RoosterCogburn - Kommentare
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Alle Kommentare von RoosterCogburn
Wer schon immer wissen wollte "Was treiben eigentlich die Stars von früher jetzt?", der kann sich diese Sitcom geben in der Alt-Stars und Ex-Stars recycelt werden.
Da wäre Danny Masterson, den meisten bestens bekannt als Hyde aus That '70s Show. Der damalige Kelso-Darsteller spielt hier seinen Bruder. Ihr wisst schon, der lange Lückenfüller aus "Two and another Man". In einer Nebenrolle taucht Bret Harrison (Keine Gnade für Dad) auf, der wiederum den neuen Freund von Kutcher's Ex spielt. Diese dürfte vielen "24" Zuschauern als Kim Bauer bekannt sein.
Wie für eine Sitcom üblich, kommt das Lachen aus der Dose, das Setting ist sehr reduziert und diese hier ist (namensgebend) die Ranch. Wobei natürlich das Hausinnere und maximal die Veranda gemeint ist. Natürlich gibt es auch 'ne Bar ... sry, Saloon - egal, gesoffen wird immer. Ihr kennt den formalen Aufbau der klassischen Sitcom.
Nur wenn ich eine neue auf den Markt werfe, dann sollte sie wenigstens komisch sein. Das hier ist übelstes Possenspiel, langweilig, ohne interessante Figuren (sofern man das von einer Sitcom verlangen kann), sexistisch, trieft voller Klischees und ist dabei nicht einmal halb so witzig wie 'The Cosby Show', die schon vor 30 Jahren klischeebeladen war.
Die Punkte sind Sam Elliott geschuldet, der für ein paar Schmunzelmomente gesorgt hat. Alle Folgen habe ich mir trotzdem nicht gegeben (war zu schlecht).
Ich habe natürlich eine Serien-Adaption der berühmten Filmvorlage erwartet. In gewisser Weise bekommt der Zuschauer das auch. Der Grundplot ist derselbe. Als Zuschauer befinde ich mich wieder in einer US-Kleinstadt, aus Woodsboro ist Lakewood geworden. Wieder geht es um eine Gruppe Schüler. Wie in der Vorlage wurden alle Beteiligten mindestens fünf Jahre zu alt besetzt, so dass ich ihnen ihr Highschoolalter nicht abnehme. Die wichtigsten Protagonisten wurden (selbstverständlich) ganz archetypisch gezeichnet. Da ist Emma, deren Mutter mit einer urbanen Legende in Verbindung steht. Weiterhin die Außenseiterin Audrey, der Nerd Noah, der Sportler Will uns sein Kumpel Jake, die Schulbitch (weiss nicht mehr wie die hieß) und die Klatschkolumnistin, die sowohl Protagonisten als auch Zuschauer auf dem laufenden hält. Alles durchaus akzeptabel - soweit, so gut. Das die Macher scheinbar ganz nach Schema F vorgehen und das Handbuch "How to make a Slasher" benutzen, ist etwas zu wenig. Hier wird nach Fahrplan gemordet. Ohne Überraschungen. Jede Folge funktioniert gleich. Bis eine Folge den wirren Einbildungen und der Paranoia der Hauptperson gewidmet wird, dann eine Folge den falschen Fährten und schließlich eine Folge dem Finale. Und wer nicht ganz auf den Kopf gefallen ist, sollte bei Folge 5 spätestens 6 darauf kommen, wer sich hinter der Maske verbirgt. Die Tätersuche gestaltet sich hier um einiges leichter als in Wes Cravens Kinofilm aus den 90ern, der noch Überraschungen zu bieten hatte.
Und, was viel schlimmer ist, die Serieist lange nicht so unterhaltsam. Weil sie komplett Ironiefrei ist. Der einzige, der gelegentlich für Schmunzler sorgt, ist der serienvernarrte Nerd. Aber die Staffel war kein Totalausfall. Es gab spannende Momente. Und die "Scream"-Momente im Zeitalter 2.0 funktionieren auch. Aber letztendlich hat mich das ganze enttäuscht.
Der dritte Holmes Roman „Der Hund der Baskervilles“ gehört wohl zu den meist adaptierten Abenteuern des Meisterdetektivs. Diese Verfilmung von '39 ist der Beginn einer Sherlock Holmes Filmreihe, die 14 Fälle umfasst und Basil Rathbone als ikonischen Darsteller der Romanfigur manifestierte.
Abgesehen vom Ermittlerduo, welches voll und ganz überzeugt, sind die übrigen Darsteller austauschbare Protagonisten. Dennoch, für die damalige Zeit wurden die begrenzten Mittel mehr als effektiv eingesetzt. Deshalb funktioniert der „Whodunit“-Krimi vor allem wegen seiner stimmigen Atmosphäre. Im Gegensatz zu vielen anderen Verfilmungen, spielt diese im späten 19. Jahrhundert. Also zu der Zeit, wo die Romanfigur ursprünglich angelegt wurde. Allerdings nimmt sich der Film einige Zeit um mir als Zuschauer die beiden Hauptfiguren nahe zu bringen. Diese Vorgehensweise sorgt für einige unnötige Längen. Da der Film eh nur 80 Minuten dauert, hätte man lieber der Familie Baskerville mehr Tiefe geben sollen. Auf der anderen Seite ist der Film über ein ¾ Jahrhundert alt und wurde kurz vorm 2ten Weltkrieg gedreht. Da muss man bezüglich des Inszenierungsstils einige Abstriche machen.
Der Marshal ist von den schön fotografierten Moorlandschaften beeindruckt und findet den in schwarz-weiß aufgenommenen Nebel schauriger als in jedem Edgar-Wallace Film. Für das Gesamtpaket bekommt Conan Doyle's Detektiv-Duo 7 von 10 Spürnasen.
Nach einer fünfminütigen Titelsequenz, in der mir die Schrift heroisch eingeblendet wird, beginnt die Geschichte des Flüchtlingskindes Kal-El. Obwohl sein Vater den Untergang seiner Heimat voraus sah, wurde dieser verpönt. Die Kryptonier waren der Meinung „Wir schaffen das!“. Jor-El und seine Frau hofften auf eine bessere Zukunft für ihr Kind und sendeten den lütten Kal-El in eine weit entfernte Welt. In die unsere. Aufgezogen von dem einheimischen Farmerspaar Kent, wird er zu einer ganz speziellen Fachkraft zur Beseitigung von bösen Buben ;)
Eine unterhaltsame, wenn auch ziemlich anspruchslose Mischung aus Sci-Fi, Romantik und Komödie. Geschickt wird hier Humor und Ernsthaftigkeit gemischt. Daraus entstand ein liebenswerte, nostalgische Hommage an eine amerikanische, popkulturelle Ikone. Christopher Reeve als Mann aus Stahl ist perfekt besetzt in dem Oscar-gekrönten Spektakel.
MEIN VORSCHLAG: "Ekel" Alfred Tetzlaff (Ein Herz und eine Seele)
alle anderen guten Vorschläge sind bereits in der Liste oder den Kommis
Wie die meisten Anwaltsserien im Fernsehen, funktioniert auch „The Good Wife“ mittels der vertikalen Erzählweise. Für eine TV-Serie ist das nur fair. Schließlich soll ich als Zuschauer die Möglichkeit haben, beim nächsten Mal einsteigen zu können, falls ich einmal eine Folge verpasse. Wie man das persönlich wertet, steht auf einem anderen Blatt. Die einzelnen Folgen leben von klaren Mustern, Regeln und Riten, die sich permanent wiederholen. Obwohl ich eigentlich Serien mit horizontaler Dramaturgie favorisiere, wage ich mich mal wieder eine formal eher herkömmliche. Und gute Anwaltsserien sind rar gesät. „The Good Wife“ überrascht mich positiv und ist für eine Networkserie sehr ansprechend umgesetzt. Das klingt vielleicht abschätzig, aber Networkserien sind nun mal i.d.R. nicht immer etwas, bei dem ich lange dabei bleibe. Sondern eher Serien, die von den US-Kabelsendern stammen (wie z.B. AMC, Showtime, HBO). Allerdings, aufgrund der formalen Umsetzung, sind die Folgen für „zwischendurch“ gedacht. Ich kann mir hier von nicht etliche Folgen hintereinander weg ansehen. – Der rote Faden dieser Staffel, Alicia Florrick steigt nach Jahre als Haus- und Ehefrau, wieder ins Berufsleben ein. Sie hatte einst Jura studiert und will als Anwältin arbeiten. Zu Beginn fängt sie bei der Kanzlei Lockhart & Gardner an. Über die gesamte Staffel ist es in der Schwebe, ob sie oder ihr Mitbewerber Cary letztendlich von der Kanzlei übernommen wird. Das entscheidet sich erst in der vorletzten Folge. Für die Rahmenhandlung dient der Skandal um Alicias Mann, dem ehemaligen Staatsanwalt. Hierfür diente übrigens der tatsächliche Sexskandal des Gouverneurs von New York als Inspiration, der 2008 wegen Inanspruchnahme von Edelnutten vom Amt zurück trat.
Mir fällt allerdings bei den diversen Fällen auf, das Fälle in Art, Zuständigkeit und Spannung, schon sehr springen. Es geht von Betrug, Ehebruch bis Mord. Selbst innerhalb der Serie meint ein Anwalt zu einem der Seniorpartner, das sich die Kanzlei nicht spezialisiere. Dieser Punkt springt mir ins Auge und wirkt ein wenig unrund. Doch die Serie muss sich in einigen Punkten noch finden. Aber die Figureneinführung geht recht schnell über die Bühne. Diese Staffel lebt von den Fällen und davon wie Alicia mit der für sie neuen Situation umgeht. Und sie lebt von der Titelfigur.
Mein Fazit: Ich mag's und bleib dabei. Das richtige Schmankerl für zwischendurch.
Erfreulich entromantisiert beginnt das Szenario. Es macht auch eine Weile Freude, den schmodderigen Ekelaugenblicken und plötzlichen Schockmomenten zu zusehen. Allerdings braucht die Staffel zu lange um ihren roten Faden zu finden, welcher sich dann auch als ziemlich banal entpuppt. Effektiv ist die übernatürliche Dramaserie auch nicht so erwachsen, wie sie scheint. Von Anfang an ist die Serie eigentlich nur Budenzauber, aber ein paar der ersten Folgen besitzen wenigstens halbwegs Unterhaltungswert – wenn man etwas für trashigen Pulp über hat. Ab der 5. Folge verflüchtigt sich dies aber immer mehr. Bis am Ende der Staffel davon gar nicht mehr zu finden ist.
Mein Fazit: Enttäuschender Humbug irgendwo zwischen „Charmed“ und „Drag me to Hell“, den ich nicht ernst nehmen kann. Der sich aber viel zu ernst nimmt.
Irgendwo hab ich gelesen, Don Draper ist „der Alpharüde einer Gang von Genusssüchtigen, deren Existenz sich in Rauchen, Trinken und Herumhuren erschöpft.“ Man kann es kaum treffender beschreiben. In seiner Welt aus Scheinbarkeiten geht es um Posing, erfundene Identitäten und das 'sich neu erfinden', ohne dabei seine eigene Linie zu verlieren. Er ist ein Verkäufer und im Marketing wunderbar aufgehoben. Und trotz eines seelischen Falls und intensiver Läuterungsphase, fällt er in alte Muster zurück.
Bewundernswert ist, das die Drama-Serie konstant einen so hohen Level bei behält. Aber was macht die Serie für mich aus? Inzwischen ist das schwer alles aufzuzählen. Neben der detailverliebten, exquisiten Inszenierung und der hinreißenden Ausstattung, sind es vor allem die Figuren. Sie wirken elegant, intelligent, charmant, eloquent, manche sympathisch oder eben nicht (was von der Charakterzeichnung der Figur abhängig ist – wie beim aalglatten Vorzeige-Spacken, dem Juniorpartner Campbell), sie zeigen Schwächen und besitzen die notwendige Glaubwürdigkeit. „Mad Men“ zeigt die Rollen- und Gesellschaftsklischees „von damals“ in ihrer Bandbreite und Ambivalenz. Man bleibt trotz der zeitlichen Entfernung nah an der Gegenwart. Zum Beispiel sind unverheiratete Frauen voll von Widersprüchen. Finanziell unabhängig und ambitioniert, wohnen sie in der Stadt und gehen auf Parties. Trotz allem suchen sie die ganze Zeit nach ihrem Traummann.
Oberfläche, Design und Sicherheit – all das wird ausgestellt und zugleich demontiert. „Mad Men“ ist dramaturgisch auf dem Höhepunkt.
Neben den allseits bekannten TV-Highlights „The Walking Dead“, „Breaking Bad“ und der mehrfach ausgezeichneten Fernsehserie „Mad Men“, hat AMC auch „Hell on Wheels“ zu bieten. Die vorherige Staffel war schon vielversprechend und baute viel in ihrer Erzählstruktur auf. Als Zuschauer musste ich ein wenig Geduld mitbringen und der Serie eine Chance geben. Es hat sich gelohnt. Die Westernserie bedient sich der horizontalen Dramaturgie und ihr roter Faden ist die Rache der Hauptfigur, gebettet in den Erlebnissen der „fahrenden“ Stadt 'Hell on Wheels'.
Cullen Bohannon hat die Stadt verlassen und sich ein paar umher ziehenden Südstaatensoldaten angeschlossen. Ein Vorfall, als er zu Beginn der Serie jemanden in einer Kirche erschoss, holt ihn wieder ein. Der Bruder des Toten taucht auf. In einem anderen Western hab ich mal gehört „Es gibt immer einen Sohn oder einen Bruder.“ Völlig klischeefrei ist die Serie nicht. Der Schwede, der Ende der letzten Staffel aus der Stadt gejagt wurde, taucht auch wieder auf. Er entwickelt sich zu einer richtig ekligen, aber auch schrägen Figur. So etwas brauch eine Serie. 'Hell on Wheels' passiert inzwischen das Indianergebiet und der Schwede stachelt die Indianer auf um sie für seine Belange zu nutzen. Und zwischen Cullen und Lily Bell bahnt sich auch etwas an. Gefühle gab es auch im harten Westen. Auch wenn diese Dinge hier eine stark untergeordnete Rolle spielen.
Die 2te Staffel beginnt etwas behäbig. Gefällt mir aber letztendlich besser als die erste. Jedenfalls wird den Figuren Möglichkeit zur dramaturgischen Tiefe gegeben, als auch den Handlungsbogen innerhalb der Staffel mehrmals anzuspannen. Die Entwicklung sieht sehr gut aus und das Zusehen macht Spaß.
Ein Künstlerpaar, ein reicher Lebemann und dessen 18 jährige Tochter bilden die Grundkonstellation dieser kammerspielartigen Thrillers. Jean-Paul (Alain Delon) und Marianne (Romy Schneider) verbringen in einem Landhaus bei Saint-Tropez ihren Sommerurlaub. Ein alter Freund (Maurice Ronet) taucht in Begleitung seiner Tochter (Jane Birkin) auf. Nach einigen Auseinandersetzungen ertränkt Jean-Paul seinen Freund im Swimmingpool, während der Abwesenheit der Damen und vertuscht den Mord als Badeunfall. Aus den folgenden Ermittlungen und dem Verhalten des bedrängten Paares zueinander, bezieht die Geschichte ihre Spannung. Der Schwerpunkt dabei liegt auf der psychologischen Ausrichtung und Wirkung der Gespräche. Vor allem durch das schauspielen der Darsteller wird die Story zu einer Erzählung. Die Kühlheit Romy Schneiders und diese Kaltschnäuzigkeit von Delon ist etwas, das allein schon sehenswert ist.
Scheinbar nebenbei wirken die damaligen Superstars in einer grandiosen Optik, die viel Spielraum für laszive Darstellungen bietet. Das Problem das ich mit dem Film habe, das mehrmals die Suspense auf der Strecke bleibt. Trotz des Potenzial suhlt man sich lieber in der angesprochenen unterschwelligen Erotik. Mehrere Male werden Chancen zum Thrill vertan, obwohl der Aufbau spürbar ist. Und das liegt offenbar am Drehbuch.
Mein Fazit: Trotz gewisser Defizite ein sehenswertes Psychogramm mit kultigen Hauptdarstellern, die selten so viel Haut zeigen wie hier.
#cinémafrançais
Ich war neugierig auf den Film, der als bis dato „Südkoreas größter Kinoerfolg“ gilt. Ich gebe zu, auf Grund des geringen Budgets (umgerechnet $ 10 Mill US-Dollar) bekommt man schon was geboten. Zu einem beachtlichen Monster werden Kamera und Schnitt effektiv eingesetzt. Sind aber nichts besonderes. Auch besitzt „The Host“ ein angemessenes Erzähltempo. Vor zwanzig Jahren hätte ich dem Film mehr Bewertungspunkte gegeben. Heute erinnert er mich an einen Monsterfilm der beginnenden 90er, obwohl er 15 Jahre später gedreht wurde.
Abgesehen von dieser mutierten Mischung aus Nacktmull und Tintenfisch, kann man von einem recht konventionellen und gewöhnlichen Film sprechen. Mit der unangebrachten Komik (gewollt oder nicht) konnte ich nicht viel anfangen. Und für den satirischen Unterton bin ich nicht das richtige Publikum. Diese politische Note war wohl mehr für die Südkoreaner gedacht. Ich kann sie schlecht nachvollziehen. Auch diese Glorifizierung der Familie ging mir ziemlich auf den Pimmel.
Mein Fazit: Unstimmiges Monsterkino mit verwirrenden Stimmungswechsel.
#eastasiancinema
Frank Martin hat sich durch seine Verlässlichkeit und Diskretion in der Unterwelt einen Namen als Lieferant gemacht. Er stellt keine Fragen und hält sich an seine eigenen Regeln.
- Steht die Vereinbarung, dann bleibt es dabei.
- Keine Namen.
- Öffne niemals das Paket.
Dafür lässt er sich seine exklusiven Dienste auch fürstlich bezahlen. Doch bei seinem neuen Auftrag verstößt er gegen seine Regeln. Als er die Reifen wechseln muss stellt er fest, das sein Paket etwas lebendiges beinhaltet und öffnet es.
Produzent und Drehbuchautor Luc Besson, der auch bei den Folgefilmen diese Funktionen inne hatte, ersann eine recht schlicht gestrickte Handlung. Die Machart von „The Transporter“ besitzt Gemeinsamkeiten mit den ersten Filmen von Besson. Auch hier wird Stil über Substanz gestellt. Die Optik und das visuelle Spektakel ist viel wichtiger als die Story. „The Transporter“ konzentriert sich auf Stunts, Autojagden und Fights, welche gut choreographiert wurden. Darüber hinaus bietet der französische Actionmovie schön fotografierte Außenaufnahmen entlang der Côte d’Azur und wenn Frank Martin in seinem 7er BMW u.a. in Nizza, Marseille, Saint-Tropez, Cannes und Paris Vollgas gibt, steigt der Adrenalinpegel. Für den damaligen Mittdreißiger Jason Statham, der mir vorher durch die Filme „Bube, Dame, König, grAS“ und „Snatch“ auffiel, war „The Transporter“ der endgültige Durchbruch. Seinen Status als Actionstar des neuen Jahrtausends etablierte er u.a. mit zwei „Transporter“-Fortsetzungen, „Crank“ 1+2 und der „Expendables“-Trilogie.
Der Fazit des Marshals: Rasantes Actionkino mit einem lässigen Jason Statham, der selten so cool ist wie in dieser Rolle.
#cinémafrançais
Wer meint, das US-Publikum verhält sich gegenüber ausländischen Filmen ignorant, weil sie lieber eigene Stars in ihrer eigenen Sprache sehen und Hollywood dem ganzen damit die Krone aufsetzt, indem sie regelmäßig ausländische Kino- und Fernsehprodukte für den eigenen Markt reproduzieren, dem sei gesagt „Die anderen machen es auch!“. Ich will niemanden verteidigen, nur auf den Fakt hinweisen das nicht nur in Hollywood ein Remake nach dem anderen produziert wird. Manchmal kommt ja was anständiges dabei raus. In diesem Fall ist es nicht so.
Hier handelt es sich um die chinesische Neuverfilmung von Nancy Meyers „Was Frauen wollen“. Den Part von Mel Gibson übernimmt Hongkongs Superstar Andy Lau (Fulltime Killer, Infernal Affairs). Beinah die komplette Story ist wie beim bekannten Original. Vor allem die Charakterzüge der Figuren sind dem chinesischen Markt angepasst worden. Die berufstätige Frau ist nicht ganz so selbstständig und erfüllt noch wesentlich mehr Klischees. Unser Held ist ein auffallend penetranter Chauvinist und ziemlich arrogant. Im Gegensatz zum Original bleibt dies auch so. Zumindest für meine westlichen Augen. Ich gebe zu, das er sich innerhalb der Handlung von DEM Chauvi-Riesenarsch zu einem vorurteilsbehafteten kleinen Arsch weiter entwickelt. Allerdings scheinen die Chinesen auch nicht viel von Gleichberechtigung im Allgemeinen zu halten. Und sexuelle Ausbeutung seiner Angestellten gehört eh zum guten Ton. Der Film will auffallend westlich wirken und letztendlich macht er es nie. Ganz abgesehen davon, ist der Humor so gar nicht meins. Kann aber auch an der Übersetzung bzw Synchro liegen.
Mein Fazit: Eine Neuverfilmung, die sich niemand geben muss, der das Original bereits kennt.
-> netzfundstückderwoche https://youtu.be/hJVlGEoEy1g
#eastasiancinema
5.Mose 35 „Die Rache ist mein; ich will vergelten. [...] denn die Zeit ihres Unglücks ist nahe, und (das) was über sie kommen soll [...]“
Der taubstumme Ryu will seiner Schwester eine Nierentransplantation ermöglichen. Da er selbst nicht als Spender in frage kommt, lässt er sich mit zwielichtigen Organhändlern ein, die ihn über den Tisch ziehen. Seine Freundin kommt auf die Idee, mittels einer Entführung an das nötige Kleingeld für die Operation ran zu kommen. Seine Schwester ist damit nicht einverstanden und tötet sich selbst. Ryu macht nun die Organhändler für alles verantwortlich. Während er seine Schwester am Fluss beisetzt, kommt ein bereits entführtes Mädchen tragisch ums Leben. Deren Vater wiederum will sich an den Kidnappern rächen.
Das intelligenteste was Filmemacher Chan-wook Park mit „Sympathy for Mr. Vengeance“ gelingt ist, das es kein Gut oder Böse gibt. Die Erzählung bezieht keine Stellung. Das wird dem Zuschauer überlassen. Im Gegensatz zu den vielen Vertretern des Genres, will man hier weder moralisieren, noch die niederen Instinkte beim Zuschauer wecken. Im wesentlichen sind die Figuren Opfer der Umstände und ihres persönlichen Handelns. Hier soll der Zuschauer über die Geschehnisse nachdenken und sich mit ihnen auseinander setzen. Dabei bleibt Chan-wook Park immer auf Abstand. Wie nüchtern und distanziert die Inszenierung ist, wird mir bei den Gewalt- und Sexszenen nochmal bewusst gemacht. Ehe die Dramaturgie ins Rollen kommt, wird sich Zeit genommen. Teilweise für scheinbar unwichtige Dinge. Vor allem im ersten Drittel des Filmes ist dies der Fall und wirkt teilweise zäh. Andererseits halte ich die Figureneinführung für ebenso wichtig, wie das verinnerlichen der filmischen Stilmittel. Einiges ist gewöhnungsbedürftig. Zum Beispiel dient die natürliche Geräuschkulisse als „Soundtrack“. Und um die bereits erwähnte Distanz zwischen Zuschauer und Protagonisten auch visuell zu untermauern, greift Chan-wook Park zu einem effektvollem Kniff. Die Perspektive zwischen Kamera und Darsteller wird mit einem Gegensatnd unterbrochen (z.B. Wand, Tisch usw).
Es ist kein Film für zwischendurch und verlangt Aufmerksamkeit. Während der Film recht kühl gehalten ist, lässt mich die finstere Atmosphäre und die Verlorenheit der Charaktere ein wenig verstörend zurück. Trotz der Grundthematik 'Rache', ist das Gesehene für mich ein intensives, sehenswertes Drama.
Jeremia 8:12 „(wenn) sie solche Greuel treiben; wie wollen sie ungeschändet sein und wollen sich nicht schämen. Darum müssen sie fallen auf einen Haufen; und wenn ich sie heimsuchen werde, sollen sie stürzen“
#eastasiancinema
Vorweg an Autor RockyBalbea: Schöner Text und eine tolle Huldigung an eine Ikone des US-Fernsehens. Auch wenn ich persönlich empfinde, das der Beitrag etwas mühselig zu lesen ist. Was den vielen eingebundenen Verlinkungen geschuldet ist, die Platz rauben und somit wird es zum siebenseitigen Artikel. Unnötig optisch aufgepusht, aber inhaltlich top.
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William Shatner. Meine herzlichsten Glückwünsche zum Geburtstag.
Für mich war er mehr als Cpt. Kirk. In vielen Serien war er zu Gast. Er war bei "Petrocelli" Tatverdächtiger und wurde vom Titelhelden verteidigt. In "Kung Fu" spielte er einen irischen Seemann. In einer legendären "Twilight Zone" Folge sah er tausende Meilen über den Wolken eine Gestalt auf den Tragflächen. Inspektor "Columbo" überführte ihn, als er in einer Fernsehserie einen Inspektor spielte. Außerdem sorgte er zusammen mit Heather Locklear als "T.J. Hooker" in den Straßen von L.A. für Sicherheit. Und nachdem er in David E. Kellys Serie "The Practice" erfolgreich einige Folgen neben James Spader spielte, wurden die beiden in "Boston Legal" zum Dream-Team.
Happy Birthday. Ich schau mir jetzt ein paar Folgen BL an :)
Ein illegales Autorennen von einer Küste zur anderen quer durch die Vereinigten Staaten. Wer zweiter wird, verliert. Hier gewinnt nur der Sieger den Pott. Die Bremse sollte möglichst ignoriert werden. Gleiches gilt für Verkehrsschilder, die Highway-Patrol und ungeliebte Mitteilnehmer.
Für wen sich diese ersten Sätze wie eine gute Voraussetzung für ein temporeiches Rennspektakel liest, dem warne ich vor das er hier kein „Need for Speed“ der Achtziger bekommt. Eher eine Mischung aus „Police Academy“ und „Ein ausgekochtes Schlitzohr“. Ähnlich klamaukig ist hier der Humor und im Minutentakt geht irgendwas kaputt.
Was für einige diesen Film interessant machen dürfte ist das außergewöhnliche Star-Aufgebot. Unter anderem lassen sich Farrah Fawcett und sexy Adrienne Barbeau blicken (John Carpenters damalige Ehefrau), das halbe „Rat-Pack“ (Sammy Davis jr., Dean Martin) und Jackie Chan in seinem ersten Hollywoodauftritt. Dazu blödeln Burt Reynolds, der hier seinem damaligen Image fröhnt, und Dom DeLuise. Letzterer ist ein wenig schizophren. In den unberechenbarsten Augenblicken wird er zum Superheld und nennt sich „Cpt. Chaos“. Diese zwei nehmen übrigens in einem frisierten Ambulanzwagen am Rennen teil. Dabei soll es sich um denselben Wagen handeln mit dem Regisseur (und Stuntlegende) Hal Needham selbst am letzten „Cannonball Run“, das je veranstaltet wurde, teilnahm. Letztendlich schießt unter den Teilnehmern den Vogel ein Mann namens Seymour Goldfarb, jr ab (gespielt von Roger Moore). Dieser schwerreiche Tunichtgut hält sich doch tatsächlich für Roger Moore und nimmt in einem Aston Martin am Rennen teil. Dieser Umstand sorgt für allerlei Verwicklungen und Bond-Verwechslungen. Und Peter Fonda reisst das Rennen auf dem Hinterrad seiner Maschine ab. Pausenlos nur auf dem Hinterrad!
Vor 35 Jahren war „Auf dem Highway ist die Hölle los“ mit mehr als 4,8 Mio Besucher der meistbesuchteste Film im Kino. Zum Vergleich, in „Jäger des verlorenen Schatzes“ gingen 1981 etwa halb soviel deutsche Kinobesucher (die Zahlen beziehen sich auf Westdeutschland). Ich gebe zu, der Humor wirkt heute oftmals altbacken und albern. Und Stars vergangener Tage in einer Ensemble-Klamotte zu bewundern ist in diesem Falle mehr was für Film-Geeks. Aber mich konnte der muntere 80er Spaß nochmal kurzweilig unterhalten.
Bei Titel und Cast liegt zwar die Vermutung nahe, doch Rassendiskriminierung nimmt bei „The Color Purple“ eher eine untergeordnete Rolle ein. In erster Linie erzählt er die Geschichte um Miss Celie (Whoopi Goldberg) eine unterdrückte Frau, die irgendwann ihre Demütigungen leid ist und sich von ihrem gewalttätigen Ehemann befreit.
Die Handlung bietet eine erzählenswerte Geschichte auf die man sich einlassen muss. Über einen Zeitraum von 30 Jahren, gepackt in 2 ½ Stunden, wird dem Zuschauer der lange Leidensweg einer schwarzen Frau nahe gebracht. Spielberg konzentriert sich dabei auf das was er kann - große Gefühle. Allerdings hätte man auch so einiges straffen können. Denn der Handlungsstrang um die geschundene Sofia (Oprah Winfrey), die die hysterische Frau des Bürgermeisters das Autofahren lehrt, wirkt effektiv total überflüssig. Meiner Ansicht nach, wäre es dramaturgisch besser gewesen, es bei dem Erlebnis das Sofias Knastaufenthalt auslöst, zu belassen. Der Rest hätte von Miss Celie aus dem Off erklärt werden können. Da waren noch so einige Szenen, die zu keiner tieferen Charakterzeichnung führen und die ich als überflüssig empfunden hatte. Weil sie dramaturgisch nur für Nebenfiguren wichtig waren, nicht für die Hauptfigur. So etwas sorgt nur für zusätzlich Spieldauer. Vor dreißig Jahren mag man über solche Dinge hinweg geschaut haben. Auf der anderen Seite bietet der Steven Spielberg in seinem Film ein tolles Setting, sehenswerte Kostüme und wirklich gute Filmmusik (komponiert von Quincy Jones). Neben einer beeindruckenden Whoopi Goldberg hat mir vor allem Magaret Avary als Shug und Danny Glover als Albert sehr gut gefallen.
Der Marshal sagt: Eine Lebensgeschichte wird zum sehenswertem Plädoyer für die Emanzipation der Frau.
Der Film erhielt bei den Oscars 1986 elf Nominierungen, ging jedoch in allen Kategorien leer aus. Damals war "Out of Africa" der große Abräumer.
http://www.moviepilot.de/liste/oscar-nominations-and-winners-roostercogburn
Vor 25 Jahren habe ich diese Fortsetzung erst ignoriert. Nur weil mein „Äktschn-Oarnie“ nicht mit an Bord war. Später habe ich ihn mir dann in der Videothek ausgeliehen und daheim auf VHS geschaut. Wer mit dem Begriff nichts anfangen kann, das ist kein Film. Zumindest meine ich ihn nicht. Das ist ein Videosystem. In einer weit entfernten … äh, Zeitepoche gab es schwarze schwere Blöcke. Etwa viermal so groß wie eine Zigarettenschachtel. Prinzipiell funktionierten die wie eine Tonbandkassette … kacke Scheißvergleich. Jedenfalls unhandlich. Naja, bevor es das digitale Zeitalter gab war alles rund um Medien irgendwie anders.
Und genau in dieser Aufbruchstimmung ist diese Fortsetzung entstanden. Drei Jahre nach dem Original produziert spielt sie zehn Jahre nach den Ereignissen des ersten Teils. Damals also in der nahen Zukunft. In Hinblick darauf, wie der Film dem Zuschauer das soziologische Gefüge der Großstadt und das Verbrechensbild in L.A. näher bringt, im Nachhinein sehr interessant. Laut diesem Zukunftsbild soll das L.A. von 1997 auf den Straßen sehr viel martialischer sein. Offene, blutige Kriege zwischen der Polizei und den Straßengangs. Beide mehr als schwer bewaffnet. Erst schießen, dann fragen. Wie einst im Wilden Westen. Lieutenant Harrigan muss sich nicht nur mit dem Neuzugang seiner Truppe herum schlagen. Er und sein Team versuchen gegen die Drogenbosse vorzugehen. Doch im Großstadt-Dschungel sind sie seit kurzem nicht mehr alleine. „Es ist ein neuer Spieler in der Stadt.“
Aus dem Original hat es nur Predator-Darsteller Kevin Peter Hall geschafft. Aus einleuchtenden Gründen. Mit seinen 2m20 nimmt er im Kostüm eine enorme Präsenz ein. Das Skript stammt erneut von Jim und John Thomas, die bereits den Vorgänger schrieben. Danny Glover, der gerade die ersten beiden „Lethal Weapon“ hinter sich hatte, mimt den erfahrenen Polizisten mit einer Impulsivität, dass es eine Freude ist. In schwüler, erdrückender Kulisse geht ein weiterer Predator wieder auf die Jagd. Was mir auffällt, das sich die Autoren auf abgeschlossene Räume konzentrieren, um den Predator in Aktion treten zu lassen. So wird in den richtigen Momenten die angemessene Atmosphäre geschaffen. Ein Highlight ist die beinah klaustrophobische U-Bahn Sequenz. An dieser Stelle auch ein Lob an Stan Winston, der die Predator-Maske um zusätzliche Details erweitert hat, so dass sie noch „echter“ wirkt.
Mein Fazit: Damals von vielen zu Unrecht verschmäht. Aber die Fortsetzung ist ein mehr als würdiges Sequel. Wirklich gelungen!
Hübsch ist auch die Reminiszenz an Alien im Finale.
Lars Becker lädt zur fünften „Nachtschicht“ ein. Die Stammbesetzung um HK Erich Erichsen (Armin Rohde), Kommissarin Mimi Hu (Minh-Khai Phan-Thi) und Polizist Teddy Schrader (Ken Duken) ist ein wenig verändert worden. Denn Erichsens bisherige Partnerin HK Paula Bloom (Katharina Böhm) wird durch HK Lisa Brenner (Barbara Auer) ersetzt.
Diesmal steht eine Kindesmisshandlung im Mittelpunkt der Handlung. Mit mehreren Geschichten wird mir geschickt gezeigt, wie das Geschehen von dem Zusammenwirken anderer Dinge abhängt. Die perfekte Hamburger Großstadtkulisse, die dunkel, lebhaft und bedrohlich von der Kamera eingefangen wurde, die düstere Stimmung und das überzeugende Drehbuch macht all das zu einem sehenswerten Krimierlebnis.
„Die (Stamm-)Figuren handeln nicht immer politisch korrekt, als Zuschauer bringt man ihnen aber dennoch Sympathie entgegen“, äusserte Barbara Auer. Ich gebe ihr recht!
Fall 24 des Ermittlerduos Thiel und Boerne. Dieser Tatort ist voller Versatzstücke, die zur Drehbuchstandardausrüstung für Unterhaltungskrimis gehören. Mafiöse Verstrickungen, Triaden im Besonderen, dazu geheimnisvolle Bücher und belastende USB-Sticks. „Was denn noch? FBI, CDU, GEZ?“ (Thiel). Gewürzt wird dies mit unterschwelliger Erotik und genussvoll geschnittenen Gebalze. Eine junge Frau, die von Thiel bisweilen Miau genannt wird. Aber chinesische Namen falsch auszusprechen ist auf die Dauer auch nur halbwitzig. Gekrönt wird alles mit kruden Verschwörungstheorien.
Mein Fazit: Bisweilen komisch in typisch Münsteraner Art, auch wenn mir die üblichen bissigen Seitenhiebe zwischen Boerne und Thiel gefehlt haben. Letztendlich empfinde ich diesen Tatort aber irgendwie überladen um ihn als wirklich gut zu bewerten. Man wollte zu viel.
In Staffel 1 folgen den Schmunzelaugenblicken sogar richtig spannende Momente. Das enthält einem die erste Folge vor, die ganz im Sinne einer präsentierenden Einleitung lieber noch einmal die Fronten deutlich macht und die Figuren einführt. Dr. Max Munzl (Christian Ulmen) ist ein etwas schusseliger Vertreter seines Berufsstandes („Die Ordnung und ich sind nicht die besten Freunde.“ Munzl, zu seiner Freundin als er sie in seine Wohnung mit nimmt). Munzl wird als Polizeipsychologe zur SoKo für Organisierte Kriminalität abkommandiert. Dort betreut er das Team unter dem cholerischen Horst Hendricks (Ulrich Gebauer), der sich ständig über Munzl aufregt („Soll ich jetzt meinen Namen tanzen? Ich habe kein persönliches Problem, außer diesem sprechenden Pullunder da!“ Hendricks über Munzl). Dann wäre da der etwas unterbelichtete Eddie Stachowiak (Hinnerk Schönemann). Die maskuline, aber auch sensible Kerstin Winter (Anneke Kim Sarnau, damals war übrigens Hinnerk Schönemann ihr Lebensgefährte). Und Victor Kellinghoff, der dem Alkoholgenuss fröhnt und manchmal ein Ticken ausfällig wird („Mein Opa ist im Prinzip auch ganz okay, aber der hilft uns auch nicht weiter bei der Arbeit.“ Viktor zu Kerstins Aussage, der Psycho sei doch eigentlich im Prinzip ganz okay).
Star-Autor Ralf Husmann, der spätestens seit „Stromberg“ ein Begriff sein dürfte, ist mit „Dr.Psycho“eine beeindruckende Krimikomödie gelungen. Gekrönt wird das Ganze mit hervorragenden Schauspieler, die nicht besser hätten besetzt werden können. Leider haben nicht ein mal eine halbe Million Zuschauer in der werberelevanten Zielgruppe, diese Serie verfolgt. Deshalb blieb die Serie nur zwei Staffeln am Leben. Jedoch ist sie höchst unterhaltsam und besitzt Witz, viel Charme und Niveau. Für mich gehört die kurzlebige Serie zu den empfehlenswerten Produktionen des letzten deutschen Fernsehjahrzehnts.
Billy Wilder verlegt zwar die Handlung in die ausgehenden 20er, doch entspricht der Gegenwartsbezug der Produktionszeit. Voller unmöglicher Situationen und Slapstick-Einlagen geht es hierbei auch um den Zynismus der Boulevardpresse und besitzt somit noch immer aktuellen Bezug.
Basierend auf dem gleichnamigen Theaterstück hat Billy Wilder mit „The Front Page“ eine turbulente Mediensatire verfilmt. Und wer die anderen Adaptionen kennt (Sein Mädchen für besondere Fälle-1940, Eine Frau steht ihren Mann-1988), den wird hier eines auffallen: aus Hildegard „Hildy“ Johnson ist Hildebrand „Hildy“ Johnson geworden und hat somit das Geschlecht gewechselt. Diese Rolle übernimmt hier Jack Lemmon. Im Gegensatz zur Vorlage wurde aus dem Katz- und Mausspiel zwischen den ehemaligen Ehepartnern, ein andauernder Schlagabtausch zwischen Matthau und Lemmon, die hier Herausgeber und Reporter spielen. „The Front Page“ ist ein Kabinettstück des Paares Lemmon/Matthau. In der Beziehung der beiden spiegelt Wilder auf seine eigene komödiantische Art die Schwierigkeit objektiver Berichterstattung wider.
Der Marshal ist von Billy Wilders Adaption ausgezeichnet amüsiert und das verrückte Paar Jack Lemmon/Walter Matthau ist immer sehenswert.
Es geht um drei Freunde im Tel Aviv Ende der Fünfziger Jahre. Den zurückhaltenden Benny, der dicke Johnny und den Mädchenschwarm Momo. Benny verliebt sich, doch sein Schwarm steht auf Momo. Nachdem Momo sie geschwängert hat, streiten sich die beiden Freunde. Benny kümmert sich darauf hin um das schwangere Mädchen und hat scheinbar ihr Herz erobert. Umringt wird die Handlung von ersten pubertären Erfahrungen, meist recht flachen Teenie-Witzen und einer grandiosen Auswahl der 50s Music. Wie in den US-Vorbildern zeigt man hier Heranwachsende, die am Strand und in der Sonne liegen, scharf auf nackte Haut sind und Flausen im Kopf haben.
Dafür das es sich um einen israelischen Film handelt, der Ende der 70iger produziert worden ist, war „Eis am Stiel“ recht freizügig geraten und offensichtlich an westliche Produktionen orientiert. Der Film zog sieben Fortsetzungen, ein Spin-off und ein Remake nach sich.
Mein Fazit: Das Richtige für Nostalgiker und Liebhaber von extrem leichter Kost.
Die Neuverfilmung von Goddard's „À bout de souffle“ wird bei McBride von Kunst zur eigenwilligen Kunststoff-Ästhetik. Während Belmondo den Polizisten mehr aus Versehen erschoss, knallt Gere ihn mit Vorsatz über den Haufen. Aus der amerikanischen Studentin in Paris ist eine französische Architektur-Studentin in L.A. geworden. Richard Gere mit wallenden Lockenkopf gibt sich betont durchgeknallt, zeigt sich nackig unter der Dusche und ist merkbar eitel. Jeder subtiler Sexappeal geht durch offensive Nacktheit verloren. Das mag man gut finden oder nicht. Valerie Kaprisky sieht in ihrer Rolle einfach nur gut aus und nicht mehr.
Während Setting und Tempo mich mehr an die Inszenierungen der ausgehenden 70er Jahre erinnern, fühlen sich Kostüme, Kamera und Musik wie die beginnenden 80er an.
Der Marshal sagt: Für mich ist „Breahtless“ nicht mehr als eine stylische Schmonzette der 80er, die so frech versucht einen Klassiker zu adaptieren, das mir der Atem stockt.
Nach einem Unwetter geht der fusselige Mischlingshund Benji über Bord. Wieder auf dem Festland schlägt sich der knopfäugige Struwelpeter durch die Wildnis und wird zum Ziehvater zweier Pumajungen, die ihre Mutter verloren haben.
Dreizehn Jahre nach seinem Leinwanddebüt zeigt sich sich der drollige Benji wieder in einem Kinofilm. Leider zeigt Disney hier betont biedere Familienunterhaltung, die für die Zielgruppe 6 bis 12 jährige damals gedacht war. Heute unterhält dies bestenfalls 5 bis 10 jährige. Das ganz große Plus diese Filmes liegt darin, das hier nicht versucht wird eine Vermenschlichung der Protagonisten vorzunehmen. Die eingefangenen Aufnahmen sind klasse und wurden auf herzerwärmende Weise in die Dramaturgie eingesetzt. - Kurzweiliger Familienfilm für den Sonntagnachmittagskaffee.