RoosterCogburn - Kommentare
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Alle Kommentare von RoosterCogburn
Mit dem Film 10 hab ich einen Streifen hervor gekramt, mit dem ich schon früher meine Probleme hatte. Obwohl ich bekennender Fan von Blake Edwards bin, kann ich dieser Comedy wenig abgewinnen. In erster Linie versaut mir den Genuss hier Dudley Moore. Ehrlich gesagt, finde ich mit ihm gibt es nur zwei gelungene Filme.
Die bekannte, vielfach variierte Geschichte um den Mittvierziger in der Sinnkrise, wurde davor und danach weit besser erzählt. Siehe “Un éléphant ça trompe énormément” (1976), “American Beauty” (1999), “Broken Flowers” (2005). Ich hatte an Edwards (Script, Regie und Produzent) einfach höhere Erwartungen und bin der Überzeugung, das mit der ursprünglich geplanten Besetzung (Peter Sellers) mehr drin gewesen wäre. Selbst mit dem ähnlich gelagerten “Skin Deep” (1989) konnte mich Blake Edwards mehr überzeugen als mit dieser schalen Nummer.
Plot: Ehemann in der Midlife-Crisis will aus seinen Zwängen ausbrechen und erkennt dabei, das seine brave Mutti daheim, das ist was er immer wollte. - Der Film hat zwei unbestreitbare Hingucker. Zuallererst die 25-jährige Bo Derek, die nicht durch Schauspieltalent glänzt, und die geradezu legendäre Bettszene, die Maurice Ravels Boléro in einem anderen Licht erscheinen lässt.
Für Bo Derek besaß gerade dieser Filmauftritt eine besondere Nachhaltigkeit. Sie wurde nicht nur zu einem Sexsymbol der frühen 80er, es beeinflusste auch immens ihre Karriere. Sie wurde in einigen Printmedien Bo Boléro genannt. Einer ihrer Filme, trug den Originaltitel Boléro (dt. Titel: Ekstase). Ihr früherer Ehemann John Derek hat ihren Medienrummel entsprechend ausgebeutet. Im Prinzip wurde sie in den 80ern zur Wichsvorlage für die gerade aussterbenden Bahnhofskinos hochstilisiert.
Abgesehen von diesen zwei Highlights, die zusammen relativ wenig Screentime einnehmen, ist der Film ziemlich beliebig und ich empfinde Dudley Moore in der Hauptrolle als unpassend. Das alles wirkt, wie eine lahme Variante von “Die Frau in rot” (1984). Und der ist nur das Remake einer zeitlosen Komödie.
Die Odyssee hat für Andy Serkis’ Projekt ein Ende. Seine Adaption der Dschungelbücher ist letztendlich beim Streaming Anbieter Netflix gelandet. Ich empfand seine Version im direkten Vergleich zwar ebenso märchenhaft, jedoch düsterer und stimmungsvoller. Obwohl es derselbe Grundplot ist, wird dieser anders wiedergegeben. Somit hat sich die Sichtung der Neuadaption gelohnt. Der Ton dieses Filmes verlässt die Romantik populärer Umsetzungen ebenso, wie die Verharmlosung und Verniedlichung des Stoffes. Unter den Motion-Capture Darstellern hat sich hier Eddie Marsan empfohlen (zu sehen als verschlagene Hyäne Vihaan). Falls Disney noch für THE LION KING sucht: zugreifen!
Aus dem Kinderfilm ist schon in der Live-Action Version von Disney eine dunkle Fabel geworden. Die Warner Version zeigt neben der intensiv erzählten Heldenreise, eine Coming-of-age Story und eine Verabschiedung vom Familienfilm. Das ist das große Plus an Serkis’ Umsetzung. Doch genau hier erleidet seine Version in meinen Augen auch ein Defizit. Denn an dieser Stelle ist es der neuen Tonalität nicht gelungen, den Charakteren etwas zu verleihen, das mit der Sympathie oder Herzenswärme aus den bekannten Adaptionen mithalten kann. Während ein Augenmerk darauf gelegt wurde, eine Portion Tugend und Moral zu transportieren, geht eine gute Dosis Herzlichkeit den Bach runter.
Der Marshal meint: Mag sein das sich MOWGLI näher an die literarische Vorlage hält. Was nützt das, wenn das emotionale Gleichgewicht nicht ausgewogen ist?! Das hatten die Mickymäuse mit ihrer Version einfach besser im Griff und der heutigen Zeit angemessen umgesetzt.
Schon mit der Besetzung macht der Film auf ultra-dicke Hose. Ein im Fantasy Genre auffällig erprobter Cast. Ob Jungdarsteller wie Brenton Thwaites (Maleficent, The Giver) und Courtney Eaton (Mad Max: Fury Road) oder Alt-Stars wie Geoffrey Rush (Pirates of the Caribbean) und Rufus Sewell (Dark City, Die Säulen der Erde). Gleiches gilt für die beiden Hauptdarsteller Butler (300), Coster-Waldau (Game of Thrones) und den Regisseur Alex Proyas (I, Robot, Knowing). Man spürt aus jeder Pore der Produktion, die Trittbrettfahrerei der derzeitig angesagten Fantasy Welle.
Die ägyptischen Götter lassen sich nicht nur von ihrem Volk anbeten und verehren, sie regieren sie und leben gemeinsam mit den Menschen auf der Erde. Osiris (Bryan Brown), der Gott des Nordens, will seinen Sohn Horus (Nikolaj Coster-Waldau) zu seinem Nachfolger als Pharao krönen. Da erscheint Osiris’ Bruder Seth (Gerard Butler) auf der Bildfläche und übt den berühmten Brudermord aus.
So der Einstieg zu einem überfrachteten CGI-Gewitter, das sich sehr frei der ägyptischen Mythologie bedient. Freunde trashiger Unterhaltung werden ob des stumpfen Resultats die Hände über den Kopf schlagen. Man merkt dem Endprodukt an, das ein Großteil des $140 Mill. Budget der effekthascherische Anstrich der Oberfläche ist. Hier dienen die Figuren tatsächlich ausschließlich ihrer dramaturgischen Funktionalität. Eine Charakterzeichnung findet nicht statt. Allerdings hat diese Investition kaum etwas genützt.
Die 3D Konvertierung lässt das Endresultat noch künstlicher wirken. Darstellern sieht man teilweise an, das sie vor einer Greenscreen agieren. Sie wirken ausgeprägt isoliert im Vergleich zum sonstigen Geschehen (absolutes No-Go in der heutigen Zeit). Tiefe und Pop-Out Effekte gibt's wenig. So das man sich fragen darf, warum hier überhaupt konvertiert wurde.
Fazit: Handwerklich und inhaltlich, ein Stimmungskiller. Daumen runter!
Die Rivalität der Familien Hatfield vs. McCoy ist in der US-amerikanischen Populärkultur bereits mehrfach referenziert worden. Schon Cartoons wie Betty Boop, Bugs Bunny oder The Flintstones griffen den Privatkrieg der beiden Großfamilien auf. Es gab sogar filmische Absurditäten wie PUMPKINHEAD 4, der an die Fehde erinnert.
Anfänglich wird vor allem, neben dem lapidaren Ursprung der jahrzehntelangen Auseinandersetzung, die Romanze zwischen Johnse Hatfield und Roseanna McCoy in den Mittelpunkt gerückt. Der Romeo & Julia Stoff wurde bereits sehr frei adaptiert (siehe ENTSCHEIDUNG AM FLUẞ von ‘49). Dann versucht die Handlung sich weiter an den historisch belegbaren Fakten entlang zu hangeln, soweit das möglich ist. Es geht dabei um Familie, Ehre, Loyalität, Mord, Vergeltung, Emotionen und ein gestohlenes Schwein - nicht unbedingt in dieser Reihenfolge.
Kevin Costner und Bill Paxton als Patriarchen der beiden Familien war eine vielversprechende Entscheidung. Doch bereits nach einer ¾ Stunde ist gewiss, das dieses Versprechen in Hinblick auf die Gesamtlaufzeit nicht eingelöst wird. Dies liegt nicht an den Darstellern selbst, sondern an den Rollen. Gerade eine Miniserie die Fiktion mit historischen Begebenheiten verwebt, sollte ihren Figuren Leben einhauchen und sie greifbar machen. Zu gestelzt sind die Dialoge, zu altmodisch die Inszenierung, zu wirr der Überblick über die beteiligten Personen. Die erforderlichen Tiefe und Dichte ist bei den Charakteren zu gering gehalten. Wegen dieser Mängel, steht die Laufzeit der Produktion sich selbst im Weg und produziert auffällige Längen. Mag sein das dies bei der TV Ausstrahlung mit den eingebauten Werbepausen nicht so stark ins Gewicht gefallen ist. Wenn man sich die die hochdekorierte Serie in Reinform ansieht, rechtfertigt sie aus meiner Sicht nicht die Auszeichnungen.
Zwischen diversen Fauxpas tröstet das Westerndrama immerhin mit gut choreografierten Actionsequenzen, der rumänischen Berglandschaft, dem Waschbrettbauch von Matt Barr und Altstars wie Powers Boothe und Tom Berenger.
Der Regisseur von ROBIN HOOD (1991) und 187 (1997) liefert solides, jedoch gestrig wirkendes Handwerk ab. Wer von ihm Arbeiten mochte wie TRISTAN & ISOLDE (2006) fühlt sich bei diesem für History Channel produzierten Dreiteiler bestimmt besser aufgehoben als ich.
Fazit: Als Fernsehkost ganz okay verteilt auf drei Abende. Unterm Strich verlangt die Produktion unnötig viel Zeit, die Story dreht sich im Kreis und meiner Ansicht nach, gelingt es der Handlung nicht einen Spannungsbogen mit Fokus zu setzen.
Anmerkung vorab: HEREDITARY richtet sich an den differenziellen Horror-Freund. Wer auf leicht verständliche, mainstreamige Schocker auf ist, empfehle ich diesen Film nicht. - Die Story setzt mit der Mitteilung über den Tod von Großmutter Graham (geb. Leigh) ein. Mutter Annie (herausragend Toni Colette) sorgt sich um ihre eigene kleine Tochter, um die sich die verstorbene Oma stark fürsorglich kümmerte. In der nun folgenden Handlung, steht das Familiendrama der weiblichen Grahams im Vordergrund. Allerdings sollte man dabei die Hinweise am Rande nicht außer acht lassen.
+++SPOILER AN+++
Zum Beispiel das Großmutter ihre Enkelin recht burschikos erzog, das okkulte Buch im Nachlass von Omi, das scheinbar immer gegenwärtige, mysteriöse Symbol und andere Andeutungen. Auch der prophetische Filmtitel (erblich) kann als bewusste Andeutung verstanden werden. Ebenso wie die Metaphorik der Puppenhäuser auf die Familiensituation, da die Grahams ebenfalls von einer äußeren Macht fremdgesteuert wurden.
+++SPOILER AUS+++
Der Horror deutet sich hier über lange Zeit meist nur an, bleibt aber weitgehend verdeckt. Wenn es dann doch mal knallt, dann richtig. Ich möchte an dieser Stelle nicht zu sehr auf die 2te Filmhälfte und das Ende eingehen. Aber was der Independent Film aus seinen geringen Möglichkeiten heraus holt, ist ganz großartig. Allein die Perspektiven die der Kameramann einfängt, können einem den Schauer über den Rücken laufen lassen. Schnitte sind gezielt so gesetzt, dass sie die Wahrnehmung der Figuren verzerrt wiedergeben. Ein originelles und kluges Skript als auch der starke Cast runden die Sache ab.
Der Marshal meint: Was HEREDITARY angsteinflößend für mich macht, sind seine unangenehm realen Themen. Tod, Trauer und Wahnsinn werden in einen übernatürlichen Kontext gestellt. In aussergewöhnlicher Art und Weise kombiniert der Film reale und fiktive Dämonen und präsentiert sich als Horror-Countdown im Drama-Kostüm. Deshalb ist das schauerliche Puzzlespiel ein Top-Film!
Edgar Wright ist bekannt als Co-Autor von Spielbergs Tim und Struppi oder von Ant-Man. Unter Filmfreunden hat er vor allem durch die Cornetto Trilogie ein Stein im Brett.
Sichtlich inspiriert von Walter Hills Kultfilm DRIVER und eine Verbeugung vor Genre Highlights wie BULLITT, bedient BABY DRIVER die alte “Car Chase” Formel und erzählt zum x-ten Mal die Geschichte vom Jungen, der raus will aus der Nummer und weg von dem Millieu, weil er sich verliebt hat. Der Asphalt-Cowboy mit Musik im Blut, will seine Berufung zum Fluchwagenfahrer an den Nagel hängen.
Doch Wright gelingt es, Altbekanntem neues Leben einzuhauchen. Mit mitreißenden Bildern, einer charismatischen Besetzung und einem satten Soundtrack katapultiert er seine Zuschauer in diese übermütige Achterbahnfahrt zwischen Crime, Action und Kitsch. Ein fantastisches Erlebnis mit viel Drive :)
Auffällig ist, das die neue Live-Action Variante sich vom bekannten Klassiker nicht nur deshalb abhebt, weil Elliot nicht mehr gezeichnet und stattdessen via CGI animiert wurde. Abgesehen davon, die Handlung wurde vom frühen 19. Jahrhundert in die 1980er Jahre verlegt. Sämtliche Musical Elemente sind entfernt worden. Bekannte Figuren des 77er Stoffes, wie Dr. Terminus oder Mutter Gogan und ihre Zöglinge, wurden ersatzlos gestrichen. Im Original ist Pete ein Waisenkind mit fieser Adoptivfamilie. Hier besitzt er überhaupt keine Familie. Sein einziger sozialer Kontakt ist ein Drache. Im Original will Dr. Terminus den Drachen Elliot zu Medizin verwursten, um Profit zu machen. Im Remake soll Elliot aus purer Jagdlust dran glauben. Aus Pete selbst wurde ein verwilderter Junge gemacht, der mich mehr an Mogli oder Lamberts Tarzan-Darstellung erinnert.
Wenn man diese Voraussetzungen erstmal hin nimmt und dann jedoch schnell feststellt, das es eigentlich nur darum geht, das die Guten (die zukünftige Familie) Pete und Elliot helfen, während die bösen Verfolger (der Mob) dem Drachen das Fell über die Ohren ziehen wollen, empfinde ich das unter dem Strich als ziemlich wenig und fordert die kleinen Zuschauer nicht einmal im Ansatz.
Aber ich gehöre nicht mehr zum Zielpublikum, sondern durfte testen ob der was taugt. Nach einem kurzen Feedback, kam er bei den Zuschauern zwischen 9 und 11 recht gut an. Komischerweise mehr bei den Mädchen. Die Jungs finden DRACHENZÄHMEN LEICHT GEMACHT wesentlich cooler. Kann ich verstehen.
Spoilerlastige Review!!!
Nachdem er ein Jahr vermisst wurde, kehrt der totgeglaubte Kane (Oscar Isaac) zu seiner Ehefrau Lena (Natalie Portman) zurück. Die Biologie-Professorin stellt fest, das mit ihm etwas nicht stimmt. Kurze Zeit später erkrankt Kane. Nun tritt Lena die gleiche Reise an wie ihr Mann und nimmt an einem Geheimeinsatz teil, bei der es in ein mysteriöses, in sich abgegrenztes Biotop geht. Jenseits des "Schimmers" stellen die Expeditionsteilnehmerinnen fest, wie die neue Umwelt sich körperlich und mental auf sie auswirkt. [Warum überhaupt, sind alle Frauen ohne Schutzkleidung unterwegs?! Immerhin ist von allen vorherigen Expeditionen ein Mann, der einzig Überlebende.]
Aber Alex Garlands zweistündiges SciFi-Abenteuer will offensichtlich auf etwas anderes hinaus. Eines vorweg, was ich den Film zu gute halte, dass er dem Zuschauer Mitdenken abverlangt.
Und so wie ich seinen Film interpretiere, will Garland (wieder einmal) auf die Unzulänglichkeiten des Menschen hinaus, auf seine Fehler und dessen Folgen. Einerseits macht er deutlich, das wir (der Mensch) das Ende der Evolution sind. Andererseits gibt er Einblicke in die kranke Spitze der Evolutionskette. Anhand der fünf Frauen zeigt er auf, wie verletzlich Psyche und Physis des Menschen sind. Alkoholismus, Suizid, Leukämie. Wenn man dann die Umweltmetapher aufgreift, kann selbstzerstörerisches Verhalten ebenfalls gezählt werden.
In diesem metaphorischen Sumpf hocken fünf Frauen, die spüren das mit ihnen etwas passiert. Der "Schimmer" sitzt nicht nur wie ein Tumor fest, sondern verändert eben wie ein Tumor die DNA sämtlichen biologischen Lebens innerhalb des "Schimmer". An dieser Stelle wird (mal wieder typisch Garland) angesetzt, er löscht das bisherige Dasein der Menschheit aus. Wir sehen Zellteilung, Angiogenese etc. Und daraus soll die Heilung der Erde mutieren. Getoppt wird das mit einer biblischen Allegorie, bei der Eva auf ihren Adam trifft.
Sag mal, hat Alex Garland mit Darren Aronofsky einen gesoffen und sich dabei diesen Blödsinn ausgedacht? Das war für mein Empfinden, alles etwas zu verkrampft auf dicke Hose gemacht. Ich kenne die Vorlage nicht. Aber ich kann mir nicht vorstellen, das da so ein kruder Dünnpfiff drin steht. Allein diese Nummer, wenn Jennifer Jason Leigh ihren Namen tanzt. So interessant der erzählerische Meta-Ansatz ist, so sperrig habe ich die Dramaturgie erlebt. Bei den Darstellern ist mir tatsächlich NUR Natalie Portman positiv aufgefallen. Spannend war es für mich nicht. Thrill kam also nicht auf. Technisch war es okay. Das Teil konnte mich leider nicht begeistern. Und wer auf endgültige Antworten wartet, dem bleibt nur die Hoffnung.
Ich hoffe, das Alex Garland bald wieder anständige Drehbücher im Sinne von 28 DAYS LATER oder DREDD abliefert. Das kann er wenigstens.
DAS GEHEIMNIS DER GELBEN NARZISSEN ist der sechste von insgesamt 32 Wallace-Verfilmungen der Rialto Film, zwischen den Jahren 1959 und 1972. Der Regisseur hinterließ keine eigene Handschrift. Vielmehr spiegelt die Federführung von Horst Wentlandt das Endprodukt wieder und zieht sich wie ein roter Faden durch seine Wallace-Verfilmungen. Die Vorlage wird auf einen simplen Whodunit runter gebrochen, dessen Täter zu Beginn nicht absehbar ist. Nach dem Motto "Der Gärtner wars" interessiert die Motivation nicht die Bohne. Gekoppelt wird dieser Plot mit reißerischer Musik, das man meinen könnte, die Macher der RTL Realities sind hier mit bleibenden Schäden aus der Vorstellung gegangen. Subtiles darf hier nicht erwartet werden.
Kommen wir zur Besetzung. Auch etwas typisches für diese Filme, das weibliche Beiwerk. Das meine ich im negativsten Sinne des Wortes. Abgesehen vom Sexismus, der der Enstehungszeit geschuldet ist, sind die weiblichen Hauptrollen in Wallace-Verfilmungen nichtssagend und austauschbar (hier dargestellt von Sabina Sesselmann). Für "Blacky" Fuchsberger ist es bereits die 4te Edgar-Wallace Adaption. Für Kinski der dritte. Und beide haben sie zusammen in DIE TOTEN AUGEN VON LONDON mitgewirkt, der vier Monate vor DAS GEHEIMNIS DER GELBEN NARZISSEN bereits im Westen anlief. Der Film wurde übrigens parallel auch in einer englischsprachigen Version produziert und hatte als einer der wenigen Wallace-Filme überhaupt, tatsächliche Außenaufnahmen von London.
Ausserdem ist in der Rolle des Inspektors der Deutsch-Brite Walter Gotell zu sehen. Zwei Jahre später übernimmt er die wiederkehrende Rolle des Sowjetgeneral Gogol (James Bond). Weiterhin tritt hier Albert Lieven als zwielichtiger Charakter Lyne auf. Nach einigen Wallace-Filmen folgte für Lieven die Durbridge Ära. Für den deutschen Zuschauer stieg damals die Popularität der beiden enorm. In der Kinosaison '61/'62 agierten sie auch zusammen im Oscar-prämierten Kassenschlager DIE KANONEN VON NAVARONE (mit David Niven und Gregory Peck).
Das Gesamtpaket wurde mit Christopher Lee als Charlie Chan Verschnitt ergänzt. Zuzüglich der späteren Dschungelqueen Van Bergen, die hier mit lasziven Auftritt beweist, das sie mal attraktiv war.
Als trashiges Who-is-who Ratespiel funktioniert der unter nerdigen Filmbekloppten (wie mir!) auf jeden Fall. Als Wallace-Verfilmung gehört er angeblich zu den besseren (kenne nicht alle). Als Krimi aus heutiger Sicht, so spannend wie Altglas. Nach einigem für und wider gibt es nach einer Schießerei wohlwollende sechs Leichen.
Eine Nacht. Ein Hotel. Sieben Beteiligte. Jeder birgt sein Geheimnis. Widrige Umstände bringen sie in einer regnerischen Nacht im Jahr 1970 zusammen.
Dadurch dass einer von ihnen erschossen wird, kommt der Handlungsverlauf ins Rollen. Spätestens ab diesem Punkt wird die Tarantino Verneigung, über das stylische Setting hinaus, durch die anachronistische Erzählung deutlich gemacht. Die Quentin Hommage wird gesteigert durch die Kapitelstruktur (siehe Pulp Fiction, Reservoir Dogs), die zu lang geratenen Dialoge (die nie die Qualität des Vorbildes erreichen), die Dynamik die sich aus einem Haufen Fremder entwickeln kann (siehe The Hateful 8), der gut gewählte Soundtrack oder die Besetzung. Wenn zum Beispiel Chris Hemsworth seine catooneske Gala gibt und mit seiner eigenen Manson Family auftritt.
Mastermind Drew Goddard (u.a. Autor von CLOVERFIELD und Showrunner von MARVEL'S DAREDEVIL) hat hier ein lang gehegtes, viel erwartetes Projekt geschrieben, produziert und inszeniert. Die titelgebenden schlechten Zeiten im El Royale sollten sich prophetisch an den Kinokassen auswirken. Doch für mich ist das Endresultat eine epigonale Tarantino Huldigung mit Anleihen bei Mystery und Neo Noir.
Weil ich den Trailer kannte, hab ich hier eh die US-amerikanische Version einer comic-haften Adaption erwartet, irgendwo zwischen Kaijū und Arcarde Game Verfilmung.
Auf mich wirkt RAMPAGE jedoch als wäre MIGHTY JOE YOUNG auf Zuckerentzug und würde SHARKNADO, während eines epileptischen Krampfanfalls, in den Arsch ficken. Entsprechend debil ist das gebotene Niveau. Aber wer sagt, das darf nicht unterhaltsam sein?!
Vorsicht sei bei RAMPAGE allerdings geboten, denn die Wölfe fliegen diese Saison tief in Chicago :)
Jaume Collet-Serra, einst bekannt geworden durch das Horror Genre, bietet mit seiner Geschichte vom Pendler zum vierten mal eine Zusammenarbeit zwischen ihm und Liam Neeson. Wer schon UNKNOWN IDENTITY, NON-STOP oder RUN ALL NIGHT mochte, der ist hier richtig. Allerdings muss sich Collet-Serra vorwerfen lassen, das einige frappierende Ähnlichkeiten zu den vorherigen Zusammenarbeiten besteht. Man muss sich allerdings auch auf die bekannten Muster von Collet-Serra einlassen, um dem Film kurzweilige Unterhaltung abzugewinnen.
Wie eigentlich sämtliche Filme des Spaniers, so ist auch THE COMMUTER ein im Kern rauer und dreckiger B-Film in der aufgehübschten Verpackung einer Hollywood Produktion. Mit viel Getöse, wenig Plausibilität, erwartbaren Twists und einigen Plotholes fährt Liam Neesons Zug durch ein vorhersehbares Spektakel.
Da ich aber Teilzeit Actionheld Neeson verdammt gerne sehe, kann ich über manch Kleinigkeiten hinweg schauen :)
Der Mittsechziger macht sich immer noch verdammt gut. Im Vergleich zu anderen Altersgenossen oder einigen, die zehn Jahre jünger sind, wirkt er immer noch frisch und glaubhaft.
Lars Kraume präsentiert sehr mainstreamiges Geschichtskino, das er routiniert inszenierte. Brav, plakativ, leicht konsumierbar. Im Mittelpunkt stehen die jungen Idealisten im zynischen Machtapparat der grauen Herren. Ihr ursprünglich harmloser Protest soll ihnen zum Verhängnis werden. In der Pressemitteilung zum Film heisst es u.a. "zutiefst bewegend", "herausragend" oder von der "Nachwuchsentdeckung Tom Gramenz" ist die Rede. Habe ich einen anderen Film gesehen?
DAS SCHWEIGENDE KLASSENZIMMER ist kein schlechter Film, aber nicht mehr als gehobener Durchschnitt. Unter dem Schlagwort Oktoberrevolution werden zu sehr die erwartbaren Zutaten des Dramas benutzt. Aber auch nicht überschwänglich, der Gaumen wird nicht gefordert. Es soll satt machen. Ausserdem ließ man sich vom US-amerikanischen Kino mehr beeinflussen als es manch einer eingestehen möchte. Die typischen Internatsfilme besitzen dieselben Motive. Es geht um Ehre, Disziplin und Gruppenzwang. Dazu die direkte Konfrontation zum persönlichen Familienumfeld. Das geht soweit, das Kraume sich zum Ende dazu hinreissen lässt und (bewusst oder nicht) an DEAD POETS SOCIETY erinnert. Hätte nur noch gefehlt das die Rolle von Florian Lukas größer ausfällt und er das sozialistische Pendant zu John Keating darstellen soll.
Abschließend bleibt positiv hervor zu heben: Ausstattung, Kostüme und das Spiel der älteren Darsteller sind glänzend.
Negativ: Das gilt nicht für die beiden Hauptdarsteller, die zu dem für Abiturienten beide zu alt wirken.
Ausserdem hätte man sich viel mehr der Politisierung der Gruppe widmen sollen. Es geht ja um die Zivilcourage einer Klasse, nicht um das Führungspotenzial von Einzelnen.
Nachtrag:
Egal was ihr vom Update haltet und wie sehr sich die einzelnen damit emotional auseinander setzen oder es nüchtern betrachten. Trotz aller unbequemen Veränderungen, aber auch positiven Entwicklungen, soll jeder für sich entscheiden, warum und weshalb er ein Moviepilot geworden ist. Es ist schade, wenn manche diesen Umstand als Grund für einen Abgang nehmen.
Ich möchte daran erinnern, das letztendlich die Gemeinschaft und der Austausch untereinander das ist, wofür es sich lohnt hier weiter aktiv zu bleiben. Und da schon vor Jahren, wir eine ähnliche Situation erlebt haben, möchte ich direkt an Doktor Gonzo verweisen. Ich glaube immer noch an die Community.
https://www.moviepilot.de/news/ich-glaube-an-die-community-115822
Statt auf eine Neuentwicklung der Figur setzt Roar Uthaug auf Altbackenes und zeichnet Croft lieber als fast vollständig fremdbestimmt. Dieser Ansatz ist leider enttäuschend. Vor allem zwei Themen werden in dem Reboot ständig wiederholt, die der Zuschauer bereits aus der ersten Adaption kennt. Einerseits ihre Sehnsucht nach dem Vater und andererseits eine ominöse Idee davon, was es bedeutet, eine Croft zu sein. Immer wieder unterbrechen langatmige Rückblenden die Handlung, um mir als Zuschauer in aller Deutlichkeit diese Themen nahe zu bringen,
Trotz starkem Cast wurden bekannte Namen wie Kristin Scott Thomas, Derek Jacobi oder Daniel Wu in ihren Rollen eher zweckmäßig besetzt. Einzig Nick Frost darf in seinen spärlichen Auftritten glänzen. Über allen ragt Alicia Vikander als Lara Croft, die überzeugend die gegenwärtige Tomb Raider Interpretation darstellt. Ich empfinde die Performance von Walton Goggins in der Rolle des Bösewicht als zu comichaft und Dominic West als Lord Croft als nicht glaubwürdig. Aber das gleicht Alicia Vikander toll aus, die übrigens viele Stunts selber gedreht hat. Als Actionheldin zeigt sie eine glaubwürdige physische Präsenz. Die Kampf- und Verfolgungsszenen sind rasant, einfallsreich und mit artistischer Ambition in Szene gesetzt.
Ich gebe zu, am meisten schwächelt der Film an seiner unterentwickelten Story. Ist die Handlung auf der Spukinsel erst einmal angekommen, wird das kleine Einmaleins des Abenteuerfilmes heruntergeleiert und wartet mit voraussagbaren Genre-Elementen auf. Aber ich hatte auch viel Spaß der neuen UND besseren Lara Croft bei ihrem ersten Auftritt zu zusehen.
“Chapter 2” und “Chapter 3” konnten mit dem Original nicht mithalten. Kann der vierte Ableger auch nicht. Doch von den bisherigen Sequels und Prequels gefällt mir “The Last Key” am besten. Und das obwohl auch hier die ewig gleiche Franchise-Formel abgespult wird. In einem Haus spukt es und dieser Spuk wird mit der Hilfe des Mediums Elise verscheucht. Wie “Chapter 3” so ist auch “The Last Key” ein Prequel zu “Insidious” (2010). Zum Schluss des Filmes erwacht Elise aus einem Traum mit einem rotgesichtigen Dämon, als Lorraine Lambert wegen ihrem Enkel Dalton anruft. Das andere Ende dieses Telefonats sehen wir in “Insidious” (2010), genau wie den Dämon.
Wie im vorigen Prequel, so widmet man sich auch hier der Parapsychologin Elise Rainier (Lin Shaye) und ihren Helfern Tucker (Angus Sampson) und Specs (Leigh Whannell). Dieses Mal lernt der Zuschauer einiges mehr über die Vergangenheit von ihr. Anders als in den vorangegangenen Filmen sind Elise und die Rolle des Ewigreich diesmal der eindeutige Fokus der Handlung und die Geschehnisse in ihrem früheren Elternhaus dienen dazu, die Geschichte des Mediums noch weiter auszuführen. Sie wurde bereits in ihrer Jugend von Dämonen heimgesucht und erlebte schreckliche Dinge. Die junge Elise öffnete eine verbotene rote Tür und erlaubte dem Dämon “Key Face” widerwillig, in die Welt der Menschen einzudringen. So kehrt sie zu ihrem Heimatort zurück, um die Fehler aus der Vergangenheit zu berichtigen. Atmosphäre und Spannung sind solide. Die Inszenierung ist raffiniert. Ein Franchise-Film, der nicht lange im Kopf bleiben wird. Aber als Horror-Snack appetitlich ist und schmeckt.
Fun-Fact: Obwohl das Budget geringer ist als der direkte Vorgänger, war “Insidious: The Last Key” an den Kinokassen der erfolgreichste Film des Franchise. Diesbezüglich wurde er vom Nachfolger noch getoppt. 2023 erschien der fünfte Film der Reihe. Der finanzielle Erfolg bestärkt die Macher weiter zu machen.
06 - ★★★★★★✩✩✩✩
Als Kind traf sich Christopher Robin in seinen Träumen und Fantasien im Hundertmorgenwald mit seinen Stofftieren Pu der Bär, Ferkel, Tigger, I-Ah und Co. Dort nahmen sie eine imaginäre Form an, in der sie laufen, sprechen, leben. So kennt man es aus den Kinderbüchern von A. A. Milne und den Trickfilmen von Walt Disney, der die Figur erstmals vor über 50 Jahre als Winnie the Pooh adaptierte.
Der Ansatz der Live-Action Version ist ein anderer und erinnert an Spielbergs HOOK. Der Hundertmorgenwald ist Realität. Der Eingang dorthin befindet sich direkt vor dem Elternhaus von Christopher Robin, in einem alten Baum. Das Team Pooh lebt dort immer noch. Christopher Robin ist inzwischen erwachsen, hat Frau und Kind, lebt in London und Pooh vermisst ihn. Gewisse Umstände lassen es dazu kommen, das der erwachsene Christopher eher widerwillig den eigenen Kinderphantasien begegnet.
Die Geschichte um den Bären von sehr geringem Verstand, ist eine neue. Die Charaktere sind altvertraute. Die Handlung ist sehr einfach gehalten. Die Bewohner des Hundertmorgenwald sind putzig animiert und besonders Pu der Bär ist knuddelig.
ABER, liebe Erwachsenen, es ist ein Kinderfilm. Empfohlen für kleine Filmliebhaber zwischen 6 und 12 Jahren. Die Inszenierung ist geradezu anstrengend betulich geraten. Was vor allem bei 100 Minuten Spieldauer ins Gewicht fallen. Leider will es der Film allen Zuschauern recht machen. Sowohl Spannung als auch Tiefgang bleiben dabei auf der Strecke. Der Film nimmt nie richtig Fahrt auf und bleibt oberflächlich. Visuell kann er jedoch beeindrucken.
MOLLY'S GAME ist eine Filmbiographie über eine aufstrebende Skiläuferin, die ihre Karriere unverhofft beenden muss und dann andere Talente für sich entdeckt. Sie entfernt sich aus dem Umfeld ihres Vaters (Kevin Costner) und verdient ihr Geld mit dem organisieren von illegalen Pokerrunden. Eingeführt in die Welt der Schönen und Reichen wird sie von jemandem, der im Film Spieler X genannt wird. In der Vorlage ist es Schauspieler Tobey Maguire, der bei Mollys Schilderungen wirklich beschissen wegkommt. Dank ihm lassen sich bei den Untergrund Spielen auch Kollegen blicken wie Ben Affleck und Leonardo DiCaprio. Die allerdings im Film namentlich ebenfalls keine Erwähnung finden. Diesbezüglich bleibt die Verfilmung genauso zurückhaltend wie Molly Bloom selbst, die vor Gericht und in der Buchvorlage alle anrüchigen Infos bezüglich ihrer Spieler für sich behielt.
Script-King Aaron Sorkin widmet sich nach STEVE JOBS, THE SOCIAL NETWORK und CHARLIE WILSON'S WAR erneut einem biographischen Stoff und führt diesmal erstmals Regie. Leider kann er sich nicht so recht entscheiden, wieviel Raum er der Sportwelt geben soll. Für die Darstellung des Pokermillieu besitzt er nicht das rechte Feingefühl. Bleiben noch die Sequenzen vor Gericht und die Zwiegespräche, die Molly mit sich selbst führt. Hier führt sie die mit dem für die Filmhandlung erfundenen Anwalt (Idris Elba).
So ist MOLLY'S GAME eine annehmbare Charakterstudie, die jedoch viel zu zäh geraten ist. Die Dialoge treiben die Handlung oftmals gar nicht voran und nehmen keinerlei Haltung zur zwiespältigen Titelfigur ein. Stattdessen nervt mich die überdeutliche Cleverness der Molly Bloom (Jessica Chastain) teilweise und das sie jeden Vogelschiss aus dem Off kommentieren muss, besitzt etwas überflüssiges.
Der Marshal meint, das MOLLY'S GAME für das was man von Aaron Sorkin erwarten darf, enttäuschen kann. Dafür schüttel ich 6 Asse aus dem Ärmel.
Dwayne Johnson wird hier in einem hirnverbrannten Action Quatsch präsentiert, der einem die Fußnägel hochrollen lässt.
Der Muskelberg spielt einen Ex FBI Agent mit Beinprothese und jetzigen Sicherheitsbeamten, der nun für das größte Hochhaus der Welt zuständig ist (im Film ist das fiktive “The Pearl” 3500m hoch). Das imposante Gebäude (welches aussieht wie ein meilenhoher, architektonischer Aal, der einen Tennisball verschluckt hat) wird von Terroristen unter Beschlag genommen und in Brand gesetzt. Nun muss unser Held seine Familie aus dem 96ten Stockwerk retten.
Johnsons Figur erinnert stark an den Big Daddy, den wir aus TAKEN kennen. Er ist jemand mit Vergangenheit und nicht perfekt. Im übrigen steht The Rock der Bart wahnsinnig gut, wie ich finde. Plot und Handlungsort fühlt sich an wie ein Crossover aus FLAMMENDES INFERNO und STIRB LANGSAM. Leider fehlt diesen Film sowohl die Spannung als auch die Selbstironie dieser Beispiele. Der Held hangelt sich von Action Element zu Action Element, was auch in Ordnung wäre wenn diese gut fotografiert und ansprechend inszeniert wären. Irgendwie fühlt sich das aber alles ähnlich larifari an wie SAN ANDREAS. Wobei selbst der nicht so künstlich wirkte wie “The Pearl” selbst. Ich habe noch nie einem brennenden Hochhaus im Film so derart angesehen, das Flammen und Haus gar nicht existieren. Das der Film vorwiegend im Dunkeln spielt, soll vermutlich bewusst kaschieren. Für ein $125 Millionen Budget ein Armutszeugnis!!!
Des Marshals Fazit: Hochglanz CGI Action, die mich nicht mitfiebern lässt. Hübsch anzusehen, ja. Das Wiedersehen mit Neve Campbell war schön. Aber sonst lebt der Film von Dwayne Johnsons Sympathiewerten.
Gepflegtes Mittelmaß. Statt SKYSCRAPER empfiehlt die Küche eine himmlische Crêpe.
Regisseur Stéphane Robelin arbeitet ein weiteres Mal mit Altstar Pierre Richard zusammen. Der 83 jährige spielt hier einen Witwer, der Krach mit seiner Enkelin hat. Während seine Tochter (und ihre Mutter) versucht den alten Rentner aufzumuntern, wird der Freund der Enkelin dafür engagiert um Opa das Internet nahe zu bringen. Opa weiss natürlich nicht um die Verhältnisse. Interessant wird es erst als der olle Mann seinen dritten Frühling entdeckt und auf die Welt des Online Dating aufmerksam wird.
Man versucht sich, auf recht altmodische Art, an einer Cyrano-Variante für das Best Ager Publikum. Vor allem die eingefangene Naivität ist gelungen, ebenso wie die charmante Sichtweise von Monsieur Pierre. Auch wenn die Ausgangslage nach ulkiger Possenreiterei schreit, ist EIN PROFIL FÜR ZWEI viel mehr eine Auseinandersetzung mit Trauer und Verlust. Ich empfand es aber auch als melancholische Hommage an den Zustand des Verliebtseins. Jedoch aus einer sehr gestrigen und vor allem männlichen Sicht erzählt. Wie man hier die Frauen darstellt (abgesehen davon, was sie innerhalb der Story erleben müssen), darf als fragwürdig aufgenommen werden.
Der Marshal stellt fest: Hier werden keine Geheimnisse offenbart oder dramaturgische Schätze gehoben. So nonchalant Pierre Richard sich gibt, so sehr müssen die weiblichen Figuren hier emotional leiden.
Der ehemalige NFL defensive end Howie Long hatte beschlossen, wie schon andere Profisportler vor und nach ihm, seine Popularität und seine Präsenz vor der Kamera auszunutzen. Nach einigen Nebenauftritten ist FIRESTORM seine erste und bis dato einzige Hauptrolle. ZU RECHT! Als Action-Actor besitzt der Typ null Charisma. Dolph Lundgren bietet da im Vergleich darstellerische Intensität nach Lee Strasberg. William Forsythe macht hier mal wieder den Vorzeige-Fiesling mit knurrig-knuffigen Gesichtsausdruck. Scott Glenn übernimmt nochmals die archaische Mentorenrolle und den Feuerwehrhelm aus BACKDRAFT :) Trotz des Feuerwehr Hintergrundes geht es mehr um die Action und die Flucht der Sträflinge.
Die Quintessenz daraus bedeutet, als stumpfer Action No-Brainer nach alter Schule funktioniert der B-Film gut. Ist jedoch, abgesehen vom ungewohnten Setting, unoriginelle Stangenware.
Benji ist ein kleiner, liebenswerter Mischlingshund, der unheimlich geschickt ist. Irgendwie ist er immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort, um andere dabei zu unterstützen ein Problem zu überwinden. Vor 45 Jahren verfilmte Joe Camp mit geringen Mitteln die Geschichte um Benji und die Chapman Kinder. Der Film wurde ein voller Erfolg und es gab einige Sequels und neue Abenteuer mit dem Hund. Unter anderem den sehenswerten "Ein Himmelhund von einem Schnüffler", in dem Detektiv Chevy Chase stirbt um als Benji wieder aufzuerstehen und seinen eigenen Mord aufzuklären.
Nun will Netflix den Benji Franchise rebooten und überlässt Joe Camps Sohn Brandon alles dafür nötige. Auftakt ist diese Neuverfilmung des Stoffes von 1974, der inhaltlich beinah identisch ist. Es ist nur zeitgemäß aufgearbeitet worden und hat natürlich einen neuen Hund. Und der ist soooo süüüüüüüß!!!!
Kindgerechte Familienunterhaltung aus dem Hause Netflix. Nicht originell oder innovativ. Aber der tierische Titelheld ist der putzigste den ich seit langem gesehen habe. Sweet.
Der von History Channel produzierte Zweiteiler zeigt in knapp drei Stunden das Leben von Erich Weiss, der unter dem Künstlernamen Houdini weltberühmt wurde. Hinter der filmischen Umsetzung stehen echte Veteranen. Das Drehbuch stammt von Nicholas Meyer (Writer von Star Trek IV und VI, Sommersby), die Regie führte der Deutsche Uli Edel (Der Baader Meinhof Komplex, Der kleine Vampir). Für die Kamera ist ebenfalls ein Deutscher verantwortlich, Karl Walter Lindenlaub (Prinz Kaspian von Narnia, Manhattan Love Story, Independence Day). In der Titelrolle Adrien Brody. Man sollte meinen, das die Zeichen gut stehen für drei Stunden gute Unterhaltung.
Handwerklich wohl einer der unrundesten US-amerikanischen TV-Filme der letzten Jahre, die ich gesehen habe. Während die Kamera wunderbar das Geschehen einfängt, versaut der Schnitt alles und arbeitet quasi gegen ein homogenes Seherlebnis. Zusätzlich wurde das Voiceover oft schlecht platziert.
Ein Plus gegenüber anderen Verfilmungen ist, das Houdinis Spionagetätigkeiten erwähnt werden, ebenso das er ein Gegner des Spiritismus war. Schade nur, das diese Elemente kaum ausgearbeitet werden. Stattdessen widmet man sich einer nicht belegbaren Komplexität von Houdinis Charakter. Inklusive Todessehnsucht, einen nicht überwundenen Ödipus-Konflikt und sozialer Inkompetenz.. Regisseur Edel war es weit wichtiger, das Spektakel auf der Bühne zu inszenieren als den biographischen und historischen Kontext. Dann lieber die '53er Verfilmung des Themas mit Tony Curtis. Trotz Kitsch und Überstilisierung ist die immer noch sehenswerter.
Ich erwartete etwas wie die TV-Reihe "Genius" (von National Geographic) in kürzerer Form, was diese Fernsehproduktion jedoch nicht erfüllen konnte. Optisch hatte ich nie das Gefühl, das sich die Handlung über dreißig Jahre erstreckte. Inhaltlich fehlgeleitet, erzählerisch nicht auf heutigen Standard und unterm Strich überzeugt nur der Score, die Inszenierung von Houdinis Magie und die Darstellung von Adrien Brody.
Was für ein herber Qualitätsabfall - Nachdem Season 4 und 5 das bisherige Highlight von OITNB darstellte, war ich neugierig auf Season 6.
Der Orts- und Figurenwechsel ist an sich eine gute Idee. Die niedrige Sicherheitsstufe von früher wird getauscht gegen harte Regeln und fiese Wärter. Eine Fehde zwischen den Blocks bildet den roten Faden.
Doch viele der neuen Charaktere sind für mich Abziehbilder aus schlechten Filmen/Serien. Das Hochsicherheitsgefängnis besitzt aus meiner Sicht etwas comic-haftes, denn etwas bedrohliches. Da konnte Litchfield eine ganz andere Atmosphäre schaffen.
Wie man es kennt, um die neuen Charaktere bauen sich die einzelnen Geschichten der Season, eingebettet in ein Gesamtszenario.
Persönliches Fazit: OITNB hat sein Verfallsdatum überschritten. Das Ende von Season 5 hätte man geringfügig umschreiben müssen um der Serie ein würdiges Ende zu geben. Season 6 ist qualitativ nicht nur ein Rückschritt, sondern die bislang enttäuschendste Season der Serie.
Plot: Sie (attraktiv, Mittzwanzigerin, Taschendiebin) wird von Ihm (pseudo-cool, doppelt so alt, gewiefter Trickbetrüger) in das Gauner-Handwerk eingeführt.
Nicht nur die erzählerische Willkür führt bei mir zum steigenden Desinteresse (vor allem in der 2ten Filmhälfte). Es handelt sich auch nicht um den angepriesenen Heist-Movie, denn der große Coup bleibt aus. Es werden lauter (mehr schlecht als recht inszenierte) Gaunereien aneinander gereiht. Zusätzlich beeinflusst der herbe Altersunterschied zwischen den beiden Hauptdarstellern für mich die Romanze so sehr, das sie zu keiner Zeit glaubhaft erscheint.
Der Marshal meint: Wer sich von dem Regie-Duo etwas erwartet, das ihren Vorgängern „Crazy Stupid Love“ oder „I Love You Phillip Morris“ entspricht, wird wohl enttäuscht werden.