RoosterCogburn - Kommentare
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Alle Kommentare von RoosterCogburn
Die Reaktion von Old Shatterhand, kurz bevor es zum tödlichen Schuss auf den Apachen Häuptling kommt, ist ein Paradebeispiel dafür wie die beiden sich ergänzen und was für blödsinnige Dialoge ihnen in den Mund gelegt worden ist. Shatterhand zu Winnetou als die Kavallerie zu Hilfe kommt: „Sie wissen nicht, das sie genau in die Gewehre der Banditen reiten.“ Darauf ruft Shatterhand:zur Kavallerie: „Achtung! Ihr reitet genau in die Gewehre der Banditen.“ Peng!
Dramaturgisch ist das die totale Wurst. Genau wie das abrupte Ende. Nicht einmal eine anständige Beisetzung bekommt der Häuptling der Mescalero Apachen.
Im Buch reitet Old Shatterhand durch die Prärie, er schleicht und späht, er prügelt und schießt und hält dabei stets seine christlichen Moralvorstellungen hoch. Karl May stellte den christlichen Glauben klar über den Naturglauben der amerikanischen Ureinwohner. Winnetou wird vor seinem Tod zum Christ. In der Verfilmung wird dies nur angedeutet durch die Begegnung mit der Kirche von Santa Fe und deren Glocken, die er auch hört als er stirbt. Ich vermute, die theologisch-philosophische Einfärbung der Vorlage wollte man umgehen. Deshalb dieses unrühmliche Ende.
Die Verfilmung hat sowieso nur die beiden Hauptfiguren und den Titel mit der Vorlage gemein. Sonst kaum etwas. Shatterhand und Winnetou jagen im Buch mit dem Westernhelden Sans-ear die Mörder von dessen Familie. In Harald Reinls Film reiten unsere Helden durch eine jugoslawische Prärie, die heute in Kroatien und Slowenien liegt. Gemeinsam mit Sam Hawkins wollen sie gegen eine Intrige vorgehen. Böse weiße Immobilienhaie wollen die Schickerias (oder so?!) und die Mescalero Apachen vertreiben, um deren Land an Siedler zu verschachern. Also setzt man idiotische Gauner darauf an, Unfrieden zu stiften. 🤪
Besonders in „Winnetou 3.Teil“ wird mir vor Augen geführt, wie sehr sich die Filmemacher um Glaubwürdigkeit und Authentizität gekümmert haben 😄😅
Damit meine ich nicht nur die »ausgefeilten Kostüme« der jugoslawischen Mescalero Apachen oder die einfallsreiche Sprache aller gezeigten Stämme. Es ist die Überzeugung der Beteiligten und die romantische Vorstellung von Abenteuer, die noch immer funktioniert. Hingegen die Umsetzung ist ziemlicher Nonsens und oftmals unfreiwillig komisch.
Zu Beginn werden Bisons auf Apachengebiet getötet. Allerdings fällt schon hier auf, das die Filmaufnahmen mit den Bisons sich vom Rest qualitativ unterscheiden. Also offensichtlich wurde Fremdmaterial reingeschnitten. Dasselbe fiel mir auch auf, bei den Außenaufnahmen von Santa Fe. Hier soll eine ungarische Stadt als Kulisse gedient haben. Ansonsten wird der Charme der Karl-May-Festspiele versprüht.
Besonders die Fantasiesprache der sogenannten Rothäute und die einmalige Kunst, sich glaubwürdig abknallen zu lassen, nimmt hier ungeahnte Dimensionen an. Der aus der Sioux-Sprache stammende Gruß How! (im Deutschen auch Hough!) wird zum Teil hou, zum Teil hug statt hau gesprochen. Winnetou, der “edle Wilde”, spricht akzentfrei. Andere Angehörige indigener Völker werden immer mit “Ausländer-Akzent” in Szene gesetzt. Die Winnetou-Filme sind bezogen auf ihre Ausdrucksweise und die Dialoge in viererlei Hinsicht interessant und unterhaltsam. Die Ausdrucksweise der Stammesmitglieder, die wiederkehrende Vermeidung der ‘Ich-’ und der ‘Du-Form’, das eindeutschen fremder Eigennamen.
Diese Spinnerei ist ganz großes Kino. Dankeschön! 😂🤣
Fazit des Bleichgesicht Rooster Cogburn:
Im Sinne von Lotto-Tschuna, Weggefährte von Weißer Büffel, der Sklave des Feuerwassers des weißen Mannes wurde, sage ich: Aba tschuna dekelo. Denn anders wäre so ein deutscher Nachkriegs-Blockbuster heute gar nicht erträglich.
Hoppla! Obwohl die jeweiligen Vorgänger
sich voneinander unterscheiden, ähneln sich die beiden Komödiensequels „Bad Moms 2“ und „Daddy’s Home 2“ verdächtig stark. Dort stehen die Mütter der Mütter vor der Tür und hier die Väter der Väter, um gemeinsam mit ihren Zöglingen die Weihnachtszeit zu verbringen.
Ohne einmal unter die Gürtellinie zu rutschen oder sich über seine Protagonisten lustig zu machen, kann mich die angenehm harmlose Comedy „Daddy’s Home 2“ überzeugen. Besonders die Besetzung punktet
Fazit: Die Fortsetzung funktioniert bei mir besser als der bescheidene Erstling.
https://www.moviepilot.de/liste/advent-advent-roostercogburn
Fred Rogers war im US-amerikanischen Fernsehen eine Institution. Der schlaksige Pastor mit dem Dutzendgesicht, der 1968 das amerikanische Kinderfernsehen neu erfand, arbeitete über drei Jahrzehnte mit einfachsten Mitteln: Pappmaché-Kulissenn, ein Klavier, Handpuppen und Erzählungen mit Moral. Die sehenswerte Dokumentation „Won’t You Be My Neighbor?“ (2018) wirft einen Blick auf das Schaffen und das Leben dieses Mannes.
„A Beautiful Day in the Neighborhood“ mit Tom Hanks basiert auf einem Artikel des Esquire Magazins und ist eher eine Verbeugung vor der Show als vor dem Mann. Mir vermittelt man ein Bild von Fred Rogers, das mir nicht gefällt.
Der Film fängt an wie die Kindersendung. Fred Rogers (Tom Hanks) spricht den Zuschauer direkt an. Er nimmt den Betrachter mit, erzählt, sIngt, führt vor, interagiert und lässt sich vor allem sichtlich dabei Zeit. Genau wie bei der Kindersendung pickt man sich ein Thema heraus und baut darum die Geschichte von Lloyd. Das dieser eigentlich Mr. Rogers interviewen soll, ist völlig nebensächlich. Anhand des wütenden Lloyd wird eine zutiefst moralisierende Predigt gehalten, bei der mir besonders Tom Hanks irgendwann nur noch auf den Sack geht Dieses Getue, dieses ewige Verständnis und Ich-bin-für-dich-da Gewichse geht mir so auf den Pimmel. Für Vorschulkinder in einer 30-minütigen Sendung ist der christlich verankerte Gedanke bestimmt nicht verkehrt. Aber als Erwachsener ist so ein Gesülze in Dauerschleife für mich schwer erträglich. Erst recht 1 ½ Stunden lang.
Auch endet der Film wie die Kindersendung. Mr. Rogers geht an den Schrank, zieht seine Strickjacke aus, hängt sie auf und schnappt sich seine Jacke, um sie wieder anzuziehen. Anschließend machte sich Rogers bereit, aus der Tür zu gehen. Vorher verabschiedet er sich vom Zuschauer. Im Prinzip ist der Film eine aufgeblasene Folge der TV Show. Denn über Fred Rogers erfährt der Zuschauer hier nichts.
Trivia: Vor seiner Schauspielkarriere war Michael Keaton unter den Namen Michael Douglas Crewmitglied in der Show von Mr. Rogers. https://abcnews.go.com/GMA/video/michael-keaton-opens-up-about-working-with-fred-rogers-26187686
Amazons neue Reality-Show wil auf einer deutschlandweiten Schnitzeljagd Berühmtheiten jagen. Alleine oder zu zweit lassen sich die prominenten Verstecker von den Suchern jagen ("Hunter" genannt). Statt mit Papierschnipseln oder Kreide ihren Weg zu markieren, hinterlassen die Verstecker Hinweise der digitalen Art. Sie heben Geld ab, telefonieren oder lassen sich von Kameras an öffentlichen Plätzen filmen. Die Sucher, deren Hauptquartier an den unwirklichen Realismus von »CSI« oder »Twentyfour« erinnert, haben natürlich vollen Zugriff auf diese Daten. Deutschlandweit.
Der Film „Catch Me!“ (USA 2018) besaß zumindest noch Gags, die zwar infantil waren, aber den geneigten Zuschauer bestimmt unterhielten. Diesmal will man mit einem Kinderspiel, sechs Folgen a 52 Minuten lang, den Amazon Abonnementen an den Bildschirm fesseln. Für mich ist die Plotidee zu unspannend und besitzt keinen Reiz um länger als eine Folge dran zu bleiben.
Teilnehmer:
• Dr. Wladimir Klitschko, Ex-Boxweltmeister
• Stefanie Giesinger, Model
• Vanessa Mai, Sängerin und ihr Ehemann Andreas Ferber
• Tom Beck, Darsteller
• Axel Stein, Darsteller
• Diademlori, TikTok-Influencerin
• Memira.X, TikTok-Influencerin
• Kida Khodr Ramadan, Schauspieler
• Summer Cem, Rapper
„Celebrity Hunted“ läuft seit dem 3. Dezember an drei Freitagen in Doppelfolgen bei Prime Video.
Plot:
Ein Arzt sucht nach Rache, indem er den Mann entführt, foltert und anschließend töten will, der seine kleine Tochter vergewaltigt und ermordet hat.
Ohne exzessive Dramatisierung wird die Geschichte wie im Roman präsentiert: kühl, präzise und unerträglich. Der frankokanadische Film bietet unerbittlichen Thrill und ganz persönlichen Horror. Allerdings fällt es der Adaption schwer, die Bestürzung und die Emotionen eines unruhigen Vaters zu vermitteln.
Fazit:
»Die 7 Tage der Vergeltung« ist die ungeschminkte Interpretation eines Mannes der rot sieht.
Filmschaffende und Filmfreunde gedenken zusammen mit den Zuschauer/innen an die Bänder, die die Welt bedeuteten. VHS-Kassetten revolutionierten in den 80ern den Filmkonsum. Der Dokumentarfilm ist Porträt als auch Hommage, der sein Publikum auf eine Reise der Erinnerungen mitnimmt. Man verlässt sich dabei ausschließlich auf die Erzählungen der Beteiligten. Ihre Geschichten werden nicht, wie sonst üblich, von Bildmaterial begleitet. Man sieht nur die Interview-Situation.
Mit dabei u.a.: Regisseur und Kameramann Thilo Gosejohann (Bruder von Moderator Simon Gosejohann); Mike Hunter, der in den 80er-Jahren zu den weltweit populärsten Porno-Produzenten zählte; Filmwissenschaftler Dr. Marcus Stiglegger; Timo Rose, der als Filmschaffender überwiegend im Independent-Film, im Bereich des Horror tätig ist; Filmkritiker Jörg Buttgereit (epd Film); die drei Köpfe des Podcasts SBS: Torsten Sträter, Hennes Bender und Gerry Streberg; sowie Filmfan Oliver Kalkofe.
Fazit: Für diejenigen, die diese Zeit mitgemacht haben, stellt sich ein Aha-Erlebnis ein und vllt ein wohliges Retro-Gefühl. Ich als Filmfreund konnte in den Storys einige Parallelen zu meinen eigenen Erlebnissen feststellen. Die Interessierten aus den Generationen danach, dürfen einigen Anekdoten von damals lauschen.
BTW, entgegen den derzeitigen Informationen auf @moviepilot steht der Film momentan als Stream bei Prime Video zur Verfügung.
Die neunjährige Nachwuchsreporterin Hilde bringt ihre eigene Zeitung heraus. In ihrem Heimatort, eine amerikanische US-Kleinstadt in Pennsylvania, berichtet sie vor allem über lokale Neuigkeiten. Bis sie als erstes auf einen Mord aus vergangenen Tagen hinweist. Ihre Arbeit führte dazu, dass durch ihre „Orange Street News“ man von diesem Verbrechen erfuhr.
https://www.welt.de/vermischtes/article154087894/Darf-eine-Neunjaehrige-ueber-Mord-und-Totschlag-berichten.html
Soweit das reale Vorbild, durch das sich die Serie „Home Before Dark“ inspirieren ließ. Die für Apple TV+ produzierte Streaming-Serie richtet sich an Zuschauer jeden Alters. In erster Linie fühlt sie sich wie eine Krimiserie für die ganze Familie an. Die kleine Hilde ist nicht nur als Detektivin tätig. Sie will ernst genommen werden. In ihrer besten Szenen verkörpert Brooklynn Prince als Hilde den Witz, die Frühreife und die Redlichkeit einer Lisa Simpson. Die erwachsenen Parts sind vor allem beschäftigt mit Vergangenheitsbewältigung, Erziehungsproblemen und dem Verhältnis zu ihren eigenen Eltern.
Wer die richtige Mischung aus Murder Mystery und Drama sucht, die seine Zuschauer/innen nicht vor große Problematiken stellt, ist bei dieser Produktion gut aufgehoben. Allerdings besteht für anspruchsvollere Gemüter die Gefahr, das sie sich schnell langweilen.
Mein Fazit: Wer für gemeinsames „Lagerfeuer-Fernsehen“ die richtige Streaming-Kost sucht, dürfte hier richtig liegen. Ich persönlich werde Staffel 2 nicht mitschauen. Nicht das die Serie schlecht ist, aber ich fühle mich nicht angesprochen und unterfordert. Ich schau mir ja auch freiwillig keine Bilderbücher an.
Vor rund dreißig Jahren gelang „The Muscles from Brussels“ mit Death Warrant (dt.: Mit stählerner Faust), Universal Soldier und Nowhere to Run (dt.: Ohne Ausweg) zu internationalen Ruhm. Der ehemalige Martial-Arts-Superstar ist in die Jahre gekommen und klopft sich nun in dieser französischen Spielfilm-Posse den Ernst des Lebens von den Schultern. Er versucht sein eigenes Image zu parodieren.
Der titelgebende letzte Söldner ist eine wahre Legende des Geheimdienstes. Seit Jahren untergetaucht, ist er nun zurück in Frankreich, weil die Immunität seines inzwischen erwachsenen Sohnes aufgehoben worden ist. Der weiss nichts von seiner Herkunft bzw welche Bedeutung sein Vater besitzt.
Es ist kein grundsätzlich schlechter Film und wenn man nicht unbedingt ein Meisterwerk erwartet, dann kann man dem Film einiges abgewinnen. Doch oft wurde ich an die misslungenen Belmondo-Produktionen der 80er erinnert (Das As der Asse, Die Glorreichen, Fröhliche Ostern). Die Hommage an Rambo und 007 (innerhalb der Handlung) ist weder originell, noch kommt es bei mir besonders witzig an. Von den Actionszenen bis zum finalen Turnaround ist „The Last Mercenary“ extrem vorhersehbar. Ich hätte mir gewünscht, das der Film als Komödie sich mehr getraut hätte. Mir war das zu seicht und zu gestrig.
Journalistin Elena (Hathaway) unterbricht 1984 ihre Berichterstattung über die US-Präsidentschaftswahl, damit sie sich um ihren senilen Vater (Dafoe) kümmern kann. Er hat ein umfangreiches Geschäft eingefädelt, zu dessen Abschluss er sich jetzt nicht mehr in der Lage sieht. Das Letzte, was er wollte war, das die Tochter für ihn nach Nicaragua fliege und die Sache regelt. Daraufhin stürzt sie sich ins Waffenschieber- und Dunkelmann-Milieu, übernimmt die Position ihres Vaters als Waffenhändlerin für Mittelamerika und erfährt von der Iran-Contra-Affäre.
Die Besetzung der Verfilmung glänzt mit Anne Hathaway, Ben Affleck, Rosie Perez und Willem Dafoe. Es geht um illegale Knarren, Verschwörungen, und das klingt eigentlich alles ganz gut. Die Farben wurden stark entsättigt. So wirkt die Szenerie nostalgisch und irgendwie verraucht. Apropos, zwei Stunden lang wird in der Romanverfilmung „The Last Thing He Wanted“ nach Strich und Faden geschmökt und gequalmt, dass es für jeden frischen Nichtraucher allein beim Zuschauen an der Selbstgeißelung grenzt.
🚬
BTW, die Vorlage erschien vor 20 Jahren auf deutsch unter dem Titel „Nach dem Sturm" ISBN 9783498013110
Aber warum jetzt diese Bewertung, nachdem das bislang ziemlich positiv klang?
Die anstrengende und manchmal wirre Erzählweise erfordert (zumindest bei mir) ein erhöhtes Maß an Aufmerksamkeit, um durch das große Ganze zu blicken. Zuweilen wirkte auf mich das Storykonstrukt des Filmes instabil und sehr überfrachtet. Um die zahlreichen Handlungsfäden und Schauplätze der Vorlage in Filmform zu bringen, springt der Film von Ort zu Ort und Figurenmotivationen ändern sich andauernd. Die Folge davon, das Ergebnis wirkt träge, unspannend und verdammt enttäuschend. Die Drehbuchautorin hatte beim adaptieren offenbar mit dem Roman zu kämpfen - und hat verloren.
= Fazit
Das Letzte was die Zuschauer wollten, ist so eine enttäuschende Romanverfilmung. 👎
Wusstet Ihr überhaupt das ich eine Reihenfolge festgelegt habe, in der ich meine mp-Freunde auffressen würde, sollte die Apokalypse eintreten?
🤪
Das gegenwärtige Paris in einer alternativen Welt. In einer Gesellschaft, in der Superhelden trivialisiert und perfekt integriert sind, verbreitet sich eine Droge unter den normalen Menschen, die auf mysteriöse Weise gewonnen wird. Diese Substanz ermöglicht es den „Normalos“ außergewöhnliche Fähigkeiten zu erlangen. Hier sind Superhelden in ihrem Alltag zu sehen als Basketballtrainer oder pensionierte Bürgerwehr-Kameraden oder wie sie ihren Therapeuten ihre Ängste anvertrauen. Diese humanisierende Seite gehört zweifellos zu den Stärken des Filmes.
„Comment je suis devenu super-héros“ adaptiert einen gleichnamigen französischen Roman. Der Kinostart der Produktion war bereits für letzten Oktober geplant. Aufgrund der Pandemie wurde der Start mehrmals von Warner Bros. verschoben und wird nun schließlich von Netflix vertrieben. Glücklichlicherweise ist der Film sich seiner Grenzen bewusst und versucht nicht mehr zu sein als er es ist. Um die Aufmerksamkeit des Zielpublikums nicht zu überfordern, ist die Geschichte der Adaption nicht sonderlich komplex, die Dialoge noch trivialer als man es von Marvel kennt und er wirkt nicht besonders clever. Außerdem erinnert er mich an „Project Power“ (ebenfalls auf Netflix erschienen). Trotz Sympathie für die Figuren, fällt es mir auf wie archetypisch und unterentwickelt die Charaktere sind. Auf der anderen Seite, neben der Grundidee gefällt mir der Erzählrythmus, die Kostüme und der Schnitt.
Fazit:
»Im Geiste kommt die Vorlage Alan Moores Comic Watchmen sehr nahe.« Wenn man von diesen Lobeshymnen weiß, könnte man von dieser Umsetzung enttäuscht werden. Aber für sich stehend ist der Film passabel und besitzt stellenweise gelungene Momente.
2016 erschütterte ein Missbrauchsskandal den Todesstern des us-amerikanischen Journalismus, den Nachrichtensender Fox News. Gegen CEO Roger Ailes wurden Vorwürfe wegen sexueller Belästigung erhoben. Ausgehend von der damaligen Moderatorin Gretchen Carlson und der Fox-Journalistin Megyn Kelly. Soweit die bekannten Fakten.
Der Film schildert, wie sich eine Reihe von Arbeitnehmerinnen beim Fox News gegen systematische sexualisierte Gewalt zur Wehr gesetzt hat. Während Nicole Kidman und Charlize Theron – auf eindrucksvolle Weise – reale Persönlichkeiten portraitieren, handelt es sich bei dem Charakter von Margot Robbie um eine zusammengesetzte Figur, die stellvertretend für die 20 Frauen steht, die von Ailes angegangen wurden. Gespielt wird der Fox News-Geschäftsführer von John Lithgow. Im Film ein schwerfälliger, alter Mann, von dem man ahnt, dass er es nicht mehr lange macht. Gesundheitlich arg angeschlagen und paranoid, haben seine Ausbrüche schon fast etwas Seniles. Auch seine Übergriffe wirken anfangs und das ist das Schlimme, wie eine alte Marotte über die man hinwegsehen möchte. Diese Übergriffe waren kein bloßer Unfall im System Fox News. Sexismus ist ein integraler Bestandteil bei Rechtspopulisten der zur Tagesordnung gehört.
Doch es mag schwerfallen, sich mit den Protagonistinnen zu identifizieren. Vor allem bei der eisigen Darstellung der Megyn Kelly, im vorgeschriebenen Miss-America-Look. Beispielsweise die diskriminierenden Äußerungen, die sie selbst in die öffentliche Debatte brachten ("Blackfacing"), streift der Film im Vorbeigehen. Dagegen wird sie bei einem Trump-Interview, während des Vorwahlkampfs, als Quasi-Anwältin der Frauenrechte ins Licht gerückt. Die unbequemen Seiten ihrer Figur werden bewusst herunter gespielt. Damit tut sich der Film keinen Gefallen.
Wie sich Rape Culture in der Arbeitswelt festgefressen hat, zeigt „Bombshell“ sehr gut auf. Keine Frage, der Film zieht politisch Stellung, verteilt Seitenhiebe ans „konservative Establishment“. Es ist ein Film über die Hartnäckigkeit frauenfeindlicher Verhaltensweisen. Aber inwiefern „Bombshell“ mit den einmontierten Archivaufnahmen, den Aussagen der Betroffenen und der Mischung aus Fakten und Fiktion für den Zuschauer einen Mehrwert bringen soll, erschließt sich mir nicht …
Der Marshal meint: Man bleibt zu sehr an der Oberfläche, analysiert kaum und bleibt seltsam unentschlossen. Bei dem Thema fatal. Die Darsteller gefallen hingegen gut. Doch wer die Zusammenhänge nicht kennt, wird diesem Film wenig abgewinnen können.
Der Chinese Cheng Li ist zu Besuch bei Verwandten in Thailand. Dort verschwindet sein Cousin und wurde, wie sich herausstellt, bei kriminellen Machenschaften von Drogendealern um die Ecke gebracht. Also schwingt der »Bruder aus der Heimat« (OT) seine Todesfaust und mischt den örtlichen Rauschgiftring ordentlich auf.
Nachdem Bruce Lee bereits als Kato auf sich aufmerksam machte (Green Hornet) und seine Rolle als Antiquitätenhändler Li Tsung auf positive Resonanz stoß (Longstreet), bekam er erstmals die Chance zu einer Hauptrolle in einem Kinofilm. Dieser sollte der Grundstein und gleichzeitig Vorlage für ein neues Subgenre sein, das nach dem Tod der Kampfkunst-Ikone entstand (Bruceploitation).
Weg von den klassischen Kung Fu Filmen der Shaw Brothers, die zur damaligen Zeit entstanden, wurde der Film zu Bruce Lees ersten großen Welterfolg. Der Erfolg ist einzig und allein Bruce Lee zuzuschreiben, der auf der Leinwand einen völlig neuen Kampfstil präsentiert. Hier wurde kein großes Kung Fu Posen ausgeführt, sondern direkte, blitzschnelle Schläge und Tritte verteilt. Für den damaligen Zuschauer, dessen Sehgewohnheiten mit neuen Choreographien überrascht wurden, war das neu. Unbestreitbar liefert Bruce Lee eine geile Show ab!
Mir fällt allerdings auf - mit meiner gegenwärtigen Filmerfahrung - das abgesehen von den Actionsequenzen, für mich der Film richtig kacke ist. Ein hauchdünner Plot mit schablonenhaften Figuren. Die synchronisierten Dialoge sind gruselig [im Original vermutlich nicht besser]. Mit der damaligen Darstellungsform und Schauspielkunst in Produktionen aus Hongkong kann ich schlecht umgehen. Besonders die in den, sowieso billig gedrehten Kung Fu Filmen, empfinde ich einfach nur lächerlich. Wenn es wenigstens iwie spannend oder lustig wäre. Nix. Einfach nur »Ruck-Zuck. Fresse dick.«
Des Marshals Fazit: Im Prinzip kann man bis zu den Prügelszenen vorspulen. Karate-Punk Bruce mit seinem actionreichen Gehampel ist cool. Filmisch betrachtet empfinde ich den Rest als kompletten Stuss.
Der filmische Beitrag eines Major Studio zum »It Gets Better Project«.
Die Teenager-Romanze konzentriert sich auf eine schwule Liebe und rückt das Gay sein nicht so sehr in den Mittelpunkt. Vielmehr geht es der Coming-of-Age Dramedy darum, wie man mit dem vermeintlichen Geheimnis lebt. Für Simon dreht sich die Welt um seine anonyme Liebe zu Blue, dem es ähnlich geht wie ihm selbst. Simon befasst sich mit Teenie Problemen wie Selbstfindung, Verliebtheit und der Schule als auch der sexuellen Orientierung und dem Outing. Jedoch sind Simon und seine Vorstadt-Welt zu keiner Zeit in Gefahr. Es gibt genug nicht-weiße und weiße Freunde, seine Welt wird bevölkert von anderen queeren Kids und seine Eltern sind liberal und verständnisvoll. Die Diversity-Quote wird hier reichlich bedient. Die Besetzung versucht derart jede soziale Schicht zu erreichen, das es mich an das Casting einer Gameshow erinnert. 😉 Tatsächliches Mobbing findet in dieser Zuckerwatte-Highschool nicht statt.
Unterm Strich ist „Love, Simon“ zwar nur mittelmäßiges Kitschkino mit weichgespülten Problemen und einem homosexuellen Teenager als Protagonist. Aber die lang erwartete Verfilmung des Bestsellers „Simon vs. The Homo Sapiens Agenda“ (in deutsch: „Nur drei Worte“) berührte mich durch ihre Dialoge, ihren bodenständig wirkenden Hauptdarsteller und die glaubwürdigen Konflikte der Figuren.
Meiner Ansicht nach, sehenswert. 👍
Die schrullige Außenseiterin Barbara ist ebenso klug wie kratzbürstig. Sie flüchtet ständig vor der Realität und vor Mobbing,
Barbara denkt gar nicht an Anpassung. Traurigerweise kann sie mit aufkeimender Freundschaft oder mit der ehrlichen Fürsorge nicht umgehen. Zu Beginn der Erzählung ahnt der Zuschauer noch nicht, worauf er sich einlässt und weshalb die Protagonistin in einer Fantasiewelt lebt.
+++ SPOILER AN +++
Barbara erleidet Konzentrationsstörungen, Stimmungsschwankungen und halluziniert (sie sieht und spricht mit Riesen). Durch eine akute Lebenskrise (ihre Mutter ist todkrank) stürzt die Protagonistin in eine Art Psychose.
+++ SPOILER AUS +++
Ein kultiges Comic Book mit einem ehrenwerten Anliegen. Leider floppte die Adaption immens und spielte nur ein 44tel seiner Kosten ein. Könnte daran liegen, das viele Zuschauer die Umsetzung missverstanden haben.
Ich empfand die Erzählweise als zu uninteressant. Weder die Dramaturgie, noch die Figurenzeichnung konnten mich erreichen.
1983 - Die Kohl-Ära hat gerade erst begonnen. Der US-Präsident ist ein ehemaliger Schauspieler. »Der Spiegel« galt noch als Enthüllungsblatt und deckte in dieser Dekade diverse deutsche Staats- und Wirtschaftsaffären auf.
Jogging nannte man noch Dauerlauf und Gymnastiktanz wurde von Aerobic abgelöst. Im Sportunterricht wurde man auf die Bundesjugendspiele vorbereitet. Frauenbewegung? Wäre ja blöd, wenn sie sich beim Sex nicht bewegen würde. Mobbing gab es nicht - war halt nur ein Spaß. Man glaubte was im Fernsehen ausgestrahlt wurde. Im Wohnzimmer stand der Massivholz-Wandschrank und „Selbstgebrannter“ war nichts außergewöhnliches. Strickpullover tragende Post-68er bezeichnete man als „Müslis“, die apodiktisch die Öko-Szene beherrschen und grundsätzlich wild durcheinander vögeln.
Mutti arbeitet halbtags als Handarbeitslehrerin und Vater ist mit seiner Arztpraxis der Hauptverdiener. Opa ist vermutlich ein Alt-Nazi und hat seiner Enkelin schon mit 8 das Autofahren beigebracht. Damit sie abhauen kann, falls der Russe einmarschiert. In diesem ausgezeichneten Szenario und absolut glaubhaften, weil authentischen Setting, entfaltet sich die coming-of-age story über Ursula. Eine 17-jährige, etwas ungelenke Landpomeranze, die sich in den neuen Lehrer verguckt. Der wiederum, ist ein Player (ein Wolf im Schafspelz) und nimmt jede seines Alters. Darunter auch ihre Mutter, die eine Auszeit braucht vom häuslichen Alltag.
Landkommune, Friedensbewegung, Aktivismus in der westdeutschen Provinz und Hunderttausende gingen im "Heißen Herbst" '83 gegen den NATO-Doppelbeschluss auf die Straße.
Jugend ist nicht generell unpolitisch. Weder früher, noch heute. Allerdings liegen die Motive von Ursula eher darin, den richtigen für »das erste Mal« zu finden. Trotz der Alternativbewegung eine konservative Zeit, bestimmt von Kleinbürgerlichkeit und Spießigkeit.
Der gut aufgebaute Kinofilm erzählt über das Politische im Privaten und über die Mechanismen, die uns einengen. Über ihre Sehnsüchte und Behauptungen hinaus, suchen die Figuren (Erwachsene und Heranwachsende) ihre persönliche Befreiung. Doch ihre menschliche Schwächen und Ängste haben sie geprägt.
Als Vorabinformation:
Regie: Sven Unterwaldt
Drehbuch: Otto Waalkes, Bernd Eilert und Sven Unterwaldt
Genau dieses Team verzapfte bereits beide „7 Zwerge“-Filme und „Otto’s Eleven“. Ganz nebenbei steht Sven Unterwaldt für deutsche Komödien wie „Siegfried“ oder „U-900“. Und das der 72-jährige Otto Waalkes seit zwanzig Jahren dieselben Kalauer vom Stapel lässt, ist auch kein Geheimnis. Hier sollte man sich im Vorfeld bewusst sein, was man serviert bekommt.
Afrodeutsche Fußballerinnen und Fußballer denken über ihre Vergangenheit nach und wie es sich anfühlte, für Deutschland zu spielen. Die ehemaligen Fußballprofis erzählen Torsten Körner für seinen dokumentarischen Essayfilm von ihren Erfahrungen. Körner kombiniert die Reflexionen der Spieler mit Zitaten und rassistischen Sequenzen aus der Populärkultur, ohne die Erzählungen mit einem Audio-Kommentar in Kontext zu setzen.
Die zum Teil erschütternden Geschichten können einen emotional wirklich umhauen. An die Vorfälle, die Gerald Asamoah in Rostock und Jena machen musste, konnte ich mich noch erinnern. Eine Schande wie sich die ostdeutschen Fußballfans verhalten haben (sic!). Rassismus ist aus dem deutschen Fußball nicht verschwunden. Er hat sich abgeschwächt, gewandelt - aber manchmal zeigt er sich in neuer Form. Wenn AfDler und andere Hetzer im Netz Stimmung gegen die Migranten in der Nationalelf machen: "Zur nächsten WM wieder mit einer echten Nationalmannschaft."
In den Erzählungen geht es um mehr als um Rassismus und Übergriffe auf Personen, die eine andere Hautfarbe haben. Neben Diskriminierung ist Ausgrenzung ein ebenso wichtiges Thema im Film. Und die Sehnsucht nach Akzeptanz in der Gesellschaft. Betroffen von Ausgrenzung sind in Deutschland diverse Gruppierungen (u.a. Nicht-Weiße, behinderte Menschen, LGBT-Personen, Obdachlose, Prostituierte, Juden, Muslime). Prinzipiell könnten Betroffene von jede dieser Gruppierungen ihr Leid kund tun und von der Intoleranz der großen Mehrheit sprechen.
#FCK NZS
„Two Kisses for Maddy: A Memoir of Loss and Love“ sind die Memoiren des Bloggers Matthew Logelin, die dem Drehbuch hier als Vorlage dienten. Entstanden ist ein formelhaftes Drama um einen alleinerziehenden Vater.
Egal ob die Vaterschaft auferzwungen (Plötzlich Papa, Big Daddy), selbst gewählt (Wenn der Vater mit dem Sohne), nicht eindeutig (Drei Männer und ein Baby) oder mehrfach vorhanden (Starbuck). Die Thematik wurde nicht nur oft verfilmt, sondern für mich, einige Male besser. Am meisten stört mich hier, das die Inszenierung es nicht vermag Emotionen aufzubauen. Das liegt gar nicht an Kevin Hart, der seinen Job recht ordentlich macht. Irgendwie werden mir die Probleme des alleinerziehenden Vaters nicht vermittelt. Eher seine Trauer. Als er dann eine potentielle neue Partnerin kennenlernt, wirkt es auf mich sehr Holter-die-Polter und gezwungen. Mir fehlt da die nötige Tiefe und ein Charakter Aufbau bezüglich der Tochter fand auch erst sehr spät statt.
Der Marshal meint: Als Drama hat FATHERHOOD versagt. Kevin Hart konnte mich überraschen. Unterm Strich hat der Film die Qualität eines ABC-Fernsehfilm.
"Shame of the Jungle" ist ein parodistischer Zeichentrickporno. Ein früher Vertreter seines Genres. Der Film war bei uns nie verboten. Jedoch war er aufgrund der dargestellten Sexualität und des frivolen Humors für die Jugend nicht freigegeben. 1976 hatte »Schande« bei uns seinen Kinostart. 1980 startete er nochmals in den westdeutschen Kinos, mit verändertem Titel und dem Verweis auf die Sprecher in der US-Synchrofassung. Namen wie John Belushi, Bill Murray und Johnny Weißmüller Jr. waren damals schon sehr werbewirksam.
Als Fan von Belushi und Murray war dies der ausschlaggebende Grund mir diesen Film in der US-Fassung anzusehen. Ich kannte den belgischen Animations-Fickfilm bislang nur in der dt. Synchro. Die Hauptrolle wird passenderweise vom Sohn des legendären Tarzan-Darsteller Johnny Weissmuller gesprochen. Belushi spricht diesen bierschluckenden Teppichflieger und Murray einen Reporter - also totale Randfiguren. Und Ex-Olympionikin Patti Bright darf Queen Bazonga zum besten geben.
Mein Fazit; Egal welche Fassung, das ist einfach nicht mein Humor. Und ich kann über Pimmelwitze lachen ....
Ohne zu wissen das es sich hierbei um die Adaption des ersten Teils eines (inzwischen) fünfteiligen Romanzyklus handelt, riecht allein der Trailer aus jerder Pore nach der Umsetzung eines Young Adult Romanes, der sich seine Ideen der jüngeren Popkultur entliehen hat.
Wenn der Trailer mir bereits X-Men Abklatsch vs. Coming-of-Age verspricht, habe ich kein Interesse.
Ähnlich wie „Chroniken der Unterwelt“, „Beautiful Creatures“ oder „Fallen", floppte diese Reihe bereits bei der Verfilmung des ersten Teils.
Die auf Netflix veröffentlichte britisch-neuseeländische Independent-Produktion, dramatisiert die Belagerung der iranischen Botschaft, die vom 30. April bis 5. Mai 1980 stattfand. Nachdem eine Gruppe von sechs bewaffneten Männern die iranische Botschaft am Prince's Gate stürmte, nahmen sie 26 Menschen als Geiseln. Sie forderten die Freilassung von Gefangenen in Chuzestan (Iran) und ihre eigene sichere Ausreise.
Die Handlung zeigt vor allem die Arbeit des Verhandlungsführers (dargestellt von Mark Strong), der in einer sechstägigen Pattsituation, zwischen bewaffneten iranischen Arabern und zum Gegenangriff bereite Einsatzkräfte des Special Air Service (SAS), gegen kleinere Zugeständnisse für die Freilassung von Geiseln alles tut. Im letzten Drittel (dem sechsten Tag) spitzt sich alles zu und führt zu „Operation Nimrod“.
John Dellow, der damals die Polizeioperation kommandierte, wird von Martin Shaw dargestellt. Hierzulande bekannt als Ray Doyle aus der Kult-Serie "Die Profis". Jamie Bell (Fantastic Four, Tim & Struppi, Billy Elliot) in einer ungewohnten Rolle als Führer des SAS-Teams.
Genau das richtige für Liebhaber von Filmen wie „Die Uhr läuft ab“. Nur nicht so emotional überladen wie bei „Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 123“, sondern sehr viel nüchterner erzählt. Die Überdramatasierung a la "18 Stunden bis zur Ewigkeit" wurde gestrichen. Allerdings fühlt sich das Geiseldrama an wie eine Produktion aus jener Zeit. Das verdankt es der Erzähltechnik, der Lichtsetzung, der Ausstattung und dem Setting. Eben der bravourösen Illusion vom London im Mai 1980.
"Napola" nutzt die klassischen Zutaten eines Coming-of-age movie. Es geht um das Reifen eines Heranwachsenden, den zweideutigen Verlust der Unschuld, die Entdeckung des anderen Geschlechts und andere bekannte Motive des Genres. Erkenntnis ist hier ein sukzessiver fortschreitender Prozess. Der gewählte formale Aufbau im Storytelling, der sich absichtlich schleichend bis zur Konfrontation zwischen den Freunden hinzieht.
Es ist auffällig, das man die Hälfte der Laufzeit verstreichen lässt, bis der Film eine Stellungnahme gegen den Nationalsozialismus einnimmt. Davor positioniert man sich aus der Erzählperspektive heraus nicht. Der Film zeigt lediglich, wie Indoktrination innerhalb der Eliteschulen angewendet wird. Leider wird sie weder thematisiert, noch deren Mechanismen hinterfragt. Einzig unser Protagonist fühlt sich ab einem bestimmten Zeitpunkt unwohl. Das NS Regime dient hier, eher als Rahmenhandlung. Theoretisch hätte man die Geschichte um die beiden Freunde, auch vor dem Hintergrund des italienischen Faschismus spielen lassen können. Die titelgebende Eliteschule ist hier nicht mehr als ein Schauplatz.
Devid Striesow spielt recht solide. Kann in seiner Rolle jedoch nicht glänzen. Tom Schilling und vor allem Max Riemelt, durften zu Beginn ihrer Laufbahn zeigen was in ihnen steckt. Regisseur Gansel gehörte vor zehn, fünfzehn Jahren zu den vielversprechenden und fähigen Regisseuren. Sein letzter guter Film war Die vierte Macht (2012). Danach zehrte der Mann nur noch von seinem Namen und lieferte nichts sehenswertes mehr ab. Einziges Highlight war sein Ausflug nach Hollywood, wo er Mechanic 2 inszenieren durfte. Heute zeigt er dem Publikum seinen eigenen Erfolgsfilm "Die Welle" neuinszeniert als Serie oder die schrecklichen Jim-Knopf-Realverfilmungen.
Die auf Netflix erschienene Dokumentation „Seaspiracy“ prangert die Zerstörung der Ozeane an und will damit auf die folgenschweren Auswirkungen des industriellen Fischfangs aufmerksam machen. Für die Produzent*innen liegt die Lösung des Problems darin, den weltweiten Fischkonsum komplett einzustellen.
Die ersten zwei Minuten stimmen aber bereits auf den Rest des Filmes ein. Protagonist Ali will die mafiösen Machenschaften hinter dem industriellen Fischfang aufdecken. Allerdings zeigt er nur den Realismus des Fischfang und wie Fischindustrie funktioniert. Ein bisschen lächerlich inszeniert ist die Nummer schon. Jeder der in der westlichen Welt, bei industriell hergestellten Konsumgut dieselbe Blauäugigkeit besitzt wie die Figur Ali an den Tag legt (gespielt vom Regisseur), sollte anfangen sich zu informieren. Vergesst dabei aber nicht, dass das Leder eurer Nike oder Adidas Sneakers vermutlich im Ganges gegerbt worden ist. Das bei ⅔ der weltweiten Haselnuss-Ernte Kinderarbeit angewendet wird, somit auch zur Herstellung der Kinder Schokolade. Oder damit wir uneingeschränkt Erdbeeren und Tomaten aus Spanien im Supermarkt zur Verfügung haben, leidet das Ökosystem in der Region Almeria und es kommt vor Ort zur Ausbeutung von afrikanischen Tagelöhnern, weil kein Spanier von der geringen Entlohnung leben kann. Ich will deutlich machen, das die Industrie ihre Probleme besitzt und nicht nur für Wurst und Burger ein Wesen leidet.
„Seaspiracy“ stellt die richtigen Fragen. Aber ich bin nicht damit einverstanden, wie einfach es sich der Film macht. Um zu verdeutlichen, wie dramatisch die Auswirkungen der Fischindustrie auf unsere Meere eigentlich sind, werden bewusst überspitzte und bereits widerlegte Statistiken herangezogen. Man fokussiert sich auf Überfischung, Zerstörung des Ökosystems in den Meeren sowie die Plastikverschmutzung durch die Fischerei. Dabei behauptet der Film, dass die Überfischung der alleinige Treiber des Artensterbens in den Meeren ist. Damit reduziert er die Komplexität des Ökosystems auf ein Fazit: Wer die Meere retten will, verzichtet auf Fisch. Die Rhetorik der Doku erinnert stark militante Umweltschutzfilme mit zugespitzten Aussagen und Bildern, die ein dystopisches Weltbild kreieren. Interviewt werden sehr viele Mitglieder der Sea Shepherd Conservation Society (SSCS): eine global tätige militante Organisation von Meeresaktivisten. Sie entstand in den 70er Jahren, als ihr Gründer Paul Watson Greenpeace verliess, weil sie ihm zu harmlos war. Die Begegnung der Filmemacher mit der Organisation ist nicht zufällig. Im Abspann wird SSCS ein spezieller Dank ausgesprochen. Durch die die Enthüllungsrhetorik des Films entsteht der Eindruck von Transparenz – sie impliziert einen tiefen Einblick in das Thema. Die Doku verschweigt, das die Überfischung zwar ein zentraler, jedoch nicht der einzige Faktor ist. Weitere wichtige Faktoren sind aber auch die Übersäuerung der Meere durch CO2, sowie Dünger, der ins Meer fliesst. Dieser führe zu Sauerstoffarmut in gewissen Regionen der Weltmeere. Darüber wird im Film kein Wort verloren. Die Klimaerwärmung wird als Stichwort genannt, jedoch im Film heruntergespielt.
Gegen Ende der Dokumentation erklärt der Journalist und Umweltschützer George Monbiot, dass es Grund zur Hoffnung gibt: „Maritime Ökosysteme erholen sich schnell - wenn man sie lässt…“. Dass eine solche Erholung möglich ist, hat eine Lebensader Europas - der Rhein - bereits vor einigen Jahren bewiesen. Selbst das sonst getrübte Wasser in den Kanälen von Venedig hat sich innerhalb der Quarantäne revitalisiert.
Mein Rat:
Hinterfrage dein Handeln und dein Konsum. Innerhalb deiner Möglichkeiten, lebe regional, bewusst und reduziere den Fleisch- und Fischkonsum. Das ist nachhaltig. Nachhaltigkeit ist nicht, blind einer unreflektierten, propagandistischen Doku auf diversen sozialen Netzwerken zuzustimmen.
Monster Apokalypse Survival Movie Vol. 1
Man nehme die Grundidee aus „Blast from the Past“, in denen der Protagonist Jahre nach der Apokalypse, wegen der Liebe zurück an die veränderte Erdoberfläche kommt. Dies wird hier kombiniert mit bekannten Stilmitteln, die man so ähnlich bereits aus Dystopien wie „Zombieland“ kennt: Der tollpatschige Held - ein junge Version von Arthur Dent - führt einen schriftlichen Wegbegleiter mit sich. Seine innerlichen Monologe aus dem Off dienen als Reflexion auf das Geschehen. Er trifft bei seiner Reise auf andere Überlebende (besonders die Figur von Michael Rooker ähnelt der von Woody Harrelson). Und letztlich stellt die äußere Gefahr eine mutierte Spezies dar, die die Menschen dahinraffen.
Für mich ist ein originell erzähltes Mash Up entstanden, mit Motiven der 50er Jahre Big-Bug-Movies, Referenzen auf die Literatur und das Post-New-Hollywood-Kino der 80er, gepaart mit einer Coming-of-Age Story. Dazu gibt es einfach verständliche Botschaften. Wie etwa, das Überleben auch immer bedeutet, das Gute im Schlechten zu erkennen, es zu liebkosen und zu knuddeln. Und dass in jeder Apokalypse sogar Momente unaussprechlicher Schönheit schlummern.
Der Marshal meint: Wer Dystopien erwartet wie Mad Max, Planet der Affen oder The Book of Eli, sollte hier lieber die Finger von lassen. Hier ist das Ziel, das Publikum von Stranger Things, Zombieland und Die Tribute von Panem abzuholen. Eher noch jüngere.
Gefallen hat mir der kindliche Spaß trotzdem 😀