RoboMaus - Kommentare

Alle Kommentare von RoboMaus

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    RoboMaus 07.12.2015, 12:44 Geändert 07.12.2015, 21:53

    Klasse Spiel - leider nur eine mittelmässige Umsetzung. Die Atmo der Vorlage ist gut getroffen: dunkle Gänge, üble Monster, die Mega-Wumme im Versteck, wo man nicht so ohne Weiteres hineinkommt. In der ersten Hälfte kommt das noch ganz gut: Dwayne 'The Rock' Johnson führt seine Truppe mit martialischen Sprüchen in ein Forschungslabor auf dem Mars, wo sich einige Neuzüchtungen verselbstständigt haben. Die Jagd darf beginnen.
    Doch irgendwann läuft sich das tot, im wahrsten Sinne des Wortes. Die Situationen wiederholen sich einfach zu oft, als dass aus diesem ohnehin schon flachen Plot noch Spannung fliessen könnte. Dazu wird es immer hanebüchener (SPOILER): das fette Monster dringt in den Raum ein, alle stehen mit ihren Riesenkanonen herum, aber keiner schiesst - erst nachdem es um die Ecke verschwunden ist, legen sie los......SPOILER ENDE). Das Beste ist noch die fünf-Minuten-Einlage aus dem Spiel, als Traumsequenz eingefügt - wenn schon ballern und Monster zerlegen, dann richtig.
    Weit entfernt von 'Aliens' (1986) und all den anderen Vorbildern, die hier verarbeitet werden.

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      RoboMaus 07.12.2015, 07:54 Geändert 07.12.2015, 21:47

      Es ist schon ein Kreuz mit der Erwartungshaltung, wenn du erst einmal in einer Schublade steckst. Aus den meisten Kommis spricht die Enttäuschung: Dwayne 'The Rock' Johnson, aber kein Actionfilm. Das stimmt bis auf die letzte Viertelstunde, doch ein Actioner braucht 'Snitch' auch nicht zu sein. Der Film ist ein gutes Thriller-Drama, das zügig aufgebaut wird und bis zum Schluss einen starken Spannungsbogen erzeugt, wobei die Action genau im richtigen Moment für ein starkes Finale einsetzt.
      The Rock will seinen Sohn aus dem Knast holen, muss der Staatsanwaltschaft dafür aber einen Drogendealer liefern. So lässt er sich als LKW-Bote in die Szene einführen und merkt bald, dass das kein Zuckerschlecken ist. Darauf baut ein interessanter und spannender Plot auf - die Gefahr ist spürbar und allgegenwärtig. Manche Szenen erzeugen eine knisternde Spannung, weil sie eben nicht in ein Gekloppe oder Geballer münden, oder gleich so beginnen. Es reicht schon, dass der Tod nur ein falsches Wort entfernt ist. Das Risiko wird immer grösser, bis The Rock an einen Punkt kommt, von dem es kein Zurück mehr gibt....
      Von allen Filmen, die ich bisher mit ihm gesehen habe, ist das von seiner schauspielerischen Leistung und vom Plot her einer der besten, wenn auch kein typischer. Von daher in etwa vergleichbar mit Jason Statham in 'Chaos' (2005). Nur wer vorher die Action-Brille abnimmt, oder sie gar nicht erst aufsetzt, hat die Möglichkeit das zu erkennen.

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        RoboMaus 06.12.2015, 18:26 Geändert 06.12.2015, 20:05
        über Ghost

        Koreanische Grusler sind immer gut für ein paar nette Scares und unheimliche Atmo, so auch 'Ghost'. Leider ist der Plot zu simpel und eindimensional, um grösseres Interesse zu entfachen oder zu fesseln, was für koreanische Verhältnisse überrascht (häufig sind die so kompliziert oder verschachtelt, dass man höllisch aufpassen muss, um mitzukommen). Die Story um die vier Mädchen, die eine Fünfte mobben und von einem Geist mit langen, schwarzen Haaren heimgesucht werden, liegt recht schnell wie ein geöffnetes Buch da, das keinerlei Überraschungen mehr bereithält, ausser einem kaum nachvollziehbaren Twist am Ende.
        Dazu kommen erhebliche Längen, die dem Plot phasenweise die Fahrt nehmen und an solchen Stellen die ansonsten gelungene Atmo zerfliessen lassen. Positiv ist, dass der immer wieder im Asien-Horror/Thriller-Genre anzutreffende merkwürdige Humor hier nicht auftaucht. Wer diese Art von Gruslern mag, kann sich 'Ghost' ruhig einmal anschauen, aber viel erwarten darf man nicht.

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          RoboMaus 05.12.2015, 13:01 Geändert 05.12.2015, 13:04

          Liberty am Telefon: "Ich trage keine Unterwäsche - wirst du dich trotzdem konzentrieren können?"
          Die frivole Chefin eines mächtigen US-Waffenproduzenten sieht sich schon bald an einen Hot Dog-Stand gekettet, im Visier des Präzisionsgewehres von Wesley Snipes. Er will die Waffenlobby für den Tod seiner Tochter an den Pranger stellen, bringt von seinem Versteck aus eine Reihe Leute um und sorgt für allerlei Publicity....
          Trotz fragwürdiger Argumente und Handlungsweisen ist das für amerikanische Verhältnisse eine bemerkenswerte Kritik am öffentlichen Zugang zu Schusswaffen und den sich daraus regelmässig ergebenden Tragödien. Auch, wenn das streckenweise aufgesetzt, widersprüchlich und pathetisch wirkt, muss man 'Liberty Stands Still' zugute halten, dass er es ernst meint. Die Kritiken, die das hierzulande verreissen, bedenken nicht, dass dies ein Film von Amerikanern für Amerikaner ist und die Uhren dort anders ticken. Da muss man jede Aktion als unterstützenswert und mutig ansehen, die sich dieser Lobby entgegenstellt.
          Darüberhinaus finde ich den Plot dramaturgisch gelungen - er zieht immer wieder etwas Neues aus dem Hut, das der Handlung eine interessante Richtung gibt, so dass es nicht langweilig wird, obwohl der Film praktisch nur am Hot Dog-Stand und in Snipes Versteck stattfindet (ähnlich zum im selben Jahr erschienen 'Phone Booth', 2002). Wenn auch nicht der grosse Wurf oder das erhabene Drama über die Machenschaften der Waffenlobby, so doch bemerkenswert mutige, gelungene Unterhaltung.

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            RoboMaus 05.12.2015, 11:00 Geändert 05.12.2015, 11:01

            Clint Eastwood und Jeff Bridges in einer Buddy-Road Movie-Komödie mit Heist-Einschlag. Die beiden machen ihre Sache gut (Oskarnominierung für Jeff Bridges!), aber da gibt es nicht viel zu diskutieren: wenn die Blödeleinlagen und dummen Sprüche nicht ankommen, wird es schnell langweilig. Leider überhaupt nicht mein Humor. Was vom Plot noch übrig bleibt windet sich zäh bis zum Finale, das in der letzten Viertelstunde doch noch annehmbare Unterhaltung präsentiert. Wer 'Thunderbolt and Lightfoot' nach zwanzig Minuten noch nicht witzig findet, kann getrost abschalten und eineinhalb Stunden seiner Zeit für einen anderen Film verwenden...

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              RoboMaus 05.12.2015, 08:45 Geändert 07.12.2015, 13:40

              Frau: "Willst du ein Kind von mir?"
              Mann (nach etwas Zögern): "Ja"
              Frau: "Auch wenn es nicht von dir ist?"
              Die Kommunikation endet hier, und die Antwort bleibt jedem (Mann) selbst überlasssen. Ich muss zugeben: das hat mich ein Weilchen beschäftigt....
              'Lola rennt' nutzt die Idee der Zeitschleife in geschickter Weise. Sie muss unbedingt in 20 Minuten 100.000 DM auftreiben und durchlebt diese Zeit dreimal, weil zunächst mehrere Dinge ihren Plan vereiteln und sie es falsch anpackt. Eine fiktive höhere Fügung gibt ihr jedesmal die Chance noch einmal anzufangen und es besser zu machen.
              Das Interessante dabei ist, dass sie sich an das zuvor Erlebte erinnert und auf die Situationen anders reagieren kann, was mit einer Reihe guter Ideen umgesetzt ist. Manchmal auch witzig. Spannung bezieht der Plot aus den wiederkehrenden Situationen, die schiefgelaufen sind, von denen man schon ahnt, dass sie anders gestaltet werden. Aber man weiss nicht wie, und da haben die Macher ein paar Überraschungen auf Lager...
              Ich finde die Story rundum gelungen und ohne Längen kurzweilig umgesetzt......das will schon etwas heissen für einen deutschen Film. Franka Potente macht Laune und ist in deutschen Landen meine Lieblingsschauspielerin - in 'Anatomie' (1999) und Creep (2004) fand ich sie auch sehr stark, und zu Bourne Identity/ Verschwörung/ Ultimatum (2002-2007) wäre sie wohl kaum ohne gute Referenzen gekommen.

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                John Carpenters Erstling: Persiflage oder Hommage an '2001: Odyssee im Weltraum' (1968)? Die Ulk-Einlagen wie der Wasserball als Space-Haustier oder das sinnlose Gequassel aus dem Computer lassen eher an eine Persiflage denken. Ich fand schon '2001' recht langatmig, aber 'Dark Star' ist nur schwer zu ertragen, wenn das Komik-Element nicht ankommt. Wirkt auf mich leider nur albern, dämlich und langweilig, überhaupt nicht witzig.
                Zum Glück hat Carpenter wohl selbst erkannt, dass Komödien und Satiren nicht sein Metier sind, und hat nur zwei Jahre später mit 'Assault on Precinct 13' (1976) sein erstes Highlight abgeliefert.

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                  Auch ein G.A.Romero fing 'mal klein an. Diese von der Idee her wegweisende Produktion beinhaltet schon die wesentlichen Elemente der späteren Zombie-Filme, vor allem die Art, wie sie sich vorwärtsbewegen und in Gruppen auftreten, oder wie sie durch das Fenster greifen und die Frau erwischen. Dafür gebühren schon zwei Bonuspunkte. Allerdings hat mich der Film an sich nicht packen können - er ist eben eine low-budget independent-SW-Produktion von 1968, die über weite Strecken wie ein Stummfilm vom Ende der zwanziger Jahre wirkt. Sowohl von der Mimik, als auch vom Score. Das wirkt doch eine Spur zu aufgesetzt, um Spannung zu erzeugen, und musste auch einem Publium von 1968 schon reichlich antiquiert vorkommen.
                  Über die Story und Darstellung der Untoten sicherlich innovativ, war 'Night of the Living Dead' trotzdem eine Eintagsfliege. Das Zombie-Zeitalter im Kino läutete Romero erst mit seinem zehn Jahre später erschienenen 'Dawn of the Dead' ein, den ich als den eigentlichen, erstrangigen Zombie-Klassiker bezeichnen würde.

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                    RoboMaus 03.12.2015, 09:35 Geändert 03.12.2015, 10:09

                    Bei 'Criminal Intent' kann man sehen, wie nur ein charismatischer Schauspieler eine ganze Serie mitziehen kann. Ohne Vincent D'Onofrio wäre die nur halb so interessant. Am besten hat mir gefallen, wie er die Verdächtigen auf ihre Widersprüche reduziert und sie dann mit seinen trockenen, zynischen Sprüchen in die Enge treibt. In den zehn Jahren der Serie legte er geschätzt 20-30 kg zu, was seine Ausdrucksstärke noch unterstreicht - in jedem Fall seine Präsenz. Do not mess with Vincent....
                    Inhaltlich geht es um das Zur-Strecke-Bringen von Tätern mit rein psychologischen Ansätzen und scharfer Kombinationsgabe. Sehr wichtig ist das Profil des möglichen Täters und das Motiv, dem die Fakten zugeordnet werden. Vom Ansatz her ist 'Criminal Intent' ungefähr das Gegenteil von 'CSI: NY' - es geht nicht um High Tech-Forensik, sondern nur um den Einsatz klassischer Methoden in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft.
                    Auch wenn die Serie hier kaum Beachtung findet (nur fünf Kommis ausser meinem), ist sie doch eine der interessanteren unter den vielen Krimi-Serien, die in der Zeit aus Amerika zu uns hereinschwappten. Die Ansätze zur Lösung der Fälle und die Argumentation sind wohldurchdacht, nachvollziehbar und manchmal auch spannend. Gute Unterhaltung, die nie langweilt - wenigstens bis zur 7. Staffel (2001-2008). Danach wurde Jeff Goldblum als Chefermittler engagiert. Obwohl er seine Sache ordentlich macht, war damit die Luft raus und die Serie de facto am Ende, auch wenn D'Onofrio in der letzten Saffel wieder die Führung übernahm.

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                      RoboMaus 02.12.2015, 23:27 Geändert 02.12.2015, 23:43

                      Der Film ist wirklich schwer einzuordnen - von der Atmo ungefähr wie 'Das Finstere Tal' (2014, wenngleich der in den verschneiten Alpen spielt und nicht im trockenen Westen der USA), auch vom Tempo her ähnlich. Als Horrorfilm würde ich den nicht ansprechen, eher als innovativen Westernthriller mit punktuell hohem Gore-Faktor.
                      Kurt Russell spielt sehr stark. Als Sheriff eines kleinen Prärienestes wird er mit einer Macht konfrontiert, die kalt und unbarmherzig zuschlägt. Mit ein paar Männern macht er sich auf, um der Sache auf den Grund zu gehen. Bis an diesen Punkt ist 'Bone Tomahawk' interessant und unheimlich - man spürt die Präsenz von etwas, weiss aber nicht was es ist und hat auch kein gutes Gefühl bei der Idee es zu verfolgen.
                      Danach verschenkt der Plot für meinen Geschmack sein schön aufgebautes Potential - der Ritt und Marsch der Männer durch die Prärie wird in aller Ausführlichkeit dargestellt, bei minimalem Tempo, wobei kaum etwas Nennenswertes passiert. Gefühlt ist das mindestens ein Drittel eines Films, der über zwei Stunden geht. Das letzte Drittel ist hingegen die stärkste Phase, aber hieraus etwas anzudeuten wäre reines Spoilern.
                      Eine halbe Stunde weniger um die Mitte herum hätte 'Bone Tomahawk' sehr gut getan, allerdings bin ich auch notorisch anfällig für Langatmigkeit. Wem das weniger ausmacht, der könnte hier einen durchgängig sehr starken, interessanten Western finden....
                      Dank an Heckenritter für den Buddy-Tipp :)

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                        RoboMaus 02.12.2015, 15:51 Geändert 02.12.2015, 16:15

                        Um der Entrüstung vorneweg etwas zu begegnen: sechs Punkte heisst bei mir ganz gut, ordentlich, für eine Zweitsichtung geeignet. Wer hier die Neun bis Zehn vergibt, den hat diese Spielberg/Hanks-WKII-Serie hineingezogen, gepackt und wieder ausgespuckt. Bei mir hat sie das leider nicht geschafft, obwohl ich sie im amerikanischen O-Ton angeschaut habe.
                        'Band of Brothers' wirkt inhaltlich wie die zehn-Stunden-Version von Spielbergs 'Private Ryan' (1998), nur, dass die Story nicht aus Sicht der vom Meer kommenden D Day-Truppen erzählt ist, sondern von Fallschirmjägern, die hinter der Küste abspringen. Dabei hält er sich an originale Aufzeichnungen und Berichte von damals (2002) noch lebenden Zeitzeugen, die im 101. Bataillon dabei waren und am Ende bis nach Österreich kamen. Vor jeder Folge und am Ende der Serie kommen die Überlebenden mit ein paar Sätzen zu Wort und kommentieren das im Film zu Sehende. Vom Dokumentarischen her wirkt alles sehr authentisch, wozu Spielberg/Hanks das Ihre beitrugen: den Kriegsschauplatz so realistisch wie möglich darstellen. Wenn das eine Serie über die Mafia wäre, würde man sie treffend als 'Milieustudie' beschreiben.
                        Der Plot wirkt dadurch phasenweise sehr zäh, vor allem in den Folgen 5-7 (von 10), in denen die Soldaten die meiste Zeit im Wald sitzen und manchmal von Nazis beschossen werden. Sonst passiert stundenlang nichts. Die Wunden werden dafür in Grossaufnahme gezeigt: Einschusslöcher im Körper, aus denen das Blut strömt, abgerissene Körperteile, etc. Der Krieg ist grausam, aber muss deswegen auch der Film grausam langatmig sein?
                        Mit der Ausbildung beim Schleifer und dem Eintritt in den Krieg ist der Plot zu Anfang noch interessant und macht Appetit auf die nächste Folge. Das lässt aber schnell nach, und im besagten Mittelteil hatte ich schon Schwierigkeiten mit der Motivation, die nächste DVD einzulegen. Allerdings wird man belohnt, denn die letzten beiden Folgen sind sehr eindringlich und haben mich an manchen Stellen doch noch gepackt.
                        'Band of Brothers' hat in seiner Umsetzung Licht und Schatten, ist aber über weite Strecken zu zähe Kost, um insgesamt als suggestives Meisterwerk für mich wahrnehmbar zu sein. 'Private Ryan' hat mir etwas besser gefallen, weil der Plot flüssiger ist. Auf die Hälfte gekürzt, könnte allerdings 'Band of Brothers' die bessere, interessantere Interpretation des amerikanischen Engagements im europäischen WKII sein, und das wären immer noch fünf Stunden.

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                          RoboMaus 01.12.2015, 19:24 Geändert 01.12.2015, 19:45

                          So mancher, der in den späten Achtzigern etwas auf sich hielt, lief mit einem Don-Johnson-Jäckchen in die Bar ein - natürlich weiss, beige, oder gelb, alles was hell ist (meine war gelb :). Sonny Crockett und Ricardo Tubbs hatten vor allem das eine, das den Nachfolgern in Miami (CSI) fehlte: Charisma. Wer 80er-Settings mag, sollte sich 'Miami Vice' unbedingt anschauen. Diese Serie ist nur zur Hälfte dem Lösen von Kriminalfällen gewidmet - die andere Hälfte dreht sich um das Drumherum: Bars, Rennboote, Chicks, Klamotten, Musik. Mit ein paar Kumpels zogen wir uns das jede Woche rein und machten uns danach in die Bars auf - kaum jemals wurde einer der Fälle diskutiert, sondern nur das Drumherum, wenn überhaupt. Im Auto-Kassettenteil lief die Titelmelodie von Jan Hammer, natürlich volles Rohr und mit heruntergelassenen Scheiben.....
                          'Miami Vice' ist ein Stück Lebenskultur der 80er, das Laune machte - höchstwahrscheinlich ist das nichts für jemanden, der die Serie 2015 zum ersten Mal sieht und nur nach interessanten Kriminalfällen Ausschau hält.

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                            David Carusos Markenzeichen: der gebrochene-Halswirbel-Look :) Ich fragte mich jedesmal, ob der nachts auf der falschen Seite liegt.... Wenn man sich mit den Charakteren angefreundet hat, ist 'CSI: Miami' annehmbare Unterhaltung, aber einmal reicht ganz bestimmt. An dieser Krimi-Serie sind die Plots recht interessant, aber es fehlt vor allem an Charisma - im Nachhinein kann ich kaum noch nachvollziehen, warum ich mindestens zwei Drittel der Folgen gesehen habe. Wahrscheinlich, weil ich 'Won't Get Fooled Again' von 'The Who' (1971) so liebe :)

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                              Damals im Kino in 3D - nach dem schwächeren zweiten Teil hatte ich schon nichts mehr erwartet und wurde überrascht. Heute, nach einer weiteren Sichtung im Heimkino bestätigt sich das: Die Ideen, die im Zweiten fehlen, wurden anscheinend alle in den Dritten gepackt, so dass der Plot wieder bis zum Ende interessant wird. Z.B. (SPOILER), dass Smith sich als Programm innerhalb der Matrix verselbstständigt und es ihm gelingt, in das Bewusstsein von Menschen ausserhalb der Matrix einzudringen - ähnlich wie Neo seine mentale Kraft steigert und auch auf der physischen Ebene einsetzen kann (SPOILER ENDE). Die Grenzen zwischen der Matrix und der echten Welt verschwimmen, was mit starken optischen Effekten umgesetzt wird. Vor allem die Sequenzen, in denen sich Neo blind im Kraftfeld der Maschinen bewegt, finde ich sehr gut. Das erinnert etwas an den ersten Star Trek, wo die Enterprise in Vyger unterwegs ist.
                              Auch dramaturgisch wird einiges geboten - es ist nicht mehr nur das Karate-artige Dauergekloppe von Neo und Smith, sondern es geht um die (SPOILER) Verteidigung und Einnahme von Zion (SPOILER ENDE), in der viele gute Action-Ideen stecken, die atemberaubend umgesetzt sind. So enttäuscht ich wieder nach dem Zweiten war (den ich unmittelbar davor angeschaut habe), so geflasht war ich immer noch nach dem Dritten, wenn auch nicht mehr in 3D.

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                                RoboMaus 30.11.2015, 23:19 Geändert 01.12.2015, 08:28

                                Der Reiz von 'Matrix' (1999) lag in der Innovation, dem Konzept der vollendeten virtuellen Realität und seiner genialen Umsetzung, die die Zuschauer aus den Kinositzen hob. Da bestand die Hoffnung auf eine würdige Fortsetzung, zumal diese schon im ersten Teil mehrmals angedeutet und konzipiert war und somit nicht einfach nur ein nachgeschobenes Franchise sein konnte.
                                Doch was kam dann? Eine seelenlose CGI-Action-Bombe. Allein das erste Drittel vergeht nur mit der Darstellung des tief unter der Erde liegenden letzten Hortes der Menschheit: Zion. Es wird gefeiert und mit markigen Überlebenssprüchen diskutiert, aber es passiert einfach nichts. Danach setzen die Fights ein: Neo gegen Smith in multipler Ausführung, aber worum ging es dabei eigentlich? Egal, damit man nicht zu lange nachdenkt, kommt zur Auflockerung schon die Truckverfolgung à la 'Terminator' oder 'Die Hard' und dann noch ein paar Fights....
                                Leider gingen den Wachowskis die Plotideen aus, deren hinterlassene Löcher sie versuchten mit CGI & Action zu stopfen, und das geht fast immer in die Hose.

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                                  RoboMaus 30.11.2015, 07:45 Geändert 30.11.2015, 13:42
                                  über CSI: NY

                                  Kaum zu glauben, dass die letzte Folge 'Abschied für immer' schon über sechs Jahre her ist. Ich mochte Sinise und sein Team, das uns 2004-2009 in 193 Folgen Woche für Woche starke Unterhaltung präsentierte. Alle habe ich nicht gesehen, aber mindestens vier von fünf. Allein schon das kraftvolle Intro von 'The Who' (Baba O'Riley, 1971) machte jedesmal Laune.
                                  'CSI: NY' ist als Krimi-Serie konzipiert, die vor allem den High-Tech Aspekt bei der Täter-Ermittlung und der Tathergang-Rekonstruktion, sowie der Leichensezierung beleuchtet. Etwa die Hälfte des Sets hat daher diese Labor-Atmo mit viel blauem Licht und weissen Kitteln. Was dort ausgetüftelt wird, ist beeindruckend und erstaunlich schlüssig, wenngleich sich echten Ermittlern bei manchen Dingen wohl die Zehennägel hochrollen. Der Rest ist solide Polizeiarbeit mit spannenden Ausseneinsätzen. Diese Mischung kreiert einen Plot, der immer interessant ist und niemals langweilt. Man hat bewusst auf den überzogenen Eintrag von Soap-Elementen verzichtet - so sind die meisten Folgen wohltuend arm an Beziehungskram, privaten Intrigen und dergleichen. Wenn das auftaucht, nimmt es bis auf die letzte Staffel nie einen zu breiten Raum ein und fügt sich gut in das Gesamtbild. Zum Ende der Serie gerät man mit MacTylors Privatleben leider doch noch auf diese Schiene, was ein deutliches Absacken bewirkt.
                                  Die meisten Folgen bergen in sich abgeschlossene Fälle, aber es gibt auch Themen die sich über mehrere Folgen und sogar Staffeln ziehen und das Niveau noch ein Stück anheben. Für meinen Geschmack ist es völlig unverständlich, weshalb CSI:NY hier mit 5,8/10 abgestraft wird, während z.B. 'Breaking Bad' mit 9,2/10 gehypt wird, aber Geschmäcker sind nun mal verschieden :)

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                                    RoboMaus 29.11.2015, 22:48 Geändert 29.11.2015, 22:50
                                    über Elysium

                                    Optik o.k., SF-Atmo o.k. Sicher alles schön teuer, aber war dann das Geld für das Drehbuch zu knapp gewoden? Die Story, soweit man das so bezeichnen kann, besteht aus einer guten Idee (das Luxus-Ressort in der Erdumlaufbahn) und dem beständigen Versuch gewisser Erdenbewohner, mit der Brechstange dorthin zu kommen. Entsprechen ist der Plot angelegt - da wird in bester CGI-Manier gerannt, geballert und durch die Luft geschleudert, aber von Spannung oder guten Plotideen keine Spur. Noch grösser als die Ressourcenverschwendung der Erdenbewohner im Film ist die des Films selbst - was hätte man mit diesem Bugdet alles machen können (115 Mio. $). Da gefällt mir selbst 'Battleship' (2012) noch besser - dort wird nämlich gar nicht erst versucht, dem Geballer so etwas wie einen Sinn zu verleihen, den man getrost in die Tonne treten kann.

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                                      RoboMaus 29.11.2015, 16:19 Geändert 29.11.2015, 16:24

                                      'Breaking Bad' hat wirklich allgemeines Suchtpotenzial, wenn man sich die Bewertungen so anschaut. In der Tat schlagen die ersten beiden Episoden gut ein - ideenreich, witzig, spannend, wie es den Erwartungen entspricht. Doch der Unterhaltungsfaktor lässt in der dritten Folge deutlich nach. Anstatt um die Crystal Meth-Kocherei geht es fast nur noch um die Krankheit des Chemie-Genies, wie die Familie darauf reagiert und was sonst noch bei denen abläuft.
                                      Was Andere anscheinend anspricht, nämlich das Darstellen der Beziehungen untereinander mit all den kleinen Spielchen und den wiederkehrenden Diskussionen darüber, was nun richtig oder falsch ist, kommt bei mir nur als langweiliges Hin- und Hergeschiebe von Positionen an, das dem eigentlichen Thema des Plots im Wege steht: wie schaffen es zwei grundverschiedene Typen mit ihrem genialen Produkt in die Drogenszene einzudringen, dort einen Platz zu erobern und zu behaupten? Das reicht doch schon für eine gute Story. Sehr schade, dass hier zwei oder drei Stories nebenherlaufen, denen zwar ein grosser Raum zugeteilt wird, die aber nur diesen Soap-Kram auf den Bildschirm befördern.
                                      Leider bleibt es so in der Vierten, auch in der Fünften, wonach ich schon an den Ausstieg dachte. Doch die Sechste führt zur Wiederbelebung des Plots und macht ungefähr dort weiter, wo die Zweite aufgehört hat. Die letzte Folge der ersten Staffel hat beinahe wieder das Niveau des Anfangs und lässt für die nächste Staffel hoffen. Zurecht?

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                                      • Das war bei mir schon immer unter 'Fantasy-SF' abgelegt, Synonym 'Space Opera'.

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                                        • 8 .5
                                          RoboMaus 29.11.2015, 07:40 Geändert 19.02.2016, 17:07

                                          Neun Jahre beglückten uns Mulder & Scully jedes Jahr mit einer neuen Staffel 'Akte X' von 1993-2002 - inzwischen ist die Serie Kult (MP). Wann immer es möglich war, sassen wir vor der Kiste, um den neuesten Fall der beiden Ermittler zu sehen. Eine Leichtgläubige sagte manchmal "das passiert aber nicht wirklich, oder?!" - ja, das Fernsehen kann schon eine ungeheure Suggestivkraft haben :)
                                          Der Reiz der Serie liegt u.a. im antagonistischen Auftreten der Hauptcharaktere: Auf der einen Seite Mulder als intuitiv vorgehender Ermittler, der übernatürliche Phänomene und Aliens für eine Realität und mögliche Erklärung für gewisse Tatumstände hält, auf der anderen Scully, die Übernatürliches ausschliesst und für alles eine rationale Erklärung sucht. Der Grundtenor ist, das Mulder meistens näher an der Wahrheit liegt, Scully aber trotzdem nicht von ihrer Sichtweise abrückt. Sehr realistisch :)
                                          Die meisten Folgen sind in sich abgeschlossen und behandeln alle Arten paranormaler Aktivität; manche bauen aufeinander auf und verfolgen ein Thema durch alle Staffeln: die Regierung hat einen Deal mit Aliens, den sie unter allen Umständen geheim halten will, dessen Auswirkungen aber immer wieder den Weg von Mulder & Scully kreuzen, bis sie schliesslich merken, dass sie selbst involviert sind.....
                                          Mich erstaunt, dass den Machern auch über Jahre die Ideen nicht ausgingen. Jede Folge ist interessant, wohldurchdacht und machmal spannend - Widersprüche oder Logiklöcher sind eher selten. 'Akte X' ist nicht nur gute Unterhaltung, sie regt auch zum Mitdenken an. Der Plot baut häufig ein Rätsel auf, dessen Lösung nicht auf der Hand liegt. Dabei ist nicht unbedingt die wichtigste Frage 'wer', wie in normalen Krimis, sondern 'wie', und man folgt gespannt der Auseinandersetzung von Mulder & Scully, die nie einer Meinung sind.
                                          So gut die Serie unterhält, so enttäuschend empfand ich den Kinofilm (1998) - zum Glück kehrte man zur Serie zurück, um endlich die Wahrheit ans Licht zu bringen....

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                                            Wenn es einem egal ist, was in der Fortsetzung passiert, ist das schon kein gutes Zeichen für eine Serie. Aber so war es bei allen Folgen der ersten Staffel von 'The Walking Dead', die bei mir wie 'Dschungelcamp' mit Zombie-Feeling ankamen. Dazu kommt, dass der Anfang in schamloser Dreistigkeit von '28 Days Later' (2002) kopiert ist. Genausowenig, wie mich Dschungelcamp interessiert, gibt es mir etwas, den Leuten bei ihren Auseinandersetzungen, beim Angeln oder sonstigem Zeitvertreib zuzusehen, der nur langweilt und nullkommanull zum Spannungsaufbau beiträgt. Da schaufelt einer ein simples Loch und bekommt dafür noch eingeschenkt?? So einen Schwachsinn habe ich sonst nur beim Grabenausheben in der Bundeswehr erlebt. Die Protagonisten sind durch die Bank uninteresssant und hätten sich von mir aus alle den Schädel einschlagen können...
                                            Die Folgen sind auch von zu vielen Unstimmigkeiten durchzogen, die in der Summe irgendwann meine Nerv-Schwelle überschritten. Kleines Beispiel: (SPOILER) Es wird sich um eine 'wissenschaftliche' Erklärung bemüht, was im Gehirn während der Zombiefizierung passiert. Nur noch der tiefliegende Hirnstamm ist aktiv, der Rest ist abgestorben (SPOILER ENDE). Merkwürdig, dass Zombies dann überhaupt mit einem Schuss in ein schon totes Gehirn erledigt werden können, der in den allermeisten Fällen den Hirnstamm verfehlt. Wenn diese 'Wissenschaft' nur einen Funken Sinn machen würde, müssten die Zombies trotzdem weiterlaufen (hey, das wäre doch endlich etwas Neues).
                                            Die Auseinandersetzungen mit den Zombies, sowie deren Darstellung, sind zwar klassisch-gut und teilweise auch spannend, aber da ist nichts, was nicht schon in Dutzenden anderer Zombie-Filme zu sehen gewesen wäre. Von daher, und vor allem von dem Plot, der drumherum konstruiert wurde, ist das zu dünn und zu langweilig.

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                                              über Arrow

                                              Robin Hood im Grossstadtdschungel - ein Mann, der die Bösen zur Rechenschaft zieht und zum Dank von der Polizei gejagt wird. Die Idee hat mir von Anfang an gefallen, wenn sie auch in keinem der Elemente neu ist und wie eine Mischung aus Batman und James Bond wirkt. Auf die Umsetzung kommt es an, und die ergibt sehr gelungene Unterhaltung. Letztendlich ist es das, was überzeugt, denn das intellektuell ausfüllende Werk mit Botschaft dürfte hier wohl keiner erwarten.
                                              Jede Folge erzählt eine interessante und ideenreiche Story mit einer ausgewogenen Mischung aus Intrigen, Schmalz, Spannung und Action, die Appetit auf die Fortsetzung macht. Besonders gefallen hat mir der eingeflochtene Werdegang vom Weichei zum gestählten Helden, der in vielen kleinen Rückblenden erzählt wird und den Plot schön auflockert. Auch das Katz- und Mausspiel mit der Polizei hat einiges für sich.
                                              Im Verlauf der zweiten Staffel gehen den Machern leider die Ideen aus - die Stories sind kaum noch so interessant. Man hat den Eindruck, dass sich 'Arrow' im Kreis dreht und nicht mehr vorwärts kommt. Ausserdem bekommt der Rächer Gewissensbisse und fährt nur noch 'humane' Aktionen. Man wollte wohl von dem Image wegkommen, dass die Serie Lynch-Mord als akzeptable Lösung für Bereiche propagiert, in denen die Polizei versagt oder Korruption die Schuldigen schützt. Das mag ein moralischer Punktgewinn sein, aber keiner für 'Arrow', dem zusätzlich zu den Ideen auch noch der Biss abhanden kam. Daher hatte ich das Interesse verloren und mir den Rest der zweiten, sowie die dritte Staffel geschenkt. Vielleicht steige ich bei der Vierten wieder ein :)

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                                                RoboMaus 27.11.2015, 08:30 Geändert 06.02.2018, 09:04

                                                Endlich hielt ich sie in Händen: die fünf Silberlinge der ersten Staffel von 'The Wire'. Was musste das für ein Werk sein - 8,9/10 Community, und von den drei MP-Freunden, die es bewertet haben, sage und schreibe 10/10. Es hieß, der Plot sei komplex, nicht einfach zu folgen (das hat man schließlich genug in diesen Wischi-Waschi-Serien), aber ebenso genial. Um bloß nichts falsch zu machen und das Verständnis zu fördern, hatte ich die MP-Übersicht nebenher offen, sind doch hier die Hauptcharaktere schön dargestellt. In der Tat war das hilfreich und eröffnete den vollen Durchblick. Irgendwie...........zu voll, denn nach der ersten Folge hatte ich das Gefühl, nichts gesehen zu haben. Konnte das sein? Eine uninteressante Story, überhaupt nicht spannend, dazu noch völlig humorlos (es könnte ja wenigstens witzig sein)? Nach einer dreiviertel Stunde sagte meine Frau "ich geh' lieber 'was lesen" und ließ mich mit meinem Schicksal zwar allein, aber in der Gewissheit, dass ich nicht der einzige war, bei dem langsam Zweifel aufkamen.
                                                Doch was ist schon eine Folge? Die zweite wird Licht in dieses Dunkel bringen, wirkte aber genau wie die erste. Allmählich beschlich mich das Gefühl ärgerlicher Zeitverschwendung, so dass ich mich entschloss, ein paar Folgen zu überspringen. Die sechste und schließlich die zwölfte Folge erhärteten das unveränderte Bild: 'The Wire' hat im Wesentlichen Züge einer dialoglastigen Milieustudie, die lediglich Polizeiinterna und die Szene der farbigen Drogendealer, sowie deren Verbindungen bis in die Politik beleuchtet. Hier geht es nicht darum, eine clevere Story aufzubauen, Spannung zu erzeugen, oder mit Action zu unterhalten. Der Zuschauer darf teilhaben an Überwachungen und sonstiger Polizeiarbeit - es ist beinahe wie ein Buch zu lesen: man wird nicht unterhalten, sondern muss selbst dafür sorgen. Wem das nicht gelingt, der wird sich hier schnell langweilen und aussteigen. Ich, für meinen Teil, lese lieber ein Buch.

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                                                  RoboMaus 26.11.2015, 18:58 Geändert 18.07.2017, 07:37

                                                  Eine Westernserie um den Ocean-to-Ocean Eisenbahnbau nach dem Bürgerkrieg mit gelungener, dreckiger Atmo - etwa wie in den Italowestern der sechziger Jahre. Nicht zufällig wirkt die Hauptfigur Cullen Bohannan wie Clint Eastwood, einschliesslich halbgerauchtem Zigarillo im Mundwinkel. Auch die Härte ist stellenweise erstaunlich - da fliegt schon einmal ein abgetrennter Kopf durch das Zelt, wenngleich solche Szenen eher selten sind und, gemessen am Gesamtauftritt, die weit herausragenden Spitzen eines ansonsten eher milden Westernsettings repräsentieren.
                                                  Die Protagonisten sind scharf gezeichnet, wirken glaubhaft und verkörpern einen ideenreichen Plot, in dem für meinen Geschmack aber zu viele kleine Stories nebenher laufen. Es wäre besser, man hätte die Themen auf die Hälfte reduziert und konsequenter verfolgt, mit einer höheren Gundhärte ähnlich der Italowestern. So wirkt 'Hell on Wheels' über weite Strecken wie unterhaltsame, leichte Kost, bei der man versucht fehlende Action/Härte mit punktuellen Gore-reichen Einlagen wettzumachen. Die interessante Handlung um den Eisenbahnbau, die Probleme der Leute untereinander und mit den Indianern setzt sich in jeder Folge fort und macht immer Appetit auf die Nächste. Sie weiss manchmal auch mit Witz zu überzeugen.
                                                  Bei den einzelnen Episoden der ersten Staffel, auf die sich dieser Kommi bezieht, gibt es qualitative kaum Unterschiede - ich hätte jede einzelne mit 6-7,5/10 bewertet, so dass hier durchweg ordentliche Unterhaltung geboten wird. Für Westernfreunde ein Muss.

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                                                    RoboMaus 25.11.2015, 19:56 Geändert 25.11.2015, 20:37

                                                    Nach der Beigesterung, die aus vielen Kommis hier sprüht, musste ich als SF-Fan endlich auch einmal bei 'Doctor Who' vorbeischauen. Eine Serie, die seit über 50 Jahren von der BBC produziert wird, lässt auf eine solide Gemeinde schliessen, aus der etliche die 5. neue Staffel (2010) empfehlen, bei MP als 31. Staffel geführt. Darauf bezieht sich der Kommi.
                                                    Ein ausserirdischer Zeitreisender in Menschengestalt, der meistens die Erde vor Bedrohungen in Alien- oder anderer Form rettet. Am meisten stört mich dabei diese altbackene Albernheit, die alle Episoden durchzieht und von vielen wohl als (britischer) Humor wahrgenommen wird. Für mich leider keine Lacher. Das wirkt für mein Empfinden eher den SF-Elementen entgegen, die im Plot keine Spannung aufbauen, weil das nicht ernst genommen werden kann (und sich wohl selbst nicht ernst nimmt). Ich schätze, das kann man nur gut finden, wenn die Mischung aus Humor und SF den eigenen Geschmack trifft - jedes für sich ist weder Fisch noch Fleisch. Allerdings sind einige der Ideen wirklich interessant und könnten eine gruselige SF-Stimmung erzeugen, wenn das ernster und mit etwas mehr Biss umgesetzt wäre, wie z.B. die Doppelfolge mit den lebenden, todbringenden Statuen.
                                                    'Doctor Who' ist zwar solide Unterhaltung, konnte mich aber nicht begeistern - wiederholt anschauen würde ich das auf keinen Fall.

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