RoosterCogburn - Kommentare

Alle Kommentare von RoosterCogburn

  • 6

    "X-tro" schafft mich. Aber Spaß hat's gemacht!
    Ein Wunder, dass ein solch kruder Film seiner Zeit in den Kinos erfolgreich war. Nicht, dass ich es hier mit einer billigen Schrott-Farce zu tun hatte. Aber ein bisserl schwer schräg (und irgendwie trashig) ist das Ganze schon. Wenn Alien-Papa aus dem Bauch einer Frau gekrochen kommt und kurze Zeit später einen leuchtenden Brummkreisel zum Schweben bringt, während sein Sohn einen Spielzeug-Clown zum Killer-Liliput 'dingsbumst'. Dabei trifft eigenwillige Synthie-Musik auf aufdringlich absonderliche Gore-Effekte, was die durch und durch verschrobene Atmosphäre nur noch untermauert.
    Effektreiche, fiese und reichlich absurde Sci-Fi / Horror-Mär.

    5
    • 3

      Leider ist die dritte Verfilmung von Wells' Roman "Die Insel des Dr. Moreau" total in die Hose gegangen. Das liegt noch nicht einmal daran, dass das Geschehen in die Neuzeit verfrachtet wurde. Sondern an der lieblosen Inszenierung und der gelangweilten Darstellung sämtlicher Protagonisten.
      Regisseur John Frankenheimer hat mit seiner Adaption eine der größten Gurken der 90er Jahre zusammen gezimmert, mit der im Nachhinein auch keiner der Beteiligten mehr etwas zu tun haben wollte. Das fängt schon bei 'Gesichts-Spreewaldgurke' David Thewlis an, der hier mit der Hauptrolle völlig überfordert ist. Co-Star Val Kilmer erinnert mich seinem sichtlich gelangweilten Spiel an die Performance eines schlecht dressierten Zirkus-Affen. Höhepunkt der Freak-Show ist Marlon Brando, der mit seinen kunterbunten Oma-Klamotten, seinem grotesken kleinen Sidekick (der bestimmt die Idee für Dr. Evils Mini-Me lieferte) und seinem Genuschel und Gesäusel dem Wort ’Lächerlichkeit’ eine neue Bedeutung gibt. Gerüchten zufolge hatte Brando, der sich keinen Text mehr merken konnte (oder wollte), während der Dreharbeiten einen Sender im Ohr, mit dem er auch Polizeifunk empfing, den er dann in die Szene plärrte! Wenigstens wurde mit Ron Perlman ein Make-Up erfahrener und erprobter Schauspieler unter die Maske einer der Kreaturen gesteckt.
      Das ist dann auch das wirklich positive an diesem Werk. Das Make-Up ist wirklich gut gelungen. Vom Tiermenschen bis zu abartigen Widernatürlichkeiten ist alles vertreten und fachgerecht platziert. "D.N.A." ist ein seltsames Stück Freak-Show, dessen interessantes Thema unsachgemäß umgesetzt wurde. Die verworrenen, unmotivierten Darstellungen der fehlbesetzten Darstellern sind überwiegend unbefriedigend. Ich empfehle daher den Grusel-Klassiker "Die Insel der verlorenen Seelen" mit Charles Laughton. Die sehenswerte Umsetzung des Romans.

      2
      • 7

        Mit George A. Romero ist es immer so eine Sache. Da gibt es auf der einen Seite seine genialen Zombie-Epen ("Living Dead" Trilogie) und auf der Gegenseite die eher durchwachsenen Versuche, auch in anderen Ecken des Horror-Genres Fuss zu fassen ("Stark"). Normalerweise ist es immer von Vorteil, wenn man sich Zeit lässt, seine Figuren vorzustellen und nicht allzu schnell zur Sache zu kommt. Hier dauert es aber eindeutig zu lange, bis es soweit ist. Anderseits kann der Film mit einem gelungenen Score und guten Darstellern glänzen.
        Ein ambitionierter, emotionaler Mensch-Tier Thriller der etwas braucht um in die Gänge zu kommen. Aber das spannende letztes Drittel ist mehr als sehenswert. "Der Affe im Menschen" kann deshalb ähnliche Filme wie "Link, der Butler" und "Shakma" locker hinter sich lassen.

        1
        • 1

          Nicht überall, wo 'Clive Barker' drauf steht ist auch guter Horror drin.
          Diese schmerzliche Erfahrung hat auch der Meister selbst machen müssen, als ihm "Underworld" (auf Barkers Werk basierend) vorgesetzt wurde. Dieser als "phantastische Horror-Thriller" angepriesene Film, ist weder ernst zu nehmen, noch spaßig zu konsumieren.
          Das Geschehen zieht sich ereignislos in die Länge, die Neon-Beleuchtung reizt den Sehnerv, die Pappmasken-Humanoiden sind erbärmlich. Der arme Denholm Elliot (als ’Indys’ Sidekicke Marcus Brody bekannt) huscht im Plot umher, immer auf der Suche nach den Motiven seiner Figur, während der restliche Cast teilnahmslos durch die Ghetto-Kulissen wandert. Effekte gibt’s kaum, die Action beschränkt sich auf ein paar Schießereien zum Showdown und die komplett verkackte Optik vernichtet das letzte bisschen Atmosphäre, das die gar nicht mal so dumme Grundidee hergibt.
          Clive Barker hätte seinen Namen lieber aus den Credits streichen lassen sollen.

          Zusätzliche Anmerkung zur DVD:
          Die DVD beinhaltet beide Versionen des Films. Die Extended Fassung findet sich im Bonusmaterial wieder, welche jedoch eine mangelhafte Bildqualität hat und zudem nur in Originalsprache läuft. Bei den neu eingefügten Szenen, welche rund 11 Minuten ergeben, handelt es sich lediglich um belanglose Handlungsstränge, die den miesen Film auch nicht besser machen.

          3
          • 7

            "Die Brut" erzählt von dem Ehepaar Nole und Frank Carveth, das kurz vor der Scheidung steht. Nole hat sich in die Hände von Dr. Raglan begeben und lernt in dessen Institut für 'Psychoplasma', wie sie ihren verdrängten Aggressionen Ausdruck verleihen kann. Um nicht zuviel zu verraten, sagen wir, sie findet einen Weg.
            Das Faszinierende bei diesem B-Movie-Horror-Streifen ist, man kommt gar nicht auf die Idee die Absurdität der Story zu hinterfragen. Soweit ich mich erinnern kann, habe ich dieses Phänomen bei "Die Brut" damals zum ersten Mal empfunden. Und heute geht es mir noch immer so. Damals hat mich, als unerfahrener Cronenberg Filmfreund, bei der Auflösung des Plots die Orginalität begeistert. Beim erneuten Ansehen und einigen Cronenberg Werken später, ist das natürlich nicht mehr so.
            Interessant zum Inhalt finde ich, das Cronenberg selbst sagte, das er hier den Sorgerechtsstreit seiner Tochter verarbeitet hat. Er hat es sogar sein Pendant zu "Kramer gegen Kramer" genannt. Mit relativ geringem Budget ist ihm ein sehenswerter, dramatischer wie fesselnder Streifen gelungen.

            2
            • 6

              Ich sehe das beim "Anhalter"-Film recht zwiegespalten. Einzelne Figuren wurden in der Verfilmung wirklich gut getroffen. Bestimmte Storyabläufe wurden in der Adaption gut umgesetzt. Andere Sachen nehme ich der Verfilmung übel. Also Marvin z.B. ist echt voll daneben. Hat so gar nichts mit dem Marvin aus dem Buch zu tun. Mir gefällt auch die Darstellung von Zaphod Beeblebrox nicht. Trillian hingegen war super.
              Viele gute Ansätze behalten den anfänglichen Witz nicht bei. Die grossartige Komik der Bücher kann der Film an keiner Stelle wiedergeben. Der Film wird manchmal sogar albern und zeigt Slapstickeinlagen. Ich hatte hier oft das Gefühl, das der Film auf Biegen und Brechen komisch sein will (so eine aufdringliche Form). Doch das Feinsinnige, die intelligente Komik der Buchreihe, bleibt hier auf der Strecke. Die verschiedene Aspekte des Lebens die Douglas Adams parodiert und ins Groteske und Absurde verzerrt, sind in dieser Verfilmung kaum zu erkennen. Meine Vermutung ist, das liegt daran, dass das ursprüngliche Drehbuch von Douglas Adams noch einmal von Karey Kirkpatrick bearbeitet wurde.
              Letztendlich ist der Kinofilm eine ganz gute, unterhaltsame Sci-Fi-Komödie. Die meisten Hitchhiker-Fans werden wohl eher entäuscht sein. Die armen Unwissenden, die noch nicht in den Genuss der kongenialen Kultbücher gekommen sind, werden vermutlich davon eher angesprochen sein.

              Meine Empfehlung, lest die "Hitchhiker's" Bücher! Ansonsten kann ich jedem Interessierten auch die BBC Fernsehreihe aus den 80ern ans Herz legen. Inhaltlich basiert diese grob auf den ersten beiden Büchern. Die Komik ist dort besser eingefangen worden als in dieser Kinoadaption.

              "Es gibt eine Theorie, die besagt, wenn jemals irgendwer genau rausfindet, wozu das Universum da ist und warum es da ist, dann verschwindet es auf der Stelle und wird durch etwas noch Bizarreres und Unbegreiflicheres ersetzt. [...] Es gibt eine andere Theorie, nach der das schon passiert ist." (Douglas Adams, Das Restaurant am Ende des Universums)

              2
              • 9

                Die Geschichte der amerikanischen Luft- und Raumfahrt, speziell der Beginn mit der Gemini-7-Phase, ist Thema dieses Films, er zeigt die Medien-Helden wie sie wirklich waren und wer die wirklichen Helden sind. Sie waren die ersten, die mit ihren Düsenflugzeugen die Schallgrenze durchbrachen. Die ersten, die unter härtesten Bedingungen ausgebildet wurden, um beim ersten US-Raumfahrtprogramm, dem Projekt Mercury, in den Weltraum geschickt zu werden.
                Ein starbesetzter Streifen, der für mich, nicht nur wegen seines unglaublichen Cast ein "Must-See" ist. Die Hauptprotagonisten sind mit Sam Shepard [Etwas unglückliche Wahl. Er wirkt zu alt für den 24jährigen Chuck Yeager, der als erster Mensch die Schallmauer durchbrach], Scott Glenn, Ed Harris und Dennis Quaid topbesetzt und sie können ihre Parts überzeugend darstellen. Auch die vielen Nebenrollen sind hochgradig besetzt (Fred Ward, Barbara Hershey, Lance Henriksen und der noch unbekannte Jeff Goldblum). Diese Geschichtsstunde (wobei der Film auf einem Roman-Report basiert) ist aufwühlend, mitreissend und informativ zugleich.

                Völlig zurecht wurde dieser Film bei der Academy so stark bedacht (8 Nominierungen, davon hat er 4 Auszeichnungen bekommen). Der Film beschreibt mit atmosphärischer Dichte den Beginn des amerikanischen Raumfahrtprogrammes. Gehört, meiner Meinung nach, zu den stärksten Filmen der 80er Jahre.
                Persönliche Anmerkung: Natürlich spielt hier auch Pathos eine Rolle. Aber nicht auf die störende Art. Und das Millitär wird hier nicht abgefeiert. - Scheiss auf "Top Gun"!!!

                7
                • 4

                  Heinz Erhardt hatte die Figur bereits hunderte Male auf der Bühne dargestellt. Das Bühnenstück "Das hat man nun davon" wurde für das ZDF aufgenommen und ist ein absoluter Brüller. Dieser Film ist die Leinwandadaption der Geschichte.
                  Mit den Schlagerauftritten von Rex Gildo ist nun etwas entstanden, das mit dem Original nur noch wenig zu tun hat. Das liegt aber hauptsächlich daran, das der schelmische Witz des Bühnenstückes hier nicht mehr präsent ist. Da nützt es leider nichts, das der große Erhardt selbst die Titelfigur erneut gibt. Das war auch der einzige Grund warum die Posse im Kino Erfolg hatte. Heinz Erhardt war ein Kassenmagnet und das wurde ausgenutzt, solange es ging. Leider entstanden so auch Filme minderer Qualität. Dieser gehört eindeutig dazu.

                  1
                  • 8

                    Kaum ein anderer Roman ist mit derart vielen Filmadaptionen gewürdigt worden wie Robert L. Stevenson's "Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde". Die meisten Cineasten favorisieren den Film "Dr. Jekyll und Mr. Hyde" von 1931 mit Fredric March in der Titelrolle. Ich mag "Arzt und Dämon" lieber. - Ein knappes Jahrzehnt später enstand eine weitere Leinwandadaption, die den Vorgänger zu übertrumpfen versuchte, obwohl die Story ohne kaum wahrnehmbare Änderungen übernommen wurde. Damit niemand das MGM-Remake mit "Dr. Jekyll and Mr. Hyde" direkt vergleichen konnte, ging das Studio sogar so weit, alle Rechte an der alten Fassung zu erwerben und diesen Film dann für 25 Jahre aus dem Verkehr zu ziehen.
                    Das Remake ist um einiges opulenter - glamouröse Kulissen, aufwändige Ausstattung und nicht zuletzt eine Spieldauer von über zwei Stunden, die dem Werk für manch Einen gewisse Längen beschert. Ich stehe aber drauf Spencer Tracy, Lana Turner und der göttlichen Ingrid Bergman zuzusehen. Die beiden Schauspielerinnen tauschten übrigens nach dem Lesen des Drehbuches ihre Rollen, weil sie die für sie zugedachten Rollen wenig verlockend fanden. Und gerade weil Tracy den Mr. Hyde - bis auf ein winziges leichtverunstaltendes Makeup - nur durch seine Performance ausdrückt, so dass er die dunkle Seite hauptsächlich mittels seiner schauspielerischen Kunst darstellt, empfinde ich als sehr positiv. Ein prägnanter Unterschied zu anderen Verfilmungen ist, das hier nicht so sehr der Wert auf Horroreffekte gelegt wird. "Arzt und Dämon" geht es vielmehr um die psychologischen Aspekte der Geschichte und der Zerissenheit des Arztes Jekyll. Den Kampf gegen das innerste Selbst wollte man hervorheben.
                    Manchmal gefallen mir Neuverfilmungen besser als das Original. So oder so, egal welche Verfilmung man bevorzugt. Sehenswert ist dieser Klassiker allemal.

                    4
                    • 7
                      über Cujo

                      "Cujo hat einige der furchterregendsten Momente, die je auf Film gebannt wurden." sagte Stephen King selbst über diese Umsetzung. Ganz soweit würde ich nicht gehen. Aber dieser Film ist mit Sicherheit die beste King-Adaption der 80er Jahre und gehört zu den besten Stephen-King-Umsetzungen. Erstaunlich detailgetreu hält sich der Film an die Romanvorlage, was im Fall der King-Verfilmungen eigentlich eine Seltenheit ist. Lediglich das Ende der Geschichte wurde hollywoodgerecht aufbereitet. In der ersten Hälfte des Filmes schildert er das kriselnde Eheleben der Trentons und der Cambers und führt die beiden Handlungsbögen dann auf dem Gelände der Werkstatt - in Cujo´s "Jagdrevier" - zusammen... und schnell schlägt die Stimmung in puren Terror um. Obwohl sich ein Grossteil des Filmes im Fahrzeug der Trentons oder in der näheren Umgebung abspielt, kommt dank der gelungenen Kameraarbeit von Jan De Bont (Speed) keine Langeweile auf. Die Kamera umkreist das Fahrzeug, schwebt darüber hinweg und lässt den Zuschauer am Geschehen manchmal sogar aus der Sicht des Hundes (!) teilhaben.
                      Die vierbeinige Titelfigur wurde insgesamt von sechs verschiedenen Bernhardinern dargestellt. Für komplizierte Szenen verwendete man mechanische Doubles oder menschliche Darsteller im Hundekostüm. Beim Angriff des Bernhardiners auf den Sheriff kam kurioserweise sogar ein verkleideter Labrador zum Einsatz, weil sich diese Hunde besser bei längeren Kamerafahrten koordinieren lassen!
                      Bei dem "blutigen" Fell handelt es sich um Mais-Sirup und rote Lebensmittelfarbe, die den Vierbeinern so gut schmeckte, dass sie das Makeup bereits nach wenigen Minuten aufgeleckt hatten :)
                      Abgefahrener Tier-Terror. Der liebe Nachbarshund entwickelt sich zum blanken Entsetzem. 80er-Horror der Güteklasse A!!!

                      10
                      • 8

                        Diese Adaption von John Wyndham's "Es geschah am Tage X" ist zwar schon über 50 Jahre alt, doch der Film überzeugt mich mit seinen knappen 1 ¼ Std. Laufzeit noch immer. Die Geschichte von ausserirdischen Invasoren, die nach dem "Kuckucks-Prinzip" in ein irdisches Nest gesetzt werden, schafft schon für sehr viel stimmige Atmosphäre. Nach seinem Erscheinen hatte der Film noch verhaltene Kritiken, vor allem die katholischen Zensoren sahen den Inhalt als sehr fragwürdig an. Ursache war der Umstand, dass einige Elemente des Buches strengen Moralaposteln die Schamesröte ins Gesicht trieb - immerhin geht es um das ziemlich delikate Thema der "unbefleckten Empfängnis", wodurch das Werk besonders häufig zur Zielscheibe von Hetzkampagnen der katholischen Kirche wurde. So wird das Wort "Jungfrau" während der gesamten Laufzeit peinlich vermieden.
                        Das geringe Filmbudget von 200.000 Dollar ist auf äusserst effektive Weise umgestzt worden. Es geht in diesem Sci-Fi Horror um Charakterzeichnung nicht um Spezialeffekte. War sowieso kein Geld für da. Geld war auch der Grund warum man die Anzahl der "verdammten Kinder" reduziert hat. In der Vorlage sind es 61 Kinder, die aufgrund der bewussten Nacht geboren werden. Nicht bloss 12!
                        Eine freie, jedoch sehr gelungene Nacherzählung der Wyndham Story um die Kuckuckskinder, die in nachfolgenden Jahren immer wieder variiert wurde. Die Angst um das Fremde, um Aliens die Herr über uns werden. Oder in uns etwas implantieren.

                        2
                        • 8
                          über Miral

                          Trotz der Zeitsprünge innerhalb der Erzählung und der nicht immer glücklichen Personenführung in der Inszenierung hat der Film mich gepackt. Die Geschichte beginnt noch vor der Geburt der Titelfigur. Mit Hilfe dreier Frauen-Biografien wird eine Perspektive auf den Nahost-Konflikt geschaffen, die mir als Zuschauer eine neue Sichtweise offenbart. Beim ineinander verschachtelten Schildern der drei bewegenden Lebensläufe spannt der Film einen gewaltigen historischen Bogen. Aber die Momentaufnahmen zur Geschichte setzen dabei in den richtigen Augenblicken eindringliche Akzente.
                          Für welche politischen Ideale oder konkrete Friedensutopien sich der Film stark machen möchte, ist nicht eindeutig. Im Gegenteil. Meiner Ansicht nach will er diesbezüglich auch keine klare Stellung übernehmen. Jenseits der politischen Einordnung bleibt ein Film, der in faszinierenden Bildern packend über Frauen und ihre Geschichten erzählt.

                          Der Film kann in Nebenrollen mit bekannten Gesichten aufwarten - Alexander Siddig (Dr. Julian Bashir aus Star Trek: DSN), Vanessa Redgrave und Willem Dafoe - und auch Freida Pinto in der Titelrolle, ist seit "Slumdog Millionär" kein unbeschriebenes Blatt mehr. Ein toller Geheimtipp!!!

                          • 4

                            Der Film enthält für mich keine wahren Horrorelemente. Von Zombies möchte ich schon gar nicht sprechen. Die Erkrankten haben lediglich stark erweiterte Venen im Gesicht und bewegen sich auch weiterhin sehr menschlich. Ein paar 'Schockmomente' sind im Film eingeflossen. Aber auch diese lassen einen mehr durch die plötzlich laute Musik erschrecken, als durch die Bilder, die man zu sehen bekommt. Nicht wirklich unterhaltsam, mehr nervend. Der Überraschungseffekt des Endes ist passabel, doch auch recht pathetisch geraten. Die Hauptprotagonisten (vor allem Timothy Olyphant)spielen weit unter ihren Möglichkeiten. Einzig Joe Anderson (als Deputy) bleibt angenehm in Erinnerung.
                            "The Crazies - Fürchte deinen Nächsten" ist ein unterdurchschnittlicher Film, der mich enttäuscht hat. Ein Remake, was für einen Film dieses Genres beinah tödlich ist, das einige langweilige Längen besitzt.

                            • 6

                              Jetzt habe ich endlich, zum ersten Mal, diesen Film gesehen. Doch umgehauen hat der Film mich nicht. Ich kann diesen Hype auch nicht so wirklich nachvollziehen. Der Film ist unterhaltsam. Das will ich nicht abstreiten. Es ist teilweise recht spaßig, dem unbeholfenem Rocco zuzusehen, wie er die beiden irischen Brüder auf Biegen und Brechen unterstützen möchte. Mit Gewaltdarstellung habe ich bei einem derartigen Filmtitel natürlich gerechnet. Das will ich also nicht bemängeln. Allerdings haben mich die ironischen Ansätze nicht überzeugt. Eigentlich schade. Denn nur so wäre ein derart überzogenes Szenario 'sehenswert' (u.a. ein Punkt, warum meine Bewertung nicht höher ausfällt).
                              Bei dem hanebüchenen Plot hätte einem auch die angebliche Mission Gottes auf den Senkel gehen können. Denn die Nummer mit der Religiosität wurden in den 100 Minuten ganz schön überstrapaziert. Wenn ich ironische Seitenhiebe auf die Kirche sehen will, dann schaue ich mir lieber "Dogma" an - nicht "The Boondock Saints", die die Selbstjustiz auf übelste verherrlichen. Kritisch gesehen, fast schon gefährlich wie hier die Gewaltbereitschaft und das Faustrecht als beinah legitim suggeriert wird.
                              Auf der anderen Seite ist dem Film durchaus positives abzugewinnen. Ich habe Willem Dafoe schon lange nicht mehr so ausgeflippt gesehen. Er ist in der Rolle des homosexuellen FBI Agenten wirklich klasse und somit das absolut Beste an diesem Film.

                              Ein überdurchschnittlicher Rachethriller. Aber kein "Must-See" (wie man mir immer weiss machen wollte)!!!

                              3
                              • 7

                                "Nehmen Sie sich in acht vor dem Zwerg ... !"

                                "Eine ganz krumme Tour" ist sowohl eine parodistische Farce als auch eine Kriminalkomödie im klassischen Sinn. Besonders sehenswert macht den Film für jeden Filmfreund der Aspekt, das es sich hierbei auch um eine Liebeserklärung an den "Master of Suspense" handelt.
                                Die Ausgangsposition, dass die Hauptfigur Verbrechen sieht und kurz darauf alle Hinweise verschwunden sind, hat Hitch in seinen frühen Filmen selbst benutzt. Genauso kennt man von ihm, das eine unbeteiligte Person in ein Intrigennetz verstrickt wird. Auch wird ein durch Hitchcock bekanntes filmisches Stilmittel verwendet. Die Zigarettenschachtel, die Gloria vor dem Kinobesuch überreicht wird, gerät zum klassischen "McGuffin". Andere inszenatorische Mittel lassen auch an Hitch erinnern. Als Gloria nach dem Überfall in ihrer Wohnung ohnmächtig wird: Die ganze Kameraführung ist an "Vertigo" angelehnt. Dies zieht sich durch den kompletten Film bis zum Schluß, der mich an "Der Mann, der zuviel wußte" erinnerte.
                                Abgesehen von der süssen, 23 jährigen Goldie Hawn und Chevy Chase in seiner ersten Hauptrolle, kann diese Krimikomödie mit tollen Nebendarstellern wie Brian Dennehy, einem witzigen Burgess Meredith (Rockys Trainer "Mickey") und Dudley Moore aufwarten. Letzterer konnte mich in seinem Hollywooddebüt mit zwei köstlichen Gastauftritten amüsieren, wobei besonders die Sequenz mit seiner Liebeshöhle im Gedächnis bleibt ["Stanley hat einfach alles, Baby!"]. Der Score an sich, passt bezgl des Inhaltes. Nur der Titelsong von Barry Manilow ist so gar nicht meins. Aber das war halt der Geschmack Ende der 70er. Kaum zu glauben das dieser Song sogar für den Oscar nominiert war.
                                Ich halte den Film für eine vergessene kleine Perle. Immerhin wurde er 1979 sieben Mal für den Golden Globe nominiert (u.a. Bester Film, Bester Hauptdarsteller, Bestes Filmdrehbuch). Die sarkastischen Momente von Chase Rolle, die ironischen Situationen innerhalb des Plots und das Drehbuch von Colin Higgins (Drehbuchautor von "Harold und Maude" und "Trans-Amerika-Express"), der hier sein Regiedebüt gibt, machen den Film zu einem lohnenswerten Hingucker.

                                4
                                • 8

                                  Ein brisantes Thema, ein stimmiges Drehbuch, Hochspannung bis zur letzten Minute, unglaublich präsente Schauspieler. Allein Ken Duken war in seinem Spiel diabolisch gut. Regisseur Lars Becker hat hier ganze Arbeit geleistet. - Wer will Til Schweiger als Ermittler? Mehmet Kurtulus soll bleiben, einer der coolsten Ermittler überhaupt. Der erste Undercoverbulle beim Tatort ist kaum richtig angekommen und hört nach sechs Fällen bereits auf. Ich bedaure es sehr, das nur noch ein "Batu-Tatort" auf uns wartet und dann heisst es "Adé".

                                  • 7

                                    Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen dieses Filmes sind "rein zufällig". Ebenso zufällig wie der Roman "Ghost" von einem kürzlich zurückgetretenen charismatischen britischen Ex-Premier handelt. Der Autor dieses Romans war Sympathisant und später Freund des Premiers. Aus seiner Enttäuschung über die Blair-Ära hat jener Autor, Robert Harris, allerdings auch kein Hehl gemacht und mit dem Roman wütend mit ihm abgerechnet. Das ist bei dieser Verfilmung entsprechend offensichtlich.
                                    Adam Lang alias Tony Blair lügt mit der Wahrheit und simuliert Aufrichtigkeit. Er betet zu Gott, er spricht von Menschenrechten – und will betrügen. Der Film zeigt den Politiker nach dem Ende seiner Amtszeit im selbst gewählten Exil, nur noch ein Schatten seiner selbst. Seit dem Machtverlust leidet Lang wie ein Süchtiger unter Entzugserscheinungen. Sein Nachfolger ist ein freundlicher, aber ehrlicher Mann, und deshalb wird dieser auch scheitern.
                                    Dummerweise ist die Rolle des Adam Lang und sein Darsteller Pierce Brosnan, das schillerndste an diesem Film. Ewan McGregor wirkt steif und verblasst hier neben Brosnan. Timothy Hutton ist kaum wahr zu nehmen in seiner Rolle. Kim Catrall fällt noch angenehm auf und Jim Belushi (mit Glatze!) hat einen tollen Gastauftritt. Der Rest des Films erfüllt die Gesetze des Thrillers. Hinter allem Geschehen steht ein Komplott.

                                    Schnörkellos inszenierte Polanski einen geradlinigen und altmodischen Thriller. Sehenswert? Ja. Wegen seinem politischen Bezug zur Gegenwart und der großartigen Darstellung von Pierce Brosnan. Ein spannender Thriller? Nicht immer. Unter der Erzählstruktur leidet, meiner Meinung nach, der Spannungsbogen. Aber seit langer Zeit ein sehr guter Polanski.

                                    6
                                    • 6

                                      Gemessen am sonstigen Hitch-Output kommt "Eine Dame verschwindet" nicht so gut weg. Inszenatorisch gibt es an dem Film nichts zu mäkeln. Das Darsteller vor Leinwänden agierten oder Miniaturlandschaften für Landschaftsaufnahmen herhalten mussten, das war üblich. Ausserdem hatte man seinerzeit ganz andere Budgets für derartige Filme. Mal ganz davon abgesehen das es sich hier um einen über 70 Jahre alten Film handelt. Gerade die Enstehung dieses Filmes verdient Beachtung. In einer 30 Meter langen Halle, mit einem Waggon, schuf Hitchcock seinen erfolgreichsten englischen Film! Alfred Hitchcock arbeitete viel mit Modellen und Rückprojektionen. Das ist deutlich zu sehen, stört aber nicht.
                                      Der Sprachwitz, die schrulligen Charaktere und der Running Gag mit den beiden Engländern, die sich nur für Cricket interessieren, ist schon einen Hingucker wert. Mein Problem ist letztendlich der Plot selbst und der darin enthaltene Krimi.
                                      1. Drittel: Aufbau der Geschichte, Kennenlernen der Figuren
                                      2. Drittel: Die Dame verschwindet - Nach ihr wird gesucht - Wieso kennt sie keiner?
                                      3. Drittel: Die Dame taucht wieder auf - Rasche Auflösung des 'Warum?' - Showdown

                                      Komische Elemente hin oder her - diese werden auch nur beim geneigten Zuschauer Früchte tragen - letztendlich handelt es sich hier um einen Krimi. Es ist zwar typisch für Hitchcock, daß er das Publikum schon frühzeitig in seine Geheimnisse einweiht. Doch die Spannung funktioniert nicht so gut (wie bei anderen Werken von ihm). Und ich erwarte einen gut funktionierenden Spannungsbogen. Allein die Frage wo wohl Mrs. Froy abgeblieben ist. Jeder aufmerksame Krimileser oder Krimizuschauer hat das schnell raus. Aber Hitch hält sich mit dieser Frage auch nicht ewig auf. Ihm geht es um andere Dinge. Das 'Warum?'! Genau das kommt hier letztendlich zu kurz. Die Antwort des 'Warum?'. Stattdessen wird dem Zuschauer ein bleihaltiges Showdown serviert.

                                      Man könnte diesen Film auch als Krimi- oder Spionagekomödie bezeichnen. Allerdings wäre letzteres schon ein Spoiler in sich. Apropo Spoiler: Seit wann gibt denn Moviepilot den kompletten Inhalt hier preis? Ist mir bei diesem Film aufgefallen. Fehlen nur noch die letzten 10 Minuten dann steht dort der komplette Film in der Inhaltsangabe!!! [Soll Leute geben, die den noch nicht kennen. Ich mein ja nur.]

                                      6
                                      • ?

                                        Wie oft wollen die noch wieder kommen? Ich hoffe das war es.

                                        • ?

                                          Manchmal kommen sie nochmal wieder!
                                          Trotz Hilary Swank werde ich mir das nicht geben.

                                          • 4

                                            "Manchmal kommen sie wieder" - Der Filmtitel ist leider Programm! Sie sind wieder gekommen. Es gab zwei Fortsetzungen. Da es sich hier um eine laue Verfilmung einer Kurzgeschichte aus "Nachtschicht" handelt, habe ich mir diese gar nicht erst angetan. Man muss den Bogen nicht überspannen. Es gibt unter den vielen King-Verfilmungen auch sehenswerte. Diese gehört eindeutig nicht dazu. Aber ich bleib fair. Ich kenne, im Vergleich, auch schlimmere King-Adaptionen.

                                            2
                                            • 10

                                              Fünf Schüler einer High School müssen aus verschiedenen Gründen an einem Samstag nachsitzen. Diese Ausgangssituation klingt für einen Film nicht sehr vielversprechend. Der Cast besteht hauptsächlich aus den fünf Schülern und den zu beaufsichtigen Lehrer. Zwischendurch lernt man noch kurz den Hausmeister kennen. Der Großteil der Handlung spielt sich in der Bibliothek der Schule ab, in der die Schüler nachsitzen. Auf den ersten Blick klingt das sehr nach einem Kammerspiel. Irgendwo ist es das auch was uns John Hughes hier präsentierte.
                                              Dennoch bietet "The Breakfast Club" eine packende Story, einige Lacher und emotionale Tiefe. Das hört sich nicht nur nach der perfekten Mischung für einen Film an, sondern bewahrheitet sich als großartiges Kino, das meine Generation prägte. Fünf Jugendliche, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Ein Schlaukopf, ein Muskelprotz, eine Prinzessin, eine Ausgeflippte und ein Freak. Unbeaufsichtigt entfachen sie nicht nur Wortgefechte (und einen Joint), sondern blicken im Verlauf des Tages hinter die Fassaden der anderen und müssen mit etwaigen Klischees und Vorurteilen aufräumen. Die ganzen Probleme der Betroffenen wird auf die gleiche Intensität vermittelt wie die treffenden (teils komödiantischen, teils ernsten) Dialoge. ["Was gibt's bei Dir?" - "Sushi." - "Sushi...?" - "Roher Fisch, Reis und Seetang." - "Du willst nicht die Zunge von 'nem Jungen in deinem Mund und dann isst du sowas?" - "Ooooh. Darf ich jetzt essen?" - "Ich weiss nicht. Versuch's mal."]
                                              Bemerkenswert ist jedoch, dass "The Breakfast Club" zu keiner Minute zu einer flachen Komödie verkommt. Hughes hat hiermit einen Evergreen geschaffen.

                                              7
                                              • 2

                                                Ein deutscher Filmtitel der auf mich nicht zutrifft. Ich wurde vorgewarnt! Aber ich wollte nicht hören und habe mir den Streifen angesehen. Es war eine alte Lücke in meinem 80er Repertoire. Und für Sheen's Bruder Emilio Estevez hatte ich immer was über. Wieder wurde eine Kurzgeschichte zu mehr aufgepumpt als sie ist. Was dem Ergebnis in keinster Weise gut tut. Es geht um die Vorlage "Lastwagen" aus der Geschichtensammlung "Nachtschicht". Ich hätte auf die Kritiken hören sollen. Da hat mir das mittelmäßige Fernsehfilm-Remake "Trucks" besser gefallen.
                                                Stephen King, der auch das Drehbuch schrieb, wurde für seine "Regieleistung" für die Goldene Himbeere als schlechtester Regisseur nominiert (zurecht!). Auch Emilio Estevez wurde für die Himbeere (schlechtester Darsteller) nominiert, hat diese aber nicht erhalten (warum?). Kaum ein Horror- oder Actionfilmklischee, das zu abgegriffen wäre, wird hier unverhohlen bedient. Stereotype Abziehbilder und fast durchgehend notorische Dummbatze machen den Stuss perfekt! Die unfreiwilllige Komik und die geile Musik (AC/DC!!!) machen den Film um einiges erträglicher.
                                                Aber auch diesem Werk ist etwas postives abzugewinnen. Matt Groening nutzt Kings Film zur Persiflage mit den Gelblingen: "Maximum Homerdrive".

                                                3
                                                • ?

                                                  Bei manchen Produktionen weiss ich von vornerein 'Das muss ich mir nicht geben!'.
                                                  Mir hat wirklich der erste Film gereicht.
                                                  Die nächste Fortsetzung "Children of the Corn: Revelation" hat es, soweit ich weiss, gar nicht zu einer Deutschlandveröffentlichung geschafft. Das spricht doch dafür das der Franchise ausgelutscht ist. Wird auch Zeit!

                                                  • ?

                                                    Das wird immer kurioser mit diesem Franchise :)
                                                    Dieser Teil kann mit Eva Mendes Und David Carradine aufwarten. Wobei letzterer schon in einer Menge Drecksfilmen mitgespielt hat. Aber auch guten Produktionen.
                                                    Jedenfalls lockt mich das nicht diesen Film anzuschauen.

                                                    1