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Alle Kommentare von RoboMaus
Eine geballte Ladung Feelgood-Kino - beinahe schon zuviel. Im Abspann staunte ich nicht schlecht, Steven Spielberg als Produzent aufgeführt zu sehen. Schon eher trägt 'Madame Mallory und der Duft von Curry' die Handschrift seines Regisseurs Lasse Hallström ('Hachiko', 2009), dessen Filme durch ihre ruhige und für meinen Geschmack manchmal zu seichte Gangart gekennzeichnet sind.
Es geht um das Kochen, weniger banal ausgedrückt: die Geheimnisse der Haute Cuisine. Eine indische Familie in Frankreich eröffnet ein Restaurant gegenüber einem gehobenen Konkurrenten, stark vekörpert von Helen Mirren. Die lässt zunächst nichts unversucht, den lästigen Nachbarn auszuschalten, entdeckt dann aber das Mega-Talent des indischen Chefkochs, der zum Star der französischen Restaurant-Szene avanciert.
Die Story spricht kurz den Rassismus an, der auch in Frankreich allgegenwärtig ist, bleibt damit aber an der Oberfläche. Hier verspielt der Plot seine Chance, wenigstens etwas Tiefe zu gewinnen, denn die Charaktere und das Umfeld hätten dazu benutzt werden können, eine Solidarisierung darzustellen und echte Gefühle zu erzeugen. So vollzieht die gute Helen die Wandlung vom Saulus zum Paulus eben in einer einzigen Szene.......sehr überzeugend.
@ Lasse: Das nächste Mal bitte etwas weniger Weichspüler, dafür ein klein wenig Biss - es müssen ja nicht gleich Vampirzähne sein :)
Das Thema brennt unter den Nägeln unserer Gesellschaft: junge Menschen werden durch das Internet und Kontakte mit Islamisten gehirngewaschen, schliessen sich dem Dschihad an und gehen nach Syrien, um dort zu kämpfen. Die Eltern fallen aus allen Wolken und erfahren von der Sache erst, nachdem der Sohn oder die Tochter verschwunden ist.
In 'Der Krieg meiner Töchter' passiert genau das, wobei die erste Hälfte recht gut darstellt, wie die Mutter von der Realität kalt erwischt wird. Doch sie will es nicht wahrhaben und versucht nach Syrien zu kommen, um ihre Tochter zurückzuholen....
Leider ist die folgende Umsetzung sehr trocken, eher wie eine Doku, in der die Mutter lediglich bei ihren erfolglosen Versuchen beobachtet wird, aus der Türkei nach Syrien zu kommen. Bei allen guten Absichten, die hinter diesem Film stecken: trockener und dramaturgisch schwächer geht es kaum. Dazu gibt es kaum einen Score, was die Langatmigkeit noch vertieft.
'Der Krieg meiner Töchter' geht einem nicht näher, oder sogar weniger als die verstörenden Nachrichten über gehirngewaschene Mitbürger, die aus Syrien im Sarg zurückkommen. Das Thema hätte eine bessere Darstellung verdient, vor allem zum Schicksal der Rekrutierten in Syrien, was überhaupt nicht angesprochen wird.
Eines vorweg: das Buch habe ich nicht gelesen, was wohl ein Vorteil ist. Die daran geknüpften Erwartungen hat der Film anscheinend nicht erfüllt, was mir egal sein kann.
'Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand' ist eine Adaption des 'Forrest Gump'-Konzepts (1994): die retrospektiv erzählte Lebensgeschichte eines schrägen Typen, der durch aberwitzige Zufälle in die Nähe von Staatsmännern kommt und zum i-Tüpfelchen auf epochemachenden Entscheidungen wird. Allerdings eine sehr gute Adaption, die mit vielen eigenen Ideen angefüllt ist.
Nebenher läuft die durchgeknallte Geschichte einer kriminellen Rockergang, denen der Hundertjährige auf seiner Flucht aus dem Altersheim einen Koffer mit Geld abgenommen hat. Das Ganze wird schön skandinavisch-schwarzhumorig verabreicht, deutlich derber als in 'Forrest Gump'. Es ist in erster Linie eine Frage des Humors - wer darüber lachen kann, wird den Film gut finden.
Für meinen Geschmack variiert die Qualität der Ideen und der Gags - vor allem im letzten Drittel lässt es deutlich nach, aber insgesamt ist der 'Hundertjährige' auf jeden Fall sehenswert.
Nach zwanzig Minuten kamen die ersten Zweifel, vor der Mitte die Gewissheit: diesen Film werde ich nicht in voller Länge anschauen. Ben Stiller als Tagträumer, der in Gedanken zum Superhelden wird, in einer furchtbar langweiligen, einfallslosen Story. Lediglich der kurze Auftritt von Sean Penn, den ich beim Vorzappen erwischte, hat eine gewisse Klasse.
Komödie? Kein einziger Lacher.
Abenteuer? So aufregend wie der unechte Frost auf Stillers Bart.
Fantasy? So phantasievoll wie eine Merkel-Rede.
Drama? Welches Drama?
'The Secret Life of Walter Mitty' wird manchmal mit 'Into the Wild' (2007) und ähnlichen Filmen verglichen. Den habe ich mit 9/10 bewertet, weil er authentisch wirkt und Gefühle wie Sehnsucht oder Freude erzeugt. Stillers Film ist für mein Empfinden weit davon entfernt. Hier wirkt alles künstlich, hier entsteht kein Gefühl, ausser dem dringenden Verlangen, dieses aufgesetzte Angebiedere abzustellen. Oder glaubt jemand wirklich, dass Stiller als ungeübter Bürohengst allein(!) im Himalaya auf 6000 m hohen Bergrücken wandert und dort oben noch sein Handy klingelt?
Langweilig und unglaubwürdig.
Michael Douglas war in den Siebzigern noch nicht der Charakterschauspieler, als den man ihn seit den Achtzigern kennt. Wer würde schon glauben, dass er einen Chirurgen spielt und nicht einmal eine Krankenschwester vögelt?
Als fester Freund einer anderen Chirurgin muss er erleben, wie diese langsam in paranoide Spekulationen abgleitet. Sie behauptet, dass auffallend viele junge Menschen nach einer OP nicht mehr aufwachen und im Koma liegen. Niemand glaubt ihr, aber es wäre kein Michael Crichton-Drehbuch, wenn da nicht etwas dran wäre. Alles eine Frage der Statistik....
'Coma' ist in mehrfacher Hinsicht stark - die Krankenhaus-Atmo finde ich sehr gelungen, auch die der sterilen Einrichtung zur weiteren Betreuung der Koma-Patienten. Schon von aussen macht das Gebäude einen unheimlichen, angsteinflössenden Eindruck. Nostalgisch wirken die zu der Zeit ultra-fortschrittlichen Computer. Vor allem aber schafft es der Plot Spannung aufzubauen, die sich kontinuierlich zusammen mit der sehr interessanten Story steigert und ein unerwartet hohes Niveau erreicht. Ein gutes Beispiel dafür, wie man mit einfachen technischen Mitteln Angst und Thrill erzeugt, aus Zeiten des prä-CGI-Overkills.
Packend.
________
P.S.: Wer sich den anschauen möchte, sollte NICHT die MP-Beschreibung lesen, die faktisch den gesamten Film spoilert :(
Das ist schon harter 2¼-Stunden-Sozialtobak, der gleich zu Beginn klar macht, was einen hier erwartet: "Eine unglückliche Kindheit ist schlimm, aber schlimmer ist eine irische unglückliche Kindheit, und am schlimmsten eine nordirische".
Irland hat in den dreissiger Jahren für Viele nur Armut zu bieten. Kinder werden geboren, um zu sterben und von denen beneidet zu werden, die überleben. Die einzige Hoffnung, der Vater, versickert im Alkohol der Kneipen und in der Gosse, worin er vor seinen Kindern etwas vom Sterben für Irland lallt. Er versäuft selbst die Zuwendung, die die Familie für ein Neugeborenes bekommt, was auch seine Kinder nicht verhindern können, die ihm flehend von der Auszahlstelle nachlaufen.
Mitleid gibt es keins, auch nicht von der guten katholischen Kirche, und schon gar nicht vom Lehrer, der gerne Handflächen peitscht - wer ganz unten steht, kann der Erniedrigung und der Ausbeutung nicht entgehen, wenn er überleben will. So prostitutiert sich die Mutter bei einem schmierigen Onkel, damit ihre Familie wenigstens ein Dach über dem Kopf und etwas zu essen zu hat, nachdem der Vater irgendwann nicht mehr zurück kam......
Dennoch nimmt man 'Angela's Ashes' nicht als endlose Depression wahr. Der Plot lässt das Schicksal eines Jungen wie einen roten Faden durch den Film laufen und zeigt, dass es gerade für Kinder auch im grössten Elend eine Welt gibt, in der man überleben und sogar Freude haben kann. Wer sich nicht unterkriegen lässt, wird irgendwann die Chance bekommen, sich zu erheben....leider hört der Film an diesem Punkt auf.
So gerne ich Angelina Jolie sehe - sie alleine kann es auch nicht reissen. Der Plot von 'Gia' ist vollkommen auf Jolies einnehmendes Wesen und ihre Schönheit fixiert, mit der sie es vom Nobody zum Supermodel schafft und die Titelseiten des 'Vogue' und 'Cosmopolitan' ziert. Darumherum ist leider nur eine lahme, klischeehafte und phasenweise dialoglastige Story um Aufstieg und Fall konstruiert, garniert mit einer lesbischen Beziehung und Nacktaufnahmen.
Nicht einmal der Abstieg, der natürlich von exzessivem Drogenkonsum begleitet ist, bietet etwas emotional Bewegendes. Die Story plätschert einfach nur auf ihr unvermeidliches Ende zu. Auch die eingestreuten retrospektiv-Interviews ihres Umfeldes aus der Zeit des Erfolgs wirken eher belanglos. Hier erfährt man kaum etwas, das Interesse an dem Charakter Gia weckt - eher wird damit ein ohnehin schon dünner Plot auf ganze zwei Stunden gestreckt.
Keine Frage, Jolie spielt ausgezeichnet und stellt hier unter Beweis, dass sie es wirklich drauf hat. Nicht umsonst begann danach ihr wahrer Aufstieg - Auftritte mit damaligen Top-Schauspielern (Denzel Washington in 'Knochenjäger', 1999; Nicolas Cage in 'Nur noch 60 Sekunden', 2000), gefolgt vom endgültigen Durchbruch mit 'Tomb Raider' (2001).
Zwei Bonuspunkte für Jolie, ansonsten schwach.
'Amsterdamned' zu übersetzen, heisst , das schöne Wortspiel zu entfernen - die Holländer können mit dem Original leben, aber anscheinend nicht die deutschen Filmwächter....
Der Krimi unserer Nachbarn ist vom Plot her nur leicht über Tatort-Niveau, hat aber ein paar gute und zum Teil makabre Ideen, die ihn recht deutlich abheben. Die tauchen vor allem im ersten Drittel auf, wo ich schon an die 7/10 dachte. Leider hält er das Niveau nicht und wird zu einem eher durchschnittlichen, aber immer noch soliden Genrebeitrag.
Schön eingefangen ist das Flair Amsterdams mit den vielen Wasserläufen, die die Stadt durchziehen, und einer gelungenen Rennboot-Verfolgungsjagd. Dazu das 80er-Setting..... Wer Krimis mag, kann hier nichts falsch machen.
Angelina Jolie hat mich schwer beeindruckt in diesem Polit-Actionthriller. Das Rad wird hier zwar nicht neu erfunden, aber sonst stimmt alles: Story, Spannung, Action, starker Cast (neben Jolie v.a. Liev Schreiber). Jolie lässt es phasenweise kompromisslos krachen, dann lässt sie es wieder gnädiger angehen. Die Stunts und Action stehen den 'Die Hard' und 'Mission Impossible'-Reihen kaum nach.
Normalerweise beziehe ich mich auf wesentliche Inhalte, um einen Kommi anschaulich zu machen und zu begründen, aber das wäre hier unangebracht - 'Salt' sollte man ohne jegliches Vorwisssen anschauen, denn er bezieht seine Spannung aus der Zugehörigkeit der Protagonisten zur jeweiligen Seite, die lange alles andere als klar ist. Auch MP hält sich mit der Beschreibung dazu erfreulicherweise zurück.
Für Jolie-Hater ist der auch interessant - wer sie einmal richtig leiden sehen will, sollte wenigstens den Anfang nicht verpassen. Den Nordkoreanern darf man wirklich nicht in die Hände fallen....
Der Ausgang schreit nach einer Fortsetzung, die aber nie kam, was schade ist. Die Handlung hat Potential zu einer Reihe mit Jolie, die sich als weibliches Gegenpart zu Cruise/Damon im Agenten-Actionbereich etablieren könnte.
Mit Sigourney Weaver, Gene Hackman und Anne Bancroft ist diese Trickbetrüger-Komödie wirklich gut besetzt, und sie beginnt stark: Weaver macht sich an gut bemittelte Männer heran, heiratet sie und schickt danach ihre scharfe Tochter Page (J.L. Hewitt) ins Rennen, bei der sie schwach werden - erwischt!
Weaver sieht mit ihren 52 Jahren hervorragend aus, kaum wiederzuerkennen, wenn man sie eher aus den 'Alien'-Filmen oder 'Avatar' kennt. Man nimmt ihr tatsächlich ab, dass die Männer ihr verfallen, wobei manche Einstellungen allerdings zeigen, dass sie ordentlich zugekleistert ist - den Morgen danach möchte ich nicht erleben....
Der Plot ist zunächst interessant und mit einigen starken Gags durchsetzt. Page, auf reiche-Männer-Fang allein am Tisch, den locker angezogenen Typ nach einem langen Vortrag über seine Unzulänglichkeit abwimmelnd:
"....und überhaupt, wie kommen Sie dazu mich zu fragen, was ich trinken will?"
"Ich bin der Barmann" :D
Nach der Mitte wiederholen sich die Szenen und die Gags werden flacher. Diese Komödie auf volle zwei Stunden auszuweiten, war ein Fehler, denn das nagt deutlich an der Substanz und fängt an zu langweilen. Eine halbe Stunde weniger wäre besser gewesen.
Trotzdem - anschauen lohnt sich, nicht zuletzt wegen dem kettenrauchenden, ständig infarktgefährdeten Hackman :)
Streitgespräche, Unisono-Ödipus-Gebrabbel einer Theatergruppe, eine ausführliche Diskussion Allens mit seiner Frau über den Namen des frisch adoptierten Säuglings, mit allerlei Vorschlägen: bin ich hier im falschen Film? Komödie? 'Mighty Aphrodite' ätzt bereits nach einer Viertelstunde mit dem dialoglastigen Nerv-Plot, den Woody Allen hier aufzieht (Drehbuch, Regie, Hauptrolle). Wahrscheinlich sollte der Witz sein, dass Allens Frau dreissig Jahre jünger ist als er....
Dazu eine Möchtegern-Pornodarstellerin, die einen Kopf grösser ist als Allen, mit furchtbarer Kieksstimme, entsprechender Mimik und Äusserungen, die auf verminderte Intelligenz schliesssen lassen - wie soll man auch sonst zur Prostitution kommen? Aufgesetzter, billiger, einfallsloser und dämlicher geht es wirklich nicht mehr. Wie nicht anders zu erwarten, endet auch das in hektischen Streitgeprächen.
Wohldem, der hier zwischen den Zeilen irgendwelchen intellektuell-anregenden Saft herausquetschen kann, der auch noch witzig wirkt - für mein Empfinden ist das nur grauenhaftes, pseudo-intellektuelles, unerträgliches Generve, das ich nach tapferem Durchhalten bis über die Mitte mit einem breiten Grinsen abstellen durfte. Selten eine grössere Wohltat erfahren.
Weil 'House of Wax' ein Remake ist, kann man dem Streifen nicht einmal die gute Idee mit dem 'realen Wachsfigurenkabinett' anrechnen. Da bleibt nicht mehr viel übrig - die Story baut sich sehr langsam auf und bewegt sich nur im 08/15-Bereich, bis es zur besagten guten Idee kommt. Da kommt kaum Spannung auf, und wer nach einer Stunde noch nicht eingeschlafen ist, darf an einem einigermassen interessanten Finale teilhaben, das den Film mit viel Wohlwollen in die 'geht so'-Zone hebt.
Ein Genre-Beitrag für den Index: 'kein zweites Mal anschauen' :)
Radioansage: "...und Sie hören jetzt die Negerkapelle...."
'Rebel without a Cause' aus dem Jahre 1955 spiegelt den Zeitgeist wie kaum ein anderer Film. Rock'n'Roll machte sich breit und wurde zum Schreckgespenst des amerikanische Establishments - in deren Augen nur eine Plage, die das Land überzieht und die Jugendlichen zu aufsässigen Rebellen macht, die Konzertsäle verwüsten, Bars zerlegen und die Bevölkerung terrorisieren.
Obwohl im Film bewusst kein Rock'n'Roll vorkommt, nicht einmal die Musik der angekündigten 'Negerkapelle', schwitzt ihn die Atmosphäre förmlich aus (wahrscheinlich vermied man das, damit der Kinosaal heil bleibt.....).
Er ist wohl die Mutter der modernen Coming-of Age-Filme - um Akzeptanz zu erringen, muss sich James Dean als Zugezogener bei der lokalen Gang Respekt verschaffen. Es geht um Mut, Ehre und Enttäuschung. Alle sind enttäuscht, und zwar von ihren Eltern, die sie nicht verstehen und es auch nicht könnten, selbst wenn sie es wollten. 'Rebel without a Cause' bringt gut heraus, dass vor allem das Verhalten der Eltern die Jugendlichen zu Rebellen macht (witzig: Deans Waschlappen-Vater in der wohl lächerlichsten Küchenschürze, die man auftreiben konnte :)
Das Streben nach Ehre, Anerkennung und Vergeltung, angetrieben von Wut, Geltungssucht und Perspektivlosigkeit wird zur Falle, aus der es für Einige kein Entkommen gibt. Daraus zieht der Plot ein paar wirklich spannende Momente, wie die klassische Szene mit den Autos auf die Klippe zu....
Stark und überzeugend.
Zielgruppe: Frauenfilm - ?? Es steht noch 'Männerfilm' daneben, sonst hätte ich den Glauben an MP verloren........und, Hand auf's Herz, Freunde - die Car Wash-Nummer mit Cameron Diaz zu David Coverdales 'Still of the Night' war es doch schon alleine wert :)
Pfeif' auf den guten Geschmack, die Storytechnik, Infantilität, Peinlichkeiten, das Overacting, Fremdschämpotential und was dem sonst noch alles vorgeworfen wird: 'Bad Teacher' rockt, wenn auch nur über die ersten zwei Drittel. Dann flacht er leider ab, kommt aber mit einer starken Pointe gegen Ende zurück: wie schlage ich meinen ärgsten Gegner mit seinen eigenen Waffen......ja, hier kann man tatsächlich noch etwas lernen.
Sicher ist die Story Müll - der Film lebt nur aus den einzelnen Situationen, die einige sehr gelungene und witzige Plotideen enthalten, begleitet von einem starken Score, der wenigstens meinen Geschmack trifft. Cameron Diaz macht ihre Sache sehr gut, wenn auch manchmal, zugegeben, etwas übertrieben. Insgesamt habe ich mich köstlich amüsiert - das ist es doch, was bei einer Komödie zählt und was die 8/10 bringt. Wer Anspruch braucht, soll sich Woody Allen anschauen.
....und nein, ich habe nichts getrunken oder geraucht, nur schon zum zweiten Mal 'Bad Teacher' gesehen :D
"Die endlose Geschichte von Hass, Blut und Rache" konnte mich leider nicht packen. Ein tyrannischer Patron unterdrückt seine Familienmitglieder und die Arbeiter seiner Grossfarm, bis zum unausweichlichen, bitteren Ende, und in Überlänge.
Das epische Familiendrama ist zwar interessant, für meinen Geschmack aber charakterlich zu stereotyp und über weite Strecken zu langatmig angelegt, mit viel zu viel Beleuchtung der einzelnen Charaktere und deren gegenseitiger Positionen. Hier passiert nicht wirklich viel, wobei die zäh vorgetragene Handlung eher Langeweile statt Emotionen weckt.
Der einzige Charakter, mit dem ich mich irgendwie verbunden fühlte, ist die von Meryl Streep verkörperte, feinfühlige und hellseherisch begabte Ehefrau des Tyrannen, ansonsten hätte die chilenische Militärjunta alle in ein Loch stecken und zuschaufeln können - es wäre mir egal gewesen.
Nicht, dass jemand glaubt, es würde hier gruselig spuken - bis auf das zweimalige, kurze Erscheinen von Toten zum Abschiednehmen hat das nichts mit Haunted House zu tun.
Lars ist mental instabil, hat sich aber noch gut unter Kontrolle. Er will eigentlich nur in Ruhe gelassen werden, aber sein Umfeld kann das nicht verstehen, schon gar nicht, dass er keine Freundin hat. Um dem Druck auszuweichen, flüchtet er in eine Scheinwelt, indem er eine Gummipuppe aus einem Online-Sexshop bestellt und als seine Freundin präsentiert, der er für real hält....
Das ist ebenso tragisch wie witzig, letzteres aufgrund der Reaktionen seiner Familie und sämtlicher Gemeindebewohner, einschliesslich des Pfarrers. Nach dem Schreck zeigen erstaunlicherweise alle Verständnis und spielen mit - so sitzt die Puppe mit am Tisch, in der Kirche, beim Friseur.... Doch hier verschenkt der Film sein Potential - die Interaktion des Umfeldes mit der Puppe wird nur angerissen und nach dem Schreckeffekt nur noch selten witzig. Da wäre so viel drin gewesen.
Stattdessen konzentriert sich der Plot auf das Zusammenleben von Lars mit seiner 'Freundin' und geht damit durch alle Nuancen, wobei sich die Szenen teilweise wiederholen (am Tisch, beim Arzt) und die Story auf der Stelle tritt. Irritierend ist, dass alles so glatt läuft, jeder mitspielt und niemand Lars bzw. seine 'Freundin' verarscht, wie es in der richtigen Welt unausweichlich wäre (z.B., dass ein paar Jugendliche sie entwenden und dazu benutzen, wofür sie gemacht ist, was polizeiliche Untersuchungen wegen Vergewaltigung nach sich zieht...). So schwarzhumorig wird es leider nie.
Dennoch ein interessanter Film mit innovativem Ansatz.
Da könnte man neidisch werden - was sich in Deutschland im neuen Jahrtausend 'Komödie' nennt, schalte ich inzwischen bei neun von zehn nach spätestens einer halben Stunde ab, während den Nachbarn aus Frankreich die guten Ideen nicht ausgehen.
Allerdings ist das Konzept zu 'Paulette' nicht neu. Die Oma, die aus Armut zur Drogendealerin wird, gab es auch schon in 'Saving Grace' ('Grasgeflüster', 2000), nur, dass sie dort selbst eine Cannabiszucht aufbaut, während Paulette sich mit den Dealern in ihrer Hochhaussiedlung arrangiert und mit innovativen Ideen für Absatz sorgt.
In beiden Filmen liegt das Hauptaugenmerk auf der Komödie - dass die Handlung nicht realistisch sein kann, versteht sich von selbst. Das sollte man hinnehmen und nicht als negativen Kritikpunkt ansetzen, wie es in manchen Kommis zu lesen ist. 'Paulette' finde ich trotzdem insgesamt schlüssiger und interessanter, vor allem aber humorvoller, wobei sich der Humor weniger aus dem Drogengeschäft ernährt, als aus dem trockenen und schlagfertigen Charakter, den Bernadette Lafont alias Paulette hier verkörpert. Einige der Gags sind erstklassig, v.a. im Zusammenhang mit ihrer rassistischen Grundeinstellung, die die Le Pen-Fraktion in Frankreich auf's Korn nimmt.
Ihr grösstes Kompliment an den schwarzen Pfarrer: "Sie hätten es verdient, weiss zu sein" :D
So geht Komödie.
Wer hätte das gedacht? Der sympathisch-gemütliche Bill Murray reiht sich zu Jack Nicholson und Clint Eastwood in die Old Man-Kotzbrockennummer ein, und das überzeugend.
Die Story ist nicht neu, aber mit viel Charme umgesetzt: Ein zurückgezogener, desillusionierter alter Man wird von einem Jungen aus seiner Lethargie gerissen und beginnt neu zu leben. Das erinnert natürlich an 'Gran Torino' (2008), kommt aber nicht ganz an Eastwoods Klasse und Tiefe heran. Der Plot lebt von Murrays starkem Schauspiel, das den abgehalfterten Vietnam-Veteran glaubhaft darstellt. Nach aussen wirkt er abweisend und unsympathisch, doch im Inneren hält er Werte aufrecht, die die aburteilende Moral seines Umfeldes weit übertreffen. Vor allem kümmert er sich aufopfernd um seine Frau, die mit Alzheimer in einem Pflegeheim sitzt, und versucht die ruinösen Kosten dafür aufzubringen....
Die Phase, in der Murray mit dem Jungen zusammenkommt und zum Vaterersatz für ihn wird, hat einer Reihe guter Ideen und ist auch witzig. Danach hängt der Plot leider durch und hält sich mit Nebensächlichkeiten auf, wie etwa den Problemen der Mutter des Jungen, anstatt die Beziehung mit Murray weiter auszubauen. Dabei geht auch die Humor-Komponente verloren. Der Plot kommt aber mit einem starken Finale zurück.
Ein sehenswerter Bill Murray, der mir schon lange nicht mehr so gut gefallen hat.
Erinnerungen sind gelebtes Leben, und wohl das beste Argument in 'Woman in Gold', dass das gleichnamige Gemälde an Maria Altmann zurückgeführt werden musste. Als Kind stand sie oft davor, zusammen mit ihrer Tante Adele, die auf diesem Meisterwerk des Jugendstils des frühen zwanzigsten Jahrhunderts porträtiert ist......bis der Tritt der Nazi-Stiefel Wien erschütterte. Das Kunstwerk wurde zusammen mit vielen anderen Wertgegenständen aus dem Haus ihrer Eltern gestohlen, die Eltern deportiert, während sie nach Amerika fliehen konnte. Es kam in die Wiener Belvedere-Galerie.
Ryan Reynolds alias Junganwalt Schönberg mit österreichischen Wurzeln nimmt sich des Falles 1998 an und verlangt zusammen mit Maria Altmann die Herausgabe des Gemäldes. Inzwischen hat es jedoch in Österreich Nationalstatus erlangt - während die Österreicher offiziell eine Politik der Wiedergutmachung heucheln, haben sie in Wirklichkeit nicht das geringste Interesse an der Herausgabe, was auf einen langen Rechtsstreit hinausläuft, der von Altmann 2006 gewonnen wurde.
Das Gemälde wurde ihr für 135 Mio. US$ abgekauft und hängt heute in der Neuen Galerie, New York. True Story.
Die Geschichte ist einnehmend erzählt, mit vielen Rückblenden in die Jugend von Maria Altmann, die den Rahmen bilden für die wahre Heimat der Frau in Gold, oder 'Adele Bloch-Bauer I', wie das Bild offiziell bezeichnet wird. Dazwischen läuft der eigentliche Plot, in dem Reynolds nichts unversucht lässt, der Unverschämtheit der Österreicher zu begegnen. Spannung bezieht er aus dem Auf und Ab, das sich vor Gericht und im Hintergrund ergibt, Emotionen aus jeder einzelnen Phase.
Es sind die Grösse, auch bei scheinbarer Aussichtslosigkeit nicht aufzugeben, sowie die unerhörte Tragweite der Anstrengung, die immer mitschwingen und den Film zu einem packenden Erlebnis machen. Hier wird nichts Triviales erzählt, sondern durchlebte Geschichte eines kompletten Jahrhunderts überzeugend von Simon Curtis in die Hände des Zuschauers gelegt.
Im O-Ton wird zwar viel deutsch gesprochen, aber nicht mit dem kleinsten österreichischen Akzent. Das nagt für mein Empfinden etwas an der Authentizität - es hätte ja kein Urwienerisch sein müssen, aber wenigstens so, dass man den Ort des Geschehens für Wien halten könnte und auch als Deutscher noch mitkommt.
Ein kleiner Wermutstropfen in einem sehr starken Geschichts-Drama.
Machen wir uns nichts vor - die Actionmeister des französischen Kinos Besson & Morel lassen es ordentlich krachen, aber sonst gibt es nichts. Selbst die Grundidee mit den umzäunten, isolierten Vorstadtbezirken vom Paris der Zukunft, in denen die Verbrecher regieren, ist von Carpenter geklaut ('Escape from New York', 1981).
Nachdem er für die Stunts in 'The Transporter' (2002) gesorgt hat, durfte Cyril Raffaelli hier gleich als Vollersatz für Statham antreten, optisch etwas angeglichen - fast genauso gut, aber mit Sicherheit wesentlich kostengünstiger. Die beste Action-Sequenz kommt jedoch von David Belle gleich zu Beginn, in der er die Schurken in artistisch-atemberaubender Weise abhängt. Dass die ständig wieder vor oder direkt hinter ihm auftauchen, zeigt wie intelligent die sein müssen....
Wer sich stereotype Schusswechsel und Kloppereien auf 80 Minuten 'reinziehen will, ist hier genau richtig. Für meinen Geschmack kann das nur Beiwerk zu einem Plot sein, an den ich mich im Idealfall noch nach einem Tag erinnern kann, aber das wäre für 'Ghettogangz' eine sehr optimistische Annahme.
Nur für durchhaltegeprüfte Actionfans :)
Was soll einem diese um mindestens eine halbe Stunde zu lang geratene "Polit-Satire" nun sagen? Dass Bill Clinton eine Art Sex-Monster war, das auf alles sprang, was nicht bei drei auf den Bäumen war und dass er sich damit schon im Vorwahlkampf zum demokratischen Präsidentschaftskandidaten das Leben schwer gemacht hat?
Seit Monica Lewinsky und der feuchten Zigarre weiss das doch jeder - da war dieser ein Jahr später nachgeschobene Langweiler schon ein alter Hut. Mehr hat der thematisch nicht zu bieten, ausser ein bisschen Wahlkampftaktik. Das ist einfach viel zu dünn.
Von mir aus hätte Clinton noch sämtliche weiblichen Mitglieder des Kongresses vögeln können - er wäre mir immer noch lieber als sein kriegstreibender Nachfolger, der Folter sanktionierte und die Welt in eine Auseinandersetzung mit der islamischen Welt stürzte, die den Extremismus noch beschleunigt und den Terror schliesslich nach Europa getragen hat, so dass wir das heute live erleben dürfen.
Überflüssig.
Samuel L. Jackson als Richter der unmoralischen 'Jumper', die sich durch Willenskraft physisch an einen beliebigen Ort teleportieren können. So etwas darf es natürlich nicht geben, und muss von seiner Anti-Jumper Task Force bekämpft werden. What a story - hier gibt es von allem etwas (SF, Fantasy, Superhelden, Action, Thriller), was in der Summe leider nichts Halbes und schon gar nichts Ganzes ergibt.
Dazu Jackson als Paladin im Mittelalterlook - wirklich unfreiwillig komisch, und weckt eher den Gedanken "der ist sich doch für nichts zu schade". Die Story hat in der Anfangsphase noch einen gewissen Überraschungseffekt, läuft sich aber schnell tot, weil es immer dasselbe ist, nur an anderen Orten. Es fehlt vor allem an Spannung - der Jumper ist mal hier, mal dort, und Jackson jedesmal einen Schritt näher dran......
Einmal kann man sich das gerade noch anschauen, ohne es zu bereuen.
"Das hat man nun von diesen Billigflügen" - was schlimmer ist, in der Holzklasse zwischen furzenden und nervenden Zeitgenossen zu sitzen oder eine Bruchlandung auf einem exotischen Planeten mit kuscheligen Urzeitmonstern hinzulegen, sei dahingestellt. Der Kaufmann, der Riddick den Shiraz spendierte und sich über die Billigflüge beschwerte, dürfte wohl lieber ein paar Fürze gerochen haben :)
Vin Diesel mimt kaum überraschend den wortkargen, zynischen Einzelgänger, der die guten Ideen hat und einen Haufen Überlebender anführt. Für diese Rolle ist er wie geschaffen. Niemand weiss zunächst womit sie es zu tun haben, aber spätestens bei der anstehenden Sonnenfinsternis bekommen sie eine Ahnung.....
'Pitch Black' lebt von seiner bedrohlichen Atmo und der verzerrenden Optik, ebenso wie aus den psychischen Spannungen innerhalb der Gruppe. Nicht alle ziehen am selben Strang, mancher führt Übles im Schilde, und mancher ist nicht besonders clever. Das wird für meinen Geschmack etwas zu ausführlich dargestellt - dem Plot hätte es besser getan, wenn die Auseinandersetzungen mit den hungrigen Plantenbewohnern mehr im Vordergrund stünden und damit Spannung erzeugt würde, aber die verhalten sich recht stereotyp. Dennoch gibt es mit denen ein paar starke Momente, v.a. wenn das Licht plötzlich angeht.
Ein starker Riddick, den man gesehen habe sollte - bei der Zweitsichtung hat er allerdings schon ein paar Federn gelassen.
Der fiese Kevin Bacon - immer wieder ein Vergnügen. Dazu Charlize Theron, der damalige (2002) Kinderstar Dakota Fanning, und die Kurt Cobain-in-den-Wahnsinn-Treiberin Courtney Love. Eigentlich ein mehr als qualifizierter Cast für einen simplen Entführungsthriller, doch der kommt leider nie richtig vom Fleck. Die Betonung liegt eben auf 'simpel'.
Manchmal wird es interessant-dramatisch, wenn die verzweifelte Mutter (Theron) dem genervten Kevin Bacon das Leben schwer macht, doch spannend wird dieser Plot nur selten. Wegen des starken Casts dennoch ein 'ganz gut', aber mit einem Mal sollte es genug sein....
'Trapped' ist einer der Filme, bei dem sich die Meisten erstaunlich einig über das Mittelmass sind - ein klarer Fall :)
Anfangs wirkt "The Transporter 2" noch interessant, mit einem Statham, der gewohnt witzig, charmant-schüchtern und schlagkräftig in den Plot einsteigt, doch der flacht schnell zu einer Statham-Fight-Inszeniershow ab. Das letzte Drittel geht dann schon in Richtung Dauergekloppe, das jegliche andersartigen Handlungen oder Charakteräusserungen ersetzt.
Bezeichnenderweise wird hier nichts im Sinne des ersten Teils transportiert, sondern Statham benutzt seinen Audi nur, um Distanz zu den Schurken oder der Polizei zu gewinnen. Dabei gilt das Prinzip: je mehr der Plot und die Charaktere zur Müllkippe verkommen, desto überrissener muss die Action sein. Zum Teil ist das so absurd, dass man sich nicht einmal mehr die Mühe macht zu zeigen, wie das alles zustande kommen soll (die Szene, in der er auf dem Rollfeld von seinem Wagen in das startende Flugzeug kommt).
Der einzige Charakter mit Profil neben Statham ist die Bösewicht-Braut Kate Nauta, die diesem Murks eine interessante Note verleiht und den Streifen gerade noch ins 'geht so' hievt. Nicht umsonst ziert sie das DVD-Cover, durch deren Beine man Statham in Fall-Schusspose sieht.
Statham-Fans, die allein mit der Action glücklich sind, wird das wohl reichen, aber wer mehr braucht, wird sich irgendwann langweilen. Wenn der (ohne Abspann) freundlicherweise nicht nur etwa 80 Minuten laufen würde, hätte ich wahrscheinlich vorher abgestellt.