich ins IMAX gegangen, habe nichts anderes erwartet und nichts anderes bekommen, bis auf eine Ausnahme: es war beinahe so laut wie ein Metal-Konzert. Es gehört wohl dazu, dass der Sitz vibriert und der Boden wackelt, wenn das Raumschiff mit Jeff Goldblum abhebt. Echtes Gefühlskino bei Emmerich - wer hätte das gedacht?

        Leider fehlt der Charme des Vorgängers, was aber teilweise dadurch wettgemacht wird, dass bis auf Will Smith dieselben Schauspieler am Start sind, die alle ihre Sache gut machen. Das enthebt den Plot der Anonymität und vereinfacht die Identifikation mit den Charakteren - ein kluger Zug von Emmerich, mit dem er in grösstmöglicher Weise vom damaligen Erfolg zehrt.

        Technisch ist das auf allerhöchstem Niveau, die 3D-Optik sehr stark. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass mehr Interaktion mit dem Zuschauerraum stattfindet, was wie bei den meisten anderen Filmen völlig ausbleibt - man wird nicht von Aliens umschlungen, oder müsste fürchten, von ihnen aus dem Sitz gerissen zu werden (habe einmal im IMAX erlebt, dass T-Rex 'durchbrach' - da war bei einigen Kids kurz Panik ausgebrochen).

        Was die meisten hier im Forum stört, und auch für mich ein Minus darstellt, ist die ideenlose, löchrige Story und das Kopieren etlicher Details/Sequenzen aus dem ersten Teil. Hätte Emmerich nur 10 % seines CGI-Budgets auf einen anständigen Plot gesetzt, der auch storytechnisch Wirkung erzeugt, wäre es der annähernd perfekte SF-Film. So ist es 'nur' gute Unterhaltung.

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          RoboMaus 15.07.2016, 14:55 Geändert 15.07.2016, 15:13

          Zumindest den Bewertungen nach muss das wohl eine der besten Stephen King-Verfilmungen überhaupt sein - seit 30 Jahren. Ausnahmsweise kein Horror, sondern ein Kids-Abenteuer-Road Movie.

          Vier Zwölfjährige laufen am Bahngleis entlang und erzählen sich Geschichten oder bewerfen sich mit Sprüchen, die zwischen albern und frühpubertär liegen. Daneben tritt Kiefer Sutherland als übler Halbstarker auf, der den Jungs das Leben schwer macht. Eine Story braucht 'Stand by Me' nicht, denn der Weg ist das Ziel, wobei es ein paar brenzlige Situationen zu überstehen gilt.

          Es gibt Filme, die mich packen können, in die Kindheit entführen, Melancholie aus längst verschütteten Erinnerungen zaubern, doch dieser konnte es nicht, keine Sekunde lang. Das muss man nicht verstehen und kann es noch weniger begründen. Irgendwann bin ich sogar eingeschlafen, weil ich mich von diesem Kids-Talk habe einlullen lassen......

          Immerhin gibt es ein paar spannende und witzige Szenen, die Jungs wirken sympathisch und machen ihre Sache als Schauspieler sehr gut. Gewiss ist das kein schlechter Film.

          ......mit 5/10 ganz unten in der Freundes-Bewertungsliste, zusammen mit Agnida - komm, wir gehen einen trinken und suchen anderswo nach den Erinnerungen an die Kindheit :)

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            RoboMaus 15.07.2016, 11:13 Geändert 15.07.2016, 16:33

            Ein deutscher Dystopie-Film: im Jahre 2020 ist die EU zerfallen, in den Alpen stehen Sperranlagen, um Mitteleuropa vor afrikanischen Einwanderern abzuschotten, und in Saudi-Arabien ist der 4. Golfkrieg ausgebrochen, weil Islamisten das Königshaus stürzen. Nebenbei wird Turkmenistan zum Kriegsschauplatz um Rohstoffe...

            Für einen Film von 2010 darf man das schon visionär nennen, gerade wegen Brexit und dem sich ständig verstärkenden Strom von Flüchtlingen über das Mittelmeer. Der interessante Dystopie-Rahmen zu 'Die kommenden Tage' wird in den ersten fünf Minuten abgesteckt, doch was folgt?? Ein zwei-Stunden Familiendrama auf Soap-Niveau!!!!

            Ich konnte es zuerst nicht glauben, holte die DVD heraus, las die Beschreibung, schaute weiter, doch nach der Mitte war klar, dass dieser Film die Dystopie-Aufmachung nur als Köder benutzt, um den Zuschauer in das fortwährende Elend des deutschen Films zu tauchen. Ein Typ mit Alkohol-Problemen, eine Schwester mit mentalen Problemen, die sich einer Terroristengruppe anschliesst, eine Frau, die ein Kind von dem Typ mit Alkoholproblemen bekommt, der zudem noch an einer Augenkrankheit mit wahrscheinlicher Erblindung leidet und ihr im entscheidenden Moment vorwirft, sie würde zu ihrer Zukunft nur an die Konsequenzen aus seiner Blindheit denken....... 'Lindenstrasse' könnte es nicht besser.

            Ein deutscher Dystopiefilm.

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              RoboMaus 15.07.2016, 09:07 Geändert 15.07.2016, 09:11

              In 'Wonderland' wird wohl mehr Koks weggeschnupft, als in einem Halb-U-Boot durch die Karibik nachkommt..... dazu Rivalitäten der amerikanischen Drogenverteiler, die sich wegen Nichtigkeiten im Rachemodus bekriegen. Mittendrin Val Kilmer, der als abgehalfterter ex-Pornostar John Holmes eine neue Beschäftigung sucht und damit seinen Nachschub an Koks sichern will.

              Die Handlung ist bis über die Mitte nur schwer durchschaubar, weil viel in Rückblenden erzählt wird und die Rollen der einzelnen Charaktere im Drogengeschäft und bei den Auseinandersetzungen erst spät klar werden. Doch auch dann bleibt der Film nur mässig interessant, weil der Plot weder eine packende Story noch Spannung im Sinne eines Drogenthrillers liefert, sondern eher wie eine Milieustudie zum Verfall von John Holmes wirkt.

              Wenig Inhalt verkompliziert dargestellt, aber mit ansprechender Milieu-Atmo.

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                RoboMaus 14.07.2016, 19:08 Geändert 14.07.2016, 19:16

                Was für ein 80er-Trash - eine Mischung aus Coming-of-Age, Auto-Strassenrennen und etwas SF, letzteres, um einen Helden zu erschaffen, der mit einem von Aliens ausgerüsteten, unbesiegbaren Auto von den Toten zurückkehrt, um sich an einer üblen Gang zu rächen.....

                Damals muss man wohl um die 18 gewesen sein, um heute das Retro-Feeling zu bekommen. Einer der Filme, den mancher zu der Zeit liebte, weil er ihm das ultimative Lebensgefühl vermittelt hatte: als Held endlos PS unterm Arsch und die Braut abschleppen :)

                Für PS-Fans ist diese Nostalgie-Version von 'Fast & Furious' durchaus einen Blick wert - mit Charlie Sheen in jungen Jahren.

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                  RoboMaus 14.07.2016, 11:51 Geändert 14.07.2016, 16:14

                  Die fiktive Verschwörung zur Manipulation der Senderquoten - ein paar tausend Anschlüsse sind landesweit mit einer Quotenbox versehen, die den eingeschalteten Sender meldet. Mit einer ähnlichen Menge an Stimmen funktionieren Hochrechnungen zu Wahlen oder Umfragen jeglicher Art. Statistisch liegt eine mit repräsentativen Kriterien erstellte Stichprobe in dieser Grössenordnung relativ nah am Endergebnis. Wäre es nicht so, würde wohl die Finanzierung der freien Sender über die Werbung zusammenbrechen, oder glaubt jemand, dass Produkte in Sendungen platziert werden, die keiner anschaut, ohne dass es auffällt?

                  Die Idee zu 'Free Rainer', dass das Fernsehpublikum nicht so dumm ist wie die Schrottsendungen mit den höchsten Quoten, ist zwar nobel, aber selbst für eine Satire genauso überkonstruiert wie weite Teile des Plots: allgegenwärtiges koksen, ein Typ auf Koks verursacht einen Autounfall, schlägt bei seinem eigenen Auto mit einem Baseballschläger die Scheiben ein und fährt noch tagelang damit herum, ohne, dass irgendjemand etwas von ihm will...... overacting, langatmig, weder interessant noch witzig - das Ganze auf volle zwei Stunden gezogen.

                  In einem Punkt ist 'Free Rainer' jedoch repräsentativ: als Vertreter des durchschnittlichen deutschen Films (was nicht heissen soll, dass es keine guten Filme aus Deutschland gibt).

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                  • Schon mal ein guter Anfang - vielleicht klappt es ja diesmal, dieses geniale Stephen King-Konstrukt aus Horror und Psychoterror adäquat auf die Leinwand zu bringen. Bin gespannt.

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                    • Wahrlich - die Essenz von vielen Filmen in jeweils einem grauen Kästchen. Gratuliere :)
                      Bei 'L.A.Crash' ist mir aufgefallen, dass meine Wahrnehmung der Botschaft eine ganz andere ist (Rassismus ist bescheuert, Sturheit führt zu nichts, und am besten leben wir alle, wenn wir uns vertragen) - vielleicht, weil mir der Film nicht gefallen hat.

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                        RoboMaus 14.07.2016, 07:54 Geändert 14.07.2016, 08:03

                        Atmo und Bewegung sind in diesem französischen Home-Invasion-Thriller gut getroffen, doch ansonsten konnte mich der Plot nicht überzeugen. Die erste halbe Stunde (von nur 75 min) ist mit reinen Belanglosigkeiten angefüllt, die mich beinahe zum Abschalten bewogen hätten - was bleibt, ist noch eine dreiviertel Stunde Home Invasion, die sich hauptsächlich durch Gerenne äussert.

                        Von den Eindringlingen sieht man die meiste Zeit nur schemenhafte Gestalten, die überall auftauchen und sich im Haus anscheinend besser auskennen als die Bewohner. Als störend empfand ich das permanent unnatürliche Verhalten des Pärchens, das den Eindringlingen geradewegs entgegenläuft und sich getrennt wie zusammen planlos durch weitverzweigte Gänge, sowie unübersichtliches Gelände bewegt, etwa nach dem Motto: ich weiss, dass ihr da draussen seid - jetzt komme ich aus der Deckung, auch wenn ich euch nicht sehen kann, mache viel Lärm und lasse mir von euch eine überbraten....

                        Das wirkt deutlich zu konstruiert, ist vom Ausgang der einzelnen Aktionen meist vorhersehbar und raubt dem Plot die Spannung. Die Story mag zwar auf einer wahren Begebenheit beruhen, aber so ist das wohl kaum abgelaufen. Mich hätten sie wenigstens nicht so leicht gekriegt :)

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                          RoboMaus 13.07.2016, 17:51 Geändert 14.07.2016, 13:38
                          über Feast

                          'Feast' ist in erster Linie eine Frage des Humors, der bei mir bis auf eine Szene überhaupt nicht zündet (SPOILER: die, in der dem Infizierten die Maden aus der Augenhöhle quillen, nachdem er das Auge an das Monster verloren hat; SPOILER ENDE).
                          ....als einer seine Hose verloren hatte und als Ersatz mit der von einer Frau geliehenen rosa Jogginhose auftauchte, war es nur eine Frage der Zeit, bis jemand fragt, ob er schwul ist......ha, ha.

                          Ansonsten ist es eben der xte Cabin-Slasher nach dem Prinzip 'Zehn kleine Barbesucher....', nicht darauf ausgelegt ernsthaft zu wirken, oder über einen gut durchdachten Plot Spannung zu erzeugen. Ähnlich anspruchslos ist die CGI: die Monster wirken beinahe so ruckelig wie in einem Film aus den 80ern.
                          Entsprechend schnell wird es langweilig.

                          Dennoch, wessen Humor hier getroffen wird und wer dem Horrorgenre nicht abgeneigt ist, dürfte wohl ein paar Punkte mehr liegenlasssen. Nicht von meinem Geschreibsel entmutigen lassen :)

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                            RoboMaus 13.07.2016, 14:19 Geändert 13.07.2016, 15:06

                            Der wiederauferstandene Hitler über den NPD-Vorsitzenden: "Warrr das jetzt der beste verfügbare Mann? Na dann, Gute Nacht, meine Herren." :D

                            'Er ist wieder da' macht vieles richtig; vor allem löst er das darstellerische Dilemma mit interessanten und ungezwungen wirkenden Einlagen: wie würde sich Hitler nach Zeitverschiebung im Jahr 2014 äussern, wie würde er auf die Menschen wirken und wie würden die sich verhalten? Die Idee, dass Hitler sich über die Hintertür einer genialen Parodie sämtliche Medien gefügig macht und damit die Volksmeinung polarisiert, ist ebenso stark ersonnen wie umgesetzt.

                            Der Plot gewinnt auch mit einigen wirklich witzigen Szenen, sowie mit inszenatorischen Highlights wie bei seinem ersten Fernsehauftritt, bei dem er mit nichts als seiner Präsenz Wirkung entfacht, wobei auch die Darsteller im verstörten Publikum überzeugen.

                            Allerdings muss man zugeben, dass nicht alles gelungen ist. Nach einer starken ersten halben Stunde flacht der Plot zunächst deutlich ab - die Hitler-Tour durch Deutschland bleibt eher seicht, wobei ich schon dachte, dass der Film überhaupt keinen Biss mehr entwickeln würde. Das ändert sich in der Folge, aber dennoch fehlt es an derben Szenen (bis auf die mit dem Hund), die den grotesken, schwarzhumorigen Charakter das Ganzen hätten vertiefen können - vielleicht wollte man es auch nicht übertreiben.

                            Ein gelungener Beitrag aus Deutschland, klar über dem Durchschnitt der hiesigen Produktionen.

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                              RoboMaus 13.07.2016, 07:01 Geändert 13.07.2016, 15:03

                              Nach 'Der mit dem Wolf tanzt' (1990), produzierte Kevin Costner mit 'Wyatt Earp' sein zweites episches Western-Drama, konnte den Erfolg aber nicht wiederholen. Auch hier wird überwiegend auf Atmo und Darsteller gesetzt, wobei die rudimentäre Story im Hintergrund bleibt. Es ist die Geschichte eines Mannes, der von seinem Vater eingebläut bekam, seinem Gegenüber beim Töten zuvorzukommen, wenn es zur Konfrontation kommt.......schliesslich hat der Gegner auch nichts anderes im Sinn.

                              In der Folge werden die Stationen seines Lebens beleuchtet, bis er in einem Kaff hängenbleibt, das ihn zum Marshall macht, wo auch seine Brüder hinziehen. Neben ein paar romantischen Phasen lebt der Plot hauptsächlich vom Racheelement - ein Haufen Banditen will sich nicht an die Regeln halten, was zu Opfern auf beiden Seiten führt.......im Westen nichts Neues.

                              Daneben gibt es immer wieder Ungereimtheiten, die sich störend aufsummieren, wie z.B.: es gibt Streit, weil die Geschäfte nur eine Summe von 14.000 $ erbracht haben - man stehe vor dem Nichts, wobei das normale Gehalt eines Marshalls 75 $/Monat beträgt......

                              Auf volle drei Stunden ist das für meinen Geschmack viel zu dünn und zu langatmig. Es gibt nur wenige spannende Momente, ansonsten ist der Plot eher dialoglastig und beleuchtet die Spielchen der Protagonisten untereinander. Die guten darstellerischen Leistungen (neben Costner v.a. Gene Hackman und Dennis Quaid) heben den Eindruck noch ins 'geht so', was aber kaum für den überlangen, flachen Plot und die aufkommende Langeweile entschädigt.

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                                RoboMaus 12.07.2016, 15:03 Geändert 12.07.2016, 16:14

                                Berührend, hart, spannend - so beschreibt MP 'The Untouchables' treffend in drei Worten. Kevin Costner hatte mit diesem Film seinen endgültigen Durchbruch und machte sich auf zur stärksten Phase seiner Karriere. Grossartig, wie seine Truppe auftritt, um mit dem illegalen Alkoholhandel und Robert de Niro alias Al Capone aufzuräumen. Starke Schauspieler, starke Charaktere, zwei Stunden, die es in sich haben.

                                Der Plot lässt in keiner Phase nach, sondern dreht stetig an der Spannungsschraube, die Brian de Palma mit einigen inszenatorischen Highlights und dem gekonnten Einsatz von Zeitlupe auf dem Höhepunkt der Szene im Bahnhof verstärkt. Bei alldem kommt auch der Humor nicht zu kurz - habe wohl mehr gelacht, als bei manch budgetstarkem Klamauk, der heutzutage als Komödie verkauft wird.

                                Auch der Zeitgeist der frühen Dreissiger ist schön eingefangen - viele Oldtimer, alles wirkt authentisch, ebenso wie die unterschwellige Darstellung der eigentlichen Unmöglichkeit des Unterfangens: die Prohibition war eine der unsinnigsten Ideen der Amerikaner und konnte niemals effizient durchgesetzt werden. Zu gross war der Durst quer durch die Bevölkerung, selbst bei den Aufrechten: köstlich, die Szene, in der Costners Mann Oscar Wallace seinen Mund in den Strahl aus dem angeschossenen Fass hält.....

                                Weshalb allerdings die deutschen Umbenennungsexperten diesem Film denselben Namen gaben wie dem 11 Jahre zuvor erschienenen 'All the President's Men', und damit nichts als Verwirrung stifteten, wird wohl ihr Geheimnis bleiben.

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                                  RoboMaus 11.07.2016, 22:42 Geändert 12.07.2016, 07:07

                                  Robert Redford zu Dustin Hoffman im Aufzug: "Gibt's eigentlich einen Ort, wo du nicht rauchst?" Die völlige Normalität in den siebziger Jahren - Redford's Bemerkung klingt wie der Beginn der Anti-Raucherkampagnen in den USA. Etliches in 'All the President's Men' wäre in heutiger Zeit kaum denkbar - bis auf das Kernthema: die Watergate-Affaire und das illegale Abhören des politischen Gegners, wird doch heute alles und jeder ausgespäht.....

                                  Der Plot ist Journalismus pur: eine sich langsam zu Beweisen verdichtende Indizienkette zur Praxis der Republikaner, die Demokraten mit allen Mitteln zu überwachen und mit Intrigen zu überziehen, wozu eine millionenschwere schwarze Kasse eingerichtet wurde. Dies aufzudecken, ist das Verdienst zweier Journalisten der Washington Post, die mit 'All the President's Men' gewürdigt werden.

                                  Manchem, einschliesslich mir, mag das etwas zu eingleisig vorkommen. Es dreht sich nur um das zähe Anslichtbringen und Erhärten von Fakten, wobei sich die Szenen wiederholen: Redford & Hoffman haben eine paar neue Aspekte hinzugewonnen, werden aber beim Chefredakteur abgeschmettert, mit dem Hinweis auf mehr Genauigkeit und fehlende schriftliche Belege. Die Handlung ist zwar interessant, aber auch ermüdend.

                                  Ein Stück Weltgeschichte, das jeder kennen sollte, nicht nur weil es eine Jahrhundertstory war, sondern auch weil sie schön darstellt, dass die Amerikaner erst bei sich geübt hatten, bevor sie im digitalen Zeitalter selbst die verbündete Welt mit ihrer paranoiden Ausspäherei überzogen.

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                                  • Leichter wäre die Frage zu beantworten: wieviele gute Filme hast du bisher gesehen?
                                    Den ausgeblendeten Schrott eingerechnet, vielleicht 4000.

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                                      RoboMaus 08.07.2016, 21:55 Geändert 08.07.2016, 21:56

                                      Wie kann man 'Working Girl' auf deutsch nur als 'Die Waffen der Frauen' herausbringen? Es geht hier gerade nicht um das, was man gemeinhin unter 'Waffen der Frau' versteht, sondern um Ideendiebstahl, Beziehungsgeflecht bei Geschäften und Vertuschung. Melanie Griffith alias 'Working Girl' Tess hat als Assistentin gewinnbringende Ideen für Finanztransaktionen, wird aber von ihren Vorgesetzten am Hochkommen gehindert, damit sie weiter als billiger Ideenlieferant zur Verfügung steht.

                                      Eigentlich eine gute Story mit einer 80er Traumbesetzung: Harrison Ford, Sigourney Weaver, Alec Baldwin, Kevin Spacey und Oliver Platt geben sich die Ehre..... Doch der Plot kann sich nicht entscheiden, ob er nun eine RomCom, ein Feelgood-Movie, oder doch eher Gesellschaftskritik sein will. Dadurch bleibt er durchweg seicht, ohne jeglichen Biss - witzig wird es auch nicht, bestenfalls in manchen Szenen zum Schmunzeln.

                                      Nicht schlecht, aber ewig schade um das verschenkte Potential, sowohl in der Handlung als auch bei den Top-Schauspielern.

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                                        Du meine Güte, ist das langweilig. Die Handlung, oder was man dafür halten könnte, zieht sich endlos in die Länge, ohne dass dabei irgendetwas interessantes passiert. Die Protagonisten ziehen eine Art Katz- und Mausspiel um eine Entführung auf, aber man weiss lange nicht einmal, wozu das alles passiert und wer daraus einen Nutzen ziehen könnte.

                                        Es dreht dreht sich lediglich darum, dass sich die Protagonisten mit pseudo-tarantinoesquen Dialogen und für manche Geschmäcker wohl anspruchsvoll-humorigen Szenen ohne Zusammenhang die Zeit totschlagen. Es fehlen nur noch die Sprechblasen, um diesen sinnentleerten Plot zu kommentieren - falls ein armer Teufel wie ich nicht mitkommt...... so bleibt nur das unbehagliche Gefühl, zwei Stunden Zeit verschwendet zu haben.

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                                          RoboMaus 07.07.2016, 07:32 Geändert 08.07.2016, 11:50

                                          Durch die globale Erwärmung sind die Pole geschmolzen, was die Erde komplett überschwemmt hat, doch günstigerweise für die Raucher hat die Tabakindustrie überlebt...... Wenn man jeglichen Sinn und Verstand ausblendet, könnte man 'Waterworld' vielleicht gut finden, aber auch dann hat man mit einem Plot zu kämpfen, der im Gang der Wellen des weltumspannenden Meeres zwei volle Stunden vor sich hinplätschert.

                                          Die Story um das Überleben in der post-apokalyptischen Welt bringt nur Durchschnittskost und kann auch dramaturgisch kaum überzeugen - inhaltlich sieht es ungefähr so trostlos aus wie der Blick von Kevin Costners Boot in die Umgebung...... Sämtliche Charaktere sind stereotyp gut oder böse und austauschbar, nur Costner birgt etwas Profil - immerhin hat er es damit geschaft hat, sich selbst zu inszenieren, doch den Regiestuhl sollte er besser jemand anderem überlassen.

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                                          • Eine schöne Idee :)
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                                            ...und ohne das irre Grinsen von Jack Nicholson auch nicht: 'Shining' (1980)

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                                              RoboMaus 03.07.2016, 12:04 Geändert 03.07.2016, 14:44

                                              Jake Gyllenhaaal und Danny Trejo in einer Trash-Komödie: klingt interessanter, als es letztlich ankommt. Da das von vorneherein darauf ausgelegt ist, keinen Sinn zu machen, muss man beten, dass der eigene Humor von der durchgeknallten Handlung und den aufgesetzten Gags getroffen wird......

                                              Manch einer wird sich hier kringeln, mancher wird sich tödlich langweilen, wie man aus den Kommis entnehmen kann - ich liege irgendwo dazwischen, aber noch einmal würde ich mir das definitiv nicht anschauen.

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                                                RoboMaus 02.07.2016, 07:32 Geändert 02.07.2016, 11:50

                                                Für Freunde von Buddy-Komödien vielleicht ein sehenswerter Geheimtipp, aber etwas Besonderes wird in 'Nothing to Lose' nicht geboten. Tim Robbins und Martin Lawrence werden zum Gangsterpärchen wider Willen und waten durch allerlei Albernheiten, bis sie endlich ihren Coup durchziehen...

                                                Es geht in Richtung Dauergequatsche à la Eddie Murphy, wenn auch nicht so schnell und so betont, was trotzdem nicht mein Fall ist. Zudem bleiben die Kalauer auf recht seichtem Niveau und wirken eher albern als witzig, was natürlich Wahrnehmungssache ist - bekanntlich ist der Humor bei jedem anders ausgeprägt.

                                                Kleine Kostprobe: Robbins wirft sein Portemonnai aus dem fahrenden Auto, weil ihm einfach danach ist. Dann hält er zum Essen mit Lawrence an einem Strassenrestaurant, und als er bezahlen will, fällt ihm angesichts der fordernden Bedienung überraschend auf, dass er kein Geld hat. Wohl dem, der über so etwas lachen kann....

                                                Ermüdend.

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                                                  RoboMaus 01.07.2016, 17:16 Geändert 02.07.2016, 10:29

                                                  Mels Freundin, die sich endlich verstanden weiss, aber den Haken wittert: "Du fühlst wie eine Frau, du denkst wie eine Frau, jetzt gib’s endlich zu!"
                                                  Mel: "Was soll ich zugeben?"
                                                  Mels Freundin: "Du bist schwul!!"
                                                  Ja, manchen Frauen man kann es einfach nicht recht machen :)

                                                  Das hätte ich Mel Gibson nicht zugetraut: eine Komödie, die zündet. Witzig-herzig im Umgang mit Frauen, nachdem er durch einen Stromschlag die ultimative Gabe bekam: er kann ihre Gedanken lesen und sagt immer, was sie hören wollen bzw. vermeidet Sprüche, für die sie Männer gedanklich verurteilen. Erst will er den Fluch loswerden, entdeckt aber nach und nach die Vorteile. Allerdings begibt er sich auch in manche Kalamität, weil er Gedanken nicht von Gesprochenem unterscheiden kann, wenn er das Gesicht nicht sieht, was u.a. am Telefon problematisch wird.......

                                                  Der Humor ist auch ausserhalb des Umgangs mit Frauen spontan, teilweise slapstickartig, wie z.B. die gelungene Szene, in der er zu seinem Stromschlag kommt. Dazu sein süffisantes Grinsen, wenn er die Momente des Erstaunens und Dahinschmelzens seiner Gegenüber auskostet.

                                                  Zwei Stunden hätte es aber nicht gebraucht, da der Plot auf der letzten halben Stunde merklich absackt und den Gags die Luft ausgeht - da hätte man sich besser an das übliche 90 Minuten-Format gehalten. Trotzdem, eine wirklich gelungene Komödie.

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                                                    RoboMaus 30.06.2016, 06:40 Geändert 30.06.2016, 06:43

                                                    Eine gut besetzte, wenn auch recht zähe Angelegenheit: die erste Hälfte verbringt 'No Way Out' mit einer Dreiecksgeschichte, die zwischen Kevin Costner, Gene Hackman und einer Frau abläuft, die mit beiden eine Beziehung hat, vögeln im Taxi inbegriffen. Keine Story, und bis dahin uninteressant.

                                                    Das eigentliche Thriller-Drama setzt erst danach ein und hat vom Zeitrahmen her nur noch die Länge einer gewöhnlichen Krimi-Serienfolge, wobei ich auch das kaum als sehenswert empfand. Die Story ist zwar interessant, doch der Plot wirkt etwas zu konstruiert und hat keinen richtigen Fluss. 'Packend' ist anders.

                                                    Costner hatte zuvor im selben Jahr (1987) eine starke Rolle in 'The Untouchables' - da war er wesentlich besser aufgehoben.

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