RoboMaus - Kommentare
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Alle Kommentare von RoboMaus
Eis am Stiel für den Polizisten - Marihuana für den Festival-Besucher.......
Willkommen bei Woodstock, dem wegweisenden Musik-Event unter dem Motto "Three Days of Peace and Music", woraus am Ende vier Tage wurden. Als nur noch ein Rest aus unerschütterlichen Fans am Morgen des letzten Tages in Matsch und Schlamm dem epochemachenden Auftritt von Jimi Hendrix beiwohnte, der die amerikanische Nationalhymne aus Protest gegen den Vietnamkrieg zerlegte.
'Woodstock' besteht zu gefühlt einem Drittel aus Szenen rund um das Festival, zeigt die Leute, die Stimmung, die Ereignisse und gibt den perfekten Eindruck des damaligen Lebensgefühls. In 'Taking Woodstock' (2009) wird versucht, dieses Gefühl zu imitieren, wofür auch Szenen aus dem Originalfilm nachgestellt und sogar die Person des lockigen Organisators optisch kopiert wurden. Doch wozu in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Das Original von 1969 ist authentisch - näher, echter, einnehmender geht es nicht.
"Interfuckingmission" (so eingeblendet - der dreieinhalb-Stundenfilm wurde im Kino mit einer Pause unterbrochen).
Den Löwenanteil bilden Konzertausschnitte z.T. heute noch allgemein bekannter Musiker wie Santana, Joe Cocker usw., wobei die Intensität und Magie dieser Auftritte auch nach beinahe fünfzig Jahren nicht verloren ging. Allerdings muss man sagen, dass die Musikauswahl vor allem am Anfang nicht gelungen ist. Einige Songs sind selbst für die damalige Zeit bestenfalls Durchschnitt und erschienen auch nicht auf dem Album. Weil man strikt chronologisch vorging, beraubte man sich der Möglichkeit, eines der Highlights gleich an den Anfang zu setzen. Zudem fällt auf, dass die qualitativ besseren und renommierten englischen Bands (The Who, Joe Cocker, Ten Years After, etc.) gegenüber den teils dürftigen amerikanischen zu wenig Screentime haben.
Wer von 'Woodstock' nicht genug bekommen kann, sollte sich die 4 DVD-Version von 2009 besorgen, mit erweiterter Songauswahl und mehr Szenen rund um das Festival. So oder so ein großartiges Stück Zeit- und Kulturgeschichte, dessen Bedeutung auch nach einem halben Jahrhundert nicht verblasst.
'Fall 39' hat mich spontan an den im selben Jahr erschienenen 'Orphan' (2009) erinnert, erreicht aber nicht diese Intensität im Bereich Psycho-Horror. Renée Zellweger überzeugt als Sozialarbeiterin, die vernachlässigte und misshandelte Kinder von ihren asozialen Eltern befreit. Doch Fall 39 lässt sich nicht mit den üblichen Ansätzen erfassen.....
Es fehlt zwar das richtig gruselige, derbe Element, das dem Betrachter die Vorgänge unter die Haut schiebt, um zu einem Spitzenfilm im Genre zu werden, doch ansonsten macht 'Fall 39' vieles richtig. Die Handlung steigert sich ständig, lässt aber schon zu Beginn ahnen, dass es für Zellweger noch recht unangenehm werden könnte. Dabei bleibt es immer interessant, frei von Längen und frei von überflüssigen Nebenhandlungen.
Neben Zellweger überzeugt auch der restlich Cast, u.a. Bradley Copper, der mit einer gelungenen CGI-Szene zu sehen ist. Die Animation von Insekten, die ihn befallen, wirkt real, alles andere als billig - eine weise Entscheidung, CGI nur sehr sparsam einzusetzen, aber dafür in bester Qualität.
Der Psycho-Horror wirkt zunächst unterschwellig, dann immer direkter, verzichtet aber auf Gore-Einlagen. Durch die gelungene Dramaturgie und das erzeugte Suspense ist das auch nicht nötig. Ein Film, der seine Wirkung bei weiteren Sichtungen noch steigern könnte, und somit auch die Bewertung.
Mit einem Community-Durchschnitt von 8,2 müsste 'Das Loch' einer der besten Knast-/Ausbrecherfilme aller Zeiten sein. Das könnte zutreffen, vor allem, wenn man sein hohes Alter (1960) berücksichtigt und bedenkt, dass er auch bei heutigen Sehgewohnheiten kaum angestaubt oder altbacken wirkt.
Weshalb wird der Film so gut bewertet? Er schafft es, den Zuschauer auf ein Ausbruch-Unterfangen mitzunehmen, worin jeder Schritt vorbereitet sein muss, um letztendlich den Weg nach draußen zu finden. Da lauern Gefahren und Hindernisse - es ist nicht damit getan, aus der Zelle zu kommen, sondern die Schwierigkeiten fangen danach erst an. Ist es möglich, die zu meistern, ohne dabei erwischt zu werden?
Daraus generiert der Plot Spannung, birgt aber auch ein ständig präsentes, nicht nachvollziehbares Element (SPOILER): Der Krach, den das Quintett schon in der Zelle beim Durchschlagen des Bodens veranstaltet, kann nicht überhört werden, doch keinen der vorbeilaufenden Wärter scheint das zu interessieren. Ähnliches gilt für die Umgehung der Betonwand in der Kanalisation - die Wärter kommen auf ihrer Runde immer wieder an den Kanal-Einstieg, wo die Ausbrecher nicht weit entfernt Lärm und Erschütterungen beim Hämmern an der Wand erzeugen, ganz zu schweigen davon, wie das in dem Tunnel hallen muss....... (SPOILER ENDE).
Das Ende ist clever gemacht und beschert dem Film mindestens noch einen halben Bonuspunkt. Abstriche muss man jedoch beim Handlungsfortschritt dieses zwei Stunden-Plots machen. Gerade im ersten Drittel passiert auf ganze vierzig Minuten nur wenig: ein neuer Häftling kommt in eine Zelle mit vier anderen und freundet sich trotz seines unterschiedlichen (höheren) gesellschaftliche Status mit ihnen an. Danach halten die Einstellungen für mein Empfinden manchmal zu lange auf das Graben, woneben ansonsten nichts abläuft (z.B. könnten die Wärter auf ihrem Rundgang den Aktivitäten bedrohlich nahe kommen, was Spannung erzeugen würde....).
'Das Loch' macht einiges richtig, würde wegen unnötiger Längen jedoch mit einer halben Stunde weniger besser fahren.
Interessant und phasenweise spannend - ja.
Einer der besten Knast-/Ausbrecherfilme aller Zeiten - eher nicht.
Liev Schreiber als Schwuler "Wilma" und langhaariges Blondchen im Frauen-Outfit - der Auftritt ist ein echtes Highlight. Ansonsten ist das die Art von Story, bei der man denkt: gibt es denn nichts Bedeutendes mehr zu verfilmen, dass man auf auf so etwas Banales zurückgreifen und am Namen eines der bekanntesten Musikfestivals aller Zeiten aufhängen muss?
Die Organisationsschwierigkeiten im Vorfeld von Woodstock waren gewaltig, scheiterte man doch schon daran, einen geeigneten Austragungsort zu finden, der groß genug ist. Während bereits Tickets verkauft wurden. Ein erfolgloser Veranstalter von Kleinevents (Emile Hirsch) hat eine gültige Lizenz dafür und organisiert Land mit der nötigen Fläche.... Das ist die ganze Story.
Hier geht es eher um das Ambiente, Endsechziger-Feeling, Lockerheit, Freiheit, Nacktbaden, Gras, LSD, während man allmählich die Organisation des Festivals stemmt und Hirsch mit den Problemen in seiner Familie ringt. Dazu bei Paul Dano auf den Trip. Wer sich darin einfindet und die Good Vibrations mitnimmt, könnte sich gut unterhalten fühlen, denn sonst passiert hier kaum etwas - die Handlung kann man getrost in der Pfeife rauchen ;-)
Lieber den Woodstock-Konzertfilm - da bekommt man das Ambiente im Original und die legendären Bands, die hier natürlich fehlen. Allein der Auftritt von Jimi Hendrix ist es wert, natürlich auch der etlicher anderer Musik-Größen.....
Rutger Hauer, der seine mit Abstand bekannteste Rolle als Replikant Roy in 'Blade Runner' (1982) hatte, spielt hier einen blinden Vietnam-Veteran, der als perfekt ausgebildeter Gehör-Schwertkämpfer die Bösewichte aufräumt. Die Qualität der Story entspricht ungefähr der eines Rache-Actioners - selbst im Detail vorhersehbar und zu vernachlässigen.
An 'Blinde Wut' ist leider kaum etwas Interessantes, außer den Szenen, worin Rutger die üblen Typen aufmischt. Die sind gut gemacht (v.a. die Aktion im Maisfeld) - ansonsten kommt eher fade 80er-Action und -Humor....... der blinde Hauer fährt Auto und rast durch die Stadt - wow. Das bedient den damaligen Modetrend der Sehgewohnheiten und wirkt heute reichlich albern bzw. angestaubt, doch ein paar gute Ideen sind dabei (der Roulette-Tisch.....:D)
Für Achtziger-Fans in dem Genre auf alle Fälle sehenswert, ansonsten wird man es wohl bei einem Mal belassen.
Nach dem Lobgehudel war ich neugierig, was sich im deutschen Film neuerdings wieder bewegt. Mag sein, dass das nicht den ausgetretenen Pfaden folgt und über die düstere, unheilschwangere Atmosphäre den einen oder anderen Pluspunkt verbuchen kann. Doch leider ist das die Sorte von Film, die mir in der Machart auch bei den großen amerikanischen Vorbildern nicht gefällt, wie z.B. 'Der Pate' (1972), oder 'Scarface' (1983):
Langatmig, dialoglastig, ausführliche Beleuchtung der Charaktere und des Milieus bei rudimentärer Handlung - über die gesamte erste Hälfte passiert inhaltlich nichts, außer dass Tom Schilling in eine kriminelle Bande aus dem Wett-Milieu geschleust wird. Dafür darf man z.B. den Unterhaltungen zur Geburt des Enkels vom serbischen Paten beiwohnen, sowie ausführlich der anschließenden Familienfeier: gut aufgepasst bei Coppola, die Herren Kadelbach, Schmidt & Kienle.
In der zweiten Hälfte wird es etwas interessanter, doch der Plot verläßt nie seine lahme Gangart, mit der sich die Handlung ihrem inzwischen bedeutungslos gewordenen Ende entgegenschleicht. Hauptsache, es hört auf, wobei es sich überraschenderweise doch noch lohnt, bis ganz zum Schluss dabeizubleiben.
Innovation? Wohl eher ein Revival von in die Länge gezogenen Filmen des Siebziger-Kinos.
Positiv fällt immerhin auf, dass man sich auf eineinhalb Stunden beschränkt, und den weniger geneigten Zuschauer nicht auch noch mit dem genreüblichen 2-3 Stunden-Plot quält.
.....und der "Fluch" setzt sich fort. Gemeint ist damit die Tatsache, dass die Star Trek-Filme mit ungeraden Zahlen in der Trekkie-Gemeinde weniger gut ankommen, als die mit geraden Zahlen, was erst mit Star Shrek 10 gebrochen wurde. Auch auf MP?
ST1: 6,2 // ST2: 6,8 // ST3: 6,8 // ST4: 7,1 // ST5: 5,8 // ST6: 7,0 // ST7: 6,6 // ST8: 7,2 // ST9: 6,5 // ST10: 6,3..... Zahlen lügen nicht.
Eine Hippie-artige Gemeinschaft von nur 600 Leuten auf einem entlegenen Planeten wird zum Spielball von Machtinteressen um einen Jungbrunneneffekt, der die Bewohner nicht altern lässt und selbst bei nur kurzem Verweilen einen spürbare Vitalitätsanstieg erzeugt. Doch die Bösen schlafen nicht......
Gerade im Vergleich zum Vorgänger ('First Contact', 1996) fällt ein deutliches Absacken der Qualität im Franchise auf. 'Insurrection' hat keinen clever erdachten, interessanten Aufbau mehr, sondern dreht sich im Wesentlichen um das Hin und Her zwischen hässlich gestalteten Kriegstreibern und der Enterprise Crew, die sich schützend vor die Planetenbewohner stellt. Die simple Story hat nur wenige gute Ideen und bleibt mäßig spannend, wobei vor allem der in früheren Folgen gelungene Humor weitgehend abhanden gekommen ist.
Es ist zwar noch ordentlich unterhaltend, aber ein packendes SF-Abenteuer sieht anders aus.
Sonntagmorgen........
Kater.......
Matschbirne........
Etwas von Refn oder Malick?......
Habe schon genug Kopfweh......
Nein, etwas Leichtes muss her, etwas wie......
'Wallace & Gromit' - hooray!
Die knetanimierten Brit-Charaktere erschienen mit 'Curse of the Were-Rabbit' erstmals in Spielfilmlänge - für mich genauso unterhaltsam wie die üblichen 25 min-Folgen.
Vielerorts haben die schrulligen Figuren Kultstatus. Bei mir haben sie es nicht so weit gebracht - dazu ist mir das zu britsch, wobei Brit-Humor nur selten meinen Lachnerv trifft. Alles an 'Wallace & Gromit' ist so betont, beinahe schon ultra-britsch, vor allem das penible Auftreten, dieses "immer das Gleiche zur selben Zeit", wie das morgendliche Aufsteh- und Anziehritual, etc..... Selbst, wenn man vorher noch nie etwas von dieser Reihe gehört hat, wüsste man nach zwei Minuten, dass das nur aus England kommen kann.
Die beiden sind amüsant, schrullig, etwas chaotisch und sympathisch, wenn auch nur selten Lacher dabei sind. Dafür sind die Abenteuer gut erdacht, mit interessant-absurden Aspekten, die keine Langeweile aufkommen lassen, und das mit erstaunlich gleichbleibender Qualität über die Folgen hinweg. Obwohl - so erstaunlich nun auch wieder nicht: das ist ja gerade das Britische ;-)
Bisher habe ich jedes Abenteuer mit 6/10 bewertet: "ganz gute" Unterhaltung, sogar sehr gut geeignet, um sich das mit Kindern zusammen anzuschauen.....
Bis kurz vor die Mitte ist 'The Tall Man' ein zäher Brocken, der die Zeit nur mit einer viel zu langen Einführung füllt: der Kindesentführer Tall Man treibt sein Unwesen. Daneben wird man Zeuge einer hanbüchenen Aktion: die ansonsten überzeugende Jessica Biel schafft es, einem flüchtenden Lieferwagen hinterherzurennen (garantierte Goldmedaille im 100 m-Lauf) und ihn zu stoppen....
Es folgt ein kurzes Verwirrspiel um die wahren Hintergründe der Entführungen, das die Katze (zu) schnell aus dem Sack lässt. Das gesamte letzte Drittel ist nur noch darauf gerichtet, die Kinder zu finden bzw. herauszufinden, ob sie überhaupt noch leben. Dabei spielt der Plot geschickt mit seinem letzten Geheimnis, wobei man unterschwellig spürt, dass etwas Unerwartetes kommt...... doch das zieht sich.
Interessant, aber zäh und langatmig.
"Nennen Sie mich Jim" - Welch eine Ehre für Patrick Stewart beim historischen Treffen der Generation. Der Nexus, ein zeitloses Paradies zur Verwirklichung jeglicher Gedanken, macht's möglich.......
Es war Mitte der Neunziger nur eine Frage der Zeit, bis die Trekkie-Gemeinde mit diesem lange ersehnten Aufeinandertreffen der beiden großen Enterprise-Kommandanten versorgt wurde. .....und es war höchste Zeit: William Shatner wurde langsam zu alt und zu füllig für diese Rolle - den prügelnden Draufgänger nimmt man ihm kaum noch ab, doch genau so wird er ein letztes Mal mit vielen Schnitten mühsam in Szene gesetzt. Es wäre klüger gewesen, ihn mit dem Image des cleveren Haudegen abtreten zu lassen, der mit seiner ganzen Erfahrung und einem riskanten, aber genialen Schachzug ein letztes Mal die Galaxis rettet.
Zu Kirk's Rolle haben mich Story & Drehbuch etwas enttäuscht, doch außerhalb davon bekommt man einen gewohnt einfallsreichen Star Trek-Auftritt mit trefflichem Humor geboten, und einer der humorigsten Szenen aller Folgen: die beiden übelst aussehenden Klingonenfrauen mit ihren fauligen Zähnen, die sich angewidert von der Ärztin Dr. Crusher über die Hässlichkeit der Menschenfrauen auslassen.... XD.
Keine würdige Verabschiedung eines der größten, bekanntesten Leinwandcharaktere aller Zeiten, und seines Protagonisten, doch allemal ein kurzweiliges, sehenswertes Star Trek-Abenteuer.
Ein starker Kurt Russell in einem spannenden Entführungsthriller, worin zum Ende auch die Action nicht zu kurz kommt. Von der Inszenierung her ist 'Breakdown' stark gemacht, hat aber storytechnisch nur wenig zu bieten und ist recht vorhersehbar.
Selbst, wenn man vorher überhaupt keine Informationen einholt, (SPOILER) ist in der Szene mit dem angehaltenen Truck in der Anfangsphase sofort klar, was gespielt wird, weil der Trucker offensichtlich lügt, indem er vorgibt, Russells Frau nie gesehen zu haben...... (SPOILER ENDE)
Es geht im Grunde nur darum, wie bzw. ob Russell seine Frau wiederbekommt, nicht, wer sie entführt hat, wie man den Typen auf die Schliche kommt, oder die Kreise enger zieht, etc. Es ist weniger ein Entführungs-, als ein Ein-Mann-Befreiungsthriller, der nur von Russell und seinen riskanten Aktionen lebt, die jedoch nicht immer nachvollziehbar sind. (SPOILER) Z.B. die Szene, in der er außen am Truck-Anhänger entlangklettert, um hinter das Führerhaus zu kommen: es ist eigentlich nicht möglich, dass das einem LKW-Fahrer verborgen bleibt, der in den Rückspiegel schaut (SPOILER ENDE).
Gelungene Unterhaltung mit Kurt Russell in Topform.
Das typische Franchise-Schicksal: mit der zweiten Fortsetzung der 'Mumie' sackt die Qualität auf ein Maß, das nur noch durch die Optik aufrechterhalten wird. Alles andere ist eine Enttäuschung: Story, Spannung, Dramaturgie, Humor - vor allem der Humor. Die Gags und Anspielungen sind nur noch Rohrkrepierer. Zu allem Überfluss wird auch noch eine alberne Vater/Sohn-Konkurrenz-Nebenhandlung eingebaut - meist das sichere Zeichen, dass das Franchise ausgereizt ist, ähnlich wie bei Bruce Willis & Sohn in 'A Good Day to Die Hard' (2013).
Bei dem Einsatz an Technik und CGI wäre es besser gewesen, eine ernste, etwas düstere und wirklich gruselige Fortsetzung zu bringen, die auch eine gesunde Härte aufweist. Mithin einen echten Horrorfilm daraus zu machen und zu den Wurzeln mit Boris Karlov (1932) zurückzukehren. Stattdessen bekommt man nur bemüht witzige, immer vorhersehbare Abenteuer-Action serviert, worin gute Ideen durch Pyro-Effekte ersetzt sind. Die Ideenlosigkeit wird dadurch unterstrichen, dass der Plot über weiten Strecken wie eine Kopie der ersten beiden Teile wirkt, nur, dass der Schauplatz nach China verlegt wurde.
Sehr schade - zum Glück hatten die Verantwortlichen ein Einsehen und verschonten das Publikum vor einer weiteren Fortsetzung dieser Art. Man darf gespannt sein, ob Tom Cruise dem Thema wieder Leben einhauchen kann.
Wie üblich bei den Komödien mit Muskelstars, ist 'Twins' ein Crossover mit einem Thriller, der jedoch kaum Interessantes zu bieten hat. Arnie und de Vito bilden in ihrer Annäherungsphase ein Komikerpaar mit ein paar gelungenen Gags, flachen aber schnell ab.
Im Verlauf wird nur noch eine schwache Story um das Auffinden ihrer Mutter und um einige Kriminelle erzählt, die hinter de Vito her sind, worin kaum noch Gags eingebaut sind. Entsprechend seicht wirkt der Plot - nichts Halbes und nichts Ganzes, aber auch nichts Schlechtes......
Nett, sympathisch, harmlos, doch leider kaum witzig.
Seit Charlie Chaplins 'The Circus' (1928) weiß man, weshalb die meisten Clowns nicht witzig sind - kein Wunder, dass der Beruf am Aussterben ist. Vielleicht sollten sie die Zeichen der Zeit erkennen und jetzt auf Gruselclown umsatteln.....
Überraschend spritzig und ideenreich, zumindest in der ersten Hälfte nicht so eintönig und klischeehaft, wie es der allgemeinen Bewertung nach zu befürchten war.
Der Plot lebt zunächst von einer witzigen Darstellung griechischer Gewohnheiten, die sie im amerikanischen Umfeld unbedingt bewahren wollen. Obwohl das humorig aufgezogen ist, kommen die Gesellschaftsstrukturen der Griechen gut heraus, auch, wie die Frauen in Wirklichkeit das Sagen haben. Eine Szene, worin der etwas einfältige Patriarch dazu gebracht wird, die einzig richtige Idee durch die Eingebungen der Frauen selbst auszusprechen (weil er sie sonst nie akzeptieren würde), könnte aus dem Manipulationslehrbuch kommen.
Natürlich geht es überhaupt nicht, dass die Tochter des Patriarchen einen Nichtgriechen anbringt - lieber soll sie zur alten Jungfer werden, doch sie verliebt sich in einen Amerikaner.......
Um die Mitte schwenkt die Handlung in ausgiebige Hochzeitsvorbereitungen und mündet ohne weitere Überraschungen in die Hochzeit. Leider sacken damit der Humor und die bisher interessanten Situationen ab, wobei viel Potential liegengelassen wird, das sich aus dem Clash der Kulturen ergeben könnte. Die Eltern und Freunde des amerikanischen Heiratskandidaten werden als brave, biedere Bürger präsentiert, die sich den Griechen nicht als "echte Amerikaner" präsentieren, und somit kaum wechselseitige Überraschungen oder Stirnrunzeln entstehen.
Trotzdem, vor allem aufgrund der ersten Hälfte eine gelungene Komödie, die Laune macht.
So gut wie 'Der Pate' (1972)...........
.............und konsequenterweise 5/10. Nach über dreißig Jahren musste ich endlich in Erfahrung bringen, was an diesem gefeierten Klassiker dran ist, doch die Überraschung blieb aus.
Ich gebe es gerne zu: Mafiaepen und Gangsterballaden, üblicherweise im 2-3 Stunden XXL-Format, haben auf mich keine Wirkung. Das liegt zuvorderst an der ausgiebigen Charakter-, Beziehungs- und Milieubeleuchtung, die mit in die Länge gezogenen, häufig aggressiv geführten Unterhaltungen und lahmem Handlungsfortschritt präsentiert werden, wobei die zugrundeliegende Story auf einen Bierdeckel passt. Das hat für mich keinen Unterhaltungswert - es ist weder interessant, noch macht es Spass, Pacinos Ausführungen in zehnminütigen Dialogen oder gar Monologen (z.B. Szene im Privatbad) zuzuhören, während ansonsten NICHTS passiert. In einem Wort: langweilig.
Die Redundanz der Handlung im heutigen Kino hat ihre Wurzeln in den Siebzigern und wurde mit Filmen wie 'Scarface' weitergeführt. Doch die Mehrheit scheint von dieser Machart beeindruckt und zückt Höchstnoten - da könnte man neidisch werden :)
Es bleibt immerhin der Eindruck einer starken Leistung Pacinos als Charakterdarsteller, der es vom Kuba-Abschaum zum Drogenboss in Florida bringt, weil er skrupelloser ist als alle anderen, wonach er im Rausch der Macht durchdreht. Enttäuscht hat mich allerdings Michelle Pfeiffer in ihrer ersten größeren Rolle, worin sie blass, beinahe unsympathisch wirkt. Im Alter von 25 war sie noch weit entfernt von dem Charisma, das sie in Filmen Ende der 80er und danach ausstrahlt.
Überraschend ist ansonsten nichts, dafür umso vorhersehbarer, und irgendwo hat man diese mageren Inhalte alle schon gesehen. Doch auf die Story kommt es hier nicht an......... leider, nur, mir schon.
Geschätztes Budget: 8.000 US$ (IMDb). Dafür sieht 'Found' optisch und über den Score überraschend gut aus, und man fragt sich, ob die Schauspieler für freie Verpflegung angetreten sind..... Es ist eine Mischung aus überwiegend Sozial-/Familendrama und etwas Horrorthriller (Slasher/Serienmörder).
Zwei Brüder: der eine ist zwölf und sieht sich ständig Horrorfilme an, der andere ist etwa achtzehn und macht sie zu seiner eigenen Realität. Anspruch schöpft die Handlung aus der Unverstandenheit der Brüder im Familienkontext, wodurch sie immer mehr in ihre Neigungen abdriften. Nur, dass es in dieser Familie wohl kaum anders zugeht, als in vielleicht der Hälfte aller Familien - die nötige Zeit für ihre Kinder nehmen sich nicht alle, viele versuchen sich mit Geld und vorgespielter Toleranz von ihrer Verantwortung freizukaufen. Auch ich war etwa ab zwölf weitgehend mir selbst überlassen und habe wie andere Kids Mist gebaut, was durchaus auch sein Gutes hat. Man erzieht sich zu einem gewissen Grad selbst und lernt schneller als gut behütete Kinder, wie es im Leben zugeht.
Aus Vernachlässigung zum Serienkiller und zu dessen Bewunderer - der Anspruch ist zwar gut gemeint, ist aber sehr weit hergeholt und kann mich in dieser Form nicht überzeugen. Um (v.a. in dem Alter) zum Serienkiller zu werden, gehört wohl eher eine entsprechende genetische Grundausstattung....
Darüberhinaus ist der Plot eine zähe Angelegenheit. Die Handlung kommt nur mühsam voran, ist dazu vorhersehbar und schafft es trotz des Horrorthemas zu keiner Phase Spannung aufzubauen. Hier zeigt sich die billige Produktion am deutlichsten, leider auch an der Stelle, die mich beim Filmesehen am härtesten trifft: Langatmigkeit und ein flacher Spannungsbogen. (SPOILER) Dass am Ende auch noch ein Ödipus-Komplex dazugedichtet wird, setzt dem abstrusen Verlauf die Krone auf (SPOILER ENDE).
Im Grunde kein schlechter Film, nicht uninteressant, aber mehr als ein "geht so" ist hier nicht drin.
Das Produktionsteam Peter Saraf/Marc Turtletaub schob zwei Jahre nach 'Little Miss Sunshine' (2006) einen weiteren 'Sunshine'-Film hinterher. Nicht so schwarzhumorig, eher eine "gewöhnliche" Dramödie. Amy Adams und Emily Blunt werden vom Polizisten Steve Zahn auf eine Geschäftsidee gebracht: spezielle, hochbezahlte Säuberungsdienste wie Tatortreinigung nach Abtransport der Leiche(n). Blutlachen oder Spritzer von verteiltem Gehirn nach Selbstmord mit Schrotflinte gehören noch zu den angenehmeren Dingen.....
Blunt und Adams machen Laune, wobei Zahn etwas blass bleibt, weil sein Potential nicht genutzt wird. In anderen Komödien überzeugt er mit witzigen Einlagen, die hier leider von ihm fehlen. Dafür rocken die Mädels und sorgen für einige glorreiche, wie auch melancholische Momente. Dass zum Ende (SPOILER) alles zusammenfällt, was sie sich aufgebaut haben (SPOILER ENDE), ist für mein Empfinden etwas zu dick aufgetragen und inhaltlich kaum überzeugend. Vor allem verschwindet damit das humorige Element.
Insgesamt ein guter Film, der auch beim zweiten Mal seine Qualität behält.
Sechseinhalb verteilte Gehirnspritzer für Blunt & Adams.
Eine Komödie ist immer nur so gut wie ihre Gags ankommen. Doch gute Gags zu schreiben ist schwierig. Noch schwieriger ist es, einen ganzen Film in regelmäßigen Abständen damit anzufüllen und die Quintessenz der Komödie zu erreichen: das gelungene Gagfeuerwerk.
Simon Pegg macht Komödien und weiß das, doch trotzdem zieht er 'Hot Fuzz' auf unnötige volle zwei Stunden. Warum nur? 'Die nackte Kanone' (1988) war nicht zuletzt so erfolgreich, weil sie gerade einmal 80 min läuft und ihre Dichte an guten Gags kaum verwässert. 'Hot Fuzz' könnte in derselben Liga spielen - wohl nicht als Meister, aber gewiss in der Champions' League (bei mir ab 8/10). So reicht es nur für die Europa League, was aber in der heutigen Komödienlandschaft durchaus anerkennenswert ist.
Im ersten Drittel macht Pegg alles richtig - als Polizist mit Leib und Seele greift er durch, was mit einigen starken Gags einhergeht, auch, wie er schließlich wegen Übereifrigkeit in eine Kleinstadt versetzt wird und wieder aneckt. Dann wird ein Mordkomplott einiger Bürger der Stadt eingeführt, worin die Qualität der Gags deutlich absinkt, die zudem wiederholt werden (v.a. die einheimischen Polizisten, die jeden Mord als Unfall abtun und immer mit demselben Dumpfbackengehabe auftreten). Die mehrfache Wiederholung eines Gags, der gerade noch durchgeht, kehrt ihn schließlich in sein Gegenteil: es fängt an zu langweilen.
Eine halbe Stunde vor Schluss schafft es Pegg, das Steuer herumzureißen und legt ein Finale furioso hin, das mit viel Drive und besseren Gags wieder überzeugt. Schade - 25-30 min weniger des schwachen mittleren Drittels würde einen wesentlich stärkeren Gesamteindruck liefern. Vielleicht hätte sich Pegg damals von David Zucker oder Leslie Nielsen beraten lassen sollen......
Dem Kommentar von Rantala81 fünf Stellen weiter unten kann ich mich nur anschließen: ein starker Tom Hardy, wie auch der übrige Cast, eine düstere, einnehmende Atmosphäre, sowie ein überzeugendes Setting im London vor 200 Jahren, sowohl in den Nachbauten, als auch in der CGI-Stadtansicht. Aber ein langatmiges Unterfangen.
Für manchen reicht das zu einer 9 Punkte-Serie, die sich in einem Satz begründen läßt: "Absolut stilsicher und ungemein authentisch mit perfektem Cast." Ja, die Begeisterung reicht sogar soweit, dass sich jemand veranlasst fühlt, bis dato gleich drei 9er-Kommis zu diesem Werk zu posten......
Honi soit qui mal y pense.
Doch was denkt der Schelm? Er könnte an die Handlung denken, die in der Pilotfolge in mehreren Strängen interessant eröffnet wird, nur, um in den weiteren Folgen der ersten Staffel in endlos erscheinenden Szenen ausgetreten zu werden. Dazu gehören unbedingt wie in Zeitlupe vorgetragene Dialoge, die beinahe ausschließlich beleuchten, wer etwas gegen jemanden hat, wer welche Intrige aufbaut, und welche Absichten verfolgt werden, was natürlich in allen Einzelheiten erörtert werden muss. Da wird paktiert, spioniert, dem enormen Wert von Informationen gehuldigt.
Nur - es passiert sehr wenig. Würde man die gesamte Handlung der Folgen 2-8 in eine einzige Folge kondensieren, diese überflüssigen, langatmigen Dialoge um Paktiererei, Intriegen und Schandtaten auf ein Zwanzigstel stutzen, dann ergäbe sich ein ausgezeichneter Film, der den in der sehenswerten Pilotfolge geweckten Erwartungen inhaltlich gerecht würde.
Spannung? Doch, ja, wer alle Folgen brav durchhält, bekommt in der letzten Folge der ersten Staffel eine Viertelstunde lang die Zuspitzung der Ereignisse serviert. Durchhalten lohnt sich....
Es kommt beim Genuss von 'Taboo' entscheidend darauf an, wo die Prioritäten beim Filmkonsum liegen. Wer in langen, gefeilten Dialogen um das Wechselspiel von Beziehungen sein Heil findet, könnte mit der gelungenen Atmo durchaus die Höchstnote zücken. Wer von einer Handlung mehr erwartet als Inhalte, die zum McGuffin verkommen oder von den vielen zeitlupenartigen Unterhaltungen verschüttet werden, sollte lieber die Finger von 'Taboo' lassen: handwerklich stark gemacht, aber bis auf die Pilotfolge zäh und lahm.
"Ein ganz simpler Fall deduktiver Logik: wir werden hier unten alle sterben"
Samuel L. Jackson hat die Situation clever erfasst, aber mit seiner Analyse nicht alle Möglichkeiten in Betracht gezogen......
'Sphere' startet als packendes SF-Abenteuer, das von der Erforschung eines havarierten UFOs schnell auf die Mystik-Psycho-Schiene gerät. Ein top-besetztes Wissenschaftlerteam, das neben Jackson noch aus Dustin Hoffman, Sharon Stone und einem wunderbar nerdigen Liev Schreiber besteht, sieht sich einer Macht gegenüber, (SPOILER) die sich in ihr Unterbewusstsein schleicht und Manifestationen auslöst (SPOILER ENDE). Die Michael Crichton-Story ist gut und regt beim Lesen die Phantasie an, aber in einem Film ist so etwas nur schwer umzusetzen.
Die Dramatik ernährt sich überwiegend aus Unfällen, wie Wassereinbrüchen, Feuer usw., was nicht besonders spannend ist. Noch weniger die Psychoanalyse eines (SPOILER) kindlichen Alien-Charakters, der das anscheinend alles veranlasst (SPOILER ENDE).
Im Verlauf wird ersichtlich, dass das UFO nur ein McGuffin ist und als Aufhänger für einen Psycho-Plot dient, der zwar interessant und nie vorhersehbar daherkommt, es aber etwas an Spannung und Nachvollziehbarkeit vermissen lässt.
Robert de Niro und der damals 18jährige di Caprio in einem Familiendrama, das Ende der Fünfziger/Anfang der Sechziger angesiedelt ist. Auch Tobey Maguire tritt hier als Jungspund auf.
Di Caprios Mutter ist alleinerziehend und mittellos - da kommt der forsch auftretende, gut organisierte De Niro gerade recht. Sie heiratet ihn, doch er entpuppt sich als pedantischer Tyrann, der allen seinen Willen aufzwingt..... Die Story nach einer wahren Begebenheit ist nicht gerade neu, wobei die Handlung den Familienrahmen nur selten verlässt. Das ist zwar von den Stars und den anderen Schauspielern gut gespielt, bleibt aber sehr ereignisarm und von der Charakterentwicklung zu vorhersehbar. Vor allem de Niro nervt wie befürchtet bis zum Ende.
Der Plot wirkt auf seine knapp zwei Stunden Laufzeit wie eine überlange Beleuchtung der Charaktere und ihrer wechselseitigen Beziehungen, was als Einführung in Ordnung wäre. Nach einer halben Stunde fragte ich mich: "Passiert hier noch etwas von Bedeutung? Vielleicht unerwartete Inhalte?" Das Warten ist leider vergeblich, was sich auch in der MP-Beschreibung ausdrückt: die dünne Story wird in ein paar Sätzen tatsächlich bis zum Ende wiedergegeben..... was soll man da noch erwarten?
Nur wegen den starken Schauspielern und ein paar guten Plotideen noch interessant.
Der deutsche Titel 'Ben & Mickey vs. the Dead' soll eine Allegorie zu 'Tucker & Dale vs. Evil' darstellen: zwei chaotische Typen auf einem schwarzhumorigen Horrorstreifzug, bei dem nichts läuft wie geplant. Bei Ben & Mickey ist es ein Trip durch die Zombie-verseuchte Endzeit, wobei auf das übliche Gore verzichtet wird. Das dürfte auch der Film mit den langsamsten Zombies sein, die ich je gesehen habe - sie sind beinahe harmlos und lassen sich sogar abführen......
Die alles andere als blutrünstigen Zombies sind wohl auch eine Konsequenz des sehr niedrigen Budgets eines Indie-Films, der mangels Ausstattung durch clevere oder witzige Ideen punkten muss - die sind kostenlos, wenn man sie selbst hat, doch da sieht es durchwachsen aus.
Der Film hat eine amüsante, leicht anarchische Grundstimmung, aus der heraus ein paar gelungene Szenen kommen, doch insgesamt ist das bei dem langsamen Tempo für mein Empfinden zu wenig, um zu überzeugen. Vor allem zum Ende zieht es sich in völliger Abwesenheit guter Ideen. Einmal kann man sich das gerade noch anschauen.
Mark Wahlberg spielt Krieg im Wald.
Fast eine Stunde passiert bis zur Mitte so gut wie nichts, außer, dass Marines beim Zeitvertreib gezeigt werden und Wahlbergs Truppe sich im Gebirge vor einem Taliban-Dorf verschanzt. Es gibt eine lang und breit debattierte, dumme Entscheidung und daraus resultierend ein hanebüchenes Scharmützel mit den Taliban. Dabei bekommen die Amerikaner Treffer ab, rennen weiter munter durch den Wald, stürzen Felsabhänge hinunter, knallen gegen Felsbrocken und Bäume und kämpfen trotzdem weiter. Die wahren amerikanischen Elite-Soldaten...... oder war das die Fortsetzung von 'Universal Soldier' (1992)?
Hier spricht das Pathos nicht aus den Dialogen, wie sonst üblich, sondern fließt schleimartig aus Bildern, die die Truppe zu einer Art Super-Marines stilisieren. Den Heldentod eingeschlossen. Wem es gelingt, das ernst zu nehmen, mag hieraus vielleicht Thrill und Spannung beziehen, aber mich konnte diese Wahlberg-Ballershow zu keiner Phase in den Bann schlagen.
Zu eindimensional, zu absurd, zu heroisch-verklärend, auch wenn das stellenweise optisch gut gemacht ist.
Nach dem Mega-Erfolg von 'Django' (1966) wurde dieser Name zu manchen Italo-Western in den deutschen Titel gearbeitet, um Leute ins Kino zu locken. So auch bei 'Mann, Stolz & Rache' (1968), was in etwa dem italienischen Originaltitel entspricht. Im selben Atemzug hat man auch die Charaktere in der Synchro umbenannt.
Immerhin spielt hier tatsächlich Franco Nero die Hauptrolle: ein Offizier, der sich hoffnungslos in eine rassige Zigeunerin verliebt und wegen ihr sein Leben ruiniert. Dazu hat auch Klaus Kinski seinen Auftritt als Bösewicht, was in einer Rauferei mit Franco Nero kulminiert.
Die Story orientiert sich inhaltlich an Georges Bizets Oper 'Carmen' (1875), was auch der Name von Tina Aumonts Charakter in der italienischen Version ist, doch die Synchro macht aus ihr eine Conchita. Als typischer Italo-Western taugt dieser Film nicht, und er war auch nie als solcher konzipiert. Eher schon ist das ein Western mit Romantik-Elementen, dessen Handlung und Spannungskurve flach bleiben. Auch, wenn das ursprünglich kein Django-Film ist, wirkt er doch wie ein typisches, einfallsloses Franchise-Produkt, das nur einen Namen ausschlachtet.
Uninteressant.