RoboMaus - Kommentare
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Alle Kommentare von RoboMaus
Nach all den Kommis war mir klar, dass dies ein ganz besonderer Film ist, der mir trotz der Community-7,6 eher nicht gefallen wird, mich vielleicht aber doch vereinnahmen kann. Als cineastisch Interessierter reicht es, um das Risiko einzugehen und hier über 2 ½ Stunden am Ball zu bleiben. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Das Interessanteste ist tatsächlich das Konzept, einen Film über 12 Jahre zu realisieren, wobei die Schauspieler mit ihm älter werden. Die Story, soweit vorhanden, lädt nur stellenweise zum Aufpassen ein und besteht eher aus einer Aneinanderreihung von Szenen aus dem Leben des Jungen Mason. Dabei werden typische Familienprobleme beleuchtet, wie Scheidung der Eltern, Aufwachsen beim üblen Stiefvater und die üblichen Schwierigkeiten von Teenagern. Sowohl aus Sicht der Eltern, als auch der Kids. Manches ist recht unterhaltsam:
Mädchen: "Ich glaube ich bin die einzige auf der Schule, die 'Twilight' nicht mag - hast du's gesehen?"
Mason: "Seh ich so aus?"
Interessant ist auch ein Blick in die amerikanische Kultur, der wohl ohne jeden Hintergedanken in diesem US-Film steckt: der Grossvater schenkt dem 15-jährigen eine doppelläufige Schrotflinte und lädt zum Ballern ein. Gute alte Familientradition. Die Möglichkeit, dass er damit in guter amerikanischer Tradition in die Schule geht und ein Massaker veranstaltet, somit den Film aus seinem belanglosen Geplätscher führt, wird natürlich nicht verfolgt. Einen Bonuspunkt für das 12-Jahre-Konzept, und dass es konsequent durchgezogen wurde, aber auch das kann nicht verhindern, dass 'Boyhood' viel zu langatmig und über weite Strecken uninteressant erscheint.
Wir schreiben das Jahr 1980: Nach wenigen Wochen im Kino war 'Shining' schon sagenumwoben, DER Film, den man einfach sehen musste. Als Teen kam ich in die Vorstellung und erhielt einen ebenso verstörenden wie bleibenden Eindruck, bis heute. Das hat einen guten Grund: 'Shining' ist ein zeitloses, wegweisendes Werk, das nichts von seiner Faszination verloren hat, und sie wohl behalten wird, solange noch Filme gezeigt werden. Ein Albtraum, dem sich keiner entziehen kann, der kaum jemanden gleichgültig lässt, egal welchen Alters.
Zwei Ausnahmekünstler laufen hier zur Form ihres Lebens auf: Kubrick hinter der Kamera und Nicholson davor. Die beiden schaffen es eine ungeheure Spannung aufzubauen, die den Zuschauer in ein Vakuum saugt, durch das er sich im Film quasi freischwebend bewegen kann. Unerhört suggestiv, sozusagen die perfekte Teilnahme - und das mit technisch einfachen Mitteln. Kubrick verzichtet auf die damals gängige Tricktechnik, wie sie z.B. in Spielberg-Filmen jener Zeit zu sehen ist. Aus heutiger Sicht ist das ein grosser Vorteil, denn dadurch wirkt der Film nicht im Geringsten angestaubt. Er ist vielmehr das Paradebeispiel eines Horrorfilms, der Spannung allein durch Schauspiel, Atmo und Schnitt erzeugt. Dazu spielt Kubrick mit der Wahrnehmung des Zuschauers, verwirrt ihn, implantiert Illusionen, nur um zu desillusionieren, wenn Nicholson im Wahnsinn taumelt und (SPOILER) seine Familie abschlachten will (SPOILER ENDE).
Besser geht's nicht.
'Grave Encounters' wäre eine würdige Fortsetzung des ersten Teils von 'Paranormal Activity' (2007), anstatt der Langweiler, die danach kamen. Ich finde den Film originell, mit einem interessanten und gut aufgebauten Found Footage Plot. Wackelkamera sollte man allerdings nicht als störend empfinden. Die gruselige Atmo ist gut eingefangen, punktiert mit den sich verdichtenden üblen Aktivitäten, bei denen sich die anfangs so selbstsichere Truppe vor Angst fast in die Hosen scheisst. Das wirkt manchmal auch recht witzig.
Das Ende ist für mein Empfinden zu sehr an Balaugeros 'REC' (2007)/'REC 2' (2009) angelehnt. Es wurde auch die Chance verpasst, dem Ganzen die Krone aufzusetzen - (SPOILER) wenn der Film konsequent zu Ende geführt wäre, müssten die Geisterärzte ihm den Schädel teilweise offen gelassen haben, wie auf den Bildern - das hätte man bei einem Schwenk mit der Kamera hinter seinen Kopf sehen müssen, um wirklich zu thrillen.....(SPOILER ENDE). O.k., der war auch so gut :)
Die meisten harten/ernsthaften Schauspieler versuchen sich irgendwann an einer Action-, Thriller-, Agenten-, oder sonstwie gearteten Komödie, so auch Anthony Hopkins. Oft geht das mehr oder weniger in die Hose, was aber sehr vom Anspruch abhängt. Wenn ich hier den Thriller mit einem gnadenlosen Hopkins erwarte, würde ich wahrscheinlich auch nur 3/10 geben. Zudem spielt Hopkins nicht die Hauptrolle - die ist Chris Rock überlassen, der gleich zwei Charaktere in einer typischen Zwilling-Austausch-Komödie spielt. Sein Ruf als Labertasche hat mich schon das Schlimmste befürchten lassen (die meisten Eddie Nerphy-Filme sind z.B. jenseits meiner Nerv-Toleranzschwelle). Doch 'Bad Company' nervt nicht, sondern unterhält erstaunlich gut, weil er dank einem starken Chris Rock vor allem witzig ist. Hopkins springt hier nicht über seinen Schatten. Der könnte wohl beim besten Willen nicht witzig wirken, sondern mimt den CIA-Haudegen und sorgt für etwas Action & Spannung. Er kam mir unterfordert vor, nicht so stark wie in etlichen anderen Filmen.
Den Film gut oder schlecht zu finden, hängt v.a. von der Auffassung von Humor ab, und die geht bekanntlich weit auseinander....
Lang lebe die Spinnenseide und New York's Kranführer.
Bis zur Mitte war's noch ganz gut - wie alles anfing, und so. Aber dann wird's wieder die übliche Bösewicht-Story mit Häuser-Langschwingen und 'ner Tussie, die er erst im dritten Anlauf küsst (hat der 'nen Pickel am Arsch?). So was von lahm. Musste danach erst mal an Wolfenstein und'n paar Nazis abknallen. Rülps.
Die Mittelmässigkeit macht auch vor Jason Statham nicht halt. 'Parker' hat ein paar nette Heist-Szenen, aber die machen nur einen kleinen Teil des Films aus. Der Rest hat kaum eine Story und ist überhaupt nicht spannend. Dazu J.Lo in Unterwäsche - da ist mir Jamie Lee Curtis in 'True Lies' (1994) tausendmal lieber. Was bleibt noch? Natürlich ein paar Action-Szenen und Staham's durchtrainierter und zernarbter Körper. Wage mal die Behauptung, dass es keinen Film gibt, in dem er kumulativ so lange hemdfrei zu sehen ist. For Fans only.
Dieses über 200 Jahre alte Märchen aus England kenne ich schon von Klein auf als 'Hans und die Bohnenranke' - die Meisten haben das wohl in der einen oder anderen Märchensammlung gelesen. 'Jack the Giant Slayer' hat es schön visualisiert und die wesentlichen Elemente der Originalstory übernommen, sowie einiges dazugepackt um es zeitgemäss zu gestalten. Der Film steht qualitätsmässig in einer Reihe mit den vielen anderen Märchenverfilmungen der letzten Jahre (Hänsel & Gretel, Schneewittchen, Rapunzel, etc.), die ich alle recht gut finde. Animation und Optik sind ordentlich gemacht, wenn auch nicht der letzte Schrei - mit Marvel kann man das nicht vergleichen, aber um die Story adäquat umzusetzten, ist es völlig ausreichend. Für meinen Geschmack hätten die Riesen etwas bedrohlicher und derber sein können, wie mir insgesamt etwas der Biss fehlte. Auch dramaturgisch ist das ausbaufähig - seinem Originaltitel (wörtlich übersetzt: Hans, der Riesen-Schlächter) wird der Plot nicht gerecht. Da wird mehr mit dem Säbel gerasselt, als wirklich gesäbelt. Dennoch nette Unterhaltung, die nicht langweilt und die man auch Kindern zeigen kann. Warum der Film FSK 12 ist, ist mir ein Rätsel.
Jack Nicholson in Hochform. Ich glaube, keiner kann den Kotzbrocken glaubwürdiger spielen als er - das ist so gut, dass man den Eindruck hat, er spielt sich ein Stück weit selber. Auch die Wandlung vom Saulus zum Paulus ist überzeugend - die gefällt mir wesentlich besser als im ähnlich gestrickten Werk 'About Schmidt' (2002). Zuallererst ist 'As Good as It Gets' jedoch eine Komödie, über die man wirklich lachen kann - spontaner, auch schwarzer Humor, der wenigstens bei mir zündet.
Die Story ist interessant, weil es klar ist, dass Nicholson sich wandelt, aber man es sich zunächst beim besten Willen nicht vorstellen kann. Hierzu gibt es im Plot einige wirklich gute Ideen, mit denen er nach und nach der Menschlichkeit näher kommt. Davon, und natürlich von Nicholson, lebt der Film. Wenigstens bis zum letzten Drittel, denn darin flacht er merklich ab. (SPOILER) Es geht nur noch um das hin und her in der Beziehung zur Kellnerin Carol. Auf Annäherung folgt wieder ein übler Spruch, der alles kaputt macht, dann noch einmal und noch einmal, bis es endlich klappt (SPOILER ENDE).
Die letzte Phase hat leider nur noch das Niveau einer durchschnittlichen RomCom und ist auch nicht mehr witzig. Mit einer halben Stunde weniger wäre der Film perfekt, aber das schmälert nicht die starke Leistung bis dahin, für die es 8/10 gibt - der Rest fliesst hier nicht ein, weil das Ergebnis dem überwiegenden Teil des Films nicht gerecht würde. Bei der nächsten Sichtung einfach abschalten :)
Wie gut lässt sich der Verstand abschalten? Wie können wir den mitlaufenden Kritikschreiber auf unserer Bio-Festplatte gnädig stimmen, wenn es im Film an der Schlüssigkeit hapert? Ich weiss es nicht. Manchmal gelingt es, manchmal nicht. Normalerweise würde mich ein senkrecht ausgebaggertes, dreizackiges Loch, das als Riesen-Dino-Fussabdruck verkauft werden soll, schon zu Beginn stutzig machen, aber hier darf das so sein.
Emmerichs 'Godzilla' ist reines Popkornkino, reine Unterhaltung, und will auch nicht mehr sein. Er scheitert trotz einiger Mängel nicht am eigenen Anspruch, sondern erfüllt ihn zu 100 %. Eine der Stärken des Films liegt in der CGI, die für die 90er mit zum Besten gehört, das in dieser Zeit produziert wurde und auch heute noch ordentlich wirkt. Mir gefällt auch die Story, die sympathisch und konsequent mit einem schönen Spannungsbogen erzählt wird. Viel Spielraum gibt es ohnehin kaum: wenn Godzilla die Grossstadt nicht in Schutt und Asche legt, und nicht die Armee anrückt um ihn aufzuhalten, ist es nicht Godzilla. Ob das nun New York statt Tokio ist, mag die Godzilla-Puristen stören, spielt aber für mich keine Rolle. Der Film hat auch einige starke Details, z.B., wenn Jean Reno und seine Franzosen-Truppe Kaugummi kauen, um 'amerikanischer' zu wirken. Darüber werde ich auch bei der fünften Sichtung noch schmunzeln können. ....und natürlich der Wahnsinns-Score mit Puff Daddys 'Come with Me', das er mit Jimmy Page aus dem unzerstörbaren 'Kashmir' von Led Zeppelin gemacht hat. Alles zusammen ergibt sehr gelungene Unterhaltung, die selbst über 2 ¼ Stunden niemals langweilig wird.
'Push' wirkt wie eine abgespeckte Version von 'X-Men', was die CGI und die Fähigkeiten der Mutanten angeht. Letztere 'beschränken' sich auf übersinnliche Wahrnehmung, Hellsehen, Gedankenmanipulation und Bewegen von Gegenständen, allerdings in deutlich gesteigerter Form gegenüber dem was man aus der realen Welt kennt oder zu kennen glaubt. Das macht ihn etwas sympathischer und glaubhafter als das Marvel-Vorbild, weil man sich mit den Charakteren besser identifizieren kann und die Handlungen nachvollziehbarer werden. Doch leider ist die Story ziemlich mau und konfus, überhaupt nicht spannend. Da wäre viel mehr drin gewesen, v.a. wenn man bedenkt dass hier Paul McGuigan am Werk ist (Lucky#Slevin). Unter dem Strich ist Marvel immer noch besser.
So richtig weiss ich nicht, wo ich diesen Film hinpacken soll, weder im Kopf, noch im Genre. Um mit dem Leichteren anzufangen: es ist wohl ein Superheldenfilm der ganz anderen, ruhigen Art, vermengt mit Mystery-Elementen. Unabhängig vom etwas zähen Plot und der guten Leistung des Teams Willis/Jackson ist das für mich wahrnehmbare zentrale Element eine Botschaft, die jeder Einzelne für sich umsetzen kann: wer seine Fähigkeiten entfaltet und aufhört sich selbst etwas vorzumachen, wer auf andere zugeht und seine Fähigkeiten nicht nur zum eigenen Wohl einsetzt, dem wird Gutes widerfahren, oder er wird sich zumindest besser fühlen. Das muss nichts Besonderes sein - im einfachsten Fall würde schon eine Geste ausreichen, um dieses Prinzip anzuwenden. Ich weiss, dass es funktioniert und ich weiss auch, dass man sich ständig daran erinnern muss, denn wir tendieren dazu uns im täglichen Kleinkrieg zu verlieren und unsere Kräfte an Dinge zu verschwenden, die nüchtern betrachtet geradezu lächerlich erscheinen. 'Unbreakable' erinnert, und das ist gut so.
Executive Producer: Brad Pitt, Hauptdarsteller: Brad Pitt, die grosse Schlacht des: Brad Pitt. Wahrscheinlich hat ihm Regisseur David Ayer noch die Ayer kraulen müssen, damit er hinter die Kamera durfte.
Zu Beginn wird man schriftlich informiert, dass die deutschen WKII-Panzer den amerikanischen überlegen waren, doch bei der ersten Auseinandersetzung landen die Nazis keinen Treffer. Obwohl sie die Amerikaner im freien Feld aus perfekter Tarnung in aller Ruhe anvisieren können. Obwohl sie den Überraschungsvorteil haben. Aber sie haben einen riesigen Nachteil: sie haben nicht Brad Pitt. Denn der zeigt ihnen wie das geht: ein paar Salven, natürlich aus der Bewegung, und schon ist das Nest ausgehoben. Danach bleibt der sich andeutende Stumpfsinn zunächst aus, und es entwickelt sich sogar eine Story - für immerhin ganze zwanzig Minuten. 'Fury' hat in der Begegnung mit der deutschen Bevölkerung seine stärkste Phase, auf deren Höhepunkt ich sogar schon an 6,5 Punkte dachte.
Doch dann kommt der grosse Auftritt des Brad Pitt: (SPOILER) in einem liegengebliebenen Panzer und mit einer Handvoll Panzergrenadiere stellt er sich 200-300 Nazis entgegen, die gut bewaffnet anrücken, lediglich ohne Panzer. Deren Gewehrsalven prallen natürlich ab, dafür mäht Pitts Truppe die Nazis zu Dutzenden ab, die sich geschickterweise ohne jegliche Deckung vor dem Panzer bewegen. Wozu die Nazis kistenweise panzerbrechende Waffen haben, wissen sie wahrscheinlich selber nicht. Irgendwann hat doch jemand die Idee, wenigstens ein paar abzufeuern, aber die scheinen genauso nutzlos zu sein wie der Kommandant. Als im Panzer die Munition ausgeht, steigt Pitt heroisch an das Aussen-MG und präsentiert sich als freie Zielscheibe. Wieder fallen die Nazis zu Dutzenden.............................Wann hört denn dieser Schwachsinn endlich auf?.............................In dem Moment, als ich abschalten wollte, hat ihn ein Scharfschütze doch noch erwischt (SPOILER ENDE).
Selbst für amerikanische Verhältnisse ist das ein weitgehend hohler WKII-Film, mit dem sich Brad Pitt anscheinend ein Denkmal setzen wollte, das gründlich in die Hose gegangen ist.
Wenn das so weitergeht, wird Anthony Hopkins noch zu einem meiner Lieblingsschauspieler :) Auch in 'Fracture' spielt er brilliant einen zynischen, hochintelligenten Mörder, der allerdings 'nur' einmal zuschlägt, gleich zu Beginn. Die erste Viertelstunde könnte durchaus einer weiteren, gelungenen Fortsetzung von 'Das Schweigen der Lämmer' entspringen. Auch danach hält er seine Verfolger mit einem zynischen Spiel zum Narren, macht dies aber im Gerichtssal, denn er lässt sich wohlkalkuliert festnehmen. Genial, wie er perfekt vorbereitet den jungen Staranwalt auflaufen lässt (sehr gut verkörpert von Ryan Gosling), dazu die für Hopkins typische Mimik und sarkastischen Sprüche.
Fast genau wie im Hopkins-Psychodrama 'Instinct' (1999) fällt der Plot nach der Mitte leider stark ab und nimmt sich 20-30 min Auszeit - es wäre besser gewesen, nicht auf die zwei Stunden zu gehen. In dieser Phase sammelt sich die Gegenseite und leckt ihre Wunden, um sich auf das Finale vorzubereiten. Das ist zwar auch spannend, aber dennoch hat mich der Schlusspunkt enttäuscht. (SPOILER) Der Fehler, den Hopkins gemacht hat und der letzlich zu seinem Fall führt, ist im Grunde nur ein Leichter, verglichen mit dem, was er bis zu diesem Zeitpunkt an Vorbereitung geleistet hat. Es ist weder konsequent noch glaubhaft, dass ihm das entgangen sein soll und er sich somit selbst ans Messer liefert. Und das, obwohl seine angeschossene Frau wahrscheinlich nie mehr aus dem Koma erwachen würde - selbst wenn, dann wäre sie aufgrund der Schussverletzung im Gehirn nicht mehr in der Lage, gegen ihn auszusagen, was auch die Ärzte bekräftigten. Er hätte ihr nicht den Stecker ziehen müssen (SPOILER ENDE).
Trotzdem, insgesamt ein starker, gut unterhaltender Film.
Alle Achtung - was präsentieren uns denn die Norweger hier?? So geht Thriller, konsequent von Anfang bis Ende, und immer noch eine Schippe drauf: jede Viertelstunde wird die Spannungsschraube eine Umdrehung angezogen. Dazu wohltuend frisch, mit einer Menge guter Ideen, die den Plot ständig in neue Richtungen lenken und praktisch unvorhersehbar machen, garniert mit einer gesunden Härte. Mehr muss man eigentlich gar nicht sagen.
Lange habe ich nicht mehr an einem solch leckeren Süppchen geschlürft :)
Wie so oft - des einen Freud, des anderen Leid. Die gerühmte Anfangssequenz und Kamerafahrt mit Nicolas Cage geht für meinen Geschmack zu sehr in Richtung Overacting. Cage redet, oder besser, kreischt in einem Fort, wobei es hauptsächlich um kleinere Auseinandersetzungen mit Ganoven und Insidern des Boxsports geht. Prickelnde Dialoge sehen anders aus.
Der nachfolgenden Story um den Mord an einem Politiker im Publikum während des Boxkampfes, mit Verschwörung und allem was dazugehört, fehlt es etwas an Substanz und Fluss - spannend wird es dabei nur selten. Auch das eingeflochtene Drama um Freundschaft, Vertrauen und Enttäuschung wirkt eher emotionslos konstruiert als überzeugend. Erschwerend kommt hinzu, dass der Drehort ausschliesslich eine Boxarena ist, was den Plot zu einer Art multiperspektivischem Kammerspiel macht, das nicht gerade für Abwechslung sorgt. Trotz allem: Cage & Sinise überzeugen und verleihen dem Film noch ein gewisses Format. Ohne die beiden wäre 'Snake Eyes' uninteressant.
'The Machine' beginnt sehr stark, mit düsterer Atmo und interessantem Ansatz: um im Krieg mit China die Nase vorn zu haben, müssen intelligente Roboter her, die den Feind infiltrieren. Wie man schliesslich dazu kommt, den zu bauen, und was die Chinesen dagegen unternehmen, ist Gegenstand der überzeugenden ersten Hälfte (7 P.).
Wer nun glaubt, dass der Plot durchstartet und wenigstens eines der angerissenen Themen verfolgt, wird eines Besseren belehrt. Es geht nur noch darum, ob der Roboter lebt oder sich selbst als lebend empfindet, ob er töten darf, ein Bewusstein hat und seine Gewissensbisse zusammengekauert unter dem Tisch aussitzen soll. Dass er nicht noch ein paar Öltropfen geheult hat, war die grosse Überraschung. Dazu das einfallslose Ende, in dem (SPOILER) natürlich die Bösen besiegt werden, die dem Ärmsten das Bewusstsein löschen wollten (SPOILER ENDE).
Schade, schade. 'The Machine' war kurz davor, das SF-Genre mit einem ruhigen, atmospärisch starken und gut durchdachten Beitrag zu bereichern, nur um vorzeitig in einem Brei aus Kitsch und Möchtegern-Philosophie zu verenden.
'Joy Ride' (2001) könnte man in Anlehnung an den frühen Spielberg-Thriller auch 'Duell 2' nennen. Ein Schwarzer Truck verfolgt und stellt Leute im PKW, weil sie ihn beleidigt bzw. genötigt haben. Dabei spielt er mit ihnen, wie eine Katze mit einer Maus, die sie schon gefangen hat, aber immer wieder laufen lässt.....
Stalker-Filme waren noch nie mein Ding, weil sie kaum etwas Überraschendes bieten. Das ist auch hier nicht anders, obwohl 'Joy Ride' durchaus spannende Momente hat.
Unter den Jungs, die den Trucker erzürnen, hat mich von Anfang der Bruder aus dem Knast mit seinen dämlichen Ideen genervt - der Charakter ist so unsympathisch, dass ich ihn am liebsten durch den Fernseher gezogen und abgewatscht hätte, denn er bringt nichts als vorhersehbaren Ärger. Dieser Schwachkopf wäre keine zehn Minuten bei mir im Auto gesessen..... Einen Punkt Abzug, weil der Typ im Truck ausgerechnet den nicht erledigt hat.
Arnie - der Jäger des Schürzenjägers. Zum x-ten Mal gesehen und immer noch gut. Das 80er/90er Dreamteam Cameron/Schwarzenegger versuchte sich mit 'True Lies' an einer Action-Komödie und schaffte eine der wenigen, die in beiden Richtungen sehr gut funktioniert, sogar über die vollen 2 ¼ Stunden. Das liegt auch an einer starken Jamie Lee Curtis, nicht nur bei ihrem Wahnsinnsauftritt im Hotelzimmer. In der letzten halben Stunde lässt es Cameron richtig krachen und setzt auch noch ein Action-Highlight, mit Arnie, wie man ihn aus anderen Filmen gewohnt ist.
Grandioses 90er-Kino.
'Martyrs' hoch oder niedrig zu bewerten ist letztlich eine Frage des Standpunkts in Bezug auf Sinn, Notwendigkeit und Erträglichkeit von expliziter und übertriebener Gewaltdarstellung. Für mich sind 30 Minuten Folter (SPOILER: einschliesslich brutalen Verprügelns einer Angeketteten, und Häutung; SPOILER ENDE) jenseits des Vertretbaren. Ich kann daraus nur Abscheu, aber gewiss keinen Unterhaltungswert beziehen.
Dabei überzeugt der Film bis über die Mitte als innovativer, Gore-lastiger Rache-Psychothriller, wobei ich schon an einen gelungenen Wurf der Franzosen dachte. Doch das letzte Drittel versinkt im abstrusen Zelebrieren von Folter (SPOILER) zum Zwecke einer 'Studie', die von einer Gruppe Psychopathen durchgeführt wird (SPOILER ENDE). Dazu ist das Ende inhaltlich eine komplette Enttäuschung.
No, thanks.
'The Bay' präsentiert einen Mix aus Horror- und Umweltthriller im Found Footage Doku-Stil. Die Kamera ist o.k. (wackelt kaum), aber die Story fand ich ein bisschen weit hergeholt und stellenweise kaum nachvollziehbar, z.B. (SPOILER), dass die Larven des mutierten Organisums über die Meerwasserentsalzungsanlage in die Wasserversorgung des Ortes kommen sollen (SPOILER ENDE). Diese Art der Wassergewinnung lässt technologiebedingt nicht einmal Bakterien durch, geschweige denn Eier oder Larven eines höheren Organismus. Vom Aspekt eines Horrorfilmes her bietet 'The Bay' trotz gesunder Härte keinen packenden oder gruseligen Thriller, hat aber einen wirklich guten Jump-Scare, den man nicht ahnt. Sicherlich kein schlechter Genre-Beitrag, aber einmal reicht.
1968: LSD und andere 'bewusstseinserweiternde' Drogen waren angesagt, überall wurden Joints gedreht, und Jimi Hendrix lieferte dazu die Musik. Nachdem die vier Seiten von 'Electric Ladyland' durchgehört waren und die nächste Dröhnung eingeworfen war, ging man ins Kino, denn es lief '2001: A Space Odyssey'. Zugegeben, habe ich frei erfunden, weil ich damals nicht dabei war, aber wie sonst könnte ich diesen Film gut finden? Visuell, in perfektem Zusammenspiel mit dem Score, ist er wirklich ansprechend und hat neue Maßstäbe gesetzt (dafür die Punkte), aber die Story ist sehr dünn, aufbereitet in einem Plot, der gleichsam in Zeitlupe abläuft. Anstatt Spannung gibt es philosophische Unterhaltungen mit einem Computer. Dazu viele Anspielungen oder Andeutungen, die in die eine oder andere Richtung interpretiert werden können, kaum etwas Konkretes. Das macht mich wahnsinnig. Gepaart mit der sphärischen Atmo und dem Score scheint das für Andere wiederum der Nährboden zu sein, auf dem 10er-Kommis gedeihen. Es sei allen gegönnt. Ich gönne mir einstweilen wieder die Fortsetzung '2010: The Year We Made Contact' (1984), denn die hat deutlich mehr von dem, was für mich einen guten SF-Film ausmacht.
'Crawlspace' ist ein typisches B-Movie, das keinerlei Überraschungen bereithält. Die klaustrophobischen Bewegungen in engen Gängen, aus denen allerlei Übles kommt, enthalten recht deutlich Versatzstücke der Genre-Grössen Alien, Resident Evil und Doom. Das wäre o.k., wenn wenigstens eine halbwegs akzeptable Story herauskäme, aber darauf wurde weitgehend verzichtet. Nach einer Stunde Monsterjagd und Halluzinieren, sowie ständigem Laufen auf Gitterrosten taten mir die Füsse weh, was schliesslich zum Abschalten führte.
Dennoch, handwerklich ist der Streifen gut gemacht und hätte die Voraussetzung für eine bessere Bewertung, wenn er nicht so einfallslos wäre.
'Basket Case' ist derart billig, dass er zweifelsfrei in die Kategorie 'unfreiwilliger Trash' gehört. Nicht nur, dass die Tricktechnick schon für die früher Achtziger 20 Jahre hintendran ist, auch der Plot ist so bescheuert, dass es schon beinahe wehtut (hat aber wohl eine Botschaft zwischen den Zeilen). Dazu noch die grandiosen Schauspieler....
Der Film ist in erster Linie witzig, vor allem dann, wenn der üble Gummizwerg aus dem Korb kein billiges Gemetzel anrichtet, sondern in den Situationen des Alltags für Chaos sorgt. Allein über die Szene mit dem Fernseher habe ich mehr gelacht, als in den letzten drei 'Komödien' zusammen - sogar jetzt noch, wenn mir die Szene für den Kommi wieder durch den Kopf geht :))
Klare Empfehlung, nicht nur für Horror/Trashfans.
Die Ausrottung der Menschenaffen in Afrika - ein ganz übles, schmerzendes Thema, das in 'Instinct' angerissen wird. Vordergründig geht es um Anthony Hopkins, der als 'Irrer' in einer Anstalt sitzt und zu dessen Persönlichkeit ein Psychologe Zugang finden muss (überzeugend verkörpert durch Cuba Gooding Jr.). Klingt wie ein Abklatsch von 'Das Schweigen der Lämmer' (1990), hat aber ansonsten keine Gemeinsamkeiten. Hopkins ist kein Psychopath, sondern höchst traumatisiert durch Ereignisse, die sich im afrikanischen Regenwald zugetragen haben. Der Prozess der Annäherung von Hopkins/Gooding Jr., wie auch die Willkür in der Anstalt mit unfähigen und unwilligen Leitern, die nur verhindern wollen, dass jemand etwas ändert, ist überzeugend dargestellt. Hopkins spielt ebenso brilliant wie in 'Das Schweigen der Lämmer', was allein schon eine Sichtung wert ist.
Einziger negativer Kritikpunkt: der Plot tritt nach der Mitte eine zeitlang inhaltlich auf der Stelle und geht dramaturgisch gegen Null - 1 ½ statt 2 Stunden hätten diesen Film besser gemacht.
Vor etlichen Jahren, als ich das letzte Mal in einem Zoo mit Gorillas war, dachte ich genau das, was Hopkins alias Primatenforscher Dr. Powell im Film von sich gibt: Diese Tiere (falls nicht im Zoo geboren) wurden aus freier Wildbahn in einen Käfig verfrachtet und zur Schau gestellt. Man sieht in ihren Gesichtern, dass sie gebrochen und inhaltsleer sind, wie ein Mensch mit Alzheimer im fortgeschrittenen Stadium. Das war nur schwer zu ertragen und sicherlich mein letzter Besuch eines solchen Zoos. Das Schlimmste an dieser Tragödie ist, dass Gorillas und andere Menschenaffen wahrscheinlich bald nur noch im Zoo überleben werden.
Inzwischen wird Jaume Balagueró schon als Kultregissseur bezeichnet (MP), was er wohl hauptsächlich seinem Meisterwerk 'REC' (2007) zu verdanken hat. 'Fragile' erschien zwei Jahre vorher und lässt es deutlich ruhiger angehen - ein klassischer Vertreter des haunted house, oder in diesem Fall: haunted hospital.
Die flüssige & stimmige Story ist in einem interessanten Plot umgesetzt, der immer wieder von Aktionen eines üblen Schattenwesens durchsetzt ist. Zum Ende hin steigert sich die Spannung, und - mamma mia - der wollte man wirklich nicht auf dem Korridor begegnen. Sicherlich kein Meisterwerk von Balagueró, aber gute Unterhaltung, zu der auch überzeugende Schauspieler beitragen, allen voran Calista Flockhart als Krankenschwester mit dem Händchen für Kinder und deren Wahrnehmungen.