RoboMaus - Kommentare
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Alle Kommentare von RoboMaus
Geld, Einfluss, Macht, Frauen, und all das auszuleben - das ist es wohl, was den amerikanischen Traum repräsentiert.......und 'Citizen Kane'. Nur zwölf Jahre vor Erscheinen des Films kollabierte die Börse in den USA, was in der schlimmen Rezession der dreissiger Jahre mündete. Kein Wunder, dass dieses Werk den Amerikanern aus der Seele spricht und jahrzehntelang dort als bester Film aller Zeiten gewählt wurde.
Aufgehängt an der Recherche zum letzten Wort, das Kane auf dem Todesbett sprach, wird seine Geschichte in der Retrospektive aus Aufzeichnungen und Interviews erzählt: Wie er zu Reichtum kam, wie er sein Umfeld manipulierte, welche Rolle die Frauen dabei spielten, wie er letztlich sein Geld verprasste und einen goldenen Käfig baute, in dem er erkennen musste, dass Geld allein nicht glücklich macht. Das kann man interessant finden, oder auch nicht - mich konnte die Story nicht vom Hocker reissen. Sicher, von Orson Welles hervorragend gespielt und mit vielen starken Details in Szene gesetzt (dafür allein die 5 Punkte), aber der Plot ist weder spannend, noch witzig, noch bietet er irgendwelche Überraschungen. Es will mir einfach nicht gelingen, mich mit dem amerikanischen Traum zu identifizieren und Kane auf seinen Höhen und Tiefen zu folgen. Sein Schicksal interessiert mich genausowenig, wie ich Klatschzeitungen lesen oder mir ein Auto vor die Tür stellen würde, das ich nicht bezahlen kann.
Wow - nach 11 Monaten schon etwa 1100 Kommis, und bei den Buddies sechs 10er (aber auch 4er). Warum finde ich das beeindruckender als den Film selbst? Das packende Weltraumdrama konnte ich hier nicht finden, vielmehr eine episch angelegte Story, die sich recht deutlich an '2001: A Space Odyssey' (1968) anlehnt, nur mit den technischen Mitteln von 2014. Kurz gesagt: 'Interstellar' ist für meinen Geschmack zu episch, oder weniger freundlich formuliert: zu langatmig für einen 2 3/4-Stunden-Film.
Inhaltlich spielen die Nolans auf der Klaviatur von Raumzeit und Gravitation und kochen dabei ein Süppchen, das abstruser kaum sein könnte. Sicher hat jeder seine eigene Schmerzgrenze, was die Schlüssigkeit und Logik in solchen Filmen betrifft (allzu ernst darf man das sicherlich nicht nehmen), aber meine wurde ein paarmal deutlich überschritten.
(SPOILER) Die Erde, oder zumindest die USA, wird von 'Verwaltern' regiert, die kein Geld für Forschung ausgeben wollen, weswegen die NASA zur Untergrundorganisation und zum bestgehütetsten Geheimnis wurde. Dass von dort immer wieder Raktenstarts zu dem Wurmloch durchgeführt wurden, fällt natürlich keinem auf. Und dass eigentlich nur ein Staat die Mittel zur Finanzierung solcher Projekte aufbringen kann, ist auch egal. Schliesslich landet man auf einem Planeten, wo die Gravitation so stark ist, das die Zeit viel langsamer als auf der Erde vergeht (eine Stunde wie sieben Tage; oder waren das Jahre?). In solch einem Gravitationsfeld wären die Astronauten platt wie Flundern und würden in dem seichten Wasser ertrinken, falls sie noch Luft holen könnten. Der unumstrittene Höhepunkt der Nolan'schen Raumzeit ist jedoch: Was passiert nach dem Ereignishorizont eines schwarzen Loches? Richtig: Ich komme in einer höheren Dimension hinter der Bücherwand meines alten Hauses heraus. (SPOILER ENDE). Ich weiss nicht..........da fand ich die Story von so mancher Star Trek-Episode noch überzeugender. Zum Glück gibt es ja noch die Optik, und die ist wirklich makellos, zum Teil atemberaubend.
'Contact' oder 'Event Horizon' haben mir in dieser Richtung wesentlich besser gefallen.
Hatte mich für diesen Horrorstreifen von einigen der wohlwollenderen Kommis leiten lassen, aber das war wohl nix - der Durchschnitt von 4,9 sagt eigentlich alles. Die Aktionen der Protagonisten laufen jeglicher Vernunft zuwider, als wollten sie sagen: jetzt gehe ich ins Maisfeld, um mich abmetzeln zu lassen, und niemand wird mich davon abhalten. Nicht die Bedrohung schleicht sich an, sondern ein Haufen Möchtegern-Heroes läuft ihr bereitwillig in die Arme. Die Vorhersehbarkeit raubt dem Plot jegliche Spannung, und selbst die Jump-Scares sind keine Überraschung - ich schätze, dass jeder halbwegs erfahrene Horror-Konsument fünf von sechs der Scares im Moment unmittelbar davor schon kommen sieht. Eigentlich das Vernichtendste, das man über einen Horrorfilm schreiben kann.
Was den Streifen vor dem Totalabsturz rettet, sind die wenigen guten Ideen, v.a. (SPOILER), dass die Abgemetzelten zu Untoten werden und sich im Nähzimmer des Hauses ihre eigene Vogelscheuchenmaske nähen. Dadurch werden sie selbst zu wandelnden Vogelscheuchen, die das Maisfeld unsicher machen (SPOILER ENDE). Leider bleiben das punktuelle Aspekte im Plot, auf denen nicht aufgebaut wird.
'Husk' ist in jeder Hinsicht eine billige Produktion, was aber nicht heissen muss, dass low-Budget-Produktionen nicht gut sein können.
'Nurse Betty' hat auf ungewöhnliche Art etwas Naives, Herzerwärmendes, von Renée Zellweger glaubhaft verkörpert. Nachdem Betty den Mord an ihrem treulosen Ehemann beobachtet hat, verdrängt sie das Erlebnis, indem sie sich in die Welt ihrer Lieblings-Krankenhaus-Soap flüchtet und diese zur Realität erhebt. Sie glaubt, sie sei die Ex-Verlobte des Chefchirurgen und lässt nichts unversucht ihn zu finden, um die 'Beziehung' wieder aufleben zu lassen. Dabei ergeben sich eine Reihe amüsant-skurriler Situationen. Gleichzeitig sind die Killer hinter ihr her, angeführt von Morgan Freeman. Auch wenn die sich eher tölpelhaft anstellen, sind sie bei Weitem nicht so witzig und interessant wie das Hauptthema des Plots. Im Grunde hätte man auf die nebenherlaufende Mord- und Verfolgungsstory verzichten können. Als Thriller ist 'Nurse Betty' gewiss nicht zu gebrauchen, aber als Komödie, die auch ein bisschen tragisch ist, funktioniert er recht gut.
Wohldem, der hier mitkommt. Koreanische Agenten-Thriller sind nie von der simplen Sorte, was ich eigentlich schätze, aber 'The Berlin File' übertreibt es. Das fängt schon mit Einführung der wichtigsten Personen an: zu jedem wird in drei kurzen Sätzen geschrieben, wer er ist, was er macht und welche Stellung er hat. Keine schlechte Idee, nur, dass die Info viel zu kurz eingeblendet und zu schnell hintereinander kommt, um sie ganz lesen zu können, geschweige denn, sich die Namen oder andere Infos zu merken. Noch dazu sehen sich einige der Jungs recht ähnlich, zumindest für Europäer. Dass schön eingeblendete, schriftlich ausgetauschte Informationen nicht übersetzt sind, ist auch nicht gerade hilfreich.
Natürlich reicht es nicht, dass sich Nord- und Südkorea beharken - da müssen noch CIA, Mossat und dubiose Araber mitmischen, um einen entsprechend komplizierten Plot aufzuziehen. Dennoch ist die Story nur durchschnittlich und wird nur selten spannend. Zum Ausgleich wird man bei den Action-Szenen Zeuge koreanischer Superhelden-Schule: mit einem Schuss im Bauch und einem im Bein wird gekämpft, als wäre man dem Jungbrunnen entstiegen.
Trotz aller Mankos ist der Film handwerklich gut gemacht und schafft es interessant zu wirken, auch wenn man nur die Hälfte versteht. Daher ein 'geht so', aber noch einmal anschauen werde ich den wohl kaum.
Als 'Citizenfour' kontaktierte Edward Snowden erstmals einen Vertreter der Presse, um seine Story in einem minutiös vorbereiteten Plan zu lancieren, einschliesslich dieser Doku. Bewundernswert sind allein schon der Mut und das Engagement, diesen Film zu machen, wofür Laura Poitras zurecht einen Oskar bekam. Dies ist kein Film über Snowden, sondern eine von ihm selbst initiierte und mitgestaltete Aufzeichung seiner Aktionen für die Nachwelt, denn er rechnete mit allem. Es geht weniger um die Informationen selbst, die aus den Medien ohnehin jedermann bekannt sind, sondern darum, wie Snowden seinen Coup ausgeführt hat. Die Kamera lief vom ersten Treffen in Hongkong mit einem Pressevetreter und dokumentierte die Datenübergabe sowie schrittweise Veröffentlichung, bis zum coming-out von Snowden selbst. Das ist mitreissender als so mancher Thriller, auch weil es echt ist - man kann die Anspannung und Nervosität aller Beteiligten deutlich spüren.
Snowden wusste, dass er danach entweder tot sein oder irgendwo in einem Versteck hausen würde, traf aber keine besonderen Vorkehrungen. Für ihn war es nur wichtig, die Story und Beweise öffentlich zu machen. Danach kümmerten sich Andere um sein weiteres Schicksal, die ihn schliesslich nach Moskau brachten, wo er heute noch lebt. Snowden wollte auch als Beispiel fungieren, als Stein des Anstosses, der im Idealfall eine Lawine ins Rollen bringt. In der Tat meldeten sich danach auch andere Whistleblower mit Informationen, die selbst Snowden zum Staunen brachten. Verstörend ist u.a. die Aussage vom Chef einer Firma, die unabhängige Verschlüsselungssoftware produziert (welche auch Snowden benutzt hat), er sei vom FBI unter Druck gesetzt worden, die Verschlüsselungsparameter herauszurücken. Er widerstand und ging damit an die Öffentlichkeit.
'Citizenfour' dokumentiert ein wichtiges Stück Zeitgeschichte und ist Beispiel unerhörter Zivilcourage.
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Wahrscheinlich haben der Skandal und der Film die Überwachungspraktiken und deren Ausmass nicht verändert. Aber die Meisten sind wohl sensibler im Umgang mit ihren Daten, und wer die Abhörer draussen lassen will, kann sich bei einem der im Abspann empfohlenen unabhängigen Anbieter von Verschlüsselungssoftware eindecken.
Splatterfans dürften hier auf ihre Kosten kommen - da ist die FSK 18+ doch gerechtfertigt. Ansonsten merkt man deutlich, dass 'Cat Run' wie Tarantino sein will, aber es v.a. an den Dialogen und der Story hapert, um auch nur annähernd in die Gefilde des Meisters vorzustossen. Am überzeugendsten ist Janet McTeer als kompromisslose Killerin - der möchte man nicht im Mondschein begegnen. Darüberhinaus kann 'Cat Run' nicht als Thriller ernst genommen werden, und nimmt sich auch selbst nicht ernst. Eigentlich schade - weniger ins Leere laufende Albernheit und mehr Suspense & Spannung hätten, gepaart mit der vorhandenen Härte, das Potential für einen starken Genrebeitrag geliefert. So ist das einer der Filme, die einigermassen unterhalten, die man aber nach ein paar Tagen wieder vergessen hat....
Ein Infizierten-Film der ruhigeren Sorte, ungefähr so, als würde man aus '28 Days Later' die Zombies und deren Bedrohung entfernen. Hier geht es 'nur' um den sicheren Tod durch Ansteckung, die auf alle Fälle vermieden werden muss. Die Überlebenden der Epidemie fahren mit dem wenigen verbliebenen Sprit durch die Gegend und versuchen ihn sich gegenseitig abzunehmen. Oder sie treffen auf andere Überlebende, die sich mit rigorosen Hygiene-Strategien auf ihren Wohnsitzen verschanzen. Nicht spannend, schon gar nicht gruselig - eher ein zielloses Endzeit-Road Movie, das einzig dem Unvermeidlichen entgegenläuft, nämlich (SPOILER), dass am Schluss nur noch Wenige übrigbleiben, die nur deshalb nicht mehr weiterfahren, weil sie das Meer erreicht haben (SPOILER ENDE). Hier fehlt in jeder Beziehung der Biss.
Ziemlich krank, aber stellenweise recht witzig. Ein Typ, dem das Geld zu den Ohren heraushängt, und seine Frau gabeln zu ihrer Unterhaltung zwei Loser auf. Denen werden Aufgaben gestellt, für die sie bei Erledigung mit einer Geldsumme entlohnt werden. Wie man sich denken kann, steigern sich sowohl Einsatz als auch Entlohnung. Das Ganze wirkt wie eine Mischung aus 'Das Experiment' und 'Dschungelcamp' und will wohl darstellen, wie weit ein Mensch geht, wenn man ihm das Geld vor die Nase hält wie einem Esel die Karotte.
Bis zur Mitte fand ich den Plot öde, weil die Spielchen zwischen dumm und dümmer rangieren, und sonst absolut nichts passiert. Danach wird es interessanter, aber auch unglaubwürdiger: (SPOILER) Wer, der noch halbwegs bei Verstand ist, lässt sich für $15.000 einen Finger abhacken, auch wenn er finanzielle Probleme hat? Und dafür, Hundefleisch zu essen, gibt es $50.000???? (SPOILER ENDE). Konsequent interpretiert, wäre das als Kritik an dem kranken Hundekult zu verstehen, der in unserer Gesellschaft betrieben wird. Genausogut möglich steckt keinerlei Intention hinter dieser Preisstaffelung. 'Cheap Thrills' hat mich weder inhaltlich noch vom Unterhaltungswert her überzeugt.
Zombies go Bulgaria. Im ersten Drittel hat 'Code Red' noch einige gute Ideen - die Verbindung zu WKII, sowietische Biowaffe in Stalingrad, deren Vertuschung und Einlagerung in Bulgarien, gefolgt von unbeabsichtigter Aktivierung in der Gegenwart. V.a. die Anfangssequenz aus der Schlacht um Stalingrad ist stark gemacht. Doch mit dem Ausbruch der Epidemie verkommt der Streifen zu reinem Hit-and-Run ohne Spannung oder Story. 7 Punkte für die erste halbe Stunde, 4 für den Rest.
Ein SF-Kammerspiel, das die Möglichkeit einer quantenphysikalischen Parallelwelt exploriert. 8 Menschen werden beim gemeinsamen Abendessen von der Existenz ihrer eigenen Parallelwelt überrascht, durch das Erscheinen eines Kometen induziert. Hier geht es nicht darum, ob das logisch oder schlüssig ist, sondern ob man aus den langen und z.T. hektischen Diskussionen um die Möglichkeit der, bzw. Zugehörigkeit zur jeweiligen 'Realität' (die Beziehungen der Leute untereinander eingeschlossen) einen Unterhaltungswert beziehen kann. Da mir diese pseudo-wissenschaftlichen Erklärungsversuche eines ohnehin konstruierten Plots irgendwann auf die Nerven gingen, mir dialoglastige Filme sowieso weniger gefallen, und der SF-Bereich wohl der Letzte ist, in dem ich so etwas erwarte, kann ich 'Coherence' kaum etwas abgewinnen. Interessant wird der Film erst in der letzten Viertelstunde, doch in dem Moment, in dem sich eine spannende Story hätte entwickeln können, hört er auf.
War das wirklich nötig? Gewiss nicht. Dachte man, mit dem Prädikat 'Hannibal Lecter-Prequel' ein paar Dollar mehr zu verdienen? Gewiss doch. 'Hannibal Rising' könnte jeden x-beliebigen Psychopathen-Werdegang darstellen und sollte auch so gesehen werden. Als solcher funktioniert er gut - aus traumatisierter Kindheit als WKII-Opfer marodierender Soldaten zum Rachemörder und schliesslich psychopathischen Serienkiller. Über das erste Drittel ist der Plot interessant und spannend, weiss auch inhaltlich zu überzeugen, doch dann flacht er merklich ab. Die folgende Rache-Story nach dem Schema 'zehn kleine Opferlein' wirkt zu standardmässig, wie dutzendmal gesehen. Dennoch, Alles in Allem ein routinierter, unterhaltsamer Thriller, den man sich auch ohne das Hannibal-Lecter-Gedöns einmal anschauen kann.
Ausbilder: "Glaubt jemand von ihnen, dass sein Name 'mal auf dieser Tafel stehen wird?"
Tom Cruise: "Ja, Sir"
Yeah - die Achtziger. Tom Cruise mit seinem Durchbruch. Chicks und Kampfjets beim Sonnenuntergang. Mittelnaht-Nylonstrümpfe und geile Musik. Muskelshow beim Beach Volleyball. Coole Sonnenbrillen und Luftverfolgungen. Brechen aller Regeln. Handgemachtes Pathos in Action. So klischeebeladen, dass der Film am Boden des guten Geschmacks schleift.
Aber es ist 'Top Gun', und es fühlt sich gut an.
Rationale Erklärungen ausgeschlossen.
Eine zahnlose Oma hat mehr Biss als diese 'schwarze Komödie'. Ein Haufen Selbstmordkandidaten trifft sich auf einem Dach und sieht natürlich von dem Vorhaben ab. In der Folge wird man mit den belanglosen Geschichtchen der Protagonisten gelangweilt, die, welch Überraschung, in ein fröhliches Miteinander finden. Prädikat 'sehr lustig und lebensbejahend' - wohldem, der in diesem oberflächlichen Plot etwas zu Lachen findet. Pierce Brosnan wirkt in der Rolle als verhinderter Selbstmörder emotions- und teilnahmslos - der hätte lieber bei James Bond bleiben sollen.
Im Grunde ist das genau die Art von Story, die mich mitreisst und am Ende mit einem Hochgefühl oder einem Strom von Tränen entlässt. Hier aber springt nicht einmal der kleinste Funke über.
Also..........das packende Geschichtsepos bleibt leider aus. Handwerklich sehr gut, wie auch der Cast, und wie kaum anders zu erwarten bei einem Spielberg-Produkt. Seine Filme sind immer ambitioniert und keine halben Sachen, auch nicht 'Lincoln'. Doch scheint mir der Film mit soviel Ambition befrachtet, dieses Stück amerikanischer Geschichte adäquat und glaubwürdig darzustellen, dass er mit dieser Last kaum laufen kann. Dazu kommt, dass die Story nur einem einzigen Aspekt folgt: wie Lincoln den 13. Zusatzartikel durchbrachte, der schlussendlich die Sklaverei in Amerika abschaffte. Naturgemäss ist sie damit recht dünn, denn der Weg dorthin wäre in ein paar Sätzen erzählt. So beleuchtet Spielberg, wie Lincoln und seine Gefolgsleute jeden einzelnen Abgeordneten um seiner Stimme Willen überzeugen oder kaufen, wie die damaligen Debatten der Politiker um diese Frage ablaufen und welchen Einfluss der gleichzeitige Krieg mit den sklavenhaltenden Südstaaten auf den politischen Prozess im Norden hat. Nach der Mitte wird es zunehmend anstrengend dem Austausch von Argumenten zu Sinn oder Unsinn dieser Gesetzesinitiative zu folgen, zumal das Ergebnis als geschichtliches Faktum sowieso klar ist. Lincoln siegte auf der ganzen Linie, auch im Krieg, den sein 13. Zusatzartikel mit beenden half - damit, und natürlich mit dem bitteren Ende, verbringt der Plot die letzte Phase und wird dadurch etwas interessanter.
Sicherlich kein schlechter Film, aber viel zu eindimensional und definitiv keiner, den ich mir zweimal ansehen würde.
Welch ein Starensemble, welch ein Reinfall. Knapp zwei Stunden überdrehte Dialoge in einer Art Kammerspiel oder Theaterstück im Film. 'Fieberhaft witzig' steht auf der DVD-Schachtel. Sich überschlagende Bewertungen und Kommis, Vorhersage: 8,0 - ha, ha, da war er doch noch, der Witz. Eine Story war in dem hektischen Gelaber wohl nicht unterzubringen. Dafür gibt es zur Krönung im Score nerviges Getrommel, mit dem wohl die besonders tollen Stellen untermalt werden sollen. Als ich es nicht mehr ertragen konnte, habe ich vorgespult, um vielleicht etwas zu finden, das dem Hype gerecht wird - Fehlanzeige. Zum Glück habe ich nicht auch noch Geld für eine Kinokarte Anfang des Jahres ausgegeben, sondern den Silberling ausgeliehen. Doch noch ein gutes Gefühl.
Kinderschändung und -misshandlung war sicherlich auch in der zugeknöpften Gesellschaft Anfang des 20. Jahrhunderts schon ein (verstecktes) Thema, wie vermutlich seit Anbeginn der Zivilisation. 'Das weisse Band' will wohl darstellen, dass die Kinder eines Dorfes dieser Zeit das Heft selbst in die Hand nehmen und die mutmasslich Beteiligten mit gezielten Aktionen zur Rechenschaft ziehen. Anfangs ist die detektivartig aufgebaute Story noch recht interessant, zieht sich aber extrem in die Länge, während hin und wieder 'unerklärliche' Gewaltakte die Gemeinde erschüttern. Bis zur Mitte will man dem langatmigen Plot noch folgen, aber dann bewahrt einen nur noch die Hoffnung auf ein ausgeklügeltes, ereignisreiches, oder wenigstens aufklärendes Finale vor dem Abschalten. Leider wird diese Hoffnung enttäuscht - der Film plätschert einfach ins Aus, und etliche Fragen bleiben unbeantwortet. Man wird das Gefühl nicht los, dass der nur zwei Jahre vorher erschienene 'No Coutry for Old Men' der Coen-Brüder bei Michael Haneke gewaltig Schule gemacht hat. Mir fehlt für diese Art von amputierter Dramaturgie jegliches Verständins und lässt mich einzig mit der Gewissheit zurück, 2 ¼ Stunden meiner Zeit mit diesem 'Meisterwerk' deutscher Bauart vergeudet zu haben.
An der Besetzung dieses Polit-/Agententhrillers liegt es gewiss nicht: Brad Pitt und Robert Redford überzeugen in ihren Rollen. Hier ist es die Story, die zu wünschen übrig lässt. Was zunächst wie ein schiefgegangenes Befreiungskommando der Amerikaner in Hongkong aussieht, dem weitere Aktionen folgen müssten, entwickelt sich zu einem wenig prickelnden Katz- und Mausspiel innerhalb der CIA. Dabei will Robert Redford seinen gefangenen Agenten (Brad Pitt) befreien, doch die CIA will ihn fallen lassen. Während Redford hinter den Kulissen an der Aktion arbeitet, versuchen die Anderen ihn hinzuhalten und zu behindern. In Rückblenden wird deutlich gemacht, wie Pitt in diese Lage kam, wobei es bis zum Vietnamkrieg (1975) zurückgeht. Für einen verschachtelten Film, der die damalige Gegenwart (2001) reflektiert, ist das sehr verwirrend, denn Brad Pitt sieht auch im Vietnamkrieg kaum jünger aus als im chinesischen Hongkong, was aber als völliger Ernst dargestellt wird. 'Völliger Unsinn' trifft es besser (bei Robert Redford hingegen hat man ein Viertel Jahrhundert durch Faltenglättung schön weggebügelt :).
Für volle zwei Stunden bzw. einen Politthriller ist die Story reichlich dünn und überzeugt nur zu Beginn, tritt dann aber auf der Stelle. Vor Jahren habe ich 'Spy Game' schon einmal gesehen, konnte mich aber erst kurz vor dem Ende wieder daran erinnern - der war schon damals unter der Kategorie 'unbedeutend' abgelegt.
Jemand sagte mir vor Jahren mit ernsthafter Mine: "Wenn ich 50 werde, bringe ich mich um". Noch ist es nicht soweit, aber 'Sein letztes Rennen' könnte ihn in der Absicht bestärken. Die Szenen aus dem Altersheim zeigen wahrlich das nackte Grauen für jeden, der noch halbwegs bei Verstand und geistig rege ist, und nicht aus Hintertupfingen kommt. Die Bevormundung und praktisch durchgeführte Entmündigung als Opfer von Leuten, die sich als grosse Menschenkenner und allwissende Psychologen darstellen, dient nur einem bekannten Zweck: der Anstaltsbetrieb muss möglichst reibungsfrei und profitabel laufen. Natürlich wäre das kein Film mit Didi Hallervorden, würde er mit dieser Situation nicht abrechnen. Doch der Plot hat für meinen Geschmack zu wenig Biss/Witz/Sarkasmus und ist in sich zu wenig stimmig. Nur selten setzt er ein Highlight, wie der Auftritt bei Harald Schmidt, mit dem er den Zustand im Altersheim öffentlich macht, gefolgt von Medienberichten über ihn und seine Teilnahme am Berlin-Marathon. Anstatt darauf aufzubauen, widmet er sich wieder den Zuständen im Altersheim, das ihn (SPOILER) am Ende aus fragwürdigen, konstruierten Gründen auf dem Bett fixiert. Dass ihm damit der Marathon vorenthalten werden soll, ist im Grunde recht unwahrscheinlich, da das geweckte öffentliche Interesse dies kaum zulassen würde (SPOILER ENDE). 'Sein letztes Rennen' hat einen guten Ansatz und verfolgt gute Absichten, bräuchte aber einen konsequenteren Plot, um zu begeistern.
Horrorfilm? Ganz sicher nicht. Thriller? Bedingt - wenn man immer schon vorher weiss, was folgt, kann kaum Spannung aufkommen. 'The Stepfather' (Remake, 2009) ist bewusst so angelegt, dass der Psychopath, sein Schema und seine Aktionen von Anfang an bekannt sind. Er schleicht sich als 'verständnisvoller' Partner in Familien geschiedener Frauen ein, um die er sich mit vollem Einsatz kümmert. Wer nicht mitspielt oder nah dran ist, ihm auf die Schliche zu kommen, wird eliminiert. Darüberhinaus hat der Plot nicht eine gute Idee, nichts Überraschendes, oder gar einen Twist. 'Gleich wird er von hinten auftauchen und ihm eins über den Schädel ziehen, und......zack'. Also, wer hier keine Gänsehaut bekommt....
Auch die Charaktere bleiben durch die Bank blass - keiner schafft es, irgendeine Form von Angst oder Suspense in den Fernsehsessel zu tragen. Sela Ward war als Ermittlerin in 'CSI New York' wesentlich besser aufgehoben. Ein Thriller der einfallslosesten Sorte.
Im Musik-Drama 'Sparkle' ist wirklich alles mittelmässig: Score, Story, Plot, Dramaturgie, Schauspieler. V.a. die für den Film komponierten Songs klingen alle mehr oder weniger gleich, so dass man sich wundert, wo der Erfolg herkommt. Wenn ich das in einem Konzert vorgesetzt bekäme, würde ich nach der Hälfte flüchtend den nächsten Jazzkeller oder Rockschuppen aufsuchen. Am besten hat mir noch Whitney Houston gefallen, die als bibeltreue Mutter eine gute Figur macht. Die Story wirkt an manchen Stellen arg konstruiert, kaum nachvollziehbar, z.B. (SPOILER) wenn Whitney zum Ende hin wie nach einer Gehirnwäsche alle ihre Prinzipien über den Haufen wirft und zur 'Einsicht' gelangt (SPOILER ENDE). Einfach zu billig.
Ein Familiendrama aus dem Iran. Ehrlich gesagt hatte ich kaum erwartet, dass 'A Separation' (2011) auf MP gelistet ist, geschweige denn, dass schon so viele Kommis gepostet sind. Der Film gibt Einblick in eine uns fremde Gesellschaft, deren Werte wir kaum kennen, aus denen sich aber Komplikationen ergeben, die bei uns so nicht entstehen könnten oder Nichtigkeiten gleichkommen. Wer sich für andere Kulturen interessiert, kann hier etwas lernen.
Das Thema wäre jedoch auch bei uns aktuell: eine Frau will sich scheiden lassen, weil sie anderswo ein besseres Leben erhofft und weil der Schwiegervater mit Alzheimer die Beziehung in der engen Wohnung stark belastet. Da sie zunächst auszieht und der Familie somit eine wichtige Stütze abhanden kommt, ergibt sich langsam eine Kette von kausal zusammenhängenden Unglücken. Die Betonung liegt auf 'langsam' - um über die vollen zwei Stunden zu kommen, muss man Einiges an Stehvermögen mitbringen. Über den zähen Plot unterhält der Film nur mässig, aber die Story ist konsequent erzählt und vor allem in der zweiten Hälfte interessant.
Obwohl es im Verlauf zu einer bedrohlichen Auseinandersetzung zwischen zwei Familien kommt, nimmt der Film keine Stellung zu 'gut' oder 'böse' - er beleuchtet nur die jeweiligen Positionen, Aktionen und Lügen, so dass moralische Vorteile nicht klar sind. Ebensowenig wer verurteilt werden sollte. Die Message ist im Iran jedoch so klar wie bei uns: wer auf seinen Positionen beharrt und nicht kompromissbereit ist, wird meistens verlieren.
Dieser Film ist weit mehr als nur eine Doku. Er lebt. Er hat eine Story, die einen bis zum Ende fesselt. Er atmet einen Geist, der den eigenen gefangen nimmt. Er hat einen Durchschnitt von 8,3 in der MP-Community.
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And you can keep your symbols of success,
Then I'll pursue my own happiness
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Soon you know I will leave you
And I'll never look behind
'Cause I was born for the purpose
That crucifies your mind
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Die Texte des amerikanischen Singers & Songwriters 'Rodriguez' sprechen ihre eigene Sprache. Zur Zeit seiner Entdeckung in Detroit um 1969 löste er damit bei den Produzenten Begeisterung aus, die ihn auf eine Stufe mit Bob Dylan hoben. Doch obwohl 1970/71 zwei Alben produziert wurden und ein drittes in Arbeit war, verkaufte sich seine Musik überhaupt nicht - in Amerika. Im abgeschotteten und boykottierten Südafrika der siebziger und achtziger Jahre wurde er dagegen zum Nationalhelden, ohne dass irgendjemand in Amerika etwas davon ahnte.
Die in den Neunzigern kursierenden Gerüchte hatten alle im Kern, dass er ein genialer aber instabiler Musiker war, der sich irgendwann auf der Bühne umbrachte. Es gab keinerlei verfügbare Informationen über Rodriguez, ausser den kargen Angaben auf den Alben der frühen Siebziger, doch einige unerschütterliche südafrikanische Fans starteten eine umfangreiche Recherche, die zu der unglaublichen, erhebenden Story von 'Searching for Sugar Man' führte. Eine Geschichte, die eigentlich zu gut ist, um wahr zu sein.
Doch warum floppten seine Alben in den USA, obwohl es an Unterstützung nicht fehlte? Darauf wird im Film kaum eingegangen. Für meinen Teil kann ich nur sagen, dass die weichgespülten Arrangements mit Streichern nicht vorteilhaft klingen. Im Gegenteil, sie wirken den kantig-genialen Texten entgegen, rauben ihnen die Authentizität. Dylans Musik hat man so belassen wie Dylan es wollte - Rodriguez musste sich anscheinend den Produzenten beugen. Vielleicht war das der entscheidende Unterschied.
Welch eine Story für ein romantisches Beziehungsdrama! Ohne jegliche Erwartungen wählte ich in der Auswahl eines Langstreckenfluges mangels Alternativen ‚The Notebook‘. Der Film eröffnet mit den Altstars Gena Rowlands und James Garner, wobei Garner ihr eine Geschichte vorliest. Sie ist dement und erkennt nicht, dass es ihre eigene ist (d.h., die von Rowlands und Garner als Paar - soviel darf gespoilert werden, denn das ist sowieso schnell klar). Anfangs noch recht verhalten bzw. standardmässig, entwickelt sich die Geschichte auch dank der herausragenden Ryan Gosling & Rachel McAdams zu einem Beziehungsdrama, das unter die Haut geht. Tief unter die Haut. Der Plot schafft es praktisch kitschfrei eine intensive Dramatik aufzubauen, die sich bis zum Ende steigert. Wenn es unter den mir bekannten Filmen einen gibt, der ‚wahre Liebe‘ glaubhaft darstellt, ist es dieser hier.
Schillernd, oppulent, eine flache Story auf Optik & Atmo getrimmt. 'Moulin Rouge' hat mich sofort an die neue Version von 'The Great Gatsby' (2013) erinnert, wenn auch Ersterer wesentlich älter ist. Kurzer Check - und siehe da: beide Filme sind von Baz Luhrmann. Das Stilmittel, moderne Songs als Tanzmusik für einen Film zu verwenden, dessen Handlung zeitlich weit vorher liegt (das Moulin Rouge um 1900), hat Luhrmann auch in ‚The Great Gatsby' benutzt. Für meinen Geschmack wirkt das in beiden Werken deplatziert, und die Kopie einer Idee wird auch dadurch nicht besser, wenn man sich selbst kopiert.
Wer in der Optik & Atmo aufgeht, kann ‚Moulin Rouge‘ grossartig finden. Wen das nicht anspricht, findet kaum erträgliches Overacting und einen zähen, uninteressanten Plot. Entsprechend ist das einer der Filme, die von den Meisten entweder schlecht (4,5 und darunter) oder stark (7 und darüber) bewertet werden, selten im Mittelmass.