RoosterCogburn - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
UntamedUntamed ist eine Thriller aus dem Jahr 2025 von Mark L. Smith und Elle Smith mit Eric Bana und Wilson Bethel.+40 Kommentare
-
MobLand - Familie bis aufs BlutMobLand - Familie bis aufs Blut ist eine Gangsterserie aus dem Jahr 2025 mit Helen Mirren und Pierce Brosnan.+11 Kommentare
-
BallardBallard ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 mit Maggie Q und Titus Welliver.+10 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Weapons - Die Stunde des Verschwindens145 Vormerkungen
-
One Battle After Another119 Vormerkungen
-
Bring Her Back96 Vormerkungen
-
The Long Walk - Todesmarsch85 Vormerkungen
-
Caught Stealing62 Vormerkungen
Alle Kommentare von RoosterCogburn
American Eiskrem 3 1/2???
Die lassen sich deutsche Titel einfallen. Nachdem die beiden Fortsetzungen von "Babyspeck und Fleischklößchen" (Meatballs) nun so grottig waren, werde ich mir Teil 4 nicht ansehen. Irgendwann ist auch mal gut. Dagegen besitzt "Eis am Stiel" noch kulturelles Niveau.
In "Meatballs III: Summer Job" folgt die Handlung dem jungen Rudy, den wir schon aus dem Orginialstreifen "Meatballs - Babyspeck und Fleischklößchen" kennen. Insofern hat dieser Film, gegenüber dem 2ten, wieder mehr mit dem Erstling gemeinsam. Aber auch diese Fortsetzung bemüht sich um ein stetig sinkendes Niveau. Schenkelklopferhumor geht nun wirklich weitaus besser als dies. Bei diesem Machwerk spielt auch noch der damls 20jährige Patrick Dempsey mit [Grey Anatomy]. Jeder macht mal Fehler.
Im Ferien Camp Sasquatch boxt der Papst. Camp-Leiter Giddy ist der "coole King" des Ganzen. Die benachrbaarten Rivalen werden von Sasquatch regelmäßig in die Pfanne gehauen. Außerdem wurde in die triviale Handlung platter Klamauk und hohle Phrasen eingebaut. Falls das bekannt vorkommt, hier handelt es sich um "Meatballs - Part 2". Also die Fortsetzung von "Babyspeck und Fleischklösschen". Nur ohne die Mitwirkung von Ivan Reitman und Bill Murray. Was das Sequel automatisch schlechter macht, als das Original ohnehin schon ist.
Schwacher Abklatsch!
Bill Murray ist der Aufseher im Camp Nordstern. Das exklusive wie verhasste Camp Mohawk befindet sich auf der anderen Seite des Sees. Tripper Harrison (Murray) nutzt jede Gelegenheit um dieses blöd da stehen zu lassen. Auch bei einem Fernsehinterview vor der Abfahrt, in dem er sich als Mitarbeiter Mohawks ausgibt:
- "Camp Mohawk hat eine zweijährige Warteliste. Ist dieses exklusive Camp wirklich $1000 Dollar die Woche wert?"
- "Natürlich ist es das [...] Wir haben ein paar Spezialprogramme. Wir machen ein Shakespeare Kurs dieses Jahr, dazu alle Stücke. Dann die bedeutung des Barocks in der Neuzeit. Wir haben politische Gespräche. Fidel Castro wir vorbei schlendern. Und: Kinder wollen mit Tieren spielen. Jeder Camper wird seinen für ihn ausgesuchten Grizzly Bären mit Pfeil und Bogen erlegen dürfen. Keine Sorge, es sind Giftpfeile. Der Programmteil der wirklich aufregend ist, kommt Ende des Sommers. Die sexuelle Bewusstwerdungswoche. Wir importieren 200 Prostituierte. Jeder Camper, ausgerüstet mit einer Thermoskanne und $2000 Dollar Bargeld versucht soviele Damen wie möglich zu beglücken. Den Gewinner machen wir dann zum König der sexuellen Bewusstwerdungswoche. Als solcher darf er dann Nachbarorte überfallen, plündern, vergewaltigen und so weiter."
- "Das ist ... unglaublich."
- "Was erwarten Sie für $1000 die Woche? Ich wünsch Ihnen noch einen schönen Sommer."
Dieser Tennie Klamotte merkt man an, das sie in den zur Neige gehenden 70ern spielt. Ivan Reitmans dritte Regiearbeit, war sein erster komerzieller Erfolg. Meatballs zog drei Fortsetzungen nach sich, die ganz merkwürdige deutsche Titel besitzen. Und: Seit einiger Zeit plant Harold Ramis ein Remake des Originals. Über dreissig Jahre nach diesem Streifen, wirken die Sprüche lahm und wie eingeschlafene Füsse. Die Komik ist überwiegend albern. Meatballs ist auch Bill Murrays Spielfilmdebut. Er allein macht das alles wesentlich erträglicher. Seine Auftritte wankeln zwar zwischeen Witz und oberflächlichen Sprücheklopfereien. Doch ich musste einige Male lachen und das zählt. Zusätzlich kriegt der schwache Streifen [also eigentlich 3 Punkte] noch einen Punkt mehr in der Bewertung, aus nostalgischen Gründen.
Hank Moody ist Schriftsteller und hatte in seinem Leben bereits einen großen Wurf gelandet. Sein Bestseller wurde in Traumfabrik allerdings zu einer Schmonzette verwurstet. Moody poppt sich wild durch die Betten und kann sich über zu wenig Sex nicht beklagen. Ob das promiske Verhalten von Hank Moody auch ein Indiz für gewisse Persönlichkeitsstörungen seiner Person ist, sei zu Beginn der Serie mal in den Raum gestellt. Er bekommt seine Ex-Frau allerdings nicht aus dem Kopf. Auch die gescheiterte Familiensituation zwischen ihm, seiner Tochter und seiner Ex geht ihm nahe. Hank nimmt nun einen neuen Job an. Und ausgerechnet sein neuer Boss und Verleger ist der Zukünftige seiner Ex. Weiterhin lernt Hank die junge Mia kennen, ohne zu wissen wie alt sie wirklich ist und wer ihr Vater ist. Da sind Irrungen und Wirrungen vorprogrammiert.
Was in den ersten Folgen noch recht schlicht strukturiert wirkt, wird mit jeder Folge mit neuen Verwicklungen angereichert. David Duchovny spielt den verbitterten Hank Moody recht süffisant und wertet, die an sich schon schwarzhumorige Serie, immer weiter auf.
Season 1 ist einfach klasse.
Das Urteil von Nürnberg
Von 1945 bis 1949 fanden die "Nürnberger Prozesse" gegen führende Mitglieder des Nazi-Regimes statt. Stanley Kramer nimmt sich den dritten der zwölf Prozesse zur Vorlage, um ein Gerichtsdrama zu erzählen, das sich inhaltlich an den sogenannten Juristenprozess anlehnt. Doch sämtliche dargestellten Figuren in diesem Film (Kläger, Angeklagte, Verteidiger, Zeugen usw.) sind fiktiv. Ob das damals aus Rücksicht so gemacht wurde, kann ich nicht beurteilen.
+++Spoiler AN+++
Aber immerhin hätte man hinsichtlich der Verurteilung bei der Wahrheit bleiben können. Im Gegensatz zum Film, in dem die Angeklagten lebenslange Haft bekommen, sind die realen Verbrecher glimpflicher davon gekommen. Zum Beispiel wurde Staatssekretär Rothenburger wegen Verbrechen gegen die Menscheheit zu 7 Jahre Zuchthaus verurteilt und war wieder auf freiem Fuß als dieser Film erschien. Wenige erhielten lebenslange Haft (wie Reichsanwalt Rothaug). Andere zwischen 5 und 10 Jahren oder Freispruch.
Außerdem erzählt der Film von VIER Angeklagten. Beim Juristenprozess waren es viermal so viel, also 16 Angeklagte. Es ist also offensichtlich, das der Film NICHT die tatsächlichen Verhandlungen wiederspiegeln will. Ihm geht es darum aufzuzeigen, wie schwierig es war, die richtigen Verantwortlichen zu Rechenschaft zu ziehen.
+++ Spoiler AUS+++
Drei Stunden lang zeigt ein überragendes Staraufgebot, teils übertrieben melodramatisch aber auch in teilweiser ausgezeichneter dramaturgischer Inszenierung, wie grosses Kino aussehen kann und es gleichzeitig überladen wird. Annerkennes- und sehenswert ist das Werk allemal. Gerade die schauspielerischen Leistungen von Tracy, Widmark und dem ausgezeichneten Maximilian Schell. Ebenso erwähnenswert ist der Auftritt von Montgomery Cliff ["Das ist meine Mutter von der Sie da sprechen"]. Warum die blasse Judy Garland immer so hervor gehoben wird, kann ich nicht nachvollziehen. Auch die Dietrich bleibt unter ihren Möglichkeiten und spielt hier eigentlich nur ihrem Image entsprechend. Kühl und distanziert. Dann ist doch noch Burt Lancaster. Leider erlaubt es ihm seine Rolle nur einmal zu glänzen. Und zwar als er sich von seiner Anklagebbank erhebt und erstmalig im Prozess spricht. Ansonsten bläst er Trübsal. Das macht er zwar fachmännisch und gekonnt, aber so können das andere auch. Nichts lobenswertes.
Trotz einiger Längen und unnützer Erzählungen in der Rahmenhandlung, ist ein starker Film entstanden, der vor allem den Zuschauer vor moralische Fragen stellt. Gerade im letzten Drittel gewinnt die Inszenierung an Fahrt. Was für den Film spricht. Denn trotz seiner schwerwiegenden Thematik und einem ansprechenden Starensemble, kann ich hier nicht von einem mitreissenden Meisterwerk sprechen.
Der Film basiert lose auf der Novelle Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Da hier allerdings das Comedy-Team Abbott und Costello in den Vordergrund gestellt wird, ist es klar das es sich hier nicht um einen klassischen Gruselfilm handelt. Slim (Bud Abbott) und Tubby (Lou Costello), zwei amerikanische Polizisten, arbeiten in England um die dortige Polizeiarbeit zu studieren. Stellen sich dabei aber so blöd an, dass sie ihren Job verlieren. Zeitgleich lernen wir einen Zeitungsreporter kennen, der sich um die junge Vicky bemüht. Auf die wiederum hat es der renomierte Dr. Henry Jekyll abgesehen. In der Rahmenhandlung wird immer wieder von dem Londoner Monster gesprochen, das die Straßen unsicher macht. Der geübte Zuschauer weiss natürlich worauf das ganze hinaus läuft.
Nach dem Krieg drehten das Duo ihre erfolgreichsten Filme, Parodien auf Horror- und Abenteuerfilme. In der "Abbott and Costello Meet…"-Reihe trafen sie auf Dr. Jekyll und Mr. Hyde, den Unsichtbaren, die Mumie und Frankensteins Monster.
Auch hier ist das berühmte Monster nur eine Vorlage für eine Parodie. Inhaltlich weicht der Stoff stark ab. Zum Beispiel kontrolliert Dr. Jekyll, mittels eines Serums, wann er sich in Mr. Hyde verwandelt. Das Monster wird auch sehr überzeichnend dargestellt und sieht total freakig aus. Boris Karloff in der Rolle von Jekyll/Hyde wertet den Film noch ein wenig auf. Doch man sollte mit Costellos Gequieke schon klar kommen. Ansonsten brauch man sich diese Filme nicht ansehen.
Für Fans der beiden sicher ein Muss. Für mich eher dürftig.
Ich merke dem Film zwar beim zusehen sofort an, das er auf einem Theaterstück basiert. Denn die Handlung besitzt wenige Spielräume und hauptsächlich wird die Story innerhalb der Geschäftsräume erzählt. Doch trübt dies nicht den Unterhaltungswert. Es geht um Glück und Unglück der kleinen Leute im Mikrokosmos eines Ladens.
Es fällt auf, das hier mit geringen Mitteln gearbeitet wurde. Allein das Bühnenbild "bescheiden" zu nennen, ist auch für damalige Verhältnisse geschmeichelt. Lubitsch macht sich hier nicht über das Geschehen und deren Personen lustig. Es ist mehr eine amüsante Charakterzeichnung. Humorvoll wird klargestellt, die zu sehenden Personen sind Menschen mit Stärken und Schwächen. Hier porträtiert der Meister der frivole Komödie, die Betroffenen mit liebevollem Verständnis. Warmherzig und frech wird mir eine hübsche Romanze im Kammerspielcharakter vorgesetzt.
Seinerzeit war der Film ein kommerzieller Misserfolg. Trotzdem war "Rendezvous nach Ladenschluss" einer von Lubitschs Lieblingsfilmen. Ich kann es verstehen. Der Charme des Filmes ist bei mir auch angekommen.
The Shield - Season 2
Mackey und sein Strike-Team beginnen gegen die armeinsche Mafia vorzugehen. Außerdem spielt in der 2ten Staffel Drogenbaron Armadillo eine entscheidene Rolle. Mackey erfährt von einem grossen Geldtransport der Armenier. Das Strike-Team beginnt darüber nachzudenken, ob und wie sie den armenischen Geldzug am besten ausrauben können.
Endlich passiert mehr. Nicht nur der rote Faden kommt voran. Auch die Rahmenhandlung u.a. um den Polizistenanfänger Julien, der sich seiner Sexualität unsicher ist, erweist sich als interessant. Nicht nur storymäßig besser als Season 1. Auch die Inszenierung ist etwas flotter geworden.
7/10
Molly McGrath ist begeisterte Sportlehrerin und will unbedingt Footballcoach werden. Aber als Frau in diesem männerdominierendem Sport sieht das schlecht aus. Sie geht mir ihrem Vorgesetzten ein Geschäft ein. Ihr Deal sieht vor, das sie ein Team bekommt. Allerdings muß sie dazu an die Central High. Dem miesesten und abgefucktesten Highschool Football Team der Stadt. Diese Jungs haben einen ganz schlimmen Ruf. Bei ihrer ersten Mannschaftsbesprechung will das Team den weiblichen Coach schocken und hat unterhalb der Gürtellinie nichts an. Diese Looser kommen aus der Unterschicht. Und Molly muß sich den Spielern gegenüber erstmal behaupten. Sie schafft dies und überzeugt die Schüler das man sie es schaffen können. Plötzlich zeigen die "Wildcats" eine andere Seite und fangen an zu gewinnen.
Der genre-erfahrene Michael Ritchie ("Die Bären sind los", "Fletch", "Auf der Suche nach dem goldenen Kind") hat hier nicht nur einfach eine flache Sportkomödie inszeniert. Natürlich kennt man die altbekannte Thematik mit der vorhersehbaren Handlung und der typischen "Du kannst es schaffen"-Botschaft. Doch der Film mit dem 80er Jahre Flair und dem entsprechenden Sound macht unheimlich Laune. Mit flotten Sprüchen sorgt die damalige 40-jährige Goldie Hawn für gute Unterhaltung. Ausserdem ist das hier das Spielfilm-Debüt von Wesley Snipes und gleichzeitig der erste Film in dem er zusammen das erste Mal mit Woody Harrelson gemeinsam vor der Kamera steht. Für einige zusätzliche Lacher hat der neue Chef von Molly gesorgt, Direktor Edwards. Ein gesunde Mischung aus Feel-Good-Movie und Sportkomödie mit handelsüblichen dramatischen Wendungen und dem unausweichlichem Happy-End.
Macht Spaß!
"Somewhere out there,
Beneath the pale moonlight,
Someone's thinking of me,
And loving me tonight."
Der mit einem Grammy ausgezeichnete Song, gehört zu den einprägsamsten, die ich je in einem Zeichentrickfilm gehört habe. Generell ist die von James Horner komponierte Filmmusik stimmig und passend. Und das wichtigste ist, sie geht mir zu keinem Zeitpunkt auf den Zeiger. Es gibt einige animierte Filme, bei denen das nicht der Fall ist.
Don Bluth inszenierte in Kooperation mit Steven Spielberg und Amblin Entertainment seinen zweiten eigenproduzierten Animationsfilm für das Kino, nachdem er Disney verlassen hatte. Bluth's Film ist sehr detailreich und präzise gezeichnet. Wenn man frühere Filme vergleicht, bei denen er noch bei Disney war, bemerkt man diesen Einfluss [für Interessierte: Bluth war z.B. Animation Director bei "Bernard und Bianca"]. Bluth präsentiert eine intelligente Geschichte, die für damalige Verhältnisse nicht üblich war. Zum Beispiel das der Held, hier Feivel, einer solch real wirkenden Bedrohung ausgesetzt wird (ganz auf sich allein gesstellt in einer großen fremden Welt). Man hat versucht, wie es bei den klassischen Märchenmotiven üblich war, ein Bogen zur Realität zu spannen um den ZUschauer zu berühren. Der Kinofreund sollte nicht nur durch die toll gezeichneten Zeichentrickfiguren fasziniert werden. Auch der Storyplot soll Spannung erzeugen und fodern. Disneysche Einschläge und Vergleiche bleiben da nicht aus. Denn auch Bluth arbeitet mit der nötigen Prise Humor und etwas Musik. Aber sein Maß ist ein anderes. Mir fällt auf das sein Film nicht mit Dudelei überfrachtet wird. Auf der anderen Seite gibt es schon eine ordentliche Portion Sentimentalität. Doch damit komme ich klar. Ist auch irgendwie zuckersüß wie die Mäuse-Geschwister im Film singen. Aber die Duett-Version von Linda Ronstadt und James Ingram gefällt mir eindeutig besser.
"Somewhere out there,
Out where dreams
Come true..."
Inspiriert durch die Romanvorlage wurde hier ein Thriller in Szene gesetzt, der sehr viel besser war als ich erwartet habe. Es ist nicht die übliche TV-Krimikost, die ich hier serviert bekommen habe. Urs Egger hat die erste Jan Fabel-Adaption sehr athmosphärisch geschaffen. Eine tolle Besetzung begeistert. Neben dem souveränen Peter Lohmeyer als Fabel, fällt Lisa Maria Potthoff als Fabels Mitarbeiterin Maria auf, die eindeutig mehr als bloß Bewunderung für ihren Chef hegt. Der Reiz der Handlung resultiert aus dem perfiden Spiel mit bekannten Märchenmotiven, den diversen falschen Fährten und der angelsächsischen Tradition des Serienkillers. Insgesamt ein starkes Ermittlerteam von dem ich gerne mehr sehen möchte. Das ist nicht Dienst nach Vorschrift, das ist Stil an der Waffe – ein guter Mix aus Psychologie, Action und Mythologie.
Allerdings ist mir nicht ganz klar, warum ausgerechnet Fall 2 von Craig Russells Jan Fabel Serie zuerst verfilmt wurde. Wenn diese Qualität beibehalten wird, ist eine Fortsetzung begrüßenswert. Insgesamt besteht die Romanvorlage momentan aus sechs Büchern. Also sind noch einige Vorlagen vorhanden.
Der Filmtitel ist bei der Story Programm. Unser Hauptprotagonist ist tatsächlich festverdrahtet worden. In einer nahen Zukunft wurde ihm nach einem Unfall ein tödlicher Mikrochip eingesetzt, durch den er unter der ständigen Überwachung eines Großkonzerns ist. Die Ausgangssituation der Story finde ich ganz gut. Denn in der Zukunft haben die Großindustrien die Macht übernommen. Das bedeutet auch, das überall ihre Werbung zu sehen ist. Der Marketing-Overkill wird schon am Anfang deutlich. Auf dem Taj Mahal prangert Werbung von Gatorade. Das goldene M ist auf einem riesigen Schutzdamm zu sehen. Ein Projektor zwischen den Figuren der Osterinsel strahlt das Windows Logo in den Himmel. Selbst der Mond muß als Werbefläche herhalten. Die gesamte Welt wird nun mehr von den Finanzgrössen der Welt und deren Interessen geleitet.
Wer keine Versicherung hat und sich in die Fänge von Hope Industries begibt, der grösste Konzern in der Zukunft, ist verloren. Das passiert hier. Die Überlebenschance unseres Helden besteht scheinbar darin, sich mit einer Gruppe abtrünniger Hacker zusammenzuschließen, die wohl als einzige wissen, wie man sich dem Konzern widersetzt.
Was storymäßig noch interessant beginnt, wird leider durch die größenteils recht stümperhafte Inszenierung gegen die Wand gefahren. Das es sich bei diesem DVD Release um ein B-Picture handelt, ist schon sehr offensichtlich. Man hat mit einem geringen Budget von nur $ 5 Mill. optisch noch was recht akzeptables abgeliefert. Was auch daran liegt, weil man hier ein bekanntes Film-Setting recycelt hat. Der Film benutzt dieselben Sets wie die von "Watchmen", der kurz zuvor gedreht wurde. Cuba Gooding Jr. macht eine anständige Figur, Michael Ironside ist mal nicht der böse Gegenspieler und der dickliche Val Kilmer spielt (mit Wuschelkopf) eine schräge Nebenrolle. Ein Action-Sci-Fi-Mix, der auf seine Weise Spaß bereiten kann.
Mein Fazit: Ansehnliches B-Picture und moderner Trash der Gegenwart. Für einen Videoabend ist das schon okay!
The Shield - Season 1
David Aceveda ist der neue Captain in Farmington. Er will im "Käfig" aufräumen und den Bezirk auf Vordermann bringen. Gleichzeitig lernt man auch das "Strike Team" kennen. Das setzt sich zusammen aus Vic Mackey, Shane Vendrell, Curtis "Lemonhead" Lemansky und Ronnie Gardocki. Das Team räumt auf den Straßen von Los Angeles auf. Ihnen ist jedes Mittel recht, um Verbrecher auszuschalten. Abgesehen von einem eklatanten Vorfall, der sehr früh zeigt aus welchem Holz Vic und Shane geschnitzt sind, geht die Rahmenhandlung auch auf die Ausbildung von Julien ein. Leider ist die erste Staffel, in meinen Augen, eine der schwächeren. Das liegt daran, das hier viel Zeit zur Einführung der Rollen genutzt wird. Der eigentliche Plot wird noch nur angedeutet. Man erkennt zwar schnell das es um korrupte Bullen geht, erahnt aber nicht wie weit die Story noch geht.
Ich weiss gar nicht mehr, warum ich mir dieses deutsch-italienische Historiendrama damals doch reingezimmert habe. Der Film personifiziert den Begriff 'uninteressant'. Goodman als Papst ist noch ein Hingucker. Ansonsten war es das erste Mal, das ich von einer Inszenierung Sönke Wortmanns enttäuscht war.
Wahrscheinlich ist es einfach nicht mein Stoff.
Die Geschichten der Familie Svensson und ihres Sohnes Michel, der im Original eigentlich Emil heißt, sind berühmt. Die Verfilmungen dieser, haben wir Olle Hellbom zu verdanken, der schon oft Astrid Lindgren adaptierte. Er bescherte uns u.a. die Pippi-Reihe, die Kinder aus Bullerbü, die Brüder Löwenherz und den Karlsson vom Dach.
Mit Michel aus Lönneberga, wie die spätere Serienfassung der Filme hiess, wurde leichte und unbeschwerte Unterhaltung inszeniert, die bei Groß und Klein funktioniert. Ende des 19. Jahrhunderts im Dorf Lönneberga in Småland in Schweden, leben die Svenssons. Vater Anton, Mutter Alma, Schwester Klein-Ida (ganz bezaubernd), Knecht Alfred, die nervige Magd Lina und natürlich unser aller Michel.
Berühmt geworden ist auch der Schuppen, bei dem nicht immer klar ist wer sich vor wem wegschliesst. Sperrt der Vater den Michel weg oder schliesst sich Michel vor dem cholerischen Vater ein?
"Micheeel ... Miiicheeel ... MIIIIICHEEEEEL!!!"
In derlei Situationen bekommt man auch immer wieder einen Blick auf die beachtlich wachsende Holzmännchen-Sammlung von Michel. Denn immer wenn er was anstellt und im Schuppen eingeschlossen ist, schnitzt an einem Männchen. So hat sich im Laufe der Zeit so einiges angesammelt.
Neulich habe ich auf VHS eine alte Aufnahme von "Michel in der Suppenschüssel" gesehen, die der Kinofassung entspricht. Dabei habe ich festgestellt, das sowohl die Synchronsprecher als auch (mMn) einige Dialoge von der Serienfassung abweichen. Aber so oder so, Michel und die Svenssons machen einen Heidenspaß und kann man unbedenklich Kinofreunden jeden Alters empfehlen. Für kleine und große Kinder :)
Na super. Niveauvolle Unterhaltung, die sich hinter Perlen wie "Spritzgebäck vom Fikolaus" oder "Im Bumsbomber nach Bombay" nicht verstecken muß. (^^)
Der abwesende Vater, auf Mission im Wilden Westen, im Vietnam-Krieg oder eben im Weltall, und der Sohn, der die väterlichen Verpflichtungen erbt, den inneren oder äußeren – Auftrag erfüllen muss. Auch in Don Bluth und Gary Goldmans Animationsspektakel "Titan A.E." bildet dies den Plot. In US-Produktionen ein altbekanntes Muster, das gebe ich zu. Jeder, der schon ein paar bekannte Hollywood-Filme gesehen hat, kennt dies zu genüge. Mit den (mittlerweile geschlossenen) FOX-Animation Studios entstand ein Zeichentrickfilm, der einerseits wirklich atemberaubende CGI-Grafiken für Raumschiffe und Hintergründe verwendet, dessen Figuren dafür aber im Zeichnstil am klassischen Zeichentrickdesign angelehnt sind. Was zum Teil für einen recht starken Kontrast sorgt.
Trotzdem ist bei "Titan A.E." der Glücksfall eingetreten, daß eine ansprechende grafische Gestaltung mit einer vernünftigen Handlung verbunden wurde. Das Endprodukt ist zwar kein Meisterwerk, aber recht solide Unterhaltung. Sicher gibt es das eine oder andere zu mäkeln. Ich finde zum Beispiel, das die weibliche Hauptprotagonistin wie Lara Crofts kleine Schwester aussieht. Auch sonst hat sich die Story recht viel aus dem grossen Sci-Fi Genre Eintopf bedient. Neu ist hier also nichts. Aber, scheisse, ich wurde beim zusehen doch ganz gut unterhalten und hatte Spaß. Untermmalt wurde das ganze noch mit annehmbarer Rockmusik und nicht wie bei vielen Disney-Filmen, die aus ihren Trickstreifen gleich ein Musical machen wollen.
Das war er also, der sechste und letzte Fall von Cenk Batu. Wenn man den an den Haaren herbeigezogenen Plot ignorieren kann, dann bekommt man einen spannenden Reißer geboten. Ich konnte diese bittere Pille schlucken, ich habe aus dem US-Kino schon viel abgefahrene Storyplots geboten bekommen. Es ging hier auch nicht so sehr um die logischen Zusammenhänge. Allein die Nummer mit den Bankern war schon sehr ... aber lassen wir das. Es ging darum Batu vor eine ausweglose Situation zu stellen UND er sollte einen spektakulären Auftrag erfüllen.
Abgesehen von einer tollen Inszenierung, einem starken Score und einer beeindruckenden Kameraführung hat dieser TV-Krimi mit allen TATORT-Konventionen gebrochen. Für diesen Mut muß ich den Machern und dem NDR ein Lob aussprechen. Davon möchte ich mehr sehen! Die Harfouch als Auftragskillerin war schon 'ne Wucht. Auch wenn das Drehbuch hanebüchen und nicht das ausgefeilteste war, hat mich der Spannungsbogen begeistert. Extrem geil fand ich die logische Konsequenz dieses Tatortes, nämlich das Ende von Cenk Batu (allerdings hat man sich ein Hintertürchen offen gelassen - den eindeutigen Tod Batus konnte man nicht sehen). Spannung, Dramatik, Emotionen - und trotzdem passiert nicht immer das, was jeder nachvollziehen kann ...
Mehmet Kurtuluş, ich werde die Darstellung des Cenk Batu vermissen. Ich warte zwar ab was uns Ihr Nachfolger, Herr Schweiger, bietet. Kann mir aber nicht vorstellen, das er an Ihre hervorragenden Tatorte herankommt.
Mich beeindruckt Lynchs erster Langfilm aufgrund seiner stilistischen Inszenierung. Nicht wegen seines Surrealismus. Die exzessiv zur Schau gestellte Symbolik finde ich reichlich überladen. Dann diese vielen Unstimmigkeiten und logischen Brüche. Wollte Lynch absichtlich den Eindruck erwecken, das dies ein (Alb-) Traum ist? Aber eigentlich egal, es ist eben David Lynch.
Ich halte "Eraserhead", für Filmfreunde und Lynch-Fans, absolut für sehenswert. Aber an sich, würde ich den Film nicht an jeden Kinogänger weiterempfehlen. Es handelt sich hier nicht um das übliche Erzählkino. Geht doch schon damit los, das hier erst nach 10 Min. das erste Mal gesprochen wird. Doch Lynch fasziniert hier auf andere Weise. Er hat mit lächerlichen $20.000 innerhalb von fünf Jahren Produktionszeit einen außergewöhnlichenn Film geschaffen. Das geringe Budget war der eigentliche Grund warum Lynch sich dazu entschloss in schwarz-weiß zu drehen. Ein glücklicher Umstand. So spielte er mit der Beleuchtung, den Kontrasten, die Kameraführung hinterließ einen anderen Eindruck - er nutzte alle bekannten filmischen Stilmittel, die er für passend erachtete. Er arbeitet mit intensiver Traumästhetik um beim Zuschauer durch Suggestion Assoziationen auszulösen. Genau das empfinden viele als die Merkmale der "surrealistischen" Inszenierung bei Eraserhead. Auch fällt auf, das die Kamera selten lange Einstellungen zeigt. Und wie Lynch die Montage dazu einsetzt um die verschiedenen Ebenen miteinander zu verbinden. Beinah im Aleingang (Musik, Schnitt, Drehbuch, Produktion, Regie) hat der Mann dieses Werk geschaffen. Mein Kompliment, Mr.Lynch! Kein Wunder das Stanley Kubrick dies als einen seiner Lieblingsfilme bezeichnete.
Auf mich bezogen hat dieses Spielfilm Debüt von Lynch nur einen, aber sehr entscheidenen Fehler. Er hat einfach keinen besonderen Unterhaltungswert für mich und gehört somit auch nicht zu seinen besten Produktionen [was dann auch meine Bewertung erklärt].
Ich kann mich für dieses Kostümepos einfach nicht erwärmen. Stanley Kubrick hin oder her. Dieses konsequente Gesellschaftsgemälde, welches visuell beeindruckt, ist nicht einmal daran interessiert eine spannende Geschichte zu erzählen. Nicht mal im Ansatz. Von Beginn an ist klar, dass es mit Barry ein schlechtes Ende nehmen wird, dass all sein Bemühen, in der sozialen Hierarchie aufzusteigen, vergeblich ist. Kubrick ändert übrigens die Erzählhaltung gegenüber dem Roman. Das Geschehen wird aus dem Off kommentiert und zukünftige Ereignisse immer wieder vorweggenommen. Was natürlich ziemlich beknackt ist. Die Geschehnisse im Bild werden wieder vom Erzähler relativiert und auch teilweise lächerlich gemacht. Manch ein Zuschauer mag das sogar als positiv empfinden, als ironisierend. Mir ging es nicht so.
Vor allem ist der Film etwas für die Optik. Er ist ein Augenschmaus. Ein Film für visuell ausgelegte Kinofreunde. Ich möchte mir aber auch etwas erzählen lassen. Und die Handlung ist bei "Barry Lyndon" für den Arsch. Mich wundert es überhaupt nicht, das der Film als Kubrick's Flop zählt. Ist er doch damals sowohl bei Kritikern als auch beim Publikum durchgefallen. Die sorgfältigen Arrangments, der langsame Schnitt, der verfickte Erzähler, der die wichtigen Wendungen vorwegnimmt - alles wird unternommen um den Film langweilig erscheinen zu lassen und keinen Spannungsbogen zu spannen. Der Film ist so ziemlich alles, was Unterhaltungskino normalerweise nicht ist. Aber er ist auch nicht schlecht. Dazu ist ist er handwerklich und optisch viel zu beeindruckend umgesetzt.
Fellini's Gesellschaftsdrama ist eine tragisch-wütende Lifestylekritik mit perfekter Besetzung und edler Optik. Er verhöhnt in "La dolce vita" Menschen, die zu echten Gefühlen und Beziehungen nicht mehr fähig sind und hält damit einer dekadenten Spaßgesellschaft den Spiegel vor. Wie frivol einige der Sequenzen damals wirkten und welchen Skandal der Film auslöste, können wir heute kaum noch nachvollziehen. Stilistisch ein herausragender Film.
Aber er gehört nicht zu meinen Lieblingen von Fellini, zumindest von denen die ich kenne, und ich kenne eine Menge Filme mit einem höheren Unterhaltungswert. Jedoch faziniert mich der Film und seine Bedeutung respektiere ich. Und die außergewöhnliche Darstellung der römischen Schickeria hat etwas für sich.
Die Wolfgang Petersen Produktion ist solide inszeniert, Handwerklich gut umgesetzt und besitzt auch einen annehmbaren Spannungsbogen. Eigentlich ist der amerikanische Film, um den Anwalt der in die Mühlen der chinesischen Justiz gerät, ein durchaus annehmbarer Thriller.
Was mich hier wurmt, ist die plakative Anklage gegen ein undemokratisches System. Das chinesische Rechts- und Regierungssystem wird hier derart verachtend angeprangert, das grenzt schon am Versuch den Zuschauer zu manipulieren. Diese Meinungsmache wird im Film einem auch ziemlich dick aufs Butterbrot geschmiert.
Wenn man sich dessen allerdings bewusst ist und das ignorieren kann, wird einem ein durchaus spannender Gerichtsthriller präsentiert, in dem mich Richard Gere darstellerisch durchaus überzeugt hat.
Abominable wird zwar seinem Titel gerecht. Allerdings nicht so wie er das gerne möchte. Denn nicht der Inhalt ist abscheulich oder schrecklich. Es ist diese grässlich, unoriginelle Erzählweise. Die Fernsehproduktion des Senders SyFy bietet trashigen Horror mit einer Mädchenclique, die im Bergurlaub zum Monsterbuffet wird. Das bedeutet Kunstblut, Titten und böse Biester. Angereichert wird das Ganze mit Gastauftritten von Lance Henriksen, Jeffrey Combs und Matt McCoy. Das TV-Movie ist handwerklich soldie in Szene gesetzt, kann aber zu keiner Zeit wirklich Spannung erzeugen und wirkt deshalb unambitioniert. Sehr unterdurchschnittliche Produktion, das geht besser.
Man darf sich hier nicht von dem ersten Eindruck blenden lassen. Ich dachte auch "Oh, Heath Ledger, Shannyn Sossamon und Mark Addy? Die waren doch schon bei Ritter aus Leidenschaft zusammen vor der Kamera tätig. Und dann ist für den Film auch noch Brian Helgeland verantwortlich. Der Typ der für das Drehbuch von L.A. Confidential einen Oscar bekam."
Die Zeichen standen eigentlich gut. Doch dieser Okkultthriller ist ein pathetischer Quark. Langweilig und zäh. Am miesesten sind diese schlechten Dialoge. Ein Film zum fremdschämen. Für mich der Beweis das Heath Ledger nicht unfehlbar war. Für diesen Bockmist sollte er sich im Grabe umdrehen, so schlecht war seine Darstellung.