RoosterCogburn - Kommentare

Alle Kommentare von RoosterCogburn

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    Vorweg - ICH kenne die Literaturvorlage nicht und kommentiere nur wie der Film auf mich gewirkt hat. Erstmal fällt auf, das dem Blutsaugermovie das Blutsaugen wohl einen Dreck schert. Ausserdem ist trotz des angesagten Stoffes die Mär um die Untoten teilweise zu langatmig geworden. Irgendwie scheint mir der Inhalt mehr an ein Publikum gerichtet zu sein, das sich Horror ansehen will ohne sich zu gruseln. Ich hatte tatsächlich das Gefühl, das der Film als Einführung fungieren will. Er erzählt und erzählt und erzählt und baut auf und zum Schluß gibt es ein Kampf ohne richtigen Sieger.

    Die phantasievollen Fantasy-Elemente, die bärtige Hayek, die ordentliche Portion Selbstironie machen die etwas wirre Inzenierung zu einem durchschnittlichen Filmerlebnis.

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    • 7

      Ich möchte der Kinofassung nicht vorwerfen, das sie noch einige andere Abweichungen mehr beinhaltet, im Gegensatz zum bekannten Fernsehfilm von '77. Zum Beispiel sind es hier nur acht Mitglieder der Krokodilbande. Im Buch sind es aber zehn. Beide Versionen adaptieren die Vorlage auf ihre Art gut und bieten eine zeitgemäße Erzählung. Die lockere Unverkrampftheit bezüglich der Behinderung Kurt's, im Kinofilm Kai (auch so eine Änderung), ist erfrischend anzusehen. Nur Kai's Mutter verhält sich so wie viele Mütter sich verhalten. Sie traut ihrem Sproß zu wenig zu, will ihn beschützen und ihn sogar auf eine Sonderschule schicken. Hier setzt der Versuch des Filmes (und der Vorlage) ein, über die Handlung einen Beitrag zur Integration von Kindern wie Kai zu leisten. Die Frage ist nur, ob das beim Zielpublikum auch ankommt.

      In den Nebenrollen ist Alt-Fanta4-Mitglied und Mitgründer Smudo als verkappter Spießbürger nett anzusehen. Auch über das Wiedersehen von Martin Semmelrogge habe ich mich gefreut. Der hier die Rolle einnimmt, die im Original sein Vater spielte.

      Persönlich finde ich die Tschirner als Hannes’ Mutter fehlbesetzt und das aus dem Einbruch gleich ein fetter Raubüberfall samt Actioneinlagen gemacht werden musste, war dann auch etwas dicke. Positiv anzumerken ist, das NICHT eine aufgesetzt hippe oder "hui-was-wirken-wir-jugendlich" Erzählung enstanden ist. Es ist eine sehenswerte, zeitgemäße Umsetzung des 35 Jahre alten Kinderbuches "Vorstadtkrokodile - Eine Geschichte vom Aufpassen" von Max von der Grün!

      • 5

        Die Komödie von "Hangover" Regisseur Todd Phillips ist nicht ansatzweise an seinem Überraschungserfolg herangekommen und kopiert schlecht den alten Steve Martin/John Candy-Klassiker "Ticket für zwei" (1987), will halt einfach zeitgemäßer sein. Zwei Protagonisten, die nicht unterschiedlicher sein könnten, auf einen unfreiwilligen Roadtrip quer durch die Staaten. Hier und da kommt noch der gewisse Ekelfaktor zu den ohnehin schon absurden Situationen hinzu, in die beide permanent geraten. Ein bekanntes Rezept. Ganz nett sind die Nebenrollen besetzt mit einer herrlich schlampigen Juliette Lewis als Dealerin und Michelle Monaghan als Peters schwangere Ehefrau.
        Effektiv kann mich die relativ solide Komödie mit ihrem belanglosen Soundtrack, der teilweise gefühlsträchtigen Handlung und diesem Lutscher-Ende, nicht vom Hocker reissen. Das ich den Streifen noch durchschnittliche 5.0 Punkte verpasse, hat er dem tollen Spiel von Downey jr., dem witzigen Köter und ein paar beeindruckenden Landschaftsaufnahmen zu verdanken.

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        • Ich bin mir gar nicht sicher, welcher mein erster deutscher Film war. Ich vermute irgendein Film mit Heinz Rühmann. Wenn allerdings Koproduktionen auch berücksichtigt werden käme genauso gut einer der vielen Karl-May-Filme in Frage. "Der Schatz im Silbersee" war mal als Wiederaufführung im sonntäglichen Kinderkino zu sehen. Ich war wahnsinnig beeindruckt von jugoslawischen Prärie :)

          Grundsätzlich stehe ich der deutschen Filmindustrie immer offen gegenüber. Sicher, es gibt einige Produktionen, die eine Magenentleerung wesentlich schmackhafter erscheinen lassen. Aber ich weiß aus Erfahrung, das sowohl Film- wie TV-Landschaft einige sehenswerte, teils ausgezeichnete, Produktionen anzubieten hat.

          Wer sich das nicht vorstellen kann, dem nenne ich hier ein paar dieser sehenswerten Produktionen, die mir mal spontan zum Thema einfallen.
          "Der Sandmann", "Das Leben ist eine Baustelle", "Die fetten Jahre sind vorbei", "Nach Fünf im Urwald", "Theo gegen den Rest der Welt", "Die Musterknaben", "Soul Kitchen", "Lammbock", "Herr Lehmann", "Vincent will meer", "14 Tage lebenslänglich", "Tanz mit dem Teufel", "Der Skorpion", "Der Himmel über Berlin", "Das Arche Noah Prinzip"
          Filmtipps für den interessierten Filmfreund.

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          • 3

            Dem Film "Im Reich der Sinne" liegt eine wahre Begebenheit zugrunde: 1936 hatte eine Prostituierte einen Restaurantbesitzer in Tokio erdrosselt und ihm die Genitalien abgeschnitten. Sie wurde festgenommen und zu sechs Jahren Haft verurteilt.

            Tanaka verfilmte '75 "Die Geschichte der Abe Sada". Ein Jahr später griff Nagisa Oshima den Fall erneut auf. Die destruktive Kraft der Erotik und die Nähe der Protagonisten zum Tod soll dargestellt werden. Herkunft, Charaktere und Motivationen interessieren nicht weiter. Hier wird Ficken zur Kunst verschrien und damit entschuldigt man jegliche explizite Darstellung von Sexualität vor der Kamera. Von dem Einfluss der tatsächlichen historischen Figur, ist hier nicht viel zu bemerken.

            Wenn ich Bock gehabt hätte mir nen bumsfidelen Streifen anzusehen, dann hätte ich mir auch entsprechendes besorgt (um es mir zu besorgen).

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              Ouh Mann - Journey 1 war schon eine Talfahrt in die Belanglosigkeit. Irgendwie habe ich meine Zweifel das "Journey 2: The Mysterious Island" hier eine Besserung darstellt. Auf mich wirkt das nicht besonders ansprechend. Vielleicht irgendwann Mal auf einem verregnetem Sonntagmorgen, wenn die 3te Fernsehwiederholung von diesem Streifen läuft, dann schau ich in dem Film vielleicht mal rein.
              Die Zeit davor, werde ich stattdessen lieber zur Sichtung von Hardcore-Produktionen nutzen und mich dabei exzessiver Masturbation hingeben (^^) Das halte ich für unterhaltsamer!

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                "Ghost Rider: Spirit of Vengeance" - Wem gilt eigentlich der namensgebende Racheschwur? Aber das ist ein Geheimniss, was sich mir auch nicht erschliessen muß.
                Irgendwie interessiert es mich auch nicht die Bohne, einen 48-jährigen als "jungen Johnny Blaze" in der Fortsetzung einer seeeehr mittelmäßigen Marvel-Adaption zu sehen.
                Da schaue ich mir im Kino lieber vielversprechendere Filme an.

                • 7

                  Die beiden Transportarbeiter Chick (Bud Abbott) und Wilbur (Lou Costello) führen eigentlich ein unaufälliges Leben - bis sie eines Tages einen ganz besonderen Auftrag erhalten. Sie sollen zwei Kisten in das Gruselkabinett von Mr. MacDougal liefern. Deren Inhalt: Dracula und Frankenstein's Monster. Fatalerweise erwachen die beiden Horrorgestalten bald zum Leben und bringen die Zwei in ziemliche Bedrängnis. Denn Dracula will Frankenstein's Ungeheuer ein neues Gehirn einpflanzen, und zwar das von Wilbur.
                  Abbott und Costello kamen eigentlich vom Theater und hatten sich Anfang der 30er-Jahre quasi gesucht und gefunden. Sie waren ab Mitte der Vierziger sagenhaft erfolgreich mit ihren Filmkomödien. Dabei spielte der dickliche Costello in der Regel den kindlichen Einfaltspinsel, während Abbott den etwas drögen Rationalen verkörpert und damit häufig als Stichwortgeber für Costello fungierte. Letztlich in Nachfolge von Laurel und Hardy, waren die beiden das wohl erfolgreichste US-amerikanische Komiker-Duo der 40er Jahre.

                  Aus heutiger Sicht ist der Streifen zwar ein wenig langsam und altbacken geraten, und auch das Gekreische Costellos nervt an der einen oder anderen Stelle. Doch ansonsten fahren die Komiker routiniert ihre Juxereien und Albernheiten ab – so kriegt beispielsweise Abbott die Kreaturen, die seinen Kumpel terrorisieren nie zu Gesicht - unterstützt durch die mit Augenzwinkern verkörperten Monster. Technisch ist der Streifen klasse gemacht: Die Kulissen des Schlossinneren oder des Labors sind sehr schön. Untermalt wird all das mit einem klassischen Horror-Orchester-Score. Auch die Verwandlungen sind gut umgesetzt: So materialisiert sich Dracula aus einer gezeichneten Fledermaus oder umgekehrt, während Lon Chaney jr. durch Überblenden zum Wolfsmensch wird. Der Film war 1948 die zweitbilligste, aber auch zweiterfolgreichste Universal-Produktion, und so stellte er den Auftakt dar zu weiteren Filmen, in denen Abbott und Costello Universal-Kreaturen trafen.

                  Der Film ist allein schon wegen seinem Cast für jeden Horror-Fan ein Must-See. Neben Glenn Strange, der die Rolle des Ungeheuers in den Frankenstein-Filmen der Universal nach Boris Karloff übernahm, ist hier Lon Chaney jr.(!) als Wolfsmensch und Bela Lugosi(!!!) als Dracula zu sehen. Die Idee, die beiden Komiker auf die legendären Universal-Monster treffen zu lassen, hatte ihren Ursprung in einer von Abbott und Costello geplanten Bühnenshow, die allerdings nie zu Stande kam. Mit Ausnahme von Boris Karloff, der für sich das Frankenstein-Monster zu den Akten gelegt hatte, schlüpften dabei die "alten" Darsteller in ihre angestammten Monsterrollen.

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                  • 9

                    Ewig vor mir hergeschoben diesen Film zu sehen. War schon ziemlich skeptisch. Eine zuckersüße Romanze, die in der Zukunft spielt. Zwischen Robotern und in der ersten ¾ Stunde auch noch wortlos. Seien wir mal ehrlich, das klingt selbst für einen Pixar Film nicht besonders attraktiv! Aber ich habe ihn mir nun doch angesehen und wurde eines besseren belehrt. Gerade in diesen wortlosen Anfangssequenzen bewahrt sich der Film das ganz besondere. Er nimmt sich Zeit und lässt nur ganz kleine, leichte Gags zu. Angeblich hatte der Drehbuchautor mal ein Skript für Charlie Chaplin verfasst. Darin sollte sich Chaplins berühmte Figur des Tramps einsam durch das postnukleare Amerika schlagen. Aus dem Film ist nie etwas geworden, mit dem computergenerierten Trickspektakel "WALL•E" aber hat Pixar die Idee aufgegriffen.
                    Statt sich in einem verspielten Detailreichtum zu verlieren fokussieren sich die Macher in der ersten Hälfte konsequent auf die kunstvoll gefälschten fotorealistischen Endzeit-Impressionen. Man beobachtet WALL•E dabei, wie er mit einer sympathischen Kakerlake durch die verseuchten Ruinen menschlichen Fortschrittsdenkens streift – und sammelt dabei eher verwundert als beeindruckt die sonderbaren Erfindungen des Homo Sapiens ein.
                    Nur als in der zweiten Hälfte, der Film zu "Hollywood-like" wird und das abrupte Ende etwas arg liebreizend, das war mir zuviel des Guten. Hätte nur noch Dorothy gefehlt und der Spruch "There's No Place Like Home!".
                    Doch effektiv kommt der Story-Mix aus Konsumkritik (Lightversion), gepaart mit einer reizenden Lovestory in Verpackung eines herzerfrischenden Animationsfilmes, bei mir an. Vor allem weil sich hier die Zitate vieler Sci-Fi-Klassiker, die Klinke in die Hand geben – von "Silent Running - Lautlos im Weltall" über "Krieg der Sterne" bis zum unvermeidlichen "2001: Odyssee im Weltall". Ich steh auf WALL•E :)

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                    • duffy hat das Prinzip schon angesprochen. Die Serien, die im Artikel von Florian Albrecht angesprochen werden, sind auch in den Staaten nicht die Regel. Man muss unterscheiden, das in USA Cable-Produktionen andere Freiheiten geniessen als Networkserien. Cable-Produktionen haben den kreativen Vorteil, dass hier ein Autor die Serie entwirft und meist bei der Umsetzung maßgeblich beteiligt ist. Diese testen die erste Staffel aus Kostengründen mit 6 oder 7 Episoden. Jede weitere beläuft sich auf in der Regel 13 Episoden.

                      Bei den Networkserien ist es anders. Abgesehen von dem größeren Budget, das amerikanischen Produktionsfirmen dort zur Verfügung steht, besteht hier ein weiteres Problem. Die Mitsprache von so vielen gutmeinenden Produzenten, Dramaturgen, Senderverantwortlichen und so weiter, sorgt dafür das eine Serie manchmal endlos ausgelutscht wird. Hier dauert eine Staffel auch 22 bis 24 Episoden an.

                      Am hervorstechensten ist die Qualität zwischen Cable- und Network-Produktionen. Die wirklich sehenswerten Serien sind, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart, in der Regel die Cable-Produktionen.

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                      • 8

                        "Gestatten, Beaumont. Spion und Schnauzenpolierer!"
                        In den 70er Jahren begann Jean-Paul Belmondo durch das Mitwirken in einigen Krimis und Actionthrillern das Image eines Actionstars aufzubauen. Quasi die französische Antwort auf Charles Bronson. Was die beiden tatsächlich gemeinsam haben ist, das sie in den damaligen Filmen nicht den Vorzeigeheld darstellen. Sie gehen ihren eigenen Motiven nach und überschreiten dabei die Gesetze nicht nur einmal.
                        Im Gegensatz zu den US-Actionreißern ließ sich hier der Regisseur nie dazu verführen, die Handlung mit großen Explosionen und wilden Ballereien zu begleiten. Seine Darstellung der Actionszenen wirkt dadurch aber um einiges realistischer. Während einiger Schußwechsel oder der Autoverfolgung nimmt die Kamera sogar einige Mal die Point of View-Position ein, ist also an der Stelle des Protagonisten und wir erleben alles aus seiner Sicht. Die Autoverfolgung ist sehr rasant inszeniert und macht auch vor öffentlichen Plätzen nicht halt. So heizen Beaumont und seine Gegner auch schon mal diverse Treppen rauf und runter. Trotz seiner Länge von knapp über 100 Minuten versteht es der Film für spannende Unterhaltung zu sorgen.
                        Ennio Morricone erschuf mit dem Titelsong "Chi Mai" einen kleinen Hit, der hierzulande sogar als Single veröffentlicht wurde.

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                        • 8

                          Hibernatus von 1969 gehört zu den besten Filmen mit Louis de Funès! Allerdings gehört er auch zu denjenigen, der mit einigen deutschen Titeln aufwarten kann. Die einzige Pflaume ist der Verantwortliche für den deutschen Titel, und auch ein Onkel ist nicht zu sehen. Mal ganz abgesehen davon, das die Rolle von Louis nur in der bekanntesten deutschen Synchro Paul heisst. Eigentlich heisst er Hubert, wie im französischen Original. Durch die mehrfache Aufführung im Kino und häufige Fernsehwiederholung in West- und Ostdeutschland hat die Geschichte es auf, mir bekannte, sechs deutsche Titel gebracht.
                          "Louis taut auf"
                          "Der Winterschläfer"
                          "Onkel Paul, die große Pflaume"
                          "Louis, der Giftzwerg"
                          "Die Giftnudel"
                          "Der Familienschreck"
                          Die französisch-italienische Koproduktion ist zwar eindeutig anspruchslose Kost, lebt aber von zwei entscheiden Faktoren. Zum einen merkt man dem Film seine briliante Vorlage an. Wieder einmal wurde ein großartiges Bühnenstück auf die Leinwand gezaubtert um es zu internationalem Erfolg zu bringen. Die Gagdichte ist verdammt hoch und die Storyline ist schon an sich her witzig. Faktor 2 ist Hauptdarsteller de Funès. Jeder noch so kleine Scherz wird von ihm aufgebauscht zu einer fulminanten Explosion. Er blüht auf in der Rolle als überforderter Ehemann, der nochmals seine Frau umwerben muss.
                          Sehenswert ist, als de Tartas den Großvater aus dem Winterschlaf holen will und ihm die ganze Wahrheit sagt.
                          "Ich sag ihm alles, ich sag ihm alles [...] Sie glauben Sie leben um 1900? Das stimmt gar nicht. Sie leben um 1970. PAFF! [...] und Sie sind der Großvater Ihrer Mutter, das heisst von meiner Frau. [...] Es ist allerlei passiert. Erstmal der Krieg '14/'18 PAFF! der Krieg '40 PAFF! [...] die Flugzeuge haben die Form einer Zigarre ZOFF! ..."
                          Ein ausgezeichneter Film, den man mal gesehen haben sollte, wenn man für Louis de Funès was übrig hat.

                          • 6

                            Lediglich zwei Stunden Popmusik in der Woche mag die BBC ihren Hörern im Jahre 1966 zumuten – und das ausgerechnet in England, wo der Rock’n’Roll mit stilprägenden Bands doch derweil seine innovativste Phase durchläuft. Da die staatlichen Sender das rockwillige Publikum also im Stich ließen, suchte sich die zeitgenössische Musik ihre eigenen Wege.
                            "Radio Rock Revolution" gefällt als launige und sympathische Ode an die Klischees der Rockbewegung, lädt dabei stets zum Mitschunkeln ein und vereint ein liebenswertes Ensemble. Unterm Strich hat der Film allerdings leider wenig zu erzählen, noch vermittelt er mir beim zuschauen das angepriesene Lebensgefühl in einer Weise, die wirklich ansteckend wäre. Und dramaturgisch geht das "Boat That Rocked" – so der Originaltitel – schließlich schon nach der Hälfte sang- und klanglos unter. Schade, es hätte soviel mehr sein können.

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                            • 4

                              Recht vorhersehbarer Teenie-Grusel, der wenig Überraschungen bietet. Die Idee, das die gesamte Schule aus Angst vor dem Jungfrauenmörder eine "Pop-your-cherry"-Party veranstaltet, hat noch ein gewisses Potential - das leider keineswegs ausgenutzt wird. So unglaubwürdig die ganze Veranstaltung umgesetzt wird, so peinlich ist sie auch. Sex unter Polizeiaufsicht, auf eine derart schwachsinnige Idee muss man erstmal kommen. Das einem aber natürlich die notwendigen derben Sex-Witze nicht erspart bleiben, war abzusehen, zumindest mit verbaler Unverblümtheit haben amerikanische Filme ja bekanntermassen kein Problem.
                              Neues hat "Sex oder stirb" nicht zu bieten, vielmehr ist es ein recht mäßiger Abklatsch der Scream-Reihe. Die wenigen eigenen Ideen sind zwar prinzipiell nicht untauglich, aber dürftig umgesetzt. Highschool-Slasher eben, nicht mehr, nicht weniger.

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                              • 5

                                Mit der Rückschau auf ein Ereignis aus mehreren Perspektiven, greift der Regisseur bei diesem Thriller ein bekanntes Prinzip auf. In unterschiedlichen Versionen wird das Geschehene wieder gegeben und doch ahnt man sehr früh worauf es hinaus läuft. Ein anfangs beklemmender Psychoschocker verläuft sich in Belanglosigkeiten. Schade!

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                                • 8

                                  Drei Jahre nach dem Tod von Alfred Hitchcock kam man auf die irre Idee eine Fortsetzung von "Psycho" in die Kinos zu bringen. Nach dem sich Anthony Perkins lange dagegen gesträubt hatte, hatte er sich nun doch auf eine Fortsetzung eingelassen. Eigentlich wollte Universal nur ein Sequel für das Fernsehen drehen. Und es ist auch unbestreitbar, das Teil 2 nicht an das Original heran kommt.
                                  Allerdings wurde ich von der Fortsetzung erfreulich überrascht. Sie gehört zu den wenigen, würdigen Sequels. Und dann auch noch in Farbe! Glücklicherweise wurde auf die zeitliche Spanne Rücksicht genommen. Die privaten Schwierigkeiten des Schauspielers haben ihn sichtlich altern lassen. Dadurch wirkt die Rolle des Norman Bates noch authentischer. Ausserdem ist die Story kein blosser Abklatsch des Originals. Es ist tatsächlich eine Fortführung des "Was passierte dann?", in dem Fall hat man einen draufgesetzt und 23 Jahre vergehen lassen, ehe Norman wieder auf freien Fuß gesetzt wurde. Das Vorwissen des Zuschauers ist gefragt und die Geschichte spielt genau damit. Das ist das geniale und ebenso vertrackte. Denn so geil der Film auch ist. Er funktioniert in seiner Genialität nur, wenn man den ersten Film kennt. Somit ist er auf Teil eins angewiesen und kann nicht eigenständig stehen.

                                  Eine guter und ansprechender zweiter Teil, der sich nicht im Schatten des übermächtigen Hitchcock zu verstecken brauch. Den Hardcore Fans des Originals rate ich, Farbe weg und in Schwarz/Weiß sehen ;)

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                                  • 6

                                    Auch nach 20 Jahren ist Jamie Lee Curtis die 'Scream Queen' geblieben. Sie weiß, daß die Geschichte noch immer kein Ende gefunden hat. An jeder Ecke meint sie, Michael Myers zu sehen. Kaum eine Person in dem Film, die sie nicht irgendwann einmal in einer Sinnestäuschung für ihn hält [bezeichnend oft erscheint ihr ihr Freund (Adam Arkin) als der maskentragende Mörder]. Der Film ist derart vollgepackt mit "Falscher Alarm"-Schocks, daß diese anfangs nervende Taktik mit der Zeit bei mir einen eigenartig bedrückenden Effekt hervorruft. Aber es ist klar, auf Dauer bleibt es nicht beim falschen Alarm, die Inkarnation des Bösen muß auf den Plan treten. Und tatsächlich, Michael ist mal wieder zurück! Doch diesmal ist der Moment gekommen, wo diese Frau genug von ihrer ewigen Opferrolle hat. Jamie Lee Curtis will da raus. Ob der Ausstieg gelingt, bleibt fraglich.
                                    Die siebte Fortsetzung des Halloween-Horrors kann dem Thema nicht viel neues abgewinnen. Der Film besitzt aber eine hübsche Anekdote. Keri Tate (Jamie Lee Curtis) hat eine Sekretärin, die Norma heißt und zwischendurch mal was von verstopften Abflüssen in der Mädchendusche erzählt. Gespielt wird sie von Janet Leigh. Mit einem mütterlichen Ratschlag verabschiedet sie sich von Jamie Lee – und aus dem Film. Sie steigt in ihr Auto und fährt davon. Es ist ein vierzig Jahre alter Ford – Kennzeichen NFB-418. Für die Unwissenden: Fast 40 Jahre zuvor besuchte die Mutter von Jamie Lee Curtis, Janet Leigh, in denselbem Wagen das "Bates Motel". Zu sehen in Hitchcock's "Psycho"!!!

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                                    • 6

                                      Ex-"Saturday Night Live"-Star Mike Myers beweist nach "Wayne's World", dass er auch einen anderen Film tragen kann. In "Liebling, hältst du mal die Axt" kam ihm ein spritziges Drehbuch zugute. Die guten Nebendarsteller [Charles Grodin, Anthony La Paglia] tun ihr übriges. Einzig die holprige Inszenierung und manch fehlplatzierter Gag wirken dem Spaß entgegen. Trotzdem Mr. Myers, Prüfung bestanden!

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                                        Mal abgesehen davon, das ein Remake von "Bad Lieutenant" (1992) vom Ansatz her schon ne bekloppte Idee ist, wobei es sich (lt. Werner Herzog) gar nicht um eine Neuverfilmung handelt. Ich schiebe die Frage 'Remake oder nicht?' mal beiseite. Jedenfalls ist das furchtbare zeitweise Overacting von Nic Cage in diesem Streifen nur schwer zu ertragen. Das er dafür in Toronto als Best Male Performance ausgezeichnet wurde, ist mir unverständlich. Die Jury muß auf Droge gewesen sein. Diese Fucking-Performance ist nervig und Cage gerät hier zum Abklatsch seiner selbst. Wann macht der Mann mal wieder etwas richtig gutes? Denn er kann es wirklich. Ich habe ihn schon mehrfach gut gesehen. Wo es in der 92er Version um den Fall eines bösen, korrupten, selbstverliebten Bullen ging, treibt es die Sichteweise dieser Adaption auf die Spitze. In Werner Herzogs Version ist der Lieutenant ein spielsüchtiger, egomaner, korrupter, drogenabhängier, selbstzerstörischer Irrer. Dem für seine wahnwitzigen Trips eine Menge Spielraum gegeben wird. So wird der Plot zur Nebensache und komplett uninteressant. Für Cage heißt es hingegen: Bühne frei - The stage is yours. Und Nebendarsteller wie Val Kilmer, Xzibit und Eva Mendes werden so total austauschbar, weil sie sich nicht entfalten. Am meisten kotzt mich an, das hier auf Biegen und Brechen, am Ende alles so merkwürdig "hollywoood-like" in Butter ist. Soll wahrscheinlich eine Art Satire sein (die bei mir nicht funktioniert). Wenn ich die Filmografie von Werner Herzog so überfliege, richtig begeistern konnte mich noch keiner seiner Filme. Nur zwei finde ich sehr interessant und deshalb sehenswert. Doch der Mann hat mich noch nie zur Begeisterung hingerissen.
                                        Mein Fazit: Ich empfehle den gleichnamigen Film von '92 mit dem großartigen Harvey Keitel! Eindeutig die bessere Wahl.

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                                          Ich mag Louis de Funès! Ich steh wirklich auf diesen Gesichtsakrobaten, hinter dem sich ein Jim Carrey noch verstecken kann. Aber dieser Streifen kann mich nicht amüsieren. Über zwei Typen die wegen Kohlsuppe um die Wette furzen, kann ich nicht lachen. Das ist nur nervig, anstrengend und wirkt unlustig. Dann könnte ich mir auch Modern Talking reinziehen und behaupten es wäre Musik. Die Sympathiepunkte gibt es aufgrund von einigen Schmunzlern, die mir Louis de Funès und Jean Carmet entlocken konnten. Das Spiel der Beiden hatte etwas sympathisches.

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                                            Das sind die Sendungen, weshalb ich umschalte. "Die Wanderhure" war schon schlimm genug. Jetzt rächt sie sich bei den Zuschauern, die sie schon beim ersten Mal daneben fanden und kehrt tatsächlich auf den Bildschirm zurück. Das ist der genau Stoff für dasselbe Publikum, die sich beim ZDF die Rosamunde Pilcher Verfilmungen ansehen.

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                                              Die 1980er Version ist bis dato wohl die bekannteste Adaption des Romans "Die blaue Lagune". Und bestimmt auch die schwulste!!!
                                              Auch wenn man vom Film behauptet das er im Gegensatz zur Version von '49 sich enger an die Vorlage hält, so halte ich nichts von dem Film. Tatsächlich hat der Film auch seine Besonderheiten. Für einen über 30 Jahre alten Film ist es was besonderes ohne Studioaufnahmen auszukommen! Letztlich macht das die prä-pubertären "Bravo" Fantasien nicht besser. Wer will schon Cousin und Cousine nackt auf ner einsamen Insel sehen? Und irgendwann entdeckt sie, wie das mit ihrer Mumu funktioniert und er, was er mit seinem Piephahn noch anstellen kann - die kleine geile Pottsau! Am meisten stört mich diese grenzenlose Naivität dieser Bälger. Dermaßen dümmlich und infantil kann man doch gar nicht sein. Allerdings glaube ich ungesehen, das man so strunzgeil sein kann. Wenn man allerdings so in unsere Gesellschaft guckt - die ist auch voller blöder fickgeiler Elsen, die scheinbar von Biologie keine Ahnung haben. Zumindest kann man nicht behaupten sie hätten von tuten und blasen keine Ahnung. Und die dazugehörigen Kerle sind auch ebensolche Idioten. Aber ich schweife ab.
                                              Ich kann heute immer noch nicht begreifen, warum die beiden Hauptdarsteller damals (kurzzeitig) derartig medienpräsent waren. Überall waren die zu sehen. Dabei wurde der Film damals schon zerissen. Man bezeichnete ihn als als "Pornographie für Menschen, die zu Bücherverbrennungen gehen; eine Sexfantasie so züchtig wie Ihr Klavierlehrer aus der dritten Klasse."

                                              Was mal als Parabel auf die biblische Adam und Eva Erzählung gedacht war, ist nur Brechmittel der besonderen Art.
                                              Die Fortsetzung mit Milla Jovovich ist inhaltlich eher ein Remake als eine Fortsetzung. Sony Pictures Television produziert gerade ein "zeitgemäßes Remake" dieses Films für das Fernsehen.
                                              http://www.deadline.com/2011/12/lifetime-greenlights-blue-lagoon-remake/

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                                                Vier Freundinnen schulen von Scheißjobs auf Bankräuber um. Jada Pinkett und Queen Latifah in ihren besten Rollen.
                                                Der Rhythmus dieses guten alten Hip-Hop-Movies wechselt zwar häufig, doch als Baß-Linie bleibt die Traurigkeit der vier Mädchen erhalten, die sich in ihrer Verzweiflung aus ihrem Blues nur freikaufen oder freischießen können. Trotz der Möglichkeiten zur Sozial-Kritik zeigt sich der Film als Exempel gängiger Harmlosigkeit. Neben "The Italian Job" ist das der beste Film, den ich vom ehemaligen Video-Regisseur F. Gary Gray kenne.

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                                                  Es gab schon in den 60er Jahren diverse Jerry Cotton-Abenteuer als Kinofilme. Damals mit George Nader. Aber leider ist die Rückkehr von Jeremias Baumwolle ... äh, Jerry Cotton eine große Seifenblase. Es sieht nach soviel aus. Es ist ordentlich inszeniert. Die Sets machen was her. Tramnitz als Cotton besitzt eine Menge Charme und ausreichend Coolness. Doch es soll ja eine Parodie sein. Und dafür ist der Streifen verdammt unlustig. Scheisse, war der unlustig. Booah. Ich kann es kaum in Worte fassen. Ich weiss gar nicht mehr, bei welcher Komödie ich das letzte mal so wenig gelacht habe.

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                                                    Kinoadaption der Sci-Fi-Fernsehserie "Verschollen zwischen fremden Welten". Der Film ist ein schönes Beispiel dafür, wie schwer sich das bodenständige Weltbild der unbezwingbaren Kraft der amerikanischen Familie, heute noch überzeugend verkaufen läßt. Ein Science-Fiction-Film kann sich nicht leisten, als Zukunft etwas zu verkaufen, was noch nicht einmal aus heutiger Sicht wirklichkeitsnah ist. Solch antiquare Weltanschauung bezüglich des sozialen Gefüges, auch wenn die TV-Serie aus den 60ern ist, kann man doch nicht mehr anpreisen. Trotz annehmbarer Besetzung und schön anzusehender Effekte, insgesamt nur unterdurchschnittlich.

                                                    Allerdings nimmt der Film die Flucht nach vorn. Wo das Production Design ohnehin schon dauernd den Verdacht nahelegt, die Filmemacher hätten der einen oder anderen bewußtseinsverändernden Substanz zugesprochen, wird auch der Film selbst zunehmend zum delirierenden Spektakel. Ein Film, dessen Potential wohl nur auf Drogen voll zur Entfaltung kommen kann. Prost!

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