Sigrun - Kommentare

Alle Kommentare von Sigrun

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    Sigrun 16.02.2023, 14:23 Geändert 16.02.2023, 14:52

    Ich wusste nichts über „Shadow & Bone“ bevor wir vor ein paar Abenden den Einstieg in die Serie (Staffel eins mit acht Episoden) begannen.

    Dermaßen unvorbereitet habe ich dann auch gleich vier Folgen lang die Quittung dafür bekommen, denn am Anfang fiel es mir extrem schwer, dem Ganzen zu folgen. Die Fantasy-Handlung beginnt ohne Erklärungen und quasi mitten in einem - wie sich erst viel später herausstellt - sehr sorgfältig ausgetüftelten phantastischen Universum, das auf der literarischen Vorlage von Leigh Bardugo basiert. Zusätzlich wird die Umsetzung der Grisha-Buchreihe durch Figuren aus einer Nebenbuchreihe der Autorin mit dem Titel „Das Lied der Krähen“ bereichert, was am Anfang die Situation noch unübersichtlicher macht, denn beide Handlungsstränge finden erst spät zueinander.
    Nichtsdestotrotz war ich ab Folge fünf fasziniert und hatte die Figuren langsam aber sicher in mein Herz geschlossen: niemand trägt so elegant Hüte, wie die beiden männlichen „Krähen“ Kaz und Jesper, keine ist als Akrobatin und Messerwerferin besser als Inef Ghafa (wunderschön: Amita Suman) und lange hat mich keine klassische Romanze mehr so überzeugt, wie die zwischen der patenten Entherzerin Nina Zenik und dem grummeligen Grisha-Jäger Matthias Helvar. Soviel erst mal zu einigen der sympathischsten Nebenfiguren, über die teilweise recht schillernden Hauptfiguren verliere ich an dieser Stelle kein Wort, um die Spannung nicht zu gefährden.

    Fazit: Mit etwas Geduld im Gepäck ist die Serie eine echte Empfehlung für Fantasy-Fans, selbst wenn - wie in meinem Fall - die Buchvorlage nicht bekannt ist. Und die zweite Staffel, die am 16. März herauskommt, lässt noch viel Platz für weitere Verwicklungen und etwas Luft nach oben in der Bewertung.

    Hinweis: Ein paar Kommentare weiter unten gibt es hier bei MP eine sehr umfassende Kritik von sophia.wordworld, die ich nach der Sichtung von Staffel eins mit Gewinn gelesen habe. Sie erklärt das ausdifferenzierte Universum leicht fasslich und macht definitiv Lust auf mehr.

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      Sigrun 11.02.2023, 14:25 Geändert 11.02.2023, 14:38

      Eine Art Hippie-Film-Noir mit Charlie Hunnam als Detektiv-Dude auf dem Fahrrad.

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        Folge fünf ist überwältigend.

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          Sigrun 10.02.2023, 20:47 Geändert 11.02.2023, 07:02

          Kurz: Ein wunderschöner, sperriger Film über das Altern.

          Lang: Ein Film über das Altern an und für sich und dessen mediale Darstellung - nicht nur im Film, sondern auch im Theater, in Büchern, im Netz, in Erzählungen, Anekdoten, Gossip und im Klatsch.

          Oliver Assayas inszenierte 2014 zusammen mit Kristen Stewart (aufsteigender Stern am Star-Himmel) und Juliette Binoche (sog. „Alt-Star“) einen verschachtelten Film über die Neu-Inszenierung eines Theaterstücks, in welchem die ehemals junge Protagonistin (damals Sigrid aka Binoche) nun ihre damalige Antagonistin (nun Helena aka Binoche) spielen soll.

          Im wunderschönen Oberengadin in der Schweiz spielen die einprägsamsten Szenen dieses selbstreflexiven Films, der mich zuweilen sehr an Godards beste Schweizer Werke erinnert hat und der darüberhinaus alles miteinander verwebt und beleuchtet: Sei es „Das Wolkenphänomen von Maloja“ von Arnold Fanck (1924, 10 Min, Dokumentarfilm), viel geniale Musik von Händel, Superheldinnen, Hanns Zischler und Lars Eidinger. Klingt verrückt, ist es auch.

          Um nicht zu viel zu verraten, bemerke ich am Ende, dass Nietzsche, der alte Philosoph mit dem Hammer, in Sils Maria einen Großteil seiner unvergleichlichen Werke schuf, bevor er in seine geistige Stille fiel.

          Was es mit den Wolken auf sich hat, warum Kristen Stewart hier besonders klasse ist und wie die verwickelte Geschichte letztlich ausgeht, soll jeder und jede am besten selbst sehen. Ich bin auf jeden Fall versöhnt und freue mich jetzt sogar fast ein bisschen darauf, alt zu werden.

          Gesehen bei MUBI.

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            Sigrun 08.02.2023, 21:47 Geändert 08.02.2023, 21:49

            7 Punkte für Ewan McGregor in der Rolle des Obi-Wan Kenobi, dem ich stundenlang beim Dromedarreiten in der Wüste zugucken kann oder bei den anderen Obi-Wan-Sachen, die er eben so tut.
            Ich sehe mit einem Grinsen über den Handlungsverlauf hinweg, der fast schon lächerlich eindimensional und vorhersehbar ist. Alles egal, ich will einfach wissen, wie es mein zweitliebster Jedi aller Zeiten durch diese Serie schafft.
            Habe außer diesem Ableger nur „The Mandalorian“ gesehen und gemocht und natürlich „Andor“ am Ende sogar ein bisschen gefeiert, weil hier das alte Star Wars-Feeling tatsächlich wieder da war.
            Wenn ich McGregor in seiner Rolle sehe, ist es auch da. Von mir aus könnte er also am Ende der aktuellen Folge (bin bei Episode 3) mit seinem Dromedar in den Untergang der zwei Sonnen von Tatooine reiten und ich wäre selig! So aber muss ich mich wohl noch durch ein paar Episoden durchkämpfen, bis es soweit ist. Mach ich doch gern.

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              Sigrun 05.02.2023, 12:27 Geändert 05.02.2023, 16:01

              Aktuell plane ich eine Erholungsreise nach Frankreich und dachte, ich schaue mir zur Vorbereitung mal diese Netflixserie über mein zukünftiges Gastland an.
              Vorläufiges Fazit: Witzig. Irgendwie cool und ich bleib dran ;-)
              Finales Fazit: 8 Punkte für eine gute Serie.

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                Super, wie der Staubsauger in der Handlung untergebracht wurde! Ansonsten eigentlich nicht ganz mein Humor, aber was soll‘s. Lachen geht immer!

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                  Sigrun 31.01.2023, 18:34 Geändert 01.02.2023, 08:35

                  Keine andere Serie, die so viele Anschlussfehler wie diese hier hat.
                  Ansonsten: Vergnüglich, aber »Ted Lasso« ist viel witziger.

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                    Sigrun 31.01.2023, 17:27 Geändert 31.01.2023, 17:28

                    Episode 3: Nick Offerman ist hier ziemlich nah am Charakter von Ron Swanson aus „Parks & Recreation“. Philosophisch angehauchtes Intermezzo inmitten der Pilzzombie-Apocalypse! Gelungen.

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                      Ich zitiere die Widmung im Abspann: „To all our grandmas.“

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                        Meisterhaft schräge Filmerzählung mit einem beachtenswerten Staraufgebot und einer eindeutigen Message.

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                          Sigrun 19.01.2023, 21:30 Geändert 19.01.2023, 21:45

                          Ist die Haute Cuisine (von der hier ein Querschnitt von Fusion Cuisine bis New Nordic Cuisine gezeigt wird) am Ende?

                          Ich denke, die neue feine Küche zeigt gerade erst, was sie so kann. Dafür muss das Alte weichen und etwas Neues im Schlepptau haben. Ein Amuse bouche, eine Geschmacksexplosion oder einfach ein Menü in sechs (?) Gängen mit einem passenden Dessert 🍨💥!!

                          Das war ein echter Gruß aus der Küche!

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                            Sigrun 17.01.2023, 21:36 Geändert 17.01.2023, 21:38
                            über Valdez

                            Heute ist ein kleiner Feiertag für mich, denn meine 2000. Filmbewertung auf MP steht an. Ich war in der glücklichen Rolle, mir irgendeinen Film meiner Wahl aussuchen zu können und entschied mich für „Valdez is coming“ (1971) mit Burt Lancaster.
                            Dieser Spätwestern wurde seinerzeit in Almeria und Gredo in Spanien gedreht, der Ort der Handlung wird bei Wikipedia allerdings mit „Arizona, County Santa Cruz, nahe der 1880 gegründeten Poststation La Noria“ angegeben und ich wähnte mich während des Films durchaus in den USA. Also wurde beim Setting schon mal alles richtig gemacht.
                            In einem der vorigen Kommentare wurde festgehalten, dass Lancaster mit den Jahren immer besser wurde. Diesem Statement kann ich nur zustimmen: In „Valdez“ zählt Lancaster 58 Lenze, ist gut in Form und ich konnte gar nicht glauben, dass er zuvor bereits im Jahr 1963 (im Alter von 50) in Viscontis bemerkenswertem „Il Gattopardo“ die Rolle des Don Fabrizio Corbera, Fürst von Salina verkörperte.
                            Mir gefällt Lancaster in dem unprätentiösen Film „Valdez“ sogar noch besser, denn hier kann er mal wieder zeigen, dass er das Herz am richtigen Fleck hat.

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                              Sigrun 16.01.2023, 21:17 Geändert 16.01.2023, 21:25

                              Rohmers Jahreszeitenzyklus beginnt mit der „Frühlingserzählung“ auf eine spielerische Weise höchst philosophisch. Ich fasse mal kurz zusammen: „Die Linie ist die kürzeste Entfernung zwischen zwei Punkten.“ - Das ist eine transzendentale Erkenntnis jenseits aller Empirie, weil der Raum eine grundlegende Kategorie des Denkens ist und nicht erst sinnlich erfahren werden muss.

                              Mir verknotet sich beim Begriff „Transzendenz“ immer ein bisschen das Gehirn, denn was zunächst als Wort so esoterisch klingt, ist im Grunde nichts anderes als der normale Menschenverstand, der sich auf die physikalischen Gesetze beruft, ohne diese vorher jeweils individuell und im einzelnen überprüft zu haben. Um bei dem oben genannten Beispiel zu bleiben: Bei der Linie zwischen den Punkten übersteigt (transzendiert) das geometrische Gesetz die sinnliche Erfahrung.

                              Was hat das nun mit Rohmers Film zu tun? Die „Frühlingserzählung“ ist eine Art filmischer Essay, der sich an den Grenzen von erwartbarem Verhalten à priori und tatsächlichem Verhalten à posteriori entlanghangelt. In der kürzesten Form als Frage formuliert: Kriegen sich die beiden Protagonisten oder nicht? Und spielt dabei womöglich der Frühling eine Rolle?

                              Zum Schluss noch eine Warnung an alle die „Frühlingsfilme“ nicht mögen, wenn darin endlos geredet wird: Es wird hier - wie immer bei Rohmer - extrem viel Text ausgetauscht und es passiert definitiv nur Alltägliches. Aber wie er das Ganze inszeniert, und die zarte Pflanze der Erzählung hochpäppelt und zum Blühen bringt, ist schon beachtlich.

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                                „Wer zuviel spricht, schadet sich selbst.“

                                Éric Rohmers minimalistischer Streifen „Pauline à la Plage“ aus dem Jahr 1983 vereint sechs Personen, drei Farben, zwei Ferienhäuser, einen Strand und das Meer in Nordfrankreich nahe des Mont-Saint-Michel in der Normandie.

                                Was will uns das Sprichwort sagen? Schadet es dem Film, dass darin soviel geredet wird? Eigentlich schon, aber es ist ein dermaßen sympathischer Fehler, dass ich nicht umhin konnte, mich in den Film zu verlieben. Der Film wurde im Kino von einigen für seine mitunter unfreiwillige Komik gefeiert, andere sahen darin eine leichte Sommerkomödie, die über Liebe, Anziehung, Begehren und Verrat reflektiert. Wortreich und irgendwie schön. Am Ende wünscht man sich, die Personen würden sich wie die fünfzehnjährige Pauline alle ein wenig mehr selbst lieben.

                                „Pauline am Strand“ ist der dritte Teil der Rohmer-Reihe »Komödien und Sprichwörter«.

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                                  Sigrun 09.01.2023, 15:05 Geändert 09.01.2023, 16:31

                                  Die erste echte Überraschung des Jahres ist für mich „The Bear: King of the Kitchen“ mit acht Folgen, die jeweils ca. 30 Minuten lang sind.

                                  „Bear“ ist (unerklärterweise) der Spitzname von Carmy (Carmen) Berzatto, der nach einer erfolgreichen, aber auch ungemein schlauchenden Zeit in der Küche eines Spitzenrestaurants in N.Y. zurück in den Sandwichladen seiner Eltern in Chicago kommt, um das Erbe seines verstorbenen Bruders Mikey anzutreten, der ihm eine Menge Herausforderungen, einigen Ärger und ein interessantes, dickköpfiges Team mit viel(en) Temperament(en) hinterlassen hat.
                                  Die Machart der Serie ist erfrischend, inspirierend und in meinen Augen sensationell gut! Echte Menschen mit echten Mahlzeiten ;-)
                                  Und alle nennen sich reihum „Chef“, um einander gegenseitigen Respekt auszudrücken.
                                  Das klappt zwar nicht immer, aber es macht Spaß zu schauen, wie sich das Ganze entwickelt, Chef!

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                                    Sigrun 07.01.2023, 09:50 Geändert 07.01.2023, 10:46

                                    Auch die zweite Staffel von „Slow Horses“ ist klasse! Fängt wie immer sehr langsam und betulich an und steigert sich dann in jeder Hinsicht! Ich liebe britischen Agentenkram, ganz besonders diesen hier.
                                    Fazit: Finde die zweite Staffel sogar noch besser als die erste.

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                                      Sigrun 06.01.2023, 20:29 Geändert 06.01.2023, 20:55

                                      Solide Unterhaltung, obwohl die Folgen 7 und 8 sehr an die mitunter kuriosen Folgen der alten Star Trek: TOS erinnern. Wenn man darüber hinwegsehen kann, ist Star Trek: SNW wirklich ansehenswert und nach dem Motto „Alien of the Week“ gestaltet. Statt Retro-Charme hat man sich zudem in der Ausstattung auf echtes Design kapriziert, was dem Ganzen zusätzlich eine schöne Art Zeitlosigkeit verleiht.
                                      Mein Lieblinge waren Spock, Uhura, Erica und natürlich Cpt. Pike, solange er nicht als Pirat auftritt ;-)

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                                        Nach all den süßen Weihnachtsleckereien passt die bittere Note dieser HBO-Serie perfekt ins Zwischen-den-Jahren-Menü.
                                        Habe seit langem nicht mehr so viele Super-Idioten auf einem Haufen gesehen.

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                                        • Danke für den schönen Weihnachtsbeitrag! ⭐️ Lese das jetzt erst, also flugs einen „Guten Rutsch“ gewünscht!! 💫

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                                            Exakt mein Humor! Großartig.

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                                              Sigrun 28.12.2022, 12:06 Geändert 28.12.2022, 12:26

                                              „His Dark Materials“ ist mit Abstand meine liebste Serie 2022. Die ersten beiden Staffeln sind dabei eher gehobener Durchschnitt, aber die dritte Staffel ist wirklich klasse. Seit „The Expanse“ (2015-2022) habe ich mich auf neue Folgen nicht mehr so gefreut, wie auf neues Material von „His Dark Materials“ - Season 3. Das Produktionsteam hat es dabei sogar geschafft, die Story der dreiteiligen Buchvorlage noch zu verbessern und alles am Ende etwas weniger kitschig zu gestalten.

                                              Wo ich gerade dabei bin, hier noch meine sechs liebsten Filme aus den letzten sechs Jahren:

                                              2017: The Square
                                              2018: Bildbuch
                                              2019: Porträt einer jungen Frau in Flammen
                                              2020: Der Rausch
                                              2021: Zack Snyder‘s Justice League
                                              2022: Three Thousand Years of Longing

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                                                Am Anfang sehr chaotisch inszeniert, aber für einen Whodunit in einem Whodunit fand ich das Gezeigte ab der Hälfte dann doch recht ordentlich und in den letzten 15 Minuten sogar richtig gut.
                                                P.S. Die Location auf der Insel ist herrlich geschmacklos! Und der geheimnisvolle Corona-Bier trinkende Big-Lebowski-Typ passte auch jedes Mal prima ins Bild - wenn er mal kurz durchlief. Ich hatte ihn sogar kurz in Verdacht^^

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                                                • Sigrun 22.12.2022, 12:37 Geändert 22.12.2022, 12:41

                                                  Hmmm, 10 große Filme, aber 11 Einträge!?? Habe noch mal alles geprüft, vielleicht hat „Fanny och Alexander“ eine Sonderstellung, da die Familiensaga sehr lang ist und definitiv nicht nur an Weihnachten spielt!? Das habe ich noch in Erinnerung, hatte das vor Jahrzehnten mal als Kind gesehen. Verrückt 😜

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                                                    Den Film gibt es zur Zeit in einer restaurierten 4K-Qualität. Es ist eine Freude, das anzuschauen!
                                                    Der Originaltitel ist „Dr Who and the Daleks“ von Gordon Flemyng (1965) und der Streifen ist damit der erste Dr Who-Film, in welchem der spätere Time-Lord ein Opa (Peter Cushing) ist, der gerade die TARDIS erfunden hat. Ein echtes Seh-Erlebnis!

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