RoboMaus - Kommentare
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Alle Kommentare von RoboMaus
In 'Aviator' herausragend, ansonsten sehr stark in mindestens einem Dutzend guter Filme :)
....wenigstens hat Craig die Maus am Leben gelassen :D
Zwischen Verfolgungsjagden und Prügeleien wartet der vorerst letzte Bond vor allem mit bedeutungssschwanger-zynischen Dialogen auf, die ihre Kulmination in einem gefühlt viertelstündigen Vortrag von Christoph Waltz finden. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Macher auf eine tarantinoesque Schiene aufspringen wollten und glaubten mit Waltz dafür den idealen Mann gefunden zu haben. Der hatte schon in ‚Inglourious Basterds‘ (2009) sein Können in dieser Richtung unter Beweis gestellt.
Leider ging der Schuss nach hinten los - Langeweile statt Glanz, Stereotypie statt Gloria. Vielleicht kommt Tarantino mitunter ohne Story aus, aber Bond? Die Story zum faden Beiwerk verkommen lassen für noch fadere Dialoge und Action von der Stange?
Nicht ungestraft.
Das Konzept der vorherigen Bond-Filme 'weg vom charmanten, humorvollen Draufgänger hin zum desillusionierten, kompromisslosen Einzelgänger‘, wurde hier noch weiter gesteigert, und das in Überlänge. Was in 'Spectre‘ gezeigt wird, ist nicht nur dialoglastiges und story-armes Action-Kino, es ist auch die traurige Zerlegung eines ikonischen Filmcharakters.
Der Bond, der sich auf dem Panzer durch Moskau fahrend mit einem Grinsen die Krawatte zurechtrückt, hat sich wohl auf Nimmerwiedersehen verabschiedet.
Schwuler geht's kaum :)
Michael Douglas zu Matt Damon:
"Nicht alles aufessen - sonst beschwerst du dich wieder, dass dein Schlüpfer kneift"
....und er setzt noch einen drauf:
"Ich wollte immer gerne Kinder haben" XD
Köstlich, wie Douglas den schwulen Klavier-Superstar Liberace spielt, und kaum zu glauben, dass er beim Dreh schon 69 Jahre alt war, 3 Jahre nachdem er an Kehlkopfkrebs erkrankte. Da sieht man, was die im Film angerissenen gesichtsoperativen Techniken zu leisten imstande sind :)
Die wahre Geschichte um den 'Adonis' Scott Thorson, der sich 1977 in die schillernde Welt des reichen Liberace begab, lebt mehr von den Feinheiten, z.B. wie Damon auf dem Sofa seine Beine auf die von Douglas legt, und der sie liebevoll streichelt.....da kann man sich lebhaft vorstellen, wie die beiden am Set sich das Lachen verkneifen mussten.
Die Story ist nicht prickelnd - man fragt sich, ob alle bemerkenswerten Ereignisse oder Beziehungen schon verfilmt wurden, sodass man auf einen Musikstar zurückgreifen muss, der sich einen 30 Jahre jüngeren Liebhaber zulegt. Das passiert immerfort und überall - natürlich kann das nicht lange gutgehen, und natürlich wird Thorson irgendwann abserviert. Das Erstaunlichste daran ist, dass diese Beziehung immerhin 7 Jahre hielt. Er ist selbst schuld, wenn er auch noch der Gesichts-OP zustimmt, nur damit Liberace zufrieden ist.....
Der Film bezieht seinen Unterhaltungswert vor allem aus Witz und Score (mit den starken Klavier-Shows), ist aber sonst nichts Besonderes.
Neo-Noir trifft auf gemässigten Okkult-Horror ("gemässigt" für Hellraiser-Verhältnisse). Der Polizei-Detective Joseph ermittelt in einer Serie von Metzel-Morden, bei denen immer ein abgeschnittener Finger eines Kindes beigelegt wurde....
Ich kann diesen nur schleppend vorankommenden Kriminalgeschichten im Stil Noir mit ausgiebiger Milieu-Beleuchtung einfach nichts abgewinnen, doch ausgerechnet dieses Genre musste für einen im positiven Sinne anders gestalteten und ambitionierten Film der 'Hellraiser'-Reihe beliehen werden.
Darin eingewoben ist die Okkult-Story um einen Würfel, der dem Besitzer äusserst unangenehme Visionen bringt - Joseph findet ihn bei der Ermittlung und nimmt ihn mit nach Hause. Langsam, also, sehr langsam wird klar, dass er zu seinen eigenen Sünden zurückgeführt wird...
Die Story ist gut, aber die Umsetzung lässt vieles vermissen, das ich an dem Genre schätze: es ist nicht spannend, nicht gruselig, kaum interessant, dafür eher langatmig und abstrus, so dass ich zwischendurch sogar eingeschlafen bin. ......und das bei Hellraiser :D
Von 'K-20' hatte ich den Beschreibungen nach ein SF-Action-Abenteuerdrama in typisch japanischer Manier erwartet. Die haben manchmal ein Händchen dafür, die Bestandteile einzelner Genres zu übernehmen und gut aufzumischen.
Zu Beginn ist das auch so, mit überzeugender CGI, guten SF-Plotideen und starker Action. Eine Mischung aus Robin Hood und Zorro im fiktiven diktatorischen Japan der verlängerten Kaiserzeit (weil es keinen WKII gab) stiehlt in waghalsigen Aktionen von den Reichen und gibt es den Armen. Er nennt sich K-20.
Doch nach 20 Minuten wandelt sich der Plot zu einer Story um einen Zirkusartisten, der von K-20 geleimt und von der Polizei verhaftet wird. Er entkommt und freundet sich mit einem Mädchen aus der Oberschicht an, die allmählich erkennt wie die wirkliche Welt ausserhalb ihrer eigenen aussieht. Phasenweise wirkt das kitschig, mit klischeehafter Gesellschaftskritik für Unterbelichtete, denen man selbst das Einfachste mit dem Holzhammer einbläuen muss. Die Handlung ist dazu von diesen typisch asiatischen Albernheiten durchzogen, die überhaupt nicht hierher gehören, wenn man das nur annähernd so ernst nehmen soll, wie es zu Beginn erscheint.
Bis auf den Anfang leider ein uninteressanter, kaum spannender Plot, der sein gesamtes, schön aufgebautes Potential auf zwei Stunden verspielt.
Der Hauptgrund für das Versagen dieses Sidney Lumet-Dramas bei mir ist die extreme Langatmigkeit bei gleichzeitiger Ereignisarmut. Die erste Stunde zeigt nur einen fehlgeschlagenen Raubüberfall und die Vorbereitung, die in Rückblenden erzählt wird. Philip Seymour Hoffman und Ethan Hawke sind Brüder, die das Juweliergeschäft der Eltern ausnehmen wollen, um ihre Finanzprobleme zu lösen. Das ist im Grossen und Ganzen die erste Hälfte, nach der ich schon abschalten wollte - Hoffman beim Vögeln zuzusehen ist auch nicht gerade ein Vergnügen.
Ab der Mitte wird es interessanter, da nun die wahren Gründe ans Licht kommen, die im Wesentlichen aus familiären Zerwürfnissen bestehen. Zudem werden die Probleme der Brüder immer gravierender, weil sie das Geld nicht auftreiben können und es mit unangenehmen Leuten zu tun bekommen. Wer Hawke und Hoffman einmal heulen sehen will, ist hier genau richtig.
Doch es wird immer hanebüchener (SPOILER): Um das Geld zu organisieren, brechen sie bei einem reichen Typen ein, den sie erschiessen, wobei sie sorgfältig darauf bedacht sind, keine Fingerabdrücke zu hinterlassen. Es wird gewienert was das Zeug hält, aber auf die Idee Handschuhe anzuziehen kamen sie nicht. .....und die Krönung: Um die Diamanten nach dem Überfall zu vertickern, ging Hoffman vorsorglich zu einem Dealer und hinterliess seine Visitenkarte(!), die ihn später natürlich verrät.....ohne Worte (SPOILER ENDE). Welch ein Plot.
Uninteressant und langweilig.
Milla Jovovich und Steve Zahn als Hiker-Pärchen auf Hawaii. Die Nachricht, dass sich ein von der Polizei gesuchtes Killerpaar unter den Touristen auf einer der Inseln herumtreibt, macht die Runde und säht Misstrauen unter den vielen Pärchen, die auf Tour sind. Jeder könnte es sein, doch wer?
Der Plot baut damit eine solide Grundspannung auf und legt falsche Fährten, auch zum Preis von einigen Ungereimtheiten, die aber erst im Nachhinein auffallen und wie eine Art Stilmittel eingesetzt werden. Für mich ist das o.k. - manch Anderer wird sich vielleicht um seine Spannung betrogen fühlen :)
Die erste Stunde vergeht ohne dass etwas Nennenswertes passiert - da wird viel Wert auf Nebensächlichkeiten und Talk am Zelt gelegt, was das Manko an 'A Perfect Getaway' ist: aus der Grundspannung wird sehr lange keine richtige Spannung, und es ist phasenweise zu langatmig. Erst im letzten Drittel wird der Plot wirklich interessant und wetzt seine Scharte wieder aus - wäre der ganze Film auf diesem Niveau, könnte man ihn deutlich besser bewerten.
Auf jeden Fall interessant und einen Blick wert.
Gibt es das? Ich habe einen zwei Stunden-Film gesehen und wüsste am Ende kaum zu sagen, worum es eigentlich geht? Nein, wir sind hier nicht bei David Lynch, sondern bei einer beliebten französischen Dramödie - witzig fand ich das allerdings nur selten. 'Surreales Drama' trifft es vielleicht besser.
Eine Story scheint 'Die fabelhafte Welt der Amélie' nur am Rande zu haben, eher schon eine Aneinanderreihung von schrulligen Charakteren in traumartigen Situationen, die irgendwelchen Skurrilitäten nachgehen. Am skurrilsten ist wohl Amélie, die den Sinn ihres Lebens darin sieht, alte Geschichten, Briefe und Kleinode zu sammeln, damit sie andere Leute beglücken kann. Verkuppeln eingeschlossen.
Vielleicht ist es das, was Vielen an diesem Film so gut gefällt (Community: 7,2/10): sie selbst scheint eine verlorene Seele zu sein, gibt aber vollen Einsatz, um Anderen eine Freude zu machen, ihnen die Augen zu öffnen. Das hat gewiss etwas Sympathisches, Herzerwärmendes, ist aber vom Gehalt und der Handlungsweise her zu weit entfernt, als dass die Message Wirkung bei mir erzeugen könnte.
Eher schon wirken die Aktionen und Kleinodsammlungen belanglos, uninteressant, weil sie kaum nachvollziehbar sind. Jemand, der solche Dinge im richtigen Leben macht, hätte gute Chancen in der Psychiatrie zu landen, wie das akribische Sammeln und Einkleben von weggeworfenen, misslungenen Passphotos anderer Leute, die auch noch zu sprechen anfangen, da ja alles und jeder eine Geschichte zu erzählen hat...... Ich habe schon Probleme zu verstehen, was meine Rennmäuse mir sagen wollen :) Offensichtlich fehlt mir das Fantasy-Gen, um so etwas gut zu finden.
Der Film ist ein typischer Meinungsspalter - die Meisten bewerten ihn entweder gut (7+) oder schlecht (4.5-), kaum im Mittelmaß. Entweder man hat das Gen oder man hat es nicht :)
Die überwiegend sehr positiven Kommis kann ich leider nicht nachvollziehen - mir kam diese französische Komödie eher schal, flach und überkonstruiert vor. Ein 28-Jähriger wohnt immer noch zuhause und fühlt sich bei seinen Eltern pudelwohl, während sich die Verwandschaft schon das Maul darüber zerreisst. Um ihn loszukriegen, lassen sich die Eltern allerlei Tricks und Streiche einfallen....
Auch bei einer Komödie sollten die Handlungen wenigstens nachvollziehbar sein, wenn auch evtl. überdreht, aber das ist hier nicht der Fall. Wer lässt sich schon einen Haufen dummer Streiche einfallen, die das Verhältniss eher nachhaltig zerstören, anstatt einfach ein deutliches Gespräch zu führen?
Ein Beispiel: Der Vater dreht auf der Türschwelle zum Bad des Sohnes eine Schraube weit heraus, damit der barfuss daran hängen bleibt, was prompt passiert. Dann nervt der Vater ihn mitten in der Nacht und gibt vor, etwas vom Bad zu brauchen - der Sohn läuft zweimal an der Schraube vorbei, bliebt aber beim dritten Mal wieder hängen. Geht es noch aufgesetzter? .....und überhaupt, selbst der grösste Idiot würde die Schraube wieder hineindrehen, wenn er einmal daran hängeblieb.
Derlei Humor ist noch öfters zu bewundern. O.k. - jeder lacht über etwas anderes, aber was hier präsentiert wird, liegt wenigstens für mich ausserhalb des Humor-Wahrnehmungsfeldes.
Im Grunde wäre an 'Ghost Rider 2' nichts auszusetzen, wenn die Story nicht so ein ausgemachter Müll wäre, der Streifen sich nicht so ernst nehmen und Nicolas Cage nicht so spielen würde, als ob ihm seine Geldsorgen in die Stirnfalten geschrieben wären. Manchmal ist der Plot durchaus witzig, wenn Cage alias flammende Ausgeburt der Hölle die üblen Jungs aufmischt und mit einer panzerbrechenden Rakete davonfliegt.....Münchhausen lässt grüssen :)
Nicht weit vom Trash, wenn auch unfreiwillig. Die Macher wären gut beraten gewesen, ihr ohnehin verlorenes Konzept mit ein paar zündenden Gags aufzurüsten und sich mit einer echten Trash-Version selbst auf die Schippe zu nehmen. So ist das leider nur ein weiterer Cage-Film, bei dem man sich ernsthaft fragen muss, wie weit der Mann noch sinken will.
Der ordentliche erste Teil von 'The Haunting of Connecticut' gab Anlass auch den Zweiten zu sichten. Schlecht ist der nicht, und für Leute, die eher auf leichteren Grusel stehen und über kratergrosse Logiklöcher hinwegsehen können sogar gut geeignet.
Für meinen Geschmack tritt jedoch der Plot viel zu lange auf der Stelle bevor wirklich etwas passiert. Dabei lebt er von Andeutungen vergangener Ereignisse und Gestalten, die am Waldrand vorbeihuschen oder in der Gegend herumstehen, während eine Stimme immer wieder "Heiiiiidiiii" flüstert. Etwas mager, wobei der Score noch das Beste ist: die Schockgeräusche und akustischen Spannungserzeuger sind gut gesetzt, wobei auch der Surroundsound schön genutzt wird.
Erst im letzten Drittel werden sowohl Handlung als auch Grusel konkreter und verhindern das Einschlafen...... Dem bisherigen Verlauf wird nun ein Sinn hinzugefügt, der den Plot wieder interessant macht, aber reichlich spät kommt.
Ingesamt ein 'geht so', aber den braucht man sich nicht noch einmal anschauen.
Vor einem dreiviertel Jahr hatte ich das Vergnügen, Ozzy mit Black Sabbath im Konzert zu sehen - es war kolossal, völlig unerwartet. Ozzy in Topform hat die ganze Halle mitgerissen. Wer schon Keith Richards für ein medizinisches Wunder hält, hätte das erleben sollen :))
'God Bless Ozzy Osbourne' hat nun auch schon 5 Jahre auf dem Buckel, ist aber mehr als sehenswert für Freunde des Metal (Black Sabbath werden häufig als Stilgründer angesehen). Das Erstaunlichste an dieser Rockumentary ist, wie klar und gefasst Ozzy hier auftritt - überraschend, auch wenn er zu diesem Zeitpunkt schon 5 Jahre clean war. Dass er überhaupt so lange clean blieb, ist wiederum die grösste Überraschung, obwohl er danach wieder rückfällig wurde.
Es geht hier um einen der grössten Rockstars aller Zeiten, auch einen der extremsten - eigentlich müsste er schon längst im unteren Stockwerk mit Bon Scott an der Theke sitzen, aber seine Pferdenatur hat ihn bisher davor bewahrt. Diesen Aspekt erhellt der Film besonders gut: Ozzy ist wohl nur einer von hundert oder tausend, der derartige Mengen Alkohol und Drogen längere Zeit überleben kann. Dass man bei so einem Leben kein guter Familienvater wird versteht sich von selbst, was sich in den enttäuschten Aussagen seiner Kinder spiegelt - wo gehobelt wird, da fallen Ozzy-Späne.
Nebenbei ist die eingestreute Concert-Footage vom Feinsten. Wer sich für Rockmusik und deren Geschichte interessiert, sollte sich das unbedingt anschauen.
Nach dreissig Jahren darf man 'Der Name der Rose' schon als Klassiker bezeichnen, was umso bemerkenswerter ist, da es sich um eine hauptsächlich deutsch-französische Produktion unter Beteiligung des ZDF handelt.
Dennoch wirkt dieser Kloster-Psycho-Thriller nie wie ein Fernsehfilm, sondern entwickelt allein schon durch die düstere, beklemmende Mittelalter-Atmo eine ungeahnte Grösse. Das ist auch wortwörtlich zu verstehen: Die Schauspieler sind immer wieder in der Totalen aufgenommen, in der sie winzig erscheinen gegenüber den hohen, ehrfurchteinflössenden Klostermauern, noch verstärkt durch das nächtliche Mondlicht. Sehr beeindruckend.
Bei der Story konnte man kaum etwas falsch machen, denn sie beruht auf der eindringlichen Romanvorlage von Umberto Eco (1980), und mit Sean Connery gewann man den idealen Schauspieler für den gewievten Franziskanermönch William, der frei von Aberglauben auf Sinn und Verstand setzt. Der Plot ist alles andere als hektisch - es wirkt wie eine Wohltat, dass nicht alle 5-10 Sekunden ein Schnitt kommt.
Hier werden interessante Gedanken entwickelt, Ängste geschürt und Geheimnisse gelüftet. Dennoch wird nie zuviel preisgegeben. Beeindruckend ist die Erkenntnis, für wie wenig der Mensch bereit ist zu töten oder das Risiko zu sterben eingeht - (SPOILER) auf die ausgetrockneten Sinne eines in Klostermauern gefangenen Geistes wirkt es wie ein Tropfen Wasser, gleich einem Lebenselixier, ein verbotenes Buch über die Komödie, das Lachen zu lesen (SPOILER ENDE).
Nicht einmal der Schrecken der Inquisition zum Ende hin kann das Grauen des Mittelalters drastischer darstellen.
"Wer jagt denn ein Kaufhaus in die Luft"?
"Sie haben noch nie Frauen beim Ausverkauf erlebt"
Der kommt gleich am Anfang, zusammen mit der Bedrohung eines vermeintlichen Psychopathen, die es in sich hat: er arbeitet am liebsten mit Zweikomponenten-Sprengstoff, wovon schon ein halber Tropfen reicht, um bei der Demo das Polizeibüro in Panik zu vesetzen....
Überhaupt scheint der Humor überwiegend in die erste halbe Stunde gepackt ("I Hate Niggers"........), danach übernimmt der Thriller mit allerlei guten Plot-Ideen und überzeugenden Action-Auftritten, wie in der U-Bahn. Dazu gibt es einen starken Twist mit beeindruckendem Heist. 'Die Hard: With a Vengeance' zieht so ziemlich alle Register des Genres.
Auf das letzte Drittel zieht es sich für meinen Geschmack etwas in die Länge, z.B. mit der Bombe in der Schule. Da passiert nicht mehr wirklich viel - 90-100 min wären besser gewesen, anstatt auf die vollen zwei Stunden zu gehen. Die meisten Action-Thriller werden zum Ende hin interessanter oder drehen noch einmal richtig auf, aber hier ist es eher umgekehrt. Doch das ist jammern auf hohem Niveau.
Ein starkes Duo Bruce Willis/Samuel L. Jackson, das Laune macht :)
Das liegt bei mir weniger am Film, sondern am Alter, in dem ich den Horrorfilm gesehen habe. Z.B., 'Dawn of the Dead' (1978) hat mich als Teen echt geschockt, u.a. wo die Zombies versuchen in das Kaufhaus einzudringen. 'Shining' (1980) auch, wo Jack Nicholson mit dem Beil die Tür aufschlägt und seinen Kopf durchsteckt.
Leider wird man später immer abgebrühter....
Action-Trash - der Versuch, das ernstzunehmen wird zu Enttäuschung führen, doch The Rock, Tatum, Willis & Co beim Rennen und Ballern zuzusehen macht Laune. Die Küchenschränke in Willis' Wohnung voller Knarren reichen nicht: "Klappen Sie 'mal die Couch hoch"..... Dieser Film ist eigentlich der falsche Ort, um nach Dialogen oder einer Story zu suchen, hat aber durchaus starke Ideen, wie z.B. die Durchführung der weltweiten atomaren Abrüstung mit dem amerikanischen Fake-Präsidenten: "Nordkorea als Letzter - hab ich mir's doch gedacht".
Obwohl der Streifen trashig ist, nimmt er sich phasenweise leider trotzdem ernst und baut an solchen Stellen ab. Die Charaktere wären gut geeignet, um mit G.I. Joe eine Actionhelden-Trash-Satire aufzuziehen, was in 'Die Abrechnung' ansatzweise schon gelungen ist. Bei einer Fortsetzung sollte man darauf mehr Wert legen - die Story kauft sowieso niemand.
Sommermärchen auf amerikanisch
Puuh....ein hartes Stück Arbeit, das dreieinhalb Stunden Moses-Monumentaleops aus den fünfziger Jahren. Darf man so einen Klassiker als uninteressant bezeichnen? Ich denke ja - es ist nur eine rein persönliche, subjektive Ansicht. Gewiss ist der Film nicht schlecht und für den Standard der Fünfziger sehr ambitiös und aufwändig gestaltet - wem das gefällt und wer das würdigen will, wird ihn sicher besser bewerten.
'The Ten Commandments' hat einige Eigenschaften, die in der Summe zu einem langatmigen und schwer erträglichen Bild führen. Da ist vor allem die Sprache (im O-Ton gesehen) - die permanent schwülstige, theatralische Ausdrucksweise wirkt mit der entsprechenden Gestik und Mimik sehr unnatürlich und verhindert, das ernst zu nehmen. Kein Mensch spricht so - die Dialoge klingen häufig, als würden sie geradezu amtlich verlesen.
Dazu kommt, dass viele Szenen massiv ausgetreten erscheinen. Ein Gedanke oder Handlungsabschnitt, der sinngemäss in drei Sätzen wiedergegeben werden könnte, wird in aller Ausgiebigkeit mit der angesprochenen Theatralik dargestellt. Das behindert den Fluss im Plot und führt zu beinahe schon quälender Langatmigkeit. Die Hälfte der Laufzeit wäre mehr als angemessen für das, was hier inhaltlich transportiert wird.
Auffällig schwach sind auch einige Details dargestellt, wie z.B. die Szene, worin der Weidenkorb mit Moses am Ufer ins Wasser gesetzt wird und den Nil entlangdriftet. Am Pharaonenpalast kommt er genau an derselben Stelle an, aus derselben Perspektive gefilmt. Man hat sich nicht einmal die Mühe gemacht, die Pflanzen zu verschieben.... So etwas mag damals kaum eine Rolle gespielt haben, führt aber unweigerlich dazu, dass es billig wirkt.
Wer sich 'The Ten Commandments' (1956) gibt, sollte eine ordentliche Portion guten Willens mitbringen und eine Ader für schwülstige Theatralik haben, sonst kann das eine quälende Angelegenheit werden :)
Ein aufgelassener Steinbruch in der Nähe meines Wohnorts hat sich als Climber-Wand etabliert - anfangs illegal, später wurde das legalisiert. Auf eigene Verantwortung, versteht sich. Die Wand ist etwa 15 m hoch und voll mit Haken auf mehreren Routen - trotzdem, wer unten entlangläuft, kann ungefähr genausoviele Todestafeln sehen.....
Diese Verlockung konnte ich nie, noch nicht einmal im Ansatz nachvollziehen - mir wird schon mulmig, wenn ich einen steilen Abhang hinuntersehe :) Vielleicht fehlt mir deshalb der Sinn um Filme wir 'Nanga Parbat' zu verstehen. Überspitzt formuliert, klettern ein paar Leute bei höchstem Risiko, Sturm und Eiseskälte in einer Bergwand herum und sind froh, wenn sie wieder herunterkommen und sich nur ein paar Zehen abgefroren haben.
Gleichwohl ist das nicht mein erster Bergsteigerfilm - manche bringen durchaus eine gewisse Faszination, Spannung und Thrill in den Heimkinosessel, aber dieser hier erst zum Ende hin, wenn Reinhold Messner unter Qualen für seinen übertriebenen Ehrgeiz büsst.
Dramaturgisch ist es der übliche deutsche Einheitsbrei, so traurig es auch ist, das immer wieder festzustellen. Selbst im Score ist das unüberhörbar, der nur aus einem nichtssagenden, schlagzeugunterlegten Gitarrengedudel besteht. Gerade bei Filmen um historische Begebenheiten kommt zeitgenössische Musik immer gut - hier: 1970; auch die Österreicher dürften damals Jimi Hendrix gehört haben....
Überwiegend flach, trotz steiler Gipfel.
Wenn man sich das Trauerspiel der deutschen Komödie der letzten 15 Jahre anschaut und das Überfluten des Genres mit geistigen Vollwaisen wie Schweighöfer & Schweiger miterleben musste, kommt einem die französische Komödie wie ein Rettungsanker vor. Die haben sich eine gewisse Frische und den Sinn für Kultur bewahrt, aber auch dort ist nicht alles Gold was glänzt.
Eine der Genregrössen bei den Nachbarn ist Audrey Tautou ('Fabelhafte Welt der Amélie', 2001), die in der RomCom 'Bezaubernde Lügen' eine gefühlskalte Geschäftsfrau spielt. Den wunderbar geschriebenen, anonymen Brief eines Verehrers wirft sie achtlos in den Papierkorb, erkennt aber das Potential für ihre Mutter, die wegen des Fortgangs des Ehemanns in einer Krise steckt. So kopiert sie den Brief und schickt ihn anonym weiter.....
Die Idee ist gut, aber was im Verlauf daraus gemacht wird, finde ich weniger erheiternd. Die Story wirkt selbst für eine RomCom arg konstruiert und dreht sich lange im Kreis bevor die Protagonisten sich in ihr ebenso unwahrscheinliches wie unvermeidliches Schicksal begeben. Das soll keine Kritik an der Vorhersehbarkeit von RomComs sein (schliesslich sind sie das alle), aber wie der Plot hier auf das Ende führt, finde ich einfach nicht nachvollziehbar.
Immerhin gibt es einige witzige Ideen und nette, charmante Situationen, die den Film aufwerten und immer noch zu einem besseren Eindruck führen als die meisten deutschen 'Komödien'.
'Wishmaster' macht gleich zu Beginn mit einer gelungenen Horroreinlage unmissverständlich klar, dass der Djinn, der in heutigen Märchen so liebevoll aus der Flasche kommt, nichts mit dem der Antike zu tun hat: ein übler Geist aus der Zwischenwelt, der Wünsche erfüllt um damit die Kontrolle über die Seele des Wünschenden zu erlangen. Er gelangt in die Neuzeit, weil ein ahnungsloser Mineraloge ihn aus seinem Kristallgefängnis befreit....
Story und Horror sind o.k., aber nicht so interessant wie die Herausforderung an den Djinn, den Leuten die richtigen Wünsche zu vermitteln, so dass sie darauf eingehen und ihm in die Falle laufen. Das ist zum Teil recht witzig: "Du bist echt am Arsch" meinte der erstaunte Obdachlose, als der Djinn ihm die Option offeriert....
Er muss jedoch derjenigen, die seine Befreiung veranlasst hat, drei Wünsche erfüllen. Erst danach erlangt er die Macht, das Höllentor zu öffnen. Die durchschaut das Spiel, hat aber nur noch mit dem letzten Wunsch die Möglichkeit ihn aufzuhalten - was wird sie sich wünschen......?
Wenn auch von Plot und Ausstattung her auf B-Movie-Niveau, bietet 'Wishmaster' einige interessante und manchmal witzige Ideen, die ihn von der Durchschnittsware des Genres abheben.
Als 'Triple X' erschien, fragte ich mich, wozu man in diesem eng besetzten Genre noch einen weiteren Charakter braucht, der wie eine Mischung aus Bond und Stallone wirkt, und auch noch Slys Art zu sprechen imitiert. Die Story ist o.k., aber nichts Besonderes und könnte ohne Weiteres einem beliebigen Bond-Film entspringen, wie auch das Drumherum mit aufgemotzter Edelkarosse und den Agenten-Hightech-Gimmicks.
Doch Vin Diesel überzeugt als tätowierter Superagent, ebenso wie Samuel L. Jackson als Rekrutierer und Führungsagent mit seinem hinterlistigen Grinsen, ja, die Beiden erscheinen auf ihre Art sympathisch. Der Kernpunkt ist natürlich die Action, und da müssen auch die Macher der Bond-Filme anerkennen, dass Rob Cohen die Messlatte ein gutes Stück angehoben hat. Gerade die erste halbe Stunde ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Action-Feuerwerk. ....und natürlich der Hammer-Beginn mit dem Rammstein-Konzert.
'Triple X' will atemberaubende, manchmal augenzwinkernde Unterhaltung präsentieren, was gut gelungen ist. Mehr ist nicht zu erwarten - das Popcorn muss man selber kaufen :)
Jetzt weiss ich endlich, wo die grunzenden Dumpfbacken aus 'Mad Max: Fury Road' herkommen :D
Er war längst überfällig, der Film, der auf Anhieb das Herz bekommt: 'The Imitation Game' vereinigt vieles vom dem, was für mich Kino ausmacht: durchgängig interessant, spannend, mitreissend, emotional, mit grossen Momenten. Es ist die packende Umsetzung wahrer Grösse, die dieses Biopic zu einem erhebenden Erlebnis macht.
Die Story ist alles andere als trivial - es geht um nichts weniger als das Ergebnis von Genie und harter Arbeit gegen erheblichen Widerstand, die entscheidend zum Verlauf des zweiten Weltkrieges beitrug. Alan Turing mit der Geschichte von Englands grösster und wichtigster technischer Leistung der letzten hundert Jahre: das Knacken des deutschen Enigma Codes mit dem ersten leistungsfähigen Computer.
Turings Arbeit bildet das Fundament unserer Computertechnologie, und gerade in der heutigen Zeit kommt sein Name wieder in die Diskussion: der nach ihm benannte Turing-Test ermittelt, ob die Antworten einer künstlichen Intelligenz (KI) von einem Menschen unterscheidbar sind - den Menschen zu erreichen ist der heilige Gral der KI, der mit heutiger Rechenleistung und Programmierung in Reichweite zu sein scheint. Turing hat diesen Moment vor 75 Jahren vorausgesehen und den Test dafür entwickelt..... Kann man visionärer sein? Im Film wird darauf in einer kurzen, aber beeindruckenden Sequenz eingegangen. Der SF-Film 'Ex Machina' (2015) baut ganz darauf auf.
England war sich der Bedeutung seines grossen Sohnes nicht bewusst. Wegen seiner Homosexualität stellten sie ihn als ordentlichen Universitätsprofessor vor die Wahl, zwei Jahre ins Gefängnis zu gehen, oder sich einer "Hormonbehandlung" zu unterziehen. Er entschied sich für Letzteres, beging aber nach einem Jahr 1954 Selbstmord. Gerade diese letzte Phase mit einem Besuch seiner ehemaligen Partnerin aus der Enigma-Zeit ist tiefbewegend umgesetzt - während der Abspann bis zum Wiedererscheinen des DVD-Menüs lief, sass ich völlig fertig im gefluteten Fernsehsessel....
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Morten Tyldum hat sich gewaltig gesteigert, vom schwachen 'Der Wolf - Gefallene Engel' (2008) über den sehr starken 'Headhunters' (2011) zu diesem Meisterwerk. Auf seinen nächsten Film darf man gespannt sein :)
"Warum kann ein alter Mann nicht einfach zu seinem Alter stehen?
Wie kann es sein, dass ich immer noch in die fleischlichen Aspekte der menschlichen Komödie verwickelt bin?
Weil sich in meinem Kopf nichts geändert hat!"
Das lässt hoffen :) Für Ben Kingsley hat sich offenbar auch an der Hardware nichts verändert, wenigstens nicht im Film (beim Dreh 64 Jahre). Da zeigt er Penelope Cruz wo es lang geht, macht aber den grössten Fehler seines Lebens (SPOILER): Aus Angst, dass sie ihn wegen des Altersunterschieds von über 30 Jahren verlässt und er dabei draufgeht, kommt er ihr vermeintlich zuvor und beendet die Beziehung, gefolgt von heftigem Herzschmerz (SPOILER ENDE).
Die Message ist klar: wenn du über 50 bist und eine 30 Jahre jüngere Freundin hast, die zu dir steht, bleib so lange es geht, denn du weisst nie was die Zukunft bringt. Hmmm.....für diesen Rat hätte ich mir den Film eigentlich nicht ansehen müssen, eher schon für das auf der DVD-Schachtel gepriesene "ganz grosse Gefühlskino", das ich dem starken Cast ohne Weiteres zugetraut hätte (auch sehr gut: Dennis Hopper).
Obwohl sie ihre Sache gut machen, will der Funke nicht überspringen. Vielleicht weil Kingsley doch eher wie ein geiler Bock als ein im Geiste reanimierter Teenager wirkt, vielleicht weil der Plot nur wie in Zeitlupe vorankommt - ich kann es nicht einmal sagen, nur dass der Blick zur Uhr nach der Mitte immer häufiger wurde.....
Den Tränen nicht einmal nah.