Sigrun - Kommentare

Alle Kommentare von Sigrun

  • Schönes Ergebnis!! Und ziemlich repräsentativ für die Dekade für meinen Geschmack.
    Mit „Starship Troopers“ und „Scream“ sind zudem zwei zusätzliche Genres in den ersten Elf, die man für die 90er so nicht direkt erwartet hätte: SF-Satire und Meta-Horror ;-)

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    • Habe es gerade bei The Guardian gelesen und mich riesig gefreut. Der 14. Dr Who!
      Hätte natürlich auch nichts gegen Hugh Grant ;-) gehabt! Ncuti Gatwa reiht sich nach Jodie Whittaker in eine lange Reihe exzellenter Time Lords.
      P.S. Hätte die News bei MP fast nicht gefunden, da die Überschrift gar nicht klar macht, um was es konkret geht.

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        Sigrun 07.05.2022, 20:43 Geändert 07.05.2022, 21:15

        - „Warum entführen Sie keine Flugzeuge, wie alle anderen auch?“
        - „Weil wir Angst vorm Fliegen haben.“

        Die Farben, die Musik, die Kameraeinstellungen offenbaren unmittelbar, dass dies ein Film aus den 70ern ist. Damals, als Filme scheinbar mühelos runtergekurbelt werden konnten. Zumindest kommt es auf der Leinwand bzw. dem Bildschirm so rüber.
        Der Film transportiert neben der ernsten Kidnapping-Handlung auch eine gute Portion Humor, z.B. wenn Mr. Green (Martin Balsam) mit seinem Schnupfen ringt und nebenbei vorsichtig abtastet, ob sein angeklebter Schnurrbart noch hält. Gesundheit!

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          Sigrun 06.05.2022, 19:01 Geändert 06.05.2022, 19:10

          „Sleuth“, „All about Eve“, „The barefoot Contessa“ - Joseph L. Mankiewicz versteht sein Handwerk als Regisseur.
          „The Ghost and Mrs. Muir“ (mit dem unvergleichlichen deutschen Titel ‚Ein Gespenst auf Freiersfüßen‘) ist eines seiner frühen Werke und bereits hier erkennt man Mankiewicz‘ Gespür für Drama (später noch deutlicher in „Cleopatra“ mit dem Duo Taylor/Burton sichtbar) und die inszenatorische Darstellung recht widerspenstiger Lebensweisheiten.
          Die Handlung will ich nicht spoilern, aber dennoch festhalten, dass mich der Film sehr angesprochen hat mit seinem Seemannsgarn über eine selbständige Frau und den Geist eines bärbeißigen Kapitäns (besser vielleicht in diesem Fall: Ex-Kapitäns). Schrammt oft schön nah am Kitsch vorbei und offenbart immer dann gleichzeitig auch eine beachtliche Meisterschaft in der Charakterzeichnung. Zum Verlieben!

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            Sigrun 03.05.2022, 21:49 Geändert 04.05.2022, 08:57

            Staffel 1: Ein echter „Slow burner“ bis Mitte von Folge 3. Ab dann richtig spannend, etwas verwickelt und sogar manchmal britisch unterkühlt witzig.

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            • Sigrun 27.04.2022, 15:19 Geändert 27.04.2022, 16:17

              Bester Film:
              1. Fight Club (1999)
              2. Starship Troopers (1997)
              3. Johnny Mnemonic (1995)
              4. Beau Travail (1999)
              5. Nouvelle Vague (1990)

              Bester Animationsfilm:
              1. Prinzessin Mononoke (1997)
              2. Jin-Roh (1999)
              3. Ghost in the Shell (1995)
              4. Porco Rosso (1992)
              5. Toy Story (1995)

              Beste Serie:
              1. Hornblower
              2. Buffy the Vampire Slayer
              3. Akte X
              4. Star Trek Voyager
              5. Agatha Christie’s Poirot

              Bester Schauspieler:
              1. Brad Pitt (Fight Club)
              2. Johnny Depp (Die neun Pforten)
              3. Keanu Reeves (Johnny Mnemonic)
              4. Sylvester Stallone (Demolition Man)
              5. Denis Lavant (Beau Travail)

              Beste Schauspielerin:
              1. Pam Grier (Jackie Brown)
              2. Elizabeth Berkley (Showgirls)
              3. Lori Petty (Tank Girl)
              4. Maggie Cheung (Irma Vep)
              5. Kim Basinger (L.A. Confidential)

              Soundtrack:
              1. Blue (Jarman 1993)
              2. Edward II (Jarman 1991)
              3. Nouvelle Vague (Godard 1990)
              4. Histoire(s) du cinéma (Godard - ab Kapitel 2(a) aus dem Jahr 1997)
              5. π (Aronofsky 1998)

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              • Sigrun 02.04.2022, 15:37 Geändert 02.04.2022, 15:39

                Nach Adam Dalglieshs Fällen (nach Stories von PD James) gleich mal bei Thomas Lynley (vage angelehnt an Geschichten von Elizabeth George) reingelinst. Und sofort Henry Cavill und Bill Nighy entdeckt.
                Das war klasse, auch wenn die Hauptdarsteller der Serie ein Beispiel dafür sind, wie man Figuren komplett „out of character“ besetzt. Vielleicht fanden die Producer das witzig.
                Ich kann dem Ganzen nicht ganz so viel abgewinnen und besitze diesbezüglich auch keinen Humor von dem ich wüsste. Barbara Havers muss seltsame T-Shirts und rote Sneakers tragen, neunmalklug sein und außerdem „english teeth“ haben. So wie in der Serie gezeigt wird das nix - oder einfach was ganz anderes als die Vorlage.
                Ich werte das mal nicht.

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                  Sigrun 02.04.2022, 11:30 Geändert 02.04.2022, 14:00

                  Die erste Staffel von „Dalgliesh“ beinhaltet drei Fälle, die auf insgesamt 6 Folgen verteilt sind:
                  Fall 1 „Tod im weißen Häubchen“ (eleganter im Original „ Shroud for a Nightingale“) spielt in einem Krankenhaus;
                  Fall 2 „Der schwarze Turm“ wurde an den Klippenstränden entlang der Küste von Belfast gedreht;
                  Fall 3 „Der Beigeschmack des Todes“ spielt in London.
                  Alle drei Ermittlungen lehnen sich sehr liebevoll an die literarischen Vorlagen von PD James an, die eine meiner Lieblingskrimiautorinnen ist, ihre Bücher lese ich in regelmäßigen Abständen immer mal wieder. Sie ist eine tolle Menschenkennerin und schreibt entsprechend gut. Für ihr Werk wurde sie kurioserweise sogar in den persönlichen (nicht vererbbaren) englischen Adelsstand erhoben und war als „Baroness James of Holland Park“ Mitglied des Oberhauses.
                  Dalgliesh ist ein Gedichte schreibender DCI, der wegen der Fälle, die er bearbeitet, allerdings kaum noch zur Poesie findet. Spannend sind auch die Backgroundstories der Mitglieder seines Teams.
                  Fun fact: Die amerikanische Autorin Elizabeth George hat sich hier sehr „inspiriert“ und einen Mischmasch aus Einflüssen von PD James und Dorothy L. Sayers (eine der anderen alten Ladies der englischen Crime Stories neben Agatha Christie, Patricia Highsmith und Ruth Rendell) fabriziert. Gelesen habe ich die Fälle natürlich trotzdem :-)
                  Fun fact 2: PD James hat mit Cordelia Gray eine der ersten Privatermittlerinnen erfunden, der sie allerdings nur zwei Romane spendierte. Die ich dennoch nur empfehlen kann, die Titel sind kürzlich neu in deutscher Übersetzung aufgelegt worden: „An Unsuitable Job for a Woman“ (Ein reizender Job für eine Frau) und „The Skull Beneath the Skin“.
                  Zur Serie noch mal ganz kurz und abschließend: Dalgliesh (ausgesprochen "dal-gleash“) ist eine Figur mit viel Understatement, hier toll gespielt von Bertie Carvel. (Roy Marsden hatte die Figur übrigens in den 80ern bereits ebenfalls sehr gut verkörpert). Die Bilder sind unglaublich gut gelungen für eine TV-Serie und das 70er-Jahre-Setting ist für Liebhaber und Liebhaberinnen ein Genuss. Eine Vorabbedingung gibt es jedoch: Man muss sich langsam entwickelnde Stories grundsätzlich gerne haben.
                  Hoffentlich gibt es eine 2. Staffel!

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                    Sigrun 30.03.2022, 20:20 Geändert 30.03.2022, 21:34

                    12 Angry Men (Die 12 Geschworenen) ist ein United Artists (seit 1981 MGM)-Film in s/w aus dem Jahr 1957.

                    Soweit die unumstößlichen Fakten. Was nun kommt, sind berechtigte Zweifel.
                    Diese Zweifel werden in Sidney Lumets Kammerspiel gekonnt extrahiert, plastisch verdeutlicht und wortreich verargumentiert.
                    Der Film ist kein bisschen gealtert - sieht man von der Zusammensetzung der Jury ab, die in der heutigen Zeit eine andere wäre - und spannend bis zuletzt.
                    Der Film hat alles: ein hervorragendes Drehbuch, außergewöhnliche Darstellerleistungen und eine grandiose Inszenierung. Bin froh, ihn heute mal wieder gesehen zu haben und hatte Zeit, endlich mal einen Kommentar darüber zu verfassen.

                    Im Rahmen der Aktion „Kommentiere einen Lieblingsfilm eines MP-Buddies“ widme ich diesen Kommentar Jelli, dessen Filmbesprechungen ich immer gerne lese.

                    Die Aktion wurde von „Der Dude von nebenan“ im ersten Quartal 2022 ins Leben gerufen.

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                      Sigrun 29.03.2022, 22:44 Geändert 30.03.2022, 12:34

                      Am Anfang zu blutig, im Mittelspektrum zuweilen etwas zäh, aber nein - es handelt sich nicht um ein unglückliches Steak, sondern um die 2012er Serie „A Young Doctor‘s Notebook“ mit Daniel Radcliffe und Jon Hamm.
                      Ich empfehle die Serie nicht, obwohl ich sie gut bewerte. Man muss einen Stahlmagen haben, um die Fälle durchstehen zu können - aber Hamm ist toll und Radcliffe nicht minder.
                      P.S. Klaathus Kommentar erklärt sehr gut, was die Serie im Grunde ausmacht. Ich zitiere: „Die Darstellung ist stellenweise sehr blutig und der tiefe schwarze und böse britische Humor der keine Rücksicht auf irgendwelche Befindlichkeiten nimmt, könnte heutige Gemüter verstören.
                      Ich empfand diesen in seiner Direktheit und Kompromisslosigkeit als sehr befreiend.“

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                        Sigrun 28.03.2022, 17:51 Geändert 28.03.2022, 18:10

                        Bruder Leichtfuß (Lightfoot gespielt von Jeff Brigdges als junger Kerl) und Thunderbolt (Eastwood in seinen ultra-coolen Vierzigern) sind sich durch einen Zufall über den Weg gelaufen und stromern fortan in dubios beschafften Muscle Cars durchs atemberaubend schöne Montana.
                        Die herrlichen Bilder allein sind es wert, den Film zu sehen, die Situationen, in die die beiden geraten sind immer bizarr ohne wirklich surreal zu wirken, wodurch der Film ungemein entspannend wirkt.
                        Genau mein Ding, habe diesen Streifen wirklich sehr genossen.

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                          Gianna Maria Canale als Piratin. Habe den Film aus Versehen gesehen (dachte wegen „Tiger der Meere“ es wäre ein Film mit und über Sandokan).
                          Aber gut, eine Piratenbraut mehr :D

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                            Sigrun 19.03.2022, 22:46 Geändert 19.03.2022, 23:33

                            Wer „Die versunkene Stadt Z“ mochte, wird auch dieses Dschungelabenteuer gut finden, obwohl die Geschichte im Grunde das Gegenteil erzählt. Schauplatz ist die drittgrößte Insel der Welt namens Borneo mit ihrer reichen Flora & Fauna. Da das Eiland zudem sehr schroff ist, passt der englische Titel „Edge of the World“ sehr viel besser als „Im Herzen des Dschungels“. Auch für die Hauptfigur Sir James Brooke steht einiges auf Messers Schneide und er muss sich für (s)einen Weg entscheiden …
                            Es war für mich spannend, wie diese durchaus erstaunliche Geschichte nach wahren Begebenheiten in größtenteils sehr gute Bilder und Töne umgesetzt wurde. Der Film ist nicht immer rund, aber es wurde an Originalschauplätzen im Malaiischen Archipel gedreht und ich habe doch einiges über die Kulturen auf dieser großen Insel lernen können; das ist auf jeden Fall acht Punkte wert.
                            Jonathan Rhys Meyers und Dominic Monaghan waren übrigens schön „britisch“ zurechtgemacht, ich habe sie anfangs gar nicht gleich erkannt.

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                              Sigrun 15.03.2022, 11:03 Geändert 15.03.2022, 11:09

                              Aus der Reihe „Fundstücke“. Wer immer schon mal wissen wollte, wie der Text des Tattoos lautet, das im dritten Teil von „Fluch der Karibik“ auf Captain Jack Sparrows Rücken prangt, hier ist der Text:

                              Desiderata

                              „Go placidly amid the noise and the haste, and remember what peace there may be in silence. As far as possible, without surrender, be on good terms with all persons. Speak your truth quietly and clearly; and listen to others, even to the dull and the ignorant; they too have their story. Avoid loud and aggressive persons; they are vexatious to the spirit.
                              If you compare yourself with others, you may become vain or bitter, for always there will be greater and lesser persons than yourself.
                              Enjoy your achievements as well as your plans. Keep interested in your own career, however humble; it is a real possession in the changing fortunes of time. Exercise caution in your business affairs, for the world is full of trickery. But let this not blind you to what virtue there is; many persons strive for high ideals, and everywhere life is full of heroism. Be yourself. Especially do not feign affection. Neither be cynical about love; for in the face of all aridity and disenchantment it is as perennial as the grass.
                              Take kindly the counsel of the years, gracefully surrendering the things of youth. Nurture strength of spirit to shield you in sudden misfortune. But do not distress yourself with dark imaginings. Many fears are born of fatigue and loneliness.
                              Beyond a wholesome discipline, be gentle with yourself. You are a child of the universe no less than the trees and the stars; you have a right to be here. And whether or not it is clear to you, no doubt the universe is unfolding as it should. Therefore be at peace with God, whatever you conceive Him to be.

                              And whatever your labors and aspirations, in the noisy confusion of life, keep peace in your soul. With all its sham, drudgery and broken dreams, it is still a beautiful world. Be cheerful. Strive to be happy.”

                              Autor: Max Ehrmann, 1927, Terre Haute, USA

                              Vertont zu finden auf: In the Nursery, Track „Always“ auf der CD DUALITY von 1992. Hier wird als Quelle „Found in old Saint Paul’s Church, Baltimore, dated 1692“ angegeben. Es scheint sich um eine klassische „Urban Legend“ zu handeln. Zur Quellenlage weiß Wikipedia Interessantes zu berichten.

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                                Sigrun 14.03.2022, 18:40 Geändert 14.03.2022, 18:40

                                Oscarprämierter Pre-Code Hollywoodfilm aus dem Jahr 1932 nach dem Roman von Vicky Baum.
                                Es handelt sich um einen der ersten, wenn nicht sogar den ersten Ensemblefilm, d.h. jede der größeren Rollen ist mit einem der Stars der damaligen Zeit besetzt, als da wären Greta Garbo (die Frau erzählt hier ganze Geschichten allein mit ihren Augenbrauen), Joan Crawford (eine ihrer besten Rollen), John Barrymore (ja, ein Vorfahr von Drew aus der gleichnamigen Schauspielfamilie), Lionel Barrymore (sehr wandlungsfähig) und Wallace Beery (der obligatorische Herr mit dem Bürstenhaarschnitt).
                                Diesen Film hatte ich mir eigentlich ganz anders vorgestellt, so dass ich nun a) überrascht und b) sehr angetan davon bin, ihn endlich mal gesehen zu haben. Ich fand ihn storytechnisch ausgesprochen modern und in der Bildsprache innovativ. Allein Garbos Overacting und die Filmmusik (ein variiertes Walzermotiv) erscheinen mir für heutige Augen und Ohren etwas nervig. Ansonsten: top!

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                                  Sigrun 03.03.2022, 20:30 Geändert 03.03.2022, 20:34

                                  „What we did on our holiday“ ist der klassische englische Titel der Schulaufgabe, der auffordert zu beschreiben, was man den Sommer über so getan hat. Der deutsche Verleihtitel ist im Vergleich so dermaßen beliebig, dass ich mir den Kommentar dazu erspare und ihn hier auch nicht wiederhole.
                                  Die Geschichte ist also eigentlich einfach, die vermeintlich „dysfunktionale“ Familie McLeod fährt im Auto von London nach „irgendwo“ in Schottland, um den 75. Geburtstag des todkranken Opas zu feiern. Habe die Kommentare hier gelesen, die Bewertungen meiner Buddies studiert (nix über 7,5), alles gut also.
                                  Mir persönlich hat der Film allerdings außerordentlich gut gefallen, der Humor ist genau auf meiner Wellenlänge, David Tennant (Doctor Who, Broadchurch), Rosamunde Pike (James Bond 007 - Die Another Day), Ben Miller (Death in Paradise) und Billy Connolly (The Boondock Saints) spielen zusammen mit den Kinderdarstellern grandios auf. Es geht um Tod, Steine und Scherben - so in etwa wenigstens.
                                  Ein schöner Film zum Trauern, ein guter Film fürs Leben. Dysfunktional und sehr witzig, wenn der Humor den jeweils eigenen Horizont trifft.

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                                    Sigrun 02.03.2022, 21:15 Geändert 02.03.2022, 21:49

                                    Okay, das war ein Spektakel. Am Anfang fast unerträglich und leicht grenzdebil, entwickelte sich die Serie spätestens ab Folge 3 zu genau der Fantasy-Bastion, die sie seit 1946 darstellt. Mervyn Peakes hat hier den Grundstein für viele folgende Romane im Genre gelegt und die BBC hat im Jahr MM (=2000) eine chaotische Serie herausgebracht. Ich erläutere das exemplarisch an drei Protagonisten:
                                    - Christopher Lee: Er spielt Flay, den Diener. Am Anfang ist er - wie oben angedeutet - in seiner Rolle gewöhnungsbedürftig, aber ab Folge 3 ist er ganz in seinem Element. Keine Spoiler.
                                    - Jonathan Rhys Myers: Der Villain!! Hätte mir eine Figur wie ihn auch in anderen Filmreihen wie Bond oder auch dem DC-Universum gewünscht. Schräger Kerl.
                                    - Stephen Fry: Einer meiner liebsten britischen Filmprotagonisten. Die schiefe Nase ist so liebenswert. Er wird bald nach dem Auftauchen als Lehrer auch wieder in der Handlung „vergessen“, erinnert aber daran, dass die Romanreihe (von der hier die ersten zwei Bände verfilmt wurden) grundsteinlegend für das gesamte Fantasy-Genre war.
                                    Spinnweben-Attrappen und Papp-Kulissen par excellence, aber ich vertraute der der alten Dame BBC und bekam ab Folge drei eine spannende Serie in einem bis zum Ende seltsam-skurrilen Bühnenbild.

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                                      Dieser melancholisch-mystische Ritterfilm hat mir zugesagt, dennoch kann ich ihn nicht wirklich entschlüsseln. Was ich nach einiger Sucherei zusammen gesammelt habe, ist folgendes:

                                      - J.R.R. Tolkien sagt über das Heldengedicht, es sei »Eines der Meisterwerke der englischen Literatur.« (Nachzulesen in der gleichnamigen Prosa-Ausgabe der uralten Story, die im Klett-Kotta Verlag erschienen ist.) Interessant ist, dass die Gawain-Geschichte wohl älter und paganer/heidnischer als viele andere Teile der zahlreichen Artus-Sagen ist.

                                      - Wer in die englische Prosafassung des Heldengedichts aus dem Jahr 1898 einmal reinschauen will, hier der Link: https://d.lib.rochester.edu/camelot/text/weston-sir-gawain-and-the-green-knight
                                      (Danke an Nasenschleuder fürs Finden!)

                                      - Und last but not least: Joel Edgerton (in Lowerys Produktion als „Lord“ zu sehen) hat in Fuquas „King Artur“-Verfilmung selbst Gawain gespielt. Das hat mich auf die Idee gebracht, dass „The Green Knight“ stärker mit Gawain verbunden ist, als ich zunächst annahm. (Die Verbindung ist, dass in einer Interpretation, die ich fand, der oben genannte „Lord“ sich später als grüner Ritter entpuppt, bei Lowery wird das maximal durch die Doppelrolle von Alicia Vikander angedeutet).
                                      Den Fuqua-‚Artus‘ kann ich nach wie vor in der Langfassung sehr empfehlen, die Kinoversion hingegen ist Schrott. Gawain - in der Darstellung durch Edgerton - war dort schon einer meiner Lieblings-Ritter, denn er war nicht perfekt, aber das musste er auch nicht sein. Vielleicht ist das ohnehin die Quintessenz aller Rittergeschichten!

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                                        Sigrun 16.02.2022, 20:49 Geändert 18.02.2022, 08:51

                                        ### Korrigierte Version ###

                                        Diese Miss Marple-Story hat im Jahr 2009 Nicolas Winding Refn mit Ruth Wilson ebenfalls verfilmt. Die clever-schrullige Detektivin wird dort von Geraldine McEvan verkörpert. Die Refn-Folge ist in diesem Zusammenhang schon etwas besonderes, da sowohl der Regisseur als auch Wilson damals noch nicht sehr bekannt waren.
                                        Mir persönlich ist die Refn-Folge (läuft auf dem Sony-Channel) noch einigermaßen gut in Erinnerung, allerdings mutet sie gegenüber dieser Folge, in der Joan Hickson Marple spielt, fast schon überambitioniert an.
                                        Die hier besprochene Folge liefert grundsolide britische Krimikost, mit trockenem Humor, guter Ausstattung und einem meiner englischen Lieblingsthemen für Whodunits, nämlich einer organisierten Omnibus-Tour durch Britanniens „Historic Homes & Gardens“.

                                        Sorry! In der alten Version des Kommentars hatte ich Michael Fassbender als Mitwirkenden in der Refn-Adaption (falsch) in Erinnerung. Dieser spielt allerdings in „Agatha Christie‘s Poirot“ in der Langfolge ‚Der Wachsblumenstrauß‘ (2005) mit. Die Rolle - der Sohn des Patriarchen - ist einigermaßen ähnlich, aber nicht sehr! Ich hoffe, Ihr verzeiht mir die Verwechslung. Danke!

                                        Link auf IMDB - hier heißt die Langfolge „After the funeral“:

                                        https://m.imdb.com/title/tt0479977/?ref_=ext_shr_lnk

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                                          Sigrun 09.02.2022, 21:39 Geändert 09.02.2022, 21:41

                                          Ganz egal, wann ich diesen Film schaue, ich heule am Ende jedes Mal.
                                          Habe „Flickering Lights“ wegen „Adams Äpfel“ wiedergesehen, den ich wiederum wegen „Ritter der Wahrscheinlichkeit - Riders of Justice“ wiedergesehen hatte.
                                          Über Thomas Anders Jensens Filme als Regisseur und/oder Drehbuchautor würde ich gern mal mehr schreiben, aber noch habe ich nicht alle (aber viele) gesehen und gemocht und kann nur soviel festhalten: schwarz, schwärzer und ganz „besonders schwarz“ sind diese Komödien, die mir vor allem wegen der durchgehenden Motive gefallen: ‚Wir sind nur die Köche!‘, Traumabewältigung. Waffen (natürlich pazifistisch), Äpfel (am liebsten als Kuchen) und mehr. Und wegen des hintergründigen, zuweilen kathartischen Humors.
                                          Die persönliche Tiefe für meine Bier-Erdlöcher (mein allerliebster Gag) habe ich mittlerweile übrigens fast schon gefunden, nachdem BLINKENDE LYGTER vor über zehn Jahren einer meiner ersten Lieblingsfilme auf Moviepilot war, dem ich nun endlich mal den verdienten enthusiastischen Kommentar spendiert habe.

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                                            Die beste The Expanse-Staffel aller Zeiten!
                                            Gründe? Die politischen Fronten klären sich, die Charaktere entwickeln sich famos, unerklärliche und unerwartete Dinge passieren und das Ganze sieht einfach gut aus und hört sich prima an.
                                            Ich mag Epen, bei denen der zweite Teil der Beste ist. Das ist fast so, wie ein fulminantes zweites Buch zu schreiben, nachdem das erste schon ein kleiner Erfolg war.

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                                              The Expanse - Staffel 1
                                              Da ich 2015 die Staffeln einer Serie noch nicht einzeln bewertet habe, hole ich das jetzt mal nach. Zusammen mit einem ohnehin überfälligen Re-Watch.
                                              Da mittlerweile die Reihe mit Staffel 6 beendet ist, erscheint Staffel 1 in einem noch besseren Licht. Die Anfänge waren - hat man sich an die Härte und das anfangs recht geringe Budget gewöhnt - außerordentlich sehenswert!
                                              Parallel versuche ich auch die Romane noch einmal zu lesen, da sie sich mit der seriellen Umsetzung gut vertragen. Natürlich wird für den Bildschirm einiges verkürzt bzw. weggelassen, aber „The Expanse“ ist eines der wenigen Beispiele, die ich kenne, bei dem die Story in beiden Medien (Buch & Serie) auf ihre eigene Weise funktioniert.
                                              2015 hätte ich Staffel 1 acht Punkte gegeben, mittlerweile gebe ich 10, weil dieser Auftakt die maximale Wertung verdient.
                                              Extra Sympathien gehen dabei raus an Thomas Jane für seine Rolle als Detective Miller.

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                                                Sigrun 15.01.2022, 00:00 Geändert 15.01.2022, 13:31

                                                The Expanse, Staffel 6 - Die letzte Folge (hmm, vielleicht tut sich da ja irgendwann noch was … )
                                                Meine favourites - ohne Wertung in der Reihenfolge - „just the moment they catched my heart <3“
                                                1. Amos
                                                2. Miller
                                                3. Holden
                                                4. Naomi
                                                5. Bobbie
                                                6. Drummer
                                                Außerdem Avasarala und Prax. Ich habe mich jetzt definitiv kurz gefasst. Hoffe, es geht irgendwann weiter!

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                                                  Sigrun 14.01.2022, 21:27 Geändert 14.01.2022, 22:36

                                                  Wir hüpfen mit den Eternals von einer Location zur nächsten und überwinden so tausende Jahre, hunderte Jahre oder auch nur ein paar Wochen. An jedem neuen Ort (in der Zeit) wird einiges erklärt, um den Hintergrund der Figuren zu beleuchten, aber genau das macht den Film extrem beliebig. Sind die Eternals nun quasi gottgleich oder doch eher Drifter oder gar Slacker? Die Frage ist bewusst provozierend, denn all die feinen Bilder in Zhaos Werk täuschen nicht darüber hinweg, dass die Comics im Grunde echte ‚Pulp Fiction‘ sind, die man gar nicht ernst nehmen kann, selbst für Comic-Verhältnisse. Hinter vermeintlichen Göttern noch mehr Götter und zerberstende Welten, Galaxien, Universen.
                                                  Kein Wunder, dass Thor den alten Ikaris nicht zurückruft ;-)
                                                  Fazit: Alles ein bisschen zu sehr aufgepumpt finde ich, eher humorlos (bis auf Starfox am Ende) und nur die Mid- und Post-Credit-Scene machen Lust auf mehr.

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                                                    Sigrun 14.01.2022, 19:31 Geändert 14.01.2022, 19:44
                                                    über Macbeth

                                                    Fand die Version mit Michael Fassbender als Macbeth (2015) ambitioniert, diese Version nun schlägt dem Fass den Boden aus: kühn, minimalistisch und akustisch in den ersten 50 Minuten sehr gewöhnungsbedürftig: Lange Verse in Shakespeare-inspirierter Übersetzung. Wie getreu die Synchro ist, müsste ich erst einmal recherchieren. Der Text tut allerdings seinen Dienst, ich habe mich wie im Theater gefühlt und das Geschehen wie auf einer Bühne wahrgenommen.
                                                    Denzel Washington agiert gewohnt souverän und Frances McDormand war sicher vorherbestimmt, einmal Lady Macbeth zu sein.
                                                    Zum Bild: Auch hier hat Joel Coen alle Register gezogen. S/W-Bild und 4:3 garniert mit grandiosen Bühnenbildern. Aber nur für Leute, die solch karge Kost mögen. Ansonsten ist Kurosawas „Das Schloß im Spinnwebwald“ (1957) sicher die bessere Option.

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