RoosterCogburn - Kommentare

Alle Kommentare von RoosterCogburn

  • "Fernsehen wird es immer geben, davon bin ich über zeugt. Ob aus der Kiste, dem Kühlschrank oder der Hand. Zumindest solange bis es vorbei ist."

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      Basierend auf weiteren Buchvorlagen von L. Frank Baum, bekommt man ein abenteurliches und aufwendiges Fantasy-Märchen präsentiert. Auch nach 30 Jahren hat dieser Film seinen damaligen Charme für mich nicht verloren.
      "Oz – Eine fantastische Welt" ist keine Neuverfilmung des bekannten Stoffes "The Wizard of Oz". Auf Grundlage des 2. und 3. Buches des Oz-Zyklus führt der Film die bekannte Geschichte um Dortothy weiter. Im Ganzen etwas düsterer als die üblichen Verfilmungen des Themas. Für die ganz Kleinen nicht so gut geeignet. Besonders reizvoll finde ich, die Darlegung der Fantasien. Wobei man am Ende erst nicht so recht weiss, ob es nun welche waren oder nicht. Dorothy kann all das erlebt haben. Genauso gut können sie als Flucht in eine Fantasiewelt interpretiert werden. Ihre Erlebnisse erweisen sich zurückblickend gut für ihre Entwicklung. Wie man es schon aus der bekannten Verfilmung zu "The Wizard of Oz" kennt. Die vertrauten Personen von Dorothy, besitzen ein Gegenstück in Oz. Ihre alten Freunde (Vogelscheuche, Blechmann, Löwe und Glinda, die Gute) sind hier in Gefahr und somit nur Randfiguren. Dorothy muss Oz vor einer neuen Bedrohung bewahren und wird dabei von neuen Freunden unterstützt. Allerdings ob Oz existiert oder nicht, das lässt der Film den Zuschauer entscheiden. Und das ist auch gut so!

      "There's no place like home."

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        RoosterCogburn 08.01.2016, 20:33 Geändert 08.01.2016, 20:38

        Über ein 3/4 Jahrhundert hat dieser Film bereits auf den Buckel. Und wenn man die berücksichtigt, dann bekommt man schon einiges geboten.
        Ich habe ihn das erste Mal als Kind im Fernsehen unter dem Titel "Das zauberhafte Land" gesehen. Und ich meine, das damals die Gesangseinlagen deutsch untertitelt waren. Zum Teil sogar irrefüührend. Zumindest damals hat er mich fasziniert.
        In der Weohnachtszeit wird dieser Film gerne wiederholt. Nach Jahren, Jahrzehnten, habe ich ihn mir wieder angesehen. Vieles ist immer noch schön. Anderes einfach nur Tinnef! In meinen Augen bin nicht nur ich gealtert, der Film ist es auch. Für mich ist diese Verfilmung nicht "zeitlos". Die Lieder sind es, aber der Film selbst nicht. Viele Dinge funktionieren, das liegt am guten Grundstoff. Anderes ist schlicht Quark, was aber an den damaligen Kinokonventionen liegt. Zum Beispiel wird die neunjärhige Dorothy von einer viel zu alten Teenagerin dargestellt. Man sieht sogar schon ihre Brustbildung. Ich hab nix gegen weibliche Brüste (im Gegenteil), nur innerhalb der Story ist es der blanke Hohn. Da wundern sich manche, weshalb der Film in DD/LG-Szene eine starke Fangemeinde hat. Die Beliebtheit des Filmes innerhalb der homosexuellen Filmfans ist bekannt und auch nachvollziehbar. Schließlich ist Dorothy als offene und tolerante Person zu verstehen, die ihr Umfeld und ihre Mitmenschen um ihrer selbst Willen mag, und nicht das was sie vorgeben. Alleine diese Message zieht bei den meisten wohl noch immer.
        Doch wenn ich mir den Film anschaue, gibt es auch viele Defizite. Das ich nicht gerade ein Freund von Musicals bin lasse ich mal aussen vor. Vor allem hält sich das hier in Grenzen. Und einige Songs sind richtig schön. Ich kenne Disney-Filme die diesbezgl unerträglich waren. Hier stören mich andere Dinge. Erstmal ist hier fälschlicherweise vom Zinnmann die Rede. Der Tin-Man ist aus Blech. Denn er rostet. In der kürzlich gesehenen Version waren keine Untertitel dabei. Aber diese Diskussion hatte ich schon einmal mit jemand, der meinte die deutschen wären ent-sexualisiert. Zum Beispiel wurde "I'm afraid there's no denyin', I'm just a dandy lion." mit "Ich fürcht', es ist kein Wahn, ich bin nur ein Löwenzahn" übersetzt. Auch wenn es sinngemäß nicht verkehrt ist, gibt jeder recht, der subtile Witz der Originalaussage wird nicht getroffen. Was mich persönlich jedoch am meisten stört, an diesem Film merkt man an jeder Sequenz, jeder Einstellung, jedem Setting, jeder verdammten Faser das er in einem Studio hergestellt wurde. Es springt mir so derart ins Gesicht, das ich das Gefühl habe, hinter den Pappbäumen steht noch irgend ein vergessener Ateliermitarbeiter. Wenn Dorothy und ihre Freunde auf dem goldenen Weg zur Smaragdstadt unterwegs sind, meine ich zu erkennen bis zu welchen Punkt der Weg wirklich geht und ab wann die aufgestellte Leinwand losgeht, die das Bild mit dem unendlichen Weg und der Stadt zeigt. Der Streifen ist so voller peinlicher Missgriffe, über die ich als Erwachsener nicht hinwegschauen kann. Liegt auch daran, das ich diese Version von dem "zauberhaften Land" überhaupt nicht mehr so zauberhaft finde. Letztes Jahr habe ich eine Schulaufführung von "Pinocchio" gesehen. Die Darsteller waren aus der 6ten Klasse. Das wirkte darstellerisch wesentlich gekonnter und insgesamt sehr viel "zauberhafter". Aber wie bereits erwähnt, als Kind hat der Film bei mir gezündet.

        Mein Fazit: Die Lieder haben was und der Film ist bei vielen Menschen Kult. Bei mir nicht. Für mich eindeutig Kinderkost. Über Zehnjährige werden den Film lieben oder eher links liegen lassen. Achja, Musicalliebhaber habe ich vergessen, für die ist der auch was ... und für Kölner.

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          Schon während die Titelmelodie läuft, wird dem aufmerksamen Zuschauer eines klar, in diesem Film laufen die Fäden zusammen. Das sieht man immer anhand des Octopuss und seiner Arme, an dessen Enden die bisherigen Bösewichte der Craig-Bondfilme abgebildet sind. Das, und letztendlich auch die Handlung, unterstreicht aber nochmals die Tatsache, das Daniel Craig bzw der Neustart mit "Casino Royale" als Reboot innerhalb der James Bond Filme zu verstehen ist. Denn wenn man auf die Craig-Filme zurück blickt, wurden viele Figuren oder Elemente der Reihe wieder oder in anderer Form eingeführt.
          "Spectre" ist letztendlich "Back to the roots"! Hier lässt man das ursprüngliche der einstigen Superagenten-Reihe wieder aufleben. Exotische Schauplätze, tolle Stunts (die handgemacht wirken und nicht CGI überfrachtet), ein Agent dem nicht immer alles gelingt (das passierte schon Connery) und ein echter Megaschurke. Alles andere waren nur kleine Fische. Und wenn man es richtig anstellt, dann kommt Blofeld zurück. Ist er früher auch (sogar mehrmals). Schade nur, das Waltz im Gegensatz zur Filmlauflänge eine gefühlte Ewigkeit brauch um seine Leinwandpräsenz zu entfalten (ich hab nicht auf die Uhr geschaut, aber ehe er seinen ersten Dialog sagt, ist der Film etwa 1 Std rum).
          Nach einem wirklich guten Einstand mit Daniel Craig, war ich von den - mal weniger, mal mehr - durchschnittlichen Folgefilmen und von ihm als Bond nicht wirklich begeistert. Aber nun sehe ich dies wieder optimistischer.

          Mein Fazit: Hier hat man sich Gedanken gemacht. Der Film besitzt Story, Esprit, Humor, Action und das nötige Bond'sche Augenzwinkern. DAS ist Bond!

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            Die Adaption gehört zu den besten, die eine Kinoleinwand seit langem gesehen hat. Denn wann in den letzten zehn Jahren wurde ein Buch derart gekonnt umgesetzt? Nur sind dieselben Detailfehler enthalten, die mich auch beim Buch gestört haben. Damit meine ich nicht, ob das eine oder andere technisch überhaupt umsetzbar wäre oder gewisse physikalische Grundgesetze missachtet werden (ein Mars-Sandsturm ungeheuren Ausmaßes, aber sicher doch). Sagen wir, das ist künstlerische Freiheit. Abgesehen davon bleibt Vorlage und Verfilmung relativ glaubwürdig.

            Ich habe bei der Figurenzeichnung meine Probleme. Denn die Titelfigur bleibt in ihrem Handeln ungewöhnlich pragmatisch. Mehrere Millionen Kilometer von der Erde entfernt, macht sie sich kaum Gedanken um ihr inneres Selbst. Genauer nie. Auch die Geschehnisse lassen Watney kalt. Er macht sich einen Kopf um Wasser und wie er seine Kartoffeln zum wachsen bekommt. Bei seinen Selbstgesprächen ist er nicht im Zwiegespräch mit seiner Mannschaft. Nicht zornig oder traurig. Nur seine Kameraden zeigen Emotionen als sie erfahren was passiert ist. Besonders seine Kommandantin (Jessica Chastain), die sich Vorwürfe macht.

            Noch so ein Handlungsfehler (zumindest meiner Ansicht nach). In der Erzählung dauert die Reise zum Mars 4 Monate, meine ich. Aufgrund der elliptischen Bahnen dauert eine Marsreise im günstigsten Fall insgesamt etwa zwei Jahre. Selbst wenn es auf dem Mars einen solch zerstörerischen Sturm gäbe (was aufgrund der dünnen Luft nicht möglich ist), dann kann ich mir schwerlich vorstellen das die sofort die Mission abbrechen. Denn wenn es diese Stürme gäbe, hätte man das gewusst und Vorkehrungen (wie ein Basislager) getroffen. Stattdessen verprasst man wertvollen Treibstoff. Denn wenn man zum falschen Zeitpunkt startet, verbraucht man sehr viel mehr. Wie schon erwähnt, der Abstand von Mars und Erde zur Sonne und zueinander variiert stark. Aber letztlich ist das meckern auf hohen Niveau.
            Eigentlich darf man sich darüber keinen Kopf machen und sollte sich von der Geschichte und seiner Dramaturgie einfangen lassen. Was wohl am Regisseur liegt. Schliesslich hat er mich mit "Gladiator" im Kino wieder zum weinen gebracht. Und historisch gesehen war der auch voller Fehler. Aber ich will ja nicht unter die kleinkarierten Puristen gehen.

            Mein Fazit: Wenn ich die gewissen Fehlerteufel aussen vor lasse, wurde ich ausgezeichnet unterhalten. Eine sehr gute Buchverfilmung, die auch "Nicht-Sci-Fi-Fans" zu begeistern weiss. Empfehlenswert!

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              RoosterCogburn 21.12.2015, 20:27 Geändert 21.12.2015, 20:29

              Das Regie-Debüt des Mittfünfzigers Gilroy ist eine verstörende, intensive, abscheuchliche und tiefgründige Abrechnung mit den Medien der Gegenwart. Mit Hilfe eines soziopathischen und mediengeilen Freiberuflers (Jake Gyllenhaal in Hochform) zeigt er die perfide Sensationslüsternheit unserer Gesellschaft auf. Hier spielt weder die Wahrheit, noch Prinzipien eine Rolle. Von Ethik ganz zu schweigen. Dem Protagonisten geht es schlicht um die Wirkung seines Handelns. Kurios dabei ist, das dieses Handeln auf mich als Zuschauer eine entsprechend abscheuchliche, ekeleregende Wirkung hat. Aber das wollte man wohl auch erreichen. Hier wird gezeigt, das Moral (vor allem in den Staaten) keine Instanz mehr bei der Berichterstattung ist.
              Die Filminszenierung ist gegenüber dem Inhalt, recht konventionell geraten und bietet nichts originelles. Die Zeichnung der Hauptfigur ist etwas überzogen. Aber die Kamera ist sehr gut und die Handlung ist top. Aber das sind Kleinigkeiten. Bei so einem Film muss in erster Linie das Drehbuch und die Darstellung überzeugen.

              Mein Fazit: Ein ausserordentlich guter, nein, es ist ein herausragender Independent-Film.

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                RoosterCogburn 17.12.2015, 17:24 Geändert 17.12.2015, 17:28

                Ich hab den Film gesehen ohne die Serie zu kennen. Muss man das um diesen Film zu verstehen? Die Hauptdarsteller kannte ich alle nicht. Aber das 'Who is who?' unter den prominenten Gastauftritten war schon amüsant (u.a. Billy Bob Thornton, Andrew Dice Clay, Liam Neeson, Kelsey Grammer, Jessica Alba, Pharrell Williams, Gary Busey und George Takei).
                Es geht um irgendwelche Honks, die in Hollywood einen Film finanzieren wollen. Bei der Darstellung des öffentlichen Hollywood badet der Streifen in Klischees. Nebenbei spielt eine Hochzeit noch ne Rolle. Das ist der ganze Plot. Und sehr viel mehr passiert nicht, ausser das die sich zum Teil sehr dämlich anstellen, was bei solchen Filmen zu erwarten ist. Der Streifen hat das Niveau eines komödiantischen US-TV Films und kommt nie darüber hinaus.

                Mein Fazit: Kann man mal schauen, muss man aber nicht. Und Appetit auf die Serie hat das Ganze auch nicht gemacht. Aber ich kenne weit schlechteres und langweiligeres.

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                  Das ich diesen Film "kalt" gesehen habe (also ohne zu wissen, was mich erwartet), war sehr vorteilhaft. Wer zu viel vom Inhalt weiss, könnte seine Anforderungen an den Film zu hoch stapeln. Die Handlung erzählt in der ersten Hälfte ein tragisches Drama, das ein Mann einem Barkeeper erzählt. Wäre da nicht dieser feine kleine Vorspann gewesen, bei dem ich mich gefragt hab "Was hat das alles miteinander zu tun?".
                  Und schlagartig macht der Film in der Mitte eine Kehrwendung in Erzählweise und Filmgenre. Denn der Barkeeper gibt dem Mann eine 2te Chance in Bezug auf sein eigenes Leben, und sich selbst als Zeitreisender zu erkennen. Im ersten Moment war ich etwas perplex, weil ich mit so etwas nicht gerechnet habe. Was allerdings dann kommt ist schon ziemlich abgefahren und mündet (scheinbar) in der Frage "Wer war zuerst da? Das Huhn oder das Ei?" Einige Dinge, wie der MacGuffin um den 'Fizzle Bomber', sind für Film-Geeks ein wenig vorhersehbar. Doch in der 2ten Hälfte holt das Tempo und die vielen Wendungen einiges raus. Am besten ist allerdings die Pointe nach dem Finale.
                  Nach "Daybreakers", dem letzten Film der Spierig Brüder, ein sehr viel gelungenerer Film. Ein eleganter, kluger und vor allem paradoxer Zeitreisefilm, der mich gefesselt hat. Aber aufgrund der Story ist das einer dieser Filme, die das nur beim ersten Mal schaffen. Dann ist die Luft raus. Wer schaut sich schon Movies wie The Sixth Sense oder The Others mehr als 2 mal an?

                  Der Marshal meint: Originell, komplex und unterhaltsam. Schade das der "nur" auf DVD raus kam.

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                    RoosterCogburn 11.12.2015, 22:08 Geändert 11.12.2015, 22:13

                    Was ein wenig gestört hat, war der Humor. Er hatte keine gerade Linie. Mal war es wirklich schwarzer und blutiger Spaß, dann wieder pubertärer Teenie-Humor. Ob man damit die Altersfreigabe oder die Zielgruppe rechtfertigen wollte? Is mir schleierhaft. Effektiv hat es aber Spaß gemacht zu zusehen, wie die letzten Überlebenden einer Kleinstadt, sich gegen eine dubiose Seuche und deren Folgen zu Wehr setzen. Der Film macht vieles richtig. Er will nicht großartig hinterfragen oder erklären 'Wieso?' und Weshalb?'. Dabei kann man sich in diesem Genre leicht verzetteln. Stattdessen stellt er die Protagonisten (und den Zuschauer) vor die Tatsachen und geht von Anfang an in die Vollen.
                    Doch dies in einem gewissen Rahmen. Klar es geht um Untote. Diese werden zum Teil auch arg dahin gemetzelt. Aber erwartet keinen bluttriefenden Splatter. Der Film ist immerhin ab 16. Aber dafür gibt es wirklich komische Situationen, die ich so in noch keinem anderen Zombiefilm gesehen habe. Leider haben die Macher den Bogen aber auch überspannt und so sind einige Gags einfach nur platt.

                    Mein Fazit: Blut, Gags, Sexappeal und Kurzweil. Was will der Zombiefreund eigentlich mehr? Sehenswert ist dieser Film auf jeden Fall.
                    Und wesentlich besser als dieses unsagbare "Z Nation" das man den Zuschauer bei RTL 2 vorgesetzt hat.

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                      Insgesamt mehr als solide.
                      Was mich hier gestört hat, sind die zähen Längen, die der Film hat. Er behält sein Tempo nicht bei. Die anfangs angezogene Dynamik wird wieder gelockert zugunsten eines emotionalen und unnötigen Handlungsstranges. Erst im letzten Drittel geht der Adrenalinkick wieder aufwärts. Aber man darf sich nicht zuviel versprechen, es bleibt alles immer recht deutlich bei FSK 16.
                      Trotzdem machen die Action- und Humoreinlagen Spaß und halten sich die Waage. Selbst Kristen Stewart stört nicht. "American Ultra" ist ein durchaus annehmbarer Zeitvertreib, jedoch nicht so ultragut wie es den Anschein hat.

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                        Genau darauf habe ich gewartet *gähn*

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                          RoosterCogburn 29.10.2015, 21:35 Geändert 29.10.2015, 21:36

                          Der Plot ist schnell erzählt: Im Sommer 2014 erwacht Adolf Hitler, kein Jahr gealtert, in Berlin-Mitte. „Wie das?“, werden allzu kritische Menschen fragen. Ganz einfach: weil der Autor es so wollte. Walter Moers’ Comic „Adolf: Äch bin wieder da!“ hat das schon vorgemacht. Hitler gerät an einen Kioskbesitzer, der hat natürlich einen Freund bei einer TV-Produktionsgesellschaft und vermittelt den „täuschend echten Hitlerdarsteller“ als Sidekick in die Comedyshow eines Blödelbarden. Soweit übernimmt der Film den Plot der Vorlage. Das er dann davon abweicht ist gut so. Im Film wird Hitler nicht ernst genommen, man hält ihn für einen Satiriker, der knallhart in der Rolle bleibt. Und ihm wird bereitwillig und begeistert eine Plattform geboten, um sich erneut als Volksdompteur zu versuchen.

                          „Der kann machen was er will. Dem Hitler können die Leute einfach nicht lange böse sein.“

                          Überspitzungen und anekdotisches Geläster Hitlers über seine unfähigen früheren Wegbegleiter kennt man auch aus dem Buch und bei mir kommen sie gut an. Allerdings hatte ich die Befürchtung, das die Handlung und die Darstellung des fiktiven Hitlers in den Klamauk abrutscht. Wenn Hitler zum Beispiel der NPD-Parteizentrale einen Besuch abstattet und zum Ergebnis kommt, dass dort nur „ein Haufen Waschlappen“ tätig sind, gehört dies zu den satirischen Höhepunkten des Filmes. Doch David Wnendts Film hat noch eine zusätzliche Komponente, die es in der Buchvorlage nicht gibt. Je länger der Film andauert, desto mehr wird aus Hitler so etwas wie ein Provokateur. Er liefert Stichworte und öffnet damit bei seinen Interviewpartnern die Tore zu ihren wahren Gefühlen und Überzeugungen, die bisher hinter dem Vorhängeschloss der Political Correctness verschlossen waren. Laut Aussage der Schauspieler (hab ich im NDR gesehen) waren das keine Fake-Aufnahmen mit Schauspielern und Statisten. Zum Beispiel wenn Hitler in voller Montur am Brandenburger Tor auftaucht haben dort Bürger von der Strasse ihre Meinung kund getan. Obwohl die Kamera offen für alle Beteiligten zu sehen war. Gerade derartige Sequenzen heben den Film über den üblichen Einheitsbrei deutscher Produktionen hinaus. Diese Satire ist auch ein bitterböses Spiegelbild unserer Gesellschaft. Und somit wesentlich gelungener als die Buchvorlage.

                          Fazit des Marshalls: Inszenatorisch nicht immer glatt. Doch geblieben ist eine schwarzhumorige Satire, bei dir mir manchmal das Lachen im Halse stecken blieb.

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                            Wow. Eine Migrantentochter aus Russland wird vom Tellerwäscher zum Millionär. Na gut, die Wachowski-Geschwister machen es hier von der Putzfrau zur Herrscherin der Welt. Aliens haben unsere Spezies erfunden und wollen nun auf der Erde „ernten“. Dabei würde unsere Bevölkerung drauf gehen und für Neuzüchtungen dienen, als auch als Aufbereitungsbad für die jahrtausende alte Kalique. Bevor ich großartig über diesen Humbug ins grübeln komme, werden mir unzählige Actioneinlagen mit Getöse um die Ohren gehauen. Statt Handlungsfäden wirklich zuende zu erzählen, um bei mir als Zuschauer Verständnis für den sinnlosen Quark aufzubringen, wird munter eine zusammenhanglose Sci-Fi-Karikatur nach der anderen über die Leinwand gejagt. Sean Bean als Halb-Mensch-halb-Biene verkauft sich selbst in dieser Spinnerei noch ganz gut. Aber Channing Tatum schießt den Vogel ab. In seiner Roller als Beschützer wirkt er wie eine Mischung aus treuer Hund, Elfe und Caine (der schweigsame Held aus „Kung Fu“). Der teilweise schnelle Schnitt, der einen nicht zu lange nachdenken lässt, und die zum Teil unfreiwillige Komik, lässt den Film nicht zum Ärgernis werden.

                            Mein Fazit: Nicht nur uninteressant, auch unwitzig und blöd. Ein wirklich saudoofer Sci-Fi Remmidemmi, den man bestenfalls als Hochglanz-Trash verkaufen kann.
                            #SchleFaZ

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                              RoosterCogburn 20.10.2015, 18:34 Geändert 20.10.2015, 18:36

                              Die Handlung beginnt im Jahre 1969, dem zweiten Jahr der chinesischen Kulturrevolution unter Mao Tsetung. Zwei Städter werden in die mongolische Steppe gesandt. Zwei Jahre sollen sie hier verbringen, um den einheimischen Nomadenstämmen chinesische Schrift und Kultur zu vermitteln. Unser Protagonist Chen lernt so die Menschen und ihre Einflüsse besser kennen und verstehen, die Nomaden sind in ihrer Tradition und Mythen eng mit den Wölfen verbunden. Was folgt ist ein ursprüngliches Naturabenteuer dessen Erzählung sehr in fernöstlicher Sichtweise gebettet ist. Wir dürfen Wölfen und Nomaden bei einem entscheiden Umbruch zusehen. Gefangen zwischen dem Fortschritt der Zivilisation, kämpfen Mensch und Tier – in erster Linie die Wölfe, um ihren wahren Platz in der Welt.

                              Ich habe diesen Film völlig unvorbereitet gesneakt und wusste nicht einmal, das Annaud einen neuen Film heraus gebracht hatte. Großer Pluspunkt sind, neben dem Musikscore, die beeindruckenden Landschafts- und Tieraufnahmen. Da merkt man die Handschrift von Annaud. Leider ist bei mir sonst nicht viel mehr positives hängen geblieben. Die Geschichte ist für mich aus westlicher Sicht zu uninteressant und spirituell. Auf solche Stoffe stehen Chinesen, der heilige Yoghurt und Lehrerkinder. Die Schauspieler agieren hölzern und manchmal geradezu laienhaft. Und warum in 3D? Das war komplett überflüssig. Man merkt dem Film auch an, das er zum Teil in 2D gedreht wurde und dies nachträglich konvertiert wurde. So etwas ist fast ärgerlich.

                              Eigentlich ist der Film nur ne 4 wert. Ich lege aber noch was drauf, weil ich die Arbeit darin respektiere. Annaud drehte über den Zeitraum eines Jahres am Originalschauplatz der Geschichte. Ein Dutzend Wölfe wurde langjährig ausgesucht und vom Tiertrainer auf ihre Rolle vorbereitet. Trotzdem kann „Der letzte Wolf“ nicht mit Jean-Jacques Annaudes bisherigen Tierspielfilmem mithalten („Der Bär“, „Zwei Brüder“). Vielleicht hat er die Messlatte einfach zu hoch gesetzt.

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                                über Sicario

                                Ein aufregendes oder oder spannendes Erlebnis war „Sicario“ nicht. Der klassische Thrill hat sich bei mir nicht eingestellt. Somit war der Film für mich kein Thriller. Eher eine Art Cop-Drama, das die Verfolgung und Auslöschung der Drogenkartelle in den Mittelpunkt stellt. Abgesehen von der eher blass wirkenden Emily Blunt, war die Besetzung top. Besonders Benicio del Toro und Josh Brolin sind mir hier sehr positiv aufgefallen. Allerdings kann ich mich der frenetischen Lobhudelei der Kritiker nicht anschließen.
                                Mit sehr viel Stimmung und großartig inszenierter Atmosphäre werden mir eindrucksvolle Bilder gezeigt. Es wird mehrmals versucht mir als Zuschauer die „realen Zustände“ vor zu führen. Mit der Figur der Kate (Emily Blunt) werde ich weg von den Strassen der US-Kriminalität auf die Bundesebene geholt. Nun agieren die Figuren grenzübergreifend. An die Grenzen geht ab jetzt der Film im doppelten Sinn. Er will mich oftmals schocken und hangelt sich dabei von Einsatz zu Einsatz. Leider verliert die Handlung dabei ihren roten Faden. Trotz des Titels wird nicht die Geschichte des "Sicarios" erzählt. Die erste Hälfte des Filmes interessiert sich nur für die Polizistin Kate. Warum eigentlich? Mal abgesehen davon, wie uninteressant die Figur ist, hätte man sie viel kürzer in die Handlung einführen können. Effektiv sollte die Geschichte um den wortkargen Killer und seine Rache spielen. Viel zu spät werde ich als Zuschauer überhaupt auf diese Story aufmerksam gemacht, bis endlich die Titelfigur in den Mittelpunkt gerückt wird.
                                Sehenswert ist der Film für Genre-Freunde und Del Toro-Fans, denn er überzeugt. Anderen Kinogängern würde ich den Film nicht empfehlen. Zu unausgegoren ist das Skript. Eine Hintergrundgeschichte für die Hauptfigur (Kate) sucht man vergebens. Leider hilft die top inszenierte Action nicht über die löchrige Story hinweg.

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                                  Selten wurde eine Anwältin so perfide und gemein personifiziert, wie hier. Das sieht man selten besser. Glenn Glose konnte mich schon in „The Shield“ begeistern. Aber als Top-Anwältin Patty Hewes ist sie wirklich großartig. Sie tritt mit ihrer Kanzlei gegen den Milliardär Arthur Frobisher (Ted Danson) an. Der ist ein Abzocker im ganz großen Stil und hat seine Angestellten um Hunderte Millionen Dollar geprellt. Frobisher verkörpert perfekt den amerikanischen Frontiergeist; seine Business-Betrügereien sind nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zum nächst größeren, lukrativeren Projekt. Profitmaximierung ist der Ethik überlegen, denn sie legitimiert sich selbst, so seine Moral. Mit allen Mitteln will die Anwältin Hewes eine Sammelklage durchsetzen. Doch es fehlen die Beweise. Diese soll die junge Rechtsanwältin Ellen Parsons (Rose Byrne) liefern, die zu diesem Zweck direkt von der Universität weggekauft wird. Dank gekonnter Zeitsprünge in eine düstere Zukunft ist der Zuschauer der übereifrigen Parsons immer einen Schritt voraus: Auf verwackelten Bildern sieht er sie bereits in der ersten Folge blutverschmiert durch den Verkehr in Manhattan irren, von Ermittlern beschuldigt, ihren Freund David ermordet zu haben.
                                  Ich kann mich nicht erinnern, das jemals Wirtschaftsrecht in einer TV-Serie so ansprechend präsentiert wurde. Allerdings liegt das einerseits an dem Handlungsrahmen, man fragt sich die ganze Zeit „Was ist eigentlich passiert?“ und „Wer ist verantwortlich?“ bezüglich auf die Ereignisse, die die Serie einläuten. Andererseits liegt es auch an der Erzählform. Denn die komplette Staffel ist eigentlich eine Rückblende. Die Gegenwart wird immer zwischendurch gezeigt und geht nur stückchenweise voran. Dann springt die Erzählung Wochen zurück und erzählt was bisher geschah. Das geht solange hin und her bis die Vergangenheit auf die Gegenwart trifft. In dreizehn Folgen lüften die Macher mittels Vor- und Rückblenden das Geheimnis um das finale Desaster. Schritt um Schritt führt er mich an die Wahrheit heran, lässt mich als Zuschauer die Grenzen zwischen Gut und Böse, zwischen Schein und Sein erfahren. Die Spannung lebt vom Spiel mit dem Ungewissen: ständig versuche ich zu verstehen, weiß aber nie mit Sicherheit, woran ich bin. Und immer dann, wenn die Wirklichkeit ein kleines Stück weit begriffen worden wurde, wendet sich wieder alles.

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                                    über Mad Max

                                    Öde Landschaften, endlose Strassen, die Erde ist wüst, die Ordnung zerfallen und auf den Highways liefern sich Banden und Polizei einen nicht enden wollenden Kampf. Bei einer Jagd wird der beste Freund vom Gesetzeshüter Max Rockatansky getötet. Anschliessend quittiert er den Dienst um mit seiner Frau Jessie und seinem Sohn durchs Land zu ziehen. Dem sadistischen Oberhaupt des Motorradclubs können sie nicht entkommen. Er tötet Max‘ Kind und schlägt seine Frau zum Krüppel. Max nimmt Rache. - Miller bediente sich für seinen Endzeitfilm bei den klassischen Zutaten diverser Genres. Wer genau hinsieht kann hier viele Elemente aus Western, Vigilante Movie, dem Apokalypsenfilm, und selbst dem Drama erkennen. Der Eintopf wird mit reichlich Actioneinlagen gepaart und ergibt pures Exploitation-Kino.
                                    Wer etwas für kleine Filme mit schmalen Budget übrig hat, sollte sicch diesen Kulthit einmal ansehen. Weil kein Geld mehr zur Verfügung stand, setzte Regisseur Miller sogar seinen eigenen Wohnwagen für eine Sequenz ein, um diesen zu zerstören. Die in vielen Szenen zu sehenden Motorradfahrer stammen von echten Motorradclubs.
                                    Man darf nicht vergessen von wann der Film ist. „Mad Max“ ist ein sichtbarer Low-Budget Movie, der seinen Reiz nicht den hölzern agierenden Darstellern zu verdanken hat. Spektakuläre Stunts, wahnwitzige Kameraarbeit, originelle Bildideen, ungewohnte Perspektiven und zynische Dialoge machen den Film zum Erlebnis.

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                                      In der gleichnamigen "Equalizer"-Fernsehserie aus den Achtzigern, auf der der Film lose basiert, war Robert noch ein weißer Herr im Trenchcoat, der im Jaguar herumfuhr. Hier wird die Hauptfigur als Kleinbürger und Ersatz-Obama angelegt. Die US-Zuschauer hatten sich anscheinend eine Exekutiv-Gewalt vom Format dieser Figur gewünscht, "The Equalizer" war dort ein Riesenhit. Der Selbstjustiz-Thriller badet zwar in Klischees, jedoch kann die Inszenierung mich durch die gute Spannung und toll gedrehte Action begeistern. Konsequent wird ebenso ruhig, wie auch ruppig eine nicht wirklich außergewöhnliche Story erzählt. Das Gegenteil ist der Fall. So oder ähnlich kennt der Filmfreund das Genre und hat den Plot schon in genug anderen Vigilante Movies gesehen. Aber der Film fasziniert auch trotz der fragwürdigen Moral. In erster Linie steht und fällt „The Equalizer“ mit seinem Hauptdarsteller Denzel Wasshington. Der Mann verbreitet eine charismatische Aura auf der Leinwand und ist für die Rolle des einsamen Helden wie geschaffen. Sollte jemand auf die Idee kommen „Kung Fu“ für die Leinwand zu adaptieren, wäre ich für einen schwarzen Caine. Dann soll Denzel barfuss über weite Leinwandsteppe hin weg schreiten. Ich bin neugierig auf die geplante Fortsetzung.
                                      Mein Fazit: Trotz einiger Defizite ist Fuqua sehenswerte Actionkost gelungen, die in Sachen Timing und Coolness ganz vorne mitspielt.

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                                        Wer sich auf „The Help“ einlässt, kann sich über die exzellenten Bilder, eine herausragende Ausstattung und die tollen Schauspieler erfreuen. Stets pendelt die Geschichte zwischen komödiantisch und dramatisch hin und her. Aber „The Help“ lässt bei kritischen Augen gewisse Defizite aufkommen. Die atmosphärische Dichte der Erzählung hält leider nicht über die gesamte Filmdauer an. Außerdem sind die Figuren klar in schwarz und weiss gehalten (sprich: gut und böse). Die Charaktere lassen keine tiefere Zeichnung zu. Bei einem Drama erwarte ich diesbezüglich mehr. Und das Ende ist etwas zu viel Schönfärberei. Jedoch wird der Film niemals rührselig und verliert nie die Achtung vor seiner Thematik.
                                        Sehenswert empfinde ich, trotz allem, die schauspielerische Leistung des Ensembles. Vor allem konnte mich die Handlung in ihren Bann ziehen. Und der Film behält immer die nötige Spur, bei der man gefangen wird vom Unwohlsein und der Ungerechtigkeit, die die Dienstmädchen erfahren.
                                        Großes, aufwühlendes Hollywood-Kino. Konventionell und unterhaltsam.

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                                          Die Serie hat auf AMC den zweitbesten Serienstart (nach „The Walking Dead“) hingelegt. Als ich das gelesen habe, bin ich neugierig geworden. Eine neue Western-Fernsehserie? Die muss ich mir mal ansehen.

                                          Die Handlung setzt am Ende des amerikanischen Bürgerkriegs ein. Cullen Bohannon, Südstaatler, ehemaliger Sklavenhalter und sehr guter Schütze, sinnt auf Rache. Mehrere Soldaten des Nordens haben seinen Besitz nieder gebrannt und seine Frau getötet. Er will die letzten Verantwortlichen aus der Welt schaffen. Sie sollen bezahlen, weil sie ihm das einzige genommen haben, was er liebte. Doch als er der Letzte am Boden liegt, erfährt er, das einer entkommen ist. Nun ist auf der Suche nach diesem Einen. Seine Reise führt ihn nach Hells On Wheels. Eine Zeltstadt, die sich mit dem Eisenbahnbau immer gen Westen bewegt. Bohannon bleibt dort und fängt an für die Eisenbahngesellschaft zu arbeiten.

                                          Als Zuschauer erwartet mich hier kein „Heile-Welt-Szenario“ a la „Rauchen Colts“. Die Umsetzung dieser Produktion wirkt authentisch. Dieser Westen ist dreckig, brutal und hart. Er kann auch blutig und diskriminierend sein. Jedenfalls nix für Weicheier. Aber er erzählt auch Geschichten. Manchmal wird sich dafür Zeit gelassen. Und ich spüre, das dies einen Sinn und Zweck verfolgt. Hier werden Figuren gezeichnet. Charaktere wird Leben eingehaucht. Die Macher geben der Serie viel Potenzial. Ich hoffe nur, man lässt es nicht verpuffen. Es wäre schade drum.

                                          Der Marshal sagt: Ein sehenswerter Auftakt. Davon will ich mehr sehen!

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                                            Ein schnörkelloser und ungeschminkter Blick auf die Arbeit der Polizisten von L.A. „Southland“ ist eine Cop-Serie, die ein etwas realistischeres und ernsthafteres Bild des Polizistenalltages malen will. Man bleibt bodenständig. Keine lineare Handlung über die gesamte Staffel. Sondern abschließende Episoden. Auf der einen Seite die Detectives der Mordkommission und auf der anderen Seite ihre Kollegen, die Cops auf der Straße. Es gelingt mit guten Geschichten, die Schwierigkeiten der dortigen Lebenswelt aufzuzeigen,
                                            „Southland“ ist nicht der riesige Serienkracher oder Geheimtipp. Jedoch lohnt sich ein Blick zu riskieren. Es wird solide inszeniertes Fernsehen präsentiert, die ich als sehenswert empfand. Und manch andere TV-Produktion, die meine Netzhaut verunreinigte, können mit der ersten Staffel nicht mithalten.

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                                              RoosterCogburn 15.09.2015, 21:22 Geändert 15.09.2015, 21:24

                                              In unzähligen Romanen und Comic-Geschichten war der Mars der Ort für das Fantastische. In einer Zeit, bevor die Wissenschaft den Mars als öden Wüstenplaneten klassifizierte, kreierte „Tarzan“-Erfinder Edgar Rice Burroughs ein kunterbuntes, abenteuerliches und irgendwie spaßiges Abenteuer mit archaischen Hauptfiguren. Sein Mars ist bevölkert von Monstern, Kriegern und Despoten. - Mangelndes Publikumsinteresse sorgten für einen Megaflop bei den Mickymäusen. Insgesamt hat Disney etwa 350 Millionen Dollar in das Projekt gesteckt - davon 100 Millionen Dollar allein in das Marketing.
                                              Ich kann die allgemeine Enttäuschung bzw. das Desinteresse an diesem Film nicht verstehen. Wer Weltraum-Märchen mag, ist hier bestens aufgehoben. Herrlich antiquiert sind die Erzählweisen und Denkansätze der Geschichte. Ein SF-Fantasy, die seines gleichen sucht. Vor 30 Jahren wäre der Film ein Mörder-Blockbuster gewesen. Er kann sich mit „Buck Rogers“ und „Flash Gordon“ in eine Reihe stellen. Ähnlich Old-School ist die Handlung, ähnlich unlogisch der Film und er hat mir ähnlich großen Spaß bereitet.

                                              Fazit: Ein Film, der zwar nicht in einer „weit, weit entfernten Galaxis“ spielt, aber dessen Unterhaltungswert nicht von diesem Planeten ist ;-)

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                                                Ehrlich gesagt, habe ich den Film nur wegen den Namen Johnny Depp und Christopher Nolan geschaut. Nolan tritt hier allerdings nur als Executive Producer auf. Und das Depp enttäuschen kann, ist nichts neues. Seine minimalistische Darstellung grenzt schon an einer Frechheit. Der Regisseur zeigt dreiviertel der Spielzeit eine Art Avatar von Depp. Etwas was wie eine Schlechte Videokonferenz wirkt. Nie kann Handlung oder Schauspiel mich mitreissen oder berühren. Ein Spannungsbogen ist schlicht nicht vorhanden.
                                                Für mich ist das alles eine Art „Der Rasenmähermann 2.0“. Man versuchte eine ähnliche Geschichte neu zu erzählen. Ein moderner Hybrid aus einer „Jekyll & Hyde“ Mär verwoben mit Terror-Action und Pseudophilosophie. All das in einem digitalen Kleid, das schon bei seinem Erscheinem wie die Zeitung von gestern wirkt.

                                                Klassische Horror-Motive bekommen einen Internetanschluss. Die Macher degradieren das Genre zum Baukasten. Das Ergebnis ist ein ärgerliches Filmerlebnis.

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                                                  Showtime's „Homeland“ übertrumpft bei vielen Rankings erfolgreiche, hauseigene Serien wie „Die Tudors“, „Weeds“ oder „Californication“. Selbst bei MP ist nur „Dexter“ besser. Seit „Dexter“ ist die Serie das erfolgreichste was Showtime zu bieten hat. Also schau ich doch mal rein.
                                                  Hier wurde eine, mir unbekannte, israelische TV-Serie zum Vorbild genommen. Hätte ich es nicht gelesen, wäre ich auch nie darauf gekommen. Ganz im Gegensatz zu anderen Serien mit dem Thema Terrorismus-Bekämpfung (wie „24“), wird hier nicht gedankenlos Hurra-Patriotismus in die Handlungsabläufe geworfen oder sinnfreie Actioneinlagen inszeniert. Überhaupt kommt „Homeland“ mit sehr wenig Action aus. Viel mehr besticht sie (zumindest trifft das auf diese Staffel zu) mit einer klugen Handlung, einem ausgezeichneten Spannungsbogen und gut gezeichneten Figuren. Und das ohne dabei genretypische Abläufe in die Story einzuflechten.
                                                  Ein Lob an die Autoren für den Clou, es immer wieder hinzubekommen, das ich mich als Zuschauer nach jeder Folge frage „Ist Sgt. Brody übergelaufen oder nicht?“.

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                                                    Wieder decken 24 Stunden TV 24 Stunden Handlung ab. Die Struktur ist klar. Außer man schaut es auf DVD/Blu-Ray, dann bleiben natürlich die Werbeunterbrechungen aus.
                                                    „24“ hat Fernsehgeschichte geschrieben. Dieser Dosis geballtem Adrenalin, eingetütet in ein brillantes Echtzeitkonzept und ausgestattet mit einer faszinierenden Hauptfigur bereichert die TV-Geschichte und nagte stark an meinem Nervenkostüm. Ich konnte schon damals einfach nicht widerstehen. „24“ war eine Serie, die Suchtpotential besaß. Besonders auf die zweite Staffel trifft dies zu. Die Inszenierung ist sehr viel runder als bei der vorherigen Staffel. Die Handlung spannender, mitreissender und actionhaltiger. Und vor allem nicht so abstrus wie Season 6 bis 8.

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