Rochus Wolff - Kommentare

Alle Kommentare von Rochus Wolff

  • 5

    Rogens Charme als großer Junge rettet die Figur Britt aus der schlimmsten Aversion noch heraus. Aber der Film hat, so sehr er auf Spaß, Action und Quatschgimmicks abzielt, einfach zu große Längen und zu wenig Spannung.

    • 7 .5

      Von einem Film, in dessen ersten Momenten eine Mutter stirbt, erwartet man normalerweise, dass er sich mit der Aufarbeitung dieses Todes beschäftigt, dass etwa den Kindern bei der Bewältigung des Verlustes zugesehen wird. Aber Regisseurin Fabienne Berthaud, die mit „Barfuß auf Nacktschnecken" ihren eigenen, gleichnamigen Roman verfilmt, geht einen anderen Weg.

      • 6 .5

        Der erste Langfilm von Fouad Benhammou wirft seinen Zuschauern schon in den ersten Szenen deutlich um die Augen, dass man hier mit dem Übersinnlichen zu rechnen habe: Da werden deutsche Wehrmachtssoldaten im damals besetzten Ruiflec des Jahres 1944 nämlich von einem geheimnisvollen Wesen verfolgt und anscheinend ermordet. Die Vermutung, dass man es hier also mit einem auf irgendeine Weise verfluchten Dorf oder zumindest einem residenten Monstrum zu tun habe, lässt also nicht lange auf sich warten.

        • 4
          über The Eye

          'The Eye' ist frei von allen echten Gruseligkeiten und Schreckmomenten. Gewiß, ein paar Oha!-Augenblicke mag es schon geben, aber mehr Unheimlichkeit auch in einem ganz basalen Sinne will sich nicht einstellen. Eher gleicht der Film zunehmend einer Schnitzeljagd auf der Suche nach den Ursachen für Sydneys Visionen.

          • 3

            'Death Race 2' ist ein Werk durchaus polierter Oberflächen, ausgestellter Blutigkeit (allerdings viel zahmer als sein Vorgänger) und straffer Dramaturgie. Daß innerhalb dieses Gerüsts allerdings viel Quark geredet und gemacht wird, muß man es extra ausbuchstabieren?

            3
            • 5 .5
              über Devil

              John Erick Dowdle ist mindestens ein wirklich guter Handwerker. 'Devil' mag an einigen Stellen etwas unruhig wirken, wenn die Schauplätze etwas schneller wechseln, als dies nötig und der klaustrophobischen Stimmung im Haupthandlungsort Aufzug zuträglich gewesen wäre - Spannung erzeugt Dowdle dennoch recht effektiv

              • 6

                Morgens ein Rundflug auf dem Marienkäfer, nachmittags eine gemütliche Tour im Salonwagen der Modelleisenbahn – das Leben im Reich der Minimoys könnte für Arthur so schön sein. Aber in Luc Bessons fantastischem Kinder-Abenteuerfilm „Arthur und die Minimoys 3" kommt der Titelheld so gut wie nie zur Ruhe.

                • 8 .5

                  Für „Mütter und Töchter", seinen vierten Film als Autor und Regisseur, hat Rodrigo Garcia sich einer äußerst komplexen Spezialsituation angenommen. Was passiert, wenn eine Mutter nach mehr als dreißig Jahren versucht, ihre seinerzeit zur Adoption freigegebene Tochter wiederzufinden?

                  • 5

                    Wie schon der erste Film lässt sich auch „Arthur 2" sehr viel Zeit, bis die eigentliche Handlung in Schwung kommt – man sieht erst gemütlich den Minimoys bei der Ernte von Nüssen und anderen Köstlichkeiten zu, bevor Arthur und die anderen Protagonisten überhaupt in die Handlung eintreten.

                    • 7

                      Patricio Guzmán wirft mit seinem Dokumentarfilm – mehr einem Essay über unsere Formen, mit Vergangenheit umzugehen – einen Blick in die chilenische Wüste.

                      • 9

                        Gunn stellt in seinem Film die beiden extremen Auslegungen des Superheldendaseins – der eine mit dem quasi-religiösen Auftrag, das Böse zu bekämpfen, die andere mit der selbstverschafften Erlaubnis, die mit geradezu kindlicher Begeisterung Auslauf begehrende Sex- und Gewaltsau rauszulassen – in seinen Figuren einander zur Seite (und zugleich ist er zu klug, um die Eigenschaften so scharf voneinander abzugrenzen, wie es zunächst scheinen mag).

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                        • 8

                          'À bout portant' entwickelt in den Verfolgungsjagden seine Spannung schon aus der mise-en-scène, aus der Kameraführung und schlichtweg: Aus der zwingenden Notwendigkeit der Räume. Vor allem aber verfügt der Film über eine clever organisierte, immer weiterdrehende Handlung, mithin: ein wunderbares Skript von Regisseur Fred Cavayé und Guillaume Lemans, die bereits bei 'Pour Elle' zusammengearbeitet hatten.

                          • 6

                            Es gibt so schöne Ansätze: des Bösewichts Sidekick, der einfach nur "Minion" genannt wird, ist ein sarkastischer Fisch im Roboteranzug, Megamind selbst (dessen Hirn lange nicht so leistungsstark ist, wie er selbst es wünschte), tanzt und inszeniert sich gern in schwarzen Latexkostümen - wie überhaupt das Gehabe der männlichen Hauptfiguren, da gibt es einiges zu entdecken, traditionelle Männlichkeitsbildern ohne großes Federlesen zu Staub zertrümmert.

                            • 4

                              Der Wilderer macht einen auf Vietnam-Psychopath, samt Stolperfallen, angespitzten Holzpfählen und Rambo-Messer, er macht auch vor seinen eigenen Auftraggebern nicht halt, wenn die ihm blöd kommen: Er ist also ein rechter Fiesling, und das versteht man auch schon bald. Man versteht freilich nie so recht, warum, aber das ging mir mit allen Figuren so: Charakterzeichnung ist die Stärke von 'Wounded' nicht, noch ist eine solche in der Inszenierung oder der Dramaturgie zu finden.

                              • 1 .5
                                über Skyline

                                Das eigentliche Pfund des Films sind seine Spezialeffekte, die, wenn man so will, Heimatkompetenz der Regisseure, die sich darin zum Beispiel in '2012' oder 'Avatar' bewiesen haben [...]. Und auch wenn man nach 'Alien vs Predator: Requiem' die Hoffnung haben konnte, die beiden Brüder könnten vielleicht wirklich ordentliche Regisseure werden, so werden diese Gemütsregungen mit 'Skyline' aufs deutlichste zerklopft.

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                                • 7 .5

                                  [Neben allem anderen] ist 'Drei Männer im Schnee' nicht nur ein Dokument der anscheinend zumindest für manche besseren, alten Zeit, sondern aus heutiger Sicht auch eine Zeitstudie über Dekor, Manierismen und Haltungen der Nachkriegszeit, in dem sich die Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, nicht zuletzt auch und gerade die Geschlechterordnung widerspiegeln.

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                                  • 3
                                    über Takers

                                    Wer erwartet, daß da unter der Oberfläche etwas lauern könnte, wird tief enttäuscht werden. Die Figuren bleiben so blaß und wohlerzogen, wie es nur irgend geht - die etwas wichtigeren Personen bekommen ein kleines persönliches Problem oder Charakteristikum aus der Grabbelkiste des Genres angepappt (hier eine alkoholkranke Schwester, dort eine hübsche Frau), die sich dann prompt auch ganz den üblichen Erwartungen gemäß verhalten.

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                                    • 8 .5

                                      Es ist schon bemerkenswert, daß es Harlin hier über fast zwei Stunden Filmlaufzeit gelingt, den Film kontinuierlich, flott und actionreich am Laufen zu halten. Da wird die zentrale Halle eines Provinzbahnhofs in Schutt und Asche gelegt, es gibt Explosionen und Shoot-Outs galore und schließlich auch noch einen Ausbruchsversuch mit Babypuppenpipi. Echt jetzt!

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                                      • 4 .5

                                        Die Animation der Figuren schwankt zwischen recht gelungen (vor allem der genervte Gang von Babysitterin Zee ist überzeugend, und das Haus bewegt und verändert sich auf gar schröckliche Weise - diese Mimik!) und tief im Uncanny Valley der Animation - ein wenig soll das irgendwie, Robert Zemeckis läßt als ausführender Produzent schön grüßen, in Richtung Photorealismus gehen, und das geht gnadenlos schief. Immerhin ist die Handlung mit ein, zwei Ausnahmen recht straff organisiert, gelegentlich finden sich sogar witzige Stellen, und es bleibt sogar Platz für anderthalb interessante weibliche Figuren.

                                        • 7 .5

                                          Ein altes Märchen, zur Kenntlichkeit entstellt: Disney bietet eine äußerst kurzweilige Variation auf das Grimm’sche Märchen mit viel Haar, Musik und Humor.

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                                          • 4 .5

                                            Die brutale Gewalt, die der Film mit einiger Inbrunst ausstellt - schon die Zahl der Toten in den ersten Minuten ist einigermaßen bemerkenswert -, hat wenig mit dem humorig unterlegten Splatter zu tun, den etwa der Zombiefilm oft präsentiert; stattdessen will Morgan hier eine ganz und gar grimmige Geschichte erzählen. Dazu wird das Familienthema ("echt", Patchwork oder Wahlgemeinschaft?) schmerzhaft mit dem Weihnachtstamtam zusammengebracht ("She's my family now" ist ein Refrain, der hier aus Mördermunde immer wieder zu hören ist, und gemeint sind meist jüngst Verstorbene).

                                            • 7 .5

                                              Es ist keine leichte Weihnachtskost, die Regisseur und Drehbuchautor Helander dem Zuschauer hier anrichtet. Mit süßlich-harmlosen Schokoladenplätzchen ist auf jeden Fall nicht zu rechnen. Das Feiertagsmenü „Rare Exports" steckt voller kleiner und großer geschmacklicher Überraschungen. Kaum hat man sich nämlich darauf eingelassen, dass man es hier mit einer Gruselgeschichte zu tun hat, die reichlich detektivische Elemente enthält, zieht Helander ein paar Gewürznoten aus dem Folterhorror hinzu und wechselt dann für einen Großteil des Films in die schwarzhumorige Groteske, bevor - ganz zum Schluss – noch eine fast schon familienfreundliche Abenteuergeschichte folgt.

                                              • 5

                                                So richtig überzeugen konnte 'Mother's Day' mich zu keinem Zeitpunkt, dafür ist der Film - berüchtigt hin, Gewaltdarstellungen her - dramaturgisch und inhaltlich zu schwach und zu sehr Dutzendware; daß er sich selbst nie ernst nimmt, macht ihn immerhin sehr unterhaltsam. Die Bösen sind so richtig böse und degeneriert (und verwenden etwa Bier zum Zähneputzen), überall stehen Fernseher herum, als wolle der Film mit Nachdruck suggerieren (bzw. die Behauptung ad absurdum führen), Fernsehkonsum führe zu Gewalt.

                                                • 4

                                                  'Grinch' beginnt eigentlich noch recht vielversprechend als ziemlich explizite Kritik an einem rein konsumistisch verstandenen Weihnachtsfest: Da kaufen die "Whos" alle ein wie verrückt, und die entscheidenden Bilder sind: Kassen, Geld, Geschenke. Neben einer Geschichte von Ungerechtigkeit und Außenseitertum (in deren Zentrum natürlich der Grinch selbst steht) ist das aber leider auch alles, was dem Film einfällt: Komplexer wird es nie. Denn am Ende ist die Botschaft, schlicht und schlicht: Bei Weihnachten geht es nicht nur um die Geschenke, sondern um das Miteinander; und in diesem Miteinander soll niemand ausgeschlossen sein, denn jede_r ist wertvoll und wichtig. Schmalziger geht Weihnachten nicht.

                                                  • 8

                                                    Ein 8-Bit-Nerdfest, eine retro-nostalgische Feier der Computerspiel- und Popkultur, und schließlich, und das ist das wirklich Sympathische daran: Eine Suche nach unseren Ängsten und Emotionen in den Bildern, die sich auf den Bildschirmen unserer Jugend abspielten.