RoboMaus - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
Star Wars: AndorScience Fiction-Serie von Tony Gilroy mit Diego Luna und Genevieve O'Reilly.+19 Kommentare
-
EternautaEternauta ist eine Drama aus dem Jahr 2025 mit Ricardo Darín und Carla Peterson.+17 Kommentare
-
AdolescenceAdolescence ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Stephen Graham und Jack Thorne mit Stephen Graham und Owen Cooper.+13 Kommentare
-
Die GlaskuppelDie Glaskuppel ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 mit Léonie Vincent und Johan Hedenberg.+12 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Mission: Impossible 8 - The Final Reckoning187 Vormerkungen
-
From the World of John Wick: Ballerina154 Vormerkungen
-
Final Destination 6: Bloodlines124 Vormerkungen
Alle Kommentare von RoboMaus
Ernüchternd - ich war durch die vielen enttäuschten Kommis gewarnt, aber die Versuchung war einfach zu gross, eines der 80er SF-Highlights in zeitgemässer Aufmachung zu sehen; dazu ein ansehnliches Star-Aufgebot. Genug Potential für Verbesserung mit guten Voraussetzungen.
Doch schon der Anfang macht stutzig: Verhoevens geniale Szene, worin der Vorführroboter in der Board-Präsentation ausser Kontrolle gerät, ist durch einen klischeehaften Einsatz ersetzt, bei dem Islamisten (was sonst) einen Selbstmordanschlag auf Patrouilleroboter verüben. Dabei hätte gerade dieser Szene ein neues Outfit gut getan, denn die 80er-Technik ist noch recht ruckelig.
Ansonsten wirkt die Action häufig wie ein Computerspiel, bei dem man selbst nicht am Controller sitzt - unbefriedigend, keine Spannung, kein Charme. 'Robocop' wurde für den Kinobesucher zu genau dem, was Omnicorp im Plot realisieren will: ein herz- und seelenloses Spektakel, das mechanisch funktionieren soll. Vom Enttäuschungsfaktor her eine 3/10, doch objektiv gesehen ein SF-Actioner, der wenigstens nicht langweilt.
Was mich trotz der Warnungen auch bewog ist José Padilha im Regiestuhl. Mit 'Tropa de Elite' 1+2 (2007/2010) hat er gezeigt, dass er spannende Action im Docustil auf die Leinwand bringen kann. Genau das hätte es gebraucht. Doch gegen 9 Produzenten und 6 Drehbuchautoren, die Anderes im Sinn haben, ist anscheinend kein Kraut gewachsen.
Anders T. Jensen - dänischer Meister des Grotesken, Makabren und des schwarzen Humors. Seit seinem herausragenden 'Adams Äpfel' (2006) muss er nicht mehr beweisen, dass er es kann.
Die genannten Attribute tauchen alle auch in 'Men & Chicken' auf, aber irgendwie wollte der bei mir nicht zünden. Zu stereotyp sind die Dumpfbackencharaktere, wenn auch gut gespielt, vor allem von Mads Mikkelsen alias Elias. Zu feinsinnig ist der schwarze Humor für jemanden, der sich eher an direkten, derben, messerscharf treffenden sarkastischen Einlagen erfreut.
Humor ist nicht gleich Humor, und ebensowenig ist schwarzer Humor gleich schwarzer Humor. Auch wenn die Community den bei 7/10 sieht: Über 'Men & Chicken' konnte ich kaum lachen, bestenfalls ein paarmal schmunzeln - da wird es schwierig der zähen, grotesken Handlung noch Unterhaltungswert abzuringen. Schlecht ist der Film gewiss nicht, nur keiner, den ich mir zweimal ansehen würden.
Alles eine Frage der Wahrnehmung ;-)
Liam Neeson in einem vermeintlichen Flugzeug-Entführungsthriller. Ehrlich gesagt war ich skeptisch, weil das wie der x-te Film zum Thema klingt, den keiner braucht. Aber 'Non-Stop' ist wohltuend anders - er bräuchte nicht einmal ein Flugzeug, sondern käme mit jeder Situation in begrenztem Raum und vielen Menschen zurecht: jemand bringt einen perfiden und perfekt vorbereiteten Plan zur Ausführung, um Neeson als (Air-)Marshall nicht nur auflaufen zu lassen, sondern auch für seine eigenen Machenschaften einzuspannen. Was Neeson auch versucht, der Andere ist immer einen Schritt voraus....
Obwohl Neeson auf den Bildern zum Film meistens mit der Knarre in der Hand erscheint, sind das eher untypische Szenen. Die meiste Zeit über ist 'Non-Stop' ein Psychothriller, der ein kluges Katz- und Mausspiel aufzieht. Obwohl der Drahtzieher an Bord sein muss und nicht viele Kandidaten in Frage kommen, ist es bis zum Schluss nicht ersichtlich wer dahintersteckt. Erst wenn die Katze aus dem Sack ist, geht es für Neeson-Verhältnisse konsequenter zu.
Wenn auch spannend und in jeder Phase interessant, hat der Plot einige Stellen, die nur mit Mühe nachvollziehbar sind. Das raubt etwas die Glaubwürdigkeit und nagt am Fluss des Plots, ist aber insgesamt tolerierbar. Für mich der beste Neeson seit 'Taken' (2008).
Ein Film über Langeweile kam kaum anders sein als langweilig. Mendes geht es um die Frustration des nicht-zum-Einsatzkommens von heissgemachten Marines im ersten Golfkrieg und stellt das ausgiebig dar.
Die ersten zwei Drittel vergehen nur mit einer kurzen Ausbildungsphase, und danach dem Leben der Jungs im Wüstencamp. Gasmasken auf, Gasmasken runter, ein bisschen Football im Sand, etwas Party mit Brand...... Dazu jede Menge dumme Sprüche und Spielchen - sicher kann man das als 'Entlarven von Menschenverachtung' interpretieren, oder was hier noch alles darüber geschrieben wird. Andererseits kann es nicht anders sein - genausogut hätte man Soldaten einer römischen Legion zwei Stunden beim Würfelspielen und Fluchen verfilmen können.
Der Krieg selbst findet für Gyllenhaal und seine Truppe so gut wie nicht statt - bezeichnenderweise werden sie einmal eher von den eigenen Leuten bombardiert, als von Saddams Truppen. Die letzte Phase von 'Jarhead' ist vor allem optisch gut gelungen, mit eindrucksvoll beleuchteten, nächtlichen Wüstenszenen - kein gutes Zeichen, wenn das das Interessanteste an einem Kriegsfilm ist.
Insgesamt viel zu langatmig, nicht spannend und ereignislos.
Endlich wissen wir es: das Bermuda-Dreieck ist ein Riss im Raum-Zeit-Gefüge, der durch das Philadelphia-Experiment entstand.
An diesem Streifen ist alles durch und durch B-Movie, bis auf die extreme Laufzeit (auch, wenn das ursprünglich nicht am Stück konzipiert war). Was allerdings Sam Neill in diesem Aufgebot sucht, ausser seiner Gage, ist mir schleierhaft.
Auf 'normale' Laufzeit komprimiert wäre das ein interessanter Film, und das freigesetzte Budget hätte man für bessere CGI verwenden können. So wird man mit 4 Stunden B-Movie traktiert und tritt seine gerechte Strafe für eine schlechte Entscheidung an.
Gag-mässig ist diese Kevin James-Komödie einigermassen o.k., und die Story im Grunde auch: ein Lehrer solidarisiert sich mit einem anderen, dessen Projekt und Stelle aus Budgetmangel gestrichen werden sollen. Dazu zieht er die atemberaubende Salma Hayek auf seine Seite, aber die Aktionen bringen nicht annähernd genug Geld ein. Da entsteht die Idee, dass sich James in Martial Arts Fights verprügeln lässt und die Antritts-Prämien einstreicht.
Ab hier verliert der Plot seinen Charme, denn es ist schnell klar, dass die 42-jährige Schwabbelbacke wie durch ein Wunder durchtrainierte Kämpfer aufmischen wird und sich alles zum Guten wendet. Auch wenn das eine Komödie ist, wirkt es nur gestellt, dämlich und zum Fremdschämen, wenn ein Fettsack mit hängenden Brüsten zu den Champs in den Ring steigt und das den halben Plot einnimmt.
Schade um die ansonsten gute Story und um Salma Hayek. Kevin James sollte nächstes Mal sein Hemd lieber anbehalten...
Wer hätte gedacht, dass sich 'Mission Impossible' am eigenen Schopf aus dem Sumpf zieht? Nachdem in MI 3+4 Story & Plot einer übersteigerten Action zum Opfer fielen, hat man sich nun wieder auf die Tugenden des ersten Teils besonnen.
Ungewöhnlich, auch, dass die stereotypen Bösen keine Russen oder Islamisten sind, sondern zur Abwechslung aus den eigenen, westlichen Reihen kommen: Ein Ex-Agent des britischen Geheimdienstes hat seine eigene Untergrundorganisation gebildet, die als Sammelbecken für 'verleugnete' oder für tot erklärte Agenten fungiert. Ein entscheidender Schritt fehlt jedoch, um ihre Machtposition entscheidend zu stärken, und den sucht Ethan Hunt zu verhindern. Seine Bedingungen sind reichlich verschärft, denn der CIA will sich die Impossible Mission Force einverleiben und den abtrünnigen Hunt liquidieren.
Genug Sprengstoff für ein spannendes Action-Abenteuer, dessen Intensität ständig zunimmt. Voll mit guten Plot-Ideen, Action & CGI an den richtigen Stellen, und natürlich einer scharfen Braut als Gegen- oder Mitspielerin von Hunt - so klar ist das nie. Die Fronten wechseln manachmal schneller als Tom Cruise die Unterhosen, aber es wird nie so verwirrend, dass man nicht mehr mitkommt.
Sehr gelunge Unterhaltung, die alle Aspekte des Agententhriller-Genres überzeugend bedient. Weiter so!!
Kevin Costner mit einer guten Performance als ex-Baseballstar, der sich auf eine Beziehung mit einer schwierigen Mutter von vier Töchtern einlässt. An dieser Dramödie überzeugt streckenweise der Humor mit ein paar wirklich witzigen Szenen. Dagegen besteht der Drama-Anteil neben der Beziehung von Costner überwiegend aus einer Art Zickenkrieg zwischen der Mutter und ihren Töchtern, sowie deren Freunden. Darüberhinaus hat der Plot kein Thema oder gar eine Story, und Zickenkrieg finde ich im Film nicht so erbaulich (noch weniger in echt :), wenn auch zum Ende hin versöhnlichere Töne angeschlagen werden.
Insgesamt 'geht so', weil es etwas zu Lachen gab, aber noch einmal würde ich mir 'The Upside of Anger' nicht anschauen. Der Originaltitel kristallisiert schön die Essenz des Plots - der Deutsche ist wieder einmal komplett daneben.
Normalerweise kann ich Filmen nur wenig abgewinnen, deren Story auf einen Bierdeckel passt, der Plot aber auf 2 ½ Stunden aufgebläht ist. Trotz dieser Schwäche funktionert 'Prisoner' als Psychothriller gut - er schafft es eine permanente Grundspannung aufzubauen, die den Zuschauer zum Folgen einlädt, obwohl die Handlung über beinahe zwei Stunden so gut wie keinen Fortschritt macht.
Um die Katze nicht zu früh aus dem Sack zu lassen, wird geschickt verschleiert, wer die Mädchen entführt hat - man könnte meinen, das sei der einzige Zweck des Plots. Unter diesem Aspekt wirken die Ungereimtheiten doch etwas störend, wie z.B., (SPOILER) dass der Pfarrer den Ehemann des Psychopathen-Paares wegen der gebeichteten Kindermorde selbst erledigt hat, aber die Polizei keine Anstrengung unternimmt herauszubekommen wer das war (als Bewohner des Ortes kann sein Verschwinden nicht einfach unbemerkt geblieben sein; SPOILER ENDE).
Erst in der letzten halben Stunde kommt mit ein paar guten Ideen Bewegung in 'Prisoner', wobei das Ende wiederum kaum zufrieden stellt: (SPOILER) Die Polizei hat das Gelände um das Haus der verbliebenen Psychopathin abgesucht und schon an manchen Stellen gegraben, aber nicht einmal das nur mit einer simplen, unübersehbaren Platte abgedeckte Erdloch entdeckt?? (SPOILER ENDE).
Insgesamt entschädigt der Inhalt nicht für die extreme Langatmigkeit - daher ein 'geht so'.
Durchgeknallte Befehlshaber, Wellenreiten im Kugelhagel, eine surreale Fahrt auf einem Fluss durch Vietnam um den abtrünnigen Marlon Brando zu finden. Dazu ein Zwischenstopp bei versprengten Franzosen, die seit den 1950ern die Stellung im Dschungel gehalten haben. 'Apocalypse Now' kam mir schon immer vor wie ein dialoglastiger, langatmiger LSD-Trip durch Amerikas verlorenen Krieg, durchdrungen von Wagner-Musik beim Hubschrauberangriff und Brandos pathetischem Monolog über das Grauen, Töten, und dass bitte jemand seine Taten an den Sohn berichten möge. Mit einem Wort: uninteressant. Sorry, aber mehr kann ich hier leider nicht erkennen. Zum Thema Vietnam-Krieg wäre das der letzte Film, den ich mir noch einmal anschauen würde, nach einer langen Reihe angeführt vom hervorragenden 'The Deer Hunter' (1978).
Kennt ihr das, wenn man sich nach einem Film fragt: was mache ich eigentlich noch hier? Oder wenn man vor dem Abspann sitzenbleibt, um dem Schlüsselsong zuzuhören, bis die DVD wieder in das Startmenü wechselt? 'One Week' ist so ein Film. Der Schlüsselsong ist der, bei dem Ben mit der Frau am Feuer sitzt und sie ihn auf der Gitarre spielt - weiss Gott, was hätte ich dafür gegeben, in diesem Moment Ben zu sein....und danach....
Diagnose: Krebs, höchstaggressiv. Alter: 30 Jahre. Lebenserwartung: ungewiss. Eine Verlobte, der er auf die Frage "Hast du mich jemals geliebt?" antwortet: "Nicht so wie du es verdient hättest."
Der Kanadier Ben kauft sich ein Motorrad und fährt einfach los, begleitet von einer Off-Stimme, die ganz am Ende sogar ein Gesicht bekommt, als der Vorleser die letzten Zeilen in das Mikrofon spricht. Aus den Texten von Michael McGowan spricht ein tieferer, wahrer Sinn, gepaart mit Humor, der Bens Gedanken auskristallisiert und wie kleine, glitzernde Diamanten in einem Raum verteilt, der von Sonnenlicht durchflutet ist. Ich hätte noch einmal so lange zuhören können....
Die Reise geht quer durch Kanada und zeigt das Land von seiner schönsten Seite. Ich war mindestens schon zehn Mal dort, aber hatte nach 'One Week' das Gefühl, nichts davon gesehen zu haben. Der Film schafft es, Poesie, Gefühle, Freiheit und die ausdrucksstarke, weite Landschaft in Einklang zu bringen - in jeder Beziehung ein Erlebnis, am ehesten vielleicht mit 'Into the Wild' (2007) vergleichbar, aber doch wieder ganz anders. Unbedingt anschauen :)
"Wir präsentieren: Die Abkotz-Stiefelparty"......mit Abkotzhumor.
War doch o.k. - eine nette SF-Komödie mit fiesen, gut animierten Aliens, für FSK 12 teilweise erstaunlich Gore-lastig. Da wundert man sich schon, wenn das Alien dem übergewichtigen Bullen von hinten die Kralle durch die Brust stösst, das Herz vorne 'rausfliegt und sein besorgter Streife-Partner es ihm behutsam wieder hineinstopft....
Für meinen Geschmack ein gelungenes Crossover, bei dem es einiges zum Lachen gibt - für Manche weniger, den Bewertungen nach, aber das muss beim Humor jeder für sich selbst ausmachen :)
Gewiss eine ambitionierte Umsetzung des Themas Judenverfolgung und Widerstand im 2. WK. Gewiss auch eine ordentliche Leistung von Daniel Craig and Liev Schreiber. Überzeugen konnte mich dieses Drama um jüdische Partisanen und deren Wald-Auffanglager für Flüchtige in Weissrussland allerdings nur als Geschichtsstunde.
Zu oft kam der Gedanke: 'das kann unmöglich so abgelaufen sein' - dazu zwei Beispiele:
Das Logistik-Problem ist gigantisch, wenn man hunderte von Leuten im Wald durchbringen will, noch dazu im Winter 1941/42. So wie das im Film dargestellt ist wären sie jedoch verhungert. Mit ein paar Überfällen bekommt man solche Mengen Lebensmittel nicht zusammen, und das Risiko würde ständig wachsen. Eher schon hatten sie massive Unterstützung aus der übrigen Bevölkerung (die fast nur als Kollaborateure dargestellt wird) und ernährten sich auch von gejagten Wildtieren, die sie teilweise roh essen mussten um dem Skorbut vorzubeugen.
(SPOILER) Als die Deutschen schliesslich angriffen und die Widerstandslinie durchbrachen, kam das Gros der Juden an einem nahen Sumpf nicht weiter. Ein paar Überlebende der Widerstandslinie konnten aufschliessen, aber von den deutschen Verfolgern keine Spur, als hätten die sich in Luft aufgelöst...... Im Sumpf wurden sie von Flugzeugen entdeckt, die kurz vorher noch Bomben auf das Waldlager geworfen hatten - was wäre leichter als einen Treck am Tag (!) im offenen Sumpf zu bombardieren. Wenn überhaupt, müssten sie den nachts durchquert haben.... (SPOILER ENDE).
etc. etc.
Leider wird hier durchlebte Geschichte als Hollywood-Fantasie verkauft, was nicht überzeugt.
Dank an die Community :) Aufgrund der informativen Kommis hier und diverser Vergleiche mit 'Death Proof' (2007) sieht das für nicht-Tarantino-Dialog-Huldiger nach einer drei-Stunden-Qual aus, die man sich schenken kann. Ich war nur noch einen Klick entfernt, drei Karten zu bestellen....
'XChange' verfolgt eine interessante Idee: Der Austausch von Bewusstsein und Erinnerungen wird möglich, auch über weite Entfernungen. So kann man binnen weniger Minuten in den Körper eines Anderen schlüpfen, der dafür den Eigenen besetzt. Für diese Technologie ergeben sich eine Reihe von Einsatz-Möglichkeiten, die geschickt ausgelotet werden, auch die Anfälligkeiten. Manches ist sogar witzig, wie der Zigarettensüchtige, der in den Körper eines Nichtrauchers kommt....
Natürlich geht etwas schief - der Körper des Protagonisten wird von einem Terroristen gestohlen, um damit Anschläge zu verüben. Doch ab hier lässt das Niveau deutlich nach, und der Plot verkommt zu einem unschlüssigen und kaum spannenden Thriller, worin der Protagonist versucht seinen Körper wiederzubekommen..
Dennoch, v.a. aufgrund des ersten Drittels mit einigen sehenswerten und innovativen Ansätzen, ist 'XChange' ein interessanter SF-Film, den man sich als Genre-Fan ruhig einmal anschauen kann.
Ein wunderbarer Film über die bewegende Freundschaft zweier grundverschiedener Charaktere, der den Zuschauer gleichzeitig in den Abgrund vom Krieg zerstörter Seelen blicken lässt.
'Birdy' ist ein introvertierter Charakter, der seinen Namen vom Umgang mit Vögeln hat, für die er lebt und in deren Welt er schliesslich zu leben glaubt, bis er Anfang der sechziger Jahre zum Vietnamkrieg eingezogen wird. Seine Traumatisierungssschwelle ist niedrig - so sitzt er nach einem Einsatz regungs- und wortlos in der Zelle einer psychiatrischen Militäranstalt.
Seinem Freund Al (Nicolas Cage in seiner ersten, wirklich starken Rolle) wurde in Vietnam das halbe Gesicht weggebrannt, doch nur er hat die Möglichkeit Birdy zu erreichen und ihn ins Leben zurückzuholen. Dazu sitzt Cage in seiner Zelle und geht mit ihm die Zeiten und Aktionen ihrer Freundschaft durch.
Die Thematik ist ähnlich der von 'The Deer Hunter' ('Die durch die Hölle gehen', 1978), nur, dass der Plot die Folgen des Krieges schon früh darstellt und das glückliche Vorleben in Rückblenden erzählt wird. Vielleicht weil die Story von der Zelle einer psychiatrischen Anstalt ausgeht, und nicht im 'richtigen' Leben der Traumatisierten steht, erreicht der Plot nie die Intensität von 'The Deer Hunter'. Er ist aber trotzdem interessant, bewegend und verfehlt sein Ziel nicht, vor allem dank einer herausragenden Leistung des zwanzigjährigen Nicolas Cage.
Erwähnenswert ist auch der Score von Peter Gabriel, der zur Zeit von 'Birdy' auf dem Höhepunkt seines Schaffens war (es folgte sein mit Abstand erfolgreichstes Album 'So', 1986). Die Musik reflektiert und vertieft die Stimmung in den jeweiligen Szenen. Das Album kannte ich schon lange - für sich allein ist es nichts Besonderes, aber zum Film passt es sehr gut.
'Birdy' ist ein (Anti-)Kriegsfilm, der kein breites Publikum erreichte, möglicherweise weil damals kaum jemand die Schauspieler kannte. Aus heutiger Sicht ist der Auftritt von Cage ein Meilenstein in der Karriere eines einst gefeierten Stars, dessen Leben aus den Fugen gerät - kurz und prägnant dargestellt in: http://www.augsburger-allgemeine.de/panorama/Nicolas-Cage-Der-traurige-Absturz-eines-Actionstars-id28346787.html
Schöne, surreale Bilder aus der Zwischenwelt, in der ein Mädchen steckt, das vom psychopathischen Nachbarn ermordet wurde. Sie ruht nicht, um ihrer alten Welt die Hinweise auf den Mörder zu liefern. Ihr Vater (Mark Wahlberg) und ihr kleiner Bruder spüren ihre Präsenz, wie auch ein medial begabtes Mädchen.
Die Story gibt ein ruhig erzähltes Fantasy-Mystery-Drama, das vor allem optisch beeindruckt. Hier passt ausnahmsweise einmal der deutsche Titel besser, denn es geht mehr um den Eindruck aus der Zwischenwelt, als um Knochen oder Forensik.
Allerdings fehlt es dem Plot an Konsequenz - etliches wird angerissen aber nicht verfolgt, so wie die Beziehung zum medial begabten Mädchen, die im Sand verläuft; oder der Einfluss des toten Mädchens auf die reale Welt, der praktisch nicht stattfindet. Stattdessen wirken viele Szenen emotional ausgetreten, während sich die sowieso schon dünne Story auf der Stelle dreht. Von den zwei Stunden ist definitv eine halbe zuviel - vor allem zum Ende hin zieht es sich unnötig in die Länge, anstatt wenigstens ein Bisschen Spannung zu erzeugen.
Schade. Mit etwas mehr Biss anstatt Geplätscher hätte das ein wirklich beeindruckender Mystery-Thriller werden können.
P.S.: Die witzige, rauchende und trinkende Oma kam mir irgendwie bekannt vor, aber ich sah es erst auf MP: Ein Wiedersehen mit Susan Sarandon (Thelma & Louise, 1991:) Die Zeit macht vor niemandem Halt.
Ein deutscher Heist-Film mit etwas Knast zu Beginn. Da fällt schon auf, dass nicht einmal das Handwerkliche stimmt: Ein Knastie schlägt den Kopf eines anderen mehrmals gegen eine Wand, wobei jedesmal ein Blutabdruck in Gesichtsgrösse hängenbleibt. Als der Geschlagene sich herumdreht, ist lediglich am Mund etwas Blut.....
Nach etwas Vorbereitung kommt es zum ersten Banküberfall. Schnitt. Man sieht nur noch wie sie mit den Taschen aus der Bank zum Auto rennen und davonfahren. Den Rest muss man sich denken. Dafür wird im Anschluss ausgiebig diskutiert: die Leukämie des Einen, was man wohl mit Geld macht, usw.
Nach dem ersten Drittel wird es interessanter, und es entwickelt sich eine Serie von Banküberfällen. Die Polizei tappt jahrelang im Dunkeln, nur weil sie das Alter der maskierten Täter falsch einschätzt. Echt, jetzt? Ist die Polizei wirklich so dumm (nach NSU könnte man es meinen)?
Dann auch noch das: trotz akribischer Vorbereitung und Durchführung (SPOILER) lassen die Bankräuber beim Säubern eines Fluchtwagens eine kaum zu übersehende Wasserflasche zurück (SPOILER ENDE)......sehr glaubhaft, und da ist natürlich schon klar, wie die Polizei letztendlich doch noch zum Zug kommt.
Insgesamt zu hölzern, vorhersehbar und nicht überzeugend, selbst wenn das auf einer echten Banküberfallserie von 1988-2000 in Deutschland beruht. Warum muss man über die meisten deutschen Filme immer dasselbe schreiben?
Ein höchst ambitioniertes Werk von Oliver Stone - er hat wohl damit Recht, dass am Kennedy-Mord eine Verschwörung aus Politik und (Rüstungs-)Industrie beteiligt war, die einem Staatsstreich gleichkommt. Das war schon immer mein Bild des Falles. Mich muss man weniger vom Inhalt dieses drei-Stunden-Epos überzeugen, sondern davon, dass die lange Zeit vor dem Bildschirm gerechtfertigt ist.
Der Cast ist wirklich überzeugend, allen voran Kevin Costner zu seiner besten Zeit. Ebenso wie Tommy Lee Jones, Gary Oldman, Kevin Bacon, Jack Lemmon, Walter Matthau und Vincent d'Onofrio - ein vergleichbares Aufgebot wäre heutzutage praktisch unbezahlbar. Doch am besten gefallen hat mir Donald Sutherland in seinem kurzen, aber prägnanten Auftritt, der die inhaltliche Quintessenz vermittelt: weshalb wurde Kennedy ermordet?
In der Story werden eine Reihe Fakten, Indizien und Vermutungen gebracht, die Interesse wecken, sich aber zu einer Masse summieren, die irgendwann kaum noch zu verarbeiten ist, geschweige denn, dass man reflektieren könnte was hier Fakt und Fiktion ist. Vor allem in der letzten Stunde kam es mir so vor, als ob die Schnitte immer schneller würden, ebenso wie die Abfolge der Argumente und die Geschwindigkeit der Sprache. Vielleicht doch etwas überambitionert von Stone, der nichts auslasssen und eventuellen Kritikern wohl auch keine Angriffspunkte liefern wollte. Als unbedarfter Zuschauer habe ich allerdings den deutlichen Eindruck, dass hier weniger mehr gewesen wäre und dass zwei Stunden auch gereicht hätten.
Wer Angelina Jolie zu seinen Lieblingssschauspielern zählt, düfte hier locker 3-4 Bonuspunkte liegenlassen. Ein in allen Belangen starker Auftritt als unterkühlte Ermittlerin, die langsam auftaut :)
Thriller-mässig ist 'Taking Lives' leider nur unterer Durchschnitt - selten spannend, mit zu vielen Ungereimtheiten im Plot. Allerdings gibt es eine Scare-Szene, die so unerwartet kommt, dass man sich wirklich erschreckt und die manchem Horrorschocker zur Ehre gereichen würde....
Licht und Schatten also in diesem gut besetzten Katz- und Mausspiel (Ethan Hawke, Gina Rowlands) um einen Serienkiller, der zeitweilig die Identität seiner Opfer annimmt. Vor allem für Jolie-Fans ein Muss, ansonsten verpasst man hier wenig.
Den grossen Sinn muss man in diesem Werk der Coens wohl nicht suchen. Obwohl der Plot im jüdischen Kulturkeis angesiedelt ist, scheint auch das keine vordergründige Bedeutung zu haben. Vielmehr geht um das typisch Coen-gewollte Schicksal eines Einzelnen, der auf eine Odyssee der Skurrilitäten geschickt wird, die aber für Coen-Verhältnisse geradezu zugänglich daherkommen.
Der Mann hat einfach nur Pech und holt sich eine Klatsche nach der anderen. Dabei sind ein paar wirklich witzige Einfälle, die diesen Coen-Streifen zu einem der unterhaltsamsten machen, die ich bisher gesehen habe. Er hat sogar eine Story, wenn auch Manches nicht so recht in den Zusammenhang passen will, wie die skurril-schwarzhumorige Eingangs-Sequenz. Nur nicht zuviel auf einmal erwarten :)
Die Pechsträne des Mathematiker-Antihelden im Anzug, der nur allzugerne Schrödingers Katze aus dem Sack lassen will, erinnert etwas an Sean Penn in 'U-Turn' von Oliver Stone (1997). 'A Serious Man' gefällt mir besser, weil er die Ereignisse im Rahmen einer Story präsentiert und nicht nur eine Aneinanderreihung von Skurrilitäten ist, wie es die Coens z.B. in 'O Brother Where Art Though' (2000) bringen. Auch den 60er-Score mit Jimi Hendrix und Jefferson Airplane finde ich ansprechend.
Wie so oft - nichts erwartet, aber doch noch zu einem Coen-Film gekommen, der trotz der obligatorischen Trägheit einigermassen meinen Geschmack und Humor trifft, auch wenn ausgerechnet dieser von vielen Coen-Fans als einer der Schwächeren bezeichnet wird.
Jason Statham als rasender FBI-Agent, der die Ermordung seines Partners rächen will. Daneben läuft eine konfuse Story um Auseinandersetzungen der chinesischen und japanischen Mafia in San Francisco und einen Kunstgegenstand, den alle haben wollen. Warum der so wichtig ist, geht irgendwo im Kampfgetümmel unter.
Leider nicht überzeugend, ebensowenig wie der Twist zum Ende hin. Bei einem Aufeinandertreffen von Statham und Jet Li kommt natürlich die Action nicht zu kurz, wobei sich Li im Nahkampf für seine Verhältnisse eher zurückhält und mehr mit der Schusswaffe als kaltblütiger Killer unterwegs ist. Dennoch, über die Action ein ansehnlicher Streifen, den man aber nach ein paar Tagen wieder vergesssen haben wird und sich wohl kein zweites Mal anschaut (ausser man vergisst auch noch den Titel und schaut ihn nach Jahren ausversehen noch einmal an - das wäre nicht der Erste :)
Die alte Frau hatte den üblen Oberboss am Anfang schon vor der Flinte - wieso hat sie nicht einfach abgedrückt?
Aber nein, auf zu vollen zwei Stunden Fantasy-Motorengedröhn, in dem die Action mit einer Art degeneriertem, martialischem Geschrei einhergeht. Krach-bumm, in oranger CGI durch das orangene australische Outback, wo der Held die Dumpfbacken aufräumt, aber sonst NICHTS passiert.
"In Valhalla wirst du baden in Chrom" - igitt, da sind die Islamisten mit 72 Jungfrauen deutlich besser dran. Das Zitat könnte man stellvertretend für sämtlichen gesprochenen oder geröchelten Stumpfsinn und den Motoren-Kult nehmen, der hier zelebriert wird. Wie die Ästhetik von Motorrädern, wenn sie bei der Verfolgungsjagd von der Seite in hohem Bogen und in völliger Sinnlosigkeit durch die Szene springen. Nichts für jemanden, der sein Auto als reines Fortbewegungsmittel ansieht, Michael Schumacher nur vom Hörensagen kennt und den Wienerlappen lieber für die DVD-Sammlung benutzt.
Die Optik ist tadellos, aber das ist wohl das Mindeste, was man nach über 30 Jahren erwarten kann. Damit könnte 'Fury Road' vielleicht überzeugen, wenn der Plot nicht nur aus diesem Gegrunze, ein paar belanglosen Unterhaltungen und aufgemotzten, motorisierten Streitwagenrennen bestehen würde. Keine Viertelstunde, die nicht nervt.
O.k., eine gute Idee war dabei: der Wagen mit Lautsprecherwand, vor dem ein Typ mit E-Gitarre steht und zum Angriff einheizt - ein halber Punkt extra.
Die düstere, neblig-regnerische Atmo, ansehnliche CGI und gelungene Maske verleihen diesem History-Fantasy-Horror-Action-Drama eine gute Grundstimmung. Leider ist das auch schon alles, trotz der 5 Genres, die hier verbraten werden.
Andere cineastische Eigenschaften muss man mit der Lupe suchen - es dreht sich lediglich um einen Antihelden, der durch die Landschaft des 16. Jh stapft, alles abschlachtet, was sich ihm in den Weg stellt, Läuterung in einem Kloster sucht, aber das Böse nicht abschütteln kann. Also, weiter abschlachten, vor allem Dämonen und deren Zombie-artige Jünger.
'Solomon Kane' wirkt wie Computerspiel, das man als Zuschauer erlebt. Auf die Fortsetzung darf man gespannt sein ;-)