RoosterCogburn - Kommentare

Alle Kommentare von RoosterCogburn

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    RoosterCogburn 17.04.2015, 19:31 Geändert 17.04.2015, 19:34

    Der damalige Endzwanziger „Bébel“ war gerade im richtigen Alter um den berühmten Cartouche le Brigand de la Régence darzustellen. Das Vorbild wurde in dem Alter zwar bereits hingerichtet, soll aber für den Film nur eine Notiz am Rande sein. Denn der Protagonist überlebt am Ende (natürlich). Trotzdem kann nicht von happy ending die Rede sein. Auch das Leben des Pariser Banditen dient hier nur als loser Rahmen. Viel mehr erinnert die Handlung an eine französische Robin Hood Variante. Es gibt den bösen, adligen Gegenpart, die holde Maid (Claudia Cardinale) und die Gesellen, zu deren Oberhaupt Cartouche ernannt wird. Mit ihnen tanzt er den Reichen auf der Nase herum um ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen und es unter seinen Armen … den armen Leuten zu verteilen. Auch wenn die Abenteuerkomödie bisweilen recht kitschig geraten ist, gerade wenn sie eigentlich tragisch gemeint ist, wirkt sie letztendlich noch ganz flott und unterhält. Die junge Cardinale ist wahnsinnig sexy und Young Belmondo extrem charmant.

    Der Marshal freut sich: Gewitzter Kostümfilm, der manchmal abenteuerlich wirkt.

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      Viel zu konservativ, viel zu langatmig, viel zu viel unnötige Erzählstränge und dadurch viel zu langweilig. Am schlimmsten ist, das der Film wirklich gute Gags besitzt. In einzelnen Momenten wird beim zuschauen wieder daran erinnert, warum man den Mist nicht abstellt und fühlt sich für einige Minuten gut unterhalten. Dann beginnt wieder die Langeweile und hält einen hin bis zum nächsten Höhepunkt, der so weit entfernt scheint. So etwas ärgert mich wirklich. Denn eine zügige, ansprechende Dramaturgie besitzt das Machwerk nicht. Das beste Trostpflaster an dieser Produktion ist Stephen Merchant, der als Trauzeuge Danny eine dankbare Rolle gekonnt ausfüllt.
      Der Marshal würgt: „Das hält kein Jahr!“ dieser Verleihtitel spricht Bände. Denn länger würde ich die Wahrnehmung dieser Produktion auch nicht geben.

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      • 5

        Der vierte Film, der auf der MTV-Serie Jackass basiert, ist mein erster gewesen. Wenn die alle so gewesen sind, habe ich nichts verpasst. In eine lockere Rahmenhandlung wurden Sketche, genauer Streiche, eingebaut. Zugegeben, zuweilen recht amüsant, aber teilweise auch sehr derb. Doch ich konnte einige male herzlich lachen. Doch die lose Handlung zieht sich bisweilen wie Kaugummi. So bleiben doch nur einige kurze Momentaufnahmen in Erinnerung. Was der Film erzählen wollte, habe ich schon wieder vergessen als ich die DVD zurück in das Cover gepackt habe. - Vorteil: Ich könnte ihn nochmal schauen, und würde an denselben Stellen wieder lachen. Nachteil: Ich würde ihn ein 2tes Mal schauen und es nicht bemerken ;)

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          Die Geschichte? Berlin. Ein Jahr. Acht Freunde helfen sich gegenseitig beim Umzug. Immer und immer wieder. - Es hätte so gut werden können. Aber erst muss man sich beim zuschauen durch den zähen Start wuseln. Dann nervt dieser konfuse Erzählfluss, bei dem einige Gags im Raum stehen gelassen werden, dieses unglaubhafte Generationenporträt ist dann noch das Tüpfelchen auf dem i. Und es ist total anstrengend diesen „Gefühls-Auf-und-Ab's“ zu folgen. Warum hab ich mir das eigentlich angetan? Nicht alle Fernsehfilme auf arte lohnen sich.

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            Bekannte Themen werden hier neu miteinander verwoben. Die Erweckung künstlicher Intelligenz, eine Variation des berühmten Frankenstein Themas und Carlo Collodi's Pinocchio. Das Ergebnis hier, ist für mich wie ein Hybrid aus Eve (Eve 8 – Ausser Kontrolle), Sil (Species) und David (A.I. – Künstliche Intelligenz). Die Maschine in dieser Low-Budget Produktion wird Ava genannt. Ein Roboter, der mit Bewusstsein ausgestattet wird. Die Geschichte hält sich nicht daran auf, zum stupiden Actionreißer ohne Sinn zu verkommen. Obwohl der Film im letzten Drittel mit Actioneinlagen nicht geizt. Der Handlung geht es mehr um den Moralkonflikt des neuerweckten Lebens und die gerade entdeckte Liebe, die nicht spontan erwidert wird. Gerade in der ersten Hälfte der Handlung ist dieser Sci-Fi Film mehr Drama als Thriller. Gepaart wird das mit einem aussergewöhnlichen, dystopischen und klaustrophobischen Set, in dem sich die Story abspielt. Mich erinnert der Style an alte Sci-Fi Klassiker wie „Outland“. Einfach, spartanisch, dennoch wirksam. Dazu bringen die Synthieklänge ein wohliges Retro-Feeling, das den alten John Carpenter in Erinnerung bringt.

            Der Marshal meint: Ein packender Streifen mit Tiefgang. Neben der Handlung beeindruckt, was mit so wenig Budget zu schaffen ist. Klasse!

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              RoosterCogburn 06.04.2015, 23:44 Geändert 06.04.2015, 23:47

              Methusalix Darsteller Sim aus dem ersten Film ist wieder dabei, Komiker Jamel Debbouze als Numerobis (aus dem 2ten) und natürlich Gérard Depardieu der bislang in jedem Realfilm den Obelix gibt. Sonst wurden alle bekannten Rollen erneut besetzt. Bei Miraculix, Majestix, Mme. Methusalix und Julius Caesar muss der Zuschauer sich zum dritten Mal an andere Darsteller gewöhnen. Da juckt mich die Neubesetzung von Asterix auch nicht mehr.
              Der Film hält sich nur sehr vage an den Comic. Manche Figuren und Storystränge kommen nicht einmal ansatzweise in der Vorlage vor. Bully Herbig kann hier in seiner Rolle punkten. Der Einsatz der Figur des Brutus ist nur teilweise witzig. Der Running Gag zwischen Vater und Sohn gefällt "Ave Pappa!" - "Ave mir." Delon als Julius Cäsar ist ein echter Glücksgriff. Er spielt ihn herrlich arrogant und überspitzt herrisch. Die Gastauftritte von Michael Schumacher, Fußballass Zinédine Zidane, Tennisgröße Amélie Mauresmo und NBA-Profi Tony Parker sind zwar schön und nett gemeint, aber komplett überflüssig und ohne Unterhaltungswert.

              Mein Fazit: Zum Teil schwer albern. Meist fad, lieblos und niveaulos. Es hätte schlimmer kommen können.

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                RoosterCogburn 06.04.2015, 22:52 Geändert 06.04.2015, 22:54

                Die zweite Realverfilmung ist vergleichsweise besser gelunger als sein Vorgänger. Die Asterix und Obelix Darsteller (Clavier und Depardieu) machen sich hier besser. Das Setting und die Ausstattung ist wahnsinng gut gelungen. Einige Gags und Handlungsstränge aus der Comic-Vorlage werden 1:1 übernommen. Sexy Monica Bellucci als Kleopatra ist eine Augenweide. "Und diese Nase ..."

                Leider wurde Cäsar Darsteller Gottfried John ersetzt. Drehbuchautor und Regisseur Alain Chabat hat es sich nicht nehmen lassen, Julius selbst zu spielen und sich eine Kusszene mit Kleopatra anzudichten. Er hat bewiesen, das er als Autor besser als sein Vorgänger ist. Allerdings unwesentlich. Denn in der zweiten Hälfte rutscht die Verfilmung zu oft in die pure Albernheit ab. Und was soll eigentlich dieses unförmige große Etwas um Obelix Tailie sein? Mit einem Gürtel hat dieses Ding nicht viel gemein.

                Angemessener Franko-Klamauk, der leider viel zu selten sein großes Vorbild erreicht. Der Zeichentrickfilm zum Comic "Asterix und Kleopatra" ist um einiges gelungener.

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                  Nachdem ich dieses Filmerlebnis sacken ließ, musste ich (nach langer Zeit) wieder an diesen schwachen Film denken, in dem Helge Schneider Hitler darstellt („Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler“ von Dani Levy, ich hab extra nachgeschaut). Denn es gibt Parallelen. Auch hier wird eine schicke Besetzung verhunzt. Leander Haußmann schafft es tatsächlich, ein gute Ausgangsposition mit wirklich schlecht getimten Pointen, zur schlechten Nummernrevue verkommen zu lassen. Allein die Idee dieser Komödie ist wirklich super. Das reale sowjetische Hotel, das durch seine politischen Flüchtlinge legendär wurde, bietet dem Stoff den Hintergrund. Man bedient sich auch einiger geschichtlicher Vorgaben und variierte das Ereignis als die Gruppe Ulbricht Ende des Krieges von dort aus nach Deutschland flog. Nicht doof gemacht. Nur ist es nicht komisch. Leider oftmals zu albern. Den Einbau der geschichtlichen Figuren finde ich klasse und gehört zu den Highlights. Die Sequenzen mit Ulbricht und seiner Noch-nicht-Ehefrau, den späteren LPG-Vorsitzenden Karl-Heinz Müller, den späteren SPD Fraktionsvorsitzenden Herbert Wehner und Becher, den Texter der ostdeutschen Nationalhymne. Aber es ist schade, das diese zu unbedeutenden Randfiguren degradiert werden. Und das zugunsten einer lächerlichen Verwechslungsgeschichte. Denn Bully Herbig wird hier für den persönlichen Astrologen Hitlers gehalten, der an Stalin ausgeliehen wird. „Hotel Lux“ hat aber durchaus seine Momente und ist kein völliger Reinfall. Doch über den Durchschnitt kommt der Film letztendlich nicht heraus. Damit komme ich zu einer weiteren Parallele, auch dieser Film wird für die meisten einer sein, der nicht für ein nachhaltiges Filmvergnügen sorgt. Schade!

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                    Die Neuerzählung des Schneewitchen Märchens hat mich mit ansprechendem Humor überrascht. Für ein derartiges, knallbuntes Popcorn-Familienerlebnis sind die Witzchen, Kalauer und Sprüche gut gelungen. Vor allem Julia Roberts als böse Königin hat mich mit ihrem bissigen Ton überrascht. So gut hab ich sie lange nicht mehr gesehen. Der Wermutstropfen ist (wie auch bei Snowwhite and the Huntsman) die Besetzung von Schneewittchen. Auch wenn hier vergleichsweise besser gelungen als im Konkurrenzfilm, bleibt Lily Collins viel zu blass und kraftlos. Ihr soll man eine Heldin abnehmen? Da ist Prinzessin Lilyfee gegen eine Captain Marvel.
                    Die farbenfrohe Umsetzung kann mit opulenten Kostümen glänzen. Doch ich vermisse das, was einem dem Atem raubt. Das was ein Märchen verrückt, grimmig, spannend und liebenswert zugleich macht. Diesen Funken lässt der Film nicht überspringen. Nie.

                    Mein Fazit: Ein kurzweiliger, harmloser Spaß für kleine und große Märchenfreunde.

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                      RoosterCogburn 14.03.2015, 23:00 Geändert 14.03.2015, 23:10

                      +++ Horror-Movie-Marathon + Anlass: Freitag der 13. + Movie #4 +++

                      Zum Abschluss gab es eine Neuinterpretation der Dracula Geschichte. Ich hab schon mit den Augen gerollt, weil ich nicht viel erwartet habe. Der Titel verspricht die bislang noch nicht erzählte Geschichte des Fürsten Vlad III. Und wie dieser zu Dracula wurde. Okay, ich lasse mich darauf ein und werde unerwarteter weise angenehm überrascht. Der Brite Luke Evans (The Hobbit 2+3) übernimmt die Titelrolle und kann diese ziemlich gut ausfüllen. Ich nehme ihn den verzweifelten Fürsten ab, der sich mit einem Dämonen verbündet (Charles Dance, Game of Thrones) um sein Land vor den Türken zu retten. Wenn man sich allerdings dauernd vergegenwärtigt, das dies die Vorgeschichte des großen Vampirs Dracula ist, quasi das Ultra-Monster, der könnte hier Probleme bekommen. Zwei meiner Mitzuseher empfanden es als eine „Verharmlosung“ oder besser Vermenschlichung dieser Kreatur. Für sie hat auch der Spannungsbogen nicht wirklich funktioniert. Weil ja bekannt ist, das Dracula ein Vampir wird. Ich hingegen, hab mich davon abkapseln können, einfach die Story und den Film genossen. Das hat gut geklappt. Denn die Handlungsnebenstränge funktionieren trotz allem. Abgesehen davon, ist „Dracula Untold“ sehr schön in Szene gesetzt und angenehm düster gehalten. Man hat die moderne Technik benutzt, aber nie den Old-School Touch dabei vergessen. Das halte ich dem Film zu gute. Und der Filmscore steuert sein übriges zur Atmosphäre bei. Trotz aller Formelhaftigkeit ist eine stimmige Neuerzählung bekannter Figuren entstanden.
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                      Im nüchternen Zustand hätte ich dem Film ggf einen Punkt weniger gegeben ;)

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                        RoosterCogburn 14.03.2015, 22:15 Geändert 14.03.2015, 22:18

                        +++ Horror-Movie-Marathon + Anlass: Freitag der 13. + Movie #3 +++

                        Auf dem Cover steht „Überraschungshit“. Ich wäre auch überrascht, wenn ich für einen Film eine Million investiere und das 34-fache allein in der Startwoche (USA) zurück bekommen würde. Vor allem wenn es so eine miese Gurke ist, wie in diesem Fall. Langsam gruselte ich mich mehr über die Qualität dieser Kackfilme als über das Genre selbst. Eben noch das sehr mäßige FDTD-Sequel, davor Ouija, nach dem konnte es eigentlich nicht schlimmer kommen. Ein fataler Irrtum meinerseits.
                        Was einem hier vorgesetzt wird, ist das blanke Grauen an Unbeholfenheit. Auf irgendwie unfreiwillig komische Weise wird mir eine Pseudo-Dokumetation über einen Exorzismus unterbreitet. Dargestellt von einer piefigen Theater AG aus Wismar. Jedes Kamerakind bei Michael Schanze hätte für diese Kameraarbeit den Arsch versohlt bekommen. Abgesehen davon, sind die Perspektivwechsel total unlogisch. Daran sollte jeder merken, das es sich hier um eine schlechte Inszenierung im Found-Footage Stil handelt. Jedoch habe ich bisher noch nie so einen mies inszenierten Film gesehen. Auf YouTube hätte der unter normalen Umständen soviel Dislikes bekommen, das man ihn nicht mehr aufrufen könnte. Mit dem plötzliche Ende kann ich gar nichts anfangen.

                        Und die geilste Nummer, sämtliche Höhepunkte, auch kurz der Schluss, sind auf der offiziellen Website zu sehen www.devilinsidemovie.com Den Film kann man sich sparen. Kackstreifen!

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                          +++ Horror-Movie-Marathon + Anlass: Freitag der 13. + Movie #2 +++

                          Zurück vom Kino, sind wir nun bei meinem Gastgeber eingekehrt. Da die Runde von „Ouija“ sichtlich enttäuscht war, gaben wir uns dem Sequel eines modernen Klassikers hin. Sogar auf VHS-Kassette, mein Gastgeber ist nämlich analog noch sehr gut ausgestattet. Zumindest was die Auswahl betrifft. Leider trifft das nicht unbedingt immer auf die Qualität zu. Und damit meine ich nicht das Videoband. „Texas Blood Money“ ist nicht beschissen oder ein ärgerliches Filmerlebnis. Aber in jedem Fall ein überflüssiges. Die Story selbst hat so rein gar nichts mit dem berühmten Namensgeber gemein. Um aber den Schein zu wahren, spielt die Geschichte ebenfalls in Mexico und einer der Protagonisten besucht (natürlich rein zufällig) das Titty Twister um dort zum Vampir zu werden. Danny „Machete“ Trejo hat dort seinen Gastauftritt.
                          Effektiv sieht man der Direct-2-DVD Produktion an, das sie mit wenigen Mitteln spärlich zusammen gehalten wird. Der Film ist fünfzehn Jahre alt und seine Masken und pyrotechnischen Effekte wirken doppelt so alt. Der direkte Vergleich mit dem Original lohnt sich diesbezüglich. Außerdem wurde er damals komplett mit B-Darstellern besetzt. Serienfans kennen hier eventuell Raymond Cruz (bekannt aus The Closer und Breaking Bad). Auch der ewige Nebendarsteller Bo Hopkins ist Alteingesessenen ein Begriff (Midnight Express, Die Killer-Elite, Jagdzeit in Texas). Doch dessen besten Zeiten waren selbst bei Drehbeginn schon lange vorbei. Robert Patrick ist ein ähnliches Kaliber wie der benannte Hopkins, nur ist er etwa 15 Jahre jünger und deutlich besser in Form.
                          Der Film erzählt davon, wie fünf „schwere Jungs“ irgendeine Bank in Mexico überfallen wollen. Mitten im Nirgendwo(!) soll der große Coup stattfinden. Nur das besagter Infizierter einer der Jungs ist. Was macht der frischgebackene Vampir also? Er trifft sich mit seinen Kumpels, gibt vor mit ihnen die Bank zu knacken und nutzt die Gelegenheit um einen nach dem anderen in einen Vampir zu verwandeln. Nur einer bleibt übrig und schlägt sich auf die Seite der Menschen. Das sind hier die Cops, die inzwischen vor Ort sind. Denn es ist zwischenzeitlich aufgefallen, das Menschen durch die Gegend geworfen und rumgeballert wurde.
                          Es gibt ein paar (unfreiwillig) komische Momente, die diese Trash-Perle letztendlich erträglicher machen als es den Anschein hat. Und im Gegensatz zu unserem Einstieg am gestrigen Abend, war dies doch eine Steigerung.

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                            RoosterCogburn 14.03.2015, 21:43 Geändert 14.03.2015, 21:44

                            ++ Horror-Movie-Marathon + Anlass: Freitag der 13. + Movie #1 ++

                            Am gestrigen Freitag den 13ten war ich auswärts zu Besuch (Hamburg) und wir haben die Gelegenheit genutzt, mit ein paar Gleichgesinnten und einigen Horrorfilmen diesen Abend in entsprechender Runde zu genießen. Zur Eröffnung unseres Horror-Film-Festival haben wir uns den als Horrorthriller beworbenen „Ouija“ im Kino angesehen. Leute, SPART ES EUCH! Das niemand frustriert Getränke gen Leinwand geschmissen hat, wundert mich jetzt noch.
                            Der Plot ist denkbar einfach, was ich dem Film aber nicht vorwerfe (liegt am ausgelutschten Genre). Heranwachsende spielen mit dem Feuer, mittels eines Hexenbrettes, und beschwören die Geisterwelt. Der Schuss geht natürlich nach hinten los und ein böser Geist greift unsere „Helden“ an. Die dann auch dezimiert werden. - Der Film hat mich in der ersten Hälfte sehr an den 80er Jahre Grusler „Witchboard“ erinnert, von dem es auch Fortsetzungen gibt. Vllt jemanden geläufig?! Ähnliches erwartet den Zuschauer hier. In der zweiten Hälfte wird die CGI-Zuckertüte geöffnet und so soll auch der letzte Rotz noch als Süßigkeit durchgehen. Unheimlich, spannend oder dramaturgisch einfallsreich ist der Film nie. Inszenatorische Kniffe scheinen dem Regisseur entweder fremd oder schlicht egal zu sein. Der Sound nervt nur (das kann aber auch am Kino gelegen haben). Die laienhaften Darsteller sind so nichtssagend und unglaubwürdig, wie die Unschuldsbeteuerungen bezgl Uli Hoeneß. Und zum Schluss, als die Credits eingeblendet werden, wird mir präsentiert das dies eine Verfilmung von irgendeinem Hasbro-Spielzeug ist.
                            Stellt Hasbro Hexenbretter her, die man kaufen kann? Das war hinterher unser Gesprächsstoff. Der Film war allen egal. Den fand jeder scheisse.

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                            • Die Handlung folgt prinzipiell einem einfachen Strickmuster. Ein Katz- und Maus-Spiel zwischen dem Alien und unseren Helden. Ähnlich dem "10 kleine Negerlein" Grundmuster, das man u.a. aus Predator kennt. Was aber kein Nachteil ist. Ich finde den Film herausragend. Ein Klassiker seiner Zunft. Jeder könnte infiziert und somit eine tödliche Gefahr sein. Wen kann man Vertrauen? Nicht nur stupider Horror, sondern auch eine subtile Anspielung auf den kalten Krieg und somit ein Paranoia-Thriller. Anmerkung zu den Darstellern: neben Kurt Russell, hat mich Wilford Brimley als Blair und Keith David (Childs) begeistert.

                              BTW, damals im Kino hatte der Film bei uns keine Chance. Er hat das Rennen gegen einen anderen runzeligen Außerirdischen verloren, der sein Handy verloren hatte.

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                                James Wan beschwört mal wieder die Geisterwelt. So wie man es von ihm schon aus „Dead Silence“ und „Insidious“ kennt. So richtig schön schaurig, mit knarrenden Türen und Übersinnlichem, hübsch-hässliches 70er Jahre Setting mit schreienden Kindern und Haunted-House Anleihen, dazu gibt’s „wahre“ Hexerei Hintergrund-Geschichte inklusive Okkult-Grusel und einen waschechten Exorzismus.
                                Jedem ist klar, wenn James Wan am Werk ist, dann gibt es keine Innovationen. Das lässt das Genre gar nicht zu. Im Gegenteil. Wan zelebriert es regelrecht, sein Publikum auf die Folter zu spannen, um dann Altbekanntes in einem anderen Licht erscheinen zu lassen. Er zeigt mit Genuss, die ureigensten Kameraeinstellungen die dieses Genre hervor gebracht hat. Figurenzeichnugen, die einem irgendwie bekannt vorkommen und dann doch anders sind. Schweift umher in Traditionen und badet in Symbolik. Originalität ist „Conjuring“ komplett fremd. Aus reinem Selbstzweck zitiert es Genre-Klassiker und Wan gelingt dabei das Kunststück, die komplette Logik über Bord zu werfen, aber mit einem Lächeln im Gesicht zu unterhalten. Und die diversen Filmverweise sind kein heiteres Ratespiel. Klug nutzt Wan sie für seine Handlung um mich als Zuschauer weiter mitfiebern zu lassen. Mein Lob auch an die Darstellerriege. Hervorzuheben sind für mich Lili Taylor und Patrick Wilson (als Dämonologe Ed Warren).

                                Der Marshal sagt: Wenn schon Filme rezitiert werden, dann richtig. Und James Wan kann es.

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                                  Schmeisst sie den Bäumen zum Fraß vor!

                                  Obwohl keine präzise Zeitangabe gemacht wird, scheint das Geschehen in den 60ern zu spielen. Unsere Heldin (Typus: zurückhaltende, intellektuelle Rebellin) kommt in ein Mädcheninternat das mitten im Nirgendwo steht, umringt von einem mächtigen Wald. Zu den bekanntesten Darstellern gehört für mich Patricia Clarkson, die hier die Internatsleiterin gibt (Typus: Jessica Lange als Ulta-Light Version). Bruce Campbell dümpelt (mal wieder) in einer unscheinbaren Gastrolle vor sich hin. Hier darf er (mit knapp fünfzig und etwas aufgedunsen) den Vadder unser Heldin geben. Der anspruchslose B-Movie strotzt vor Belanglosigkeit und bietet steigende Langeweile. Kamera, Musik, Setting, all das wirkt so dermaßen unausgegoren. Hier spricht mich gar nichts an. Nicht einmal, das effekthascherische Ende als die Hexen den Wald zum Leben erwecken.

                                  Der Marshal gähnt: Ein Film, so steril wie ein Wartezimmer und so unterhaltsam wie Florian Silbereisen.

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                                    RoosterCogburn 08.03.2015, 17:18 Geändert 08.03.2015, 17:18

                                    Die Sichtung des Originals ist für mich inzwischen schon einige Zeit her. Somit hatte ich wohl genügend Abstand um mir das Remake anzusehen. Ich gebe zu, das der Film seinem Vorbild nicht das Wasser reicht. Gerade wenn es um die Skurrilität des Originals geht (und den daraus entstandenen Kult). Aber letztendlich bin ich angenehm überrascht worden. Referenzen an Sam Raimis Film und das Genre des Backwood-Horrors sind hier unübersehbar und durchaus gut platziert worden. Der Geschichte selbst ist nichts neues hinzugefügt worden. Man hat nur ihre Figurenkonstellation variiert und natürlich zeigt man hier keine offensichtliche nackte Haut. Erfreulicherweise badet man nicht in CGI-Effekten, sondern besinnt sich auf traditionelle Vorgehensweise der Verstümmelungen und lässt Blutbeutel platzen, das es für jeden Splatterfreund nur so eine Freude ist. Außerdem kann das Remake mit toller Maske punkten, das den Gorefaktor nach vorne bringt. Der größte Wermutstropfen ist, das sich „Evil Dead (2013)“ leider zu ernst nimmt. Etwas subtiler Humor hätte der Inszenierung gut getan.

                                    Der Marshal meint: Dieses Dämonenspektakel sollte sich Freunde bluttriefender Funsplatter reinziehen. Es lohnt sich!

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                                      Der Film stellt den Zuschauer vor eine unlösbare Frage um Opfer, Täter und Schuld. Darum regt er zum Nachdenken an. Das dumme daran ist, das die Inszenierung von „We Need to Talk About Kevin“ ein Tick zu künstlich geraten ist, um nachhaltig zu bleiben. Zwar ist die erste Hälfte des Filmes mit seinen widersprüchlichen Eindrücken und Puzzlesteinen sehr gut gelungen, aber dieses Niveau hält der Film leider nicht. Aber wer für emotionale, schmerzhafte Dramen offen ist, dem kann ich diese Indie-Perle ans Herz legen.

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                                        über Glück

                                        Gut gemeinte, bieder-rührselige, durch kalkulierte „Brigitte-Filmempfehlung“. Ein Glück, das ich Doris Dörrie's Kitsch-Martyrium überlebt habe.

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                                          "Pain & Gain" erzählt die Geschichte einer Bodybuilder-Bande, die in ihrem Streben nach Luxus einen reichen Geschäftsmann entführten und nebenbei ein Pärchen umbrachten. Die Regie übernahm Michael Bay, der meistgehasste Filmemacher Hollywoods. Den zentralen Fakten bleibt Bay treu, nahm sich bei der Figurenzeichnung aber große Freiheiten. Die Handlung ist testosterongesättigt, unangemessen sexistisch und laut, und zwar schon deshalb, weil die Hauptfigur Lugo und seine beiden Komplizen es sind. Wahlbergs Lugo ist ein manipulativer Soziopath, verschlagen, unbedarft, feige, protzig und unfassbar dämlich. Er beherrscht den Film. Die drei sind in keinster Weise einen Funken Sympathie wert. Es wird gefoltert, es gibt ungeplante Todesfälle zwischendurch, das Blut spritzt, Äxte und Kettensägen kommen zum Einsatz. Das ursprünlich debil-komische Gangster-Szenario entwickelt sich zu einer unfassbaren Geschichte, bei der auch unfassbar böser Humor nicht aus bleibt. Aber selbst mit dem entführten Geschäftsmann kann ich kein Mitleid empfinden. Tony Shalhoub (Monk) spielt so einen unangenehmen Charakter, den ich ihm im wahren Leben aus dem Weg gehen würde.

                                          Mein Fazit: Der Film ist besser als sein Ruf. Ein realer Fall wird mit abstrakten, schwarzen Humor ausgeschmückt und mit Bay'scher Action verziert.

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                                            RoosterCogburn 07.03.2015, 21:35 Geändert 07.03.2015, 21:35

                                            „Die Abenteuer von Mr. Peabody & Sherman“ sind sichtlich an die jüngere Generation gerichtet und meinen es betont gut. Ältere Animationsfreunde werden nicht in Begeisterungseuphorie ausbrechen. Dazu ist der Film viel zu naiv, einfältig und hausbacken geraten. Auch wenn Modernität vorgegaukelt wird, benutzt man das Zeitreise-Motiv nur um „Schule“ zu spielen und Historie auf Teletubbie-Niveau zu visualisieren. Allerdings ist der Humor zum Teil recht gut geraten und kann vor allem mit Wortspielereien punkten. Leider geht dies bei der dt. Synchro verloren.

                                            Der Marshal empfiehlt: Zeitreise macht mit „The Time Machine“ und „Back to the Future“ wesentlich mehr Spaß. Animationsfilme gibt es auch unterhaltsamere. Es gibt keinen Grund diesen Durchschnittsfilm weiter zu empfehlen. Ausser man sucht Filmstoff für die Kleinen (〜 5 und 13 Jahre).

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                                              Ich kann nicht anders als diesem mitreißendem Drama die höchstmögliche Punktzahl zu geben. Beruhend auf dem gleichnamigem, beinahe vergessenem Memoiren eines schwarzen Amerikaners, der vor dem Bürgerkrieg in Freiheit geboren, in den 40ern des 19. Jahrhundert entführt, unter falschen Namen verkauft und zwölf Jahre lang versklavt wurde.
                                              Steve McQueens Film zeigt beeindruckendes Schauspiel und großartige Inszenierung, die nicht in Klischees stecken bleibt. Der beste Geschichtsfilm seit langem, hält sich nahe an seiner Vorlage. Besonders im ersten Drittel der Handlung. Dann bemerkt man die Raffung der Story. Die Empörung über die Geschehnisse, die einem bereits beim lesen der Geschichte überkommt, wird wunderbar übertragen. Wer sich hier nicht über die absonderlichen Art und Weise der Sklavenbesitzer echauffiert, für die Schwarze eine Sache, ein Gegenstand darstellt. Der sollte vielleicht auch mal zur Vorlage greifen (ein historisch verbürgter, unfassbarer Leidensbericht). Dort wird zwar alles aus der Ich-Perspektive erzählt, ganz im Gegnsatz zum Film, allerdings wirkt es noch brutaler. Schließlich wurde dieser gebildete Familienvater aus seinem geordnetem Leben gerissen und zu einer niederen Daseinsform gezwungen.
                                              McQueen geht klug bei der Inszenierung vor um den Zuschauer ins Geschehen zu reissen. Zum Beispiel wird bei einer Sequenz, bei der Michael Fasbender eine Sklavin auspeitscht, nicht geschnitten. Diese nicht vorhandene Schnittdynamik sorgt dafür das der Zuschauer selbst umso stärker und emotionsgeladener am Handlungsablauf teilnimmt. Die Kamera selbst wird zum Protagonisten und agiert um die Figuren herum. In einem Ablauf!
                                              Bei den Schauspielern muss ich besonders den bereits genannten Michael Fassbender (als psychopathischer Plantagenbesitzer), Chiwetel Ejiofor und den wunderbaren Paul Giamatti (als Sklavenhändler) hervorheben. Auch Neuling Lupita Nyong’o als Patsey hat beeindruckendes geleistet.
                                              Ein differenziertes Film-Drama mit facettenreichen Darstellern, sorgt dafür das die 160 Jahre alte Geschichte des Solomon Northup wieder mehr Beachtung findet.

                                              Das großartige Erzählkino erhielt 2014 zehn Oscar-Nominierungen und erhielt vier Awards (Bester Film, Beste Nebendarstellerin, Bestes adaptiertes Drehbuch).
                                              http://www.moviepilot.de/liste/oscar-nominations-and-winners-roostercogburn

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                                                In einer nicht allzu fernen Zukunft, in der sich Pflegeroboter um alte Menschen kümmern, gelingt Jake Schreier einer anrührende Geschichte vom Altwerden zu erzählen. Trotz der etwas konstruierten Handlung gehen die Figuren mir zu Herzen. Auch oder gerade weil der Roboter so emotionslos interagiert, wirkt das Spiel mit dem leicht dementen Frank (Frank Langella) so authentisch. Mit subtilem und trockenem Humor ziert Frank den Umgang mit diesem Ding, das seinen Alltag einfacher machen soll. Dabei macht sich eine merkwürdige väterliche Freundschaft breit, die „Robot“ zu erwidern scheint. Aber wie weit ist künstliche Intelligenz zu echten Gefühlen überhaupt fähig? Eine alte Frage im Genre, die Filmfreunde nicht erst seit „Blade Runner“ kennen. Eigentlich ist dieser Grundgedanke so alt, wie Carlo Collodi's Pinocchio. An vielen Stellen erinnert mich „Robot and Frank“ auch an den Kinderbuch-Klassiker.
                                                Man könnte „Robot and Frank“ als eine Hommage an einschlägige Buddy- und Gangsterkomödien sowie als einen kurzweiligen, etwas anderen Heistmovie bezeichnen. Es wäre zutreffend. Genauso trifft für mich zu, das dieser kleine Independentmovie etwas eigenes ist. Ein gefühlvoller, melancholischer Film, der vor allem mehr Wert auf Science in „Science Fiction“ legt. Ein wunderschönes Zukunftsmärchen.

                                                Der Marshal sagt: Solche Storys gehen mir zu Herzen …

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                                                  Blookamps Dystopie ist bei weitem nicht so vielschichtig wie sein Debütfilm. Aber „Elysium“ sticht auf visueller Basis hervor. Auch dramaturgisch brauch sich der Film nicht verstecken. Mit toller Kamera, beeindruckender Ästhetik und zum Teil hohen Tempo kaschiert er geschickt seine Defizite. So kann ich dem Plot die heftige (wahrscheinlich gewollte) Schwarz-Weiss Malerei verzeihen, die zum Teil vorhersehbare Handlung, die Banalität und die unoriginellen Bezüge auf Genre-Vertreter wie Blade Runner, Mad Max oder Matrix.

                                                  Der Marshal meint: Trotz der versuchten Gesellschaftskritik ist und bleibt der Film schlichtes aber recht unterhaltsames SF-Actionkino.

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                                                    RoosterCogburn 02.03.2015, 19:11 Geändert 02.03.2015, 19:12

                                                    Die amerikanisch-indische Science-Fiction-Produktion, welche u.a. von Spielberg produziert wurde, erinnert mich an eine uralte Twilight Zone Folge mit Lee Marvin. Soweit ich mich erinnere, haben dort in naher Zukunft Roboter gekämpft. Und in Wirklichkeit waren Menschen für die Fights verantwortlich (oder so ähnlich). Aber hier wird ja ganz offensichtlich gezeigt, das die Menschen ausgetauscht wurden. In „Real Steel“ sind jetzt die Roboter die Boxkämpfer und steigen in den Ring. Dieses Gehampel und Gekrache ist an der Oberfläche anfänglich noch ganz unterhaltsam, sofern man 12 Jahre alt ist und Filme wie „Transformers“ gut findet. Aber richtig zum kotzen ist diese Rahmenhandlung, die wie bei Sly's „Over the Top“ abgekupfert scheint. Und genauso bescheuert bei mir ankommt. Booah, was ein Rotz. Dann wird der Plot um den Roboter auch noch als eine Art „Rocky“-Version präsentiert. Der „böse“ Roboter hatte schon irgendwie was von Drago. Ich hab ja nur auf eine blecherne Brigitte Nielsen gewartet und den James Brown Song „Living in America“. Merkwürdiges Mash-Up, welches mich nicht unterhalten konnte.

                                                    Hier bleibt dem Marshal das Lachen im Halse stecken.

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