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Alle Kommentare von RoboMaus
Vielleicht hätte ich die anderen beiden Teile der 'Mariachi' -Trilogie vorher sehen sollen. 'Once upon a Time in Mexico' wirkt etwas konfus, recht kompliziert von den gegenseitigen Beziehungen her, und es ist nicht immer klar wer nun mit wem, aus welchem Grund, gegen wen antritt.
Die Atmo aus Schweiss, dunklen Räumen und hartem Sonnenlicht ist gut gelungen, wie auch die Action-Einlagen - hier wird mehr geballert als in der Kirche auf der Orgel gespielt. Auch der Top-Cast überzeugt, und Salma Hayek geht bei mir sowieso immer :) Was stört ist, dass der Plot ständig eine Art abgedrehten Humor präsentiert, mit dem alles so übertrieben/überrissen dargestellt wird - für mein Empfinden eher dämlich als witzig oder interessant. Leider fallen damit sämtliche Handlungen in ein Vakuum, das verhindert sie ernst zu nehmen und dass Rodriguez' beeindruckende Inszenierung ihre Wirkung zu einem harten, mitreissenden Gangster-Epos entfalten könnte.
Als Crossover Action-Komödie versagt der Film bei mir, auch wegen einem unnötig komplizierten Plot, doch allein Action, Atmo & Cast sind eine Sichtung wert.
'Ex Machina' ist eine Geduldsprobe, und darin bin ich zugegebenermassen nicht gut. Die ersten zwei Drittel bringen nur zwei Typen und einen weiblichen Robotor, wobei der Eine sich mit dem Roboter unterhalten muss, um herauszufinden ob das Elektronenhirn vom Menschen unterscheidbar ist, während der Andere zuhört und sich besäuft. Das ist alles - nur mehr oder weniger belanglose Unterhaltungen, die am Anfang interessant sind, aber schnell anfangen zu langweilen. Lediglich die Ahnung, dass hier noch eine sauer verdiente Pointe kommt, verhindert das Abschalten.
Als ich schon dachte, die hätten irgendwie meine Wahrnehmung abgeschaltet, kommt Bewegung in den Plot :) (SPOILER) ....und das Befürchtete: soll hier allen Ernstes verkauft werden, dass der Typ Mitleid mit dem Roboter bekommt und ihn befreien will, obwohl das hochriskant ist und er sich nie sicher sein kann, was nun vorgetäuscht ist und was nicht (auch wenn er im Plot unwahrscheinlicherweise die richtige Ahnung hat)? Wer würde das denn für einen duchsichtigen Plastikhaufen machen, selbst wenn das Gesicht aus dem online erspähten 'Pornoprofil' kreiert ist? Auch wenn Männer zuweilen nur mit dem Schwanz denken - die hat ihm ja noch nicht einmal einen geblasen...(SPOILER ENDE)
Wenn auch letztlich nicht überzeugend, so gestaltet sich das letzte Drittel doch interessant und abwechslungsreich, sogar etwas spannend, was den Gesamteindruck zusammen mit der durchaus originellen Grundidee ins 'geht so' hebt, aber noch einmal kommt der nicht in Frage.
John Carpenters 'Starman' birgt einen ungewöhnlichen Genremix aus SF, Roadmovie, Gefühlskino und Komödie, wobei die letzten beiden für mein Empfinden am überzeugendsten sind. Die Erzählweise ist ruhig gehalten und verzichtet weitgehend auf Spannung und Action, wie man sie aus anderen Carpenter-Filmen kennt. Das ist zwar kein schlechter Ansatz, aber dadurch wirkt der Plot phasenweise doch etwas langatmig.
Die zugrundeliegende Idee ist sehr gut: Eine fremde Zivilisation fängt die Voyager-Sonde mit ihrer Friedensbotschaft auf und schickt einen Besucher zu den liebenswürdigen Absendern. Im Körper des verstorbenen, aber frisch geklonten Jeff Bridges merkt er schnell, dass die Botschaft nicht ganz der Realität entspricht.... Zum Glück gibt es die Witwe Jenny, die von der Auferstehung ihres Gatten anfangs zwar wenig begeistert ist, dem Klon aber mit der Zeit immer näher kommt.
Ihr Road Trip zu seinem Abholpunkt wird zur Flucht vor Polizei und Armee, in der immer wieder witzige Einlagen eingestreut sind (u.a. in Las Vegas XD). Das SF-Element ist eher Kulisse - Carpenter übernimmt dabei die Spielberg-Spielereien jener Zeit (viel blaues Licht, wenn der 'Zauber' losgeht), belässt es aber bei kurzen Szenen, die nur wenig zum Plot beitragen. Die Betonung liegt auf der Annäherung der beiden Flüchtigen und der Situationskomik, die aus dem Unwissen des Besuchers über die Menschen und ihre Gepflogenheiten resultiert.
"Goodbye, Jenny Hayden" - da könnte Manche(r) den Tränen nahe kommen :)
Tom Hanks überzeugt als Flughafen-Gestrandeter aus einem fiktiven Staat der ex-Sovietunion. Ich war oft in diesen Ländern unterwegs und bin beeindruckt wie nah der Charakter von der Handlungsweise und Mimik an der Realität ist, wenn auch leicht überrissen (z.B. die Art wie er geht). Improvisationskunst, Erfindungsreichtum, sich nicht zu schade sein jeden Weg zu gehen, der irgendwo nach vorne führt, eine unbeirrbare Mentalität mit Elefantenhaut, die den Gemeinheiten Anderer mit listigen Finten begegnet.....
Diese Eigenschaften narren die Verantwortlichen auf dem Flughafen ein ums andere Mal bei ihren Versuchen ihn wegzubekommen. Seine Aktivitäten sind mit einer Reihe guter Ideen dargestellt, z.B., wie er immer neue Möglichkeiten findet Geld zu verdienen und der Flughafenleitung einen Schritt voraus ist, die ihm den Geldhahn zudrehen will....
Dabei bleibt er immer höflich und zuvorkommend, und angelt sogar eine superscharfe Flugbegleiterin (Catherine Zeta-Jones). Die meint auf die Frage des gnadenlosen Flughafenleiters "Warum ausgerechnet der?": "Das werden Männer wie Sie nie verstehen". Wie wahr.
Die Story ist eher ein Märchen, worin sich die Dinge so fügen wie sie sollen. Es macht wenig Sinn, die Handlungen zu hinterfragen, denn Spielberg will hier offensichtlich nichts Ernstes verkaufen. 'The Terminal' bietet einfach nur witzige, interessante und etwas hintersinnige Unterhaltung.
Auspeitschen, aufknüpfen am nächsten Baum, Vergewaltigung, permanente physische und psychische Misshandlung, unmenschliche Sklavenhalter(innen), die den Frust über die eigene Unzulänglichkeit an den Schwarzen auslassen. Über zwei Stunden lang.
Ohne Zweifel will Steve McQueen den Betrachter Anteil an den Verhältnissen nehmen lassen, wie sie das Leben der schwarzen Bevölkerung Mitte des 19. Jahrhunderts im Süden der USA bestimmten. Ohne Zweifel gelingt ihm das mit dieser anklagenden Darstellung, wofür Respekt und ein Bonuspunkt gebührt.
Aber kommt diese Anklage nicht etwas zu spät? Wurde das Thema nicht schon zur Genüge präsentiert, u.a. in Tarantino's 'Django Unchained' (2012)? Gibt es noch irgendjemanden, der Zweifel am Wahrheitsgehalt von '12 Years a Slave' hat? Wenn die Repräsentation von Gewalt und Trostlosigkeit zum Selbstzweck amerikanischer Geschichtsaufarbeitung wird, mag das zwar höchste moralische Ansprüche befriedigen und die Oscars purzeln lassen, macht aber noch lange keinen guten Film. Die Story ist rudimentär und dient praktisch nur als Aufhänger für einen dramaturgisch lausigen Plot voller Greueltaten.
Zu dünn und mit der Moralkeule breitgeschlagen.
Hat Russell Crowe alias Max die richtige Entscheidung getroffen?
Ganz sicher :)
Wer 'A Good Year' gesehen hat, wird wohl zustimmen; wer den Film nicht kennt, sollte ihn sich anschauen.
Es geht um Selbstfindung, das Erkennen von Werten, Kreise, die sich auf wundersame Weise schliessen. Als Junge lebt Max bei seinem Onkel auf einem riesigen Weingut in Frankreich, das Millionen wert ist. Doch er verfällt dem Geldverdienen an der Börse und hört vom Onkel erst nach vielen Jahren wieder, als er tot ist. Nun rückt Max an um das Gut und seine Erinnerungen zu verkaufen. Doch je länger er dort ist, desto stärker werden die Erinnerungen, und er erkennt die Chance seine verlorene Seele zurückzuholen....
Sehr passend ist die Atmosphäre der südfranzösischen Landschaft, der Duft von Lavendel, den man imaginär durch den Bildschirm wahrnimmt und das Ambiente einer Kleinstadt, in der man sich am liebsten in ein Strassencafé setzen würde, um mit Crowe einen Ricard 51 zu trinken - Ridley Scott hat all dies perfekt eingefangen und mit einer Prise Humor gewürzt. In diesem Komposit bewegt sich eine Frau, die ebenso schön wie unnahbar ist, die Max aber schon viel länger kennt, als ihm zunächst klar ist....
Überzeugendes Gefühlskino, das ich Russell Crowe so nicht zugetraut hätte :)
Man könnte meinen, es gäbe wahrlich schon genug Komödien mit Jennifer Aniston, aber die erfindet sich jedesmal wieder neu - mal mehr, mal weniger originell. Allerdings hat sie mir hier als Stripperin weniger gefallen; das ist sicher nicht ihr grösstes Talent.
"We are the Millers" überzeugt phasenweise durch gelungene Situationskomik mit ein paar wirklich guten Ideen, die sich überwiegend in der ersten Hälfte finden. Nach der Mitte wirkt es für meinen Geschmack eine Spur zu aufgesetzt, aber das muss jeder mit seinem Humor selbst ausmachen.
Auf jeden Fall eine der besseren Aniston-Komödien: Habe einige Male gelacht und mich nicht gelangweilt - da darf man schon froh sein in diesem Genre :)
Die älteren Filme von Steven Seagal sollen die Besseren sein, als er wengistens noch so aussah, dass man ihm seine ein-Mann-räumt-auf Dauerrolle abnehmen kann. 'Hard to Kill' ist sein Dritter, aber auch hier hapert es gewaltig an Story & Plot. Das ist recht einfallslos, klischeehaft und nur darauf konstruiert Seagal als Racheheld in Szene zu setzen. Dafür wird vieles geopfert, das einen Film interessant macht (falls da jemals etwas vorhanden war). Nur eine Szene, die einzige gute Idee im Film, vermittelt etwas Spannung, als Seagal ans Bett gefesselt versucht im Aufzug dem Killer zu entkommen. Insgesamt gerade noch unterhaltsam.
Es ist richtig, dass dieser Film aus seiner Frühzeit einer der besten ist. Die Späteren sind bestenfalls uninteressant, falls ich die überhaupt beurteilen kann und nicht schon nach zwanzig Minuten abgestellt habe. Seinen überzeugendsten Auftritt hat er in 'Alarmstufe: Rot' (1992), der bezeichnenderweise keine Seagal-One Man Show ist.
Setzen wir doch die rosa Achtziger-Brille einmal ganz langsam ab....dann ist als Erstes zu erkennen, dass die Story nur einem belanglosen Geschreibsel aus der Retorte entspringt. Ehrlich gesagt, obwohl ich 'Lethal Weapon' erst vor einem Tag gesehen habe, und nicht zum ersten Mal, weiss ich schon nicht mehr worum es eigentlich geht.
Spannend ist der Film auch nicht, eher etwas dämlich, wenn Mel Gibson den bereits verhafteten, schmerzfreien Brutalo-Gangster zum oberkörperfreien Duell Mann gegen Mann auffordert...... Die Action ist o.k., aber ebenfalls nichts Besonderes, schon gar nicht im Vergleich zum ein Jahr später erschienenen 'Die Hard' (1988).
Was bleibt dann noch übrig? Es ist eben das Flair der Achtziger, Machotum und die coolen Sprüche wie "Ich bin zu alt für so 'was", den Danny Glover immer wieder bringt. Leider schrammt das ziemlich weit an meiner Auffassung von Humor vorbei - da bleibt insgesamt nichts mehr, das 'Lethal Weapon' noch aus der 'geht so'-Zone befördern könnte.
Damals wie heute kommt mir 'Lethal Weapon' wie ein Abklatsch von 'Miami Vice' vor (ab 1984), in dem aber Mel Gibson Don Johnson in Punkto Flair, Charme, Coolness und Witz nicht das Wasser reichen kann.
Wes Anderson musste wohl nicht lange bitten, um einen Top Cast auf die Beine zu stellen, der diese schöne Geschichte umsetzt.
Wer nicht tickt wie alle anderen und einfach nur in Ruhe gelassen werden will, weckt schon dadurch den Argwohn seiner Umgebung. Fällst du auf, hast du ein Problem - nichts lernt man schneller als den Ball flach zu halten. Wer das als Kind oder Jugendlicher nicht kann bekommt Ritalin oder wird gemobbt, vielleicht irgendwann beides....
Das Thema wird bei Wes Anderson auf subtile und leicht humorig-skurrile Weise umgesetzt, indem sich zwei Aussenseiter-Kids finden und gemeinsam einer hetztenden Meute entfliehen, die sie nicht versteht und nie verstanden hat. Aber sie haben Glück - manche werden sie verstehen. Anderson lässt die Meute zur einer Einsicht kommen, die es wohl nur im Märchen gibt und ermöglicht dem Zuschauer, sich in einen Traum von der Erfüllung jungen Glücks zu hüllen......
'Moonrise Kingdom' ist deutlich an den Roman 'The Goats' (1987) von Brock Cole angelehnt. Dieselbe Story wurde (zufällig?) auch 2012 in 'Standing Up' verarbeitet, allerdings realitätsnaher, auf weniger skurrile Weise, wie der Titel schon nahelegt. Ein guter Film, dem ich ebenso 7/10 geben würde (6,9/10 auf IMDb). Leider hat MP meinen Vorschlag abgelehnt, den aufzunehmen, vielleicht weil er anscheinend nicht auf Deutsch erschien.
'Die Brücke von Remagen' wirkt wie ein einseitiger Dokumentarfilm über das Vorrücken der Amerikaner auf die letzte intakte Rheinbrücke am Ende des zweiten Weltkrieges in Europa. Der Film wird zwar als Klassiker gehandelt, was eher an seinem Alter lieg als am Inhalt.
Obwohl die Aktionen als riskant dargestellt werden, kommt nie Spannung auf - die Amerikaner ballern von der einen Seite, die Nazis von der anderen. Trotz des Rauchs, der ständig auf der Brücke hängt und der verhindert, dass man irgendetwas beim Gegner erkennen kann, werden die Soldaten eines Stosstrupps wie von Scharfschützen abgeschossen......
Man sieht zu deutlich, dass das eine verklärende Darstellung eines banalen Sachverhaltes ist: den Nazis gingen am Ende des Krieges die Soldaten und die Mittel aus, um den Amerikanern etwas Nennenswertes entgegenzusetzen.
Sly, wie man ihn erwartet - gnadenlos, gerecht, brutal. Dazu Explosionen im Urwald und reichlich Gemetzel, aber mir fehlt an dem Film der John Rambo, mit dem ich mich in Rambo I-III identifizieren konnte, der mich bei den Eiern packte und in den Wald oder in die Wüste zog.
Die Story war noch nie ein grosses Thema bei Rambo, aber hier scheint sie ganz abhanden gekommen zu sein, bzw. auf ein Minimum reduziert, das nur noch stereotype Charaktere und Handlungen zulässt. Wo früher ein gewisser Charme und Sympathie vorhanden war, spielt sich Sly jetzt als gebrochener, ultracooler Gratis-Söldner ohne jegliche Gefühlsregung selbst ins Aus. Er hätte von mir aus mit den Luschen draufgehen können, denen er den Arsch rettet.
Zu cool, um spannend zu sein. Zu einfallslos, um nicht nur wie die Selbstkopie eines ikonischen Filmcharakters zu wirken.
"Eva hat Mundgeruch" :D
Helmut Dietls Satire um die gefälschten Hitler-Tagebücher ist immer noch so gut wie vor über 20 Jahren. Was aussieht wie eine abgedrehte, hanebüchene Story beruht auf nackten Tatsachen - Gier (nach Sensation) frisst Hirn.
Dietl konnte auf die damals erste Riege deutscher Schauspieler zurückgreifen, was sehr zum Gelingen beitrug: Götz George, Uwe Ochsenknecht, Harald Juhnke, abgerundet von Christiane Hörbiger und Veronica Ferres. Alle überzeugen in ihren Rollen und bringen vor allem das witzige Element gut heraus, Veronica Ferres noch etwas dazu :)
Der Rest spricht für sich selbst - im Grunde ist es kaum zu glauben, dass der 'Stern' für die Tagebücher 9,3 Mio. DM bezahlt und sie wirklich veröffentlicht hat, ohne wenigstens zu ahnen, dass es Fälschungen sind. Der Auflage hat es nicht geschadet.....
Ein sehenswerter Film aus deutschen Landen.
Samuel L. Jackson hat es einfach drauf den kompromisslosen, harten Hund zu spielen, der jeden auflaufen lässt und an dem alles abprallt. Nur damit kann er einen undisziplinierten Haufen High School-Jungs in den Griff bekommen und eine Mannschaft aufbauen.
'Coach Carter' orientiert sich an einer wahren Geschichte und überzeugt auf mehreren Ebenen. Wer sich schon gefragt hat, weshalb Teams in manchen Sportarten in kritischen Situation immer wieder den Trainer wechseln, und weshalb es manchmal danach zu einem 'Wunder' kommt, erhält hier eine Antwort. Es ist die Kunst ein funktionierendes, perfekt abgestimmtes Kollektiv zu bilden, das von Motivation und Enthusiasmus getragen wird und worin der Wille, den Mitspieler zu suchen und einzubinden das Egomanentum abgelöst hat. Eine solche Mannschaft hat das Potential eine teure Superstartruppe zu besiegen, die ihre Ego- und Motivationsprobleme nicht im Griff hat. Carter gelingt genau das mit wenig Zuckerbrot und viel Peitsche, womit er die unbedingte Vorausssetzung schafft: Respekt vor ihm und allen untereinander.
Dazu löst er noch ein weiteres, gravierenderes Problem - die schlechten schulischen Leistungen und damit einhergehende Perspektivlosigkeit. Er verpflichtet seine Jungs vertraglich zu ordentlichen Noten, sonst fliegen sie aus dem Team. Wie er das durchzieht, vor allem auch auf der Seite der Lehrer und der unfähigen Rektorin, ist bewundernswert. Wenn das wirklich so abgelaufen ist, kann man vor Carter nur den Hut ziehen.
Letztlich ist es sein Ziel, die Jungs von der Strasse zu holen und ihnen eine Chance für's Leben zu geben. Nur wer eine solche Aussicht hat, kann motiviert sein etwas für sein Weiterkommen zu tun und nicht in die kriminellen Machenschaften des allgegenwärtigen Drogensumpfes gezogen zu werden - der traurigen Statistik nach ist die Chance der High School-Kids viel grösser im Gefängnis zu landen als auf eine Berufsschule zu kommen.
'Coach Carter' ist weniger ein Film über ein High School Basketball Team, das zum Überflieger wird. Er demonstriert vielmehr was möglich ist, wenn sich jemand mit unerschrockenem Willen, Herz und Verstand den desaströsen Verhältnissen an Amerikas Schulen stellt und auf die Kids, die Verantwortlichen und die Eltern mit einer konkreten Botschaft zugeht.
Mark Wahlberg als Heavy Metal Starsänger? Jennifer Aniston als Metal-Braut in Lederkluft? Typen, die offensichtlich (wie auch Wahlberg) Haarverlängerung oder Perücken tragen, um eine Metal-Mähne zu mimen? 'Rock Star' krankt daran, dass der Streifen alles andere als authentisch wirkt.
Das kommt auch von der fiktiven Band 'Steel Dragon', die im Film als ein Top Act wie Iron Maiden dargestellt wird, deren Songs naturgemäss völlig unbekannt und bestenfalls 'ordentlich' sind - aber nur, wenn man Glam Rock mag. Die Truppe wirkt ähnlich drittklassig wie Wahlbergs Tribute Band, die die Songs von Steel Dragon nachspielt. Der einzige Charakter, der authentisch wirkt, ist der schmierige Bandmanager verkörpert von Timothy Spall. Auch die Szenen um die Band auf Tour, mit Exzess und allem was dazugehört, sind recht gelungen.
Die Story ist jedoch klischeehaft, so etwas wie Rock'n'Roll Circus für die braven Bürger daheim auf dem Sofa. ......und wie das mit Wahlberg & Aniston ausgeht ist sowieso von Anfang an klar. Für mein Empfinden haben die beiden hier das Genre verfehlt, wobei die Macher auch noch versuchen, einer Metal-Story die Dramaturgie einer RomCom mit entsprechendem Happy End aufzudrücken. Metal hat eher ein Happy Ending ;-)
Drehbuch, Regie & Hauptdarsteller: Woody Allen.
Die Story hört sich interessant an, und nachdem ich kürzlich Allens hervorragenden 'Midnight in Paris' (2011) gesehen habe, war ich ermutigt mir den nur 5 Jahre älteren 'Scoop' anzuschauen.
Die ersten zwanzig Minuten bestätigen die Entscheidung: ein ideenreicher und witziger Plot, der Appetit auf mehr macht. Doch es folgt eine lausige Kriminalgeschichte, die nur als Aufhänger für Allens charakterdarstellende Dialoge dient, hauptsächlich mit Scarlett Johansson. Allen spielt einen neurotischen Zauberkünstler, der sich nicht einmal drei Zahlen merken kann und auch sonst nicht viel auf die Reihe bekommt. Mit Scarlett und der Hilfe eines Geistes kommt er auf die vermeintliche Fährte eines Killers...
Von der Thrillerseite her uninteresssant, nicht spannend, und von der Komikerseite her ein Woody Allen, wie man ihn schon aus seinen siebziger Jahre-Filmen kennt. Diese leicht überdrehten, manchmal auch hektischen Dialoge waren noch nie mein Ding. Nach der Mitte dachte ich schon ans Abschalten, hoffte wegen des guten Beginns aber auf Besserung zum Ende hin.
Ein Fehler - Allen scheint dann am besten zu sein, wenn er nicht selbst in seinen Filmen spielt.
Ein Film wie ein Brett.
Amerikas Bürgerkrieg war auch nach hundert Jahren noch nicht zu Ende, nur wurde er mit anderen Mitteln weitergeführt. Der Ku-Klux-Clan des Südens terrorisierte die schwarze Bevölkerung und hielt die alte Ordnung aufrecht. Der Norden trat in den sechziger Jahren entschlossener gegen den Spuk auf und untersuchte mit dem FBI exemplarisch einen Fall, bei dem drei Bürgerrechtler verschwanden. Auch wenn das im Film nicht so herauskommt, war bei dem Engagement wohl entscheidend, dass dabei zwei Weisse waren. Der Ku-Klux-Clan war zu weit gegangen.
'Mississippi Burning' könnte man beinahe schon als Kriegsdrama einstufen. Die Untersuchungen des FBI machen die Südstaatler nervös und treten eine Welle der Gewalt los - das einzige Mittel, das sie kennen.
Menschen, die aus zutiefst rassistischen und menschenverachtenden Beweggründen handeln, die jeden als Feind ansehen und bekämpfen, der mit dem FBI oder den Schwarzen sympathisiert.
Terroristen, die kompromisslos zuschlagen und dabei Polizeibüros und Richterstühle bekleiden.
Willem Dafoe und Gene Hackman spielen mit einer Glanzleistung die leitenden FBI-Agenten, die diesen Sumpf ausheben, koste es was es wolle - und der Preis ist hoch. Der Film ist gleichzeitig ein spannender Thriller, erschütterndes Sozialdrama und anklagende Geschichtsaufarbeitung zu einer Zeit (1988) als das Problem des Südens noch lange nicht gelöst war, und die 1964 Verhafteten längst wieder aus dem Gefängnis waren.
Hut ab vor allen Beteiligten.
Es ist immer ein Aha-Erlebnis, wenn man in einer Szene das Icon eines MP-Buddys findet. Auch wenn Huababuar es inzwischen gewechselt hat, war es nicht schwer den 10er und einen drei Seiten-Kommi zu erahnen....wäre ich 18 und hätte ich Schriftstellerambitionen, würde ich das vielleicht auch machen :) So bleiben wir entsprechend bescheiden.
Was zunächst wie ein oberflächlicher Highschool-Coming-of-Age-Film aussieht, wird schnell zu einem Drama, das ungeahnte Tiefe zeigt, die sich in ihrer gesamten Ausdehnung erst am Schluss offenbart. Das nenne ich Dramaturgie! Die Schicksale lassen den Betrachter in keiner Phase kalt, vor allem nicht das von Charlie - das macht es leicht sich mit ihm zu identifizieren.
Sein Leben und das seiner Freunde, die er trotz seiner Aussenseiterposition findet, ist bestimmt von üblen Vorkommnissen in der Vergangenheit, die ihre Schatten weit voraus werfen. Doch zusammen sind sie stark und können den Anfeindungen der High School-Stars entgegentreten. Auch wenn der Film das nicht explizit darstellt, gibt er eine klare Vorstellung davon, dass gerade solche Menschen die bevorzugten Mobbingopfer sind, was ihre ohnehin schon psychisch schwache Position weiterhin aufweicht, mit den entsprechenden Konsequenzen.
Mein ehrliches Mitgefühl hatte er auch, als er (SPOILER) diese furchtbare Herumkommandiererin aus dem Freundeskreis zu seiner Freundin machte - das konnte ja nur in ein Desaster führen (SPOILER ENDE). Dennoch ist das nichts im Vergleich zur Retrospektive, die sich danach in sein bisheriges Leben öffnet....
Sehr bewegend.
Nachdem die Musik-Komödie 'Scott Pilgrim' (2010) bei mir komplett versagt hat, musste ich mit etwas Klassischem aus der 'guten, alten Zeit' nachlegen: 'Roadie' mit Meat Loaf in der Hauptrolle ist da genau das Richtige. Natürlich im O-Ton, denn sonst entgehen einige der witzigen Anspielungen und Meat Loafs begnadete Stimme.
Er singt zwar nicht selbst, hat aber bei einem B-52s Konzert einen verkappten Auftritt, wobei er in ein Zufalls-Duett mit seiner Angebeteten verfällt - eine deutliche Reminiszenz an das Finale seines Songs 'Paradise by the Dashboard Light' (1977). Auch sonst hat der Plot viele Anspielungen auf die damalige Musik-Szene, dazu Auftritte von einigen Grössen der Zeit, wie Blondie oder Alice Cooper.
Als Roadie wider Willen, der immer wegen seinem bestechenden Reparatur-Talent gebraucht und gesucht wird, verlässt er schliesslich seine geliebte Heimt Texas und zieht in die weite Welt der USA. Von Alice Copper hat er noch nie etwas gehört und wundert sich, wie ein Mann zu einem Frauennamen kommt.... Ehrlich gesagt - das habe ich mich auch schon gefragt :)
Simpler Klamauk, der zusammen mit der Musikkultur von 1980 einen humorvollen Blick in die Szene jener Tage wirft.
Eine Musik-Komödie, die abgeht - leider nur nicht in meine Richtung.
Permanentes Overacting, und weil das noch nicht reicht, werden die Aktionen mit Sprechblasen und Graphik belegt. Dazu noch etwas Superheldensosse über den sinnfreien Plot. KLOINK-ZONKER.
Trash von der Sorte, die permanent nervt, wenn man nicht die Ader dafür hat. Habe ab der Mitte nur noch nach vorne gezappt, aber da ändert sich nichts. Kaum zu ertragen.
Clint Eastwood in vollklassischer Manier: Die bösen Buben übertreiben es mit einer Gruppe friedlicher Goldgräber, die von ihren Claims vertrieben werden sollen. Da taucht der namenlose 'Pale Rider' auf, der die Sache in die Hand nimmt und (das ist wohl kaum gespoilert) alle fertigmacht.
Man könnte über diesen Film schreiben, wie klischeehaft, selbstjustizfördernd, komplett vorhersehbar, masslos übertrieben er doch ist, aber er unterhält gut. Eastwoods Masche zieht: vom ersten Moment seines Auftretens weiss man: er wird es ihnen geben und es ist gut so. Nichts anderes ist zu erwarten und nichts anderes bekommt man.
Obwohl der Plot etwas im Stile der grossen Italowestern der sechziger Jahre angelegt ist, die Eastwood ja entscheidend mitgeprägt hat, kommt er nicht an deren Intensität heran. Sowohl vom Score, als auch von der Atmo, die keinen Schweiss atmet. Dennoch ein ordentlicher Western.
David Lynchs Roadmovie-Hommage an die ältere Generation. Ein alter Mann entflieht dem Alltagstrott und den Arztprognosen, um seinen weit entfernt lebenden Bruder zu besuchen, der einen Schlaganfall hatte und den er nach einem Zerwürfnis viele Jahre nicht gesehen hat. Bevor es zu spät ist - sowohl für ihn als auch für den Bruder.
Weil er keine andere Möglichkeit hat und öffentliche Verkehrsmittel scheut, setzt er sich auf seinen Minitraktor-Rasenmäher und fährt los. Auf dem sechs Wochen dauernden Trip trifft er eine Reihe Leute, in deren Unterhaltungen die Thematik von Lebensweisheit und Erinnerungen einer Generation geschickt mit der Weite der Landschaft und der entspannten Atmosphäre verwoben wird. Die Themen sind durchweg interessant und trotz der gemächlichen Erzählweise nie langweilig.
Lynch setzt dabei ein bemerkenswertes Stilmittel ein: Unterhaltungen, die von weiter weg gefilmt sind (10-20 m), werden ungefähr so laut widergegeben wie sie sich in echt anhören würden. Man muss an solchen Stellen sehr aufmerksam zuhören - vielleicht will Lynch damit ausdrücken, wie Leute dieses Alters Unterhaltungen aufnehmen, wenn sie nicht mehr gut hören.
Überzeugend ist auch das Ende. Der Dialog und die Handlung hören genau im richtigen Moment auf - mehr musste nicht getan werden, mehr musste nicht gesagt werden.
'The Straight Story' ist kein typischer Lynch-Film - er hat eine klare Linie und eine klare Botschaft, getragen von einem interessanten und völlig entspannten Plot. Hätte er nur mehr davon gemacht.....
'The Ruins' würde man wohl noch ins Tierhorror-Subgenre packen, auch wenn Pflanzen die Drecksarbeit erledigen. Die 'Story' hat übrigens kaum mit Archäologie, Katakomben o.ä. zu tun - es dreht sich nur ein paar Typen, die auf einem Maya-Tempel im Dschungel festsitzen, der von einer übel aggressiven Pflanzenart überwuchert ist. Wer mit der Pflanze nur in Berührung kommt, hat ein paar Probleme - die Einheimischen halten vor dem Tempel Wache, damit niemand davonkommt....
Die Schauspieler sind mies, die Story ist mies bzw. kaum existent, der Plot ist vorhersehbar - insgesamt schlechter als ein Durchschnitts-B-Movie, aber mit einer wirklich guten Idee: Die Pflanzen können mit ihren Blütenkelchen Laute artikulieren und imitieren die Stimmen mit Gesprächsfetzen. Das kreiert eine stellenweise unheimliche Atmo und ist einen Extrapunkt wert, kann den Streifen aber nicht einmal ins 'geht so' retten.
Ich geb's ja zu: auch als begeisterter SF-Konsument war ich nie der grosse Star Wars-Fan und bin vor allem reingegangen, um zu sehen was an dem Hype wirklich dran ist. Wenn schon, dann in 3D :)
Die Optik ist wie erwartet hammermässig, allerdings hätte es auch 2D getan. Selten gibt es Popouts, und dann sind es fast nur Raumjäger, die an einem vorbeiflitzen. So gut wie nie kommt das Geschehen in 'greifbare' Nähe - der Raumeindruck beginnt etwas vor der Leinwand und zieht sich nach hinten.
Storytechnisch/dramaturgisch ist es der übliche Kampf des Guten gegen das Böse, wobei die Bösen aus haushoch überlegener Position irgendwelche Planeten oder Ziviliastionen auslöschen wollen und die Guten ihre 0,1 %-Chance am Ende in einen Erfolg ummünzen. Die Bösen sehen dabei wie Nazis der zweiten Generation aus - bei dem Aufmarsch mit rotem Fahnenhintergrund hatte nur noch ein Fake-Hitler gefehlt. Die Guten in ihren Jadgmaschinen tragen dagegen an den Helmen die unverkennbaren Kennzeichen der Heilsbringer (viel rot, weiss, blau, dazu auch Streifen und Sterne). Für meinen Geschmack viel zuviel Stereotypie, um das interessant zu finden.
Der einzige Charakter, den ich jemals an Star Wars gut fand, ist Darth Vader - ihn aus der Reihe zu eliminieren war ein grosser Fehler. Der optische Ersatz kann ihm nicht das Wasser reichen, schon gar nicht, wenn er die Maske abnimmt.
Allein die Optik führt noch zu dem Gefühl, den Eintritt nicht bereut zu haben, aber noch einmal kommt das nicht in Frage, auch keine Fortsetzung.
In Guillermo del Toros Mystery-Drama 'The Devil's Backbone' muss man lange warten bis etwas passiert, sehr lange......und dann ist der Film aus.
Es gibt so gut wie keine Story, keine Spannung, und an Grusel darf man überhaupt nicht denken. Der Geist eines kleinen Jungen scheint nur zur den Kulissen zu gehören, um die Atmo etwas unheimlicher zu gestalten. Interessante Interaktionen: Fehlanzeige.
Der Plot dreht sich lediglich um ein Waisenhaus im spanische Bürgerkrieg, das Gold für die Kommunisten versteckt hält. (SPOILER) Einer der Arbeiter weiss davon und will es stehlen. Zuvor hat er einen Jungen gestossen, der aus Versehen gegen einen Pfeiler geprallt ist und dabei starb, und den er in einem Wasserbecken vesenkt hat. Nun zeigt er sich hin und wieder einem anderen Jungen als Geist, und zum Ende fackelt der Arbeiter noch die Bude ab, wird aber von den Jungs des Waisenhauses überwältigt. Die versenken ihn geschickterweise zu dem toten Jungen im Becken, der die Gelegenheit beim Fusse packt (SPOILER ENDE). Abspann. Das war's.
Ach ja, da war noch die Bombe, die als Blindgänger im Hof steckenblieb und seltsame Geräusche von sich gibt, wenn man daran horcht. Was es wohl damit auf sich hat? Ob sie vielleicht doch noch explodiert? Auch nur Kulisse, denn man erfährt nichts und es passiert nichts.
'The Devil's Backbone' hinterliess mich mit einem ähnlichen Gefühl wie 'Donnie Darko' (2001) - wenig Rauch um nichts.