RoosterCogburn - Kommentare
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Alle Kommentare von RoosterCogburn
"Was ist mit der Leiche?"
"Die ist tot."
"Du auch gleich." Schnitt.
Bei solchen gewollten und unlustigen Dialogen muß ich mit den Augen rollen. So etwas ist aufgesetzt und fehl am Platze. Auch weiß ich noch nicht, was ich von zwei der vier Ermittlern halten soll. Da ist dieser trinkfreudige BVB-Fan mit Strassenköter-Frisur. Soll das der Mann für's Grobe sein? Und dann seine Kollegin. Einerseits Betthäschen vom Dienst und unsicher, aber macht andererseits auf unabhängige Powerfrau.
Aber es wäre voreilig dieses Team fertig zu machen und abzuschreiben. Denn die Figuren können sich ja noch entwickeln und die anderen beiden dieses Vierer-Teams holen vieles wieder rein. Der neue Leiter, Peter Faber, ist mal etwas anderes im deutschen Komissaren-Einerlei. Faber ist barsch, direkt, verstörend und stößt andere vor dem Kopf. Aber so kantig Faber ist, genauso intensiv, intelligent, empathisch und anders ist dieser Ermittler. Es ist für mich faszinierend zu sehen, wie Faber die Fährte aufnimmt. Wie er sich in den Täter hinein fühlt und anfängt zu denken wie dieser. Es scheint als wenn er sich verwandelt. Und in seiner rouitinierten Kollegin Bönisch findet er ein Gegenpol. Diese beiden bilden ein sehr gutes Gespann und machen diesen Tatort sehenswert.
Der Fall selber funktioniert nach dem bekannten "Wer hat es getan?"-Konzept. Spurensicherung, eine begrenzt Anzahl Verdächtiger und zum Ende wird der Fall vollständig gelöst. Nichts herausragendes oder was sich irgendwie über "Derrick"-Niveau hebt. Allein das Spiel zwischen Anna Schudt und Jörg Hartmann macht den Dortmunder Einstieg schon zu einem Hingucker. Und als sich alles zuspitzt zeigt Hartmann als Faber, was in dieser Figur steckt. Erst das starke Verhör des Verdächtigen vor Ort und dann der passende Showdown im verlassenen Haus. Peter Faber gefällt und hat für mich großes Potenzial.
Heinz Erhardt gibt den fürsorglichen Familienvater und verständnisvollen Ehemann. Er ist Bäckermeister, hat ein harmonisches Familienleben und steht kurz vor der Silberhochzeit. Ein kleiner Vorfall wird, wie so oft im Leben, zu mehr aufgeblasen als tatsächlich vorhanden. Heinz Erhardt läuft zu Hochform auf und punktet mit reichlich komödiantischen Einlagen. In Nebenrollen sind Willy Millowitsch und Maria Sebaldt zu sehen.
Volkstümliche Heile-Welt-Komödie um den vermeintlichen Seitensprung eines Bäckers.
Carrie Fisher war für mich als Kind die Reinkarnation des Guten. Als ich ich sie zum ersten Mal in "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" sah, war sie eine Art Fleischwerdung der einzig wahren, sexy Prinzessin. Ich hatte damals überhaupt keine Vorstellung davon, das hinter der Rolle eben auch ein Mensch steht. In diesem Fall ein Mensch, der durch eine Rolle quasi über Nacht zum Star wurde. Aber auch jemand mit einem Schicksal. Bereits im Jahr 1980 stellten die Ärzte eine niederschmetternde Diagnose fest: Fisher leidet unter einer bipolaren Störung - depressive und manische Phasen wechselten sich bei ihr ab. Kurz nach den Dreharbeiten zu "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" stürzte Fisher ab: Drogen und Alkohol bestimmen nun ihr Leben.
Nach einer erfolgreichen Drogenentziehungskur schrieb sie 1987 das weitestgehend autobiographische Werk Postcards From the Edge, welches zwei Jahre später verfilmt wurde. Die Hauptperson der Handlung durchlebt ähnliche Probleme mit ihrer Drogenabhängigkeit und mit ihrer Mutter wie Fisher selbst. Nun ist der Film für jeden Filmfreund in jeden Fall interessant. Vor allem mit diesem Vorwissen. Aber ohne ist er nur bedingt unterhaltsam. Denn leider verkommt die böse, sogar teils zynische Beschreibung Hollywoods und seiner agierenden Gestalten, zu einem seichten Drama, das seine Klischees erfüllt. Selbst die Gesangseinlage von Shirley MacLaine hat was. Auch Meryl Streep zeigt zum Schluß das sie Stimme besitzt. Doch das war für mich dann auch etwas zuviel des Guten.
Für uneingeschränkt empfehlens- bzw sehenswert halte ich den Film dann doch nicht. Trotz des großen Staraufgebots (u.a. Gene Hackman, Richard Dreyfuss, Dennis Quaid, Annette Bening) bleiben nur Streep und MacLaine sehenswert. Die Geschichte ist zwar zeitlos (Drogenmißbrauch, Generationskonflikt), greift aber nicht an jeder Stelle 100%ig bei mir während des zusehens. Was meiner Meinung nach an Mike Nichols' Inszenierung liegt. Schade - war mehr drin.
Videospielverfilmungen sind ein beliebtes Bashing-Thema. Und es gibt ja auch reichlich negative Beispiele auf diesem Sektor: "Super Mario Bros." (93), "Street Fighter" (94), "Mortal Kombat" (95), "Wing Commander" (99). Auch trashige Beispiele aus jüngerer Zeit wie "Doom" (05) oder "DOA: Dead or Alive" (06). Aber akzeptable Unterhaltung ist doch da rar gesäht.
Mit "Prince of Persia: The Sands of Time" ist das tatsächlich anders. Hier trifft der Abenteuerfilm aus 1000 und einer Nacht auf das Popcorn-Kino. Ein böser, aber unglaubwürdiger Ben Kingsley gegen einen heldenhaften Jake Gyllenhaal, der ganz wunderbar in Szene gesetzt wurde. In seiner Orginalität, in Sachen Humor und Action, kann der Film nicht der "Pirates of the Caribbean"-Reihe das Wasser reichen. Denn der Versuch ist unübersehbar. Dafür haben sich die Drehbuchschreiber zu wenig einfallen lassen. Aber erfrischend ist, das nicht ein schlechter Abklatsch von "Die Mumie" heraus gekommen ist.
Tolles Hochglanz-Entertainment mit einem simplen Plot, toller Optik, charmanten Darstellern und ansprechenden Fantasyelementen. Nichts was einen umhaut, doch dem geneigten Genre-Fan wirds gefallen.
Passt scho'!
Piraten der Karibik 4 - In diesem Abenteuer der Piratenfilmreihe von Walt Disney Pictures und Jerry Bruckheimer Films geht es erneut um die Jagd nach dem ewigen Leben. Diesmal versucht der Pirat Blackbeard an einen Jungbrunnen zu gelangen um dort unsterblich zu werden. Irgendwie ist der Grundplot so gar nix neues. Denn in allen voran gegangenen Filmen ging es um die Jagd nach der Unsterblichkeit.
Neben Jack Sparrow taucht auch erneut Captain Teague Sparrow, Lt. Gillette (bekannt aus Teil 1), natürlich Mr. Gibbs und Barbossa auf. Für Kenner der Reihe lauter Altbekannte. Besonders originell ist der Film nicht, aber das waren die Fortsezungen auch nicht. Es geht darum, ob hier für mich ein unterhaltsamer Piratenspaß entstanden ist. Ganz ehrlich? Nur bedingt. Es ist ja alles altbekannt, wenn man die Reihe kennt. Okay es tauchen jetzt auch gefrässige Meerjungfrauen auf. Doch sonst? Wieder ein Wettrennen gegen die Zeit. Böse Piraten gegen nicht ganz so böse Piraten. Dann mischt sich noch ihre Majestät ein und die Spanier haben auch ein Wörtchen mitzureden ... bla, bla, bla.
Ich bin effektiv ganz gut unterhalten worden und es hat mir Spaß gemacht. Ich würde mir den Film auch bestimmt irgendwann nochmal ansehen. Ich hab ein Faible für Depp als Sparrow. Und mir hat auch die Cruz als Angelica sehr gut gefallen. Aber der Film ist in jedem Fall der schlechteste der Reihe.
Ich hab mir den Film-Noir-Thriller in der Rekonstruktion von 1998 angesehen. Der Krimi-Klassiker wurde vom Studio damals drastisch gekürzt. Cutter Walter Murch ("Der Pate") passte diese Langverion nach Vorgaben von Welles ans Breitbildformat an. Als einer der letzten Vertreter der 'Schwarzen Serie' ist "Im Zeichen des Bösen" absolut sehenswert und kann mit einem tollen Cast aufwarten. Als aufrichtigen, rechtschaffenden und moralisch einwandfreien Mann glänzt hier Charlton Heston in seiner Rolle als Vargas. Dann ist da noch die bezaubernde Janet Leigh als loyale Ehefrau. Obwohl in den Nebenrollen noch Zsa Zsa Gabor, Joseph Cotten, Marlene Dietrich und Dennis Weaver zu sehen sind, verblassen sie alle gegen die übermächtige Leinwandpräsenz des Orson Welles (auch Buch und Regie). Seine Darstellung als verkommener, versoffener, intriganter Bulle Capt. Hank Quinlan ist so großartig wie einmalig. Vargas ist der Gute, Quinlan der Böse. Doch welchen fragwürdigen Gerechtigkeitssinn legt Welles für seine Figuren hier an den Tag? Das wird dem Zuschauer erst in der zweiten Hälfte der Handlung offenbart. Welles lässt daran zweifeln, dass das, was vordergründig richtig zu sein scheint, auch wirklich richtig ist. Obwohl er den formalen Regeln des Genres entsprechend folgt, führt er gleichzeitig deren Widersinnigkeit auf. Das ist eigentlich das intelligente an diesem Film.
Jetzt bin ich beim fünften Teil der No Retreat, No Surrender-Reihe angekommen. Den Film hat man sowohl als "American Shaolin: King of the Kickboxers 2" (wie mein vorliegender) bzw. als "No Retreat, No Surrender 5" vermarktet. Dabei heißt er im Original "American Shaolin" und hat gar nichts mit der Reihe zu tun. In Deutschland wurde er unter seinem Originaltitel veröffentlicht und in anderen Teilen Europas als "Karate Tiger 5". Bei dem Vermarktungs-Tohowabohu darf es einen nicht wundern, das ausgerechnet der inoffizielle Letzte der No Retreat, No Surrender-Reihe dann auch der Beste und unterhaltsamste ist.
Der spaßige Shaolin-Kung-Fu-Culture-Clash ist nicht bloß dumpfes Gekloppe wie viele US-Genre-Vertreter. In diesem Fall würde ich von einer Kung-Fu-Actionkomödie sprechen. Die Action konzentriert sich auf Massentrainingsszenen, ein paar Straßenschlägereien und zwei Ringkämpfe. Wenig spektakulär, aber durchaus mitreißend. Die exotischen Schauplätze und einige gut choreografierte Kampfszenen sind aber nur die halbe Miete. Die aufgesetzte Liebesszenerie nervt und die fiese Synthie-Mucke gerät zum Krampf. Punkten kann der Film mit seinem humorigen Einlagen. Wenn Drew mit Playboy-Heften und Rock 'n' Roll den Mönchen die westliche Welt nahe bringen möchte. Erfrischend!
"No Retreat, No Surrender 4: The King of the Kickboxers"
Mir fällt nach diesem Film doch eine Gemeinsamkeit der Film-Reihe auf. Die Handlung ist stets eine komplett andere und hat nichts mit einem der Vorgängerfilme zu tun.
Aber der Streifen hat mich doch ein wenig überrascht. Denn als einziger der Reihe konnte er mich annähernd als Genre-Streifen halbwegs unterhalten. Hauptdarsteller Loren Avedon kennt man schon aus den beiden Vorgängerstreifen (in denen er aber jedesmal anders hieß). Wie immer wirkt sein Stil als Actionakteur recht solide und sein darstellerisches Können hölzern. Billy Blanks ist aus No Retreat, No Surrender 3 auch bekannt (ebenfalls in einer anderen Rolle), aber diesmal in besserer Form und als cooler Bösewicht. Der Streifen entpuppt sich als brutaler, klischeelastiger Streifen der annehmbaren Sorte. Leider wieder völlig humorlos. Aber die Kämpfe können hier echt was rausreißen. Teils unterhaltsame, teils ziemlich leidliche Martial-Arts-Action. Somit ziemlich unterdurchschnittlich und gelegentlich langweilig. Aber man kann ja vorspulen :)
"No Retreat, No Surrender 3: Blood Brothers"
Kein Rückzug, keine Aufgabe. Jetzt hab ich mir was vorgenommen ^^
und ich zieh die Reihe durch. In Deutschland existierte lange nur eine stark gekürzte FSK-16-Version. Genau diese habe ich mir angesehen. Ich kann mir nicht vorstellen das man das belanglose Gekloppe noch irgendwie auf einen annähernd unterhaltsamen Level bringen kann. Leider komplett ironiefrei und bar jeglicher Komik - nicht einmal unfreiwillig komisch. Als Liebhaber von Martial-Arts-Action gibt es wirklich besseres als diese C-Produktion. Billy Blanks reißt das ganze auch nicht raus. Sorry Billy, ab mit dir ins Bootcamp und bring deinen Schützlingen Tae Bo bei.
Von Emmerich's "Godzilla" hätte ich ebenfalls gerne ein Sequel gesehen. Diesbzgl stehst du nicht alleine dar :)
Ich schwärme für diesen Film ...
Tom Selleck spielt hier nicht nur den Flieger Patrick O'Malley. Er IST dieses versoffene, bärbeißige Raubein. Mich überzeugt er und er trägt den Film. Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Zankereien zwischen O'Malley und Evie. In wunderbarer Old-School Hollywood-Manier gehen sich die beiden verbal an die Gurgel. Bess Armstrong spielt als divenhafte verwöhnte Tochter recht solide, aber mehr nicht.
Allerdings wird das Ziel, eine Abenteuerkomödie in der Art wie "African Queen", eindeutig verfehlt. Das gelingt der Adaption von Jon Cleary's Roman "Unternehmen Drachenritt" leider nicht. Dafür kann die Abenteuer-Romanze mit einem äußerst nachhaltigen Score von John Barry glänzen und einer beeindruckenden Luftschlacht zwischen Doppeldeckern.
Natürlich folgt der Plot seinen Klischees und ist nicht gerade originell. Auch die Dialoge könnten manchesmal ein wenig einfallsreicher sein. Aber hier stimmt die Chemie zwischen den Hauptdarstellern und letztlich funktioniert der Streifen bei mir :)
Nicht umsonst habe ich ihn schon ein halbes Dutzend mal gesehen.
"No Retreat, No Surrender 2"
Der deutsche Titel Karate Tiger 2 dient lediglich der besseren Vermarktung. Keiner der Darsteller aus dem ersten taucht hier wieder auf. Auch die Handlung hat nichts mit dem Vorgänger gemein. Diesen Film gibt es auf dem offiziellem deutschen Markt nur in gekürzten Versionen (gilt für VHS und DVD).
Der Hingucker in diesem Martial-Arts-Streifen ist die fünffache Karateweltmeisterin Cynthia Rothrock ("China O'Brien", "Rage and Honor", "Tigerkralle"-Reihe) als kampflustige Hubschrauber-Pilotin. Allerdings wird sie hier noch als weibliches Beiwerk mißbraucht. Wer sie wirklich kämpfen sehen will sollte zu ihren späteren Filmen greifen. Ansonsten ist dieser Film ein ziemlich schwacher, weil unsinniger Vertreter seines Genres. Das Maß an widersinnigen Ungereimtheiten nimmt hier absurde Züge an. Aber der Unterhaltungwert ist für mich dann doch höher als bei Teil 1. Wahrscheinlich weil die Fortsetzung zum Teil unfreiwillig komisch ist ^^
Der Film kam vor 2 1/2 Wochen unter seinem Alternativtitel "Du kannst anfangen zu beten" in der ARD im Nachtprogramm.
Hier sind Alain Delon und Charles Bronson erstmals gemeinsam in einem Film zu sehen. Nach Ende des Algerienkriegs verschlägt es die Zwei in die französische Weltmetropole. Dort kommt es zu einem ungewöhnlichen Auftrag für einen von beiden. Barran soll einen bestens gesicherten Safe öffnen um Wertpapiere hinein zu legen. Darf aber nichts entwenden. Natürlich kommt alles anders wie vermutet ...
Delon und Bronson spielen hier nicht die üblichen Buddys. Eigentlich kennen sie sich gar nicht. Sie kommen nur beide aus denselben Krieg und laufen sich daheim wieder und wieder über den Weg. Der Old-School-Krimi wird von seinen beiden Hauptdarstellern getragen. Delon (damals 33), zelebriert seit "Der eiskalte Engel" völlig sein düsteres Image und ist häufig im Trenchcoat zu sehen. Bronson hingegen (14 Jahre älter) ist dabei zu erblühen. Trotz großer Ensemble-Filme wie "Die glorreichen Sieben", "Gesprengte Ketten" und "Das dreckige Dutzend". In den Staaten wurde ihm selbst keine tragende Rolle zugetraut. Nach "Du kannst anfangen zu beten" sah man ihn als schweigenden Mundharmonikaspieler im Kino.
Wie für den klassischen französischen Kriminalfilm dieser Zeit üblich, ist der Film einerseits sehr dicht und voller Atmosphäre. Spielt bei der Inszenierung mit großen Close-Up's und Stille. Wenn das passiert ist nicht nur Dialogstille, sondern komplette Stille. Selbst der Score ist dann komplett ausgeblendet. Dann fällt mir noch etwas ins Auge. Es sind die großen Gesten und Übertreibungen bei der Schauspielerei. Das ist aber etwas, was ich vorzugsweise im französischen und italienischen Kino Ende der 60er bis Mitte der 70er feststelle. Natürlich neigen die Franzosen / Italiener immer schon dazu viel stärker zu gestikulieren. Aber in der genannten Zeit der Kinounterhaltung zelebrieren sie das regelrecht auf der Leinwand.
Allerdings wartet der Film auch mit einigen, selbst für diese Zeit, Ungereimtheiten und Unglaubwürdigkeiten auf. Allein auf welche Art die den Tresor öffnen - so quasi auf gut Glück. Kleiner Spoiler: 6 von 10 Nummer zum öffnen des Tresors sind bekannt. Also wird an einem Wochenende eingebrochen. So hat man 3 Nächte und 2 Tage Zeit um 10.000 verschiedene Möglichkeiten durchzuprobieren. Die zählen auch immer mit nem Rechenschieber die wievielte Möglichkeit sie nun schon haben.
Mein Fazit: Nur etwas für Genre-Fans oder Anhänger von Delon bzw Bronson. Aber diese werden ihre Freude daran haben :)
http://www.daserste.de/unterhaltung/film/filme-im-ersten/sendung/2012/du-kannst-anfangen-zu-beten-100.html
Das ist so ziemlich das mieseste was man sich mit dem belgischen Muskelpaket antun kann. Was man "Der Legionär" anrechnen kann, hier wird der Erfolg des brachialen Helden zum Ende nicht so sehr gefeiert, wie bei manch anderen Streifen des Martial-Arts-Darstellers. Das ist aber auch alles, was man diesem debilen Film zu Gute halten kann.
Meine VHS-Aufnahme zeigt zu Beginn von "The Spoilers" den Alternativtitel "Stahlharte Fäuste". Warum Die Spielverderber allerdings in Deutschland auch Die Freibeuterin heißt, kann ich nicht nachvollziehen.
Die Saloonlady Marlene Dietrich kann in diesem Abenteuerklassiker zwischen zwei Männern wählen. John Wayne spielt den rauen aber ehrenwerten Ray Glennister, der in Alaska zur Zeit des Goldrausches sein Glück machen will. Erzfeind McNamara (Randolph Scott) schmiedet hingegen eifrig Intrigen um die Dame für sich zu gewinnen. Natürlich wird ziemlich schnell klar wer der Böse ist, ohne dass der Spannungsbogen verloren geht. Jeder Freund von solchen Filmen weiß, woran er bei diesem Genre ist.
Der 70 Jahre alte Abenteuer-Western ist souverän inszeniert, glänzt durch seine starke Besetzung und dem finalen Schlagabtausch zwischen dem Duke und Randolph Scott, bei dem fast der ganze Saloon zerlegt wird. Das richtige für Genre Liebhaber und Fans von Randolph Scott oder John Wayne.
Die Martial-Arts-Reihe, die in Deutschland als "Karate Tiger" mit etlichen Fortsetzungen bedacht worden ist, findet in diesem Film seinen Ursprung. Zum Verständnis: Kein Film der Reihe heißt im Original Karate Tiger. Problem ist, das drei Karate-Tiger-Filme (No Retreat, No Surrender; Kickboxer; Best of the Best) im Original je mindestens drei (oder mehr) Fortsetzungen nach sich zogen. Diese drei bewussten Filme aber alle in Deutschland innerhalb der "Karate Tiger" Reihe veröffentlicht wurden. Und auch einige der jeweiligen Fortsetzungen. Ergebnis: Ein heiloses Durcheinander für unwissende Videotheken-Gänger Anfang der 90er.
"Kein Rückzug, keine Aufgabe"
Der Film zählt zu den bekanntesten und kultigsten Filmen seines Genres und ist unter Liebhabern etwas besonderes. Ich sehe in dem US-Streifen ein Mix aus Drama und Kampfsportfilm mit ein paar wenigen Eastern-Elementen. Und ich sehe stümperhafte Filmemacher am Werk! Einziger Lichtblick in diesem Machwerk ist Tai Chung Kim als "Sensai" Lee. Er sorgt in seinem 20-minütigen Auftritt für Entertainment, bringt den gewissen Eastern-Flair und sogar eine Prise Komik. Denn wie die tragische Looserfigur zum Helden verwandelt wird, ist gerade zu grotesk. Auch der zuerst coole Auftritt von Van Damme als Ivan, gerät im Endkampf zu einer schrecklichen Persiflage seiner selbst.
Es ist so derart offensichtlich, wo sich der Storyplot die Idee für seine Handlung abgeschaut hat, das es einem quasi ins Gesicht springt. Wenn die Rolle mit dem Geist von Bruce Lee nicht eingebaut wäre (und so eine Abwandlung herbeiführt), könnte man hier glatt von einem Plagiat sprechen. Also das kann und will ich nicht gut heißen. Vor allem wenn es ansonsten noch so mies geklaut ist. Dann lieber die glaubhaftere Coming-of-Age Story von '84, die mich mit ihrer Karate-Action wesentlich mehr begeistern konnte.
Das Bates Motel bekommt neue Gäste. Irgendso ein verfickter Handspacken ("Rasenmähermann" Jeff Fahey), dessen vorlaute Klappe man gleich beim nächsten Meuchelmörder abgeben möchte. Doch dazu kommt die Handlung später, wie man sich schon bei der Figureneinführung denken kann. Dann wäre da noch die Psycho-Braut, die aus dem Kloster abgehauen ist, weil sie eine Nonne umgehauen hat.
Der Film ist spannungsleer und langweilig. Schlicht dröge. Da hilft es auch nicht, das ein paar Leichen mehr auftauchen. Das macht bei mir nur den Eindruck, das man den Bodycount erhöhen wollte. Der klassische und zeitlose Soundtrack wurde weitgehend ersetzt durch zeitgemäßen 80's Sound. Perkins scheint als Regisseur völlig überfordert. Nur seine eigene Darstellung des Norman Bates (die teilweise parodistische Züge besitzt) reißt noch etwas raus. Ansonsten wäre der Film so richtig mies.
Mein Fazit: Der dritte Teil der Psycho-Saga erfüllt genau die Befürchtungen, die Skeptiker bei der Fortsetzung des Originals hatten.
Den für das amerikanische Fernsehen produzierten "Psycho IV – The Beginning" werde ich mir ersparen. Allerdings habe ich inzwischen "Bates Motel" ('87) auf VHS gesehen. War zwar auch nicht doll, jedoch besser wie dieser langweilige Schwachsinn. Der für das NBC produzierte TV-Pilot ignoriert die Geschehnisse sämtlicher Fortsetzungen. Dort hatte die Hauptfigur Alex den irren Norman in der Klapse kennengelernt und von ihm das Motel bekommen.
"The Italian Job" ist ein Heist-Movie. Und ein typischer Vertreter seines Genres. Außerdem eine Neuverfilmung von "Charlie staubt Millionen ab", welcher mich nie zu Begeisterungsstürmen hinriss. Das bemerkenswerteste am Original waren für mich der Raub mit anschl Flucht (was ja schon die Hälfte des Filmes einnahm) und die coole Darstellung von Michael Caine. Wie im Original geht es auch hier um einen Raub in Italien (nur ist es hier Venedig) bei dem Gold erbeutet werden soll. Die Figuren Charlie Croker (Original: Michael Caine; hier: Mark Wahlberg) und Mr. Bridger (Original: Noël Coward; hier: Donald Sutherland) haben es ebenso ins Remake geschafft wie die berühmten drei Mini-Cooper. Wenn ich es soweit richtig im Kopf habe waren das die Geminsamkeiten. Denn die US-Version interpretiert den Stoff neu. Genau das erwarte ich, wenn ein Remake gemacht wird. Keine Kopie des bereits bekannten, sondern eine Neuauslegung des Grundstoffes. Aber diesbzgl hat Hollywood seine eigenen Regeln.
Jedenfalls wird genau dies hier gemacht. Und mir gefällt das was ich sehe. Eine modernisierte Version eines alten Heist-Movies. Wie im Genre üblich, so sind auch hier die Gauner die Sympathieträger. Nach der Figureneinführung erfährt man relativ früh von den Zielen des Rauvüberfalles. Im Remake spielt nebem dem finanziellem auch ein ideeller Wert eine Rolle. Deshalb finde ich ihn vom Plot her noch ein wenig interessanter.
Leider vergibt der Film seine vielen Pluspunkte durch den einen oder anderen blass wirkenden Darsteller. Edward Norton sticht hier diesbezüglich stark heraus. Seine Leistung wirkt wie eine Pflichtkür, jedoch nicht mehr. Wahlberg spielt solide, kann es aber auch besser. Am positivsten im Cast fallen mir Mos Def und Seth Green auf. Die beiden passen ganz hervorragend in ihre Rollen und füllen diese sehr gut aus.
Ziemlich cool kommt der Cameo-Auftritt von Napster-Erfinder Shawn Fanning. Und wer genau hinschaut erkennt auch Jason Statham als er selbst ^^
Auch Francis Ford Coppola hat mal Mist gebaut. Und von diesem Film kann man das wirklich behaupten. Ich will mal ganz außen vor lassen, das ich für Musicals auf der Leinwand nicht viel über habe. Allerdings weiß ich gar nicht so recht, welchem Genre ich diesen Film zuordnen soll. Irgendwo zwischen Melodram und Musik-Revue.
Nach dem finanziellen und künstlerischen Erfolg von "Apocalypse Now" sollte dieses Musical-Machwerk, das in Las Vegas spielt, für Francis Ford Coppola das kleine Projekt nach dem Wahnsinn der letzten Dreharbeiten werden. Doch der Regisseur konnte es nicht lassen. Er entschied, nicht "on location" zu drehen. Vegas musste als Filmset nachgebaut werden - und der anfangs auf $ 2 Mio. budgetierte Film wurde immer teurer. Als am Ende allein für die vorletzte Szene Flughafen inkl einer Landebahn nachgebaut werden musste, lagen die Kosten für den Film bei insgesamt 26 Millionen Dollar.
Wer nun hofft, das es sich um ein verkanntes Meisterwerk handelt, wird enttäuscht. Ich habe zwar mehr als solides Handwerk feststellen können. Denn technisch ist ein seinerzeit guter Film entstanden. Nur reicht mir das nicht um einen Film als ansprechend zu bewerten, Mr Coppola. Die triviale Liebesromanze wird hier zu einer nichtssagenden Seifenblase aufgeblasen bis sie zerplatzt. Tom Waits Bluesmusik ist toll und kommt an keiner Stelle in Harmonie mit der Handlung. Beeindruckende Kamerabewegungen schwenken durch das Set und filmen einerseits dabei die Protagonisten so distanziert ab, das sie mir leblos erscheinen.
Doch dann kommen so halbherzige Tanznummern mit schwachen Darstellern und einer anmutigen Inszenierung, die das allerdings alles so überschwenglich einfängt das man glaubt Andrew Lloyd Webber säße im Regiestuhl. Ich fühlte mich in dem Moment so überrumpelt und benutzt. Als wenn man mich zum Musical zwingen wollte ... läßt man sich schon vorsätzlich auf einen Liebesfilm ein, wird man intelektuell so derartig mißhandelt ... buuuhuuuu *schnüff*
Jedenfalls wurde dieser Film DER Rohrkrepierer im Jahre '82 und der Megaflop in Coppolas Karriere. Künstlerisch wie finanziell. "Einer mit Herz" spielte man gerade rund 600.000 Dollar in den USA ein. Die hohen Produktionskosten führten dazu, dass Coppola Insolvenz anmelden musste. Coppola sagte einmal in einem Interview, er habe die Auftragsarbeiten "Die Outsider", "Rumble Fish", "Peggy Sue hat geheiratet", "Der Pate III", "Jack" und "Der Regenmacher" eigentlich nur angenommen, um "One From The Heart - Einer mit Herz" abzubezahlen.
Das Drehbuch zu "The Gingerbread Man" wurde anhand einer unveröffentlichten Kurzgeschichte von John Grisham geschrieben. So entstand die siebte Grisham-Verfilmung und die letzte Adaption für das Kino der 90er. Zu Beginn ein Element, das die Handlung vorantreibt (die erhängte Hauskatze), obwohl es für die Entwicklung der Figuren und für den Zuschauer inhaltlich völlig bedeutungslos ist. So stellt sich dies schnell als klassischer MacGuffin heraus. Solche "Tricks" im Drehbuch machen mir schnell klar, woran ich bei diesem Thriller bin. Trotzdem gelingen immer wieder Momente eines Neo-Film-Noir. Und die schönen, kräftigen, romantischen Bilder. Außerdem hervorragende Schauspieler wie Kenneth Branagh, dem die dezent gespielte Hauptrolle besser steht, als viele seiner letzten Auftritte davor. Auch die kleinen Rollen von Tom Berenger, Robert Downey Jr. und Robert Duvall stechen mir ins Auge.
Interessant und recht unterhaltsam ist der Film. Aber dadurch das die Stile von Altman und Grisham nicht harmonieren kann die Produktion leider nicht überzeugen. Was vor allem im letzten (vorrausehbaren) Drittel des Filmes zu bemerken ist.
Mein Fazit: Leidlich spannend und zäh wirkt das fertige Etwas, das dem Zuschauer als Thriller präsentiert wird. Das tolle Schauspieler-Ensemble und die starken Momente von Altmans bester Seite machen aus den Film eine überdurchschnittliche Produktion.
Der Film ist ein Remake von Yves Robert's Komödie "Ein Elefant irrt sich gewaltig". Und jeder der das Original kennt, sieht das sofort. Ebenso wie im französischen Original kommentiert der Hauptprotagonist den Film in weiten Teilen als Stimme aus dem Off. Der Gegensatz zwischen dem, was er vorteilhaft für sich präsentiert und dem, was man tatsächlich sieht, ist eines der Beweggründe der Komik dieses Films. Gene Wilder hat die Geschichte amerikanisiert, das Drehbuch geschrieben, ihn inszeniert und die Hauptrolle übernommen. Allerdings schwärme ich bei dieser Verfilmung total für den Running-Gag bezgl des Mißverständnisses zwischen Teddy Pierce (Wilder) und Ms Milner. Welche denkt, sie wäre Teddys Date, was zu verherrenden Folgen für Teddy führt. Stand-Up Comedian Gilda Radner, die mit Wilder auch in "Hochzeitsnacht im Geisterschloß" zu sehen ist, spielt die Rolle der Ms Milner ganz wunderbar. Sexy Hingucker ist eindeutig Kelly LeBrock in ihrer ersten Filmrolle. Ihre laszive Hommage an MM und die Filmsequenz aus "The Seven Year Itch" ist nicht zu übersehen. Ohrwurm des Filmes ist Stevie Wonders "I Just Called to Say I Love You" der für den Soundtrack verwendet wurde. Dafür gewann der Song bei der Oscarverleihung 1985 in der Kategorie Musik (Original Song).
Aber der Film hat eindeutig Staub angesetzt und ist ein Produkt seiner Zeit. Das komplette Setting ist so sehr auf 80s getrimmt, das es schon damals in den Augen weh tat. Man achte mal auf die Kostüme und die Frisuren. Schlimmer als in jeder Dallas oder Denver Folge! Auch der Witz der Komödie sitzt nicht immer. Insgesamt ist der Film was für 80er-Hardcore-Fans oder Gene-Wilder-Liebhaber. Ansonsten sympathisches bis mittelprächtiges Amüsemant - und nicht so charmant wie das Original.
"Oh no, you can't take my photograph."
"Oh, I'm sorry, you believe it will take your spirit away?"
"No, you got the lens-cap on." :)
Paul Hogan spielt den australischen Hinterwäldler Michael J. "Crocodile" Dundee, der seinen Spitznamen einem erfolgreichen Kampf mit einem Krokodil verdankt. Es wird hier zwar mitunter auf Klischees gesetzt, doch dies auf eine sympathische und zudem sehr humorige Art und Weise. Vom Outback in den Großstadtdschungel. Wer hätte gedacht, dass die Stadt noch wilder ist als die australische Natur?
Ich empfehle die "Aussie"-Comedy mal im Original zu schauen. Die sprachlichen Besonderheiten aufgrund des gewöhnungsbedürftigen australischen Dialekts gehen in der deutschen Synchronversion unter.
Zur Einstimmung:
http://www.funnyordie.com/videos/6d8620b21d/crocodile-dundee
So sieht also "Event-Fernsehen" aus?! Naja, mag sein. Aber ob das dann auch Qualitätsfernsehen ist?
Das Personal des Romans ist in der Verfilmung deutlich entschlackt. Dabei bleiben einige, realer DDR-Prominenz nachgebildete Nebenfiguren auf der Strecke. Im Film treten lediglich der SED-Bezirkschef Barsano (angelehnt an Hans Modrow), der dubiose Jurist Sperber (Vorbild war DDR-Anwalt Wolfgang Vogel) und am Rande der Schriftsteller Altberg (=Literat Franz Fühmann) auf.
Doch bei Filmadaptionen rechnet man mit entsprechenden Kürzungen zu Gunsten von Dramaturgie. Ohne jegliche Beschönigung wird das andere Deutschland in den 80ern gezeigt. Sei es die Freie Deutsche Jugend, die zugeteilte Kohle, die Firma "Horch und Guck" oder die schlechte Stromversorgung. Das Setting und die Ausstattung der Produktion ist in jedem Fall positiv hervorzuheben.
Schauspielerisch hat mich am meisten Sebastian Urzendowsky überzeugt. Er hatte zwar auch eine recht dankbare Rolle auszufüllen, doch das tat er wirklich erfolgreich. Jan Josef Liefers spielte solide. Doch trat sein Spiel bei weitem nicht so hervor, wie es mir 'Das Erste' oder die Medien verkaufen wollten. Auch das zurückhaltende Spiel Götz Schubert als Lektor ist sehr überzeugend, denn die inneren Konflikte seiner Rolle ist in Mimik und kleinen Gesten zu sehen.
Doch genug mit der Lobhudelei. Denn in der Verfilmung wird nicht klar, was die Erzählung eigentlich will. Letztlich will man hier eine Frage aufwerfen: Wie weit kann man gehen, ohne seine Ideale zu verraten? Das weiß ich aber auch nur aufgrund Uwe Tellkamps Roman, der das dafür oder dagegen wesentlich besser heraus gearbeitet hat. Die Verfilmung macht dies nicht. Da sitzt man davor, reflektiert das Zeitbild der 80er und fragt sich was die Familienchronik einem nahe bringen möchte. Irgendwie ist das Ziel hier verfehlt.
Entstanden nach der Vorlage von Stephen Kings gleichnamiger Kurzgeschichte "1408" aus der Sammlung "Im Kabinett des Todes". Nichts von dem, was Mike in Kings Geschichte in den 70 Minuten in Zimmer 1408 zustößt, hat es in den Film geschafft. Stattdessen sieht man Stürme, bewaffnete Geister, Zeitsprünge, Überflutungen und sogar den Wintereinbruch im Hotel. John Cusack macht seine Sache gut, kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, wie lächerlich die Adaption manchmal wirkt. Im Buch ist Enslin ein egoistischer und verschrobener Mensch. Håfström legt viel mehr Wert auf die Hinterfragung des Protagonisten und zeigt die Gründe auf. Das wiederum tut Story und Film gut.
Mein Fazit: Eher schlechte Umsetzung einer Vorlage. Aber als Gruselfilm eine ganz gute Angelegenheit. Ein John Cusack in einer Geisterbahn mit dem Stempel "nach einer Kurzgeschichte von Stephen King". Auch wenn davon nur wenig übrig geblieben ist, amüsiert die Schauer-Mär.
Jason Lee, Thomas Jane, Damian Lewis und Timothy Olyphant als die vier in Maine (wo auch sonst?) lebenden Freunde, die in ihrer Jugend dem scheinbar geistig zurückgebliebenen Duddits (Donnie Wahlberg) geholfen haben. Seitdem haben sie alle ein ganz besonderes "Geschenk" erhalten ...
Was so vielversprechend klingt (schließlich wird im Inhalt eine Parallele zu "Es" gezogen), verliert sich letztlich so uninspiriert im Sande ... oder in diesem Fall im Schnee. Dabei sind da keine unfähigen Filmleute bei der Arbeit. Regisseur Lawrence Kasdan produzierte zusätzlich noch und arbeitete am Drehbuch mit. Zusammen mit Drehbuchautor William Goldman, der bereits erfolgreich Stephen King adaptierte (Hearts in Atlantis, Misery), haben die zwei den Roman "Duddits" umgesetzt. Doch irgendwie ist das ganze unoriginell geraten und rutscht zu schnell ins genretypische Klischee ab. Außerdem fehlt mir bei der Inszenierung der treffende Stil, der mitreißt und überzeugt. Einzig die Besetzung ist ein wirklicher Hingucker. Neben den bereits genannten taucht auch ein merkwürdig wirkender Morgan Freeman auf, unterstützt durch Tom Sizemore.
Ist nett anzusehen, aber als Unterhaltungsfilm unzureichend. In der Welt der King-Verfilmungen gibt es allerdings weitaus schwächeres als das hier.