RoosterCogburn - Kommentare

Alle Kommentare von RoosterCogburn

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    »Die Legende von Paul und Paula« ist ein Plädoyer gegen das Verdrängen substanzieller Empfindungen. Mit Mut zum Kitsch möchte der Film dazu aufrufen sich gesellschaftlichen Zwängen zu widersetzen. Vielleicht hat das Mitte der 70er in der DDR beim einem naiven Publikum funktioniert. Die Pseudo-Philosophie und die Melancholie erinnerte mich unwillkürlich an die Schamoni Produktion »Zur Sache, Schätzchen«, der auch den Anspruch hatte, die damalige Jugend anzusprechen und sie gleichzeitig wiederzuspiegeln.

    Ganz davon ab, ist der Film wahnsinnig schlecht gealtert. Zumindest kann er meine Anforderungen an einen Kinofilm nicht Stand halten. Selbst im Vergleich mit einer Fernsehproduktion aus jener Zeit, verliert die Produktion auf handwerklicher Ebene. Immerhin bekam der Film bei seiner Premiere "frenetischen Applaus und wurde zum populärsten Film der DDR". Für mich ist es ein Produktion, die seinerzeit einen Nerv getroffen hat und der Erfolg nur daraus abzuleiten ist, weil es angeblich eine politische Interpretation gibt, dessen Bedeutung sich mir jedoch nicht im vollen Umfang erschließt.

    Fazit: Entweder war im Osten nicht nur der Mangel an Bananen ein Problem oder mein Verständnis ist zu sehr vom westdeutschen Sehverhalten geprägt. Wahrscheinlich von beiden etwas.

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      RoosterCogburn 05.10.2020, 11:09 Geändert 05.10.2020, 11:44
      über Cats

      Dem dünnen Inhalt werfe ich sein einfaches Handlungsmuster nicht vor. Man hält sich nahe an der Musical-Vorlage, was jedoch auch eines der Probleme der Filmadaption darstellt. Die Bühnenversion ist eine Revue. Pro Song stellt sich jede Katze vor und bewirbt sich um ein weiteres Leben, nachdem sie quasi ihre sieben Katzenleben verbraucht hat. Ob man das als irdische neue Chance oder als himmlische Metapher interpretiert, wird bewusst offen gelassen. Gewisse Interpretationen vermuten, das wir Zuschauer einer Art Katzen-Vorhölle beiwohnen und der angestrebte „Heaviside Layer“ für die Katzen die Wiedergeburt darstellt. Dafür gibt es einige Indikatoren, unter anderem die Tatsache, dass nie erwähnt wird, die Katze müsse sterben, um wiedergeboren zu werden.

      Zumindest hielt der Film ein, was seine Trailer im Vorfeld versprachen. Tolle Songs in einem CGI-verseuchten Setting. Katzen, die sich aufgrund von typischen Merkmalen, nicht eindeutig einem Geschlecht zuordnen lassen. Katzen, die mit Fell, Ohren, Schwanz und Schnurrhaaren erwartbare Katzenmerkmale besitzen. Aber auch gleichzeitig Hände, Knie und ein menschliches Gesicht. Besonders irritiert haben mich die Katzen mit den Fell-Brüsten. Vielleicht ist das was für Furry Fans. Aber es reicht nicht, wenn man Musical- und/oder Katzenfreund ist.

      Selbst wenn man meint "Ich gebe dem Scheiß eine Chance". Ich rate euch, schaut euch lieber Cats von 98 an. Damals hat man eine Bühnenversion für das Fernsehen ohne Publikum mitgefilmt. Das war besser als dieser Murks. Ich kriege da Augenkrebs. Erstmal wirken die Cats ziemlich creepy und dann verändert sich bei jeder Gelegenheit der Größenmaßstab. Das zerstört mir jede Illusionen. Da nützt die zusätzliche Rolle der Victoria wenig. Die übrigens nur eingeführt wurde, weil in der Bühnenfassung dem Publikum alles erzählt wurde. Diese Aufgabe übernimmt jetzt Victoria, die ausser zuhören, keine Funktion erfüllt.

      Mein Fazit: Ein filmisches Fiasko, das auch Hudson und Swift nicht mehr retten. Das Star-Aufgebot wird komplett verschenkt. Selbst die neu arrangierte Musik versinkt in der Aura eines 80s Hit Musical, das mal cool war und nur noch staubig wirkt.

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        RoosterCogburn 05.10.2020, 00:25 Geändert 05.10.2020, 00:35

        1969 - In den US-amerikanischen Kinos tummeln sich unter den angesagtesten Filmen Namen wie »Butch Cassidy and the Sundance Kid«, »Midnight Cowboy« und »Bob & Carol & Ted & Alice«. Hier wie dort ist »Easy Rider« als auch der neue Bond erfolgreich (Lazenby!) und »Graf Porno und seine Mädchen« lässt in heimischen Bahnhofskinos die Kassen klingeln. Aber am Ende des Jahres soll der 22 jährige Arnold aus der Steiermark die Leinwände dieser Welt mit seiner Göttlichkeit erhellen. 😁

        Es wird eine Art Fantasyfilm zwischen Abenteuer und Komödie präsentiert. Allerdings weder wirklich lustig, noch besonders abenteuerlich. Da unserem Jungen Protagonisten das Komiktalent nicht mit in die Wiege gelegt worden ist, stellt man ihm den drittklassigen Comedian Arnold Stang ("The Man with the Golden Arm") zur Seite. Der steirische Arnold aber, spielt die Titelrolle Herkules. Falls sich jemand gefragt hat, was die römischen Götternamen auf dem Olymp sollen: Man verwendete im Original hauptsächlich die römischen Namen für die Gottheiten. Herkules' göttliche Eltern heißen hier Jupiter und Juno. Was die biblische Figur Samson hier zu suchen hat, konnte ich mir allerdings nicht erklären. Irgendwann hatte der Halbgott keinen Bock mehr auf den Olymp made in Italy. Jupiter wirkt arrogant und gereizt, wenn sich Menschen seinen Befehlen widersetzen. Juno ist von Anfang an einfach schrecklich und bereit, alle Nachkommen zu ermorden, die aus Jupiters Philandering hervorgegangen sind. Pretzie (Arnold Stang) ist eine Art nerviger Schädling, der anscheinend von Herkules nicht lassen kann, und versucht aus dem Halbgott Kapital zu schlagen.

        Das größte Problem ist Herkules selbst. Er wirkt den größten Teil des Films wie ein pompöser Idiot. Mangelnde Charakterentwicklung unterstreicht das schlechte Drehbuch des Filmes. Wir können nicht sehen, wie Herkules aus seinen Erfahrungen lernt oder wie sich die Menschen um ihn herum entwickeln, was das ganze Abenteuer völlig sinnlos macht. Die wenigen Actionszenen werden ungeschickt ausgeführt. Wenn sich die Leute im Film gegenseitig schlagen, klingt es als würde jemand zwei Stücke Fleisch zusammenschlagen. Manche Kämpfe sehen aus wie ein Haufen herum stolpernde Leute, die versuchen sich extrem zu umarmen. Die Szene mit dem Bären wirkt besonders amüsant, da es offensichtlich ein Mann in einem Bärenkostüm war, der sich wie ein Affe bewegte.

        Fazit:
        Konzeptionell ist die Handlung keine schlechte Idee. Die Geschichte eines 3.000 Jahre alten Halbgottes mit Superkräften, der mit der modernen Welt interagiert, hatte das Potenzial eine tolle »fish-out-of-water« Story zu sein. Es gibt sogar Szenen, die amüsant waren. Der Film zeigt letztendlich nur eine Aneinanderreihung von Szenen die passieren, weil ein Idiot beschlossen hat, die Menschen zu besuchen und sich selbst zum Arsch zu machen.

        Herkules sollte über eine Filmkarriere als Arnold Strong nachdenken.

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          RoosterCogburn 29.09.2020, 20:12 Geändert 30.09.2020, 02:28

          In den 13 Jahren nachdem sich Morgan Spurlock mit der Fastfood-Industrie anlegte, hat sich augenscheinlich einiges verändert. Doch dem Grunde nach ist vieles gleich geblieben. Ein neues Branding, man verkauft sich als gesund oder natürlich. Letztendlich, so sieht man es auch hier, ist nichts so wie es scheint. Dieses Mal will der Filmemacher selbst ein Fastfood-Restaurant eröffnen und begleitet sich mit der Kamera bei der Planung, sowie dem Blick hinter die Kulissen.

          Die Grundprämisse, die wir aus dem Erstling kennen, ist prinzipiell gleich geblieben. Damals zeigte uns der aktivistische Dokumentarfilmer, dass das Essen eines großen Franchise-Unternehmen sehr viel ungesünder ist als wir es bisher vermutet hatten. Das macht er auch hier. Nur dass er sich diesmal der Geflügelfleischproduktion widmet. Es geht hier ausschließlich um den US-amerikanischen Markt und seine Tücken. Den Film empfinde ich dann als besonders interessant, wenn sich Spurlock den fünf Monopolen des Geschäfts widmet, die die Hühnerfarmer ebenso kontrollieren wie die Folgeproduktion. Die hier dargestellte überspitzte, populistische Zeichnung der Beziehung Handel vs Konsument wirkt auf mich ein wenig unangebracht, weil Spurlock anprangert ohne zu differenzieren. Doch der Zweck heiligt die Mittel. 😉

          Mein Fazit: Unterm Strich ist dem Filmemacher ein aufschlussreicher, origineller und unterhaltsamer Film gelungen, für den es sich lohnt seine Zeit zu investieren.

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          • Eine ansprechende Würdigung für einen Schauspieler, den ich vermissen werde.

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              RoosterCogburn 19.09.2020, 23:51 Geändert 19.09.2020, 23:55

              Wir sind wieder in Tel Aviv, Ende der Fünfziger Jahre. Erneut stehen die Mädchenprobleme der uns drei bekannten Freunde im Mittelpunkt. Der zurückhaltend wirkende, moralisierende Benny, der dicke Tolpatsch Johnny und das Arschloch Momo, ein Egoist und Macho. Die bekannte Formel findet auch hier wieder ihre Anwendung. Es gibt pubertäre Erfahrungen, flache Teenie-Witze, die entsprechend dümmlich übersetzt worden sind und eine imposante Songauswahl 50er Jahre Hits.

              Über den Sexismus dieses Streifen, kann ich mich heute nur noch wundern. Damit meine ich nicht die gern gezeigten blanken Tatsachen. Viel mehr, das hier ein Vergewaltigungsversuch als Witz dargestellt wird. Immerhin wollen sich die Drei nacheinander an einem Mädchen vergehen, wobei Momo den Anfang macht.

              Und verrat mir mal jemand, weshalb Johnny und Benny immer noch mit Momo abhängen? Abgesehen davon, das dieser Pisser Frauen mies behandelt, nicht weiter denkt als er im Stehen pinkeln kann und immer auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist - wie kacke muss man eigentlich drauf sein, wenn man die Freundin seines Freundes angräbt? Und wenn ich mich recht erinnere, hat er das im ersten Film auch schon gemacht.

              Mein Fazit: Zu unorginell, zu schlecht gealtert und mit dem hier vermittelten Frauenbild kann ich nicht umgehen. Ansonsten ist alles wie gehabt. Mit den Klassikern des Genres kann die Filmreihe natürlich nicht mithalten [siehe »Dazed and Confused«, »American Graffiti«, »The Outsiders«].

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                In dem neuen Channel-4-Format "Mums Make Porn" stehen mehrere Mütter im Mittelpunkt, die sich an der oft frauenverachtenden Darstellung von Sex in Pornos stören - und drehen kurzerhand selbst einen. Das Ziel: Die Mütter produzieren einen Film, mit dem sie selbst zufrieden wären, würden ihre Kinder ihn sehen.
                In dem deutschen Pendant, dem Sat.1 Dokutainment “Mütter machen Porno”, wollen bzw sollen die Mütter einen Porno produzieren, der Heranwachsenden ein realistischeres Bild von Sex vermittelt. Ein Film mit Menschen, die aussehen wie Du und ich und, die sich auf Augenhöhe leidenschaftlich und wertschätzend begegnen. Ein ehrenwertes, wenn auch naives Vorhaben, das bereits im Ansatz zum scheitern verurteilt ist.

                A.
                Hier werden Durchschnittsmuttis mit der virtuellen Welt konfrontiert. Und wie ich das schon oft bei den Fortysomethings erlebt habe, arbeitet diese Generation mit der digitalen Welt aber lebt nicht damit. Für Generation X ist das Internet ein Paralleluniversum, bei der es irgendwo auch einen Ausschalter gibt - geben muss. Auf YouTube gehen ihre Kinder während sie Tatort schauen. Amazon ist für sie der neue OTTO Katalog. Manche sind sogar auf Facebook und halten sich deshalb für trendy und Jugendversteher. Bei den fünf Müttern ist auch so ein Exemplar.

                Doch die Mamis haben null Ahnung von der digitalen Welt, in der die Generation Z hinein geboren wurde. UND: Keine der Mütter kommuniziert mit den Konsumenten bzw mit denjenigen, die die Mütter vor Unheil bewahren wollen. Warum nicht? Auch scheinen die Mütter an dem Urteilsvermögen der (über)nächsten Generation zu zweifeln. Ein*e Teenager*in (Heranwachsende/r zwischen 13 und 19) kann entscheiden was er/sie als ästhetisch schön empfindet und was als abstoßend. Wer die Kindheit abgeschlossen hat und strafmündig ist, dem sollte man auch eine gewisse Eigenständigkeit zugestehen.
                [Das bedeutet allerdings nicht im Umkehrschluss, das ich Pornos für Minderjährige befürworte.]

                Zu keiner Stelle hinterfragt man die Allgegenwärtigkeit der Medien, der sozialen Netzwerke und der entsprechenden Endgeräte. Unbewusst wird es noch unterstützt. Selbst am Frühstückstisch wird zum Handy gegriffen: »Google doch mal!«
                Anstatt sich Gedanken darüber zu machen, wie man den selbstverständlichen Zugang zu Porno Portalen erschweren kann, kommen die Mums auf die Idee und gehen unter die Amateurfilmer. Naja, das Showkonzept gibt dies ja vor ...

                B.
                Fünf Erwachsene, die laut eigener Aussage keine Konsumenten von Pornographie sind, schauen bei Kaffee und YouPorn Bondage Clips, Gruppensex und Vergewaltigungsvideos.
                Eine Analogie:
                Das wäre als hätte ich noch nie im Leben irgendein Horrorfilm gesehen und schaue mir als Einstieg "Hostel" danach "Cannibal Holocaust" und hinterher vllt noch "Pumpkinhead" an.
                Genauso wenig wie diese drei Vertreter symptomatisch für das komplette Horror Genre stehen, können die im Netz ausgewählten Filmchen der Mums, für die komplette Pornographie stehen. Ja, es gibt kranke Filmchen. Aber die MUSS man sich nicht ansehen. Niemand wird gezwungen. Auch wenn die Mütter das gerne unterstellen.
                Zusätzlich besitzen die Mütter keine Vorkenntnisse oder eine annähernde Vorstellung davon, was den Filmdreh als solches betrifft.

                Ohne ernsthafte Recherche, vor allem bei der Zielgruppe, kann da nicht viel bei rum kommen. Weil ich automatisch meine Bedürfnisse in das Produkt impliziere und es somit verfälsche.

                C.
                Die Mamis haben von Tuten und … ihr kennt den Spruch. Nie Pornos gesehen, aber alles bäh. Wenn sie sich vielleicht mit der Thematik auseinander gesetzt hätten, anstatt sie von zu werten und zu verurteilen, hätten sie auch von PORN WARS gehört. Und von dessen Auswirkungen und die daraus entstandene feministische Pornographie, die sich bis heute weiterentwickelt hat. Diese will die bis heute bestehenden stereotypen Muster der Branche durchbrechen.
                Aber die Engstirnigkeit einiger Mütter zeigt unter anderem auf, weshalb Heranwachsende nicht mit ihren Eltern über Sex sprechen wollen. Da wird streng geurteilt über Dreier-Fantasien und wie abartig BDSM ist. Gleichgeschlechtlicher Sex sei ja okay, aber in "unserem Film" habe derart unnormales nichts zu suchen. Allein wie sich die fünf präsentieren und ihre eingefahrenen Ansichten vertreten. Am schlimmsten war dieser "Walter"-Verschnitt (angeblich die jüngste, kaum zu glauben). Die Frau kam da als ignorante Spießbürgerin rüber.

                Tatsächlich kommt es am Ende zur großen Porno-Präsentation mit Familie und Freunden in einem Kino. Allerdings hat man komplett sein edles Ziel aus dem Auge verloren. Geplant war es als Bildungsauftrag ohne große Brüste und keine großen Penisse. Kein Geprotze und kein übertriebenes Gestöhne. Entstanden ist ein Film von Frauen mittleren Alters für Frauen mittleren Alters. Alles hübsch konservativ und spießig. Wie sich das gehört.

                Das Dokutainment Format wurde an zwei Mittwoch(en) ausgestrahlt und ist noch in der hauseigenen Sat.1 Mediathek als Zweiteiler frei abrufbar.
                Inhaltlich und inszenatorisch ist die Pseudo-Pädagogik anzusiedeln zwischen "Frauentausch" und "Die Supper-Nanny".

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                  Humormäßig kann ich die “Monaco Franze" Vergleiche der Presse nicht nachvollziehen. Für mich bewegt sich die Humornote irgendwo zwischen "Hubert und Staller", den Eberhofer-Krimis und den Tatorten aus Weimar. Bloß das hier keine Kriminalfälle im Mittelpunkt stehen, sondern diverse Angeklagte die vor den Kadi zitiert werden. Genauer vor das Schöffengericht. Und der männliche Protagonist ist ein, mehr oder minder, unfreiwilliger Schöffe. Während die Protagonistin eine abgenervte, zugereiste Richterin ist, die München nicht viel abgewinnen kann.

                  Der von Kabarettist und Wahl-Münchner Harry G verkörperte Charlie Menzinger funktioniert als Figur wunderbar. Der Auftritt von Harry G hat mir schon im letzten Eberhofer-Krimi »Leberkäsjunkie« gefallen. Scheinbar hat er von dort gleich den Flötzinger-Darsteller Daniel Christensen mitgenommen, der auch hier gefällt. Und Regisseurin Anna-Katharina Maier sowie Drehbuchautor Murmel Clausen arbeiteten gemeinsam bereits an »Hubert und Staller«. Von daher las man vermutlich Staller-Darsteller Helmfried von Lüttichau auf, der hier den Schwiegervater des Protagonisten gibt bzw den Vater der verstorbenen Ehefrau. Offensichtlich ist München wirklich ein Dorf, denn aus derselben Serie schaut auch Michael Brandner vorbei (bei "Hubert und Staller" Revierleiter Girwidz).

                  Trockener Humor zwischen Münchner Grant und aufgesetzten Lokalkolorit. So eine Serie würde ich eher im Vorabendprogramm eines öffentlich-rechtlichen Senders vermuten. Aber irgendwie … gfallt's ma 😁

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                    Wer bei einem Film wie diesem, seinen Nachwuchs vor dem Fernseher parkt, lässt den eigenen Nachwuchs vorsätzlich intellektuell verkümmern und bestraft das Kind, weil es sich so eine Scheiße anschauen muss.

                    Bei Wikipedia steht: »Santa Claus mit Muckis« wird regelmäßig zu den schlechtesten je gedrehten Weihnachtsfilmen gezählt. Wiki hat recht 👍

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                      RoosterCogburn 20.07.2020, 18:29 Geändert 20.07.2020, 19:03

                      Sony hatte einst große Pläne für ein aus mehreren verbundenen Filmen bestehendes Universum mit den Superhelden aus den Valiant Comics. Den Anfang sollte „Bloodshot“ machen. Das es vermutlich nicht dazu kommen wird, dagegen sprechen die wenig überzeugenden weltweiten Einspielergebnisse an den Kinokassen, die nicht ausschließlich auf den ungünstigen Kinostart zurückzuführen sind. Außerdem sind die Filmrechte der meisten Figuren aus dem Valiant Comic Verlag mittlerweile an Paramount übergegangen.

                      Dabei kann der trashige Sci-Fi Actioner durchaus Spaß machen. Abgesehen von den Effekten selbst, ist die Comicverfilmung auf dem Stand der 90er, bietet keine narrative Tiefe, ist klischeehaft bis ins Mark und setzt unsere Erkenntnisse über Physik außer Kraft. Der im Film dargestellte Bloodshot ist ein untoter Supersoldat. Ein Nano-Terminator, bei dem Erinnerungen an "G.I. Joe" und Chuck-Norris-Witze wach werden. Super finde ich die Nano Technologie im Blut von Bloodshot, die für ihn mal schnell Dinge googeln und das direkt an sein Hirn weitergeben können. 😆😂
                      Stoisch, grimmig dreinblickend ist die Darstellung Diesels offenbar eine Komposition aus Xander Cage und Riddick. Ähnlich facettenreich ist das Spiel von Vin Diesel, der die ganze Palette seines Könnens zum besten gibt. Der Typ gibt hier einfach alles. Ich würde soweit gehen, das er sogar mit Arnold Schwarzenegger im Knurren hätte mithalten können.

                      Vin Diesel als Bloodshot:
                      »I don't even know what my job is.«
                      Man hat's gemerkt ...

                      #SchleFaZ

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                        RoosterCogburn 13.07.2020, 21:51 Geändert 13.07.2020, 21:53

                        An die Moviepiloten, die keine jungen Hüpfer mehr sind:
                        Kennt Ihr das auch?

                        Man sieht Filme mit seinen Lieblingsdarsteller*innen. Oder hört Musik, die man »damals« ganz toll fand. Und wenn man schaut, was macht die/der eigentlich heute? Boah, die Zeit ist nicht gerade spurlos an dir vorbei gegangen. Wenn man dann reflektiert, stellt man fest: an mir auch nicht.

                        Für mich fühlt es sich wie vorgestern an, das ich auf "Zurück in die Zukunft III" extra gewartet habe um ihn mit dem 2ten im Double-Feature auf der Leinwand zu sehen. Und jetzt stelle ich fest, das ist schon 30 Jahre her. Wo ist die Zeit geblieben? 🤔

                        Zumindest habe ich für meine Leidenschaft gelebt. Filmfestivals besucht, mich literarisch mit meiner Leidenschaft beschäftigt und Hunderte an Filmen gesehen. Manche mögen meinen »Was eine verplemperte Lebenszeit.«. Aber ich sehe das anders.

                        Ich habe mit Clarence und Alabama ein unvergessliches Erlebnis gehabt. Mit Jake und Elwood war ich im Namen des Herrn unterwegs. Ein besonderes Kindermädchen zeigte mir was Supercalifragilisticexpialigetisch bedeutet. Ich war mit David Kessler und Jack Goodman auf der wohl gruseligsten Wandertour durch England unterwegs. Und ich musste mit ansehen, wie vor den Augen von Prinzessin Leia ihr Heimatplanet Alderaan zerstört wurde.

                        All das und noch viel mehr kann mir niemand nehmen. Unvergessliche Abenteuer in alternative Welten jenseits der Realität. Keine Realitätsflucht. Sondern Urlaub der anderen Art. Die Zeit ist vergangen, ja. Aber es war schön.

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                        • Für alle die auf Part 4 der Saga warten 😁

                          https://youtu.be/yWdg4HwBjK8

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                            RoosterCogburn 01.06.2020, 05:02 Geändert 01.06.2020, 05:35

                            Im letzten Sommer hatte eine französische Erfolgskomödie auch in Deutschland die Zuschauer in die Lichtspielhäuser gelockt. Das in diesem Jahr (1987) produzierte US-Remake wird Deutschland erst nächsten Sommer erreichen. Für diesen Sommer wandeln Gottschalk, Fischer und Winslow auf den Spuren von Giraud, Boujenah und Dussollier.

                            Remakes von Erfolgsfilmen oder zumindest offensichtliche Trittbrettfahrerei ist kein Phänomen des gegenwärtigen Kinos. Der Drehbuchautor (Gottschalk) klaute schlecht und würzte mit miesen Gags und platten Witzen. Wie arg konservativ das alles gestrickt ist und wieviel unterschwelliger Sexismus diese Produktion enthält, macht sich mit etwas Abstand von der Enstehungszeit deutlich. Allein die Besetzung lässt mich grübeln. Ein Schwarzer (29) mit der Synchrostimme von Eddie Murphy und einem Figurenaufbau, der überdeutlich an dessen damaligen Rollen angelehnt ist. Dann die zwei Münchner (37 und 60): Lokalprominenz, die es zu jener Zeit zur bundesweiten Bekanntheit im Westen gebracht hat. Ob sich beide für deutlich jünger gehalten haben als sie sind, weiß ich nicht. Zumindest wurden sie beide innerhalb ihrer kompletten Karriere immer so verkauft. Jedenfalls buhlen diese zwei Generationen um eine Mittzwanzigerin um mit ihr anzubandeln. Stattdessen wird eine weitere Generation gegründet. Originalität ist der Produktion in jeder Pore ihrer Daseinsform völlig fremd. Abgesehen von der ungwöhnlichen Besetzung. Selbst die US-Amerikanerin, die als bayrische Rosi präsentiert wird, erscheint als unfreiwilliger Witz des Casting. Genau wie Police Academy-Gesicht Michael Winslow, der als peinlicher Lookalike eines Hollywood Stars herhalten muss.

                            Aber Produzent Karl Spiehs hatte mal wieder den richtigen Riecher und wusste was sein Publikum will. Er war als Produzent quasi der Til Schweiger seiner Zeit. Schon in den 60ern produzierte er triviale Unterhaltungsfilme, in den 70ern leistete er großen Beitrag zur Welle der Softsexfilme und ihm verdanken wir die glorreiche RTL Sternstunde "Ein Schloß am Wörthersee". Wem das jetzt was sagt, der sollte wissen worauf man sich bei Karl Spiehs Produktionen in punkto Humor, Niveau und filmisches Handwerk einlässt. Die Essenz davon sind seine Filme Ende '70 / Anfang '80, wie etwa "Ein dicker Hund", "Die Supernasen", "Sunshine Reggae auf Ibiza" und ähnlich filmhistorisch wertvolle Beiträge.

                            Fazit: Trash aus deutschen Landen mit Fremdschäm-Charakter und #SchleFaZ Potential

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                            • Ich liebe ❤ deratig skurile Filmtitel 😂

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                                In den USA leben mehr Tiger in Privathaushalten als auf der ganzen Welt in Freiheit. Die Netflix-Serie folgt einem Mann, der ebenso überlebensgroß wie auch erdrückend wirkt. Joe Exotic, der ehemaligen Besitzer des „Greater Wynnewood Exotic Animal Park“. Einer dieser fragwürdigen US-amerikanischen Tierparks am Straßenrand, in dem er über 200 Tiger und anderen Großkatzen beherbergte.

                                Die siebenteilige True-Crime-Serie erzählt zügig und recht locker von dem exzentrisch wirkenden Paradiesvogel Joe Exotic. Sie präsentiert uns wie er zwei Männer gleichzeitig heiratet oder mit einem Mann Geschäfte machte, der Tigerbabys in Vegas-Casinos schmuggelt oder wie er beinahe von einem seiner eigenen Löwen einen Hieb bekommt. Genau diese schier unglaublichen Anekdoten und Geschehnisse können auf subversive Weise unterhalten. Die Show kommt von 'nem X auf ein U und bietet manipulative und missbräuchliche Beziehungen, einen Selbstmordtod und Joe Exotics anhaltender Hasskampagne gegen Carole Baskin. Eine Aktivistin, die sich dafür einsetzt, den Besitz von Großkatzen in Amerika zu beenden.

                                Unterm Strich hat »Tiger King« jedoch wenig Sinn. Abgesehen von seinem Nervenkitzel und der leichtgläubigen Präsentation. Die Show bietet zum Beispiel keinen Kontext dafür, wie ernst man als Zuschauer die Behauptung nehmen sollte, dass Carole Baskin ihren Ehemann getötet hat. Die Daseinsberechtigung der Show, wird durch das nachgeschobene Special, überdeutlich in Frage gestellt.

                                Wer sich etwas für das Thema interessiert und seine Zeit nicht in die Netflix Serie stecken mag, dem rate ich zu diesem weit nüchtern formulierten Artikel.
                                https://nymag.com/intelligencer/2019/09/joe-exotic-and-his-american-animals.html

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                                  Seit Dezember ist Fatih Akin nicht mehr an Bord und wurde durch den Newcomer Keith Thomas ersetzt. Außerdem werden momentan angeblich aktiv Bemühungen unternommen um die Produktion in Gang zu setzen.

                                  https://www.slashfilm.com/firestarter-remake-update/

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                                    Der Filmtitel bezieht sich auf »The Negro Motorist Green Book«, der eine Art Reiseführer war und die Möglichkeiten aufführte, in denen es Afroamerikaner gestattet war zu übernachten. Über drei Jahrzehnte fand dieses Nachschlagewerk seine Anwendung bei der Aufrechterhaltung der Rassenhierarchie.

                                    Die Story spielt im Jahr 1962, als die Rassentrennung in den USA noch Alltag war, besonders im Süden. Der italoamerikanische Türsteher Tony mimt den Chauffeur und begleitet den Konzertpianisten Don Shirley auf seiner Tour durch die Südstaaten. Schöngeist und Haudegen steigen in einen mintgrünen Cadillac und fahren dorthin, wo Männer aus dem Norden eigentlich nicht hinfahren sollten, weil der Ärger vorprogrammiert ist. Während Tony Lip redet, wie ihm der Schnabel gewachsen ist, pflegt Don Shirley eine elaborierte Ausdrucksweise. Vorprogrammiert ist auch der Rest des Films. Nichts an »Green Book« ist wirklich überraschend. Auf nette und unterhaltsame Weise werden die Kategorien „Rasse“ und „Klasse“ gegeneinander ausgespielt.

                                    Am Anfang hat Tony in seinem Haus noch die Gläser weggeworfen, nachdem zwei schwarze Handwerker daraus getrunken hatten. Und nach wenigen Wochen/Monaten sind schwule Schwarze für den italoamerikanischen Macho völlig okay. Der sprachgewandte Pianist hilft dem knuddeligen Türsteher auch noch dabei, seine unsterblichen Gefühle gegenüber der daheim gebliebenen zuckersüßen Frau in Briefform zu offenbaren. Ausserdem findet der schwarze Pianist erst dank des weißen Chauffeurs seine eigene Identität. Für mich ist die Wandlung des homophoben Kleinkriminellen unglaubwürdig und nicht nachvollziehbar.

                                    Das in der Dramaturgie der Weiße als Held und Erlöser gefeiert wird, ist ein weiteres problematisches Narrativ. Das hätte man moderner, zeitgemäßer erzählen können/müssen. Aber diese veraltete Erzählweise liebt die Academy. Daher verwundern mich nicht die drei Awards (von insgesamt fünf Nominees). In Zeiten, in denen das cineastische Erzählen über afroamerikanische Figuren eine neue Komplexität erreicht hat, enttäuscht mich »Green Book«. Vor drei Jahrzehnten als Konkurrent zu »Driving Miss Daisy« wäre der Film eine Bombe gewesen.

                                    Fazit: Aus heutiger Sicht ist er nett, aber er wirkt wie ein erzählerisches Konzentrat aus sämtlichen Roadtrips und Buddy Movies dieses Genres. So konventionell wie nur irgendetwas.
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                                    Funfact [1]: Der echte Tony Lip tauchte später als Gangster in einigen Filmen auf. Seine bekannteste Rolle war wohl die des Carmine Lupertazzi, Sr. (»Die Sopranos«, Staffel 3–5).

                                    Funfact [2]: Der Bruder von Don Shirley bestätigte, das dieser seine Angestellten immer distanziert behandelte. Intime Gespräche, geschweige denn so etwas wie eine Freundschaft mit Angestellten, lehnte er ab. Deshalb halten viele die Geschichten, die Tony Lip's Sohn nach den Erzählungen seines Vaters niederschrieb (und als Drehbuch verfasste), für frei erfunden.

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                                    • Die besten Titel sind immer verliehen 🍌 👀

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                                      • 4
                                        über Beat

                                        Handwerklich ansprechend inszeniert, präsentiert man hier eine Geschichte, die aus Versatzstücken amerikanischer Serien besteht. Es gibt einige gute Ideen, die aber in der suppigen Klischeeorgie versinken. Sobald es ans Eingemachte geht und die Serie ihre Dramaturgie an den Tag legt, wird deutlich wie sehr man sich hier an den gängigen Konventionen hält. Abgesehen von der Mittdreißigerin, die als »Homeland«-Carrie-Alternative besetzt wurde, bleibt bei mir nur die Besetzung positiv in Erinnerung. Ansonsten hat mich die Produktion nicht geflasht. Da gab es in jüngerer Zeit weit interessantere deutsche Serien.

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                                        • 6 .5

                                          Juli 1985 - Ein 17-jähriger Deutscher streckt seine Hände Himmel und das ganze Wimbledon Stadion jubelt ihm zu. Als ich noch nicht groß genug war um den Fernseher umzuschalten, verfielen alle plötzlich dem Tenniswahn. Nicht nur, das jeder plötzlich Tennis im Fernsehen schauen wollte. Auch wurden alle Experten bezüglich einer Sportart, die jahrelang niemand in meinem Umfeld beachtete. Tennisvereine erhielten von Jung und Alt großen Zulauf - das schaffte zuletzt Jane Fonda mit ihrer Aerobic Masche (allerdings vornehmlich bei weiblichen Anhängern). Sogar auf die Mode hatte es Einfluss. Tennissocken und Polo-Shirts waren “in”. Zumindest bei Konservativen, Poppern und SPD-Mitgliedern.

                                          Diese Dokumentation widmet sich dem jungen Mann, der für diesen ultra Hype hauptverantwortlich war. Bobbele war eine kultige Lichtgestalt. Der Franz Beckenbauer des Tennissports. Sowohl in sportlicher als auch in populärer Hinsicht. Seine erste Million machte er mit 18. Sein Name wird zur Marke. Durch die Werbeindustrie klingelt die Kasse. Jeder will den German Boy kennen lernen. Einladung vom Bundeskanzler, ins Weiße Haus, vom Papst. Die Beckermania ist ausgebrochen.

                                          Doch widmet man sich nicht nur den sportlichen Leistungen dieses Mannes, auch die dunklen Seiten werden thematisiert. Der Preis des Ruhms: ein ständiges Leben in der Öffentlichkeit. Becker kennt kein Privatleben. Er spricht über seine Flucht. Vor der Presse, vor Fans, vor den Folgen seiner Fehler. Nachdem die Sportlerhommage abgehakt ist, lässt die Doku den verletzlichen Boris aufblitzen. Den Menschen,der in seiner Karriere auch Scheisse gebaut hat. In jungen Jahren wusste er mit Sicherheit nicht, was da auf ihn zukommt. Seine Lage als junger Megastar ist durchaus mit anderen Teeniestars vergleichbar.

                                          Wer ein wenig seinen Weg verfolgt hat, der weiß das da ausser Putzkammer-Zeugung und Steuerhinterziehung, noch andere Dinge an die Öffentlichkeit kamen, die im Nachhinein nicht ganz koscher erscheinen. Ich als Zuschauer habe mit Boris Empathie (aufgrund seiner Leistungen und weil ihn jetzt sein Körper in Stich lässt). Allerdings genießt er von meiner Seite nicht so viel Mitleid, wie er sich selbst zugesteht.

                                          Unterm Strich: gelungen. Aber für mein Empfinden zu distanziert, zu wohlwollend, zu unkritisch.

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                                          • 4
                                            RoosterCogburn 08.03.2020, 20:13 Geändert 09.03.2020, 01:44

                                            Fünf Mädchen wollen in der Frischfleischmaschine "ProAm" unbedingt zu Stars der Pornobranche werden. Die Doku "Hot girls wanted" versucht dem Zuschauer einen Einblick zu gewähren. Meiner Ansicht nach, verliert sie dabei die eigene Authenzität aus den Augen. Man verzichtet auf schnelle Urteile und Verurteilungen. Aber man verzichtet ebenfalls darauf dem gesamten Geschehen und den Schicksalen ausreichend Tiefe zu geben. Zu sehr klammert man sich an der Ausreißerin Tressa, die das schnelle Geld und den Ruhm sucht. Als Zuschauer wird man zum Voyeur gemacht. Würde es hier nicht um die Teen-Pornobranche gehen, könnte man die WG auch für das Vor-Casting der nächsten "Bachelor" Staffel halten. Ähnlich naiv verhalten sich zumindest einige der Teilnehmerinnen.

                                            Zwischen Vaginaldusche und Alkoholmissbrauch bin ich mir als Zuschauer nicht sicher, was das schlimmere Übel der betroffenen Mädchen ist. Die Erniedrigung vor laufender Kamera oder der aus den gesamten Umständen resultierende Realitätsverlust. - Wer sich aufklärende Einblicke in die Szene der Branche erhofft bzw Informationen und Hintergründe, dem würde ich zu dieser Doku nicht raten. Diese Doku moralisiert mehr als das sie aufklärt.

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                                              RoosterCogburn 24.02.2020, 14:41 Geändert 24.02.2020, 14:50

                                              Für diejenigen die es nicht wissen, sei vorher geklärt was überhaupt Escape Rooms sind. Es handelt sich um einen, meist thematisch orientierten, der Realität nachempfundenen Raum, in dem die Spieler in einer vorgeschriebenen Zeit Rätsel lösen müssen. Damit ist dann im Grunde auch schon der Plot erzählt. Nur mit dem Unterschied, das aus dem Spiel für die Teilnehmer ernst wird.

                                              Trotz skizzenhaft gezeichneter Figuren, schalten sie (unerwarteterweise) ihren Kopf ein. Die meiste Zeit bemühen sich die Eingeschlossenen gemeinsam an einem Strang zu ziehen und sich aus ihrer Lage zu befreien. Erwartbare Auseinandersetzungen und Kabeleien innerhalb der Gruppe sind Dialogfüller für die stereotypen Figuren. Trotzdem langweilen mich die Geschehnisse nie. Das detaillierte Szenenbild, das Spiel gegen die Zeit, die abwechslungsreich gestalteten Aufgaben und der effektiv angewandte Schnitt, sorgen für einen ordentlichen Gesamteindruck.

                                              Ein grundsolider B-Film mit einem unbekannten Cast präsentiert sich als "Saw" in der Light Version. Für Zuschauer, die nicht auf Torture Porn stehen, ist es eine gute 👌 Alternative.

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                                                RoosterCogburn 22.02.2020, 23:04 Geändert 23.02.2020, 03:46

                                                Worum gehts? Eine 50-jährige egozentrische Sportagentin hält sich für mindestens ein Jahrzehnt jünger als sie ist und business-mäßig für das geilste unter der Sonne der Gegenwart. Aufgrund einer durchzechten Nacht und anschliessender Voodoo Lounge kann sie plötzlich die Gedanken der Männer hören.
                                                Die Klischees sitzen nach fast zwei Jahrzehnten noch sehr viel tiefer. Die Protagonistin entspricht in keiner Weise die einer modernen Geschäftsfrau, sondern viel mehr dem Rollenbild eines schwanzgesteuerten Harvey W. Ist das falschverstandene Gleichberechtigung, wenn ich meine Hauptfigur zum weiblichen Arschloch mache, das sexuelle Übergriffe und Machtmissbrauch ausübt?

                                                Abgesehen davon war das alles (soweit ich mich erinnere) nicht originell oder clever erzählt oder sonstwie lustig. Die Hauptdarstellerin war völlig für den Allerwertesten und SNL Comedian Tracy Morgan wurde viel zu klischee-mässig besetzt. "Shaft" Richard Roundtree schaut auch kurz vorbei. Aber in Prinzip wieder eine Comedy mit schwarzen Darstellern und weissen Deppen, die jedoch genauso scheiße inszeniert wurde als wenn Schwarze die Vollhonks spielen.

                                                Erzählt mir was ihr wollt, dieses Remake gehört zu den überflüssigsten die ich bislang in diesem Millennium gesehen habe. Und ich kenne sogar das chinesische Remake (dt. Titel "Was Männer wollen 2"),
                                                BTW, ich habe ungefähr bis zur Hälfte geschaut, bin dann auf dem Sofa eingepennt und habe nicht geschnarcht, worauf man mich hat schlafen lassen. Ich hab nicht das Bedürfnis den Quatsch bis zum Schluss zu schauen (Bewertung entfällt daher). Mir wurde nur zugetragen: "Ich kann verstehen warum in den deutschen Kinos weniger als 100.000 Besucher gezählt wurden."

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                                                  Moviepilot ist offiziell unter die Teenager gegangen.

                                                  Wie Ihr alle wisst, im Leben ist alles ein Kommen und ein Gehen. Das gilt auch für diese Website, die Mitglieder dieser Community und diejenigen, die diese Seite mitgestaltet haben. Im Gedenken an bereits gegangene Piloten und jene, die uns auf unserem Flug noch begleiten werden, wünsche ich allen weiterhin "Bitte anschnallen. Ihr Bordfilm erwartet Sie!"

                                                  HAPPY BIRTHDAY MOVIEPILOT 🎁🎂

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                                                    RoosterCogburn 25.01.2020, 17:23 Geändert 25.01.2020, 17:24

                                                    Der wahre Horror dieser Produktion ist die unverhohlene Einfallslosigkeit! Kinder oder Puppen sind wohl gerade etwas zu ausgelutscht. Nehmen wir mal ein Kinderspiel. Was anderen mit "Trick or Treat" oder Hasbro mit "Ouija" gelang, das kriegt Blumhouse auch hin, oder nicht?!

                                                    Doch wie einfallslos manche Drehbuchautoren nach Schema F werkeln, offenbart mir dann das Machwerk »Truth or Dare«. Mir werden zwischenmenschliche Dramen und Beziehungen präsentiert, die ihrem Anspruch und Niveau nach, sich irgendwo zwischen "Beverly Hills 90210" und "Berlin - Tag und Nacht" einordnen lassen. Einen vernünftigen Plot hatten die Filmemacher anscheinend nicht in petto, also verbindet man alles anhand eines roten Fadens: dem Kinderspiel Wahrheit oder Wagnis. Sag die Wahrheit oder du stirbst. Erfülle deine Aufgabe oder du stirbst.

                                                    So spannend wie es sich liest, ist es dann auch. Nee, schlimmer. Unausdruckslose Darsteller müssen sich in einer nichtssagenden Produktion ihr Geld verdienen. Wäre kellnern nicht sinnvoller gewesen? Oder wenigstens irgendein Porno ... 🆕 Ich freue mich schon wie Bolle auf geplante Blumhouse-Projekte wie "Eckstein, Eckstein, alles muss versteckt sein - Ein Saw Reboot", "Blinde Kuh - Super Size You" und "Flaschendrehen - Eine Trinkertragödie" voraussichtlich mit Nicolas Cage. 🍺

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