RoboMaus - Kommentare
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Alle Kommentare von RoboMaus
Die goldenen Zwanziger - sie brachten auch die Comedian Harmonists hervor, die mit starken Acapella-Versionen zeitgenössischer Lieder und humorigen Auftritten den Nerv der Zeit trafen. Selbst heute noch klingt das gut. Das Biopic beleuchtet die Zeit der Formierung der Gruppe, 1928, und das Auseinanderbrechen mitte der Dreißiger, induziert durch die Nazis.
Eigentlich der richtige Stoff für ein schwungvolles, mitreißendes und tragisches Biopic, doch der Plot schafft es einfach nicht abzuheben. Gerade in der Aufbauphase fehlt jeglicher Drive, es werden vor allem die Probleme und Auseinandersetzungen inszeniert. Selbst unmittelbar vor dem Durchbruch, bei einem Testauftritt, sieht es so aus, als ob der arrogante Veranstalter sie durchfallen ließe. Schnitt. Danach stehen sie vor vollem Haus auf der Bühne....... So verspielt man Potential mit lausiger Regie und lausiger Dramaturgie: willkommen beim deutschen Film, auch, wenn es die alte Leier bemüht - es ist wirklich immer dasselbe. Vilsmaier & Richter schaffen es nicht einmal, einer großartigen Story Leben einzuhauchen, die das Leben selbst für sie schrieb.
Immerhin überzeugen die Auftritte, womit um die Mitte und auf der Amerika-Tour die stärkste Phase erreicht wird - nur deshalb ist der Gesamteindruck noch ein 'geht so'.
Die zweite Hälfte ist überwiegend der Auseinandersetzung mit den Nazis und den Folgen gewidmet. Ein willkommener Anlass, wieder einmal das Nazi-Gehabe, Progrome, lange Diskussionen der Musiker über die entstehenden Probleme einzuflechten. Ja, sicher, so war es - aber dem ein Drittel des Plots eines Biopics widmen, worin der Erfolg und die wahren Verdienste über die Jahre vorher nur angerissen werden? Irgendwie muss man doch auf volle zwei Stunden kommen.
Ben Becker: "Man kann ja sagen, was man will - so was gibt's nur in Deutschland".
Besser als es zunächst aussieht - in der Anfangsphase wird Steve Martin als abgebrannter B-Movie-Produzent eingeführt, und Eddie Murphy als - Überraschuuuung - nervende Quasselstrippe. Martin will Murphy, alias exzentrischer Superstar Kit Ramsey, zur Umsetzung seines Super-Drehbuches für den Cast gewinnen, doch Murphy lehnt ab. So filmt Martin mit versteckter Kamera und verwickelt ihn in Situationen aus dem Drehbuch....
Nichts davon ist anfangs witzig, und in Ermangelung guter Einfälle sieht die Aussicht auf eine gelungene Komödie nicht gut aus. Doch die starken und witzigen Plotideen kommen nach dem ersten Drittel mit einer Szene, worin man einen Hund mit einem Paar kleiner Stöckelschuhe durch ein Parkhaus klackern lässt, damit sich Murphy verfolgt fühlt. Nun wird es doch noch eine gelungene Komödie mit einem Eddie Murphy, der seine mimischen Qualitäten voll ausspielen kann und nicht nur MG-artige Dialogsalven abfeuert.
Falls jemand nach der ersten halben Stunde wie ich mit dem Abschaltknopf kokettiert: dranbleiben, es lohnt sich :)
Diese Leistung von Matthew McConaughey darf man als herausragend bezeichnen: es geschafft zu haben, für das konfuse Drehbuch und einen der schwächsten Abenteuerplots aller Zeiten 160 Mio. $ Produktionskosten aufzutreiben. Mit seinen Afrika-Ambitionen, als Produzent und treibende Kraft hinter diesem Werk dürfte er wohl hauptsächlich für den Flop an den Kinokassen verantwortlich sein.
Die weitere Besetzung mit W.H. Macy, S. Zahn und P. Cruz ist vielversprechend, doch es ist der abstruse Mix aus Abenteuer, Polit-, Öko- und Action-Thriller, der 'Sahara' zum Scheitern verurteilt. McConaughey will von allem etwas, bringt damit aber nur eine müde Story ohne roten Faden zustande, die zu keinem Zeitpunkt interessant wird - es regieren inhaltliche Leere und Einfallslosigkeit. Nicht einmal Steve Zahn, oft ein Garant für sympathisch-humorige Einlagen, wirkt hier witzig.
Die Schauspieler, die Wüsten-Optik und die guten Songs retten 'Sahara' wenigstens noch vor dem Totalversagen, aber das ist nur ein kleiner Trost. Erstaunlich, dass dieser Film bei der Goldenen Himbeere 2006 nicht einmal nominiert war - für das schlechteste Drehbuch wäre er qualifiziert.
Renée Zellweger als Mutter von zwei Söhnen und desolate Ehefrau von Kevin Bacon, die sich nach seinen Eskapaden auf und davon macht. Mit ihren Jungs im Schlepptau angelt sie Männer, um sich aushalten zu lassen, doch die Beziehungen sind nie von Dauer.....
Die Dramödie 'My One and Only' ist gut besetzt und stark gespielt, vor allem von Zellweger, die mit Abstand die meiste Screentime hat. Doch so richtig will der Funke nach dem überzeugenden Einstieg nicht überspringen - die Aktionen wirken bestenfalls skurril bis albern, sorgen kaum für Lacher. Aus demselben Grund wirkt der Drama-Anteil wiederum zu seicht, zwar vom Konzept des Männerfangs und des permanenten Scheiterns her interessant, aber nicht bewegend oder gar mitreißend dargestellt.
Zellweger trifft hier keine Schuld - sie gibt ihr Möglichstes, kann aber gegen das schwache Drehbuch, die fehlenden Gags und eine Story nichts ausrichten, in der sich die grundlegende Plotidee ständig wiederholt. Routine allein ergibt bestenfalls einen mittelmäßigen Film.
Ich liebe diese Komödie - sie hat vieles, das mich im Innersten anspricht.
Ein Jack Black in Höchstform mit dem überzeugenden Rock'n'Roll Heart, dem unbändigen Enthusiasmus für die wahre Kultur, der den verknöcherten Spießern ein Schnippchen schlägt. Musik, die mir schon immer gefallen hat und sinnbildlich kaum besser dargestellt werden kann als in der Szene, wo Black den Kids die CDs zum Anschauungsunterricht mit den entsprechenden Ratschlägen verteilt: Yes, Pink Floyd u.v.m. - Kultur in Reinstform.
Dahinter steht weit mehr als nur Floskeln: wenn Black z.B. dem farbigen Gesangstalent seiner Klasse den Song 'The Great Gig in the Sky' aus dem epochalen Pink Floyd-Album 'Dark Side of the Moon' (1973) nahelegt, ist das wohlüberlegt und passend. Das lässt sich natürlich nur erschließen, wenn man den Song kennt - ähnlich verhält es sich mit vielen anderen Details, die liebevoll in diesen Plot eingearbeitet sind.
Dazu kommt der glückliche Fall von Humor auf der eigenen Wellenlänge - hier wird gelacht, hier wird gefeiert, hier wird gerockt und sich dabei wohlgefühlt, hier entstehen Emotionen, hier sitzt das Herz am rechten Fleck, und damit wird gewonnen. Lieber schaue ich mir das fünfmal hintereinander an, als fünf Minuten verordnete Fröhlichkeit in 'Mainz bleibt Mainz' zu ertragen.
Long Live Rock!
Demi Moore in einem clever erdachten Mystery-Thriller, der unaufgeregt seine sich ständig steigernde Story entfaltet. Der verhaltene Beginn lässt nicht ahnen, dass es im Verlauf noch wirklich interessant wird, mit etlichen Gänsehaut-Momenten (ehrlich gesagt, dachte ich zunächst: "das gibt wohl wieder so einen Langweiler....")
Moore ist eine erfolgreiche Autorin und verliert ihren sechsjährigen Sohn durch einen tragischen Unfall. Sie zieht sich in ein abgelegenes, schottisches Küstendorf zurück, wo sie ein neues Buch schreiben will - dort lernt sie jemanden kennen, der die Einheimischen schwer irritiert....
Das malerisch gelegene Dorf, die schroffe Küste und die sich anschließende Szenerie verleihen 'Half Light' eine einnehmende Atmosphäre - der perfekte Hintergrund für die Mystery-Geschichte, in der nichts ist wie es scheint, und worin manche Überraschung aus dem Ärmel gezogen wird. Lediglich zum Ende wird etwas zu dick aufgetragen, was stellenweise überkonstruiert und nicht mehr nachvollziehbar wirkt (SPOILER: u.a., dass Moore in der kleinen Bucht direkt nebem dem Steg mit Anker und Kette weit in die Tiefe versenkt wird, wo das Wasser höchstens zwei Meter tief sein kann. .....und wie sie sich auch noch befreit, ohne dass ihr die Luft ausgeht; SPOILER ENDE).
Ein feiner, kaum bekannter Genrebeitrag, der manche budgetstarke Produktion in den Schatten stellt.
Zeit für Klassiker.
In jeder Liste mit den berühmtesten Szenen der Filmgeschichte müsste 'Das verflixte siebte Jahr' wohl unter den Top Ten sein: wer kennt sie nicht, die Szene, worin sich Marilyn Monroes Rock über dem Belüftungsschacht der U-Bahn hebt?
Doch ansonsten ist das ein dialoglastiger Film, dem nach fünf Minuten schon der Anfangsschwung ausgeht und wonach man eine gefühlte Viertelstunde lang uninteressante, schwülstige Monologe von Tom Ewell über sich ergehen lassen muss (die im Verlauf noch ein paarmal kommen). Der Auftritt von Marilyn Monroe bringt wieder etwas Klasse in diesen Film, aber es bleibt bei durchweg albernen, ausgetretenen Unterhaltungen.
Ab und zu sind müde Gags eingestreut, die sich schon mit Weckruf ankündigen (wie z.B. der "zufällig" im Weg liegende Rollschuh, auf dem Ewell ausrutscht). So etwas kam bei Laurel & Hardy gut, aber hier wirkt das nur gestellt und einfallslos. Gewiss hat jeder eine andere Wahrnehmung von Humor, doch wenn es nichts zu lachen gibt, stellt sich eher Langeweile ein, und die witzlosen Unterhaltungen fangen nach einiger Zeit an zu nerven.
Eigentlich ein vier Punkte-Film (=uninteressant), doch mit der genialen Szene für die Ewigkeit gibt einen Bonuszähler.
Zeit für Klassiker.
Zuletzt hatte ich 'Tarantula' als Jugendlicher gesehen - aus der Erinnerung hat dieser Urvater des Spinnenhorrors einigen Eindruck hinterlassen, doch nach all der Zeit relativiert sich das etwas. Rückblickend ist eben ausgeblendet, dass in diesem Film bis über die Mitte nichts mit der Riesenspinne passiert. Dafür wird lang und breit die Arbeit eines Wissenschaftlers dargestellt, der ein Wachstumsmittel für Tiere erfunden hat, begleitet vom unvermeidbaren pseudowissenschaftlichen Stuss. Daneben wird eine kleine Beziehungsgeschichte in die Wege geleitet... *gähn*
Im Grunde sollte man in der Mitte des Plots beginnen - dann bekäme man eine kurze Einführung, die Essenz und den Charme eines 50er-Horrorfilms, was komplett in der zweiten Hälfte steckt...... "Maschinengewehre nützen nichts!!". Heute ist das eher zum Schmunzeln als zum Gruseln, vor allem, wenn man nicht die geringste Angst vor Spinnen hat (ich nehme sie immer liebevoll in die Hand, um sie vor Staubsauger und Schuhsohlen verschreckter Zeitgenossen in Sicherheit zu bringen).
Für die Zeit ist das tricktechnisch gut gemacht, weil die Spinne echt ist und sich als hineinkopiertes Objekt in der Landschaft natürlich bewegt. Leider nur ein kurzes Vergnügen.
'Zug um Zug' - vielleicht der bessere Titel als 'The 7.39' im Original. Er ist sowohl wörtlich zu nehmen, weil sich zwei Pendler im selben Zug mit der Zeit näherkommen, als auch im übertragenen Sinn, weil jedesmal ein Stück der jeweiligen Persönlichkeit eröffnet wird und sich eine Beziehung entwickelt.
Beide stecken schon in Beziehungen, beide sind nicht gerade glücklich - die idealen Voraussetzungen, dem Wink des Schicksals zu folgen, etwas zu wagen, die Gewissensbisse beiseite zu legen und die alten Gewohnheiten über Bord zu werfen. Doch das ist leichter gesagt als getan....
Der Film hat einige gute Einfälle in der Abfolge der Ereignisse. Er zeigt eine Großstadtgeschichte, die unsere Phantasie beflügelt und ebensogut aus ihr entspringen könnte - bei manch einem reflektiert sie gewiss Erlebtes. Er ist allein schon durch seine Prämisse interessant, die uns neugierig macht. Er ist manchmal sogar witzig. Er spricht diejenigen an, die glauben, dass schneller Sex keine gute Idee ist, wenn man wirklich etwas vom Sex haben will. Er schafft es, mit einer simplen Story und einfachen Mitteln zu bewegen. Er ermöglicht eine leichte Identifikation mit den Protagonisten und erzeugt Gefühle: Freude, Leid, Sehnsucht.
Auch wenn das Ende nicht die Überzeugungskraft der übrigen Story hat, ist 'Zug um Zug' ein stark gespieltes Drama jenseits von Klischees und konstruierter Gefühlsduselei.
Immer noch so gut wie vor all den Jahren - der Klamauk-Klassiker aus den Achtzigern. Allein die Eröffnungsszene mit den bösen Buben der internationalen Politk dieser Zeit ist Filmgold. Die kommt natürlich besser, wenn man die Hintergründe kennt und weiß, wer oder was da veräppelt wird, hat aber auch so ein paar starke Slapstickmomente.
Die besten Gags stecken für mein Empfinden im ersten Drittel, doch 'Naked Gun' hält auch danach lange ein gutes Niveau. In den letzten zwanzig Minuten, mit dem Finale im Baseballstadion, ist es allerdings nur noch alberner Klamauk ohne Lacher - verzeihbar.
So geht Komödie!
Natürlich drängt sich hier der Vergleich zu 'Twister' (1996) auf. Auch nach 18 Jahren gelang es nicht, den zu toppen, aber 'Storm Hunters' ist von all den Tornado-Filmen im Fahrwasser des Klassikers der beste.
Bei 'Twister' bilden Story und Tornado-Action eine ausgewogene Einheit, die auch außerhalb der Sturmszenen über den Wettlauf der Wissenschaftler-Teams Spannung erzeugt und starke Unterhaltung bietet.
Bei 'Storm Hunters' liegt der Fokus auf Action und CGI, was sehr gut gemacht ist und den Sturmszenen eine atemberaubende Tiefe verleiht, wobei der 5.1-Surround Sound einen nicht unwesentlichen Anteil hat. Hier sieht man 18 Jahre technische Entwicklung und das sogar noch bescheidene 50 Mio. $-Budget. In diesem Aspekt wurde 'Twister' getoppt (zum Vergleich: 92 Mio. $-Budget), und allein dafür ist der Film sehenswert. Die übrige Handlung besteht dagegen nur aus Füllmaterial wie einer Teen-Romanze und hanebüchenen Szenen mit billiger Dramaturgie: z.B. in der eingestürzten Fabrik, die bis hoch an die Trümmer voll Wasser läuft (weil Trümmer auch wasserdicht aufeinanderliegen.......), und worin die Kids zu ertrinken drohen.
Wie man so ein Missverhältnis gewichtet, fällt wohl bei jedem anders aus. Mich konnten die Tornado-Szenen packen, vor allem zum Ende hin - da kann man über die schwache Handlung hinwegsehen und auch eine Zweitsichtung ins Auge fassen.
Ganz toll, Rocket - gratuliere :-)
Auch wenn du dem das Herz nicht gegeben hast, könnte da jeder deiner Herz-Kommis stehen.
Otto hatte sich zum Zeitpunkt seines ersten Kinofilms (1985) seit den Siebzigern eine Position unter den führenden Comedians in Deutschland erarbeitet. Die Shows mit pointierten Gags und witzigen Auftritten waren einfallsreich und boten einiges zum Lachen, doch im Film funktioniert das kaum.
Er möchte eine moderne Variante von Charlie Chaplins Tramp darstellen, der als armer Schlucker durch die Großstadt irrt, dabei ständig versucht Geld aufzutreiben und sein Mädchen zu erreichen. Doch von Chaplins zeitlosem Genie ist das weit entfernt. Die Handlung ist lediglich albern, wobei die meisten Gags derart angestaubt sind, dass man nach einmal Pusten den Fernseher kaum noch sieht.
Es gibt aber ein paar kurze Highlights, die Sketch-artig eingestreut und aus der Handlung entkoppelt sind, wie der Schlagzeugauftritt in der Küche, die Hasen-Frage mit den Hardcore-Bikern, und die mit Abstand beste Szene: eine geniale Parodie auf den damals populären Verfechter deutschen Liedguts, der auch heute noch sein Unwesen treibt - Heino mit ‘Schwarzbraun ist die Haselnuss‘, in Anlehnung an Michael Jacksons Horror-Video ‘Thriller‘ (1982). Allein diese zwei Minuten wären es wert, über eine Stunde bis dahin durchzuhalten, doch einfacher: https://www.youtube.com/watch?v=LGnr032bv3g
Robo verliert sich in den endlosen Gängen des Arthaus (VIII).
Im Gegensatz zu vielen Arthaus-Vertretern hat 'Horsehead' eine Story, die die surrealen Elemente des Plots zusammenhält: Beim Familientreffen zum Begräbnis der Großmutter sieht Jessica in Albträumen verfremdete Szenen aus der Vergangenheit von sich und ihrer Mutter, die auf ein wohlgehütetes, übles Geheimnis hindeuten. Die Träume vermischen sich manchmal mit der Realität (wenn sie z.B. mit Verletzungen aufwacht, die sie sich "im Traum zugezogen" hat).
Nach und nach werden die Geschehnisse in den Träumen greifbarer, führen Jessica und den Zuschauer schließlich in den Abgrund der Mutter und ihrer Verstrickungen, worin auch die Kirche verwickelt ist. Für einen Arthaus-Film ist das erstaunlich konkret und zielgerichtet.
An Screentime überwiegen die Traumsequenzen die realen Szenen, wobei vieles kaum verständlich ist. Hier wird versucht, mit Optik und Score ein künstlerisches Element zu schaffen, das neben den Inhalten für sich alleine stehen soll - wie immer ist so etwas Geschmackssache. Teilweise finde ich es gelungen, teilweise nur belanglos plätschernd, vor allem wenn sich die Szenen auch noch wiederholen. Wenn schon inhaltlich über weite Strecken wenig passiert, hätte es vor allem gruseliger, derber, packender, oder auf surrealer Ebene einfallsreicher sein müssen.
Insgesamt ein interessanter, nicht alltäglicher Film, dem leider der Kick fehlt.
Er: "Übrigens, wie heißt du eigentlich?"
Sie: "Jong-Hi Kim - und du?"
Er: "Eun-Su Li"
Sie: "Was für ein merkwürdiger Name ist das denn?" XD
Die koreanische Version von Hänsel und Gretel ist zwar nicht als Komödie konzipiert, aber zumindest für Europäer ist das ein witziger Einstieg - allerdings der einzige Lacher. Es folgt ein sehr schleppend vorgetragener Mystery-Thriller, der eher von seiner Atmosphäre als von Inhalt und gut gepacetem Handlungsfortschritt lebt. Entsprechend gehen die Meinungen auseinander:
"Schaurig-schön. Verwirrend, gruselig, optisch beeindruckend und nicht zuletzt berührend."
"Zu lange, zu langweilig... hier hilft nur noch das einschlafen um aus diesem tiefen Wald herauszufinden."
Der Plot ist wirklich nur für Leute zu genießen, die mit einem langatmigen, zähen Handlungsaufbau zurechtkommen und damit in der Lage sind, die Subtilitäten und den unterschwelligen Fantasy-Grusel auf sich wirken zu lassen. Leider gehöre ich nicht hierzu. Für mein Empfinden ist das zu lahm und zu spannungsarm, um dieser wirren Story auf beinahe zwei Stunden zu folgen.
Ein mexikanischer Dämonen-Thriller, zumindest könnte man es dafür halten. Die Story ist unentschlossen, reißt ein Thema an, das lange nicht weiterverfolgt wird (SPOILER: das des Mannes, der die Protagonistin anfangs vergewaltigt und vom dem sie eine zeitlang glaubt, dass er sie verfolgt; SPOILER ENDE).
Dafür wird ein anderes Thema mit einer aggressiven Nachbarin eröffnet, dessen Sinn auch im Verborgenen bleibt. Dazwischen gibt es Flashbacks aus der Kindheit, die isoliert im Raum stehen. Es wird zum Ende zwar klarer, worauf das hinausläuft, kann aber den zusammenhanglosen Plot auch nicht mehr retten (SPOILER: Der Mann sticht sie in der Badewanne ab, sie kommt trotzdem davon und überwältigt ihn natürlich?? SPOILER ENDE). Dramaturgisch ist das billig und enttäuschend.
Spannung kommt so natürlich kaum auf, auch wenn die selten eingestreuten Gruseleinlagen routiniert gemacht sind. Allerdings sind hier fast alle Ideen aus dem Genre zusammengeräubert, u.a. die Kamera-Beobachtungen/-Aufzeichnungen von 'Paranormal Activity' (2007). Als dann auch noch der Blutschwall aus 'Shining' (1980) kopiert wurde, wäre es eigentlich Zeit zum Abschalten gewesen.
Das Beeindruckendste ist noch die Leistung von Paz Vega als agoraphobe, medial begabte Dämonen-Verfolgte, doch auch sie kann 'Demon Inside' nur wenig aufwerten.
Konfus und einfallslos.
Nach einer wahren Geschichte - hier stimmt das wohl bis ins Detail. Auch deshalb geht dieses Schicksal Anfang der 50er im katholischen Irland unter die Haut. Als schwangerer Teenager brachte ein Mädchen Schande über die Familie und wurde in ein Nonnenkloster verfrachtet - damals gängige Praxis. Dort war man geschäftstüchtig: die Babies/Kleinstkinder wurden an wohlhabende Amerikaner zu 1000 Pfund verkauft. Die Mütter behielt man jahrelang zur Sklavenarbeit in der Klosterbewirtschaftung, bis sie die willkürlich angesetzten Kosten von 100 Pfund abgearbeitet hatten (ungeachtet der Tatsache, dass allein aus dem Adoptionsgeschäft die zehnfache Summe kam). Arbeit macht frei.
Die Geburten wurden ohne medizinische Unterstützung durchgeführt, wobei es immer wieder zum grausamen Tod von Mutter und Kind kam - die wurden in der hintersten Ecke des Friedhofs in ungepflegten Gräbern verscharrt. Als das Geschäft später aufgegeben wurde, verbrannte man alle Unterlagen und behielt nur das von der Mutter bei Aufnahme unterschriebene Dokument, mit der sie alle Rechte am Kind an das Kloster abtrat und von Nachforschungen absieht.
Judi Dench spielt eine Frau, die als Mädchen in dieser Hölle steckte und 50 Jahre später ihren Sohn mit einem Journalisten wiederfinden will, doch im Kloster trifft sie auf eine Wand des Schweigens und der Vertuschung. Ihr Weg führt sie nach Amerika....
Der (reale) Journalist Martin Sixsmith, in der echten Story immer an der Seite der Mutter, hat darüber ein Buch veröffentlicht. Die Story berührt trotz der fernsehfilmartigen, etwas trockenen Inszenierung, nicht zuletzt wegen der erschütternden Schlussphase, die dem Treiben des Klosters die Krone aufsetzt. Überzeugend stellt Dench die Haltung dar, trotz aller Vorkommnisse ihrem christlichen Grundprinzip des Verzeihens treuzubleiben, womit sie den Nonnen in moralischer Überlegenheit den Spiegel ihrer unmenschlichen Pseudomoral vorhält.
Die aufwühlendsten Geschichten schreibt immer noch das wirkliche Leben.
Michael Shannon hat in Albträumen Visionen eines Sturmes, der über sein Haus zieht. Dazwischen wird sein alltägliches Familien- und Berufsleben gezeigt, wobei sich seine Umgebung allmählich über das leicht desorientierte Handeln wundert...................
Die Story kommt nur schleppend voran, könnte aber interessant werden.
..............nach einer Stunde hat Shannon in Albträumen Visionen eines Sturmes, der über sein Haus zieht. Dazwischen wird sein alltägliches Familien- und Berufsleben gezeigt, wobei sich seine Umgebung über das leicht desorientierte Handeln wundert......
Die Story kommt weiterhin nur schleppend voran, könnte aber noch interessant werden.
..............nach eineinhalb Stunden hat Shannon keine Albträume und keine Visionen eines Sturmes, der über sein Haus zieht. Die braucht er nicht mehr, denn er ist sich nun sicher. Dafür wird sich ausgiebig seinem alltäglichen Familien- und Berufsleben gewidmet, wobei sich seine Umgebung über das verstärkt desorientierte Handeln wundert................
Die Story kommt zwar weiterhin nur schleppend voran, könnte aber doch noch interessant werden. Immerhin bleiben zwanzig Minuten.
MASSIVER SPOILER
Ein Sturm zieht auf, harmlos.
MASSIVER SPOILER - ENDE
MASSIVER SPOILER, AUF DEN NIEMAND KOMMEN WÜRDE!!!!!!!!!!!!!!
Es zieht noch ein Sturm auf, diesmal nicht harmlos.
MASSIVER SPOILER, AUF DEN NIEMAND KOMMEN WÜRDE - ENDE
Immerhin wurde meine Vision nicht enttäuscht - die letzte Viertelstunde wird tatsächlich noch interessant. Man darf die Hoffnung eben nie aufgeben.
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7,1/10 Community - vielleicht sollte ich endlich meine Langatmigkeitsallergie bekämpfen, um zu den wahren Inhalten durchdringen zu können ;-)
Dieser "Horrorfilm" wird zwar von einigen in höchsten Tönen gelobt, gehört aber zur Sorte "Psycho-Kammerspiel", das lediglich versucht über zunehmend hektische Dialoge und eine eskalierende Situation zu punkten. Bis zur Mitte passiert absolut nichts, außer dass ein paar Leute bei ihren uninteressanten Aktivitäten und Diskussionen betrachtet werden. Man versucht wenigstens etwas Dramaturgie aus der uralten Story des aggressiven ex-Manns zu ziehen, der aus dem Knast kommt und seine Frau stalkt - wie einfallsreich.
Bis hierher ist der Film nur langweilig, beginnt aber danach mit einem Mann zu nerven, der glaubt er sei von winzigen Insekten befallen - soweit ist es auch schon bei MP beschrieben. Wer sich für den Film interessiert, könnte ruhig auf zwei Drittel vorlaufen lassen, denn er hätte inhaltsmäßig nichts verpasst. Dann (SPOILER) dreht der imaginär Befallene immer mehr durch und zieht seine Freundin mit hinein, die sich schließlich auch für befallen hält, worauf sich beide verbrennen (SPOILER ENDE).
Schitt. Ende.
Unspannend, ungruselig, extrem langweilig, und nach der Mitte über die albernen Paranoia-Dialoge zunehmend nervtötend. Der mit Abstand schlechteste Film, den ich bisher mit Ashley Judd gesehen habe.
Ein Vampirfilm von "Indie Entertainment" - das lässt hoffen, denn Mainstreamvertreter dieser Richtung schaue ich mir schon länger nicht mehr an.
Die Idee enttäuscht nicht: eine Künstlerin mit Hang zu Düsterem trifft auf ihrer Ausstellung einen Mann, der vorgibt, die ultimative, schaffenserweiternde Droge zu besitzen. Das Harz eines seltenen Baumes aus Osteuropa - beim Einatmen löst es Visionen einer düsteren Welt aus, vermischt mit einer ungeahnten Dimension von Erotik. Daraus lassen sich in der Tat atemberaubende Bilder malen, doch es gibt vampirische Nebeneffekte....
Das erinnert etwas an 'Limitless' (2011), der jedoch zwei Jahre später herauskam und sich für manche Ideen hier bedient haben könnte. Die Inszenierung wirkt Indie-mäßig etwas billig, was aber noch im Rahmen bleibt. Im ersten Drittel wird die Handlung stark aufgebaut (7/10), tritt danach leider eine halbe Stunde auf der Stelle, in der das Thema und die Trips nur noch wiederholt werden. Im letzten Drittel kommen zwar neue, interessante Aspekte hinzu, aber die einfallslose Umsetzung schafft es kaum Grusel zu erzeugen und verliert sich in schwülstiger Vampir-Gefühlsduselei.
Immerhin - einige der Bilder würde ich mir sofort in die Wohnung hängen.
Atmosphärisch ist 'Banshee Chapter' ein akzeptabler FF-Horrorfilm, doch leider wird zu viel wert auf eine Story gelegt, die nur wenig Sinn ergibt und mit Unstimmigkeiten durchsetzt ist. Da wäre es besser gewesen, auf die Story zu verzichten und gleich in Richtung Trash zu gehen.
Die CIA macht in den Siebzigern Experimente mit einer Droge, die eine externe Kontrolle des Bewusstseins ermöglichen soll, doch es gerät natürlich außer Kontrolle. Zehn Jahre später kommt jemand durch seine Kontakte erneut an die Droge und probiert sie an sich aus - der dreht durch, verschwindet und wird von einer Journalistin gesucht.
Dass hier kaum etwas zusammenpasst wäre zu verschmerzen, wenn die Horroreinlagen dem Plot eine gewisse Intensität verleihen würden. Die sind zwar nicht schlecht gemacht, kommen aber zu selten. Dafür wird versucht, den Zuschauer an die undurchsichtige und teilweise unsinnige Handlung zu binden.
Kein schlechter Genrebeitrag, dem es jedoch an Wirkung fehlt.
Ben Kingsley, den ich immer gerne sehe, bewog mich diese fantasy-abenteuerartige Geschichtsverbrämung anzuschauen. Es geht um den letzten römischen (Kind-)Kaiser Romolus Augustulus, der 476 n.Chr. vom Gothenführer Odoaker abgesetzt wurde. Soweit hält man sich an die Historie - alles andere ist frei erfunden. Es folgt eine Odyssee des Jungen, der zunächst von den Gothen gefangengehalten, dann aber von den letzten getreuen Römern befreit und nach Britannien gebracht wird. Dort soll noch eine intakte, loyale Legion stehen (in Wirklichkeit war Bitannien schon seit über 70 Jahren von den Römern aufgegeben).
Ohnehin ist hier nur der Weg das Ziel, der leider nicht mit guten Ideen bestückt ist. In klischeehafter, kaum spannender Weise beharken sich Gothen und Römer, denen immerhin eine Amazone zur Seite steht, die es auch mit 10 Gothen allein aufnimmt...... (nein, es ist nicht Milla Jovovich).
Der einzige Lichtblick ist tatsächlich Kingsley, der als Philosoph und Lehrer des Jungen hin und wieder Akzente setzt. Sein Auftritt vermittelt diesem Streifen wenigstens noch einen Hauch von Würde, doch inhaltlich und dramaturgisch ist das zu mager.
Sam Mendes hat seit seinem Erstling 'American Beauty' (1999) nur sieben Filme gemacht, darunter die letzten beiden Bonds und diesen hier: 'Away We Go'. Inszenierung und Thematik wirken wie ein Indie-Film - da wundert man sich etwas über das Budget von 17 Mio. US$, aber darum musste Mendes gewiss nicht lange bitten.
Ein Pärchen mit Schwangerschaft macht sich auf einen Trip durch die USA, um Freunde zu besuchen und einen Ort zum Leben zu finden. Die Begegnungen münden überwiegend in leicht skurrile, zum Teil auch nervende Unterhaltungen (v.a. mit der rothaarigen Freundin in Phoenix). Dazu kommen die Selbstbetrachtungen des Pärchens, die auch nicht gerade vor Einfallsreichtum strotzen - "Ich fühl' mich so hässlich". Die leicht skurrilen Elemente sollen wohl witzig wirken, wie das Paar der "Kontinuum-Bewegung", konnten aber bestenfalls ein Schmunzeln erzeugen.
Für ein Road Movie ist das zu dialoglastig - beinahe schon ein innerer Widerspruch. Wenn gerade einmal nicht geredet wird, ist immerhin der Score angenehm und suggeriert die Lockerheit, die der Plot ansonsten nur an wenigen Stellen bringt.
Weit entfernt von Melancholie und Fernweh erzeugenden Genrebeiträgen, wie z.B. 'Into the Wild' (2007), die das innere Feuer entfachen.
Schon von der Anlage her nimmt sich dieser Krimi jeglichen Wind aus den Segeln. Der Serienmörder (John Cusack) ist schnell identifiziert, es gibt Zeugen und eine Frau, die entkam. Die Thematik dreht sich lediglich darum, dass die Ortspolizei von Anchorage den "guten Bürger" schützt, während ein auswärtiger Ermittler (Nicolas Cage) ihn überführen will.
Der Plot kommt dabei nur schleppend voran, entwickelt keine Spannung und kann trotz der namhaften Schauspieler niemals sein durchschnittliches Krimi-Niveau verlassen. Bei der langatmigen Umsetzung fallen gewisse Nebensächlichkeiten natürlich noch mehr auf, wie z.B. billige Übersetzungfehler (bracelet als "Reifen" anstatt Armreif - das war immerhin noch ein Lacher).
Profillos und nur mäßig interessant - da ist mancher 'Tatort' besser, und dazu noch zehn- bis zwanzigmal günstiger in der Produktion.
Für Fans der britischen Royals ist dieser Film wohl unumgänglich: Der Plot ist in den 60er Jahren des 19 Jh. angesidelt, mit einer starken Judi Dench als Queen Victoria und einem noch stärkeren Billy Connolly ('Der blutige Pfad Gottes', 1999) als ihr Freund und Berater, Mr. Brown, der es als einziger schafft, sie aus der Depression nach dem Tod des geliebten Ehemanns Prinz Albert zu führen. In einer Nebenrolle sieht man Gerard Butler ganz am Anfang seiner Karriere, als Mr. Browns Bruder.
Wie so häufig in dieser Art von Drama geht es um Beziehungen und Intriegen. Mr. Brown ist allen anderen ein Dorn im Auge. Nicht nur, weil er als einziger Zugang zur Queen findet, sondern weil der den Schnöseln und Speichelleckern die Stirn bietet und ihnen anstatt Respekt die nötige Verachtung zeigt. Nicht gerade der beste Weg, um sich Freunde zu machen.... Das ist ein starker Aspekt, wie auch die tiefe platonische Beziehung, die sich zwischen Mr. Brown und der Queen entwickelt.
Dem formellen Drumherum und der Handlung konnte ich weniger abgewinnen - der übliche Hoftratsch und die üblichen Aktivitäten solcher Filme (da dürfen z.B. das Ausreiten und die Jagd auf keinen Fall fehlen.....).
Thematisch kaum interessant, aber dank Connolly & Dench noch gelungene Unterhaltung.