RoboMaus - Kommentare
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Alle Kommentare von RoboMaus
Die Erstverfilmung des Jules Verne-Klassikers 'In 80 Tagen um die Welt' räumte 1957 fünf Oscars und zwei Golden Globes ab, doch davon ist dieses Remake von & mit Jackie Chan weit entfernt. Mehr auf Komödie getrimmt, denn ein Abenteuerfilm, ist dieser Plot leider von albernem Kasperle-Humor durchsetzt. Das ist natürlich Geschmackssache - meiner ist es nicht. Dazu noch das unvermeidliche Jackie Chan-Martial Arts-Gekloppe.....
Trotzdem ist die Grundstimmung amüsant-sympathisch mit ein paar guten Ideen und Auftritten von Stars, allen voran Arnold Schwarzenegger als orientalischer Prinz, Kathy Bates als Queen Victoria und die Wilson-Brüder als Flugpioniere Orville & Wilbur Wright.
Einmal kann man sich das anschauen ohne es zu bereuen, aber das sollte am besten mit Kindern geschehen, denn für die ist dieser Klamauk-Abenteuer-Mix wie geschaffen. Gute Stimmung ist ansteckend :)
Aufgrund der vielen Meinungen war das nicht schwer zu ahnen: ein seelenloser Abklatsch im Franchise, nach dem Motto: weiter, schneller, höher. Wo bleibt ein Charakter wie Jeff Goldblum, der sagt: "Ich hasse es, wenn ich immer Recht habe", während ihm T. Rex an der Stoßstange klebt?
Die Ironie des Ganzen wird ersichtlich, indem der Plot sich selbst ad absurdum führt: der gepriesene 16 m-Super-Dino "Dominus rex" ist am Ende nur genauso groß wie T. rex. Betrug!!!!
Doch am meisten überrascht die Einfallslosigkeit, mit der man hier zu Werke ging. Es ist zu gefühlt 80 % eine Kopie des Orignals von 1993, was Story, Handlungsablauf und Dramaturgie betrifft, nur, dass diesmal schon nach fünf Minuten klar ist, was passieren wird. Selbst die einzelnen Szenen sind vorhersehbar - da macht das Zusehen über weite Strecken kaum noch richtig Spass.
Immerhin sind ein paar gute Ideen dabei, die Optik ist stark und die Inszenierung schön flüssig, so dass wenigstens keine Längen aufkommen und der Eindruck akzeptabler Unterhaltung entsteht........ nach einmaligem Gebrauch zu entsorgen.
Die Anatomie einer Beziehung.
Unabhängig vom Inhalt verfolgt '500 Days of Summer' ein interessantes Konzept: Aus den 500 Tagen der Beziehung von Tom (J. Gordon-Levitt) zu Summer (Zooey Deschanel) werden einzelne Tage herausgegriffen und kurz beleuchtet, dabei jedesmal mit der Zahl des Tages eingeführt. Da man immer weiß, an welchem Tag der Beziehung man steht, ermöglich das Vor- und Rückblenden, ohne den Faden zu verlieren. Eine großartige Idee, denn nur allzuoft verliert man sich in verschachtelten Filmen. Sie wird sogar als Stilmittel eingesetzt, um kontrastierende Situationen aus verschiedenen Phasen hintereinander zu stellen, was manchmal humorig wirkt.
Allerdings ist das mehr Liebesdrama als Komödie, auch wenn hin und wieder witzige Elemente eingestreut sind - am stärksten mit dem Manager des deprimierten Gordon-Levitt, der ihn dazu bringen will, anstatt Liebeskarten solche im Bereich Leid & Trauer zu entwerfen :D
Inhaltlich erinnert dieser Film wohl die meisten an Erlebtes oder an Vorgänge, die man im Freundeskreis beobachtet: die Selbstversklavung des Verstands. Alle sehen das Unheil kommen, den unaufhaltsamen Niedergang, nur weil jemand einer fixen Idee hinterherrennt und zum Opfer seiner nicht (mehr) erwiderten Liebe wird. Doch das hört nicht mit der Erkenntnis vom Ende der Beziehung auf, nein, eine riesige Kraft, gespeist aus sich selbst verstärkender Tragik zwingt einen dazu, das Ziel seiner Gefühle immer wieder aufzusuchen, nur um sich ein ums andere Mal eine demoralisierende Abfuhr zu holen.
....und es wird noch schlimmer.....
Gordon-Levitt tat mir leid - wie gern hätte ich ihm geholfen, sich von seinem Unglück fernzuhalten, doch für jeden in so einer Situation gibt es letztlich nur die Option des maximalen Schmerzes und des Leidens. Die gut gemeinten Ratschläge der Freunde verhallen in Agonie, bevor sie in das Bewusstsein dringen.
.....doch irgendwann geht auch das vorbei und die Sonne erscheint wieder über dem Horizont.....
Es geht in 'Maggie' nicht um die Zombie-Apokalypse, oder gar eine Handlung im Sinne eine Horrorfilms, sondern nur um das Schicksal von Vater und Tochter, wobei sie infiziert ist und sich über einen Zeitraum von Wochen langsam in einen Zombie verwandelt. Dabei ist das Zombie-Thema nicht der Punkt - es könnte auch AIDS im Endstadium sein.
Erzeugung von Empathie? Ja, das wäre dringend nötig, um diesem Film Unterhaltungswert beimessen zu können, denn anders kann er nicht wirken. Es gibt viele Filme, die das leicht zustande bringen, aber nicht dieser hier. Wenigstens nicht bei mir. Es fängt schon bei der Rahmenhandlung an: Arnie holt seine infizierte Tochter Maggie aus dem Krankenhaus, um sie zu Hause zu haben. Im Film ist immer wieder von Eindämmung der Seuche und Quarantäne die Rede, aber Maggie wird entlassen und läuft mit offenen Wunden durch die Gegend........ Schon die Prämisse macht überhaupt keinen Sinn. "Mir geht es gut" sagt sie, als sie wie ein Dreiviertel-Zombie aussieht und zwei Polizisten sie abholen wollen, doch Arnie hat etwas dagegen - dann ziehen sie einfach wieder ab.....
O.k., es geht hier um Vaterliebe, das Nichtloslassenkönnen, unaufhaltsame Tragik des Schicksals, und das ist von Arnie und Abigail Breslin gut gespielt. Doch die Thematik bettet sich in einen Plot, dessen dünne Handlung wie in Zeitlupe abläuft, in der sich jede Aktion zieht wie Kaugummi. Zu gewollt, zu eindimensional versucht man damit, wie auch mit dem unvermeidlichen Plätscher-Score, an den Gefühls-G-Punkt des Zuschauers zu kommen. Doch im Grunde ist es nur die extrem langatmige Geschichte von einem, der nicht loslassen kann, jeder Vernunft zuwiderhandelt, dabei sich und seine Umgebung mit einer tödlichen Krankheit gefährdet, wobei die Umgebung genauso unsinnig reagiert. Wie soll so etwas Empathie erzeugen?
Spätestens zur Mitte hat 'Maggie' mich verloren, weil das der Punkt ohne Wiederkehr eines Filmes ist, der langweilt und einem nichts zu sagen hat.
Ganz toll gemacht, Sam, und damit zum KdW - so straft man Stumpfsinn ab :)
Martial Arts-Filme sind normalerweise überhaupt nicht mein Genre, aber diesen Klassiker sah ich schon vor grob geschätzt dreißig Jahren und habe ihn noch in guter Erinnerung. Er hat einige so gut gemachte Szenen, dass man sich sofort wieder an sie erinnert, wie die Überquerung der Wassergrube....
Doch zunächst dachte ich im falschen Film zu sein - eine halbe Stunde passiert nichts außer der üblichen Darstellung der bösen Unterdrücker und etwas Gekloppe. Erst danach setzt die Sequenz ein, worin San Ta als Flüchtiger in den Shaolintempel kommt und die Kammern durchläuft. Die Essenz diese Films, das Besondere, das ihn zum Klassiker macht und aus der Masse des Genres hebt, steckt vollständig in der folgenden knappen Stunde.
Es ist eben nicht die stereotype Darstellung von immer gleich ablaufenden Martial Arts-Kämpfen, wobei die Bösen in so hanebüchener Manier verdroschen werden, dass man das beim besten Willen nicht ernst nehmen kann, sondern der Lernprozess aus hartem mentalen und physischen Training, der überzeugt. Dafür ist 'Die 36 Kammern der Shaolin' auch nach beinahe 40 Jahren noch sehenswert.
'Wer' muss man zuvorderst anrechnen, das die Macher sich mit Erfolg bemühen, etwas Neues zu bringen und nicht den ausgetretenen Pfaden im Genre folgen. Die ersten zwei Drittel ziehen einen cleveren Mix aus Werwolf- und Kriminalstory auf, bei dem der Sachverhalt lange nicht klar ist - wer bzw. wo ist der Werwolf? Wie kommt man an ihn heran?
Das ist ohne großen Aufwand interessant und spannend gemacht, sowohl die aktuellen Geschehnisse, als auch die Beleuchtung der Hintergründe dazu. Im letzten Drittel setzen Gore und Action ein, und es wird konventioneller. Das ist bis zu dem Punkt überzeugend, an dem (SPOILER) das Einsatzkommando den Werwolf in dem verlassenen Gebäude stellt (SPOILER ENDE).
Danach bringen die letzten zwanzig Minuten leider nur noch die genreübliche, vorhersehbare Werwolfhatz, worin sämtliche innovativen Ansätze über Bord geworfen werden. Etwa im Stile von: ein halbes Dutzend schwerbewaffneter Einsatzleute hat ihn im Visier der automatischen Waffen, ballert durch die Gegend, trifft alles und sich selber, nur nicht den Werwolf...... es ist wirklich immer dasselbe.
Trotzdem noch ein gelungener Genrebeitrag, auch wenn die Schlussphase auf das Niveau von Filmen wie 'London has Fallen' (2016) absackt.
Ein Film, der sich gegen die amerikanische Waffenlobby und den mehr oder weniger freien Verkauf von Waffen in den USA richtet. Dazu noch gegen die Beeinflussung von Geschworenen bzw. deren Auswahl vor US-Gerichten, verstärkt mit dem Gewicht des Top-Casts aus Hackman, Hoffman, Cusack und Weisz.
Gewiss ein so lobenswerter wie ambitionierter Anspruch, den man im Grunde nicht hoch genug werten kann. Wenn man allerdings nach der zweiten Sichtung hinter den Aufbau sieht, fällt auf, wie unrealistisch diese Grisham-Story ist.
Da versuchen die Einzelkämpfer Cusack und Weisz mit einem hanebüchenen Manöver die gesamte Waffenlobby, deren Anwälte und kompromisslose Schergen vor Gericht auszutricksen, offenbaren sich und glauben auch noch davonzukommen? In der Realität würden die keinen Fuß vor die Tür setzten, wenn diese Lobby sie als Bedrohung empfindet. (SPOILER) Dann ringt sich die unentschlossene Lobby doch noch durch, Weisz zu eliminieren, stellt sich dabei aber so stümperhaft an, dass sie es vermasselt und lässt sich danach einfach weitererpressen...... (SPOILER ENDE)
Sorry, aber das ist zu unglaubwürdig, um als überzeugende, anspruchsvolle Unterhaltung durchzugehen, trotz einer ansprechenden und flüssigen Inszenierung.
Ähnlich krankt die Idee, sich selbst oder einen eigenen Mann bei den Geschworenen einzuschleusen, die nach dem Zufallsprinzip eingeladen werden. Wie Cusack das bewerkstelligt, wird im Film nur angedeutet, überzeugt aber nicht (Wie auch? Wenn das möglich wäre, hätte es der böse Hackman längst herausbekommen müssen und zur Routine gemacht). Genausowenig überzeugt, wie es gelingen soll, die anderen Geschworenen so zu beeinflusssen, dass man eine Dreiviertelmehrheit bekommt. Das klingt gerade so, als wären alle Marionetten ohne eigenen Meinung.
Für mein Gefühl ist diese Story vom Boden der Realität, die sie suggerieren will, weit entfernt, überkonstruiert und bewegt sich im Reich der Justiz-Fantasy. Hier könnte man argumentieren, dass der Anspruch die Mittel heiligt, aber es bleibt ein unverdaulicher Rückstand.
edit: habe meinen alten Kommi gelöscht, da er zu pauschalisiert war und nicht das wiedergab, was ich inzwischen von dem Film denke.
An 'The Blair Witch Project' stört mich inhaltlich, dass ständig etwas Übles in der Luft liegt, aber im Grunde nichts Konkretes passiert. Die Geheimnistuerei ist als Einführung geeignet, schlägt aber spätestens nach einer halben Stunde in Langatmigkeit um.
Man bleibt nur deswegen dabei, weil man denkt "jetzt muss doch endlich etwas kommen", doch stattdessen dreht sich die Handlung ständig im Kreis (das ist hier auch wörtlich zu nehmen): Ein paar Leute, die sich im Wald verirren, immer wieder an derselben Stelle vorbeikommen und Angst haben - das ist einfach zu wenig. Ich kann jedoch nachvollziehen, wie der subtile Horror dieser unsichtbaren Bedrohung und Verfolgung auf manche Gemüter seine Wirkung entfaltet und genau die Dosis bringt, um permanente Spannung zu erzeugen. Bei mir leider nicht.
Immerhin gebührt 'The Blair Witch Project' die Ehre, der erste Found Footage-Horrorfilm zu sein und das Sub-Genre begründet zu haben, das mit diesem Stilmittel viele starke Filme hervorgebracht hat. Dafür gibt es einen Extrapunkt, doch ansonsten ist der Film für mich uninteressant.
Es kommt selten genug vor, dass ich einen Film sehr gut finde, der bei der MP-Allgemeinheit nur mittelprächtig ankommt - Zeit, für den Mystery-Thriller 'The Eye' (2008) eine Lanze zu brechen. Viele stören sich daran, dass dieses Remake überflüssig sei - das mag sein, aber ich kenne das Original nicht und bewerte den Film nur danach, wie er in seiner Fom auf mich wirkt. Da gibt es nichts auszusetzen, auch nicht nach der zweiten Sichtung.
Jessica Alba spielt die Blinde sehr gut - als Einführung ist das von der Länge, dem Pacing und der Thematik genau richtig. Hier werden dem Zuschauer keine überflüssigen Beziehungs-Nebengeschichten untergeschoben, sondern man kommt zügig und konkret auf den Punkt: es wurde ein Hornhautspender für Alba gefunden, so dass ihre Erblindung behoben werden kann. Doch die Hornhaut kommt von einer medial begabten Frau, was sich auf Alba überträgt: plötzlich kann sie die Geister von frisch Verstorbenen sehen, den Tod in Gestalt, und sie hat Visionen von üblen Erlebnissen der Spenderin.
Die Umsetzung ihrer Erfahrungen und Ängste erzeugt Wirkung, wobei die Atmo für einen Mystery-Thriller erstaunlich gruselig ist und etliche starke Gänsehaut-Momente eingebaut hat. Die Handlung ist immer interessant, frei von Längen und entwickelt sich ständig weiter, um im Finale einem nachvollziehbaren Sinn zugeführt zu werden. Mich konnte dieser Film packen und in die Story führen, weil er seine Thematik überzeugend umsetzt, aber auch, weil er frei von unnötigem Ballast ist.
Im nächtlichen Wald: "Seid leise, verdammt nochmal, oder wollt ihr, dass es uns hört?" ......nebenbei läuft die Kamera mit Scheinwerfer.......
Eine Schüler-Truppe soll im Rahmen eines Film-Projektes einen Zoo darstellen - da stürzt ein UFO ab, und man fährt zur Absturzstelle. Genauso wirkt der gesamte Film: wie ein Schüler-FF-Projekt als deutscher Beitrag zum Horrorgenre. Der Plot lebt dabei nur von einem einzigen Stilmittel: die Panik einiger Leute, die sich im Wald verirren und denen übelgelaunte Aliens auflauern (wovon nur die üblichen Tentakeln und das Geknarze vernehmbar sind).
Die Angst und Panik sind glaubhaft gespielt und der einzige lobenswerte Aspekt. Alles andere ist jedoch zum Abgewöhnen: die Handlung ist derart widersprüchlich und hanebüchen, dass man den Eindruck bekommt, es gäbe nicht einmal ein Drehbuch. Dazu ist es an entscheidenden Stellen zu dunkel oder verschwommen, um etwas zu erkennen. Dadurch lässt sich das Treiben beim besten Willen nicht ernst nehmen, was schon von vorneherein den Aufbau von Spannung verhindert. Das bewirkt wiederum, dass die Panik isoliert im Raum steht und effektlos, ja beinahe schon witzig wird.
Wenn Schüler der zehnten Klasse das als Projekt abgeliefert hätten, würde man das Bemühen und die guten schauspielerischen Leistungen auf Amateurniveau anerkennen, und eine Eins geben. Doch für ein Heimkino mit dem Anspruch an einen FF-Horrorfilm ist 'UFO - Es ist hier' schlichtweg ungeeignet.
Takashi Shimizu ('The Grudge', 2004) weiß, wie man atmosphärischen Grusel inszeniert - das wird auch bei '7500' sichtbar. Beim Flugzeug-Thema war ich zunächst skeptisch, ob man diesem arg belasteten Bereich im Genre noch etwas abringen kann, denn letztlich ist es immer dasselbe: im vollbesetzten Flieger bricht eine Krankheit aus, oder der Killer bzw. böse Geist treibt sein Unwesen....
Doch Shimizu umschifft gekonnt die Klippen des Stereotypen und baut einen unterhaltsamen Plot auf, der bis etwa 20 min vor Schluss vieles richtig macht (SPOILER: bis zur Szene, worin der Dieb dem totgeglaubten Passagier die Rolex klauen will, SPOILER ENDE). Im Grunde passiert nicht viel im Sinne eines Horrorfilms, aber die gute Atmo und interessante Handlung bilden ein gelungenes Fundament für ein packendes Grusel-Finale,................ das leider nicht stattfindet.
Anstatt nachzulegen, verliert man sich in Gedankenspielen um den Hintergrund der bisherigen Ereignisse, was eine nette Erklärung liefert, doch wozu braucht man im Gruselfilm eine Erklärung?? Der Film läuft nur 1 ¼ Stunden, hätte somit die Möglichkeit gehabt, in der Schlussphase einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Hätte - so ist er insgesamt leider nur besseres Mittelmaß.
Ron "Hellboy" Perlman ist in etlichen seiner Filme ein Garant für gute Unterhaltung, aber kaum hier. Nichts gegen eine abgedrehte, absurde Story für eine trashige Komödie (s. MP-Beschreibung), aber wenn der Humor überwiegend aus diesen abgedroschenen "Ich bin so high, die Welt ist lustig"-Szenen und witzlosen Sprüchen besteht, ist das nicht meine Welt.
Falls es noch nicht witzig genug ist, gibt es dazu eine alberne, Gore-lastige Ballerei - vielleicht lacht ja dann jemand......
Einfallslos.
Islamistischer Terror in England: der arabisch-stämmige Jura-Student Ash trifft einen Hassprediger und radikalisiert sich ende der Neunziger. Seine Terrorzelle verübt im Verlauf der 2000er Anschläge und wird zum Ziel des Geheimdienstes, dessen knallharter Agent (Sean Bean) sich ans Aufräumen macht.....
Die gelungene Einführung inszeniert ein interessantes Spiel, bei dem die Islamisten zunächst einen Schritt voraus sind, doch nach dem ersten Drittel geht dem Thriller bereits die Luft aus. Anstatt seinen roten Faden beizubehalten, verliert er sich in unnötigen Rückblenden zur Radikalisierung Ashs, seinem Leben, seiner Freundin........ Dazwischen sind Aktionen eingeschoben, worin sich Bean hin und wieder einen Islamisten schnappt. Die sind zwar Action-mäßig gelungen, kommen aber zu selten und stehen isoliert im Plot, der es nur selten schafft Spannung aufzubauen.
Die konfuse und immer langamtiger werdende Handlung führt allmählich zum Verlust des Interesses, zumal in der Schlussphase auch noch eine abstruse Verschwörung eingeführt wird. Leider nur Mittelmaß, trotz guten Beginns und des brisanten Themas.
Bisher finde ich die 30er-Version am besten, weil sie kompakter ist und nicht so viele unnötige, langatmige Sequenzen hat (v.a. die Überfahrt in den anderen Filmen). Ist auch sehr gut gemacht für die Zeit, hat Charme und einen Innovations-Bonus. Dazu kommt der Klassiker-Bonus für eine der berühmtesten Filmszenen aller Zeiten mit King Kong auf der Spitze des Gebäudes, wie er den Doppeldecker abwehrt - das muss man erst einmal hinbekommen. Sollte jeder Filmfan gesehen haben :)
Wow - nur fünf Minuten Animation, aber das in Perfektion. Eine Motte fliegt in ein Spinnennetz, und die Spinne macht sich über sie her. Das klingt prophan, ist aber in bildfüllenden, gestochen scharfen HD-Details derart stark umgesetzt, dass ich nur die 10 zücken kann. Etwas technisch Vergleichbares habe ich nur im Kampf von di Caprio mit dem Bären in 'The Revenant' (2015) gesehen.
Wer eine Spinnenphobie hat, sollte sich das definitiv nicht anschauen - wochenlange Albträume sind vorprogrammiert, die Einweisung in eine Anstalt nicht ausgeschlossen ;-)
Hut ab vor Brunck, Bitzer & Letay.
Ist 'Brake' der kleine Bruder oder gar ein Imitat von 'Buried' (2010)?
Viele Kommis vergleichen die beiden Filme, weil sie sich sehr ähneln: ein Mann wacht in einer Kiste auf und kommuniziert von dort mit der Außenwelt. Er versucht Hilfe zu organisieren, was sich als äußerst schwierig erweist, so dass sein Schicksal in der Kiste den gesamten Plot über ungewiss ist (bis auf das Ende natürlich).
Doch in 'Brake' hat man aus den Fehlern von 'Buried' gelernt. Die Handlung in der Kiste ist nicht so monoton, sondern wesentlich abwechslungsreicher gestaltet, was ihr die Langatmigkeit nimmt. Auch die darum herum gebaute Rahmenhandlung ist interessanter. Die Kiste, diesmal durchsichtig aus Plexiglas, ist in einem Transporter deponiert, der oft unterwegs ist. Es kommt echte Bewegung in den Plot, zumal man sich für die Fahrten einiges hat einfallen lassen. Dabei sind die guten Leistungen von Ryan Reynolds vs. Stephen Dorff als "Männer in der Kiste" durchaus vergleichbar.
Naturgemäß hat auch 'Brake' einige Längen, und bei der Schlüssigkeit muss man Abstriche machen, doch insgesamt ist das gelungene Unterhaltung. Eine Verbesserung von 'Buried', mitnichten der kleine Bruder.
Julianne Moore und Annette Bening als Lesben-Pärchen, das mit Mark Ruffalos gespendetem Samen jeweils ein Kind hat (Mia Wasikowska als Tochter). Die Kinder finden Unterlagen über sich und machen Ruffalo ausfindig, der dick in das Familienleben einsteigt.............
"2 Golden Globes: Bester Film & Beste Schauspielerin (Komödie/Musical)" prangt es auf dem DVD-Cover. Es stellt sich die Frage, für welche Leistung Bening mit dem Golden Globe ausgezeichnet wurde. Mir erschien sie nur unsympathisch und zickig, was natürlich auch erst gespielt sein will, aber besonders ansprechend oder preiswürdig kam mir das nicht vor.
Zudem gab diese "Komödie" gerade einmal zwei Schmunzler. Über den Film kann man vieles sagen, aber kaum, dass er witzig ist - vielleicht "stellenweise amüsant". Ein Golden Globe dafür? Welch ein Affront gegenüber echten Komödien!
Vor allem in der ersten Hälfte wirkt der Plot durch den vielen Smalltalk eher dialoglastig, wobei die rudimentäre Handlung wenig hergibt. Die inhaltliche Ödnis zeigt sich schon daran, dass die MP-Beschreibung in ein paar Zeilen beinahe den ganzen Film spoilert.
O.k., ich geb's zu - Dramen, die ihre Handlung nur von Beziehungen, den üblichen Spielchen/Intriegen, dem unvermeidbaren Hin und Her (wer schläft mit wem,.......?) und den entsprechenden, ausgedehnten Dialogen ableiten, langweilen mich (obwohl es Ausnahmen gibt). 'The Kids are Alright' konnte mich leider in keiner Phase erreichen oder gar emotional bewegen, ganz abgesehen davon, dass die vorgebliche Komödie auch nicht stattfindet.
Acht Leute treten in einem Raum zur finalen Prüfung um einen begehrten Job an, von dem die meisten nur eine vage Beschreibung haben. Jemand erklärt die einfachen Regeln, vor ihnen liegt ein Blatt Papier - und los geht's! ......wäre da nicht das Problem, dass keiner die Frage kennt und dass man draußen ist, sobald man gegen eine der Regeln verstößt - das ist leichter gesagt als vermieden.
Was als interessantes Psychospiel beginnt, wird schon bald zum vorhersehbaren gegenseitigen Beharken mit fragwürdigen, übertriebenen Aktionen. Was die vorgeblich intelligenten Kandidaten dabei veranstalten, steht in keinem auch nur annähernd glaubhaften Verhältnis zur Prämisse einer Jobauswahl. (SPOILER) Natürlich mündet es in Folterspielchen und den Versuch, sich gegenseitig umzubringen. Dass sich dabei zum Ende jemand der Pistole des Wachmanns bemächtigt, wird schon im ersten Drittel erkennbar (SPOILER ENDE).
Leider folgt der Plot nur dem üblichen Eskalations-Ansatz und opfert dafür die Nachvollziehbarkeit. (SPOILER) Dass man wegen unterlassener Hilfeleistung und Mord sein Leben versaut und ins Gefängnis kommt, scheint wohl im Eifer des Gefechts jeder zu vergessen..... und das für einen Job, von dem man nicht einmal ein klares Bild hat (SPOILER ENDE).
Nach gutem Beginn weitgehend einfallslos und überkonstruiert.
Paul Rudd ist der 'Idiot Brother', ein extrem naiver Typ, der die Spielchen seiner Mitmenschen nicht durchschaut, es mit jedem gut meint und immer die Wahrheit sagt. Durch seine vertrauenswürdige Art kommt er an pikante Informationen, kann aber nichts für sich behalten, wenn man ihm auf den Zahn fühlt. Seine drei Schwestern finden seine Geschichten hochinteressant, erfahren aber Dinge, die sie besser nicht wissen sollten....
Gute Voraussetzungen für einen witzig-chaotischen Plot, der jedoch nicht viel daraus macht. Die Aktionen finde ich nur selten witzig, auch wenn hin und wieder ein gelungener Gag kommt. Überwiegend verliert sich die Handlung in den dialoglastigen Beziehungsgeschichten der Schwestern und anderer Leute, weder interessant noch erbaulich im Rahmen einer Komödie. Ich kann auch nichts dabei finden, einem bedauernswerten Charakter dabei zuzusehen, wie er ständig verarscht oder abgewiesen wird.
Es bleibt ein Paul Rudd, der gut spielt und aus den Situationen macht was er kann, doch die Schwächen des Drehbuchs und mangelnden Gags kann auch er nicht wettmachen.
Edgar Allen Poe - der genial-suggestive Gruselautor des mittleren 19. Jahrhunderts.
Seine Geschichten bilden die Grundlage für einen Psychopathen, der die Todesszenarien nachstellt, um sich mit der Genialität Poes in dessen letztem Lebensjahr zu messen. Dazu entführt er auch Poes Freundin und treibt ein perfides Katz- und Mausspiel.
John Cusack überzeugt in der Rolle des historischen Schriftstellers, wie auch Brendan Gleeson, hier einmal nicht der schwarzhumorige Charakter, als einer von Poes Widersachern. Doch die Story ist nur ein durchschnittlicher Krimi und bleibt weit hinter der Inspiration zurück, mit der Poe seine Werke verfasste.
Immerhin ist die Atmosphäre gelungen, aber es fehlt etwas an Drive, Spannung und guten Plotideen. Man folgt bereitwillig der interessanten Handlung, aber ein packender Thriller sieht anders aus, auch wenn vereinzelt aufgeschlitzte Kehlen oder andere Körperteile für Gorespitzen sorgen.
Akzeptable Unterhaltung, die aber kaum zu einer erneuten Sichtung einlädt.
Oje - schon wieder eine Body Switch-Komödie..... aber mit Jamie Lee Curtis könnte das etwas werden. Dazu prangen die drei vorherigen Kommis einhellig mit 8er-9er Spitzenbewertungen - nun ist es der vierte in Folge.
Letztendlich zieht so eine Komödie den Humor aus den Ideen zum Verhalten und den Erlebnissen des einen im Körper des anderen, und hier enttäuscht das 'Freaky Friday'-Remake keineswegs. Im Gegenteil, der Plot entwickelt sogar ungeahnte Tiefe und wird ständig besser. Es ist nicht nur witzig, sondern auch interessant, weil verkrustete Verhaltensstrukturen mit deren Ursachen und Auswirkungen beleuchtet werden. Das ist in dieser Form nur möglich, weil die getauschte Persönlichkeit nun am eigenen Körper erfährt, was bisher falsch gelaufen ist und ganz neue Einsichten bekommt. Dabei ist die jeweilige Thematik überzeugend aufgerollt und auf den Punkt gebracht, so stark, dass einige bewegende, emotionale Momente entstehen.
Sowohl Jamie Lee als auch La Lohan wirken sehr glaubhauft in ihren getauschten Rollen. Manches ist auch zum Abbrechen komisch, z.B., wenn Jamie Lee (alias Teen) hinter der Bühne ein scharfes Gitarrensolo für La Lohan (alias Mutter) abzieht, die vorne in der Rockband steht und nicht einmal weiß, wie man eine Gitarre hält.
Einfach gut.
Middler: "Du trinkst zu viel - wo kommen die 2 Liter-Flaschen in deinem Abfall her?"
Hawn: "Ich hatte Gäste"
Middler: "Und wer? Vielleicht Guns 'n' Roses?"
Willkommen in den 90ern, als Guns 'n' Roses noch ihren nachhaltigen Ruf genossen, wenngleich sie schon drei Jahre aufgelöst waren, bevor 'The First Wives Club' gemacht wurde.
O.k. - die Story um drei fallengelassenen, sich rächenden Ehefrauen ist nicht besonders einfallsreich, und deswegen würde sich das wohl kaum jemand anschauen. Der Film lebt ohne Zweifel vom Charme und der Frauenpower, die Goldie Hawn, Bette Middler und Diane Keaton in die Waagschale werfen. Dazu gehört auch ein Schuss Selbstironie, vor allem von Goldie Hawn in Bezug auf ihre gesichtschirurgischen Umbauten.
Der Auftritt ist zwar durchweg amüsant und unterhaltend, meint es aber manchmal zu gut mit der abgedrehten Hektik und dem Overacting - als ob das Trio fünfzehn wäre, und nicht fünfzig, "wenigstens Teile von ihnen" ;-)
Als Nächstes bekommt Lars von Trier Einreiseverbot, von Trump persönlich verhängt ;-)
Bei diesem Cast muss man einfach einen Blick in 'Auge um Auge' werfen: neben dem frischgebackenen Oscar-Preisträger Casey Affleck geben sich Bale, Harrelson, Dafoe und Forest Whitaker die Ehre. Als Produzenten werden u.a. di Caprio und Ridley Scott geführt.
Der unpassende deutsche Titel suggeriert einen Rache-Thriller, der aber nur einen kleinen Teil einnimmt. Vielmehr ist 'Out of the Furnace' ein Sozialdrama, das erst im letzten Drittel Züge eines Thrillers bekommt. Bale und Affleck sind Brüder in einem Provinznest - es herrschen Perspektivlosigkeit, Schulden und illegale Straßen-Faustkämpfe. Affleck zieht in den Irak und kommt traumatisiert zurück - er fühlt sich zu den Straßenkämpfen hingezogen, womit er Schulden tilgen muss...
Der Plot hat über weite Strecken keine Story, sondern reiht nur langatmig vorgetragene Situationen aus Alltag und Leben der beiden aneinander, unterbrochen von den punktuellen Gewaltszenen der Faustkämpfe. "Milieustudie" trifft es wohl am besten. Erst nach zwei Dritteln entsteht etwas Spannung, als (SPOILER) Affleck vom brutalen Fight-Veranstalter Harrelson grundlos erschossen wird, denn Bale ist nun Harrelson auf den Fersen (SPOILER ENDE).
Auf die vollen 1 ¾ Stunden (ohne Abspann) passiert in diesem Plot zu wenig, wobei das vorhersehbare Ende auch nicht gerade einem meisterlichen Drehbuch entspringt.
Aufgrund der enttäuschenden Handlung kaum interessant, und nur durch den überzeugenden Top-Cast erträglich.