RoboMaus - Kommentare

Alle Kommentare von RoboMaus

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    RoboMaus 26.03.2016, 19:47 Geändert 26.03.2016, 19:59
    über Motel

    Absolute Hochspannung!

    Ein Paar landet mitten in der Nacht in einem abgelegenen, heruntergekommenen Motel, in dem die Hölle losbricht. Es ist eine Falle, in der arglose Gäste in einem präparierten Zimmer als Opfer für Snuff-Videos einquartiert werden......

    Auch, wenn es den Eindruck machen könnte, ist das kein Torture-Porn. Der Plot lebt vom Widerstand des Paares, das alles andere als bereit ist, sich abschlachten zu lassen. Dabei ist der Aufbau so geschickt, dass man nie mehr weiss als das Paar (ausser der Tatsache, dass es eine Snuff-Falle ist, was schon in der MP-Beschreibung steht).

    Bei 'Motel' wäre es tatsächlich besser, überhaupt keine vorherigen Informationen zu haben - so ging es mir, als ich den vor Jahren zufällig das erste Mal sah. Bis heute ging mir dieser Film nicht aus dem Kopf, und die meisten Szenen waren noch so klar, als hätte ich den erst letzte Woche gesehen. Dennoch kommt die ungeheure Intensität und Spannung auch bei der Zweitsichtung noch an :)

    Die Handlung ist jedoch nicht immer konsequent und hat ein paar Stellen, die nur schwer nachvollziehbar sind, aber das ist angesichts der mitreissenden Spannung verzeihbar, ebenso wie die deutlich zu lang geratene Einführung, in der sich das Paar ständig verbal beharkt.

    Ein Psycho-Horror-Thriller, der seinem Genre alle Ehre macht.

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    • 7 .5
      RoboMaus 26.03.2016, 12:49 Geändert 26.03.2016, 16:03

      Zum Eddie Murphy-Fan werde ich wohl nicht mehr, aber in 'Meet Dave' hat er mich überzeugt. Mit erfrischendem Humor und gelungenen Slapstick-Einlagen fernab des hektisch-überdrehten Dauersprücheklopfens seiner Filme aus den 80er Jahren verkörpert er ein Alienraumschiff in Menschengestalt, das versucht sich wie ein Mensch zu verhalten, um nur nicht aufzufallen. Das schliddert natürlich ständig am Rande des Desasters entlang. Seine Mimik dazu ist sehr stark und, so komisch es klingt,...........glaubhaft als Raumschiff :)

      Darin sitzen Murphy und seine Crew als drei Zentimeter hohe Gestalten in einem Kontrollraum, der als Star Trek-Parodie angelegt ist: "Nummer 2......." :D

      Natürlich ist die Story nichts Besonderes, und Tiefgang findet man ebensowenig wie schwarzen Humor. Wir sind hier im Reich der familientauglichen Komödie, deren Witze auch Kinder verstehen sollten. Mit diesem Anspruch ist Murphy zu hundert Prozent auf Kurs. Auch wenn ich schon ein paar Jährchen aus dem Alter 'raus bin, fühlte ich mich sehr gut unterhalten :)

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        RoboMaus 26.03.2016, 06:40 Geändert 26.03.2016, 09:25
        über Machete

        Gewalt als Selbstzweck und Hauptstilmittel beim Film kann ich genausowenig abgewinnen, wie einem auf alt getrimmten Look, mit dem imitiertes, fehlerhaftes Zelluloid als 'Grindhouse-Stil' verkauft werden soll. Weil ich Tarantino/Rodriguez nicht huldige und offensichtlich nichts vom Film verstehe, muss ich auch nicht auf solche Gimmicks abfahren. Es hat doch alles sein Gutes :)

        'Machete' beleiht die alte Story, in der jemand angeheuert wird, um vorgeblich einen Politiker bei einer Rede zu ermorden, aber in ein Komplott läuft, davonkommt und zum Gejagten wird. So weit so einfallslos.....spätestens nachdem gefühlt der zehnte Kopf gerollt ist und Danny Trejo alias Machete beim dritten Dutzend abgemetzelter oder zersiebter Schurken angekommen ist, macht sich erhebliche Langeweile breit, zumal die lausige Story nichts hergibt und der Plot alles andere als witzig ist.

        Wenn Milla Jovovich in Filmen wie 'Ultraviolet' (2006) oder 'Resident Evil 5' (2012) die Schurken aufmischt und-sonst-nichts, wird es nicht zu Unrecht als "dümmliches Dauergemetzel" o.ä. bezeichnet, aber bei Rodriguez, über dem schützend der weite Mantel Tarantinos flattert, ist es kunstvoller Trash.

        No, thanks.

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          RoboMaus 25.03.2016, 12:25 Geändert 25.03.2016, 12:42

          Keine Frage: die Leistung der Schauspieler in diesem von Clint Eastwood inszenierten Drama ist sehr gut, sowohl der Stars (Penn, Robbins, Bacon, Fishburne), als auch der weniger bekannten (v.a. Marcia Harden). Die Oscars für Sean Penn und Tim Robbins sind durchaus verdient.

          Für meinen Geschmack ist der Plot aber zu ereignisarm und schleppend, um auf voller Länge zu überzeugen. Damit meine ich nicht, dass es zuwenig rummst und kracht, sondern dass der Handlungsfortschritt sehr zäh ist und die Informationen nur in kleinsten Häppchen verabreicht werden, geradeso, dass der Film noch interessant bleibt und man nicht die Aufmerksamkeit verliert. Ein packender Thriller sieht anders aus, und wer nun die Tochter von Sean Penn umgebracht hat, wurde irgendwann weniger wichtig als der Blick zur Uhr.....

          Nachdem man auf über 1 ½ Stunden durch diesen Plot gekommen ist, beginnt sich in der Schlussphase die eigentliche Story um Trauer und Tragik zu entfalten, die für einige Wiedergutmachung sorgt, teilweise aber recht vorhersehbar ist - vorausgesetzt, man hat es geschafft, die ganze Zeit über am Ball zu bleiben :)

          Alles in allem gewiss kein schlechter Film, aber keiner, den ich mir zweimal ansehen würde.

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            RoboMaus 24.03.2016, 08:02 Geändert 24.03.2016, 08:13

            George Clooney alias 'Ausputzer'-Anwalt Michael Clayton deckt dunkle Machenschaften auf.......nur, dass die in der ersten Stunde so dunkel sind, dass man nicht die leiseste Ahnung hat, worum es eigentlich geht. Dafür wartet der Plot zur Verwirrung mit Nebengeschichtchen auf und versinkt phasenweise in nervender Mono-/Dialoglastigkeit, die einen vor die Frage stellt, wie lange man sich das noch antun will.....

            Allmählich kristallisiert sich heraus, dass ein Kollege aus der Anwaltsfirma Clooneys die Seiten gewechselt hat und den Skandal einer Chemiefirma aufdecken will, die er eigentlich verteidigen sollte. Doch auch weiterhin kommt die Handlung nur im Schneckentempo voran - es geht vorrangig darum, wie sich Clooney Zugang zu gewissen Informationen beschafft und in ein Komplott gerät.

            Wer keine Filme mag, die ständig um den heissen Brei herumeiern und den Zuschauer mit einer pseudo-anspruchsvollen Verschleierungstaktik hinhalten, nur um bis an die Schlussphase nichts Konkretes aussagen zu müssen, sollte hiervon die Finger lassen. Trägt Tony Gilroy (Drehbuch & Regie) denn keinen Gürtel, so dass er einen Plot aus paranoider Angst konstruiert, mit heruntergelassenen Hosen dazustehen?

            Dünn und langweilig.

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              RoboMaus 23.03.2016, 14:44 Geändert 23.03.2016, 14:47

              Die Fortsetzung des Klassikers 'The Fly‘ (1986, Jeff Goldblum) ist leider recht flach ausgefallen, wie so oft, obwohl die Story gute Voraussetzungen hat: die von Brundle/Goldblum im ersten Teil geschwängerte Frau bringt nun das Kind zur Welt, das in einer privaten Forschungseinrichtung aufgezogen wird. Der Junge wächst etwa fünfmal so schnell wie ein normales Kind, ist hyperintelligent und setzt die Arbeiten des Vaters am Teleporter fort. Dann werden seine Fliegengene aktiv und bewirken die Metamorphose, die nur umgekehrt werden kann, indem Fliegen-Brundle mit einem anderen Menschen durch den Teleporter geht und die Fliegengene bei ihm lässt. Dafür schrieb er selbst das Programm....

              Doch was der Plot daraus macht, ist weniger interessant: viele Aktionen ziehen sich in die Länge, geradeso, als wollte man ein zu kurz geratenes Drehbuch strecken. Das betrifft vor allem die Phase, in der er am Teleporter arbeitet und eine Freundin findet. Zudem ist fast alles vorhersehbar, und es kommt erst spät so etwas wie Spannung auf. Nur die letzten 20 Minuten haben etwas von einem Horrorthriller, aber auch das ist dramaturgisch von der Stange, obwohl die handgemachten Effekte gut sind (für diese Phase noch die 5 Punkte).

              'The Fly 2‘ hat so gut wie nichts mehr von der Originalität, der Atmo und dem Humor des ersten Teils - mehr eine Pflichtübung für Genrefans, wobei man getrost die erste Stunde überspringen kann, ohne etwas Interessantes zu verpassen :)

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                RoboMaus 23.03.2016, 08:45 Geändert 23.03.2016, 08:48

                'Death Wish' habe ich als eine Art Prototyp des modernen Rachethrillers in Erinnerung. Es ist die klassische Story: Charles Bronson als unbedarfter Bürger und Pazifist muss den Tod seiner Frau hinnehmen, die in ihrer Wohnung von drei Kerlen überfallen wurde. Dabei wurde auch die Schwiegertochter vergewaltigt, die danach traumatisiert im Krankenhaus liegt (for the record: Jeff Goldblum als Vergewaltiger in seiner ersten bedeutenden Rolle).

                Was folgt, ist erst einmal ausgedehntes Erzählkino im typischen Siebziger-Stil: bis zur Mitte stellt der Plot nur Nebensächlichkeiten dar, v.a. wie Bronson seinem gewohnten Leben und dem Job als Architekt nachgeht - das ist schon ernüchternd, wenn man bedenkt, welchen Ruf dieser Film hat.

                Erst danach widmet sich der Plot dem Rachethema, auf die denkbar einfachste Weise: Bronson geht nachts in New York spazieren oder fährt in der U-Bahn und zieht wahllos 'Ratten' an, die er mit einem Revolver umlegt. Hier gibt es keine Überraschung oder irgendwelche Finessen. Es ist völlig egal, wen er umlegt, und merkwürdigerweise macht er auch nicht den Versuch, die Mörder seiner Frau zu finden......so gibt es auch kein weiteres Treffen oder einen Showdown mit Jeff Goldblum, was dramaturgisch eher enttäuschend ist.

                Spannung bezieht der Plot jedoch aus den Ermittlungen der Polizei, die den Kreis um Bronson immer enger zieht und ihm schliesslich dicht auf den Fersen ist.....

                Gewiss ein Klassiker des Genres, der aber auch für Siebziger-Verhältnisse unter seinen Möglichkeiten bleibt.

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                  RoboMaus 22.03.2016, 22:12 Geändert 22.03.2016, 22:34

                  Also........wenn ich das richtig verstanden habe, hat einer die Erinnerungs-Eindringtechnologie erfunden und probiert sie unter Druck an einem Häftling mit sich selbst aus. Er ist in den Erinnerungen des Häftlings, bleibt aber darin gefangen, weil das Programm bei der Rückführung versagt. Der Häftling wacht wieder auf, während der Erfinder im Koma in einem Krankenhaus liegt. Trotzdem kommuniziert er fleissig weiter mit dem Computer, der alles steuert und reagiert, sowie mit dem Häftling, der längst wieder im Kast ist....

                  O.k. - Telepathie mit dem Häftling.....aber mit dem Computer? Dann steht der Erfinder mitten in der Unterhaltung des Häftlings mit der Frau (des Erfinders) und ist live dabei, während der Häftling erst in letzter Sekunde das Schlüsselwort rezitieren kann, um vor der Frau zu bestätigen, dass alles real ist (d.h., dass der Erfinder wirklich in seinem Kopf sitzt)?

                  In 'Memory Effect' reiht sich ein kratergrosses Logikoch an das nächste, was noch verzeihbar wäre, wenn der Plot nicht so pseudo-bedeutungsschwanger und langweilig wäre. Die Handlung wird nie interessant, sondern dreht sich weitgehend auf der Stelle zur Klärung der Frage, ob der Häftling nun schuldig ist oder nicht.

                  Ganz dunkel erhebt sich die Erinnerung, dass ich zur Fernbedienung griff und kurz vor dem Einschlafen den Abschaltknopf drückte, als ich noch dachte "Was für ein billiger Abklatsch von 'Inception'".....alles Weitere entzog sich der Aufzeichnung :)

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                    RoboMaus 22.03.2016, 08:43 Geändert 22.03.2016, 10:49

                    "What's the other word for 'balls'?"
                    Mother: "Go to bed!"
                    "......Nuts!"

                    Ein Jahr bevor der damalige Kinderstar Macauley Culkin den Erfolg 'Kevin allein zu Haus' (1990) landete, hatte er schon eine starke Leistung in der Komödie 'Uncle Buck'. Die ist allerdings auf den schwergewichtig-gemütlichen John Candy zugeschnitten, der den herzensguten Charakter spielt, aber ansonsten nichts auf die Reihe bekommt.....

                    Für die drei Kinder seines Bruders muss unbedingt ein Aufpasser gefunden werden, doch da niemand Zeit hat, wendet man sich notgedrungen an den, dessen Photo man im Hochzeitsalbum umdrehte. Dass er zunächst als vermeintlicher Loser gegen jeglichen Widerstand antritt und am Ende alle für sich gewonnen haben wird, ist wohl kaum gespoilert - hier kommt es nur auf das 'Wie' an.

                    'Uncle Buck' punktet mit einem erfrischenden Humor, manchen wirklich witzigen Szenen und einer herzerwärmenden Story, getragen von einem überzeugenden John Candy, der sich als unbeirrbarer Sympathieträger in das Herz des Zuschauers spielt. Auch wenn das eine Komödie ist, so gibt es doch etliche Szenen, die einen die eigene Position reflektieren lassen, was den Umgang mit anderen Menschen, das entwaffnende Aushebeln offenkundiger Feindseligkeit und das Auftreten mit Zivilcourage angeht.

                    Stark und witzig (O-Ton).

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                      RoboMaus 21.03.2016, 21:57 Geändert 21.03.2016, 22:26

                      Clooney hat im O-Ton so eine monotone, einlullende Stimme, die sehr gut zur eintönigen Handlung passt: er übernimmt für Fremdfirmen den Rausschmiss überflüssig gewordener Mitarbeiter. In seiner Firma macht unterdessen eine neue Mitarbeiterin Eindruck, die sein Geschäftsfeld rationalisieren will - er geht mit ihr auf Tour, um sie in die Drecksarbeit einzuführen.

                      Der Plot tritt lange auf der Stelle, während sich die Szenen ebenso wie die Sprüche wiederholen: "Here is a package in front of you.....". Von einer Story ist kaum etwas zu sehen, und witzig ist das auch nicht - dafür gibt es viele amerikanische Grossstädte von oben zu bewundern, die passend zum Plot alle gleich aussehen. Nebenbei läuft noch eine Clooney-Beziehungskiste und die Hochzeit seiner Schwester, ausgiebig mit Dialogen belegt, die genauso interessant sind wie die vorgefertigten Sprüche in den 'Let go'-Gesprächen.

                      Weil doch alles seinen Sinn hat, kommen die Gekündigten tatsächlich zur Einsicht, dass Clooney ihnen etwas Gutes verkündet hat, das 'Package' seinen Dienst tat, und alles schon seine Richtigkeit hat (natürlich bis auf die, die von der Brücke sprang). Wie schön doch die Welt ist, die für jeden etwas bereithält....dazu eine tröstende Stimme, die zur Gitarre etwas von 'immer neuen Herausforderungen' faselt.

                      Sorry, aber wenn mir gekündigt worden wäre und ich 'Up in the Air' dann sehen müsste, würde ich wahrscheinlich den Fernseher eintreten.

                      Eine langweilige und billige Lehrstunde amerikanischer Moralvorstellungen.

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                        Man sollte sich nicht daran stören, dass die Gefahren und Möglichkeiten aus dem Internet in 'Untraceable' rein fiktiv und weit hergeholt erscheinen, und dass ein Einzelner das wohl kaum inszenieren bzw. versteckt halten könnte. Es geht hier um's Prinzip, die Abhängigkeit vom Netz und die unmenschliche Gier des Publikums nach blutigen Sensationen aufzuzeigen.

                        Ein genialer Psychopath, der den im Fernsehen für die Quote zelebrierten Selbstmord seines Vaters rächen will, greift sich die Verantwortlichen und bringt sie in einer Live-Webshow auf teuflische Weise um. Je mehr Clicks, desto schneller schnappt die automatisierte Todesfalle zu.....

                        Der Plot ist von Anfang an interessant und hat im Verlauf wirklich Übles auf Lager. Er wirft unweigerlich die Frage auf, wie man sich selbst als potentieller Zuschauer verhalten würde, auch dem Bekanntenkreis gegenüber. Er zeigt auch den Vorteil nicht ständig online zu agieren, denn nur dann kann man sicher sein, dass niemand gerade Informationen aus dem eigenen Computer holt. Eine Szene stellt dar, wie der Psychopath den Bordcomputer eines Autos manipuliert hat, wodurch ihm der Fahrer hilflos ausgeliefert ist. Ob das so einfach geht, sei dahingestellt, aber mit einem guten, alten 'analogen' Auto wäre das nicht machbar....

                        Das Ende ist dramaturgisch stark und setzt einen plottechnisch überzeugenden Schlusspunkt, wobei der Film genau im richtigen Moment aufhört. Er hat mich ein Weilchen grübeln lassen, während der Abspann lief, was vielleicht einer von zehn Filmen schafft.

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                          Abgestandener Beziehungskram, das Klischee vom Mann, dem nachgeholfen werden muss, damit er eine Frau anspricht, und es darf auch der Hund nicht fehlen, der treudoof nachts mit Herrchen im Zwinger kuschelt. Natürlich lässt sich damit punkten, weil Frauen auf so etwas stehen...... Keine einzige Szene zum Lachen, wenigstens nicht für meinen Humor.

                          Einfallslos, klischeehaft, langweilig.

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                            RoboMaus 19.03.2016, 08:30 Geändert 22.03.2016, 17:38

                            Wenn die geneigten Filmkenner in Cannes schon zehn Hinweise von Lynch zum Verständnis von 'Mulholland Drive' bekommen mussten, darf man die eigene Position im Heimkino wohl als hoffnungslos betrachten. Ich würde ihm zutrauen, dass er neun davon frei erfunden hat, nur um den verwirrten Kritikern ein paar Brocken vor die Füsse zu werfen und sich im stillen Kämmerlein einen abzulachen :)

                            Sicherlich trat ich hier nicht an, um in einem Lynch-Film den tieferen Sinn zu erkennen - etliche seiner Werke leben für mein Empfinden überwiegend aus den einzelnen Situationen, die von abstossend, bizarr, skurril, über erotisch, interessant bis witzig reichen und nur von einer losen Alibi-Story zusammengehalten werden. So kommt mir das auch bei 'Mulholland Drive' vor.

                            Einige der Situationen und Dialoge sind recht interessant, mitunter sogar witzig, und bei Laura Harring könnte ich schwach werden, wenigsten solange sie keine blonde Perücke trägt :) Ihr Verhältnis mit Naomi Watts ist auf jeden Fall interessanter als das von Gyllenhaal & Ledger in 'Brokeback Mountain' (2005).

                            Leider ist die Inszenierung recht langatmig, machmal wie in Zeitlupe, so dass das ohnehin schon schwierige Folgen noch schwerer wird. Das soll vielleicht die geheimnisvolle Aura betonen, die etliche der Szenen umgibt - eine davon versinnbildlicht für mein Empfinden das Wesentliche an Lynch-Filmen wie kaum eine andere:
                            Harring hat einen mysteriösen dreikantigen Schlüssel und entdeckt den dazugehörigen Würfel. Gaaaanz langsam steckt sie ihn hinein, dreht ihn herum und zieht laaangsam den Deckel hoch, während die Kamera von oben den Inhalt preisgibt - ein dunkles Nichts...... Alles andere wäre doch eine Enttäuschung :)

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                              RoboMaus 19.03.2016, 05:24 Geändert 19.03.2016, 17:54

                              Vor einiger Zeit gab es einen MP-Beitrag zu allg. schlecht empfundenen Filmen, die man selbst mag. Da fiel mir keiner ein, doch hier ist er: 'Der Teufelsgeiger', das Biopic von Paganini, verkörpert vom echten Star-Violinisten David Garrett. Wirklich krass im Vergleich zu anderen Kommis :)

                              Es zahlt sich sich aus, wenn man für ein Musiker-Biopic jemanden hat, der selbst ähnlich gut spielen kann. Garrett wirkt 100 % authentisch, und auch die Paganini zugeschriebene überhebliche, selbstdarstellende Art sitzt perfekt. Vielleicht musste er sich nur selbst spielen :)

                              In einem solchen Biopic ist für mich die Musik das wesentliche Element, und die ist wahnsinnig stark gespielt - jeder Auftritt ist bewegend oder mitreissend und hat den Wunsch geweckt, das live sehen zu wollen. Geht es überzeugender?
                              Direkt danach habe ich mir die Garrett-CD 'Rock Symphonies' bestellt.....

                              Was auch gut herauskommt, ist die Vermarktung seines Talentes, die sehr an heutige Rockstars erinnert. Paganini war das typische, von Allüren geprägte und schlecht organisierte Musikgenie, das allein keinen wirtschaftlichen Erfolg schaffen konnte. Erst nachdem ihn ein Manager an die Kandarre nahm, wurde er berühmt.

                              Die Kostümierung und Atmo der Zeit um 1830 finde ich ordentlich dargestellt, wenn auch nur Beiwerk, wie die unvermeidlichen Frauengeschichten. Wenn ich allerdings nur das betrachten würde, ohne die Auftritte und die Musik, wäre meine Bewertung höchstens 5/10, doch im Zusammenspiel ist es genau der richtige Hintergrund.

                              Erhebende, gute Unterhaltung aus Deutschland.

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                                RoboMaus 18.03.2016, 13:25 Geändert 18.03.2016, 13:59

                                Wer sich oft Horrorfilme anschaut, stösst manchmal auf eine Szene, bei der jemand den Mund aufreisst, die Augen verdreht, mit ausgestrecktem Finger auf jemanden zeigt und dabei ein quiekend-kreischendes Geräusch von sich gibt.....oder so ähnlich. Es ist die kopierte Szene (SPOILER) des transformierten Donald Sutherland ganz am Ende von 'Invasion of the Body Snatchers' (SPOILER ENDE), die es einem kalt den Rücken herunterlaufen lässt. Das Original 'Die Dämonischen' (1956) habe ich leider nie gesehen - weiss jemand, ob die Szene so dort schon erscheint?

                                Immer wieder kopiert zu werden ist u.a., was einen Klassiker ausmacht - als solchen darf man 'Invasion of the Body Snatchers' wohl bezeichnen, auch wenn das die einzige, wirklich angsteinflössende Szene ist. Ansonsten köchelt der Plot eher auf Sparflamme, was Horrorelemente betrifft. Vielmehr setzt er auf eine Atmo mit unterschwelliger Bedrohung, die Spannung aus dem bezieht, was nicht oder erst später im Verlauf gezeigt wird.

                                Dafür ist der Film sehenswert, aber er verschenkt einiges an Potential bei den Szenen, in denen es um die Duplizierung der Opfer geht, was nicht an der Tricktechnik der siebziger Jahre liegt. Das läuft jedesmal zu statisch ab, ohne irgendwelche Überraschungseffekte, Scares, Gore, was man auch damals schon hätte einbauen können. Gruselig oder sich dramatisch zuspitzend wird es hier kaum.

                                Ein feiner SF-Thriller, den ich jedoch lieber in den Händen von John Carpenter gesehen hätte :)

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                                  RoboMaus 17.03.2016, 20:03 Geändert 18.03.2016, 14:10

                                  Rückblende, dann wieder vorwärts, Rückblende, mal im kalten Krieg, mal im Schweinbuchtdebakel auf Kuba, mal im WKII, mal davor, mal danach. Ein Tonband zu Beginn, das eine unverständliche Botschaft enthält, die eine Stunde später wieder abläuft, nach allen Regeln der Kunst der frühen Sechziger analysiert wird, und die einem immer noch nichts sagt, ausser dass eine Französin etwas von 'Liebe' und 'sicher sein' nuschelt und im Hintergrund ein Flugzeug startet.

                                  Hört sich kompliziert an? Ist es auch. Selbst, wenn man die Langatmigkeit dieses 2 ½ Stunden De Niro-Plots akzeptiert, bleibt immer noch eine Unzufriedenheit ob der Undurchsichtigkeit zurück. Die Gründungsgeschichte des CIA ist interessant, aber von De Niro in überambitioniert anspruchsvoller Weise gekonnt am durchschnittlich geneigten Zuschauer vorbei inszeniert - spannend ist anders, dazu noch völlig humorlos.

                                  Nur wer gutes Stehvermögen hat, Langatmigkeit abkann und den unbeirrbaren Willen mitbringt einer verworrenen Story zu folgen, wird sich bei 'The Good Shepherd' gut unterhalten fühlen. Ein simples Gemüt wie meins ist hier heillos überfordert :)

                                  Schade um den Top-Cast Jolie/Baldwin/Damon/De Niro.

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                                    RoboMaus 17.03.2016, 14:32 Geändert 17.03.2016, 20:46
                                    über Chopper

                                    Eric Bana kennt man von Filmen wie 'Black Hawk Down' (2001), 'Troja' (2004, als Hector), 'Star Trek' (2009) oder 'Cold Blood' (2012). Mit dem weniger bekannten 'Chopper' (2000) hatte er seinen Durchbruch, und auch der hat überwiegend positive Kritiken. Keine schlechten Referenzen - also, rein mit dem Silberling.

                                    Doch es passiert so gut wie nichts...... Dass diese australische Produktion bei mir überhaupt nicht funktioniert, liegt nicht an Bana, sondern an einer weitgehend fehlenden Handlung, gepaart mit zähem Inszenierstil.

                                    Die Machart erinnert kaum zufällig an den australischen Überraschungserfolg 'Mad Max' (1979), nur dass auch noch Dialoglastigkeit dazukommt. Die dünne Story ist im Wesentlichen das Gerüst, um Banas leicht zynische, ansonsten langweilige Unterhaltungen einzuflechten, wobei er hin und wieder einen umlegt, sich seine Ohren abschneiden, sich abstechen, oder einen Gummischwanz aus der Hose hängen lässt. Das ist alles - dass dabei keine Spannung im Sinne eines Thrillers aufkommt, versteht sich von selbst....

                                    Ich war mehmals nahe dran, abzuschalten, habe aber bis zum Schluss durchgehalten, weil es nach der Mitte etwas interessanter wird. Doch auch das Ende wird zur erahnten Enttäuschung - der Streifen dümpelt mit einem kläglichen Interview zu seinen Taten einfach ins Nichts.....

                                    Kein Thriller, auch kein Drama, eher lahmes Arthouse mit punktuellen Gore-Szenen.

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                                      RoboMaus 17.03.2016, 04:50 Geändert 17.03.2016, 06:15

                                      Auch beim zweiten Mal bleibt 'Twisted‘ interessant, obwohl man schon weiss, wer die Liebhaber von Ashley Judd der Reihe nach abschlachtet. Sie spielt eine Ermittlerin mit erhöhtem Aggressionspotential, das sie veranlasst üblen Typen auch nach der Festnahme noch einzuschenken, und sitzt dafür beim Betriebspsychologen. Ihr nächtliches Privatleben besteht aus One-Night Stands, oder sie betrinkt sich. Der Polizeichef, Samuel L. Jackson, nimmt sie an die Kandarre, weil sie ansonsten hervorragende Arbeit leistet. Doch jemand hat es darauf abgesehen, sie von ihren Liebhabern zu befreien....

                                      Der Plot gibt nie zuviel Preis und legt manche falsche Fährte - daraus resultiert zwar kein hochkarätiger Thriller, doch er erzeugt von Anfang an ein gewisses Momentum, das über die gesamte Laufzeit ohne Leerlauf aufrechterhalten wird. Auch die Schauspieler liefern eine überzeugende Leistung ab. Das Ende finde ich weniger gelungen, weil es überkonstruiert wirkt und die Motivation des Täters sehr weit hergeholt ist - da hätte ich den Drehbuchautoren mehr zugetraut.

                                      Trotzdem, interessant und solide.

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                                        RoboMaus 16.03.2016, 16:40 Geändert 21.12.2018, 08:32

                                        Im Grunde mag ich Steve Buscemi, den ich schon in vielen Rollen gesehen habe, doch hier gibt es Buscemi hoch drei: Drehbuch, Regie, Hauptrolle. Was er sich da ausgedacht hat, könnte man als 'Szenen aus dem Leben des Versagers Tommy‘ bezeichnen. Er hängt ständig in der 'Trees Lounge‘ herum, ist frustriert, weil er seine langjährige Freundin verloren hat, bekommt keinen Job, dafür reichlich Ärger....

                                        Der Film hat de facto keine Story, sondern ist am ehesten als Versager-Milieustudie zu bezeichnen: Buscemi beim Absacken, Buscemi beim vergeblichen Anbaggern, Buscemi beim Stalken, Buscemi bei der Beerdigung, Buscemi auf der Flucht vor jemandem, der mächtig sauer auf ihn ist.......

                                        Die fehlende Handlung und Aneinanderreihung von Belanglosigkeiten erzeugen Desinteresse, was schon nach einer halben Stunde nicht mehr zu ertragen war - auch beim Vorzappen kommt nichts, das in irgendeiner Form ansprechend wirkt.

                                        Zuviel Buscemi auf einmal.

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                                          RoboMaus 16.03.2016, 16:26 Geändert 16.03.2016, 18:39

                                          'The Ultimate Gift‘ erinnert von der Struktur her an ‚The Game‘ (1997, Michael Douglas): der Kandidat lässt sich auf Aufgaben ein, deren Inhalt er zunächst nicht kennt und deren Lösung im Verlauf nicht auf der Hand liegt. Nach entbehrungsreichen Abenteuern am Ziel angekommen, wartet die grosse Überraschung....oder auch nicht.

                                          Allerdings sind wir hier eher beim Feelgood-Movie als im Bereich des harten Thrillers - bis auf eine Ausnahme geht es nicht um (lebens)gefährliche Situationen, sondern um das Freilegen verschütteter Fähigkeiten, Talente und Moral. Der verwöhnte Enkel eines verstorbenen, milliardenschweren Industriemagnaten (stark: James Garner) rechnet nicht damit, dass er etwas erbt, doch bei der Testamentsverkündung wird ihm von Garner eine Aufgabe zugedacht, die vorher aufgezeichnet wurde. Wenn er sie löst, erbt er etwas, aber es bleibt nicht bei einer Aufgabe - jedesmal, wenn er sich schon am Ziel glaubt, kommt eine Neue. Doch allmählich findet er Gefallen daran, produktiv und innovativ zu sein, anstatt auf Parties oder mit Schmarotzern herumzuhängen.....

                                          Ich kann es verstehen, wenn jemand den Plot als kitschig bezeichnet. Jeder hat hier seine eigene Schmerzgrenze, aber meine hat er nicht überschritten. Im Gegenteil, die Situationen sind einnehmend dargestellt - sie lassen einen nicht kalt, sondern benötigen eher ein Taschentuch in Reichweite. Dazu trägt auch die stark auftretende, zehnjährige Abigail Breslin bei.

                                          Im O-Ton gesehen - daher entkam ich der in anderen Kommis gerügten schlechten Synchro :) Der einzige negative Kritikpunkt ist vielleicht, dass schon von Anfang an klar ist, wie das ausgeht, ganz im Gegensatz zu 'The Game'.

                                          Der Film spricht mir aus der Seele: es gibt kaum etwas Demotivierenderes und Arroganzfördernderes als jemandem Geld hinterherzuwerfen. Wer keinen Sinn darin sieht etwas zu bewegen oder zu arbeiten, geht einem vermeintlich ausgefüllten Leben nach, nur um vor dem Nichts zu stehen, wenn der Geldhahn zugedreht wird oder austrocknet.

                                          Interessant und ergreifend.

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                                            RoboMaus 12.03.2016, 14:56 Geändert 12.03.2016, 15:23

                                            So wird man zum Opfer der eigenen Ambition :) Auch wenn Viele den Film hochjubeln - dass er seine Tücken hat, geht aus etlichen Kommis hervor, aber was einem hier entgegentritt, ist auch mit gutem Willen nur schwer zu verdauen.

                                            Gefühlskino bedeutet für mich, dass ein Film Gefühle in das Herz des Zuschauers transportiert und es schafft ihn teilhaben, mitfühlen zu lassen. Das gelingt 'To the Wonder' bei mir nicht - eher schon ist er eine hochwirksame Schlaftablette. Die Erzählweise ist sehr langatmig, und nur langsam eröffnet sich eine Story, in der das Glück den Realitäten menschlicher Ansprüche und Verhaltensweisen weichen muss.

                                            Ben Affleck wirkt fehlbesetzt, wie ein unterkühlter Miesepeter, dem man höchstens abnimmt, dass er keine Gefühle hat. Dass er die Französin Mariana liebt, oder jemals geliebt hat, konnte ich keine Sekunde wahrnehmen. Der einzige Lichtblick ist Olga Kurylenko (alias Mariana), die die Liebende überzeugend spielt und ihre Gefühle zum Ausdruck bringt (dafür allein die drei Punkte).

                                            Terrence Malicks Story und Inszenierstil transportieren zunehmende Perspektivlosigkeit und zunehmende Langeweile. In der Summe wird es irgendwann unerträglich, was vorzeitiges Abschalten zur Folge hat.

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                                              RoboMaus 11.03.2016, 18:05 Geändert 12.03.2016, 01:48

                                              Im O-Ton gesehen - ist gerade bei Komödien kein Fehler, aber diese hier rettet auch das nicht.

                                              Zwei durchgeknallte Buddies verballern eine Milliarde Dollar mit einer Filmproduktion und wollen das Geld wieder hereinholen, indem sie eine heruntergekommene Shopping-Mall wieder flott kriegen.....

                                              Zu Beginn waren tatsächlich vereinzelt gute Plotideen und Lacher dabei, aber 'Tim & Eric's Billion Dollar Movie' driftet schnell in einen einfallslosen, abgedrehten Müll, der mit Fäkalhumor durchsetzt ist. Darüber hätte ich wahrscheinlich nicht einmal als Teenager gelacht. Selbst wenn - heute bin ich auf jeden Fall weit ausserhalb der Zielgruppe.

                                              Jeff Goldblum scheint sich auch für nichts mehr zu schade zu sein. Übelst dämlich und schmerzhaft langweilig. Das war es wohl für alle Zeiten mit Tim & Eric-Filmen bzw. der Serie (ab 2013).

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                                                RoboMaus 11.03.2016, 02:42 Geändert 02.04.2016, 07:40

                                                Klassiker hin oder her - ich mag Horrorfilme, aber ‚The Texas Chain Saw Massacre’ ist vor allem in der ersten Hälfte stinklangweilig, von einer Story ganz zu schweigen: ein paar Typen fahren mit dem Kleinbus durch die Gegend, unterhalten sich über Belanglosigkeiten, nehmen einen durchgeknallten Anhalter mit, der mit dem Messer herumfuchtelt und kommen an ein Haus, in dem sie sich einrichten wollen. Nun haben wir uns schon bis zur Mitte gequält....

                                                (SPOILER) Dann kommen drei von denen nacheinander an ein anderes Haus, in dem der böse Schlächter mit der Kettensäge wohnt und werden abgemetzelt, sobald sie durch die Tür kommen. Geht es noch vorhersehbarer? Der Vierte hat schlechte Karten, weil er im Rollstuhl sitzt, doch die Fünfte kann wegrennen und läuft einem debilen Typen in die Arme, der, wer hätte das gedacht, sie schnurstracks zum Schlächter zurückbringt. Nachdem sie dort gefesselt ein zwanzigminütiges Kreischkonzert veranstaltet, gegen das Scream-Queen Jamie Lee Curtis wie eine Balladensängerin wirkt, kann sie sich befreien und entkommen, weil die debilen Typen wirklich zu allem zu blöd sind...... (SPOILER ENDE).

                                                Langweilig, nervend, nicht spannend.

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                                                  RoboMaus 09.03.2016, 19:09 Geändert 14.12.2016, 18:22

                                                  Gewiss hält 'The Spy Next Door' einer scharfen Kritiker-Analyse nicht stand, aber man sollte ihn wirklich nur für das bewerten, was er sein will: ein Familienfilm, der vor allem an das jüngere Publikum gerichtet ist, d.h., Kinder im Alter von etwa 5-10 Jahren. Wer antritt um den ernst zu nehmen, sitzt im falschen Film :)

                                                  Die Idee ist ähnlich zu 'Babynator' (2005, Vin Diesel) oder 'Kindergarten Cop' (1990, Schwarzenegger), wobei ein Action-Star sich in der Rolle des Nachwuchshüters engagiert, aber diesen hier mit Jackie Chan finde ich am gelungendsten. Mit gleich drei Kindern muss er es aufnehmen und gerät in allerlei brenzlige Situationen - ist er doch ein Spion, der seiner Nachbarin zuliebe die Kids hütet, die ihn überhaupt nicht mögen. Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, ist ihm auch noch eine Bande Krimineller auf den Fersen....

                                                  Auch als Erwachsener kann man diesen Film stellenweise witzig und herzerwärmend finden, aber wirklich gut ist er wohl nur, wenn man ihn zusammen mit der Zielgruppe anschaut. Ich kann mir lebhaft vorstellen, dass manche Kids in dem Alter sich vor Lachen kaum mehr halten können....

                                                  Wer die Chance hat, sollte sie nutzen :)

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                                                    RoboMaus 08.03.2016, 18:45 Geändert 08.03.2016, 18:52

                                                    Man kann über diesen Psycho-Thriller sagen was man will, aber vorhersehbar ist der bestimmt nicht. Im Gegenteil, Michael Apted & Co haben anscheinend alles versucht ihn nicht vorhersehbar zu gestalten, was zu einem geheimnisvollen, lange undurchsichtigen und für meinen Geschmack unnötig komplizierten Genrebeitrag aus Frankreich geführt hat.

                                                    Der Beginn hat einen gewisssen WTF-Effekt und weckt grosses Interesse - so gross, dass man in der ersten Stunde auch damit zufrieden ist überhaupt keinen Plan davon zu haben, was hier eigentlich abläuft, aber manche Ahnungen. Hut ab vor dem, der eine dabei hat, die am Ende auch zutrifft :D

                                                    Die zweite Stunde ist packender gestaltet, vertieft aber gleichzeitig das facettenreiche Spiel der gegenseitigen Beziehungen, das für meinen Geschmack etwas übertrieben wird. Mancher, der sich nebenbei keine Notizen macht, dürfte bald ins Grübeln darüber kommen, wer aus welchem Grund umgebracht wird, wer die üblen Typen sind und was die überhaupt wollen..... auch Mancher, der sich welche macht :)

                                                    Selbst bei der Auflösung habe ich, ehrlich gestanden, nicht für jede Handlung mitbekommen, wo nun die Motivation liegt und wer für was verantwortlich sein soll. Das könnte sich bei einer Zweitsichtung klären - besser wäre es wohl das Buch zu lesen.

                                                    Interessant und clever, aber zu kompliziert.

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