RoboMaus - Kommentare

Alle Kommentare von RoboMaus

  • 6 .5

    Da laust mich doch der Affe - was für ein übles Spiel. Die starke Story braucht zwar recht lange bis sie ins Rollen kommt, aber dann hält sie einiges auf Lager. Ich dachte noch nach einer dreiviertel Stunde, dass das ein ziemlich ideenloser Plot ist, der nur belanglosen Ehekram aufkocht und daraus eine Mordstory konstruieren will. Nach und nach entwickelt er sich dann zu einem klassischen Psychothriller mit unerwarteten Wendungen und der Offenlegung eines perfiden Planes. Es gibt ein paar Probleme mit der Stimmigkeit, die aber nicht so gravierend sind, dass sie 'Gone Girl' abwerten würden. Dazu hat hat der Plot auch Züge einer Mediensatire, die jedoch eher kritisch als witzig daherkommt. Das Ende finde ich nicht überzeugend und etwas enttäuschend: (SPOILER) Es ist kaum vorstellbar, dass sich jemand mit solch einer Situation arrangieren kann, weil ständig zu befürchten ist, dass einer den anderen beseitigen oder übel austricksen wird. Das Arrangement, das hier skizziert wird, hat ungefähr die Stabilität einer Kugel, die auf einer anderen Kugel liegt. Eine richtig gute Idee, mit der sie ihn (oder er sie) dauerhaft ablinkt, hätte mir besser gefallen (SPOILER ENDE). Trotzdem ein starker Film - mit einer halben Stunde weniger am Anfang und einem besser durchdachten Ende wären es 8/10oder mehr.

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      RoboMaus 01.11.2015, 11:13 Geändert 01.11.2015, 11:41

      Coen-artiger Humor meets Infizierten-Horror. 'The Signal' beginnt interessant mit der Idee, dass über Fernseher und Telefone ein Signal verbreitet wird, das Menschen zu halluzinierenden Bestien macht. Die fallen prompt übereinander her, bevorzugt mit Baseballschläger und Hochdruck-Stahlbehälter. Nachdem die Idee eingeführt ist, driftet der Plot in eine Art Kammerspiel ab, worin sich ein paar Typen gegenseitig belabern oder, besser, bekreischen und den Schädel einschlagen. Zwischendurch sitzen sie nebeneinander bildfüllend auf dem Sofa und schauen behämmert in die Kamera.
      Für mich nicht witzig, nicht spannend, dafür langweilig, sinnentleert und abstossend.
      Den Begriff 'Humor' habe ich Eingangs nur benutzt, weil ich weiss, dass andere das witzig finden. Wer Coen-Werke oder Filme wie 'Birdman' (2014) mag, und auch dem Slasher-/Zombiegewerbe nicht abgeneigt ist, wird 'The Signal' sehr wahrscheinlich mögen.

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        RoboMaus 01.11.2015, 08:44 Geändert 01.11.2015, 08:50

        ....und das Komplott geht weiter. Im letzten Teil der Trilogie, der besser 'Auflösung' heissen sollte, erfährt man, wer von der schwedischen Seite hinter dem Komplott gegen Lisbeth Salander steckt, wie es aufgezogen wurde und schliesslich demontiert wird. Vieles davon deutet sich bereits im zweiten Teil an und wird hier ausgebaut. Lisbeths Verbündeter, der Journalist Blomqvist hat die wesentlichen Fakten zusammen und will die Sache öffentlich machen, was natürlich einigen Leuten nicht passt, die entsprechend aktiv werden. Doch die Guten bekommen unerwartet Hilfe....
        Wie die ersten beiden Teile kommt mir auch der dritte Teil zu langatmig inszeniert und inhaltlich nur phasenweise interessant vor. Um die Mitte herum stand die Bewertung bei 4,5/10, aber die starke Phase zum Ende hin wertet den Gesamteindruck wieder auf. Was ich überhaupt nicht nachvollziehen konnte (SPOILER): Lisbeth nagelt die blonde, schmerzfreie Kampfmaschine mit einem Nagelschussgerät durch die Füsse/Stiefel am Boden fest, und er schafft es über Stunden nicht, davon loszukommen? Zudem schiesst sie ihm noch einen geschätzt 15 cm-Nagel in den Kopf, ohne Wirkung? (SPOILER ENDE) Auch wenn der keinen Schmerz verspürt, sollte ihm dabei das Licht ausgehen.
        In der Gesamtschau wäre es für meinen Geschmack besser gewesen, die wesentlichen Inhalte aller drei Teile in einen Film zu packen, der die 2 ½ Stunden läuft. Dadurch wäre viel Leerlauf vermieden und die Story könnte so interessant dargestellt werden, wie sie es eigentlich verdient.

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          RoboMaus 31.10.2015, 17:31 Geändert 31.10.2015, 20:05

          Stephen King - 'Es' verschaffte mir beim Einschlafen regelmässig ein mulmiges Gefühl. Da war ich schon dreissig und hatte fast alles gesehen, was bis Mitte der Neunziger im Horrorfilm Rang und Namen hat. Die Suggestivkraft seiner Feder ist überwältigend, aber die filmische Umsetzung seiner Werke gelingt nur selten annähernd so beeindruckend, selbst wenn King das Drehbuch schreibt. Oder gerade deswegen? Das Buch zu 'Sturm des Jahrhunderts' habe ich nicht gelesen, kann mir aber gut vorstellen, dass der Unterschied zum Film hier ähnlich ist wie bei 'Es'.
          Woran krankt es? Zum einen ist es nur schwer möglich, die Horror-/Phantasiebilder, die King beim Leser induziert, im Film mit Effekten umzusetzen, schon gar nicht in einer budgetarmen Fernsehproduktion Ende der 90er Jahre. Zum anderen scheint King als Drehbuchautor nicht zu verstehen, dass die Details, die er versucht umzusetzen, den Zuschauer nicht in der Form erreichen können wie das geschriebenen Wort. Im Buch unterhält man sich selber, lässt die eigene Phantasie arbeiten, will ständig wissen wie es weiter geht, während man im Film eher unterhalten werden will.
          Entsprechend läuft 'Sturm des Jahrhunderts' mit vier Stunden deutlich zu lang. Die in drei Folgen aufgeteilte Story hat zu viel Leerlauf, beispielsweise (SPOILER), wenn der üble Fremde einen nach dem anderen im Dorf kalt macht, um seine Macht zu demonstrieren, wobei er dazu nur in seiner Zelle sitzt (SPOILER ENDE). Der Plot tritt damit vor allem in der mittleren Phase lange auf der Stelle. Dazu ist er recht eindimensional - es wird kaum beleuchtet, weshalb die Leute sterben müssen, obwohl der Fremde für jeden einen guten Grund hat. Vor allem bei der Laufzeit hätte ich mir gewünscht, dass deren üble Moral wenigstens ein paar Minuten skizziert wird, bevor sie dafür büssen. Noch enttäuschender ist, (SPOILER) dass ausgerechnet der pädophile Pfarrer davonkommt (SPOILER ENDE).
          Es gibt wohl keinen Film, der soviel Plastikschnee einsetzt wie dieser, wobei an alles gedacht wurde (Häuserdächer, Simse, etc. - eines dieser überzogenen Details). Ein Viertel davon hätte auch gereicht, und wenn man dazu den Plot auf die Hälfte reduziert, hätte man das freigesetzte Budget z.B. für bessere Effekte verwenden können.
          So bekommt man eine gute Story, vor allem zum Ende auch spannend, die aber durch viele unnötige Längen insgesamt ins Mittelmass abrutscht. In zwei Stunden verpackt und mit mehr Geld für die CGI wäre die Bewertung mindestens 7/10.

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          • 5 .5

            So richtig warm werde ich mit der Millenium-Trilogie nicht. 'Verdammnis' finde ich ungefähr so interessant wie den ersten Teil 'Verblendung', aber was mich in beiden Fällen von einer besseren Bewertung abhält, ist unter anderem der zähe Produktionsstil. Dazu werden Themen angerissen, die kaum weiterverfolgt werden, was es nicht einfacher macht, dem eher kompliziert aufgebauten Plot zu folgen. Anfangs macht es den Eindruck, dass es in diesem Zweistünder um Zwangsprostitution geht, aber das Thema wird nur oberflächlich behandelt und schnell fallengelassen. Es geht eher um das Aufdecken von Verflechtungen in den schwedischen Behörden, sowie eines Komplotts gegen Lisbet Salander und darum, den Kopf der Bande ausfindig zu machen. Ähnliches gilt für den angerissenen Amphetamin-Import aus Osteuropa und die Verteilung, von derselben Bande organisiert. Was die filmische Verarbeitung von Zwangsprostitution angeht, könnte man 'Taken' (2008) als das krasse Gegenteil von 'Verdammnis' ansehen, in allen Belangen - dort ist das Thema durchgehend eng im Plot eingeflochten, geradlinig, mitreissend und spannend inszeniert.
            'Verdammnis' bietet interessante, akzeptable Unterhaltung, müsste sich für meinen Geschmack aber mehr auf nur ein Thema konzentrieren und dieses konsequenter, spannender verfolgen.

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            • 5 .5

              Mit Bibelsprüchen gegen Zombies, oder in diesem Fall: Infizierte, die zu Dämonen der Hölle werden. Logisch, sonst würden die Sprüche auch nicht funktionieren. 'REC 3' setzt nur am Anfang die Found Footage-Tradition der vorherigen REC-Filme fort. Nach einer halben Stunde übernimmt die gewohnte Kamera das Bild, und der Plot wird zu einem durchschnittlichen Zombie-Gemetzel. Vor allem zum Ende hin wird es auch ein bisschen kitschig und (eher unfreiwillig) trashig.
              Es gibt aber auch ein paar gute Ideen, von denen eine wirklich köstlich ist (SPOILER): beim Opa wirken die Bibelsprüche nicht, weil er sein Hörgerät ausgeschaltet hatte - dumm gelaufen. Mann, hab ich gelacht (SPOILER ENDE). Leider gab es von solchen Einfällen zu wenige, aber als (stellenweise) amüsanter Zombiefilm mit hohem Gore-Faktor reicht der allemal für eine Sichtung. Aber nur eine.

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                RoboMaus 30.10.2015, 12:43 Geändert 30.10.2015, 19:48

                Warum nicht wieder Found Footage-Mystery/Grusler? Noch dazu einer, der einige gute, respektierte Meinungen hat, obwohl die Community den eher nicht so toll findet. Da war ich doch etwas überrascht, dass 'Katakomben' in der ersten Stunde nur eine abstruse 08/15 Story bringt, so etwas wie Indiana Jones für Arme im Wackelkamera-Format. Es ist wirklich immer dasselbe: Jung-Archäologe weiss es besser als alle anderen, krabbelt in irgendwelchen Höhlen oder Tempeln herum, findet das Superteil mit geheimen Inschriften (natürlich kurz bevor alles zusammenstürzt), die zu einem noch dolleren Superteil und Megageheimnis führen. Das Ganze im unvermeidlichen 'Aramäisch'. Hat hier jemand befürchtet, dass der Superstein mit magischen Kräften fehlt? Oder, dass die Falle vor der obligatorischen Schatzkammer vergessen wurde? Nicht doch, ihr könnt aufatmen. Bis dahin wirkt der Streifen auf mich einfallslos und öde, schon gar nicht spannend.
                Erst in der letzten halben Stunde entwickelt der Plot wenige gute Ideen und wird etwas gruselig, bleibt aber auch hier weitgehend im 08/15-Bereich. Es gibt keinen Twist, keine Überraschung oder Szenen, in denen so etwas wie Rafinesse steckt. Fast alles, was hier geboten wird um Spanung/Grusel zu erzeugen, ist wildes Rumgerenne und billige (Jump-)Scares. Erst ganz am Schluss wird die beste Idee umgesetzt (SPOILER): die oben-unten verkehrte Welt. Leider ist der Film dann aus und endet damit, dass sie wieder in gewohnter Umgebung sind. Hä? Du steigst aus der Hölle in eine verkehrte Welt, und alles kommt in Ordnung, indem die Kamera vertikal um 180° schwenkt? Wenn der Streifen einen Funken Konsequenz hätte, dann wären die Katakomben nur der Vorhof..... (SPOILER ENDE).
                Manchmal ist es doch besser mit der Masse zu gehen, als das Rad neu erfinden zu wollen :)

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                  RoboMaus 30.10.2015, 07:32 Geändert 17.02.2017, 14:22

                  Im schwedischen Original von 'Verblendung' überzeugen vor allem die Schauspieler, allen voran Noomi Rapace, die den geschundenen Charakter ausgezeichnet spielt. Sehr stark, wie sie (SPOILER) ihren Peiniger fertigmacht und ihre Freiheit durchsetzt SPOILER ENDE). Da könnte man meinen, Schweden besteht zur Hälfte nur aus Perverslingen und kranken Egomanen.
                  Stieg Larssons Story ist gut, aber die Erzählweise wirkt monoton und schleppend. Es passiert zu wenig in diesem Film, der dadurch manchmal langatmig wird und über die vollen 2 ½ Stunden einiges an Stehvermögen abverlangt - zuviel für meinen Geschmack. Etwas Spannung kommt leider erst ganz am Ende auf. Wenn doch etwas passiert, sind es überwiegend Vergewaltigungs- und Folterszenen, die ich nicht brauche.
                  Die US-Version mit Daniel Craig hat zwar die gleiche Spieldauer und auch ihre Längen, ist aber insgesamt etwas straffer und interessanter inszeniert, so dass die Story besser zur Geltung kommt. Man könnte auch sagen: mehr auf Mainstream getrimmt, aber das ist in diesem Fall kein Fehler, auch wenn Noomi Rapace überzeugender spielt als Rooney Mara.

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                    RoboMaus 29.10.2015, 18:42 Geändert 29.10.2015, 18:58

                    Habe 'Happy Tree Friends: Vol.1: First Blood' vor Jahren auf einer CD bekommen, wo 14 dieser Mini-Episoden à 2 min drauf sind, jedesmal mit derselben Vorspannmelodie. Dass der über zwei Stunden geht, wusste ich gar nicht, aber die Melodie nervt schon nach dem dritten Mal - da ist immer kurzes Vorspulen angesagt. Von diesen 14 Episoden fand ich zwei wirklich gut (#1 ist die, in der sie Zahnarzt spielen - wirklich zum Schreien), den Rest o.k.. Zwei Stunden am Stück würde ich mir das nicht anschauen, aber eine halbe Stunde in gewissen Abständen ist o.k.
                    Der Comic-Splatter-Humor ist recht derb und schwarz - gewiss nicht jedermanns Sache, aber ich kann mir einige Buddies vorstellen, bei denen der zündet. Er lebt vom Kontrast, dass immer erst eine heile Welt vorgestellt wird, die sich innerhalb einer Kurz-Episode nach und nach in ein Horror-Szenario verwandelt. Manche der Ideen sind wirklich gut und hätten auch Potential für eine echte Horror-Persiflage.
                    Die Kommis hier vermittlen das übliche Bild, wenn sich Filme überwiegend auf den Humor reduzieren. Unverständnis oder Jubeln, wobei sich gegenseitig z.T. beschuldigt wird: man hätte keinen Humor, wenn man darüber nicht lachen kann, oder die anderen wären krank, weil sie über so etwas lachen. Ich denke, dass Humor sehr indiviudell ist und sich bei manchen Auffassungen nicht einmal überschneidet. So etwas braucht man eigentlich nicht zu diskutieren. Kinderpornos und Snuff-Videos: Das ist krank.

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                      über Matrix

                      Als sich die Neunziger dem Ende neigten, war man von einem Jahrzehnt aussergewöhnlicher Filmkunst geküsst worden. Nicht wenige meinen, dass diese Zeit der bisherige Höhepunkt des Filmschaffens war, und dem schliesse ich mich an. Gerade, als man bereits satt und zufrieden der Jahrtausendwende entgegensah, und im Geiste noch einmal Arnie als T-800 mit Daumen hoch im Stahlkessel versank, oder Spielbergs Dinos vorüberliefen, erschien ein Film, der dem SF-Genre eine weitere Krone aufsetzte: 'Matrix'.
                      Ich kenne keinen, der damals nicht geflasht aus dem Kino kam. Allein die Story der Wachowskis ist umwerfend gut durchdacht, aber auch bedrohlich und angsteinflössend. Niemals vorher, und nach meinem Dafürhalten auch nicht danach, wurde virtuelle Realität mit solcher Suggestivkraft auf die Leinwand gebracht. Heute weiss fast jeder, worum es in 'Matrix' geht, auch wenn er den Film nicht gesehen hat. Damals hatte man keine Ahnung, was ein grosser Vorteil war, denn man erkennt erst im Verlauf des Films, in welcher Ebene die Realität liegt und wo der Feind wirklich sitzt. Die Erkenntnis, wie und wozu die virtuelle Realität erzeugt wird, lässt einen schaudern. Neo hat die Kapsel gewählt: willkommen in der Realität und in einem SF-Film, der sein hohes Niveau an diesem Punkt noch weiter steigert.
                      Was in 'Terminator 2' (1991) noch ein rein physischer Kampf der Maschinen ist, entwickelt sich in 'Matrix' zu einem Kampf mittels Gedankenkraft, der alle bisherigen Vorstellungen sprengt. Die Auseinandersetzung mit dem allmächtigen, weltbeherrschenden Elektonenhirn läuft sowohl in der physischen, als auch auf der metaphysischen Ebene ab. In mitreisssend phantasievoller und spannender Form eröffnen sich ständig neue Facetten der Bedrohung, die Neo und den Widerstand ausschalten will. Es gibt kaum eine Minute Verschnaufpause. Dazu kommt eine CGI, die auch heute nichts zu wünschen übrig lässt - da lassen die Wachowskis nichts auf sich kommen. Science Fiction at its best.
                      Ich kann jedem nur empfehlen, den nicht im Fernsehen anzuschauen, sondern die BluRay oder DVD zu besorgen und das Heimkino anzuwerfen. "Wach auf, Neo!"

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                      • 5 .5

                        Yo Bro, was geht, Bro. Boah, Alter - Bro, Alter - Bro, Alter - Bro.
                        Yo Bros, so klingt das, wenn sich zwei wirklich gut verstehen. Die durchgeknallte Verarsche von Buddy- und Cop-Filmen macht dort weiter, wo '21 Jump Street' (2012) aufgehört hat, nur leider eine Spur flacher und etwas dicker aufgetragen. Egal, ob einer den zweiten mag oder nicht - der ersten Teil finden fast alle besser. Wem der schon nicht gefallen hat, braucht sich den den zweiten gar nicht erst zu geben. Ich finde den noch o.k., aber einmal reicht. Entweder du lachst über die Gags oder eben nicht - da gibt es kein gut oder schlecht. Nur, die nächste Fortsetzung sollte nicht noch weiter absacken....

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                          RoboMaus 27.10.2015, 17:15 Geändert 28.10.2015, 10:54

                          Dwayne Johnson - der Mann für Fantasy-Action B-Movies, zur Geburtsstunde der ägyptische Dynastien, 500 Jahre bevor die grossen Pyramiden gebaut wurden. Um Archäologie im Stile von Indiana Jones geht es hier nicht, eher um leichte Action mit Muskeln, Titten und CGI-Monstern im billigen History-Fantasy-Abenteuer Setting. Der Plot haut einen nicht vom Hocker, aber das ist auch nicht zu erwarten.....was soll man zu so einem 08/15er noch schreiben? Vielleicht der Vergleich mit 'Die Mumie' (1999), den die meisten hier bringen, der aber bei mir weniger günstig ausfällt: 'The Scorpion King' ist eher ein müder Abklatsch, ein gutes Stück entfernt von der Originalität, Spannung und Witz, die 'Die Mumie' für mich zu einem sehenswerten Film machen, den ich mir öfter ansehen kann. Für 'The Scorpion King' reicht eine Sichtung völlig aus.

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                            RoboMaus 27.10.2015, 09:50 Geändert 27.10.2015, 10:11

                            Eine feine Leistung von Kevin Bacon in diesem Sozialdrama. Als verurteilter Kinderschänder wird er aus dem Knast entlassen und soll mit einem Arbeitsplatz im Sägewerk resozialisiert werden. Doch irgendwann weiss jeder über seine Vergangenheit Bescheid, was zu Verbitterung und Drangsalierung führt. Dazu kämpft er auch noch mit sich selbst, denn als ‚geheilt‘ wurde er nicht entlassen.
                            'The Woodsman‘ optioniert für Toleranz und ist so aufgebaut, dass er eher Mitgefühl für Kevin Bacon erzeugt, doch kann man es den Arbeitern verübeln, wenn sie sich gegen ihn stellen? Was würde man selbst in dieser Situation machen, wohl wissend, dass die Rückfallquote nicht gering ist? Selbst wenn sie sehr klein wäre, wie würde man mit der Unsicherheit umgehen, dass es überhaupt eine Rückfallquote gibt? Vor allem, wenn man Kinder hat?
                            Sicher hätte niemand ein gutes Gefühl dabei. Man muss auch damit rechnen, dass es immer Leute gibt, die diese Situation nicht akzeptieren und mehr oder weniger üble Massnahmen ergreifen (zusammenschlagen etc.). Würde man ihn dann unterstützen, ihn verteidigen, ihm helfen? Niemand will einen psychisch Kranken dieser Art, eine tickende Zeitbombe in seiner Umgebung, auch wenn er selbst tapfer dagegen kämpft. Eine Lösung könnte ein dauerhafter Aufenthalt in einem Heim sein, und dass dort Arbeitsplätze aufgebaut werden. Die im Film propagierte Resozialisierung erscheint mir sehr riskant und praktisch kaum durchführbar.

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                              RoboMaus 26.10.2015, 22:29 Geändert 22.02.2022, 13:23

                              Ein Film, der die Abgründe von Prostitution sowie Traumatisierung durch den (Vietnam-)Krieg aufzeigt und der allein schon damit Aufmerksamkeit verdient..... Einer der Klassiker, deren Namen man schon so oft gehört/gelesen hat, dass man kaum glaubt, den noch nicht gesehen zu haben. Seit einer Ewigkeit aufgeschoben, weil die Beschreibung ein zähes Werk vermuten lässt, das hohes Durchstehvermögen verlangt. Selbst Bewunderer konstatieren, dass 'Taxi Driver' langatmig ist.
                              Jeder hat seine eigenen Prioritäten, und meine liegen eher im Unterhaltungswert als in der Message. Von daher ist der Film definitiv keiner, den ich mir zweimal ansehen würde. Wenn nicht das cineastische Interesse im Vordergrund stünde, hätte ich ihn überhaupt nicht gesehen, denn er ist wirklich sehr langatmig bei minimaler Story. Es ist eher ein zielloser, atmospärischer Night Trip durch das New York der siebziger Jahre, in dem bis kurz vor Schluss kaum etwas Nennenswertes passiert. (SPOILER) De Niro will endlich eine Freundin, macht alles richtig und lädt sie beim ersten Date in ein Pornokino ein?? Das konnte ja nur in die Hosen gehen (SPOILER ENDE). Sicher hat Scorsese diese Szene nicht ohne Hintergedanken eingebaut, doch ich weiss nicht, was ich von solchen Siebziger-Kontrast-Gimmicks halten soll - überzeugend fand ich das nicht, witzig auch nicht, eher unnötig dämlich.
                              Wer ähnlich denkt und die erste Stunde durchgestanden hat, sollte nicht abschalten - es kommt zum Ende tatsächlich noch etwas Leben in 'Taxi Driver'. 3 Punkte für den Eingangs erwähnten Anspruch, ansonsten kann ich an diesem Film kaum etwas Wertiges erkennen.

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                                RoboMaus 26.10.2015, 18:13 Geändert 26.10.2015, 18:20

                                Das war die nun dritte Sichtung, aber die erste im Heimkino. Dabei fällt auf, wie gut 'Master & Commander' den Surround Sound nutzt, vor allem bei den Seeschlachtszenen. Die Kanonenkugeln fliegen von hinten nach vorne, oder quer durch den Raum, und man hat tatsächlich das Gefühl mitten im Kampfgetümmel zu sein. Einmal habe ich mich sogar instinktiv geduckt :) Sehr realistisch sind auch die Szenen bei der Sturmfahrt - da merkt man, dass ein ordentliches Budget gut eingesetzt wurde.
                                Der Anfang ist gleich sehr spannend, mit der Bedrohung aus dem Nebel, woran sich die erste Auseinandersetzung mit den Franzosen anschliesst. Das ist intensiv und mitreissend - rückblickend die stärkste Phase des Films. Im Verlauf erreicht er nicht mehr dieses Niveau und wird eher zu einem gut unterhaltenden Abenteuerfilm - die Entdeckung neuer Tierarten auf den Galapagosinseln eingeschlossen. Peter Weir ist sichtlich bemüht, den Geist der Aufklärung in den Plot einzubringen, was ihm gut gelingt. Der Bordarzt flickt nicht nur Leute zusammen, sondern ist auch Naturforscher, der, wie später Darwin, Tiere beobachtet und beschreibt. Der Captain ist kein Tyrann, der nur Befehle verteilt, sondern wendet psychologische Strategien an und kann auch Geige spielen.
                                Russell Crowe spielt gewohnt stark und überzeugt als Captain Jack Aubrey. Mit List und Tücke rückt er den an Feuerkraft und Armierung überlegenen Franzosen zuleibe.... 'Master & Commander' kommt zwar immer wieder im Fernsehen, lohnt sich aber von der BluRay oder DVD im Heimkino.

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                                  RoboMaus 26.10.2015, 07:51 Geändert 27.10.2016, 13:48

                                  ENTHÄLT SPOILER.
                                  Irgendetwas muss mir in dieser Parade der gestörten Charaktere entgangen sein, wenn ich mir die Parade der 10er hier so anschaue. Die zynisch verpackte Kritik an den Unzulänglichkeiten und verlogenen Werten in Teilen unserer Gesellschaft? Die Entlarvung von Spiessbürgertum? Eigentlich alles Themen, die mich bei anderen Filmen ins Schwelgen bringen, aber hier fand ich das weder lustig, noch treffend, noch unterhaltsam.
                                  Eine ungevögelte Hausfrau, die es so richtig krachen lässt, wenn sie mal wieder dran ist? Doch, zwar eines der ältesten Klischees, aber diese Szene macht Appetit. An einer Plastiktüte, die sich im Wind dreht und mit Anmerkungen über Gott und die Welt belegt wird, kann ich dagegen beim besten Willen nichts Interessantes finden. Vielleicht liegt es in der Gesamtschau daran, dass ich Filmen nichts abgewinnen kann, in denen ein alter Sack meint, eine Teen-Queen vögeln zu müssen, auch wenn sich Spacey damit im Film zum Narren macht und das im Deckmäntelchen von 'Gesellschaftskritik' verpackt ist. So wird Voyerismus zum legalen Geschäft. Vielleicht liegt es auch daran, dass mir keiner der Charaktere, bis auf die Hausfrau, in irgendeiner Form sympathisch vorkam, dass hier einfach zu viel kranker, zickiger, bescheuerter Mist vorgetragen wird, der vorne und hinten keinen Sinn ergibt und seinen vermutlich einzigen Zweck, das Blosslegen von Heuchelei, in lediglich langweilig-profaner und klischeehafter Weise zelebriert.
                                  Ein 18-Jähriger, der bei seinem Kommisskopp-Vater wohnt und immer noch regelmässig verprügelt wird, aber mit Grashandel so viel Geld verdient, dass er sich eine Luxuseinrichtung kaufen kann: Sollte das in die Richtung zielen, dass auch in den saubersten Familien Dreck unter dem Teppich liegt? Wo gibt es das nicht? Wahrscheinlich bei Sam Mendes und Kevin Spacey. Mal ehrlich - die einzige Frage, die sich hier wirklich stellt, ist: Wieso zieht der nicht einfach aus?
                                  ....und natürlich kommt heraus, dass der Kommisskopp auch noch schwul ist, obwohl er selbst bei jeder Gelegenheit über Schwule ablästert. Ja, natürlich......
                                  ....und was soll einem die Wandlung des Kevin Spacey vom Bürohengst zum Burger-Verkäufer sagen? Sicher doch: du musst nur lange genug Hamburger verkaufen, um zu merken, dass deine Frau einen Lover hat mit dem sie zufällig vorbeikommt. Leute, bewerbt euch bei McDonalds!
                                  Dass diese heuchelige Pseudo-Entlarvshow 5 Oscars bekommen hat, sagt eigentlich alles: ein Film, der wirklich entlarvt und messerscharf ins Mark trifft, dürfte keinen Oscar bekommen, weil er die versammelte Gesellschaft dort vor den Kopf stossen würde. 'American Beauty' ist eine viel zu harmlose Ausrede der Oscar-Society, von sich behaupten zu können, man wäre nicht genauso verlogen wie die Charaktere im Film. Nur schnell zustimmen, auf zum nächsten......
                                  Jetzt weiss ich immer noch nicht was mir hier entgangen ist, aber es gibt bestimmt ein paar Fans von 'American Beauty', die mir das erklären werden :)

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                                    Die Mutter aller Road Movies, Jack Nicholson mit seinem Durchbruch, Chrom-glitzernde Motorräder, grossartige Landschaften, das Gefühl von Freiheit und Anarchie, und natürlich der Score. Es gibt wohl ein Dutzend guter Gründe, diesen Streifen zu verklären und in die Sphären des Kultfilms zu heben. Doch 'Easy Rider' hat seine Tücken. Die dünne Story kommt nur zäh voran, wenn sie überhaupt von irgendeiner gewollten Bedeutung ist. Eher schon ist der Weg das Ziel: am Lagerfeuer sitzen und in bester end-sechziger/siebziger-Manier bekifft stundenlang belanglosen Kram diskutieren. Danach Gas geben auf dem Highway. Sorry, aber mit diesem ziellosen Gelaber kann ich einfach nichts anfangen, und Motorrad habe ich auch keins. Ich kann auch dem Ende keine Message abringen - es bot sich den Machern wahrscheinlich nur an, weil ein Happy End in so einem Film ja überhaupt nicht geht. Vom Strassenheld zum Organspender. Aus der Traum. Was bleibt ist ein starker Score mit einem Song, den man selbst heute noch ab und zu im Radio hört: 'Born to be Wild' von 'Steppenwolf' - immer noch ein gutes Gefühl.

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                                      RoboMaus 25.10.2015, 12:59 Geändert 25.10.2015, 13:09

                                      Klatsch - daneben............klatsch - wieder daneben..............wer kennt das nicht? Eine Fliege, die sich immer wieder auf die Haut setzt und kaum zu erwischen ist, und die in vollem Vertrauen darauf ihr Ziel verfolgt: dem unwiderstehlichen Reiz nachgehen, etwas zu schlabbern zu finden. Genau so einen Charakter spielt Jake Gyllenhaal in 'Nightcrawler' (ungefähr das amerikanische Gegenstück zu Paparazzi). Dabei geht er als Soziopath mit äusserster Konsequenz vor. Sowohl die Schlüssigkeit seiner Aktionen, als auch die Aussagekraft des Charakters darf man als nahezu perfekt bezeichnen. So perfekt, dass man sich sogar mit einem Soziopathen identifizieren kann, ihn irgendwo bewundernswert findet und ihm den Erfolg wünscht. Mal ehrlich, Leute - wem ging's nicht so? Am ehesten wohl den Frauen, denn seine Anmache von Rene Russo alias Chefredakteurin der Sensationsnachrichten war schon richtig übel.
                                      'Nightcrawler' beginnt interessant-harmlos, lässt aber von Anfang an erahnen, dass die Story sehr gut und spannend wird. Auf der Suche nach einem Job, und illegalen Machenschaften nicht abgeneigt, entdeckt Gyllenhaal, dass sich mit Paparazzi-Videos gutes Geld verdienen lässt, vor allem, wenn man der erste am Tat- oder Unfallort ist. Mit akribischer Hartnäckigkeit treibt er sein Geschäft voran und bringt bald die besten Stories, die der Sender je hatte. Doch er hat noch Besseres auf Lager.......
                                      Mit derselben Konsequenz wie der Character im Film steigert sich der Plot bis zum Ende. Nur um die Mitte hängt er etwas durch, wo sich die 'harmlosen' Paparazzi-Aktionen für meinen Geschmack zu oft wiederholen und die Story eine zeitlang auf der Stelle tritt.
                                      Einer der wenigen Filme, die keiner der Buddies schlecht findet (nur einer 5/10, alle andern 7-10/10) - hier kann man kaum etwas verkehrt machen :)

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                                      • Gute Frage - da unser Heimkino von allen Familienmitgliedern benutzt wird, sollte auch jeder damit zufrieden sein. Da wird es schon schwierig. Wenn es nach den Jüngeren ginge, wäre die Wand wohl mit Marvel-Gestalten zugepflastert. Nicht meine Wahl. Was ist zeitlos, gefällt fast jedem und kennt jeder? Bei Laurel & Hardy meckert keiner, und die verzieren unübersehbar die Eingangstür :)

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                                        • 4 .5
                                          RoboMaus 24.10.2015, 22:15 Geändert 24.10.2015, 23:53

                                          Der surreale Road Trip eines Ausbrechertrios in den 30ern, angeführt von George Clooney. Die Coen-Brüder verzichten in dieser Komödie auf eine Story, sondern lassen das Trio, das zweitweise zu einem Duo und einer Kröte wird, von einer Situation in die nächste stolpern. Immer auf der Flucht vor den Verfolgern und mit Typen konfrontiert, die zum Teil noch schräger sind als sie selbst, einschliesslich dem Ku-Klux-Clan. Entfernt vernimmt man Analogien zu Homers Odyssee, was schliesslich das selbstgewählte Thema der Coens ist und worauf man schon im Vorspann hingewiesen wird. Immerhin weiss man dadurch, was die Sirenen in diesem Streifen treiben, und sei es nur den Zweck des Hinweises im Vorspann zu erfüllen.
                                          Irgendwann gab ich die Hoffnung auf, dass noch etwas Nennenswertes passiert - es wird recht schnell klar, dass sich 'O Brother, Where Art Thou' auf den Humor reduziert.......und den Singsang/das Country-Gedudel im Score. Beides trug leider kaum zu meiner Erheiterung bei, auch wenn ein paar Schmunzler dabei waren - so bleibt es bei einer weiteren Sichtung eines gelobten Coen-'Klassikers' und der wiederholten Einsicht, dass dieser Homer, Verzeihung, Humor nicht jedermanns Sache ist.

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                                            RoboMaus 24.10.2015, 17:45 Geändert 24.10.2015, 18:05

                                            Es gibt nicht viele Filme, die so extrem langsam sind wie 'Nebraska' und die mir trotzdem gefallen. Dabei sieht es anfangs nicht danach aus: der Film eröffnet zügig die Problematik eines leicht dementen Mannes (sehr stark gespielt von Bruce Dern) mit all den Schwierigkeiten, die er seiner Familie macht. Dazu noch durchgehend in schwarz-weiss - das sieht nach hartem Tobak aus, wie einer dieser sozial-kritischen Filme, die auf depressiv machen um den Zuschauer mit Zeitlupe in ein Elend zu tauchen.
                                            Doch 'Nebraska' ist wohltuend anders - es geht darum, dass rationale, geduldfreie Ansichten in der Beurteilung solch einer Situation zu kurz greifen, dass man nicht viel investieren muss, um diesem Mann das Leben lebenswert zu machen und gleichzeitig sich selbst zu helfen. Aus dieser Perspektive steigert sich der Film kontinuierlich bis zum Ende. Anfangs erkennt nur einer der beiden Söhne, dass es besser ist, auf den sehnlichsten Wunsch des alten Mannes einzugehen, anstatt ihn ständig einzufangen, weil er sich zu Fuss aufmacht: die Einlösung eines vermeintlichen Millionengewinns im entfernten Staat Nebraska.
                                            So fährt man mit auf einem Road Trip quer durch die USA, bei dem allerlei Skurriles und Interessantes passiert. Von Bruce Dern kommt sowohl mimisch als auch in den Dialogen eine überzeugende, trockene Ausdrucksweise, die den Situationen genau angepasst ist, ungefähr nach dem Spruch 'Kinder und Narren sagen die Wahrheit'. Kurz und knapp macht er unmissverständlich klar was er von jemandem hält, wo jeder 'Normaldenkende' wenigstens um Smalltalk oder minimalen Anstand bemüht wäre.
                                            Auch über die Atmo und die schwarz-weiss Landschaftsaufnahmen wirkt der Film einnehmend. Ich habe ihn sogar eine Stufe gezoomt, damit er den 55 Zoll-Bildschirm besser ausfüllt, was ihn optisch noch beeindruckender macht (zum kleinen Preis, dass seitlich an den Rändern etwas verloren geht, was aber nicht auffällt).
                                            Die Kritik in 'Nebraska' an unserer Gesellschaft ist unverhohlen, aber ganz sicher berechtigt und noch dazu in einer herzerwärmenden, konstruktiven Weise verpackt. Wer mit einem ähnlichen Fall zu tun hat, könnte von 'Nebraska' auf andere Gedanken im Umgang damit gebracht werden.

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                                              Trotz der vielen Monstergestalten, zugenähten Gesichter und Scares konnte mich 'Silent Hill: Revelation' nicht packen. Im Gegenteil: der Effekt nutzt sich sich recht schnell ab und langweilt in Ermangelung eines interessanten Plots. Dieser benutzt Versatzstücke aus dem guten ersten Teil und schustert daraus eine Art Okkult-Fantasy-Story auf B-Movie Niveau (das unvermeidliche, machtverleihende Amulett, der Kult um Erlösung mit dem obligatorischen Opfer und dem Ziel der Reinkarnation eines Gottes u.s.w.). Zur storytechnischen Einfallslosigkeit kommen noch die Probleme mit der Schlüssigkeit, was bis zu einem gewissen Level o.k. wäre. Wenn aber die Protagonistin dem Monster, das sie davonträgt und ihr vorher das Amulett wegnahm um es sich als Herz einzusetzten, eben dieses Amulett aus dem Körper puhlt, ohne dass das Monster etwas davon merkt, geht es schon in Richtung hanebüchener Unsinn.
                                              Es ist zum Heulen: viele Filme, die eher im Mystery-Bereich liegen und denen etwas Biss guttäte, wären mit nur einem Zehntel des Monster & Scare-Aufgebotes von 'Silent Hill: Revelation' wesentlich interessanter und gruseliger, während hier der Effekt verschwendet wird. Allerdings scheint es das zu sein, was bei anderen wiederum die Synapsen füttert, mit 9er/10er-Bewertungen bei den Buddies. Man kann es eben nie allen recht machen :)

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                                              • 4 .5
                                                RoboMaus 22.10.2015, 22:51 Geändert 22.10.2015, 23:40

                                                Es gibt immer ein erstes Mal - 'La French' ist der erste Film mit Jean Dujardin, der mir nicht gefällt, was aber nicht an ihm liegt. Offensichtlich hat man nach vierzig Jahren versucht, das französische Gegenstück zu 'French Connection' 1+2 (1971/75) zu machen, worin die rein französische Seite des Drogengeschäfts in den siebziger Jahren beleuchtet wird. Damit nicht genug - man hat sich auch recht genau am Stil des Originals gehalten: Detailbeleuchtung, langsame Erzählweise, dialoglastig, in die Länge gezogene Szenen, um die Charaktere und deren Ausdruck zu verstärken. Das Ergebnis geht eher in Richtung Milieustudie als Thriller.
                                                Die Story ist o.k.: eine realistisch dargestellte Auseinandersetzung des 'Unbestechlichen' mit der Drogenmafia und dem von ihr geschmierten Polizeiapparat, aber die Umsetzung ist nicht spannend, hat keine Highlights (wie z.B. die berühmte Autoverfolgung aus 'French Connection') und ist für meinen Geschmack einfach zu langatmig.
                                                Zu alledem ist der Score für mich leider keine gute Wahl: überwiegend Disco-/Tanzmusik aus den mittleren Siebzigern bis frühen Achtzigern. Ätzender geht es kaum - selbst der Obergangster hatte in seiner eigenen Disco von diesem Schrott die Nase voll, machte den DJ rund und schob den Plattenteller zur Seite. Welch köstlicher Moment. Leider der einzige.

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                                                • 6 .5
                                                  RoboMaus 22.10.2015, 14:05 Geändert 22.10.2015, 14:09

                                                  Die Australier - immer gut für innovativen Zombie-Trash. O.k., 'Black Sheep' (2007) ist aus Neuseeland; selbe Ecke :). 'Wyrmwood' lässt sich aber Zeit, denn das erste Drittel unterscheidet sich kaum von der üblichen Zombie-Splatter-Dutzendware. Das konnte eigentlich nicht der Film sein, der in den Buddy-Kommies gelobt wird. Doch dann setzen nach und nach gute Trash-Ideen ein, die ihn interessant und witzig machen (8/10)......bis auf die letzte Viertelstunde, in der er leider wieder auf das Anfangsniveau absackt (5/10). Ein halber guter Film ist immer noch besser als gar kein guter Film. Wer Zombie-Filme mag, sollte 'Wyrmwood' auf keinen Fall verpassen.

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                                                    Buddy-Dank für diesen Affenleck'schen Tipp :) Hier geht es um die detaillierte Analyse von 'The Shining', wobei manche Sequenzen Bild für Bild betrachtet werden um herauszufinden, was Kubrick für seine Zuschauer versteckt und damit möglicherweise aussagen will (Englisch ohne Untertitel). Es gibt dabei einiges, das einem das Verständnis des Films näherbringt, aber auch vieles, das stark interpretiert erscheint und nur die Sichtweise des Berichtenden spiegelt. Das ist interessant, aber nicht zwingend notwendig, um 'The Shining' zu verdauen. Es wäre nicht Kubrick, wenn der Film keine intellektuellen Gimmicks eingebaut hätte. Die zu finden und v.a. zu interpretieren scheint manche Leute schwer auf Trab zu halten - mich eher weniger. Letztendlich wusste nur Kubrick, was er mit versteckten Details aussagen wollte (oder auch nicht?), aber er wird es uns nicht mehr sagen können.

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