RoboMaus - Kommentare
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Alle Kommentare von RoboMaus
Eine der besten Stephen King-Verfilmungen.
Was Mikael Håfström mit John Cusack und Samuel L. Jackson aus 'Zimmer 1408' herausgeholt hat, ist in jeder Phase überzeugender Psycho-Horror. Storyaufbau und Dramaturgie, getragen von einem herausragenden Cusack, münden in eine nie vorhersehbare, immer spannende Handlung, die sich ständig steigert - das sind Eigenschaften eines Horrorfilms, die ich schätze.
Dabei spielt es keine Rolle, dass ein Gore-Faktor kaum vorhanden ist, oder ob die Story logisch ist bzw. sich selbst erklärt. Das muss sie nicht, sondern sie muss gruseln und unterhalten. Sie vermischt geschickt die Ebene der Realität mit der einer fiktiven, übernatürlichen Macht, die das Zimmer repräsentiert. Cusack, der alles Übernatürliche ablehnt, wird auf eigenen Wunsch darin einquartiert und spürt die Macht erst, als es zu spät ist. Gerade dieser Übergang von der Realität der normalen Welt zu der des Zimmers, und wie das Cusack allmählich bewusst wird, ist mit einigen starken Ideen umgesetzt.
Schon der Aufbau, die Vorgeschichte um das Hotel und der Auftritt von Jackson schüren eine gesteigerte Erwartungshaltung im Zuschauer. Man merkt, dass Jackson es ernst meint, Cusack das Zimmer auszureden - die Reihe der Fakten beeindruckt, die Art, wie die Menschen darin zu Tode kamen, sowie deren schiere Zahl. Doch Cusack bleibt unbeeindruckt - die Spannung lebt auch davon, dass nach Jacksons Ansprache wohl kaum jemand in das Zimmer gegangen wäre. Ich jedenfalls nicht. Ein starker dramaturgischer Schachzug.
Zu den Erlebnissen Cusacks im Zimmer kann man kaum etwas schreiben, ohne zu spoilern. Nur soviel: man weiß nie, was kommt, nur dass etwas kommt, und es kommt immer mehr.....
Man bekommt den Silberling mit dem DC und der Kinofassung, die am Ende abweichen (die letzten fünf Minuten, soweit mir das aufgefallen ist) - inhaltlich sehr unterschiedlich. Ich finde beide etwa gleich stark, vielleicht den DC einen Kick interessanter.
Eine Zombie-Komödie. Brandneu aus dem Jahre 2017. Ein Mann in einem Büro muss miterleben, wie alle um ihn herum zu Zombies werden......
Nicht gruselig.
Nicht witzig, aber umso bemühter, witzig zu sein.
Unterirdische Dialoge.
Grauenhaftes, amateurhaftes Schauspiel.
Unsäglich klägliche Handlung, auch wenn eine oder zwei gute Ideen dabei sind (dafür die Punkte).
Nach nicht einmal einer halben Minute fragte meine Mitseherin, ob das ein deutscher Film sei, nach ein paar Minuten verließ sie das Heimkino. Wie schlimm kann es hierzulande noch werden, wenn man es deutschen Produktionen schon nach so kurzer Zeit ansieht, dass sie mit den typisch Film-deutschen Attributen Schrott sind, und damit auch woher sie kommen?
Zum Fremdschämen für den deutschen Film.
Lust auf etwas eklig-Trashiges? Da passt der Beschreibung nach 'Cabin Fever' ganz gut, noch dazu im DC. Tatsächlich war das meine erste Sichtung, obwohl ich mich seit langem im Horrorgenre bewege.
Wie üblich besteht die Einführung aus ein paar Freizeitlern, die zu einer Waldhütte fahren, sich Geschichten erzählen, wahlweise schwimmen, wandern oder vögeln (oder von allem etwas). Vorher halten sie an einer abgelegenen Tankstelle der Gegend, um Proviant zu holen, und wo der unvermeidliche, schräge Typ auftaucht. Es ist wirklich kaum zu glauben, wie standardisiert diese Backwood-Filme sind......
Nach 25 Minuten geht es los, doch................... leider nur ein Strohfeuer - die Handlung plätschert weiter bis über die Mitte, als eine unter den Freizeitlern endlich erste Symptome zeigt............ man darf die Hoffnung nie aufgeben ;-)
Interessanter wird es erst in der letzten halben Stunde, doch Spannung will nie so richtig aufkommen, auch wegen der Vorhersehbarkeit. In einigen Szenen ist es eher unfreiwillig trashig-witzig.
Für Fans von Backwood-Filmen nach dem "Zehn kleine Freizeitler"-Prinzip mag das ein Highlight sein, doch mir erscheint das eher einfallslos und uninteressant.
Ein solider, nicht sehr bekannter Thriller, der vor allem mit dem vielseitigen Dan Stevens überzeugt. Die Story ist nichts Besonderes und auch nicht unbekannt - ein Fremder gewinnt das Vertrauen einer Familie, geht bei allem äußerst konsequent vor und löst Probleme auf seine Weise. Das ist gut anzusehen, vor allem wie er den Assos und Mobbern Saures gibt.
Dabei wird Stevens vorhersehbar immer gewalttätiger, was auf seine Herkunft als (SPOILER) außer Kontrolle geratenes Militärexperiment zurückzuführen ist (SPOILER ENDE).
Emmerich & van Damme lassen grüßen, Matt Damon winkt auch.
Danach folgt der Plot einer Art Search & Destroy, wobei die Charakterzeichnung von Stevens widersprüchlich wird (SPOILER: zum einen wird er als gefühls- und kompromisslose Killermaschine dargestellt, zum anderen schiebt er die Waffe fort, mit der die Tochter der Familie ihn angeschossen hat und erwürgt sie zeitaufwändig, obwohl er nur einmal hätte abdrücken müssen. Natürlich ergreift der versteckte Bruder die Gelegenheit und rammt ihm - völlig unvorhersehbar - ein Messer in den Hals (SPOILER ENDE).
Die einfallsreichere erste Hälfte und die gesamte Umsetzung sind gelungen. Plottechnisch schwächelt die zweite Hälfte und bewegt sich für meinen Geschmack zu sehr in der Stereotypie des Genreüblichen, vor allem beim Showdown.
Found Footage Horror, wieder einmal. Das Konzept ist interessant: ein Designer von Horrorgestalten für Comics und Filme erfährt von jemandem, der vorgibt, reale, üble Gestalten aus der Unterwelt gesehen zu haben. Nicht nur das - er weiß auch, wo sie an die Oberfläche kommen und behauptet, es gäbe ein ganzes Netzwerk von Höhlungen, in denen sie hausen....
Das ist als Mockumentary aufgezogen, hat aber nicht diese Wirkung, weil sich die Handlung von Anfang an schon als an den Haaren herbeigezogen entlarvt. So sitzt man mit am 'Monsterloch' und wartet, und wartet, und wartet,........... dazwischen wird die meiste Zeit nur über die abstrusen Vorstellungen des Monsterkenners debattiert. Ab und zu springt eine Gestalt durch das Bild. Spannung? Fehlanzeige, doch es ist gerade noch interessant genug, um nicht abzuschalten.
Erst in den letzten zwanzig Minuten kommen ein paar gute Ideen um die "wahren" Vorgänge und Hintergründe, aber retten kann das den Film auch nicht mehr. Ein guter Ansatz, aus dem leider zu wenig gemacht wurde.
*♡*LiKe My AcTRess*♡* 2017
Im Latino-Feuer von Salma Hayek verglühe ich immer noch am schnellsten ;-)
Luc Bessons stärkste Zeit waren eindeutig die 90er - mit 'Das fünfte Element' wagte er sich in das Reich der SF-Komödie, und das mit verdienter Anerkennung. Der Film wurde zum Sprungbrett für Milla Jovovich mit einer starken Performance als naiv-treues Fünftes Element in Menschengestalt. Dazu Bruce Willis in (zu dieser Zeit) gewohnt starker Form, und ein Gary Oldman als Bösewicht im karikierten, aber unverkennbaren Hitler-Look (gute Idee: das Bärtchen unter die Lippe gesetzt).
Schrill, leicht abgedreht und schön flüssig - das dürfte die Handlung in ein paar Worten treffen, und daraus ernährt sich auch der Humor. Der sieht für meinen Geschmack durchwachsen aus - teils gelungen, teils aber nur albern. Gänzlich außerhalb meines Humors liegen z.B. Charaktere wie der schwule farbige Entertainer (Chris Tucker), in die jedes tuntige Klischee gepackt wird, das sich auftreiben läßt: hohe, verstellte Stimme, "weibisches", ängstliches Auftreten bei Gefahr, usw. Ausgerechnet der hat auch noch einiges an Screentime.....
Doch das ist jammern auf hohem Niveau - 'Das Fünfte Element' bietet sehenswerte Unterhaltung als spaciges SF-Klamauk-Abenteuer. Mehr will er nicht, und mehr muss er nicht.
Was für ein geiler Fundus - bei Blubber lässt sich immer gut stöbern :)
Metallica habe ich schon immer gerne gehört, vor allem mit den Songs aus ihrer besten Zeit, der 80er-90er. Ähnlich wie bei anderen großen Bands, z.B. AC/DC, machen die alten Songs heutzutage fast die komplette Setlist aus. Dafür kommen die Leute, und das ist auch in 'Through the Never' nicht anders.
Obwohl die Songauswahl passt, will der Funke hier nicht überspringen. Gefühlt ein Drittel des Films zeigt eine in Intervallen eingeflochtene Story außerhalb des Bühnenauftritts: Ein Helfer der Road Crew wird geschickt, um draußen etwas zu holen. Vor der Halle wird er dabei in Unruhen verwickelt, was zu einer abstrusen, ideenlosen Handlung führt, die schließlich auch noch mit Fantasy-Elementen garniert wird (o.k. - eine gute Idee war dabei: wie das Polizeiaufgebot im Takt des gerade gespielten Metallica-Songs mit den Schlagstöcken auf die Schilde klopft).
Zur Auflockerung eines reinen Konzertfilmes wäre das Ordnung, potentiell auch eine Bereicherung, aber da hätte man sich etwas besseres einfallen lassen müssen. In dieser Form ist das eher ärgerlich als überzeugend. Nur der routinierte Konzertauftritt, und vor allem die Session in der leeren Halle ganz am Ende, sorgen noch für einen "ganz guten" Gesamteindruck. Gegen das Gebotene würde ich eine der reinen Konzert-DVDs von Metallica bevorzugen.
Welch ein Brett von einem Film. Der Höhepunkt des Italo-Westerns.
Ich könnte nur noch schätzen, wie oft ich 'Spiel mir das Lied vom Tod' schon gesehen habe, aber er verliert seine Qualitäten auch in der Wiederholung nicht. Es ist die Quintessenz der Elemente, die in den Jahren zuvor hauptsächlich von den Sergios Leone & Corbucci in das Genre eingeführt wurden:
Schweißverklebte Gesichter in Nahaufnahme. Der Ausdruck von Erwartung eines Schrittes des Gegners, Spannung, die aus den Pupillen von Charles Bronson auf den Zuschauer überspringt. Überall Dreck und Staub, der sich in den langen Mänteln der Desperados verfängt, eine Atmosphäre, so präsent, dass sie aus den Ecken des Fernsehers zu rieseln scheint. Brutale Gnadenlosigkeit, die selbst vor Frauen und Kindern nicht Halt macht. Ein unerhörter Kontrast mit blitzschnellen Aktionen, die aus dem Fluss der getragenen Handlung wie Spritzer aus einer Stromschnelle emporschießen. Es ist die gelebte, zynische Verachtung des Gegners und selbst des eigenen Todes.
Neben den Antagonisten Bronson/Fonda ist die nächstwichtigste Rolle mit einer Frau besetzt, die mit Claudia Cardinale kaum besser gewählt sein konnte (die italienische Antwort auf Marilyn Monroe). Sie ergänzt das krude Spiel um Macht und Tod mit einer weiblichen Note, die dem Plot eine weitere Dimension verleiht, erhebend vor allem in der letzten Szene, wo sie den Rat Cheyennes in die Tat umsetzt und den Arbeitern etwas zu trinken serviert.....
Dazu kommt dieser geniale, in jeder Szene passende Score von Ennio Morricone, vor allem das Mundharmonika-Thema, woran sich der volle Instrumentaleinsatz schließt. Allein das jagt einem Schauer über den Rücken. Auf den gesamten Film betrachtet ist dies seine beste kompositorische Leistung: eingängig, ideenreich, enorm ausdrucksstark. Leone hatte das Glück, einen Morricone in der Form seines Lebens zu bekommen.
Bei allem Lob muss man aber auch einen Kritikpunkt der Gegenseite anerkennen: die durchweg getragene Handlung verliert sich vor allem im mittleren Drittel in weniger bedeutsame Sequenzen, was den Spannungsbogen zeitweise deutlich absacken läßt. Da erscheint die lange Laufzeit von 2 ¾ Stunden etwas zu ambitioniert.
Der Gipfel des Genres war erreicht - mehr geht nicht.
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Wer den Film noch nicht gesehen hat: Alles darin hat einen Grund, ein Motiv, das sich aus der Handlung selbst jedoch kaum erschließt, bzw. nur im Nachhinein, wenn man sehr gut aufgepasst hat. Das ist verwirrend, weil manche Aktionen nicht nachvollziehbar sind. Ehrlich gesagt, habe ich auch nach dem zweiten Mal immer noch nicht richtig verstanden, worum es bei manchen Dingen geht.
Hier bietet sich an, das zu machen, was man eigentlich nie machen sollte - die Handlung vorher in Erfahrung bringen (z.B. Wikipedia). Das nagt nicht am Filmerlebnis, sondern steigert es eher, weil man sich nicht ständig fragt, warum nun wieder das oder jenes passiert. Ohnehin lebt der Film nur untergeordnet von seiner Handlung ;-)
Nielsen & Zucker mit der Wiederauflage ihres Erfolgs von 1988. Immer noch eine lockere, leicht abgedrehte Komödie - allein die Qualität der Gags und die Wellenlänge des eigenen Humors entscheiden. Für mein Empfinden hat es im Vergleich zum Vorgänger etwas nachgelassen, was sich auch dadurch zeigt, dass manche Gags wiederholt werden (im selben Film, wie z.B., dass jemand neben der Tür steht und von Nielssen beim Aufmachen umgeschlagen wird).
Doch auch so liefert 'Die nackte Kanone 2 1/2' gelungene Unterhaltung und hat etliche gute Ideen mit Lachern auf Lager. Immer noch besser als das meiste, das heutzutage als "Komödie" verkauft wird.
Die Bühnenpräsenz von Marilyn Monroe ist wirklich atemberaubend - allein die Szene, worin sie in der Bar erscheint, hat mehr Erotik als stundenlange Filme, die nur vorgeben erotisch zu sein (wie z.B. 'Nymphomaniac', 2013).
Als Western taugt 'Fluss ohne Wiederkehr' nur bedingt - Handlung, Setting (Indianer usw.) und Dramaturgie haben nichts Besonderes; vieles kommt eher klischeehaft, und spannend wird es auch nicht. Es ist im Grunde eine Beziehungsgeschichte, worin sich die Monroe und Robert Mitchum allmählich näherkommen, indem sie notgedrungen zusammen auf einem Floß den Fluss hinunterfahren.
Das hat seinen Reiz, wird aber erst durch Marilyn Monroe interessant, obwohl ihr Charakter als selten naiv hingestellt wird (auch hier werden reihenweise Klischees bedient).
Ein Muss für Monroe-Fans, weniger für Western-Fans.
'Nymphomaniac' ruft in mir das Bild vom Esel mit der Karotte hervor - es wird gevögelt und dauernd davon geredet, aber im Endeffekt gibt es fast nichts zu sehen.
Dafür darf man an Details aus dem Leben von Charlotte Gainsbourg alias Nymphomanin teilhaben (d.h., wenn sie nicht gerade vögelt, bläst, masturbiert oder davon redet). Neben der langatmigen Erstellung ihres Psychogramms geht sie u.a. im Wald spazieren und kann sogar besser einparken als Shia LaBoeuf - wer hätte das gedacht?
Immerhin lernt man etwas über Fliegenfischen........ doch, halt, da war noch mehr: alle beschnittenen Vorhäute der Geschichte sollen bis zum Mars und zurück reichen.... hmmm...... Wenn man annimmt, dass etwa ein Viertel aller jemals lebenden Männer beschnitten wurde (das wären ca. 13 Mrd., was sehr optimistisch ist), und dass eine Vorhaut "im Schnitt" 3 cm lang ist, reicht es immerhin zum Mond ;-)
Lieber einen richtigen Porno.
Michael Caine als alter Mann, der im Bus schwächelt und angeboten bekommt, ihn nach Hause zu begleiten: "....jetzt errege ich schon Pfadfindermitleid...." :D
Der Geschichten über das Altwerden oder Altsein gibt es viele, und oft ist es kein Vergnügen. Doch diese hier ist anders. Der achtzigjährige Caine trifft eine Dreißigjährige und kommt ihr näher - sie ist von seinem Wesen angezogen, und es entwickelt sich eine tiefe platonische Beziehung. Das ist glaubhaft und einnehmend gespielt. Doch Caines Kinder, darunter Gillian "Scully" Anderson, wittern eine Erbschleicherin.....
Die Sache wird noch dadurch verschlimmert, dass Caines Beziehung zu seinen Kindern alles andere als gut ist und dass sie versuchen, ihn zu bevormunden. Die üblichen Gründe: alte, ungelöste Probleme, aus Stolz verschwiegene Tatsachen, deren Zugabe allen helfen könnte......
Der Film ist bis über die Mitte berührend, sehenswert und manchmal sogar witzig, schwenkt im letzten Drittel jedoch mehr und mehr auf die Beziehungsprobleme in Caines Familie, wobei seine Freundin die Vermittlerin spielt. Das wirkt etwas erzwungen und rückt unnötig weit vom "Harold & Maude"-ähnlichen Thema ab, das bisher überzeugend vorgebracht wurde (SPOILER: dass die Freundin auch noch in eine Beziehung mit Caines Sohn geht, was Caine mitbekommt, war dann des Konstruierten doch zu viel; SPOILER ENDE).
Ein überzeugender Caine, der auch mit achtzig noch zeigt, was machbar ist.
Welch ein wunderbarer Film, von dem eine ungeheure Faszination ausgeht - nichts weniger als den Kontakt zu einer fremden Zivilsation mit einem Weltallabhorch-Programm zu erhaschen, das tatsächlich für diesen Zweck ins Leben gerufen wurde: SETI. Mehr braucht es nicht. Hier greifen nicht zum x-ten Mal die Aliens an, hier flimmern keine Lasergeschosse über den Bildschirm, sondern man dreht die Realität nur eine Nuance weiter: was wäre, wenn SETI wirklich eine Botschaft aus der Tiefe des Alls empfängt?
Dabei ist Jodie Foster die treibende Kraft, die das Programm entgegen allen Unkenrufen und Beschneidungen weiterführt. Sie ist die perfekte, absolut glaubwürdige Besetzung für die Rolle der Idealistin, die dafür mit dem größten Abenteuer belohnt wird, das ein Mensch haben kann.
Wie der Titel 'Contact' schon verrät, kommt die Botschaft, und was für eine: die Bauanleitung zu einer Anlage, von der zunächst niemand weiß, wofür sie gut sein soll. Anders kann es nicht sein - hier darf nichts Prophanes entstehen, das sofort durchschaubar wäre. Genau das verleiht dem Geschehen seine ungeheure Spannung.
Da es sich um die fortgeschrittene Technologie einer fremden Zivilisation handelt, findet sich genug Antrieb, das extrem teure Unternehmen umzusetzen. Doch hierin liegt auch der einzige Punkt, der mir an diesem Plot weniger gefällt (SPOILER: der böse Bube, der allein das größte Projekt aller Zeiten sabotiert, überzeugt weder im Vorgehen, noch passt das in die Handlung; SPOILER ENDE). Damit wird lediglich versucht, zusätzliche Dramatik zu schüren, was dieser Film nicht nötig hat.
Die spannende Handlung kulminiert mit einer phantastischen Reise, die Foster mit Hilfe der außerirdischen Technologie antritt. Das ist mitreißend gemacht - als Zuschauer wird man in eine Welt gezogen, die jenseits der Vorstellungskraft liegt, und doch so greifbar erscheint. Es wirkt, als wäre man selbst auf einem Trip zu den Ufern am Rande des Meeres der Erkenntnis, was enormes Suchtpotential birgt - ich wäre wieder und wieder in diese Kapsel gestiegen....
Grandioses Kino im Format der Neunziger, als Begriffe wie "Handlung" und "Inhalt" noch eine Bedeutung hatten, die heutzutage immer mehr verloren geht.
Jetzt mal ehrlich: du stehst deinem Peiniger gegenüber, der dich 15 Jahre gefangengehalten hat, (SPOILER) hast ein Messer an seinem Hals, musst nur noch zustechen, doch der Peiniger hält dich mit dem Argument ab, dass du dann nicht weißt, warum er dich eingesperrt hat? Würde dich das davon abhalten, ihm etwas zu sagen wie "netter Versuch" und dein Werk zu vollenden? Natürlich, denn es ist eine Szene aus einem genialen Film, für den du eine Höchstnote zückst.
Oder zuvor: nachdem der Gepeinigte frei ist, macht er das Gebäude ausfindig, wo er festgehalten wurde. Dort begegnet er einem Dutzend Schläger, die er in so hanebüchener Weise fertigmacht, wie ich es noch nicht einmal im billigsten Martial Arts-Film gesehen habe. Deren Knüppel zerbrechen wirkungslos auf ihm, als wären sie komplett vom Holzwurm zerfressen..... (SPOILER ENDE)
.......und das ist auch noch ernst gemeint. Oder verkenne ich hier eine Martial Arts-Parodie?
Inhaltlich kommt sehr wenig - es ist eine rudimentäre, langatmig vorgetragene Rache-Story, die sich ständig im Kreis dreht und immer wieder die Frage aufwirft, weshalb der Typ 15 Jahre eingesperrt war. Das über eineinhalb Stunden. Der Plot läßt nur selten Spannung aufkommen, ist dafür inszenatorisch mit teils abstrusen, teils nicht nachvollziehbaren Chan-wook Park-typischen Szenen aufgeblasen, die oft in die Länge gezogenen sind. Nach langem Durchhalten wird man zum Ende doch noch mit ein paar interessanten, cleveren Inhalten belohnt, aber auch das kann den bereits zerstörten Eindruck des Films nicht kitten.
Welch eine Langweiler-Tortur im Walzertakt. Jetzt könnt ihr über mich herfallen; das wird bestimmt interessanter als jeder Park-Film ;-)
Japan überfiel China im Jahre 1937 und veranstaltete in der damaligen Hauptstadt Nanking ein Massaker unter der Bevölkerung. Nur westliche Bewohner/Besucher blieben verschont. Manche nutzten das, um Chinesen Zuflucht vor den gnadenlosen Japanern zu gewähren. Ein verbürgter Fall ist der des Deutschen Johann Rabe, über den es einen sehenswerten Film gibt ('John Rabe', 2009).
'The Flowers of War' behandelt dieselbe Thematik mit Christian Bale in der Rolle des Westlers, der Einheimische in einer Kirche beschützt. Allerdings ist das kein Vergleich zu 'John Rabe' - bis auf zwei kurze Auseinandersetzungen mit den Japanern beschränkt sich die Handlung auf die Vorgänge in der Kirche, die Schicksale und Beziehungen der darin Gefangenen. Dabei bleibt das Tempo durchgängig schleppend. Bale spielt routiniert, kann dem zähen Plot aber nur in vereinzelten Szenen seinen Stempel aufdrücken.
Auch wenn Anspruch gegeben und das Schicksal tragisch ist, kann dieser Film auf die vollen 2 ¼ Stunden nicht überzeugen, außer, das Gezeigte erzeugt Empathie. Für mein Empfinden ist das jedoch viel zu langatmig und eindimensional, auch wenn mich die Vorgänge nicht kalt lassen. Dadurch übersteigt die erzeugte Langeweile die Empathie bei weitem.
Beinahe zwei Stunden investigativer Journalismus als Doku-Drama mit einer wahren Geschichte: in Grönland, das zu Dänemark gehört, errichteten die Amerikaner die Militärbasis Thule, wo es 1968 zum verheerenden Absturz eines B52-Bombers mit vier H-Bomben kam. Die Bomben zerbrachen, wobei mutmaßlich Plutonium austrat und die Gegend um die Absturzstelle kontaminierte. Dutzende dänischer Arbeiter erlitten massive Gesundheitsschäden, viele starben verfrüht. Eine der Bomben fiel ins angrenzende Meer, wurde aber anscheinend nie gefunden.
1988 griff der Journalist Poul Brink die Story auf, weil immer noch viele Gesundheitsgeschädigte am Leben waren. Er trat für ihre Sache ein und forderte die Anerkennung als Strahlen- bzw. Vergiftungsopfer des Thule-Unfalls. Dabei deckte er einen riesigen Vertuschungsskandal auf, wofür er 1997 geehrt wurde. Die noch lebenden Opfer wurden zwar anerkannt, aber mit nur 8500 US$ von der dänischen Regierung abgespeist.
Der Film stellt die Nachforschungen Brinks im Zeitraum 1988-1995 nach und schiebt Orignalaufnahmen aus der Zeit des Unfalls und der folgenden Untersuchungen ein - alles sehr informativ und klar dargestellt. Die Inszenierung ist allerdings etwas trocken und bleibt dramaturgisch flach. Dennoch sehenswert, vor allem, wenn man sich für Zeitgeschichte interessiert.
"Nach einer Partynacht im Drogenrausch stößt Alyce unabsichtlich ihre beste Freundin Carrol vom Hausdach."
So beginnt die MP-Beschreibung dieses "Horror-Thrillers" - allerdings steht nicht dabei, dass damit schon über zwanzig Minuten, mithin etwa ein Viertel des Plots vorbei ist, der praktisch inhaltslos mit permanent belanglosem Gerede langweilt. Ärgerlich.
Danach wird es wesentlich besser mit einigen starken und überzeugend umgesetzten Ideen, die für sich allein die 4 Punkte wert sind, doch anstatt die Handlung zu konkretisieren, driftet der Plot wieder in nichtssagende Dialoglastigkeit (am schlimmsten ist dieser lange Monolog des Drogendealers). Zum Ende gibt es noch ein paar abstruse Metzelaktionen, die wohl dem einzigen Zweck dienen, wengistens ein paar Gorehounds zufriedenzustellen.
Leider nur wenige gute Ansätze, ansonsten langweilig bis kaum erträglich, vor allem in den Dia-/Monologen.
Zum Glück gibt es die MP-Kommis, denen zu entnehmen ist, dass 'We are what we are' kein Horrorfilm ist, sondern eher ein ruhiger Psychothriller, trotz des Kannibalen-Themas. Das geht in Ordnung - ein atmosphärisch gut gemachter Film mit Vorgängen, deren bestürzende Erkenntnis unter die Haut geht, kann genauso oder besser absorbieren. Wenn es denn so wäre.
Das Kannibalen-Thema wird recht früh als Status Quo eingeführt, sorgt daher nicht für ein schleichendes oder gar überraschendes Moment und bringt keinen Thrill. Der Plot ist überwiegend als Kriminalstory angelegt, worin es um den Verbleib von vermissten (d.h., verspeisten) Personen geht. Ein starker Sturm führt zu Überschwemmungen, die frische menschliche Knochen freilegen und den Bach hinunterspülen - ein Arzt findet sie.......
Es stellt sich die Frage, weshalb Kannibalen von Haus aus so dumm sein müssen, dass sie nicht einmal die Überreste ihrer Mahlzeiten anständig vergraben können, doch das ist nicht das einzige Problem. Der Plot leidet vielmehr unter fehlender Spannung, weitgehender Vorhersehbarkeit und langatmiger Inszenierung. Dazu kommt ein hanebüchener Showdown zum Ende (SPOILER: Der Arzt hat den Kannibalen niedergeschossen, checkt nicht, ob er wirklich tot ist, entfernt sich ohne noch einmal abzudrücken und bekommt natürlich die Pfanne übergezogen - einfallslos und selbst im Detail vorhersehbar...... SPOILER ENDE).
Zu dürftig.
"Das komische Gefühl der Leere" - will der Film 'Schmitke' sich damit selbst beschreiben?
Mir kommt es so vor, und das in zweierlei Hinsicht. Zum einen fängt dieses Mystery-Drama gekonnt die Stille des erzgebirgischen Waldes ein, in dem außer einer mystischen Kraft nichts zu wohnen scheint. Dazu beeindrucken die irritierenden Geräusche der defekten Windturbine.
Zum anderen ist es dieser hölzern-statische, typisch deutsche Inszenierstil, worin die Geduld des Zuschauers mit zähem Handlungsfortschritt getestet wird. Lange passiert kaum etwas, und wenn, dann wie in Zeitlupe und/oder von nichtssagenden Dialogen begleitet. Um etwas Abwechslung zu bringen, wird ein Charakter eingeführt, der unablässig Stuss redet und schon nach einer halben Minute nervt - das dürfte der Rekord sein. Zudem kommt hin und wieder dieses Helge Schneider-artige Orgel-Gedudel im Score.....brrrrr. Willkommen beim deutschen Film.
Zum Glück verschwindet der quasselnde Charakter, was ab der Mitte zur Suche nach ihm führt. Dazu stapft Schmitke durch den Wald - mehr passiert hier nicht. Die zweite Hälfte erinnert stark an 'Under the Skin' (2013), der wohl als Vorlage diente.
4,5 Punkte hauptsächlich für die Atmo, die stark getroffen ist, doch ansonsten ist das inhaltlich zu wenig, dramaturgisch enttäuschend und nicht originell.
*♡*LiKe My AcToR*♡* 2017
Noch keiner hat den......? Bruce Willis!
Ja, er hat sich in den letzten Jahren als faul, gierig und arrogant erwiesen (Slys Worte), doch in seiner stärksten Phase von 1995-2006 hat er so viele ausgezeichnete Filme abgeliefert wie kaum ein anderer Schauspieler. Natürlich auch einige davor und danach.
Wünschen wir ihm, dass er zurückkommt - ich vermisse ihn.
Sehr ähnlich zum Sozialdrama 'School Ties' ('Der Außenseiter', 1992): In einem Internat Ende der 50er Jahre wird ein sportlich begabter Schüler aufgenommen, der sich der erniedrigenden Hierarchie und dem extremen Mobbing nicht unterordnen will. Er muss immer mehr schlucken, bis eines Tages der Knoten platzt....
In schwedischen Internaten scheint es zu dieser Zeit nicht humaner zugegangen zu sein als im US-Pendant. Inhaltlich ist der Plot beinahe eine Kopie der US-Version dieses Themas, wirkt aber noch anklagender, was es in dieser Form eigentlich nicht gebraucht hätte. Über die 1 ¾ Stunden Laufzeit bestehen gefühlt drei Viertel nur aus Erniedrigungen des aufsässigen Erik, der alles schluckt, um nur nicht vom Internat zu fliegen - seine letzte Chance, wofür die Mutter etliche Erbstücke verkaufen musste.
Doch genau darin liegen auch einige kaum nachvollziehbare Stellen mit Eriks Verhalten (SPOILER), wie z.B. der Brief am Ende. Obwohl er weiß, dass er fliegt, wenn sie den Brief bei ihm finden, lässt er ihn sich ohne Gegenwehr einfach von den Oberschülern abnehmen. Das, obwohl er kurz zuvor erst zwei von denen im "Ring" übel zugerichtet hat und im Grunde nur noch die Flucht nach vorn antreten kann...... (SPOILER ENDE).
Dramaturgisch wirkt das zu eindimensional - die Hälfte der Erniedrigungen hätte gereicht, wohingegen mehr von seinen Aktionen hätten kommen müssen, vor allem, wie er am Ende (SPOILER) das Internat mit Hilfe des Anwalts doch noch in die Knie zwingt (SPOILER ENDE).
Das war die beste Idee im ganzen Film, wird aber in ein paar Minuten abgehandelt - stattdessen wird man immer wieder Zeuge schikanöser Zimmerkontrollen der Oberschüler......
Weniger Anklagen, weniger Stereotypie in den Aktionen der Bösen, dafür Abwechslung und bessere Plotideen würden 'Evil' mehr Tiefe und Profil verleihen und die Message glaubhafter machen (oder 20 min weniger Laufzeit). So wirkt der Film nur wie eine nicht besonders einfallsreiche und zu lang geratene Version von 'School Ties'.
Ätz-Mami (Julianne Moore) und Ätz-Papi (Steve Coogan) bekriegen sich um das Sorgerecht für ihre gemeinsame Tochter. Auch, um Stabilität vorzugaukeln und gut dazustehen, heiraten sie jeweils einen anderen Partner.....
Im Film dominieren Auseinandersetzungen und Gezanke, was teilweise aus der Sicht des Kindes inszeniert ist. Die Leistung der kleinen Onata Aprile ist dabei sehr stark und das Überzeugendste an dem Film, doch ansonsten ist der Anspruch weit größer als der Unterhaltungswert. Die Handlung läuft recht eindimensonal und vorhersehbar ab - dass das nichts Packendes ergibt, wird bald ersichtlich, weder ist der Plot interessant. Der Ablauf ist darauf getrimmt, möglichst depri wirken (bis auf das Ende).
Schlimm, dass so etwas ständig passiert, und schlimm, dass viele Kinder in unserer Gesellschaft zum Prellbock uneiniger Erwachsener werden und darunter leiden (obwohl das bei dem Kind merkwürdigerweise überhaupt nicht sichtbar ist: keine Verlorenheit, kein Leistungsabfall in der Schule - geht es hier am Ende eher um die Schicksale der Erwachsenen?). Doch das bedeutet nicht, dass man sich über eineinhalb Stunden mit solch einem langamtigen und dialoglastigen Plot abgeben sollte.
Zehn Jahre nach dem ersten Akte X-Kinofilm, der nicht sehr gut aufgenommen wurde, legte man den zweiten nach und wiederholte die alten Fehler. Die Story, die in der Serie immer einem roten Faden folgt, häufig über mehrere Folgen hinweg, ist in den Spielfilmen schwach und konfus.
'Jenseits der Wahrheit' ist bis zur Mitte interessant - es verschwinden Leute, die abgemetzelt aufgefunden werden, oder Teile von ihnen. Mulder & Scully finden die Opfer mit Hilfe eines hellsehenden Mannes und nähern sich allmählich dem Zentrum der Vorgänge. Doch anstatt die Handlung weiter zu verdichten, verirrt man sich in einer Nebenhandlung, worin Scully als Ärztin einen Jungen behandelt.
Etwa zur Mitte wird schon die Katze aus dem Sack gelassen, was dem Plot die wenige Spannung raubt, die er an diesem Punkt noch besaß. Es geht nur noch darum, wie das FBI mit Mulder & Scully das Nest aushebt, und um die Nebenhandlung. Weil das noch nicht reicht, werden ihre Selbstzweifel beleuchtet - sollen wir das wirklich machen? Gehören wir überhaupt zum FBI? Da fragt man sich: Geht's noch.....?
'Akte X' wäre besser verschlossen geblieben.