RoboMaus - Kommentare

Alle Kommentare von RoboMaus

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    RoboMaus 01.04.2017, 13:39 Geändert 02.04.2017, 07:45

    Nicht ganz unerwartet: weshalb sollte ausgerechnet das 'Grudge'-Franchise in den Fortsetzungen seine Qualität erhalten? Immerhin war nach dem herausragenden ersten Teil auch der zweite sehenswert. Im dritten führte Takashi Shimizu zwar nicht mehr Regie, nahm sich aber zusammen mit Sam Raimi der Produktion an. Bei solchem Horror-Schwergewicht an der Spitze sollte man meinen, dass für ein Minimum an Qualität gesorgt sei, doch das ist eine Illusion.

    Lediglich ein paar Gruselszenen sind gelungen - der Rest des Films besteht aus einem faden, langatmigen Aufguss des einstmals innovativen Haunted House-Themas aus Japan. Die rudimentäre, nichtssagende Handlung baut zu keiner Phase Spannung auf und langweilt schon nach zwanzig Minuten. Dabei stehen die kurzen, gelungenen Gruselszenen isoliert im Plot und können kaum die Wirkung entfalten, die sie in einem gut gemachten Zusammenhang bekommen könnten.

    Wenn man sich den Arbeitsnachweis von Regisseur Toby Wilkins anschaut, überrascht das kaum: 1999-2004 war er in 20 Filmen für die optischen Effekte verantwortlich, stieg dann zum Regisseur auf und lieferte mit 'The Grudge 3' seinen zweiten und letzten Film ab. Genau das reflektiert dieses Werk: gelungene Effekte, mieser Plot. Shimizu oder Raimi sollten sich wieder selbst hinter die Kamera stellen, falls es mit 'The Grudge' weitergeht.......

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      RoboMaus 01.04.2017, 07:56 Geändert 01.04.2017, 10:52

      Drei mittellose Frauen Ende zwanzig - eine Idee: Man zieht zusammen in eine teure, erschlichene Wohnung, verkauft das Mobiliar, steigt in teure Kleider und begibt sich in die Gesellschaft reicher Männer zum Zwecke der Heirat......

      Genug Potential für eine witzige Komödie, aber die will nicht zünden. Die Gags sind flach, was teilweise an diesem klischeehaften 50er Jahre-Humor liegt, teilweise aber auch daran, dass manches zu oft wiederholt wird. Als Beispiel mag Marilyn Monroe als Blindschleiche dienen - ohne Brille sieht sie so gut wie nichts, zieht sie aber in der Öffentlichkeit nie an, weil das für eine Frau überhaupt nicht geht. Daher rennt sie immer wieder gegen Hindernisse. Das war nicht einmal am Anfang witzig - aber als Running Gag?

      Auch die Handlung ist kaum interessant - vieles wirkt konstruiert-unnatürlich und ist selbst im Detail vorhersehbar. O.k., was will man von einer 50er-Komödie anderes erwarten, aber das kommt über weite Strecken selbst für damalige Standards recht aufgesetzt. Banalität und Erzwungenes überwiegen die Lockerheit.

      Zum Glück gibt es auch Szenen, die amüsant und ansprechend gemacht sind, vor allem mit Marilyn Monroe, wenn sie nicht gerade gegen ein Hindernis läuft (z.B., als sie ihre Bekanntschaft im Flugzeug macht....). Kein wirklich schlechter Film, aber auch keiner, den ich mir noch einmal anschauen würde.

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        RoboMaus 31.03.2017, 20:16 Geändert 01.04.2017, 07:18

        1957 - das Jahr der Alltime-Gerichtsdramen. Neben Lumets 'Die 12 Geschworenen' wurde Billy Wilders 'Zeugin der Anklage' von ähnlicher inhaltlicher Qualität produziert. Wilder merkt man zudem sein Hauptfach Komödie an, denn er lockert den Plot mit Humor auf. Dazu setzt er auf den Running Gag der Krankenschwester, die für den übergewichtigen, herzkranken Anwalt-Haudegen Charles Laughton eingestellt wurde. Mit List und Tücke umgeht er ihre Anweisungen und Kontrollen, um an seine geliebte Zigarre und ein Glas Cognac zu kommen....... oder zwei. Sehr sympathisch.

        Im Kern geht es um einen Mord, der seinem Klienten angelastet wird, den dieser aber nicht begangen haben soll - Laughton verteidigt ihn nach allen Regeln der Kunst. Die Argumente und Dialoge sind dabei ähnlich clever und entwaffnend wie in 'Die 12 Geschworenen'. Der Plot steigert sich mit dem Auftreten der zwielichtigen Frau des Angeklagten, Marlene Dietrich, die dem Film mit ihrem unerhörten Vamp-Charisma einen Stempel aufdrückt. Niemand weiß, was sie im Schilde führt....

        Deutlich ist das Bemühen, die wahren Vorgänge vor dem Zuschauer zu verschleiern und ihn zu verwirren. Gegen Ende wird das etwas übertrieben - da wären zwei Schlenker weniger vielleicht doch mehr gewesen.

        Leider greift die MP-Beschreibung zu weit vor und spoilert wesentliche Inhalte. Besser, man liest das nicht und geht lediglich mit der Freude auf ein clever aufgebautes, humoriges Gerichtsdrama heran.

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          RoboMaus 31.03.2017, 13:32 Geändert 01.04.2017, 06:54

          Gerard Butler als Top-Surfer, der einen Teenager unter seine Fittiche nimmt und ihm beibringen will, die größte Welle der lokalen Küste zu surfen. Das erfordert hartes physisches und mentales Training.....

          Ich ging an diesen Film in der Hoffnung auf ein Doku-Drama um Jay Moriarity heran ("nach einer wahren Begebenheit"), der von kleinauf die Begeisterung für die Wellen verspürt und sein Talent in die Tat umsetzt. Das ist nur untergeordnet der Fall. Der anfangs auf das Surfen und die Verwirklichung eines Traums gerichtete Plot entpuppt sich bald als Familien-/Sozialdrama und lebt überwiegend von seinen Nebenhandlungen.

          Dabei werden vor allem Beziehungen beleuchtet: Jay mit einem Mädchen, dem er allmählich näherkommt, Jay mit seiner Mutter (die Alkoholprobleme hat), Jay mit bösen Jungs aus der Schule, die ihn mobben (das darf wohl in keinem Sozialdrama fehlen), Butler mit seiner Frau (SPOILER: die einfach zusammenbricht und stirbt, was zu sehr darauf konstruiert wirkt, Dramatik zu schüren, SPOILER ENDE), und letztlich der Vaterersatz, zu dem Butler für Jay wird.

          Die Handlungsstränge hätte man sich bis auf den Aspekt des Vaterersatzes und der Beziehung Jay-Mutter schenken könnnen - der Plot verliert sich darin und defokussiert von seiner anfangs gut vorgezeichneten Richtung, die er erst in der überzeugenden und ergreifenden letzten Viertelstunde wieder aufnimmt. Die rettet 'Chasing Mavericks' gerade noch einen "ganz guten" Gesamteindruck.

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            RoboMaus 31.03.2017, 07:45 Geändert 01.04.2017, 06:57

            Der wohl politischste Star Trek. Hier geht es weniger um ein Weltraum-Abenteuer, wie es der unpassende Titel suggeriert, sondern um Diplomatie, politisches Taktieren, Verrat im Rahmen eines Komplotts auf höchster Ebene, sowie die Gerichtsverhandlung als Schauprozess, wobei das von den Herrschenden gewollte Urteil schon vorher feststeht.

            Die Klingonen nehmen als Standard-Bösewichte des Weltraums hierbei die Rolle der ehemaligen Sowjetunion ein, die im Produktionsjahr 1991 gerade erst zerfallen war. Man merkt es deutlich an manchen Äußerungen, wie die von Spock, dass sich die Klingonen durch exorbitante Militärausgaben selbst in den Bankrott getrieben hätten...... oder am klingonischen Schauprozess gegen Kirk, wie er in totalitären Systemen üblich ist.

            Mir ist Star Trek als packendes Weltraum-Abenteuer lieber, das in der Auseinandersetzung mit den Klingonen zwar stellenweise eingeflochten ist, aber insgesamt nur etwa ein Drittel des Plots einnimmt. Spannung kommt eher selten auf, obwohl einige gute Ideen dabei sind, wie das diplomatische Essen der Enterprise-Führung mit den ungehobelten Klingonen. Auch der sonst bei Star Trek so präsente Humor blitzt in dieser Folge weniger durch.

            Trotz allem ist das immer noch ansprechende, kurzweilige Unterhaltung, umso mehr, wenn man den politisch motivierten Inhalten etwas abgewinnen kann.

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              RoboMaus 30.03.2017, 18:02 Geändert 01.04.2017, 06:59

              Kaum jemals war ein Film-Brüderpaar optisch so überzeugend. Tobey Maguire und Jake Gyllenhaal würde man bei ihrem Auftritt zu Beginn wohl überall für echte Brüder halten.

              Gyllenhaal, der Nichtsnutz und Troublemaker kontrastiert mit dem vorbildlichen Maguire, der seinen Armee-Dienst in Afghanistan verrichtet, eine Frau (Natalie Portman) und zwei Kinder hat. Entsprechend verteilt der Vater seine Sympathien, doch der Krieg zeigt sein hässliches Gesicht....

              Der Plot enthält nur zum kleinen Teil ein Kriegsdrama. Überwiegend ist es ein Familien- und Sozialdrama, das die Folgen psychischer Überlastung aus dem Krieg beleuchtet, die das soziale Umfeld sprengen. Doch auch mit der Top-Besetzung kann dieser Film nicht die bewegende Intensität aufbauen, die er eigentlich verdient. Verglichen, z.B., mit 'The Deer Hunter' (1978, de Niro) ist das noch ein gutes Stück von einem Film entfernt, der unter die Haut geht. Es wird zu viel Zeit auf Nebensächlichkeiten verwendet, wie Eislaufen, Wohnung renovieren, kleinere Streitereien, usw., was die Handlung immer wieder ausbremst und eher oberflächlich wirkt.

              Erst zum Ende, in den letzten zwanzig Minuten, gewinnt der Plot an Intensität und Tiefe. 'Brothers' ist wieder ein Film, den man aufgrund seiner lobenswerten Botschaft und dem erfüllten Anspruch besser bewerten möchte, doch das wäre wirklich überzeugenden Filmen in dem Bereich, wie dem erwähnten 'Deer Hunter', gegenüber unfair.

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                RoboMaus 30.03.2017, 13:08 Geändert 30.03.2017, 15:16

                Was ist nur mit Jaume Balagueró passiert? Der spannende, packende Plot des ersten, auch noch des zweiten Teils, weicht einem ideenlosen Infiziertenfilm, der sich kaum noch von der B-Massenware des Genres unterscheidet. Der Trend war schon im dritten Teil erkennbar, doch dieser hatte wenigstens noch ein paar originelle, sogar witzige Einfälle.

                Um die fehlende Spannung und Atmosphäre auszugleichen, setzt man auf noch entstelltere, aggressivere Zombies als zu Beginn: "er ist mutiert....." klar doch, was sonst?

                Wie üblich, nimmt sich das Militär der Sache an, kultiviert das Virus in einer entlegenen Einrichtung, läßt den Träger dummerweise entkommen, usw....... Typischer Genre-Einheitsbrei - die Story könnte von einem Zehnjährigen stammen, der heimlich schon ein paar Horrorfilme gesehen hat. Dazu kommt schlechtes Schauspiel, worin z.B. der Zombie angreift, und der Angegriffene ihm auch noch den Arm vor das blutverschmierte Maul hält, damit er ordentlich zubeißen kann. Wie kann man so etwas ernst nehmen?

                Immerhin wird es noch unfreiwillig witzig:
                "Sie versucht, uns zu täuschen"
                "Stimmt das Angela? Täuschst du uns?" XD
                Das hätte aus 'Die nackte Kanone' (1988) sein können - nur hohle Kommissköppe erwarten wohl eine ehrliche Antwort auf so eine Frage....

                Hoffentlich besinnt sich Balagueró bald wieder auf sein wahres Können und bringt mehr als nur vorhersehbare Gore-Einlagen.

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                  RoboMaus 30.03.2017, 09:21 Geändert 30.03.2017, 22:36

                  Ein ambivalenter Brad Anderson-Film, der sich inhaltlich in zwei sehr unterschiedliche Hälften teilt. Zunächst werden Fahrgäste in der transsibirischen Eisenbahn beleuchtet, wobei es im Wesentlichen um zwei Paare geht, die sich im Abteil näher kommen. Am auffallendsten ist Woody Harrelson, der eine gute Figur als Frohnatur abgibt und schnell Kontakt findet. Vom anderen Paar findet ein gutaussehender Spanier Gefallen an Harrelsons Frau. Auf die 50 min bis zur Mitte passiert nichts, außer Smalltalk und das vorhersehbare Balzverhalten des Spaniers. Es ist eine viel zu lang geratene Einführung der Charaktere, die sich inhaltlich in der Belanglosigkeit aufhält und schnell langweilt (bis hierher 4/10).

                  Als ich die Hoffnung schon aufgab und kurz vor dem Abschalten war, entwickelt sich der Plot zu einem Thriller, der interessante Aspekte eröffnet. Plötzlich wird es spannend, auch, weil man lange nicht weiß, welches Spiel hier gespielt wird. Dazu trägt ein überzeugender, zwielichtiger Ben Kingsley bei (7,5/10 für die zweite Hälfte).

                  Vielleicht sah auch Brad Anderson ein, dass er seine Filme straffer gestalten
                  und inhaltliches Füllmaterial weglassen sollte. In 'The Call' (2013) und 'Stonehearst Asylum' (2014) ist ihm das besser gelungen. In 'Transsiberian' wird man immerhin noch für das Durchhalten der anfänglichen Durststrecke belohnt.

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                    RoboMaus 29.03.2017, 22:31 Geändert 30.03.2017, 07:22

                    Schwierig, schwierig - soll man einen Film gut bewerten, obwohl er langweilt, weil der Anspruch über allem anderen steht?

                    Ed Norton kommt als geläuterter Neonazi aus dem Knast - seine Ex-Kumpels sind vom Sinneswandel nicht begeistert, noch weniger vom Versuch, seinen jüngeren Bruder ihren Fängen zu entreißen. Es überwiegen dabei schwarz-weiß-Rückblenden aus seinem früheren Leben und aus dem Knast, teilweise in drastischer Darstellung (z.B. Vergewaltigung).

                    Eine Story hat der Film kaum - dafür eine umso stärkere Botschaft. Es ist eher eine Darstellung des Milieus, dessen Gewaltbereitschaft, wie zerstörerisch Norton auf seine Familie wirkt, und wie schwer es für ihn ist, die Vergangenheit abzuschütteln. Nichts davon ist unerwartet. Die Unterhaltungen sind häufig aggressiv und hektisch geführt, was für mich im Film ab einer Grenze (die hier überschritten wird) ein k.o-Kriterium ist. So etwas kann ich mir nicht zwei Stunden lang anhören. Hinzu kommt, dass die Handlung um das Schicksal Nortons und seiner Familie nach seiner Entlassung kaum voranschreitet, sich lange im Kreis dreht, dafür aber mit Dialoglastigkeit glänzt. Erst zum Ende spitzt sich die Situation zu und erzeugt etwas Spannung.

                    Dieser Film enthält leider vieles, das mir an Kino überhaupt nicht gefällt. Das einzig Positive sind die Leistung Nortons, der Anspruch und die Message (dafür einen Punkt extra), ansonsten ist das eine für mich uninteressante, aggressiv-dialoglastige Milieustudie.

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                      RoboMaus 29.03.2017, 19:43 Geändert 29.03.2017, 20:01

                      Remakes betrachte ich grundsätzlich als eigenständige Filme und gebe allen eine Chance. Das verdienen sie mindestens, unabhängig davon, wie überflüssig sie erscheinen mögen, oder wie bereits die Vorverurteilung über sie herfällt. Überwiegend gefallen sie mir sogar besser als das Original. Im Fall von 'A Nightmare on Elm Street' ist das aber nicht so.

                      Wes Cravens originelle Idee des Albtraum-Dämonen geht in einem einfallslosen Plot unter, der wie der x-te Teen-Slasher aufgezogen ist. Zu keiner Phase schafft er es, Spannung zu erzeugen, weil alles so dramaturgisch billig und vorhersehbar ist. Freddy Krueger erscheint eher als Nebenfigur - die Hauptfiguren sind profillose Jungschauspieler, die es nicht schaffen, Angst und Panik auf den Zuschauer zu übertragen, was aber nicht nur deren Schuld ist, sondern auch an der faden, pathetischen Umsetzung liegt.

                      Vielleicht erklärt sich das teilweise durch Michael Bay als Produzent, der mit Samuel Bayer einen unerfahrenen Regisseur auf diesen Klassiker ansetzte (Bayer hatte zu der Zeit gerade einmal zwei Musikfilme zu verbuchen, und hat nach dem Remake auch keinen Film mehr gemacht).

                      Unwürdig.

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                        RoboMaus 28.03.2017, 18:58 Geändert 30.03.2017, 07:28

                        Ein typischer Tim Burton und ein typischer Johnny Depp - sehr phantasievoll. Das Team von 'Sleepy Hollow' (1999) setzte in 'Charlie und die Schokoladenfabrik' sechs Jahre danach mehr auf eine Fantasy-artige Story, aber nicht im üblichen Sinne: hier tauchen keine Elfen oder Gestalten aus der Mittelwelt auf, sondern der Plot fokussiert auf eine Schokoladenfabrik, in der allerlei Merkwürdiges vor sich geht. Einzig zum Zwecke der Auswahl des "guten" Kindes: nicht gierig, nicht vorlaut, gleichzeitig vernünftig und kindisch genug, um kluge Entscheidungen auch für andere Kinder zu treffen.

                        Im Grunde stimmt hier alles: Ansatz, Darstellung, Message, Moral - ich kann verstehen, wenn jemand für diesen Film die Höchstnote zückt. Als Kinderfilm sehr stark und höchst empfehlenswert, ist das für manche Erwachsene wie mich eine Spur zu dick aufgetragen - man droht in einem Brei aus zähflüssiger Schokolade zu versinken. Es will einfach nicht gelingen, in diese Fantasy-Welt restlos einzutauchen, vor allem, wenn man Fantasy-Filmen ohnehin schon eher ratlos gegenübersteht.

                        Dennoch ein guter Film, den man auf jeden Fall seinen Kindern zeigen sollte, auch wenn man selbst nicht allzuviel damit anfangen kann.

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                        • *♡*LiKe My DiRecToR*♡* 2017

                          Tim Burton - zugegeben gefällt mir nicht alles was er gemacht hat, aber für 'Mars Attacks' (1996), 'Sleepy Hollow' (1999) und die alten Batman-Filme (um 1990) sollte er auch in dieser Liste stehen.

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                            RoboMaus 26.03.2017, 22:46 Geändert 28.03.2017, 11:39

                            Warum müssen Genie und Wahnsinn oft so nah beieinander liegen? Bobby Fischer war vielleicht der beste Schachspieler aller Zeiten, litt aber unter paranoiden Wahnvorstellungen, die es ihm schwer machten, geordnet und in voller Konzentration aufzutreten. Was bei anderen als Verwirrtaktik zur Verunsicherung des Gegners zählen würde, war bei Fischer das Leiden an Verfolgungswahn. Jedem war das klar, auch dem russischen Gegner. Umso erstaunlicher ist die Leistung der Leute um ihn herum, die ihn tatsächlich dazu gebracht haben, gegen den damaligen ungeschlagenen Weltmeister Boris Spassky anzutreten und ihn auch noch zu deklassieren. Selbst Spassky klatschte Fischer Beifall, in jenem denkwürdigen Finale der Schachweltweisterschaft 1972 in Island.

                            Die Geschichte dieses Schachgenies wird in 'Pawn Sacrifice' bewegend und zum Ende hin mitreißend aufgerollt. Dabei kommt seine genial-aggressive Spielweise schon als Kind gut heraus. Der Zuschauer geht mit ihm durch verschiedene Phasen seines Lebens, sowohl der Erfolge, als auch der psychisch labilen Haltung, aus der heraus er immer wieder alles Erreichte in Frage stellte. Aus diesem Wechselspiel generiert der Plot eine Spannung, die die knapp zwei Stunden Laufzeit wie im Fluge vergehen läßt. Zum Ende kulminiert sie mit der sechsten Partie des Finales, die als eine der genialsten Schachpartien überhaupt eingestuft wird.

                            Dabei fallen auch die starken Leistungen von Tobey Maguire als Fischer und Liev Schreiber als Spassky auf. Die beiden schaffen es tatsächlich, die Anspannung aus der Ruhe dieses Spiels auf den Betrachter zu übertragen. Maguire überzeugt zudem durch die glaubhaft gespielten Paranoia-Probleme Fischers.

                            'Pawn Sacrifice' ist zugleich Biopic und würdige Darstellung eines der größten Sportereignisse aller Zeiten. Trotz aller Tragik und Probleme um Bobby Fischer stellt sie die erhebende Leistung dieses Genies adäquat heraus.

                            Fischer versank nach dem Sieg im Dunkel seiner Paranoia und der Bedeutungslosigkeit. Er starb 2008.

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                              RoboMaus 26.03.2017, 09:41 Geändert 26.03.2017, 12:43

                              Eine romantische Indie-Produktion, von und mit Chris "Cpt. America" Evans als Straßenmusiker, entspannte Atmosphäre...... klingt alles gut. Evans trifft zufällig auf Alice Eve in einer U-Bahnstation, die er mit ihr verlassen muss bevor geschlossen wird. So zieht er mit Eve durch die nächtliche Stadt....

                              Anfangs ist das noch ansprechend, doch die spärliche Handlung driftet recht schnell in einen Dauer-Dialog um Beziehungs- und andere Probleme. Das Hauptproblem mit 'Before We Go' ist, dass in diesem Film so gut wie nichts passiert, außer durch die Straßen schlendern, in Räumen sitzen und Unterhaltungen im gedämpften Ton führen. Der einzige starke Moment ist ein kurzer, gemeinsamer Auftritt in einer Jazz-Bar.

                              Die Atmosphäre ist angenehm, auch der Score, aber inhaltlich ist dieser langatmige Plot enttäuschend, außer man kann zwei Leuten etwas abgewinnen, die sich eineinhalb Stunden unterhalten und sich dabei allmählich näherkommen. Für meine Auffassung von Kino ist das viel zu wenig.

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                                RoboMaus 26.03.2017, 08:47 Geändert 28.03.2017, 18:36

                                An Russell Crowe komme ich einfach nicht vorbei - dafür hat er schon zu viele starke Filme abgeliefert. Dazu Ryan Gosling und 80er-Veteranin Kim Basinger, die auch nichts mehr beweisen müssen. Doch was Regie, Drehbuch und Produktion angeht, schwingen hier Shane Black ('Lethal Weapon', 1987; 'Last Action Hero, 1993) und der bis dato unbekannte Anthony Bagarozzi das Zepter.

                                Auf der Suche nach der ominösen Emilia sind Crowe und Gosling viel unterwegs und geraten in allerlei Situationen...... Die resultierende Story ist bedeutungslos und dient nur als Vehikel für Szenen mit einer Art von Humor, der irgendwo zwischen Guy Ritchie und den Coens steht. Auf mich wirkt das lediglich albern-skurril - witzig ist anders. Da auch die Handlung wenig bis nichts liefert, sieht es für gute Unterhaltung düster aus.

                                Immerhin ist das von Crowe & Gosling überzeugend gespielt, wobei Crowe für manchen Schmunzler sorgt, doch aus dem inhaltsarmen Plot von Shane & Bagarazzi und deren (für mich) faden Humor-Vorlagen können auch die besten Schauspieler nicht mehr herausholen.

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                                  RoboMaus 25.03.2017, 13:14 Geändert 26.03.2017, 08:16

                                  *Schmacht* Kevin Costner und Whitney Houston geben ein wirklich gutes Paar ab. Dazu überzeugt der Plot in der ersten Hälfte mit einer starken Story, in der Costner zu Houstons Bodyguard wird, ihre Allüren ertragen muss, und die beiden sich trotzdem näherkommen. Houston gewinnt als Pop-Superstar, der vor allem sich selbst spielen muss und nicht nur bei den Auftritten eine starke Performance abgibt.

                                  Etliche Szenen sind zudem überraschend witzig, vor allem wenn sie Costners trockener Reaktion als unnahbarer Bodyguard entspringen:
                                  (Frau, die ihn auf einer Party angraben will): "Ich beobachte Sie schon die ganze Zeit"
                                  Costner: "Dann gehen Sie zurück und beobachten Sie weiter" .....XD

                                  Etwa zur Mitte kommt eine nicht nachvollziehbare Aktion, die jedoch Schlüsselcharakter hat und den Plot auf das inhaltliche Abstellgleis führt (SPOILER: der unnahbare und höchstprofessionelle Costner lässt Houston wie eine heiße Kartoffel fallen, nachdem er mit ihr im Bett war (SPOILER ENDE). Die Szene macht an sich schon keinen Sinn, doch danach ist die Handlung nur noch daran aufgehängt, dass die beiden sich meiden und wiederfinden, was eher einfallslos und langatmig umgesetzt ist. Daran ändert auch die eingeflochtene Story um einen Attentäter nichts.

                                  Unnötige zwei Stunden Laufzeit sorgen dafür, dass sich der Plot zum Ende zieht und der Blick zur Uhr häufiger wird, auch wenn ganz am Ende bei der Oscarverleihung wieder etwas Spannung aufkommt (was in 'Naked Gun 33 1/3', 1994, gelungen parodiert wird).

                                  Schade - die erste Hälfte bis zur Bettszene würde ich mit 7,5/10 bewerten, den Rest mit 5/10.

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                                    RoboMaus 25.03.2017, 10:55 Geändert 25.03.2017, 13:28

                                    "Komödie, Drama" steht in der Beschreibung - von einer Komödie konnte ich hier nichts erkennen, zumindest bleiben die Lacher aus. Dafür bleibt eine langatmige on/off-Beziehungsgeschichte um das namensgebende Paar 'Celeste & Jesse', das sich nicht entschließen kann, ob es nun zusammen oder getrennt sein soll, und damit auch seine Umgebung nervt.

                                    Der Plot besitzt nur eine rudimentäre Handlung und ist eher als Lifestyle- /Charakterbeleuchtung aufgezogen, mit der entsprechenden Dialoglastigkeit. Da es sich auch um eine Komödie handeln soll, werden Gags eingestreut, etwa:
                                    "Wie schwängert man eine Nonne? Man fickt sie." Uahahaha..... wem das nicht reicht, der bekommt noch grauenhaftes Karaoke serviert.

                                    Vielleicht muss man sich in einer ähnlichen Situation wie die Protagonisten befinden, um wie etliche andere Kommis hier in Lobeshymnen auszubrechen. Ich konnte leider nichts finden, das mich in irgendeiner Form unterhält, dafür ist das Langweil- und Nervpotential gewaltig.

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                                      RoboMaus 25.03.2017, 09:17 Geändert 25.03.2017, 12:01

                                      Als Biopic ist dieser Film über Brian Wilson, den musikalischen Kopf der Beach Boys, kaum zu gebrauchen. Eher schon ist es das Psychogramm eines Musikers, der, wie so viele, zwischen Genie und Wahnsinn taumelte. Seine genialen Hits aus den Sechzigern waren auch geboren aus Schmerz, vom gnadenlosen Vater und Manager zugefügt, der ihn so lange ohrfeigte, bis er auf einem Ohr fast taub wurde....

                                      Die mentalen Probleme brachten Wilson in die Fänge eines Psychiaters, der seinen Zustand 1975-1992 noch verschlimmerte und ihn als Goldesel hielt. Im Film geht es einerseits um seine psychische Instabilität in den späten Sechzigern und die daraus resultierenden Probleme mit der Band, als auch die Zeit ab 1988, als eine Frau namens Melinda in sein Leben trat, die schließlich gegen den Psychiater Beweise sammelte und dessen Absetzung mit Hilfe der Wilson-Familie bewirkte. Später heiratete Wilson Melinda.

                                      Ein berührendes Schicksal und eine ganz andere Seite des Rock 'n' Roll Circus, aber recht eindimensional dargestellt. Auf mich wirkt das wie eine endlos-depri-Schleife, als ob im Leben von Brian Wilson nichts Schönes gewesen wäre. Er hatte in den Sechzigern noch einen riesigen Erfolg mit dem Song 'Good Vibrations' (1966, 34 Wochen #1) und dem Album 'Pet Sounds' im selben Jahr (Platin in den US-Charts), deren Produktionsphase ausgiebig dargestellt wird. Es hagelte Ehrungen, doch der Plot bringt es so, als ob niemand das Album hören wollte. Zudem hatte Wilson nach langer Durststrecke seit 1966 gerade im Jahr 1988 mit 'Kokomo' wieder einen #1-Hit (ob das mit Melinda zusammenhing?).

                                      Von diesen Erfolgen greift der Film kaum etwas auf, sondern verharrt in seiner gewollt niederschmetternden Darstellung des Sachverhaltes. Hey, Brian Wilson hat trotz seines privaten Dr. Mengele, falscher Diagnose & Medikation und des langen Daseins als Psycho-Wrack wieder einen Smash-Hit nach über zwanzig Jahren - wie geht das denn?

                                      Immerhin ist das von Paul Dano (60er Wilson) und John Cusack (80er/90er-Wilson) stark gespielt, was die prekäre Situation Wilsons überzeugend herausbringt, doch inhaltlich ist 'Love & Mercy' zu einseitig und zu depressiv gehalten.

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                                        RoboMaus 24.03.2017, 22:00 Geändert 25.03.2017, 18:07

                                        Jean Reno in einer neueren TV-Dramödie aus Frankreich, im Nord-Süd-Kontrast der Kulturen und im Konflikt der Generationen. Er spielt einen zurückgezogenen, mürrischen Opa in der Provence, dessen Enkel aus Paris in den Ferien zu Besuch kommen. Das erste Mal, dass er sie sieht. Da sind jede Menge Konflikte und Erlebnisse vorprogrammiert, die entprechend der gängigen Klischees routiniert abgearbeitet werden (Kids daddeln auf dem Handy, Reno ist komplett analog, war früher ein Hippie, usw.).

                                        Die Handlung gewinnt nur selten an Tiefe, bleibt eher im locker-beschwingten Bereich, der aber seine Stärken hat und phasenweise Laune macht. Allerdings passiert hier wenig Interessantes, und überhaupt nichts, das aus dem Rahmen fällt - zielstrebig steuert man auf die vorhersehbare Versöhnung der Generationen zu, nachdem es zu Beginn erst einmal nicht so gut läuft.

                                        Dramödie light mit einem überzeugenden Jean Reno, gut geeignet für einen verregneten Sonntagnachmittag, der sich mit der Sonne der Provence etwas aufheitern lässt.

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                                          RoboMaus 24.03.2017, 16:08 Geändert 25.03.2017, 09:40

                                          Nein, früher war nicht alles besser....... aber die Komödien schon :)

                                          Nielsen & Co mit dem würdigen Abschluss der 'Nackte Kanone'-Trilogie - eines der wenigen, vielleicht sogar das einzige Franchise im Genre, worin alle (drei) Teile sehenswert sind oder wenigstens nicht zu sehr abfallen. Normalerweise geht denen spätestens nach einer oder zwei Fortsetzungen schon die Luft aus, doch sicher ist das auch eine Frage des individuellen Humors.

                                          Immerhin wird man nicht mit Flachwitzen oder ständig wiederholten Pipikaka-Gags gelangweilt, die das heutige Kino dominieren.....

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                                            RoboMaus 24.03.2017, 12:45 Geändert 24.03.2017, 16:15
                                            über Chloe

                                            Julianne Moore versucht ihr Auto auszuparken, wo sie chancenlos vorne und hinten auf 10 cm zugeparkt ist - dabei rammt sie beide Fahrzeuge und steigt entnervt aus. Ein Mensch nur halbwegs bei Verstand wäre nicht einmal eingestiegen, geschweige denn, hätte den Motor angelassen, geschweige denn........ wenn das nicht sexistisch ist...... ;-)

                                            Im stark besetzten Beziehungsdrama 'Chloe' verdächtigt Moore ihren Mann (Liam Neeson) fremdzugehen. Sie setzt Amanda Seyfried alias Edelprostituierte Chloe auf ihn an, um zu testen wie weit er geht. Als Moore abbrechen will, macht Seyfried trotzdem weiter........ So weit geht auch die MP-Beschreibung, was tatsächlich schon auf zwei Drittel des Plots vorgreift - nicht gerade ein inhaltsreiches Drama.

                                            Es fehlen gute Ideen und Highlights, die unter die Haut gehen. Die Handlung ist entsprechend flach und langatmig, wenn auch nicht uninteressant. Dabei stellt sich heraus, dass das Hauptaugenmerk auf der Charakterentwicklung liegt, aber das allein ist für mein Empfinden zu wenig, außer der erneuten Bestätigung, dass Frauen nicht ein-/ausparken können *Ironie off*

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                                              RoboMaus 23.03.2017, 22:08 Geändert 24.03.2017, 11:48

                                              Ein starker Tim Burton....

                                              .....und ein starker Johnny Depp machen 'Sleepy Hollow' zu einem schaurig-schönen Erlebnis. Dazu trägt auch Christopher Walken als Schlächter aus der Hölle wesentlich bei, auch wenn er nur kurz am Anfang und am Ende wirklich erscheint - das reicht, um den beeindruckenden Auftritt des untoten, enthaupteten Reiters trotz CGI-Kopflosigkeit mit ihm zu assoziieren. Letztlich gibt ein gewohnt souveräner Christopher Lee dem Plot ein gewisses Flair, auch wenn er noch weniger Screentime als Walken hat.

                                              Die Atmosphäre ist Burton-typisch düster, im Dunkel der Nacht oder wolkenverhangen mit blattlosen Bäumen, deren bizarre Formen schon das Unheil heraufzubeschwören scheinen. Dabei geht das Bild mit gedämpften Farben in Richtung schwarz-weiß, so, als ob man den Farbregler des Fernsehers auf 20 % stehen hätte.

                                              Die besten Voraussetzungen für eine Schauergeschichte, die es in sich hat, vor allem in der stärkeren ersten Hälfte - hier dreht es sich um die Auseinandersetzung mit dem Untoten, den Depp als solchen nicht akzeptieren kann. Glaubt er doch in Zeiten der Aufklärung an nichts außer die Vernunft. Doch er wird eines besseren belehrt........

                                              Danach geht der Plot in eine Kriminalstory über, die Depp lösen muss, um hinter die wahren Zusammenhänge im Dorf Sleepy Hollow zu kommen, und wie das mit dem Untoten verbunden ist. Das ist zwar interessant, Sherlock Holmes-mäßig gemacht, hat aber nicht die Faszination und Schaurigkeit der ersten Hälfte, auch wenn diese Attribute zum Ende wieder zurückkehren.

                                              Überzeugende Unterhaltung, selbst mit einem kopflosen Walken ;-)

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                                                'Demolition Man' - eine typische 90er Action-Komödie, leicht überdreht, voll mit guten und witzigen Ideen. Allein schon, wie Sly den Schimpfwort-Verwarn-Automaten benutzt, um Tickets zu ziehen, weil auf dem WC anstatt Papier nur die drei ominösen Muscheln sind..... XD. Natürlich muss man über so etwas lachen können, um hier auf seine Kosten zu kommen.

                                                Auch die Darstellung der superbiederen Zukunft mit all den Attributen in vielen liebevollen Details ist Filmgold. Das ist wohl der einzige Film, in dem ich über grauenhafte Musik lachen kann, die als Gag eingesetzt wird (die Szene, worin Sandra Bullock bei der furchtbaren Spießermusik aus dem Autoradio in voller Begeisterung mitgeht....).

                                                Bei all dem Humor kommt die Action nicht zu kurz, 90er-Standard mit viel Geballer und Pyro. Dazu ein ständig durchgeknallter, brutaler Wesley Snipes als Bösewicht, der sich im Dauer-Overacting bewegt - da dürfte selbst Nicolas Cage beeindruckt gewesen sein. Etwas weniger abgedreht und weniger Action-lastig, dafür mehr Sorgfalt und Spannung im Zweikampf Stallone-Snipes, wäre für meinen Geschmack das Tüpfelchen auf dem "i" gewesen.

                                                Wer hier mit inhaltlichem Anspruch herangeht, sitzt im falschen Film - dafür darf herzlich gelacht werden, auch beim wiederholten Anschauen.

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                                                  RoboMaus 23.03.2017, 11:18 Geändert 24.03.2017, 17:31

                                                  Als Horrorkomödie funktioniert 'Weg mit der Ex' erst in der zweiten Hälfte - zuvor ist das nur eine banale, alberne Beziehungsgeschichte. Nachdem die zickige Freundin bei einem Unfall starb und dem Grab entstiegen ist, kommt mit einigen guten Ideen etwas Leben in diesen Plot. Doch Stimmung will trotzdem nicht aufkommen.

                                                  Zu lange, nicht witzige Dialoge um Probleme und die neue Situation nehmen der Handlung den Wind aus den Segeln, führen phasenweise eher zu Langatmigkeit und Desinteresse. Die groteske Situation der Zombie-Stalkerin hat Potential, das leider nur in Ansätzen genutzt wird.

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                                                    RoboMaus 22.03.2017, 19:56 Geändert 23.03.2017, 08:11

                                                    3150 $ für zwei Wochen in einer geschlossenen Einrichtung zum Testen eines neuen Medikaments gegen Allergie, unter Beobachtung - ein verlockendes Angebot für Studenten mit Geldproblemen, und ein guter Auftakt.

                                                    Es ist natürlich klar, dass keine Medikamente gegen Allergie getestet werden, sondern ein Experiment an unwissenden Bürgern durchgeführt wird, das außer Kontrolle gerät. Doch bis es so weit ist, wird man mit Verstärkter-Mensch-Effekten bedient, die weder überzeugen, noch eine interessante Handlung generieren. (SPOILER: als ob die Chefärztin einem Probanden ohne Zwang erklärt, worum es dabei im Detail geht........; SPOILER ENDE).

                                                    Das Ganze entpuppt sich als eine Art Kammerspiel in den Räumlichkeiten der Einrichtung, worin kaum etwas Nennenswertes passiert und die Spannung der einer Seifenblase entspricht - ein Stich mit der Nadel der Vorhersehbarkeit, und alles fällt in sich zusammen. Da ist die Logikkeule, die eine riesige Bearbeitungsfläche vorfinden würde, schon gar nicht mehr auszupacken.

                                                    Zu billig, zu pathetisch.

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