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Alle Kommentare von schmelquir

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    schmelquir 20.01.2020, 22:15 Geändert 10.03.2020, 15:56

    Christopher Nolan nahm sich angeblich 10 Jahre Zeit, um das Drehbuch von "Inception" zu schreiben. Was dabei am Ende herauskam, ist einer meiner absoluten Favoriten und nichts weniger als ein Meisterwerk.
    Der Film ist eine Reise tief hinein in die menschliche Psyche, bedroht und instabil durch Traumata des Lebens, und in unsere Träume, die manchmal zu sehr mit unseren Erinnerungen vom Vergangen und vom noch Existierenden zusammenhängen.

    "Inception" ist einer der wenigen Filme, bei denen für mich so gut wie alles perfekt stimmt: vom Drehbuch über die Schauspieler und der Kamera bis hin zum Soundtrack. Jeder dieser Punkte ist in atemberaubender Manier bis ins kleinste Detail perfektioniert worden.
    Die Story ist so schön in sich verrungen und mysteriös, was natürlich mittlerweile mehr als typisch für Nolan ist. Die Symboliken (z.B. Cobbs Kreisel), versteckte Hinweise auf die Natur der einzelnen Szene (Traum etc.) und Details in den Dialogen machen den Film nahezu unendlich oft anschaubar ohne langweilig zu werden. Die Actionszenen sind umwerfend, weil Nolan eben immer noch lieber auf Praktische Effekte als CGI zurückgreift. Dadurch wirkt alles viel näher, realistischer, und greifbarer. Die Story ist außerdem genau das Gegenteil von der eines vorhersehbaren Films: du weißt einfach nie was als nächstes passieren könnte. Und dazu hat der Film für mich eines der besten Enden aller Zeiten.
    Die Schauspieler sind in jeder einzelnen Rollen perfekt besetzt und liefern alle in beeindruckender Art und Weise ab. Natürlich Leo Di Caprio als "Dom Cobb". Aber auch Ellen Page, Joseph Gordon-Levitt, wie immer Tom Hardy, Ken Watanabe und natürlich einer von Nolans "Go-to-Schauspielern" Cillian Murphy, wie schon in der Batman-Trilogie und in Dunkirk sind für ihre Rollen ausgezeichnet. Die Charaktere sind neben den super Leistungen auch noch so gut geschrieben, besonders "Dom Cobb", sodass es einfach ist über die "Mind-Blown-Ebene" von rein visuellen Aspekt des Films hin zur ziemlich persönlichen und emotionalen Ebene zu kommen. Es steht also nicht nur das Sci-Fi-Spektakel im Vordergrund, sondern hat einen viel tieferen Kern, weil man sich selbst in dieser Thematik der Träume und dem Festhalten an Erinnerungen mühelos wiedererkennen kann und fast jeder damit durch eigene Erfahrungen etwas anfangen kann.

    Hans Zimmers Soundtrack ist meiner Meinung nach einer der besten aller Zeiten. So wie er orchestrale Musik mit modernen Sounds kombiniert ist einzigartig. Allein das Stück "Time" ist ein absolutes Meisterwerk, eine wunderschöne Allegorie für das Leben: das Leben in 4:36 Minuten.
    Dazu sieht der Film einfach überwältigend gut aus. Die Orte, die Effekte, die Traumwelten, die Hochhäuser und die surrealen Konstellationen und Entwicklungen. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht dir den Boden unter den Füßen wegzuziehen, visuell und literarisch, immer wenn du glaubst, dass jetzt ein Sache vollkommen oder abgeschlossen ist, oder wenn er dich mit komplett neuen Paradoxen überrascht.

    Einer meiner absoluten Lieblingsfilme: 10/10

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      schmelquir 18.01.2020, 01:10 Geändert 18.02.2020, 22:28
      über 1917

      Ich komme gerade aus dem Kino und ich bin ehrlich gesagt ein bisschen sprachlos wie gut dieser Film tatsächlich geworden ist, nachdem man doch schon so viele gute Dinge von ihm gehört hat und mit einer gewissen Erwartung in den Film gegangen ist.

      Bildgewaltig, eindrucksvoll und spannend von Anfang bis Ende. "1917" ist ein Film, in dem sich, vom Regisseuren Sam Mendes über Roger Deakins hinter der Kamera bis hin zum Drehbuch, alle ausgetobt und zusammen etwas sehr besonderes erschaffen haben.

      Die Story ist eigentlich relativ geradeheraus: Wenn die zwei britischen Soldaten Blake und Schofield es nicht rechtzeitig zu dem ihnen vorausgehenden Battalion mit dem Befehl des Angriffsabbruchs aufgrund eines Hinterhalts durch die Deutschen schaffen, sterben 1600 Mann. Diese ziemlich geradlinige Geschichte wirkt durch den One-Shot-Stil des Films, über den sowieso schon genug gesprochen wurde und der von Roger Deakins auf beeindruckende Weise gemeistert wurde, wie wenn man persönlich mitten im Film ist und man hautnah mit den zwei Protagonisten auf diesen aussichtslosen Trip geht. Das Pacing ist ein anderes Level: die einzelnen Abschnitte/Szenen dieser durchgehenden, großen Szene gehen so nahtlos und mühelos in einander über, dass der Film wie ein einheitlich atmendes, anhaltendes Werk erscheint.

      Ein Hintergrund zu den zwei Charakteren wird kaum gegeben, man wird vielmehr direkt in die Geschichte hineingeworfen. Ich kann sehen wie Leute damit ein Problem haben könnten, wobei ich finde, dass das das Gefühl der ebenfalls in den Krieg hineingeworfenen jungen (teilweise noch) Jugendlichen zeigt und man sich dadurch zumindest in einem gewissen Ausmaß genauso fühlen kann wie die jungen Soldaten. Dennoch wäre ein bisschen mehr Tiefe teilweise schon wünschenswert gewesen, vor allem da der Film sich eigentlich nur mit zwei Charakteren auseinandersetzt. Die Dialoge sind passend; dabei muss man sagen, dass das nicht der zentrale Punkt am Film ist und er auch mit diesem Aspekt nicht glänzt, was nicht heißt, dass sie schlecht oder lästig sind, jedoch der Fokus mehr auf einer visuellen Geschichtserzählung liegt.
      Visuell ist der Film demnach über die technischen Details und speziellen Kameratechniken hinaus gigantisch. Die Farbpaletten zusammen mit den Locations sind einzigartig für Roger Deakins und Sam Mendes: das spezielle "Skyfall-Gefühl". Und trotzdem hat er durch die vielen verschiedenen Sets und Umgebungen eine sehr eigene Atmosphäre (Erst freies, graues Kriegsfeld hin zu blühenden Bäumen hin zu der mächtigen Kathedralenszene).
      Man sieht also schon, dass das unter anderem ein Film für die technischen Liebhaber des Filmemachens ist, aber trotzdem durch die super Performances und die Story auch den "durchschnittlichen Kinogeher" ansprechen wird.

      Ein tolles Experiment, das sich in vielen Bereichen sogar durchaus als Bravourstück entpuppen kann: 8,5/10

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        schmelquir 16.01.2020, 18:20 Geändert 16.01.2020, 18:33
        über Dunkirk

        Christopher Nolan geht heraus aus dem ihm in den letzten Jahren so lieb gewordenen Science-Fiction-Genre und nimmt es mit dem zweiten Weltkrieg auf.

        "Dunkirk" ist visuell unglaublich beeindruckend. "Wenn Nolan einen Shot praktisch machen kann, dann macht er es auch" (Tarantino). Das stimmt für diesen Film besonders. Es wirkt dadurch alles so echt und fassbar wie nur möglich und bringt einem die Spannung und die Dramatik dieser geschichtlichen Geschehnisse umso näher. Die Techniken, die Nolan verwendet sind unvergleichbar mit vielen heutigen actionreichen oder großen Filmproduktionen. Die Kamerawinkel/-bewegungen sind brillant, so wie die einzelnen Shots, die teilweise jetzt schon legendär sind (vgl. Opening Shot).
        Die Story und die nicht-lineare Erzählweise der Geschichte ist in guter alter "Nolan-Fashion" und macht aus dem Film einen Spannungstrip von Anfang bis Ende. Obwohl zu den Charakteren keine direkte Vorgeschichte gegeben wird, fiebert man nach nur ein paar Minuten im Film schon mit ihnen mit.

        Der Film ist so intensiv und mitreißend wie kaum einer seit langem. Hans Zimmer hat dabei mit seinem meisterhaften und ewig aufsteigenden Soundtrack natürlich einen gewissen Anteil.
        Christopher Nolan kann gefühlt irgendwie nichts falsch machen.

        Ein weiteres Meisterwerk von Nolan: 9/10

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          schmelquir 16.01.2020, 15:46 Geändert 28.10.2020, 22:55

          "10 Cloverfield Lane" ist der zweite Film in der ziemlich unkonventionellen Cloverfield-Trilogie: mit einem komplett anderen Style, unterschiedlicher Geschichte und Charakteren im Vergleich zum ersten Cloverfield-Film.

          Während ich kein großer Fan des ersten Cloverfield-Films bin, da ich persönlich diesen Found-Footage-Style nicht besonders mag, wobei ich mich an der Story überwiegend schon erfreuen haben können, gefällt mir dieser Film im Allgemein schon etwas mehr.
          Der Film vermittelt sehr stark ein Gefühl der Klaustrophobie, das sich im Verlauf analog zu einer immer aussichtsloser werdenden Lage immer weiter verstärkt. Dabei ist aber besonders die unheimlich gute und sehr verstörende Schauspielleistung von John Goodman. Mann, der ist einfach grandios in der Rolle. Er beherrscht jede Szene mit seiner Präsenz und seiner beunruhigenden Ausstrahlung.
          Außerdem mag ich die Hauptperson "Michelle" gespielt Mary Winstead, weil sie nicht so wie oft in Filmen dieser Art dämliche Entscheidungen nach der Art "Öffne nicht die Tür, wenn du dahinter ein Kratzen und Brüllen hörst" trifft, sondern tatsächlich sehr schlau und intelligent ist, was einem erst wirklich ermöglicht, auf ihrer Seite zu stehen.

          Ein Problem von eher wenigen habe ich mit dem Ende, das finde ich ein bisschen zu plötzlich kommt.

          Trotzdem ein äußerst guter Horrorthriller: 7,5/10

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          • 7 .5
            schmelquir 16.01.2020, 15:20 Geändert 24.02.2021, 21:12

            "A Quiet Place" ist ein wirklich guter Horrorthriller, der es schafft eine sehr originelle Grundidee wunderbar auf die Leinwand zu bringen. Wenn man also von den ständig gleichen Jump-Scares und den billigen Horror-Filmen müde ist, dann ist das ein Film, der einen wieder Mut für das Mainstream-Horror-Genre machen kann.

            Dass also Komiker jetzt Horrorfilme machen, ist was, was wir anscheinend öfter noch sehen werden. Erst Jordan Peele mit "Get Out" und jetzt John Krasinski. Und komischerweise funktioniert es bis jetzt super.
            Ich mag wirklich seine Art, wie er hier die Regie führt. Dadurch, dass der Film überwiegend leise ist, wirken die unheimlichen Szenen noch intensiver. Dazu tragen ehrlich gesagt auch die super Schauspielleistungen bei, natürlich von Emily Blunt und John Krasinski, aber genauso von den beiden jungen Schauspieler*innen, Noah Jupe und besonders Millicent Simmonds. Weil der Film eben kaum Dialog hat, sind das Mienenspiel der Schauspieler und deren Emotionen, vermittelt nur über Gestik und Mimik, umso wichtiger. Und das schaffen alle durch die Bank hindurch.
            Natürlich hat der Film doch so einige Logiklöcher (z.B. ist das Verhalten der Monster sehr inkonstant). Manchmal fällt das dann auch ziemlich auf und ist dem Filmspaß abträglich.

            Ein sehenswerter Mainstream-Horrorfilm: 7,5/10

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              schmelquir 09.01.2020, 22:03 Geändert 23.04.2020, 09:58

              "The Godfather: Part II" ist neben seinem Vorgänger einer der wirklich perfekten Filme.
              [LEICHTE SPOILER]

              Eigentlich hätte der zweite Teil nach der Brillanz des ersten Teils nur enttäuschen können. Es ist logisch gesehen einfach unmöglich, nachdem man einen der besten Filme aller Zeiten herausgebracht hat, diese Marke nochmal mit seinem direkten Nachfolger zu erreichen. ... Man hat es auf alle Fälle irgendwie doch geschafft ....

              Al Pacino und Robert De Niro in ihrer "Prime" zusammen im gleichen Film neben Diane Keaton, Robert Duvall, John Cazale usw. und das alles produziert von Francis Ford Coppola mit dem Soundtrack von Nino Rota. Mehr braucht man eigentlich nicht sagen. Was da entstanden ist, ist ein diesmal viel düsterer und aussichtsloserer Teil der Pate-Reihe und nicht weniger als ein Meisterwerk. Michael Corleone ist für mich mit der interessanteste, vielschichtigste und komplexeste Charakter mit der besten Charakterentwicklung (!) jemals. Wie er von dem guten Sohn, der nichts mit dem Familiengeschäft zu tun haben wollte, durch Verrat, Mord und Verbrechen zu diesem kalten Herrscher wurde, der alles für "Die Familie" tun würde, auch wenn es heißt seine eigene und wirkliche Familie dabei zu schädigen und trotzdem immer noch das Potential von Liebe zu seinen ihm engsten Personen in sich trägt.

              Ein Meisterwerk von Ausmaßen eines der besten Filme aller Zeiten: 10/10

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                "The Godfather" zusammen mit seinem direkten Nachfolger ist, wenn es so etwas überhaupt gibt, ein perfekter Film.

                Er vereint alles was einen Film großartig und so schließlich zu einem Meisterwerke machen kann: Jede einzelne Rolle ist mustergültig besetzt. Ich habe noch nie einen Film gesehen bei dem das Casting so auf den Punkt passend war, allen voran natürlich Marlon Brando als "Don Vito Corleone" (vllt. die beste Schauspielleistung jemals aufgenommen auf Kamera). Die Leistungen der übrigen Schauspieler gehen Hand in Hand mit dem Casting, einfach herausragend von jedem Einzelnen. Über die Story, die Regisseursentscheidungen und wie die Szenen gefilmt und geschnitten wurden, braucht man überhaupt nicht groß reden (die Baptismus-Szene ist nur ein Beispiel...). Die Cinematographie ist brilliant (vgl. Mordszene mit der Freiheitsstatue im Hintergrund). Und danke, Nino Rota, für den legendären Soundtrack!

                Sonst vergebe ich sehr selten 10 von 10, aber wenn nicht hier, wann dann?: 10/10

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                  schmelquir 09.01.2020, 21:15 Geändert 29.11.2020, 00:59

                  Martin Scorsese's Liebesbrief an das Kino und Filme.

                  Ich habe den Film zum ersten Mal 2012 gesehen, als ich 9 Jahre alt war. Jetzt habe ich ihn mir vor kurzem wieder angeschaut. Und er ist mindestens noch genauso gut wie ich ihn im Gedächtnis habe, wenn nicht sogar besser, was nicht unbedingt selbstverständlich für Filme ist, die man vielleicht als Kind einmal sehr gemocht hat.
                  Damals hatte ich natürlich keine Ahnung, dass dieser Filme vom Genie Scorsese kam. Macht aber natürlich im Nachhinein Sinn, weil er mittlerweile einer meiner Lieblings-Regisseure ist.
                  Super Story, super Schauspieler, super Darstellung des Feelings des alten Frankreichs und besonders des Gefühls des alten Kinos und der Liebe zum Film.

                  Nostalgisch für mich persönlich: 9/10

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                    schmelquir 06.01.2020, 14:09 Geändert 14.09.2020, 09:24

                    Ein Film mit einer Nostalgie-Gefühl-Garantie: Der neue Scorsese-Film ist die perfekte Mischung der alten Schule Hollywoods, den klassischen und uns allzu lieben Gangster-Filmen und neuester Technik.

                    Wenn ein Film die Altmeister Bobby De Niro, Al Pacino, Joe Pesci und Harvey Keitel in einem Film nach jahrelanger Pause wiedervereint, kann man natürlich mit seinen Erwartungen mal schnell über alle Grenzen hinauschießen. Und dennoch hat der Film für mich diese vollkommen erfüllt und mit vielen Überraschungen sogar noch übertroffen.

                    Obwohl er mit dreieinhalb Stunden Scorseses längstes Werk ist, fühlt er sich nie langweilig oder langatmig an. Viel der Zeit verschwindet in den Dialogen und den Zwischensequenzen, wobei er sich aber die Zeit nimmt, die er auch braucht, um seine Geschichte bestmöglich zu erzählen. Die Schauspielleistungen sind, wie es zu erwarten war, überragend. Al Pacino und Joe Pesci haben mir mit zwei komplett unterschiedlichen Rollen besonders gefallen.

                    Leider ist die Deaging-Software ein bisschen sperrig von Zeit zu Zeit und sieht in vielen Szenen nicht echt bzw. nicht realistisch aus.

                    Der Film ist ein wunderschönes und grauenhaftes Epos über das Leben mit all seinen Tücken, über das Alter, auch wiedereinmal über Einsamkeit und vor allem über Verlust und die Fehler eines Mannes, die zu diesen führen.

                    Jetzt schon legendär: 8,5/10

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                      schmelquir 01.01.2020, 02:29 Geändert 20.01.2020, 21:12

                      Die brutale und schonungslose Darstellung von Isolation und Einsamkeit eines jungen Mannes und deren schwerwiegende Folgen der Radikalisierung.

                      Robert De Niro ist natürlich absolute Höchstklasse. Aber neben ihm gibt es noch eine zweite Hauptrolle: Die Stadt New York. So wie es Scorsese schafft den dreckigen Geist der manchen Stadtteile und die teils aussichtslose Lage der Bewohner darzustellen, wird dem Ruf eines Meisterwerkes gerecht.
                      Der Film erforscht Einsamkeit, den Weg zum Radikalismus und die Schwierigkeiten der jungen Männer nach den Grauen der Kriege.

                      Klassisches Meisterwerk: 10/10

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                        schmelquir 01.01.2020, 01:58 Geändert 21.09.2020, 14:29

                        Die Tiefen des Wahnsinns der Scientology und seine Auswirkungen und die Versuchung sich ihm zu unterwerfen: das ist das Thema des Films "The Master".

                        "The Master" hat wahrscheinlich zwei der besten Schauspielleistungen des Jahrzehnts und mit der Rolle von Joaquin Phoenix vielleicht eine der Besten aller Zeiten. Aber zu diesen Leistungen ist schon alles gesagt worden.
                        Der Film sieht super aus: eine der besten Cinematographie-Arbeiten verbunden mit sehr viel Symbolik und Details in den einzelnen Szenen über die Charaktere und deren momentanen geistigen Zustand.
                        Die Szene der Befragung Freddie Quells ist natürlich eine der denkwürdigsten Szenen des letzten Jahrzehnts und eine meiner Lieblingsszenen aller Zeiten.
                        Paul Thomas Anderson weiß es einfach Charaktere in Extremsituation optimal darzustellen und Prozesse der sozialen Distanzierung und Entfremdung wie den religiösen Fanatismus der Scientology nicht nur im Dialog sondern auch visuell abzubilden.
                        Eine Reise in die gebrochene und verwundete Psyche des Menschen.

                        Kein einfacher Film, aber umso brillanter: 9,5/10

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                          schmelquir 01.01.2020, 01:36 Geändert 24.03.2020, 08:39

                          Wer hätte gedacht, dass Ryan Gosling und Russell Crowe ein so gutes Buddy-Paar abgeben würden. Aber es hat mehr als nur funktioniert.

                          "The Nice Guys" ist kurzum einer der lustigsten Filme der 10er-Jahre. Der Humor ist teilweise subtil und clever und manchmal einfach nur skurril: wunderbar. Die Story ist ohne jeden Kontext schon interessant und lustig genug, wird jedoch durch die Inszenierung und besonders den Dialog, der absolut umhauend ist, perfekt komplementiert. Und zudem schaut der Film auch noch super aus und spiegelt die Zeitperiode perfekt wider. Drehbuch, Perfomances, Produktionsdesign - alles höchste Klasse.
                          Und das Wichtigste: Man kann den Film hunderte Male anschauen und er wird nicht langweilig.

                          Meine Lieblings-Comedy des Jahrzehnts: 9/10

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                            schmelquir 31.12.2019, 22:18 Geändert 31.12.2019, 22:29

                            Ein großartiges Beispiel eines Films der alten Schule.

                            Einen Film wie "Knives Out" gab es schon lange nicht mehr in einer so originellen Form mit einem fantastischen Drehbuch. Das Krimi-Mysterium ist so packend und auch rätselhaft wie man es nur von den besten Filmen dieser Art kennt (vgl. Mord im Orient Express). Trotzdem schafft er es, obgleich der Spannung, mit sehr gut eingesetztem Humor nicht nur zu Fesseln, sondern eben auch zu Unterhalten. Und obwohl sehr häufig darauf zurückgegriffen wird, wirkt es nicht erzwungen oder gestellt, weil der Film sehr gut zwischen Dramatik und der ihr gegenüberstehenden Entspannung zum Luftholen wechselt: Pacing 1A.

                            Jeder einzelne Schauspieler des zugepackten Casts ist phenomenal in seiner eigenen Art und Weise. Daniel Craig natürlich, aber besonders Ana de Armas ist in einer sehr zentralen Rolle so gut wie noch nie. Und obwohl es so viele und unterschiedliche Charaktere gibt, schaffte man es trotzdem alle vorzustellen und eine Bindung aufzubauen. Die Charaktertiefe ist also eine weitere Stärke des Films, obwohl man auch sagen muss, dass mit manchen Personen schon ziemlich in die Stereotypen-Tasche gegriffen wurde. Das passt jedoch irgendwie zur allgemein heiteren Stimmung und dem Humor des Films. Muss man halt mögen.

                            Mit dem Film findet also Rian Johnson nach dem umstrittenen 2. Teil der Star-Wars-Trilogie zu alter Stärke zurück.

                            Ein super Film zum Abschluss eines der besten Jahre für den Film seit 1999: 8,5/10

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                              schmelquir 30.12.2019, 16:00 Geändert 04.04.2020, 13:06

                              Ich hab schon bevor ich beschloss "Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford" anzuschauen viele gute Dinge über den Film und besonders über seine visuelle Schönheit dank Roger Deakins gehört und trotzdem bin ich von ihm umgehauen worden.

                              Die Performances sind durch die Bank spitzenklasse, besonders natürlich von Brad Pitt und Casey Affleck. Und Sam Rockwell sowieso. Der Soundtrack und wie schon gesagt die Cinematographie sind atemberaubend. Roger Deakins liefert für mich eine seiner besten Leistungen seiner eh so beeindruckenden Karriere ab. Die Story ist spannend und fesselnd und wird dadurch auch der verhältnismäßig langen Laufzeit gerecht, die wegen der Bildgewalt und der guten Geschichte keine Sekunde zu lang ist.

                              Vor dem Film war für mich relativ klar, was für mich der beste Film der 00er-Jahre ist: "The Dark Knight" (nicht sehr überraschend). Nach ihm war keine rießige, aber eine relativ große Lücke. Nachdem ich jedoch diesen Film angeschaut habe, wobei ich davor einen ganz guten, überdurchschnittlichen Film, aber eben kein Meisterwerk erwartet habe, bin ich mir nun nicht mehr so sicher was den besten Film der 00er-Jahre angeht. Er ist nämlich genau das: ein Neo-Western-Meisterwerk. So etwas sieht man kaum noch bzw. eigentliche überhaupt nicht mehr heutzutage.

                              Ich kann mich nur an wenige Filme erinnern, die mich so in den Bann gezogen haben.

                              Überschautes Meisterwerk: 9,5/10

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                                schmelquir 09.12.2019, 22:42 Geändert 28.10.2020, 23:04

                                Also diese zweite Hälfte von 2019 ist echt zugepflastert mit großartigen Filmen.
                                "Parasite" von Joon-Ho Bong ("The Host") ist eine bitterböse Geschichte, die sich rund um eine ärmere Familie dreht, die sich durch einen geschickten Plan in das Haus einer anderen reicheren Familie einschleichen kann, wobei jedoch einiges droht schief zu laufen.

                                Der Film schafft es mit unglaublicher Leichtigkeit das Problem der Armut in asiatischen Großstädten anzugehen und dies mit einer wunderbaren, künstlerischen Ernsthaftigkeit und Brutalität, aber eben auch mithilfe von wohlplatzierten und intelligent eingesetzten Humor. Ein weiteres Element, das den Film so gut macht, ist der Soundtrack, der, finde ich, in den einzelnen Szenen fabelhaft passend funktioniert. Der Film hat außerdem eine fast unerklärliche Schönheit, die durch die Musik und besonders durch die wunderschöne Kameraführung und Cinematographie entsteht.

                                Ein absoluter "Must-See": 9/10

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                                  schmelquir 09.12.2019, 17:58 Geändert 04.04.2020, 12:54

                                  Dieses Jahr bringt Netflix aber einen Hit nach dem nächsten heraus. Erst "The Irishman" und jetzt "Marriage Story".
                                  "Marriage Story" ist ein Film von Noah Baumbach, der schon mit Frances Ha bewiesen hat, dass er sehr gute, charakterbasierte Geschichten erzählen kann. Aber mit "Marriage Story" hat er meiner Meinung nach einen der besten Filme des Jahrzehnts geschaffen, die sich rein auf ihre Charaktere fokussieren.

                                  Die Geschichte entwickelt sich ausschließlich um die noch verheirateten Charlie und Nicole. Nach einer scheinbar perfekten Ehe mit einem Kind blicken sie jedoch schwierigen Zeiten entgegen, weshalb Nicole entscheidet die Scheidung einzureichen. Der Film behandelt wunderbar das Thema wie der legale Scheidungsprozess Probleme nicht etwa löst und dadurch die Situation für beide mehr oder weniger erleichtert und entschärft. Vielmehr allerdings zeigt er die teils hässliche Wahrheit rund um einen Scheidungsprozess und die Folgen dessen auf eine zwar sich trennende aber trotzdem auf gegenseitige Lösung gesonnene Familie.

                                  Beide, Adam Driver und Scarlett Johansson, liefern unglaubliche Leistungen ab. Adam Driver ist hierbei einer der wenigen Schauspieler, die Joaquin Phoenix in der Rolle als Joker dieses Jahr die Stirn bieten können. Es ist einfach unglaublich und auch ein bisschen angsteinflößend wie sie es schaffen den Prozess der sich immer weiter voneinander entfremdenden Ehepartner darzustellen. Beide Performances sind mit die besten des ganzen Jahres und machen den sowieso schon sehr guten Film zu einem echten Erlebnis. Hierbei sollte man auch die Auftritte von Laura Dern und Ray Liotta erwähnen, die es beide so gut schaffen, den Irrwitz in der Anwaltsbranche rund um Scheidungen und dem Geld, das mit dieser Entscheidung verbunden ist, perfekt wiederzugeben.
                                  Obwohl das Thema der sich scheidenden Ehepartner eines der wahrscheinlich klischeehaftesten Motive Hollywoods ist, schaffst es dieser Film einen eigenen und originellen Weg zu finden und eben nicht auf das reine, ständige Drama und die Streitigkeiten zwischen den zwei Elternteilen zu tief und langatmig einzugehen. Wie schon gesagt geht hauptsächlich um den legalen Prozess einer Scheidung und dessen Spirale ins ewige Hin-und-Her der neuen und wieder neuen Anschuldigungen bis in die Absurdität.
                                  Wer die Zusammenstellung von herausragender Schauspielkunst und wunderbar geschriebener Story mag, für den ist dieser Film ein absoluter Muss.

                                  Ein Highlight des Jahres: 8,5/10

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                                    schmelquir 08.12.2019, 22:44 Geändert 08.12.2019, 23:01

                                    Das passiert wenn Horror richtig gemacht wird: ein Meisterwerk.

                                    Robert Eggers ist momentan vielleicht einer der interessantesten neueren Regisseure im Filmbusiness. Die Liebe fürs Detail, für das grundlegende Gefühl des Films und der Charaktere, die großartige Besetzung und natürlich der Soundtrack, der den Film so perfekt unterstreicht, machen den Film zu einem "Instant-Classic" und einen der besten Filme des Jahres.
                                    Es geht also um einen jungen Mann namens Ephraim Winslow, der zusammen mit dem Leuchtturmwärter Thomas Wake eine vierwöchige Arbeit auf einem Leuchtturm annimmt, jedoch durch einen heftigen Sturm vom Land abgeschnitten wird, wodurch er durch Alkohol, harte Arbeit, Isolation von jeglicher Zivilisation und möglicherweise auch durch Mithilfe seines Vorgesetzten komplett um den Verstand kommt.

                                    Von der ersten Sekunde und dem ersten Leuchtturmdröhnen an hat der Filme diese beunruhigende und aufwühlende Grundstimmung. Der Prozess wie Pattinsons Charakter Ephraim Winslow in den Wahnsinn abdriftet wirkt so echt und realistisch. Dabei hilft natürlich, dass Pattinson die beste Schaupielleistung seiner Karriere hinlegt. Auch Willem Defoe ist herausragend in dem Film, weshalb die Oscars einmal ein scharfes Auge auf ihn für die Kategorie "Best Supporting Actor" werfen sollten.
                                    Die Szenen, in den beide langsam aber sicher den Verstand verlieren werden so intensiv und so echt, dass man irgendwann nicht mehr weiß, was jetzt noch Realität oder eine Halluzination ist. Die Szenen wechseln ständig zwischen Spannung und dem Wahnsinn einer der Beiden zu kurzer Entspannung durch den anderen und wieder zurück zur Anspannung und dem Wahnsinn, was immer so weiter geht bis der Film im Ende gipfelt. Die zweite Hälfte und vor allem das Ende sind so gut inszeniert und es gibt so viele Symbole, Details in den Dialogen und Bildern, dass man stundenlang über diesen Film diskutieren könnte. Allein über das Ende könnte man sich tagelang unterhalten, was ich hier natürlich wegen Spoilern nicht machen werde.

                                    Das war einer der Filme, bei dem ich vollkommen überwältigt aus dem Kino gegangen bin und erstmal ein paar Minuten lang nichts gesagt hab, um das Gesehen zumindest zu einem gewissen Grad zu verarbeiten.
                                    Einer der besten Horror-Filme seit langem: 9/10

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                                      schmelquir 08.12.2019, 22:03 Geändert 29.09.2020, 23:30
                                      über Joker

                                      Ich hab mich seit dem Trailer - einen der besten aller Zeiten meiner Meinung nach - auf diesen Film extremst gefreut und Joker war neben "Once Upon a Time in Hollywood" für mich der am meisten antizipierte Film in einem der besten Jahre für Filme seit langer Zeit. Trotz all dem, wurde ich nicht enttäuscht und das obwohl meine Erwartung sehr hoch waren.

                                      Dieser Film ist das perfekte Beispiel, wenn sich Filmemacher mit einem der besten modernen Schauspieler zusammen tun, eine Vision mit Liebe für den Film haben und wenn es nicht primär ums Geld geht, so wie in den letzten DC-Filmen. Joker ist wirklich das Gesamtpaket. Drehbuch, Cinematographie (jede einzelne Szene könnte als Poster dienen), Soundtrack, der die Einsamkeit Arthur Flecks so perfekt wiederspiegelt und natürlich die Schauspielleistung: alles ist in diesem Film auf aller höchsten Level.
                                      Deswegen braucht man zur Perfomance von Joaquin Phoenix nicht viel sagen. Es wird Zeit, dass er seinen lange schon fälligen Oscar bekommt.
                                      Der Film schafft es einfach die Einsamkeit, seine psychischen Probleme (Lachanfälle usw.) und die folgliche Radikalisierung Arthur Flecks perfekt darzustellen. Und obwohl man viele Parallelen zu Scorseses Meisterwerk "Taxi Driver" oder "King of Comedy" sieht und der Film sicherlich von ihnen inspiriert ist, schafft er dennoch v.a. durch die zusätzlichen Komponenten der psychischen Krankheiten und Flecks schwierigen und direkten Familienverhältnissen seinen eigenen Weg einzuschlagen.

                                      Leider wurde der Film von vielen Seiten, v.a. von der Seite einiger Medien, falsch aufgefasst und als übertrieben gewaltsam oder verstörend bezeichnet. Manche sagten sogar, dass der Film gefährlich sei und Leute dazu anregte selbst zu revolutionieren, was natürlich kompletter Schwachsinn ist. Der Film ist nun halt kein fröhlicher und leichter Marvel-Film oder "Vergnügungsparkfilm", so wie es Scorsese nennen würde, und fühlt sich überhaupt nicht an wie ein Superhelden-/Comicbuchfilm. Der Film ist eine viel erwachsenere Adaption einer Comicfigur, was ihn auch nicht umsonst ab 16 bzw. R-rated in den USA macht.
                                      Zur dieser polarisierenden Medienpräsenz kann ich nur eine Sache sagen:
                                      Der Film rät oder veranlasst die Menschen nicht dazu, der Joker zu werden, sondern vielmehr keinen Joker zu erschaffen.

                                      Ein düsterer "Instant-Classic": 9,5/10

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                                        schmelquir 24.11.2019, 01:46 Geändert 19.09.2020, 11:06

                                        Stanley Kubrick ist nun einmal ein filmisches Genie.
                                        Dieser Film ist einer der lustigsten und zugleich cleversten Satiren, die es jemals gab. Er behandelt in der sehr ungewissen Zeit des Kalten Krieges, in der die Menschheit täglich vor dem Ende zu stehen schien, das Thema des Militärs, der Politik und dessen willkürliche Verantwortung und Macht über eine unvorstellbare Zerstörungskraft in Form der Atombombe. Peter Sellers ist in gleich drei Rollen herausragend.

                                        We´ll meet again... : 10/10

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                                          "Awakenings" oder auf Deutsch "Zeit des Erwachens" ist für mich einer der Filme, die einen besonderen Platz in meinem Filmeherz eingenommen haben.
                                          Neben den super Leistungen von Robin Williams und besonders Robert De Niro, ist dieser Film einfach unglaublich bewegend und traf mich persönlich sehr.

                                          Ein ganz besonderer Film: 9,5/10

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                                            schmelquir 24.11.2019, 01:23 Geändert 18.02.2020, 22:25

                                            "Once upon a Time in Hollywood", Quentin Tarantinos neunter Film, spielt nicht nur in den Sechzigern, sondern fühlt sich auch an wie ein Film aus der Goldenen Ära Hollywoods.
                                            Der Film handelt nicht so wie von vielen antizipiert von den Tate-Morden, obwohl sich dies deutlich als roter Faden und als ständige Gefahr, besonders im zweiten und finalen dritten Akt, spüren lässt. Wer also ein Action-Festival á la Kill Bill erwartet sollte sich umstellen, obwohl das nicht vernachlässigt wird (es gibt einen Grund warum der Film ab 16 ist und in den USA R-rated). Viel mehr ist es also eine Buddy-Comedy, die von einem um seine Karriere kämpfenden Schauspieler (Leonardo Di Caprio) und seinem ebenfalls in die Jahre gekommenen Stuntdouble (Brad Pitt) handelt.
                                            Und ja, einer von beiden wohnt zufällig neben Sharon Tate ...
                                            Der Soundtrack, der in Form eines Radios als ständige Begleitung im Film läuft, und einfach das kompletten Production Design fangen das Los Angeles der 60er so perfekt ein, wobei natürlich auf jedes noch so kleine Detail geachtet wurde, was ihn auch noch beim dritten oder vierten Anschauen interessant macht.
                                            Di Caprio und Pitt sind wie immer grandios. Auch Margot Robbie liefert in der Rolle Sharon Tates eine sehr gute Performance, obwohl sie weniger Dialog bekam, worüber man sich nun streiten könnte, ob das die richtige Entscheidung war. Ich persönlich halte es für sehr passend, weil man dadurch und durch rein visuelle Szenen ein gutes Bild der offensichtlichen Unschuld Tates bekommt und man sieht, welche Lebensfreude, die von allen ihren Vertrauten beschrieben wurde, durch die Tat der Mansons verloren wurde. Man kann sie so einfach bei dem begleiten, was ihr genommen wurde: ihr Leben.Trotzdem ist für mich besonders Brad Pitt der herausragende Darsteller und hat sicherlich mindestens eine Oscarnominierung, wenn nicht sogar den Award für "Best Supporting Actor" verdient.

                                            Tipp: Vor dem ersten Anschauen sollte man unbedingt die Hintergründen der Tate-Morde kurz recherchieren.
                                            Einer meiner Lieblingsfilme des Jahres/überhaupt: 9,5/10
                                            P.S.: Die sehr hohe Bewertung liegt auch besonders an meinem persönlichen Geschmack. Ich fand den Film einfach geil :)

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                                              schmelquir 24.11.2019, 00:47 Geändert 18.02.2020, 22:22

                                              Dieser Film ist absolut einer, den man als "Modernen Klassiker" bezeichnen kann. So wie schon sein Vorgänger in den 80ern bekam er zur Zeit seiner Veröffentlichung wenig Aufmerksamkeit und floppte leider an den Kinokassen. Doch genauso wie der Film aus dem Jahr 1982 oder sogar noch ein bisschen mehr, ist auch dieser ein Meisterwerk und einer der großen Meilensteine im Science-Fiction-Genre und einer der besten Filme aller Zeiten.

                                              Über die unglaublich herausragende Cinematographie ist überhaupt nicht viel zu sagen. Er ist einfach einer der am schönsten anzuschauendsten Filme aller Zeiten. Denn genau diese Schönheit zieht sich so durch den kompletten Film hindurch, der sich gegen den Trend der schnellen und "überpaceten" Filme heutzutage in Hollywood, besonders auch in Science-Fiction, langsam und wie in einem (Fieber-)Traum durch die Story bewegt. Die Story wird, wenn man sich wirklich auf die Charaktere einlässt, trotz seiner enormen Laufzeit nicht langweilig, da diese sehr genau und tiefgehend behandelt werden. Er ist eine Studie über den Zerfall und die augenscheinliche Unbedeutsamkeit des individuellen Einzelnen im Blick auf die Menschheit - mehr als eine "nur" eine klassische Dystopie.
                                              Dabei geht es besonders natürlich um Ryan Goslings Charakter "Officer K" und sein Leben in einer einsamen post-modernen Welt. Der Soundtrack ist wie immer nach alter Hans-Zimmer-Manier atemberaubend. Ryan Gosling und Ana de Armas liefern super Performances ab, wobei ich persönlich finde, dass Harrison Ford obendrein eine seiner Bestleistungen seiner ganzen Karriere vollbringt.

                                              Also kurzum einer der besten Filme der 10er/jemals: 10/10

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