RoboMaus - Kommentare
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Alle Kommentare von RoboMaus
Im Grunde mag ich RomComs und habe nur selten eine so schlecht bewertet wie diese hier, aber das war wohl auf lange Zeit mein letzter Versuch mit Hugh Grant - die RomComs mit ihm kommen mir so flach vor, sein Spiel so aufgesetzt, mimisch einfältig, überhaupt nicht witzig. Auch Sandra Bullock macht hier eher eine alberne, unglaubwürdige Figur, kein Vergleich zu ihrem starken Auftritt zwei Jahre zuvor in der Komödie 'Miss Undercover' (2000).
Selbst für eine RomCom wirkt der Plot einfach zu konstruiert, nicht spontan, eher zäh auf sein unvermeidbares Ende zulaufend. Die Story um den Baulöwen Grant mit Herz, die Projekte, das zu erhaltende Gemeindezentrum - alles nur sinnfreies, zahnloses, klischeehaftes Blabla, damit sich Grant und Bullock irgendwie näher kommen.
Keine Sekunde mitgefühlt, kein Lacher, weit entfernt vom Taschentuchalarm.
Vive la France.
"Does anyone want to see my genitals?"
Jim Morrison war der geborene Provokateur, aber die im Film vertretene Meinung, das Publikum sei nach dem Vorfall überwiegend zu den Doors gekommen, um eine groteske Show und eine Art Clown zu sehen, möchte ich nicht teilen. Die Doors waren seit ihren ersten Auftritten, vor allem nach dem voll ausgesungenen Ödipus-Teil von 'The End', zwar eine Skandalband - das war schon immer ihr Image.
Doch sie lebten zuallererst von ihrer ausdrucksvollen Musik und der Poesie aus Morrisons Texten, sonst wären ihre Alben wohl kaum in die Musikgeschichte eingegangen. Selbst im Produktionsjahr von 'The Doors - When You're Strange' (2008) wurden pro Jahr immer noch rund eine Million Doors-Alben verkauft, wie der Film verrät.
Bei Jim Morrison lagen Genie und Wahnsinn nahe beeinander, waren aber durch Drogen und Alkohol in der späteren Phase kaum noch zu trennen, was gut herausgebracht wird. Die Zusammenstellung der Ereignisse von der Gründung 1965 bis zum Tod Morrisons 1971 bringt die Probleme, aber auch den Erfolg und die Bedeutung ihrer Musik auf den Punkt. Auch die musikalischen Zitate sind gut gewählt.
Sehr angenehm ist die Erzählstimme von Johnny Depp, die den Lauf der Dinge mit einer gewissen Anteilnahme kommentiert. Man braucht vorher nichts über die Doors zu wissen, um ein grossartiges Stück amerikanischer Musikgeschichte mit dieser Rockumentary zu erfassen.
Seit Jahren stehen F & F 1-6 in der 'hauseigenen' Sammlung, die nicht nur meinen Geschmack reflektiert. Bislang habe ich keinen der Filme gesehen, weil mich mein Instinkt davor bewahrt hat, doch einmal ist immer das erste Mal.........
Selten entspricht ein Film so genau den Erwartungen. Die Story ist ein McGuffin, auf gut deutsch: für'n Arsch, und der Plot ist komplett auf PS-Lifestyle ausgerichtet. Verfolgungsjagden, scharfe Bräute, regelmässiges Gekloppe, muskelbepackte Protagonisten - Vin Diesel und The Rock Seite an Seite: mehr Testosteron geht wohl kaum.
Zu den spannungsmässigen Höhepunkten zählt das Aufeinandertreffen der Kontrahenten an einem ruhigen Ort, in der Art von Pacino und De Niro in 'Heat' (1995; man verzeihe mir den Vergleich). Das gegenseitige Abklopfen besteht hauptsächlich aus markigen Sprüchen wie "Wenn ich abtrete, weiss ich wenigstens wofür" - wenigstens stimmt die Einstellung bei Vin Diesel.
Selbst die Fans dürften zugeben, dass wir uns hier in einer inhaltlichen Ödnis aufhalten - das gutzufinden hängt an der Frage: bin ich mit PS-Action, fliegenden Fäusten und testosteronschwangeren Sprüchen anstatt Dialogen zufrieden?
Meine Welt ist es nicht, doch wenn ein paar Aliens auftauchen, The Rock entführen und ihm ein Hormonextrakt aus den Muskeln absaugen würden, ginge meine Bewertung gleich um 2-3 Punkte nach oben - jeder hat seine Schwachstelle :)
(SPOILER) Der Terrorist hält die Pistole auf Wilson, der gegenüber von zwei anderen Terroristen festgehalten wird. Hinter dem mit der Pistole taucht plötzlich Wilsons Frau auf und zieht ihm eine über den Schädel - natürlich hat sie niemand kommen sehen.....(SPOILER ENDE).
'No Escape' enthält viel Widersprüchliches, Überkonstruiertes, das man am besten ausblenden sollte, was aber nicht immer gelingt - es nagt durchgängig daran, den Plot ernstzunehmen. Wenn man es doch schafft, erhält man zur Belohnung einen albtraumhaften Verfolgungs-Thriller mit Owen Wilson und Pierce Brosnan, die in der zusammengebrochenen Ordnung von Kambodscha um ihr Leben rennen. Ein anti-amerikanischer Mob will sie und Wilsons Familie lynchen.
Der Plot hat durchaus seine spannenden Momente, überzeugend vor allem anfangs, wenn die heile Welt zusammenbricht und Wilson sich im hereinbrechenden Chaos mit seiner Familie zurechtfinden muss. In der Folge wird es leider immer unglaubwürdiger, teilweise hanebüchen - Wilson überzeugt nur phasenweise als entschlossener Familienvater, der die Nerven behält.
'Southpaw' folgt genau der Dramaturgie der Rocky-Filme (am deutlichsten 'Rocky III'), aber versucht natürlich seine eigene Variante der Story zu präsentieren. Um es besonders dramatisch zu gestalten, wird (SPOILER) Gyllenhaals geliebte Frau im Foyer eines Hotels erschossen, wo er sich mit seinem provozierenden Herausforderer prügelt - es wurde anscheinend aus der Traube von Leuten eine Waffe abgefeuert, was jeder hört, aber niemand sieht(!). Keine Untersuchungen..... (SPOILER ENDE).
Wie konstruiert ist das denn? Es wirkt wie Holzhammerdramaturgie, um 'Rocky' noch zu toppen, damit der Champ allen Grund hat, zunächst im tiefen Tal der Demotivation zu versumpfen.
Man muss anerkennen, dass Gyllenhaal perfekt auf die Rolle vorbereitet ist, Muskeln angesetzt hat, und sehr gut spielt. Jedoch besitzt 'Southpaw' nicht das, was die meisten Rocky-Filme über das Sportlerdrama hinaus charakterisiert: den unerhörten Charme und die Sympathie, womit Stallone & Talia Shire alias Adrian den Zuschauer mit der Story vereinen.
Der vielleicht ambitionierteste, aber auch überflüssigste Gyllenhaal.
Der Trick im Trick, im Trick, im Trick - 'The Brothers Bloom' ist eine Art 'Inception' des Trickbetrugs, oder 'Der Clou' hoch drei, denn der perfekte Trick muss so verschachtelt sein, dass ausser dem Kopf niemand der Beteiligten mehr weiss, was echt und was gespielt ist, am allerwenigsten der Zuschauer.
Was Adrien Brody, Mark Ruffalo und Rachel Weisz hier abziehen, ist nicht wirklich ernst gemeint, sondern hat eine leicht groteske, augenzwinkernde, humoristische Note, die dem Plot einen gewissen Charme verleiht. Das ist wohl der stärkste Punkt, denn den verschachtelten Abzockereien will man irgendwann nicht mehr folgen, und zum Lachen findet sich auch nicht viel.
Es bleibt ein locker-abgedrehtes Abenteuer mit sympathischen Darstellern, die 'The Brothers Bloom' nie langweilig werden lassen, das aber am Anspruch scheitert, über verkomplizierte Trickbetrügermaschen ein Drama mit technischen Inhalten einflechten zu wollen, das nie interesssant wird.
Mit 'Braveheart' hat Mel Gibson sein Meisterwerk abgeliefert. Die glaubhafte Vision eines echten Helden, unbeugsam selbst unter der Folter des Henkers, eine Lawine an unbändigem Willen, die ein ganzes Volk in Bewegung brachte, für nur ein einziges Ziel: Freiheit.
Gibson schaffte es, jede Facette dieses unbesiegbaren Charakters zum Mitfühlen auf die Leinwand zu bringen, in fast dreistündiger Eposlänge. Nur wenigen Filmen gelingt es, solch eine Intensität auf den Zuschauer zu übertragen. Dies ist nicht nur ein mittelalterliches Schlachtengetümmel, sondern miterlebte Geschichte, Schmerz, Erfolg, Leid, Enttäuschung und Liebe. Gibson muss dem Charisma dieser historischen Figur sehr nahe kommen, denn wer wäre nicht bereit, sich seinem Zug gegen die Engländer anzuschliessen, ihnen hundert Jahre Raub, Mord und Vergewaltigung heimzuzahlen und das ultimative Ziel zu erringen: Freiheit.
Trotz aller Qualitäten, oder gerade deswegen kann ich diesen Film nur in grösseren Abständen sehen, weil er mich jedesmal packt und auf den Boden schmettert. Zu erdrückend ist die Last des Verrats, die Enttäuschung, der unaussprechliche Schmerz, den er erleidet, nur um sein höchstes Gut zu bewahren: Freiheit.
Auch wenn 'Braveheart' oft dafür kritisiert wurde, sich nicht an historische Fakten zu halten, oder überhaupt keine zu enthalten, vermindert das nicht seine Qualität. Hier geht es nicht um Genauigkeit, sondern darum episches, mitreissendes Kino an das Publikum zu bringen, mit vielleicht dem einen Gedanken, der dem historischen Braveheart am wichtigsten war und der heute auch unser höchstes Gut ist: Freiheit.
Eine echte Überraschung und gelungene Innovation im Haunted House.
Darauf lege ich besonderen Wert, weshalb die Bewertung vielleicht 0,5-1 Punkt höher ausfällt als üblich bei einem Film dieser Qualität. Der Plot sieht zunächst eher gewöhnlich aus, lässt aber von Anfang an keine Zweifel daran, dass es noch recht ungemütlich wird. Das gefällt mir besser als Filme, die lange mit dem Übel hinter dem Berg halten und erst anspringen, wenn es dramaturgisch nicht mehr zu vermeiden ist.
Im mittleren Drittel expandiert 'The Diabolical' leider in eine überflüssige Nebenhandlung um die sozialen Probleme des Sohns der Protagonistin, anstatt beim Thema zu bleiben, kommt aber im letzten Drittel sehr stark und innovativ zurück, absolut nicht vorhersehrbar (wer das schreibt, wie in einem anderen Kommi, muss hellseherische Fähigkeiten haben :).
Technisch und CGI-mässig ist das gut gemacht. Etwas schade, dass die starken Plotideen nur angerissen werden und aufgrund der kurzen Laufzeit nicht richtig dargestellt werden können (80 min ohne Abspann), was wohl auch am B-Movie Budget liegt. Diese Story, besser ausgearbeitet, in den richtigen Händen und mit entsprechendem Budget ausgestattet, hätte das Zeug zu einem hochqualitativen Horror-SF-Blockbuster.
Altmeister Christopher Lee in einem modernen Psycho-Thriller? Das war mir trotz der Warnungen einen Blick wert. Kurz gesagt: die Warnungen sind berechtigt. Der Plot um einen psychopathischen Wohnungsbesitzer in einem Mietshaus, der bei seinem Opfer unter dem Bett lauert, ist nicht schwer vorhersehbar und kaum spannend, bis auf eine einzige Szene, die jedem Gruselschocker zur Ehre gereichen würde, weil sie wirklich unerwartet kommt und Wirkung zeigt.
Lee tritt leider nur in einer beinahe wirkungslosen Nebenrolle auf. Trotzdem ist der Plot insgesamt interessant genug, um nicht zu langweilen. Freunde des Genres können ruhig einen Blick auf 'The Resident' werfen, aber ein zweites Mal wird es bei den meisten wohl kaum geben.
Wenn man bendenkt, welcher Cast hier am Werk ist (Brian de Palma, Gary Sinise, Tim Robbins, Ennio Morricone), und dass 90 Mio. US$ ausgegeben wurden, ist das Ergebnis ernüchternd. 'Mission to Mars' wirkt über weite Stecken billig, beinahe schon wie ein B-Movie.
Dazu kommen immer wieder Logikfehler, die in der Summe kein gutes Bild liefern, z.B., dass das Gewächshaus nur mit flatternden Zeltplanen überdeckt ist, bei einem Marswind von unter -100°C und einem so niedrigen Atmosphärendruck, dass die Glubschaugen von Gary Sinise sofort herausspringen müssten. Man vergleiche das mit dem Gewächshaus von Ridley Scott in 'The Martian' (2015).......
Auch die Dramaturgie auf dem Flug zum Mars wirkt wie von der Stange, um ein paar Probleme zu erzeugen, die Sinise & Co mit heroischem Einsatz lösen müssen. Es ist bis zwanzig Minuten vor Schluss ein kaum interessanter, liebloser SF-Film, doch das ändert sich radikal: Das Objekt der früheren Marszivilisation und dessen Erkundung ist faszinierend gemacht, mit guten Plotideen. Die Atmosphäre ist plötzlich ergreifend, man nimmt teil an dem erhebenden Gefühl dieser Entdeckung und wird für kurze Zeit in ein spannendes Weltraumabenteuer entführt.
Leider nur kurz, doch das Ende hinterlässt noch den Gesamteindruck eines 'ganz guten' SF-Films.
'Synchronicity' ist ein interessanter Film, denn er beschäftigt den Zuschauer pausenlos - wenn der nicht das Handtuch wirft. Über die Logik oder Möglichkeit eines solchen Szenarios braucht man nicht zu diskutieren - es ist der klassische Plot: jemand erfindet eine Zeitmaschine und reist in die Vergangenheit, um Dinge zu ändern, die übel für ihn gelaufen sind....
Die Handlung ist dabei recht kompliziert und teilweise verschachtelt, u.a. weil der Zeitreisende von seinem zeitechten Ich kaum zu unterscheiden ist. Das Interessante daran ist nicht die Zeitreise, sondern was er damit aufdeckt und wie er den Lauf der Dinge zu seinen Gunsten ändern will.
Die SF-Atmo ist ansprechend düster und unübersehbar von 'Blade Runner' entlehnt, nur ohne Dauerregen. Etwas enttäuschend ist, dass der Plot keine wirklichen Höhepunkte, sondern eher eine flache Spannungskurve hat. Weniger Fiktives über Paralleluniversen, die Gesundheit von Zeitreisenden, oder Vermeidung von Begegnung mit dem Echtzeit-Ich, dafür ein paar knackige Einlagen oder üble Überraschungen aus dem Wurmloch würden die benötigte Abwechslung bringen.
Auf den letzten 20 Minuten wird der Plot immer undurchsichtiger, dafür die Abfolge der Ereignisse immer schneller, so dass ich zugegebenermassen nicht mehr mitkam, um den zugedachten Sinn des Finales zu erfassen - hier ist wohl eine Zweitsichtung mit vorheriger Recherche angebracht.
Ab ins Wurmloch, Freunde :)
Normalerweise werden Filme im Bereich Drama/Thriller/Horror mit zunehmender Spieldauer interessanter, vor allem, wenn es auf das Finale zugeht. Hier ist es für mein Empfinden genau andersherum.
Der Beginn ist stark und füllt das erste Drittel mit einer interessanten und facettenreichen Geschichte um Macht, Einfluss und ein aufkeimendes Literaturtalent um die Wende des 19./20. Jahrhunderts. Gerade Frauen hatten es in dieser Zeit sehr schwer, sich als Autor Respekt zu verschaffen, doch Mia Wasikowska schickt sich an, genau das mit einer Geistergeschichte in Angriff zu nehmen. Dass sie in ihrem Roman aus Erfahrung spricht, wird ganz am Anfang mit guter Gruselatmo klargestellt....
Doch anstatt die aufgebaute Story weiterzuverfolgen, verzieht sich der Plot abrupt in ein Spukschloss, in dem es eher fantasy- als horrormässig zugeht. Es regnet Blätter oder sie bedecken den Fussboden, als ob es kein Dach gäbe......schon klar: Fantasy eben, aber solcherlei Atmo kann mich nicht überzeugen. Was hier passiert, ist zudem jederzeit vorhersehbar. Das mag von del Toro so gewollt sein, weil er komplett auf das Setting setzt, aber es trägt zum Desinteresse bei, das sich langsam so breit macht wie der rote Ton, der überall hervorquillt.
Das klägliche Ende gipfelt (SPOILER) in einem Kampf der liebestollen Kontrahentinnen, in dem es scheinbar nur darum geht, wer das grössere Messer hat. Doch der entscheidende Schlag wird mit einer Schaufel versetzt, nach dem alten Trick: "dreh dich mal 'rum, hinter dir steht ein Geist, und wenn du es dummerweise machst werde ich dir eine überbraten" (SPOILER ENDE).
Die Dramaturgie einer Klamotte, in vollem Ernst vorgetragen. Zum Schluss hatte ich den Eindruck, dass del Toro zu viele Bud Spencer-Filme gesehen hat......
Sieben Oscars bekam dieser Antikriegsfilm, doch auf MP nur einen Community-Schnitt von 4,2/10 - stimmt hier etwas nicht?
'The Best Years of Our Lives' erschien ein Jahr nach Ende des 2. Weltkriegs und beleuchtet die Situation von drei heimkehrenden Soldaten: Traumatisierung, Gliedmaßenverlust, Entfremdung von der eigenen Familie, Alkohol, wirtschaftliche Probleme. Es gab in den USA zu dieser Zeit wohl kaum jemanden, der im erweiterten Kreis seiner Familie nicht davon betroffen war. Die Menschen mussten sich hier richtig verstanden fühlen, denn der Plot sprach ihnen aus der Seele. Ein Oscar-Regen war vielleicht bei keinem anderen Film so vom Zeitgeist bestimmt wie bei diesem.
Inhaltlich würde ich 'The Best Years of Our Lives' als extrem zäh bezeichnen. Auf beinahe drei Stunden gibt es hauptsächlich lange Dialoge zu zwischenmenschlichen Beziehungen, ansonsten passiert sehr wenig. Dazu die schwülstige Melodramatik jener Zeit, unterlegt von einem geigenlastigen Score. Aus heutiger Sicht ist so etwas über die lange Laufzeit nur schwer zu ertragen, vor allem, wenn man keinen persönlichen Bezug zu den Inhalten hat. Dies liegt nicht daran, dass man heute evtl. nicht mehr zuhören kann, sondern dass die Inhalte häufig ausgetreten erscheinen, teilweise auch in die Belanglosigkeit driften oder übertrieben schmalzig daherkommen.
Es gibt aber auch seltene bewegende, ans Herz gehende Momente, z.B. eine Szene mit Homer, der beide Hände verloren hat: Sein Freund, der Bar-Klavierspieler lässt ihn eine einfache Passage mit den Handersatz-Haken spielen und begleitet ihn dazu....
Abgesehen von der Thematik ist 'The Best Years of Our Lives' tatsächlich ein zu langatmiger, schwülstiger Hollywoodstreifen, wie es der MP-Community-Schnitt nahelegt.
Das Thema ist interessant: Nach der Befreiung Frankreichs 1944 durch die Alliierten verheiraten sich Französinnen mit amerikanischen Soldaten noch während des letzten Kriegsjahres. Das geschieht in einer Art Speed-Wedding. Während die Soldaten weiterkämpfen, werden die frischgebackenen Ehefrauen in einem Camp auf ihr Leben in den USA vorbereitet.
Die französische Aufarbeitung der eigenen Geschichte beleuchtet das Schicksal dieser Frauen anhand einiger Freundschaften, die im Camp geschlossen wurden, wobei alles recht unspektakulär verläuft. Storytechnisch und dramaturgisch passiert hier nicht viel - eher hat der Film den Charakter einer Doku, die darstellt, dass das Leben der meisten Auswanderinnen kein Zuckerschlecken war, oder dass Manche Pech hatten, weil ihr Mann im Krieg starb, während sie im Camp noch die Nationalhymne lernen. Kein leichtes Schicksal, da sie nicht wegkommen und nun als Ami-Hure gelten.......
Obwohl 'Nylons und Zigaretten' wie eine Komödie klingt, gibt es hier nichts zu lachen. Der nüchterne Stil ist bis auf die letzten zehn Minuten nicht besonders unterhaltsam oder bewegend, auch wenn die Schicksale dazu angetan wären - man nimmt es eher aus der Distanz wahr und lernt einiges an Geschichte hinzu.
Was für ein sinnfreier Bodycount. Dazu die unvermeidbaren aufgesetzten Sprüche und hektischen Dialoge, natürlich am besten, wenn das nach dem Blutbad in Gebetsform verabreicht wird. Voll die witzige und kultig-coole Gewaltorgie, ey.
(Um Missverständnissen vorzubeugen: diese Antwort ist ironisch gemeint)
Nachdem 'Counter-Strike' endgültig 'Wolfenstein' als mein Lieblingsspiel abgelöst hatte, stellte sich langsam der ultimative Kick ein. Ja, ich geb's zu: wenn ich es schaffe, das Spiel zu beenden, durchforste ich danach das Netz nach echten Waffenangeboten. Ihr wisst ja, dieses Dark Dingsbums, worauf schon in den Nachrichten aufmerksam gemacht wird. Das soll angeblich etwas Schlechtes sein, ist aber nur geschickt lancierte Werbung der Waffenlobby. Deshalb werdet ihr bestimmt nicht verfolgt, wenn ihr da etwas bestellt - wer soll hier auch meckern: schliesslich ist Deutschland der drittgrösste Waffenexporteur der Welt. Made in Germany halt.
Aber jetzt kommt das grosse Geständnis: ich bin ein Vaterlandsverräter, denn mein absoluter Favorit ist das M249 der Amis. Mann, das Teil hat Wumms, und du kannst wie Arnie und Sly mit einem Schwenker alles abmähen, auch wenn du keine Oberarme hast, die jedes T-Shirt sprengen. ....und nicht zu vergessen: das Zielfernrohr - wenn die Schweine weiter weg sind, ist Präzision gefragt. Mensch, was juckt es mich in den Fingern, mit diesem Gesocks aufzuräumen. Bald wird der Tag kommen - es wird endlich Zeit, den Bezug zur Realität herzustellen und in diesem Scheissland etwas zu bewegen.
So dachte ich noch bis vor kurzem, doch dann wurde ich wachgerüttelt - die vielen unschuldigen Opfer, und alles nur wegen Counter-Strike!!!! Da wurde mir das Aggressionspotential dieses Spiels voll bewusst, denn nicht einmal bei 'Wolfenstein' hatte ich solche Gedanken. Kurz bevor ich der subtilen Gehirnwäsche des Spiels erlegen war, zog ich die Reissleine, warf mein M249 in die Zwickauer Mulde, deinstallierte Counter-Strike, und zur Sicherheit auch Wolfenstein. Arnie- und Sly-Filme schaue ich mir auch nicht mehr an - die gehören eigentlich alle verboten.
Jetzt spiele ich nur noch 'Bob, der Baumeister' und bin rundum glücklich und zufrieden, denn meine Aggressionen lasse ich nachts ab, wenn unvorsichtige Frauen an der Strasse zum Waldrand unterwegs sind. Wozu braucht man ein M249, wenn es auch ein schönes, scharfes Messer tut?
Die Franzosen und die Komödie - das geht einfach gut zusammen. Ein Versicherungsagent stellt eine Sekretärin ein, die sich in allem als miserabel erweist, ausser auf der Schreibmaschine. Er fördert sie systematisch, um sie bei Tippgeschwindigkeits-Wettbewerben antreten zu lassen, und entwickelt sogar neue Trainingsmethoden. Dabei achtet er auf professionelle Distanz, doch der ultimative Motivationsschub kann nur aus echten Gefühlen kommen....
'Mademoiselle Populaire' ist vordergründig RomCom und Feelgood-Movie, trägt aber auch abgemilderte Züge von Filmen um Erfolg durch Ambition und hartes Training, wie 'Whiplash' (2014). Dazu kommt ein starkes 50er Jahre-Setting, sowohl optisch als auch mit den Dialogen. Am auffallendsten: was damals völlig normal war, würde heute zu Klagen wegen sexistischem Verhalten führen.
Die Schauspieler überzeugen: Romain Duris (Versicherungsagent) konnte auch mit dem im Jahr darauf erschienen 'L'écume des jours' (2013) einen Treffer landen, und auf Déborah François (Tipp-Queen) sollte man in zukünftigen Filmen ein Auge haben. Was 'Mademoiselle Populaire' fehlt, ist ein doppelter Boden, Ironie, Dramatik ausserhalb der Tipp-Wettbewerbe. Die Handlung wirkt etwas zu geleckt, zu märchenhaft und schreit an manchen Stellen nach einem griffigen Schuss vor den Bug - ansonsten, alles richtig gemacht, Monsieur Roinsard.
Der Kommi von Dridge bringt es auf den Punkt - hier gepastet, weil ich kaum ein Wort anders setzen würde:
"Wie bewertet man einen solchen Film nur? Denn man muss ehrlich sein: 'Türkisch für Anfänger' ist ziemlich scheiße, voller Kitsch, Konstruiertheit, nicht funktionierenden Romanzen, unrunden Plots, nerviger Musik, schlechten Schauspielern und mieser Regie.
Aber ich habe laut gelacht. Wenn auch nicht so oft wie beim grenzgenialen 'Fack Ju Göhte', doch ich habe gelacht. Laut. Sehr laut. Und dieses Kunststück bringen Filme selten zustande."
So ist es - die Wege des Humors sind unergründlich :)
Als "Integrationsfilm", oder was sonst noch alles in 'Türkisch für Anfänger' hineininterpretiert wurde, braucht man den wirklich nicht zu sehen. Er versucht lediglich zu unterhalten und witzig zu sein. Auch, wenn Manche an meiner Integrität zweifeln mögen: mehr muss akzeptable Unterhaltung in Richtung Komödie nicht bieten.
England, Ende der 30er Jahre. Der gut aussehende Gärtner (James McAvoy) hat Eier:
"In meinen Träumen küsse ich deine Möse, deine süsse, feuchte Möse" tippt er auf der Schreibmachine und schickt es seiner angebeteten Aristokratin (Keira Knightley). Zu dumm, dass er den Brief ihrer neugierigen, kleinen Schwester zum Überbringen gibt, die ihn aufmacht und den Inhalt herausposaunt. Während sich das Paar trotzdem weiter annähert, lässt die kleine Hexe keine Gelegenheit zur Denunzierung des Gärtners aus.....
Man merkt, weshalb der Film 'Abbitte' heisst, doch das Drama macht zunächst eine lange Pause und hält sich mit Nebenhandlungen auf, v.a. der WKII-Einsatz des Gärtners. Es sind nicht das langsame Tempo und der zähe Handlungsfortschritt, die bereits nach dem ersten Drittel Fragezeichen aufkommen lassen, sondern dass sich der Plot damit immer mehr von dem entfernt, was er zu Beginn schön aufgebaut hat.
Erst eine Viertelstunde vor Schluss wird es wieder interessant, mit einem Finale, das bewegender kaum sein könnte. Schade, dass man die zwei Stunden nicht besser genutzt hat, auf die Beziehungen der Betroffenen einzugehen, sowie die Versuche der Schwester, Vergebung zu erhalten. 'Abbitte' verschenkt somit leider den Grossteil seines Potentials.
Endlose Dialoge, und weil das noch nicht reicht, muss immer wieder gleichzeitig geredet werden - es wäre ja Verschwendung, wenn zwei von drei Gesprächsteilnehmern den Mund halten würden.... Für Manchen mag das witzig sein, doch für mich gibt es kaum etwas Nervenderes im Film.
Der Grundgedanke einer Satire auf die eigenen Verhaltensweisen, genauer, der Machenschaften um die Drehbuchauswahl Hollywoods, ist durchaus lobenswert, doch die Art und Weise weniger. Der Plot führt so etwas wie eine Alibi-Handlung ein, in der Form von Drohbriefen an den Entscheidungsträger Tim Robbins, die offensichtlich vom einem verprellten Autor kommen - was es damit auf sich hat und wer die schreibt, spielt jedoch irgendwann keine Rolle mehr.
'The Player' versucht u.a. aus der Anneinanderreihung von kurzen Szenen mit Stars zu leben, die sich selber spielen, und die wohl witzig erscheinen sollen. Die Namensliste ist wirklich beeindruckend - hier tauchen viele auf, die 1992 Rang und Namen hatten (B. Willis, J. Roberts, Wh. Goldberg, B. Reynolds, J. Lemmon, J. Goldblum, P. Swayze, usw.). Doch man sieht die Szenen und denkt sich: o.k., Burt Reynolds unterhält sich am Tisch mit jemandem über Belanglosigkeiten, während Tim Robbins vorbeigeht. Und jetzt? Hätte ich vielleicht lachen sollen?
Letztendlich sollte eine Satire mit hintersinnigem Humor überzeugen, der zu kritisierende Verhaltensweisen blosslegt. Es ist im Ansatz durchaus klar, was 'The Player' aussagen und wie er das transportieren will, nur ist Humor bekanntlicherweise Geschmackssache.
Vier Monate verhandeln, nur um sich auf eine Erpressungssumme zu einigen? In der Zwischenzeit, beinahe schon Verbrüderung von Teilen der somalischen Piraten mit der dänischen Besatzung? Nach einem Monat ging schon das Essen aus, doch nie kommt Nachschub....
'Hijacking' ist lediglich auf den zermürbenden Verhandlungsprozess mit der Reederei fixiert, was sehr eindimensional und nüchtern wirkt. Das ereignismässige Highlight ist der Fang eines Fisches mit der Hochseeangel - ist das nun ein Spoiler? Dazu kommt, dass hier anscheinend einiges verdreht dargestellt wird - die Lösegeldübergabe findet gerade nicht per Flugzeugabwurf statt, sondern mit Unterhändler und Schiff (http://www.spiegel.de/panorama/somalia-piraten-verschmaehen-euro-als-loesegeld-a-620149.html). Beim Abwurf stellt sich nämlich die Frage, ob die Piraten nun einfach so gehen werden - dass sie genau das nicht machen, sondern oft die Forderungen erhöhen, stellt sogar der Film anfangs dar.
Auch ist es bei den Piraten üblich, während Telefonaten zu ballern oder eine Hinrichtung zu simulieren, um den Druck auf den Reeder zu erhöhen (selbes Zitat). Nicht einmal das wird gebracht, obwohl der Film dringend etwas Spannung nötig hätte.
Jede Doku über die Piraterie vor Somalia ist interessanter als diese zähe und höchst fiktive Aufarbeitung des Themas - da erfährt man wenigstens die wirklichen Hintergründe.
......FSK16??? Das kann nur Jugendschutz vor tödlicher Langeweile sein.
Kann mich dem Kult-Hype zu 'Spinal Tap' leider nicht anschliessen - nicht einmal im O-Ton. Eine fiktive Rockumentary zu einer fiktiven Rockband Anfang der 80er Jahre.....wirkt vom Setting und der Stimmung her authentisch und benutzt das, um sich die typischen Allüren, Überheblichkeiten und manchmal nicht gerade vor Intelligenz strotzenden Aussagen solcher Bands im Brithumor-Stil vorzunehmen.
Ein paar Lacher sind dabei, doch überwiegend wirkt das aufgesetzter als die Rock-Szene, die hier parodiert werden soll. Die für den Film gemachte Musik zu den Auftritten von 'Spinal Tap' ist auch nicht besser - stilistisch irgendwo zwischen Black Sabbath, Iron Maiden und Van Halen angesiedelt, aber so ideenlos und mittelmässig, dass es beinahe schmerzt.
Langweilig.
Auf einen gut begründeten Kommentar kann man zu diesem Film wohl verzichten - es ist ein storytechnisch bestenfalls mittelmässiger Thriller, der das Thema 'Polizei gegen Psychopath-Serienkiller' aufgreift.
Das einzig nicht Mittelmässige ist Jason Statham, der dem Plot seinen gewohnt rüde-knallharten Stempel in souveräner Manier aufdrückt, wobei die Action für seine Verhältnisse etwas zurückgenommen ist. Er zeigt einen trockenen Humor, der wenigstens bei mir gut ankommt. Das macht ihn interessanter als in Filmen, die seine Rolle mehr oder weniger auf Dauergekloppe reduzieren - hier erinnert er mich manchmal an seinen Einsatz in 'Chaos' (2005), wenn auch nicht ganz so überzeugend, weil der Plot von 'Chaos' wesentlich interessanter ist. Statham hat durchaus das Zeug zum Charakterschauspieler und sollte das öfter einsetzen.
Wem Filme der Coens gefallen, sollte in 'Bis zum Ellenbogen' einen Blick werfen. Die deutsche Version eines Stils, der mir nicht einmal im Original gefällt, wird in der Nachahmung natürlich auch nicht besser. Doch wessen Humor hier getroffen wird, könnte das durchaus gut finden.
Schwarzhumorig ist eben nicht gleich schwarzhumorig - nicht schlecht, aber einfach nicht meins.
Die kurze Ballettszene zu Beginn ist wirklich von beeindruckender, gewinnender Anmut. Erstaunlich, wie muskelbepackt der Fussspann einer Ballerina ist, um beinahe schwebend auf den Zehenspitzen stehen zu können.....
Der Plot um extreme Ambition und den unbedingten Erfolg steht zwischen Sport- und Musikfilm. Härtestes Training, Erniedrigung und Selbstüberwindung für Respekt, Anerkennung und den Durchbruch. 'Black Swan' ist vergleichbar mit 'Whiplash' (2014), aber doch wieder anders.
Der einfache Unterschied: 'Whiplash' konnte mich packen, 'Black Swan' nicht. Er wirkt auf mich eher wie ein Zickenkrieg, der sich inhaltlich genauso bei einer Cheerleader-Mannschaft abspielen könnte, und worin altkluge Weisheiten über Perfektion verteilt werden. Dass im Ballet nicht nur technische Aspekte gelten, sondern gleichwohl der Ausdruck zählt, dürfte niemanden überraschen ausser Natalie Portman. Im Eiskunstlauf ist es schliesslich nicht anders, wo Ausdruck-spezifische Noten vergeben werden.
Ein Plot, der sich im Grunde nur darum dreht, dass jemand defizitär ist, es nicht wahrhaben will und das Opfer seiner eigenen Illusionen wird, hat keine Magie, sondern ist etwas höchst Profanes. Um es doch noch etwas magisch zu gestalten, wird mit Psycho-Mystery-Einlagen und zum Ende hin übersteigerter, abstruser Melodramatik nachgeholfen: (SPOILER) Manche Ballerina muss sich wohl erst einen Glassplitter in den Bauch rammen, um ordentlich tanzen zu können....(SPOILER ENDE)
Nicht überzeugend, aber einen Extrapunkt für den starken Beginn zu gerade noch 5 Punkten.
Nachtrag 2024-11: nochmal gesehen, und doch etwas von der Magie erhascht, die dem Film innewohnt, v.a. im letzten Drittel. Dafür noch einen Punkt rauf. Zu mehr kann es nicht reichen, da das bis über die Mitte inhaltlich eine deutlich zu zähe Angelegenheit ist.