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Alle Kommentare von smartbo

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    Stuntman Colt Seavers (Ryan Gosling) fühlt sich deprimiert, nachdem ihn seine letzte Stuntarbeit an einem Filmset fast umgebracht hätte, und kündigt seinen Job. Die ehemalige Kamerafrau Jody Moreno (Emily Blunt), ebenfalls Colts Ex, steht vor dem Durchbruch als Regisseurin eines Science-Fiction-Films. Zu Komplikationen kommt es, als Colt von einem Kollegen als Stuntman für ihren Film engagiert wird. Als der Hauptdarsteller Tom Ryder (Aaron Taylor-Johnson), spurlos verschwindet, wird Colt, der den Stunt für Ryder machen soll, beauftragt, ihn ausfindig zu machen …

    Colt Seavers, der Stunt, ist der gesichtslose Mann, der den Platz des Filmstars einnimmt, wenn es gefährlich wird. Es ist ein gefährlicher Job. „The Fall Guy“ ist ein Stunttrip voller Action, Abenteuer, Verfolgungsjagten und romantischer Komplikationen, dem es nicht an humoresken Momenten mangelt. Der Film folgt einer einfachen Handlung, die eigentlich nur einem Zweck dient: Colt Seavers in möglichst viele heikle Situationen zu bringen. Klar, denn was kann man anderes von einem Film erwarten, in dessen Mittelpunkt ein Stuntman steht. Der erste Teil ist etwas zäh und unnötig in die Länge gezogen und es passiert nicht viel, um das Interesse aufrechtzuerhalten. Erfreulicherweise nimmt der Film in der zweiten Hälfte Fahrt auf und das Tempo nimmt ordentlich zu. Alles ist extrem übertrieben und mit einer humorvollen Note angereichert. Die Witze und Anspielungen auf den Filmberuf sind gelungen. Leider mangelt es aber auch nicht an ziemlich einfachem und flachem Humor.

    Originell und interessant für den Zuschauer ist, einen Blick hinter die Kulissen einer Filmproduktion zu werfen und zu sehen, was sich alles abspielt, wie viele Leute an einem Filmset unterwegs sind und wie viel akribischer Vorbereitung in einer Actionszene steckt. Interessant zu sehen ist, wie das Zusammenspiel all der Menschen funktioniert, die damit beschäftigt sind, einen Film zu inszenieren. Und inmitten dieses hektischen Treibens ist der Stuntman, der mit unglaublichem geistigen und körperlichen Einsatz zum Gelingen des Filmes beiträgt. Sicherlich eine gute und originelle Idee, sich auf den Stuntman zu konzentrieren. Ansonsten sind die in den Plot eingebauten Handlungsstränge Abenteuer und Romanze nicht gerade der großer Wurf, sondern dienen eher dazu, die Handlung zu ergänzen. Die Hauptrollen sind mit Gosling, Blunt prima besetzt. Leider sind die Schauspieler in den Nebenrollen nicht so gut, die primär durch Overacting und klischeehaftes Schauspiel auffallen.

    Fazit: Die Geschichte ist zwar nicht gerade einnehmend, aber das Pacing und die Action sind gut genug, um für gute Unterhaltung zu sorgen. Eine gelungene Popcorn-Action-Komödie, in der Gosling seine Filmstarqualitäten mehr denn je unter Beweis stellt. Im Prinzip trägt er den Film fast im Alleingang, auch wenn Emily Blunt ebenfalls eine großartige Leistung bietet. Kein Knüller, mir hat der Film aber Spaß gemacht, und für eine einmalige Sichtung ist er in jedem Fall okay.

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      smartbo 23.07.2024, 10:04 Geändert 24.07.2024, 19:13

      Am 26. November 2010 wurde die idyllische Stadt Brembate di Sopra in der italienischen Provinz Bergamo durch das spurlose Verschwinden von Yara Gambirasio erschüttert, einer Dreizehnjährigen, die nach dem Turntraining nicht mehr nach Hause zurückkehrte. Der leblose Körper des Mädchens wurde drei Monate später, am 26. Februar 2011, auf einem Feld gefunden. Nach einer umfangreichen und kontroversen Ermittlung wurde Massimo Bossetti, ein Bauarbeiter aus dem benachbarten Mapello, am 16. Juni 2014 verhaftet. Bossetti, der stets seine Unschuld beteuerte, wurde hauptsächlich auf der Grundlage genetischer Beweise angeklagt, insbesondere der auf der Kleidung des Opfers gefundenen DNA. Der Fall warf und wirft bis heute noch zahlreiche Fragen und Zweifel auf, die durch Ungereimtheiten und Verfahrensfehler während des Prozesses angeheizt wurden.

      „Der Fall Yara Gambirasio: Hinreichende Beweise“ ist eine Doku-Serie in fünf Episoden, die die gesamte Geschichte fesselnd im Detail nachzeichnet. Die Mini-Serie schildert nicht nur die Fakten, sondern wirft auch wichtige Fragen zu juristischen Verfahrensfehlern, Gerechtigkeit und insbesondere zum Einfluss der Medien auf. Die Doku-Serie beleuchtet einige der Kontroversen, die den Fall begleiteten. Einer der am meisten diskutierten Aspekte ist die Rolle der Staatsanwältin Letizia Ruggeri, der Betrug im Prozess, gefälschte Beweise und Irreführung vorgeworfen wurden. Dies führte im Dezember 2022 zu einer Untersuchung gegen Ruggieri durch die Staatsanwaltschaft in Venedig.

      Über den Yara-Fall wurde massiv in den Medien berichtet, wobei die penetrante Berichterstattung in den Medien die öffentliche Meinung und, einigen zufolge, auch den Ausgang des Prozesses beeinflusste. Die Doku-Serie beleuchtet, wie der Druck der Medien die Ermittlungen und den Prozess beeinflusste, was Zweifel an dem Recht auf ein faires Verfahren aufkommen lässt. Die Grenze zwischen Information und Missbrauch wurden aus purer Sensationsgier oft überschritten. Und auch das Vorgehen der Reporter war beschämend. So wurde Yaras Familie regelrecht von den Medien belagert. Aber auch die Familie von Massimo Bossetti litt darunter, deren Kinder nach der Verhaftung Angst hatten, das Haus zu verlassen.

      Die wichtigsten Elemente der Doku-Serie sind Archivbilder und zahlreiche Aussagen der Beteiligten und Interviews, darunter die von dem Anwalt des Angeklagten, die von Massimo Bossetti selbst und seiner Frau Marita Comi. Diese Beiträge bieten eine persönliche und intime Perspektive auf die Geschichte und zeigen das Leid und die Schwierigkeiten, mit denen die Familie Bossetti konfrontiert war. Offenbart wurden im Rahmen der damaligen Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft die in der Vergangenheit liegenden intimen und prekäre Geheimnisse der Familie Bosetti, von denen der Angeklagte erst im Verfahren erfuhr.

      Der Fall Yara wirft viele Fragen auf. Ziel der Doku-Serie ist es nicht, Bossettis Schuld oder Unschuld zu bekräftigen, sondern vielmehr die zahlreichen Facetten eines komplexen und kontroversen Falles zu beleuchten. Wie der Titel „Hinreichende Beweise“ schon sagt, besteht das Ziel darin, den Zuschauer umfassend zu informieren und sich kritisch mit dem juristischen Verfahren zu befassen. Unterstützt von einem einfühlsamen Soundtrack gibt die Doku, die das Geschehen aus den unterschiedlichsten Perspektiven und mit den verschiedensten konträren Versionen zeichnet, alle notwendigen Werkzeuge an die Hand, damit sich der Zuschauer ohne äußere Beeinflussung sein eigenes Urteil bilden kann. Wie auch in der deutschen True-Crime-Doku „Der Parkhausmord - Wer tötete Charlotte Böhringer?“ gelingt das dieser Dokumentation vorzüglich.

      Was man einwenden könnte, ist, dass die Serie vielleicht um 1-2 Folge zu lang ausgefallen ist. So gibt es in der Tat einige Redundanzen und auch Wiederholungen, die sich jedoch aus meiner Sicht in Grenzen halten und die ich nicht als störend empfand. Eine kürzere Laufzeit würde darüber hinaus auch eine Einengung der detaillierten Schilderung aller relevanter Ereignisse dieses komplexen Falles nach sich ziehen und den Eindruck einer hastigen Oberflächlichkeit vermitteln. Von daher finde ich die 5 Folgen unter dem Strich zwar nicht perfekt, aber angemessen.

      Fazit: In einer Zeit, in der die Wahrheit in den Medien so ungemein schwer fassbar und komplex sein kann, regt die Serie an, nicht nur über den konkreten Fall nachzudenken, sondern auch über umfassendere Themen, ob es Gerechtigkeit in der Justiz gibt und insbesondere über den negativen Einfluss, den die Medien politisch und gesellschaftlich ausüben. Aus meiner Sicht eine emotional ergreifende Geschichte und eine top inszenierte, spannende und gleichwohl kritische Doku, die nicht nur für Fans von True-Crime-Dokus empfehlenswert sein dürfte. Daumen hoch. 👍

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      • smartbo 24.06.2024, 11:20 Geändert 24.06.2024, 12:02

        Ja, wieder mal gar nicht so einfach, gibt es doch so viele, die eine top Platzierung in meiner Liste verdient hätten. Zahlreiche Darstellerinnen mussten aber leider weichen und bei der einen oder anderen Schauspielerin ist mir die Aussortierung sehr schwer gefallen. Aber am Ende muss man sich halt für 10 entscheiden. Hier meine Auserwählten:

        - Natalie Portman
        - Naomi Watts
        - Toni Colette
        - Noomi Rapace
        - Kathy Bates
        - Sharon Stone
        - Sandra Bullock
        - Charlize Theron
        - Scarlett Johansson
        - Liv Taylor

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          smartbo 23.06.2024, 11:13 Geändert 23.06.2024, 11:17

          Eine spontane Abschiedsparty für Professor John Oldman (David Lee Smith) wird zu einem mysteriösen Verhör. Der pensionierte Wissenschaftler verrät seinen Kollegen, dass er seit 14.000 Jahren auf der Erde wandele und umziehen müsse, weil ansonsten auffallen würde, dass er nicht altert. Da dies verrückt und unglaublich klingt, wird er von seinen Kolleginnen und Kollegen in einem Zimmer befragt. Die Gruppe setzt sich zusammen aus Edith (Christin und Kunsthistorikerin), Harry (Biologe), Sandy (Historikerin), Dan (Anthropologe), Art (Archäologe), Psychiater Dr. Will Gruber und der Studentin Linda.

          Es gibt einige Filme, die beengt in einem Raum mit einer begrenzten Anzahl von Charakteren und vielen Dialogen spielen, z.B. The Whale, oder Der Leuchtturm, die bei mir einen ausgezeichneten Eindruck hinterlassen haben. Dieses Prinzip verfolgt auch dieser Film. Obwohl es langweilig klingt, anderthalb Stunden lang nur talking Heads zuzuschauen, funktioniert er ebenfalls ganz gut. Seine Behauptung stößt auf große Skepsis. Aber sie wären keine Akademiker, wenn sie nicht mitmachen und versuchen würden herauszubekommen, ob John die Wahrheit sagt. Es entbrennt eine lebhafte Diskussion.

          Die Tatsache, dass alle Charaktere Gelehrte aus den unterschiedlichsten Disziplinen sind, macht die Unterhaltung zu einer interessanten Diskussion auf einer fast philosophischen Ebene. Nach einer Weile wähnt man sich selbst als Teilnehmer der Diskussion und formuliert Fragen, die man stellen würde. Es werden Argumente vorgebracht und die Neugier der Akademiker ist deutlich erkennbar. Nach und nach wird man in Johns zunehmend absurdere Aussagen hineingezogen, was durch den sehr geschickten Einsatz der Umgebung noch verstärkt wird. Während sie dort sitzen, wird Johns Wohnung wegen seines Umzugs geräumt, was die Charaktere dazu zwingt, enger beieinander zu sitzen. So erzeugt der Film Neugier, und fühlt sich an wie ein Theaterstück in einem kleinen Theater. Der Handlungsverlauf ist gut inszeniert, allerdings lässt die schauspielerische Leistung der Darsteller manchmal zu wünschen übrig, mit Ausnahme von John, gespielt von David Lee Smith, der eine exzellente Performance bietet. Das Filmende ist unspektakulär, aber aus meiner Sicht gelungen, denn es verrät dem Zuschauer, ob John die Wahrheit sagt.

          Fazit: kein Burner, klar, aber auch nicht schlecht. Bei Filmfreunden, die nur auf Action, Hochspannung oder überbordende Dramaturgie stehen, dürfe der Low-Budget-Film scheitern. Ein sehr spezieller, ungewöhnlicher und origineller Sci-Fi-Film, der mal etwas anderes bietet, als die üblichen Standards. Bei mir hat er jedenfalls gut funktioniert. Für eine einmalige Sichtung reicht es aus.

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            smartbo 21.06.2024, 09:21 Geändert 21.06.2024, 10:49

            Der unauffällige Professor Paul Matthews (Nicolas Cage) führt ein ziemlich eintöniges Leben. Er ist verheiratet und unterrichtet Biologie an einem College. Nachdem er in den Träumen anderer Menschen aufgetaucht ist, wird er allmählich zu einer Berühmtheit. Wie so oft, landet der ominöse Fall im Internet, und Millionen von Menschen behaupten, dass der Mann mit der Glatze in ihren Träumen vorkommt. Während der Professor die Tage damit verbringt, seinen neu gewonnenen Ruhm zu genießen, tauchen unheimliche Dinge auf, die ihn auf einen alptraumhaften Weg führen …

            Genreseitig ist der Film ein Mix aus Mystery, schwarzer Komödie, Drama und einigen Horrorelementen Das Konzept ist einfach: der Plot nimmt einen Mann, der in Träumen anderer Menschen erscheint, als Ausgangspunkt für eine unterhaltsame subtile Satire über Ruhm und darüber, welche Auswirkungen das Berühmtsein nach sich zieht. Dem Zuschauer werden einige dieser Träume gezeigt. Sie sind skurril, trocken präsentiert und bizarr. Manchmal hat man beim Zuschauen den Eindruck, einer Dokumentation zuzusehen. Aufgrund dieser Akzentuierung sehen seine Träume z.B. über das Ende der Welt, seltsame Pilze oder bedrohliche Alligatoren beinahe schon real aus. Natürlich sind solche absurden Träume aber weit von der Realität entfernt. Bei einigen anderen Träumen ist jedoch weniger klar, ob der Film die Realität oder den Traum widerspiegelt. Diese Spielerei gelingt dem Film vorzüglich. Hinzu kommt, dass sich im Laufe des Films die Träume allmählich von freundlich/lustig zu düster/bedrohlich verändern. Gelegentlich kommt sogar echter Horror ins Spiel. Der Kniff mit den unterschiedlichen und kaum durchschaubaren Traumsequenzen ist dem Film gut gelungen.

            Nicolas Cage spielt vortrefflich den blassen Professor Paul Matthews, der sich nach Ruhm als Wissenschaftler sehnt, der ihm aber plötzlich in den Schoß fällt. Doch dann fällt ihm ein, dass er noch ein Buch über das Leben der Ameisen schreiben muss. Der King of Overacting erweist sich einmal mehr als guter Schauspieler. Der von ihm dargestellte unsichere Professor ist eine bemerkenswerte Figur mit vielen Facetten. Der Aufstieg und Fall des Professors ist ein prima inszeniertes Schauspiel. Cage macht sich in „Dream Scenario“ sehr gut.

            Im letzten Viertel des Films langweilt der Film aber leider mit einigen uninteressante Charakteren, Influencern, Marketingexperten und kritischen Botschaften über die sozialen Medien. Ich habe absolut nichts gegen kritische Akzentuierungen und Botschaften, aber das ist dem Film insbesondere auf dem Hintergrund dieser Story wenig gelungen. Das ist unnötig und nicht besonders lustig. Es wäre meines Erachtens besser gewesen, wenn sich der Film einfach weiter der „Reise“ des Professors gewidmet und auf die kurzen Auftritte dieser uninteressanten Figuren verzichtet hätte. Erfreulicherweise nimmt der Film dann aber mit der Zeit zu den Klängen von „Talking Heads“ wieder Fahrt auf.

            Fazit: Visuell ein gelungener Film mit einem hohen Unterhaltungswert und einer gut aufgebauten, originellen Geschichte. Nicolas Cage beweist in diesem Film, wie vielseitig er ist und dass er auch komödiantische Rolle exzellent spielen kann. Alles in allem ein gelungener Film mit einem tollen Cage.

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              smartbo 19.06.2024, 09:15 Geändert 19.06.2024, 17:38

              In der ruhigen Kleinstadt Tarker Mills in Maine ist die friedvolle Stimmung weg, seitdem immer in den Vollmondnächten Leichen gefunden werden. Der behinderte Marty (Corey Haim) vermutet, dass dies das Werk eines Werwolfs ist. Aber ihm glaubt niemand. Die Stadtbewohner eröffnen später eine große Fahndung nach dem wilden Tier, während Marty selbst mit einer Silberkugel Jagd auf den Werwolf macht.

              Der Film ist eine Adaption der Kurzgeschichte von Stephen King mit dem Titel „Das Jahr des Werwolfs“. Die Geschichte ist ohne viel Schnickschnack und wird aus der Perspektive des Teenagers Marty erzählt, der im Mittelpunkt der Story steht. Durch seine Augen betrachtet der Film die Aufregung, die ein Werwolf in einer kleinen Gemeinde verursacht. Die Geschichte spielt in einer idyllischen Stadt, und sogar dann, wenn der Horror zuschlägt, verschwindet diese seltsam behagliche Atmosphäre nie ganz. Das hat jedoch keinen Einfluss auf die Spannung, und die Schreckensmomente funktionieren ganz gut.

              Es ist einer dieser Filme, die ein bisschen wie ein Gruselmärchen und partiell lustig wirken. Dies liegt vor allem daran, dass die Erzählperspektive bei dem Teenager Marty liegt. Seine Welt ist eine abenteuerliche Welt, in der Unfug, Comics, Schwestern-Mobbing und dergleichen im Mittelpunkt stehen. Doch dieser Erzählstil bedeutet nicht, dass es ein naiver und kinderfreundlicher Film ist. Der Horror ist gut und ausgereift. So ist die Metamorphose des Werwolfs mit Hilfe von Spezialeffekten ganz gut gelungen. Manchmal wirkt es etwas künstlich, aber mit einem nostalgischen Blick lässt sich leicht und gerne darüber hinwegsehen.

              Der Film vermischt Horrorelemente mit denen eines Krimis. Die Frage, wer der Werwolf ist, beschäftigt den jungen Marty permanent. Die Maßnahmen, die er ergreift, um den Wolf zu entlarven, führen zu bedrückenden Momenten der Spannung. In diesen Momenten erinnerte mich der Film sehr an Summer of 84 aus dem Jahr 2018. Gary Busey spielt prima den gutmütigen, alkoholkranken Onkel Red, der sich an der Lösung des Werwolf-Rätsels beteiligt. Seine Rolle verleiht dem Film Lebendigkeit und schafft eine dramatische und leicht humorige Note.

              Fazit: Solide und überzeugend inszenierte Geschichte mit guten Schauspielern und einer 80er-Jahre-Atmosphäre. Man muss sich schon mit dieser Atmosphäre anfreunden, um den Film gut zu finden. Fehlt diese Sicht wird er für den Zuschauer wahrscheinlich enttäuschend sein. Obwohl alles etwas vorhersehbar und das Ende einfach ist, ist es aus meiner Sicht kein schlechter Horrorfilm. Ja, kein Top Film, und nach den heutigen Maßstäben eher harmlos, aber für mich ein akzeptabler und unterhaltsamer Popcorn-Horror. Betrachtet man den Film mit einem Faible für den 80er-Jahre-Horror und einem nostalgischen Geist, dann dürfte er sogar viel besser abschneiden.

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              • smartbo 17.06.2024, 09:50 Geändert 17.06.2024, 09:57

                Uiii, die Auswahl ist ja riesig, und sich für 10 zu entscheiden, ist -wie auch bei den Bösewichten- nicht ganz einfach. Hier meine Favoriten:

                -Alan Parker
                -Alfred Hitchcock
                -Steven Spielberg
                -Martin Scorsese
                -Billy Wilder
                -Akira Kurosawa
                -Francis Coppola
                -Christopher Nolan
                -Oliver Stone
                -Sergio Leone

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                  Die True-Crime-Doku Der Parkhausmord – Wer tötete Charlotte Böhringer? beschäftigt sich mit dem 2006 begangenen Mord an der Münchner Millionärin Charlotte Böhringer. Er ereignete sich in der Münchener Innenstadt in ihrem Penthouse oberhalb des Isar-Parkhauses in der Baderstr. 6. Die Dokumentation hinterfragt aus unterschiedlichen Positionen die Verurteilung von Benedikt Toth, dem Neffen der Ermordeten. Toth wurde in einem Indizienprozess verurteilt: ein Strafverfahren in dem es kein Geständnis des Angeklagten gab, ohne Beweise wie z.B. Tatwerkzeuge oder Zeugen, und zwar alles auf der Grundlage von Indizien.

                  Wer am Anfang eines Prozesses vor Gericht Fehler hinsichtlich der eigenen Aufrichtigkeit macht, wie z.B. sich in Widersprüche zu verwickeln, dessen Glaubwürdigkeit ist futsch und kann im weiteren Verlauf nicht mehr hergestellt werden. Toth machte diese Fehler. Er ist ein gebürtige Ungar, spricht aber ein gutes Deutsch. Er hat eine etwas unklare Mimik, wirkt etwas fahrig, unsicher und ist nicht leicht zu durchschauen. Sein Verhalten ist nicht eindeutig und befindet sich fast permanent im Schlingerkurs. Diese Auffälligkeit beschreibt sein Anwalt der Doku und äußert die Ansicht, dass Toths Verhalten höchstwahrscheinlich der Hauptgrund für die Verurteilung war. Weiterer grober Fehler, den Toth gemacht hat: er hat allen verschwiegen, dass er sein Jura-Studium abgebrochen hatte. Dies ist von Bedeutung, denn im Prozess wurde anfangs davon ausgegangen, dass seine Tante ihn erst nach einem bestandenen Studium zum Erben machen wollte. Dies konnte jedoch im weiteren Verlauf widerlegt werden.

                  Da nichts mehr hinsichtlich der Beweisführung vorhanden war, konzentrierte sich die Staatsanwaltschaft auf Verdachtsmomente und Indizien, die schließlich zu dem Urteil zu lebenslanger Haft führten. 17 Jahre saß Toth im Gefängnis in Stadelheim und später in Straubing und wurde am 24. April 2024 unter strengen Auflagen auf Bewährung entlassen. Er ist verbittert und versucht den inneren Frieden zu finden. Er kommt selbst zu Wort in der Doku.

                  Die Doku bedient sich True-Crime-typischer Werkzeuge aus Tatortbildern, Interviews mit Experten und Juristen, Angehörigen und dem Betroffenen. Sie verzichtet aber auf sensationsheischende Bilder. Die Atmosphäre ist sachlich und der Erzählrhythmus ruhig. Positiv herauszustellen ist, dass die juristischen Fachbegriffe gut erklärt werden. Ebenfalls positiv ist die gute Interviewführung zu werten. Die beteiligten Personen, die interviewt werden, vertreten konträre Ansichten. Beispielsweise spricht die erfahrene Gerichtsreporterin Gisela Friedrichsen, die Toth für schuldig hält, über die Auffälligkeit, dass Toths DNA im Büro der Ermordeten gefunden wurde. Wie sie darauf kommt, dieses Argument vorzubringen, ist unverständlich. Denn Toth arbeitete täglich in diesem Büro, weswegen DNA-Spuren von ihm dort selbstverständlich vorhanden waren. Auf der anderen Seite hört man in den Interviews, insbesondere von Toths Freunden und Verwandten, gegenteilige Argumente, die darauf verweisen sollen, dass Toth unschuldig ist.

                  Die Frage, ob Toth schuldig oder unschuldig ist, wird in der Doku nicht geklärt. Aber sie legt ausführlich dar, dass die Indizien, die damals zu seiner Verurteilung führten, nicht ausreichend stichhaltig waren und es nicht zu einer Verurteilung hätte kommen dürfen. Der strafrechtliche Grundsatz „In dubio pro reo“ fand keine Anwendung. Schlussendlich habe auch ich als Zuschauer keine eindeutige und unzweifelhafte Meinung, was Toths Schuld oder Unschuld angeht. Er wird sich vermutlich in einen der zahlreichen juristischen Fälle einreihen, die nie vollständig abgeschlossen werden.

                  Fazit: eine gut ausgearbeitete und sehenswerte Dokumentation mit Binge-Faktor, die ich nicht nur Fans von True-Crime-Dokus empfehlen kann.

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                  • smartbo 10.06.2024, 15:33 Geändert 11.06.2024, 19:03

                    Ja, die Bösen sind die Besten. Davon gibt es reichlich, und 10 zu finden, ist nicht schwer. Da sind mir auf Anhieb 20 und mehr eingefallen. Die Auswahl war allerdings nicht so ganz einfach. 10 mussten rausfliegen, 10 haben es in die Liste geschafft:

                    Hier die Primus-Bösewichte:
                    - Anton Chigurh (Javier Bardem) No Country for Old Men
                    - Der Joker (Heath Ledger) The Dark Knight
                    - Dr. Hannibal Lecter (Anthony Hopkins) Schweigen der Lämmer
                    - Fritz Honka (Jonas Dassler) Der goldene Handschuh
                    - Gollum ( Andy Serkis) Herr der Ringe
                    - Louis Cyphre (Robert de Niro) Angel Heart
                    - Nurse Ratched (Louise Fletcher) Einer flog über das Kuckucksnest
                    - Tommy DeVito (Joe Pesci) GoodFellas
                    - Terminator (Arnold Schwarzenegger) Terminator 1
                    - Fred C. Dobbs (Humphrey Bogart) Der Schatz der Sierra Madre

                    Und hier die weiteren Top-Schurken, die leider weichen mussten:
                    - George Jung (Johnny Depp) Blow
                    - Frank Abagnale (Leonardo DiCaprio) Catch me if you can
                    - Gangsterboss Costello (Jack Nicholson) Departed
                    - Henry Hill (Ray Liotta) GoodFellas
                    - Kommandant (Idris Elba) Beasts of no Nation
                    - Michael Sullivan (Tom Hanks) Road to Perdition
                    - Reverend (Guy Pearce) Brimstone
                    - Tyler Durden (Brad Pitt) Fight Club
                    - Calvin Candie (Leonardo DiCaprio) Django unchained
                    - Jack Torrance (Jack Nicholson) Shining

                    P.S. Danke kidhan für die prima Idee. 👍

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                      smartbo 09.06.2024, 10:07 Geändert 09.06.2024, 10:45

                      Bella Baxter (Emma Stone) begeht Selbstmord und wird von dem exzentrischen Wissenschaftler Godwin Baxter (Willem Dafoe) wieder zum Leben erweckt. Er hat beschlossen, sie als Geliebte zu nehmen. Bella wird jedoch neugierig und möchte ihre Sexualität weiter erforschen. Sie reist durch Europa und trifft auf andere Männer wie auf den Anwalt Duncan Wedderburn (Mark Ruffalo) und Max McCandles (Ramy Youssef).

                      In „Poor Things“ entführt der Regisseur Yorgos Lanthimos den Zuschauer in London des 19. Jahrhunderts. Der Film greift aber nicht auf das reale London der damaligen Zeit zurück, sondern kreiert seine eigene skurrile Variante der Stadt. Und als wäre das alles nicht schon surreal genug, spielt der Film mit unterschiedlichen Perspektiven und Farben. Die Optik und Atmosphäre wirken wie ein Film von Wes Anderson, aber düsterer und viel morbider. Akzentuierungen, die gut zu einem verrückten Wissenschaftler und seiner Erschaffung einer hübschen Kreatur namens Bella passen.

                      Ähnlichkeiten zum „Frankenstein“ sind vorhanden. Aber im Gegensatz zu Mary Shelleys Geschöpf ist Bella kein Monster, das Angst und Schrecken verbreitet, sondern eher eine attraktive Frau, die Begierden weckt. Diese Bella unternimmt wegen ihrer Neugier und als Teil ihres Weges zur geistigen Reife einen verrückten Roadtrip. Der Film begleitet sie auf ihrer Entdeckungsreise und zeigt, wie sie sich langsam von einer kindlich-naiven Schönheit zu einer kultivierten schönen Frau entwickelt, die den überheblichen Männern entgegentritt und sich in einer von Männern dominierten Welt bestens zurechtzufinden weiß.

                      „Poor Things“ ist ein Film, in dem nicht nur Bella eine beeindruckende Figur ist. Auch die anderen Figuren verdienen diese Charakterisierung. Wie Bella werden sie etwas überzeichnet dargestellt. Aber diese Übertreibung passt gut zu der surrealen Atmosphäre, die sich auch in der farbenfrohen Kulisse, den skurrilen Ereignissen und der üppigen Dekoration zeigt. Die Charaktere werden von einem hervorragenden Cast gespielt, wobei die großartigen Emma Stone und Willem Dafoe besonders herausragen.

                      Der Film dauert zwei Stunden, aber er schafft es leicht, den Zuschauer zu fesseln. Wegen der etwas bizarren Handlung war ich anfangs etwas skeptisch. Der Regisseur Lanthimos hat mich aber bereits mit „The Killing of a Sacred Deer“ mehr als überzeugt. Und auch dieser Film hat meine hohe Erwartungen erfüllt. Mit „Poor Things“ hat Lanthimos einen unterhaltsamen Film mit großartigen Schauspielern und visuellem Spektakel inszeniert. Der Filmanfang ist in schwarz-weiß gedreht, um später in eine Welt voller greller Farben zu wechseln. Optisch ist der Film ein Blickfang und hält so viele kuriose und skurrile Momente und Handlungsstränge bereit, dass man sich kaum traut, den Blick von der Leinwand abzuwenden. Ja, und auch der Soundtrack als Untermalung passt perfekt.

                      Fazit: ein grotesker und unterhaltsamer Film. Optisch ein Augenschmaus mit einem Stil, der ein wenig an die skurrile und farbefrohe Welt von Wes Anderson erinnert. Visuell sind vor allem die Innenräume beeindruckend, ausgestattet mit Pastellfarben und voller Kuriositäten, die mit viel Liebe zum Detail gestaltet wurden. Lobenswert ist ebenfalls die musikalische Untermalung zu erwähnen. Inhaltlich ist der Film nicht gerade ein Hit. Aber die erwähnten positiven Aspekte und die hervorragende Performance der Schauspieler machen vieles wett, wobei insbesondere Emma Stone, Willem Dafoe und Mark Ruffalo positiv ins Auge fallen. Alles in allem ein origineller Film, der die Wertung „sehenswert“ aus meiner Sicht absolut verdient hat.

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                        smartbo 06.06.2024, 19:29 Geändert 06.06.2024, 22:38

                        „How to Rob a Bank“ erzählt das kriminelle Leben von Scott Scurlock, besser bekannt als der Hollywood-Bankräuber. Zwischen 1992 und 1996 gelang ihm, auffallend mit Masken amerikanischer Präsidenten verkleidet, siebzehn Banken in Seattle auszurauben. Scurlock wurde von dem Actionfilm „Point Break“ inspiriert , in dem Patrick Swayze einen kriminellen Surfer-Typen spielt. Deswegen hat ihm die Polizei den Spitznamen Hollywood gegeben. Er spendete ein Teil des erbeuteten Geldes an gemeinnützige Organisationen und sah sich selbst als eine Art Robin Hood. Doch das FBI erwischte ihn auf frischer Tat und beendete in einem blutigen Finale seine „Karriere“. „How To Rob a Bank“ erzählt seine bizarre Geschichte.

                        Nach einer kurzen Vorstellung der FBI-Agenten, die "Hollywood" verfolgten, lernen wir sofort den Täter kennen. Es gibt keine Suche nach der Identität des modernen Robin Hood und der Zuschauer erfährt sofort, wer er ist. Normalerweise würde dies einem Dokumentarfilm die Spannung nehmen, aber im Fall von „ How to Rob a Bank“ funktioniert es gut. Scott „Hollywood“ Scurlock entpuppt sich als äußerst bemerkenswerter Mann. Die ersten Bilder von Scurlock sind Privatbilder, in denen er in einem Rundgang sein Baumhaus zeigt. Das war keine kleine Hütte, irgendwo im Wald, sondern eine komplette Villa hoch oben in den Bäumen. Zusammen mit einer Gruppe von Freunden baute er dieses Haus, das aufwendig ausgestattet war. Das Geld für seinen Palast verdiente er mit dem Verkauf von Crystal Meth, das er selbst herstellte. Scott war zu Beginn seiner "Karriere" auch ein Walter White.

                        Durch Interviews mit seinen Freunden und Komplizen bekommt der Zuschauer einen guten Eindruck von dem Draufgänger, der immer auf der Suche nach dem nächst größeren Risiko war. Zu Wort kommen auch die Bankmitarbeiter, bei denen die Überfälle bis heute noch traumatische Spuren hinterlassen haben. Die FBI-Beamten, die ihn verfolgt haben, werden recht oberflächlich dargestellt, was jedoch der insgesamt guten Qualität der Doku keinen Abbruch tut, denn im Mittelpunkt steht ausschließlich der faszinierende Kriminelle "Hollywood". Bleibt nur die Frage, ob er die Banküberfälle begangen hat, um reich zu werden, oder um das Geld für gemeinnützige Zwecke zu spenden oder weil er adrenalinsüchtig war und Abenteuer suchte. Zutreffend dürfte wohl eher das zuletzt Gesagte sein.

                        Fazit: Mit einer Länge von anderthalb Stunden und einer fesselnd erzählten Geschichte über Scott Scurlock ist „ How to Rob a Bank“ ein starkes Porträt eines bizarren Bankräubers, das auch dreißig Jahre später noch für Neugier und Aufmerksamkeit sorgt. Aus meiner Sicht endlich wieder mal eine spannende und unterhaltsame Dokumentation auf dem Streamingdienst mit dem großen roten N, und nicht nur für Fans von True-Crime-Dokus sehenswert.

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                          smartbo 05.06.2024, 09:48 Geändert 05.06.2024, 14:51

                          31. Oktober 1977, Halloween. Jack Delroys (David Dastmalchian) Talkshow „Night Owls with Jack Delroy “ ist seit langem der Begleiter von Schlaflosen im ganzen Land. Doch ein Jahr nach dem tragischen Tod von Jacks Frau sind die Einschaltquoten der Show stark eingebrochen. Um die Sendung und seine Karriere zu retten, hat Jack eine Halloween-Folge mit besonderen Gästen geplant. Der Schauplatz ist ein Filmstudio, in dem die sechste Staffel von „Night Owls with Jack Delroy“ aufgezeichnet wird, die sich ausschließlich dem Okkultismus widmet. Moderator Jack Delroy, von David Dastmalchian glänzend dargestellt, tut alles für hohe Einschaltquoten. Je absurder die Sendung verläuft, desto besser. Und so passt es perfekt zum Konzept als die Parapsychologin June Ross-Mitchell (Laura Gordon) und das von dem Dämon Abraxas besessene Mädchen Lilly (hervorragend von Ingrid Torelli gespielt), ihren Auftritt haben. Eben das soll zu einem echten Einschaltquoten-Hit werden. Doch dann gerät alles außer Kontrolle …

                          Der originelle Horrorfilm verwendet einen Found-Footage-Stil und benötigt etwas Zeit zum Aufbau. Als Zuschauer sieht man der TV-Show mit ihren ungewöhnlichen Gästen zu und wirft in den Werbepausen, die in schwarz-weiß gezeigt werden, einen Blick hinter die chaotischen Kulissen. Alles geschieht humorvoll, spannend und mit kleinen Hinweisen, die im weiteren Verlauf des Films an Bedeutung gewinnen. Damit zieht der Film den Zuschauer in das Geschehen ein.

                          Der Low-Budget-Horror ist mit schwarzem Humor gewürzt . Auch wenn die Ereignisse eskalieren und die Stimmung eine unheimliche Tonalität annimmt, spielt der Humor weiterhin eine wichtige Rolle. Die Spezialeffekte wirken etwas altmodisch, aber funktionieren gut. Passend sind die Anspielungen auf Filmklassiker wie „Der Exorzist“. In „Late Night with the Devil“ gibt es eine Menge zu genießen, denn es ist einfach ein guter Film, der mit viel Kreativität, Sorgfalt und Symbolik eine beeindruckende Mischung aus TV-Satire, Found Footage, Horror und Comedy bietet. Er steckt voller überraschender Wendungen, was den Verlauf spannend macht und Neugier schürt. Das haarsträubende Finale ist zwar etwas überzogen, eignet sich aber gut als thematischer Abschluss der Geschichte.

                          Fazit: „Late Night with the Devil“ ist ein einzigartiger Horrorfilm. In einem Genre, das meistens hauptsächlich mit Klischees und Standards überladen ist, bietet dieser Film eine erfrischende Abwechslung mit viel Kreativität und Originalität. Die High-Lights sind das top Schauspiel, die teuflisch guten Spezialeffekte, das beeindruckende 70er-Jahre-Setting und das innovative Konzept. Für alle, die einen etwas anderen Horrorfilm sehen möchten, ist „Late Night with the Devil“ einer Empfehlung wert.

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                          • smartbo 03.06.2024, 11:41 Geändert 03.06.2024, 14:19

                            • Schwester Jude (Jessica Lange) American Horror Story / 2.Staffel Asylum
                            • Lana Winters (Sarah Paulson) American Horror Story /2.Staffel Asylum
                            • Daenerys Targaryen (Emilia Clark) GoT
                            • Cersei Lannister (Lena Headey) GoT
                            • Marcia Clarc (Sarah Paulson) American Crime Story, 1. Staffel
                            • Eleanor Melrose (Jennifer Jason Leigh) Patrick Melrose
                            • Molly Solverson (Allison Tolman) Fargo
                            • DS Ellie Miller (Olivia Colman) Broadchurch
                            • Kathleen (Toni Colette) The Staircase
                            • Norma Louise Bates (Vera Farmiga) Bates Motel

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                              smartbo 01.06.2024, 11:49 Geändert 01.06.2024, 12:03

                              Der verbitterte Ex-Sheriff Morgan „Morg“ Hickman (Henry Fonda) ist zum Kopfgeldjäger geworden. Morg bringt eine Leiche in die kleine Stadt und verlangt sein Kopfgeld. Doch die Leute wollen von ihm nichts wissen. Die Bewohner wollen nicht mit dem Anblick toter Verbrecher und dem Mann, der die Kriminellen aufspürt, konfrontiert werden. Aber der junge und unerfahrene Aushilfssheriff Ben Owens (Anthony Perkins) möchte Erfahrungen bei ihm sammeln.

                              Der Film spielt in einer Zeit in der der amerikanische Westen kultiviert ist und die Kleinstädte wohlhabend. Der Handel floriert, die Gemischtwarenläden sind gut gefüllt, die Straßen sind sauber und die Kriminellen werden nicht mehr von Revolverhelden erschossen, sondern vor Gericht gestellt oder von Kopfgeldjägern außer Sichtweite anständiger Bürger verhaftet. Morgan Hickman ist so ein Kopfgeldjäger und er wird dort nicht willkommen geheißen. Die Bewohner wollen mit ihm nichts zu tun haben, denn er könnte ihre heile Welt stören. Und doch ist die Arbeit des Kopfgeldjägers Garant dafür, dass die Bewohner in Frieden und Wohlstand leben können.

                              Frieden und Ruhe haben ihren Preis, aber das sollte in der schönen Welt, in der die heuchlerischen Einwohner der Stadt leben, nicht sichtbar sein. In der Stadt wollen alle geordnet und gut zusammenleben, damit der Handel floriert. Niemand möchte mit unangenehmen Umständen zu kämpfen haben, die manchmal auftauchen und das bequeme Leben bedrohen. Allerdings verschwanden ja die bewaffneten Kriminellen nicht einfach. Diese müssen ja noch beseitigt werden. Der Film handelt von dieser intoleranten und heuchlerischen Haltung. Er verpackt gekonnt seine Gesellschaftskritik in einem unterhaltsamen Western. Parallelen zu dem Film „Zwölf Uhr Mittags“ sind unübersehbar.

                              „Der Stern des Gesetzes“ ist ein bissiger Western. Morgan Hickman ist ein menschenverachtender Mann. Ein verbitterter Mann, der jede Form staatlicher Ordnung und Bevormundung als unsinnig abtut. Er war jahrelang Sheriff, wurde jedoch sehr enttäuscht von den Menschen, die ihn in guten Zeiten hilfsbereit und freundlich behandelten, sich aber in schlechten Zeiten nicht um ihn kümmerten. Er entschied, dass ein Kopfgeldjäger ein besserer Beruf ist als der undankbare Job eines unterbezahlten Sheriffs in einer Stadt mit heuchlerischen und falschen Bewohnern.

                              Da ihm noch etwas Zeit bleibt, bis das Kopfgeld ausgezahlt werden kann, beschließt er, dem jungen, unerfahrenen und überarbeiteten Sheriff der Stadt, Ben Owens, praktisches Wissen zu vermitteln und ihn an seiner zynischen Sicht auf das Leben teilhaben zu lassen. Der junge Sheriff muss lernen, dass die Autorität nicht in dem Stern liegt, den er trägt, sondern dass er in der Lage sein muss, Autorität ohne die Hilfe dieses Symbols auszustrahlen. Natürlich gibt es Belehrungen für den Lehrer. Der zynische Morgan muss wieder lernen, dass das Wort „lebendig“ auf den Plakaten, auf denen „tot oder lebendig“ steht, das wichtigste Wort ist. Das gegenseitige Zusammenspiel der beiden ist interessant und prima inszeniert.

                              Der Film bietet gute Action und einen Schuss Romantik. Letzteres geschieht aber mit Maßen. Es sind vor allem Fonda und Perkins, die mit exzellenter schauspielerischer Leistung zwei interessante Charaktere zum Leben erwecken und den Film fast im Alleingang tragen. Henry Fonda spielt herausragend. Die natürliche Dominanz und Ruhe, die er hier ausstrahlt, ist beeindruckend. Fonda verfügt darüber hinaus über so viel Charisma, dass eine solche Rolle wie maßgeschneidert für ihn ist. Denkt man an Anthony Perkins, dann fällt den meisten seine Rolle in Hitchcocks Psycho ein, und es ist nicht ganz einfach, ihn in einem Western zu verorten. Doch Anthony Perkins ist eine hervorragende Wahl und er füllt die Rolle des unerfahrenen Sheriffs sehr gut aus. Top Schauspiel der beiden Protagonisten.

                              Fazit: Ein guter klassischer Western mit allem Drum und Dran und einer für einen Western nicht alltäglichen Geschichte. Was besonders hervorsticht, sind die herausragende schauspielerische Leistung der Protagonisten und die subtil in die Geschichte eingebettete Gesellschaftskritik. Positiv hervorzuheben ist darüber hinaus die brillante Inszenierung. Der Film fängt gemächlich an und vertieft die Geschichte nach und nach und nimmt in der zweiten Hälfte so richtig Fahrt auf. Ein Film, der nicht nur für Westernfans sehenswert sein dürfte.

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                                smartbo 31.05.2024, 10:30 Geändert 31.05.2024, 10:36

                                Die junge Polizistin Eleanor Falco (Shailene Woodley) kämpft mit Dämonen aus ihrer Vergangenheit, die ihr das Leben schwer machen. Als sie in die Ermittlungen zu einer Reihe von Massenmorden von FBI-Inspektor Lammark (Ben Mendelsohn) einbezogen wird, beginnt eine Jagd nach dem schwer fassbaren Mörder. Die unerfahrene Eleanor verliert sich bald völlig in dem Fall und muss sich in ihre eigene Vergangenheit begeben, um die Motive des blutrünstigen Mörders zu verstehen und ihn zu fassen … .

                                „Catch a Killer“ beginnt sofort mit fulminanter Action und als Zuschauer wird man rasch mit den Morden und dem darauffolgenden Chaos konfrontiert. Was folgt, ist eine Fahndung und Ermittlungen durch den Agenten Lammark und die Nachwuchsagentin Eleanor Falco. Lammark sieht etwas in Eleanor und bezieht sie in die Ermittlungen ein. Sie ist angesichts ihrer psychischen Verfassung möglicherweise die Einzige, die die Gedanken des Serienkillers verstehen kann. Der Film schildert, wie die Ermittlungen akribisch fortgesetzt werden. Eine Reihe von weiteren Charakteren werden sodann in den Film einbezogen. Der Antagonist bleibt lange im Verborgenen, so dass man als Zuschauer im Dunkeln tappt und bald schon Sympathie mit den Polizisten empfindet, die eifrig nach dem Täter suchen.

                                Mendelsohn und Woodley spielen ihre Rollen vorzüglich. Die Regie ist präzise und straff. Die Dialoge sind temporeich und manchmal ist es schwierig, ihnen zu folgen, aber sie sind in jedem Fall gut ausgearbeitet. Die Inszenierung, das Setting und Locations sind gut gewählt und stärken die fesselnde Atmosphäre, die den Zuschauer in Atem hält. Der Film beginnt mitreißend und wechselt gekonnt zwischen den Schwerpunkten Action, Thriller und Drama. Auch das fulminante Ende ist gut gelungen und man sieht es nicht wirklich kommen.

                                Fazit: Ein gut gemachter solider Polizeithriller der vor allem von Woodleys und Mendelsohns großartigem Schauspiel getragen wird. Die bedrückende Atmosphäre ist gut eingefangen. Die Geschichte bietet an sich nichts Spektakuläres oder Innovatives, aber sie ist okay und funktioniert ganz gut. Der Film ist weit entfernt von top Filmen wie „Das Schweigen der Lämmer“ oder „Sieben“, zu denen eine gewisse Ähnlichkeit besteht, aber einer Sichtung ist er in jedem Fall wert.

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                                • smartbo 29.05.2024, 11:14 Geändert 29.05.2024, 11:24

                                  • Andrew Cunanan(Darren Criss)The Ass.ofG.Versace/2.St.Amer.CrimeStory
                                  • Jon Snow (Kit Harington) Game of Thrones
                                  • Theon Greyjoy (Alfie Allen) Game of Thrones
                                  • Pablo Escobar (Wagner Moura) Narcos
                                  • Det. Rust Cohle (Matthew McConaughey) True Detective
                                  • Patrick Melrose (Benedict Cumberbatch) Patrick Melrose
                                  • Jeffrey Dahmer (Evan Peters) Dahmer-Monster: The Jeffrey Dahmer Story
                                  • Dominick & Thomas Birdsey (Mark Ruffalo) I Know This Much Is True
                                  • Loren Malvo (Billy Bob Thornton) Fargo
                                  • Sherlock Holmes (Benedict Cumberbatch) Sherlock Holmes

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                                    smartbo 28.05.2024, 21:17 Geändert 28.05.2024, 22:08

                                    Während des Spanischen Bürgerkriegs im Jahr 1937 landet ein Zirkusclown in einem Arbeitslager. Javier (Carlos Areces), sein Sohn, versucht ihn Jahre später zu befreien, was misslingt. Zeitsprung in das Jahr 1973: Spanien leidet immer noch unter der Franco-Diktatur und Javier ist selbst ein trauriger Clown geworden. Als er sich in Natalia (Carolina Bang), die schöne Freundin seines lustigen Kollegen Sergio (Antonio de la Torre), verliebt, zieht er dessen Zorn auf sich. Es kommt zu einem blutigen Kampf zwischen den beiden Männern, bei dem es kein Erbarmen gibt.

                                    Was für ein verrückter Film. Schon der Anfang ist irre. Spanien im Jahr 1937, es herrscht Bürgerkrieg. Ein Republikaner-Trupp stürmt in ein Zirkus, in dem gerade zwei Clowns auftreten. Der Truppführer rekrutiert die Zirkusleute und zwingt sie zum Kampf gegen Francos Soldateska. Die republikanischen Soldaten stehen bereits vor dem Zirkustor. Die Clowns protestieren, aber sie haben keine Wahl. Kurze Zeit später befinden wir uns in einem Kriegsgebiet, in dem die Zirkusartisten, angeführt von verrückten Clowns, Seite an Seite mit den Republikanern kämpfen. Die Clowns an der Spitze des Kampfes, wedeln, fuchteln und töten mit Macheten. Blut spritzt und Gliedmaßen fliegen herum. Was für ein Gemetzel.

                                    Es dominieren Surrealismus und Wahnsinn vom Feinsten. Der Wahnsinn des spanischen Bürgerkriegs, dargestellt durch Zirkusleute. Es wirkt urkomisch und verrückt. Verrückt wie dieser Krieg. Der Film taumelt in surrealen Szenen dahin und donnert weiter im grotesken Irrsinn. Er ist unterhaltsam und gleichzeitig todernst, was den Kampf gegen Konformismus und Diktatur angeht. Es wird gelacht und geweint, es gibt viel Gewalt und ekelige Szenen. Obwohl es in der chaotischen Handlung primär um eine klassische Geschichte über zwei Männer geht, die um ein Mädchen streiten, ist es der visuelle Stil, der „Mad Circus“ zu einem bemerkenswerten Film macht.

                                    Der Film zeigt eine sehr exzentrische und krasse Bildsprache, voller Bildbombast und brutaler Gewaltszenen. Besonders deutlich wird dies im zweiten Teil des Films, als Javier und Sergio als Clowns durchs Leben gehen und blutig gegeneinander kämpfen. Und es scheint so, dass Javier symbolhaft für die Republikaner und Sergio für die Franco-Nationalisten steht. Beide kämpfen um die schöne Natalia, die metaphorisch Spanien verkörpert. So zumindest habe ich den Kern des Filmes interpretiert. Ein Mix verschiedener Filmgenres und Akzentuierungen nährt das Seherlebnis. Es gibt Horror, Psychoelemente, Action, Rache, Hass, Blut, Romantik, schwarze Komödie, historisches Kriegsdrama, eben alles, was die spanische Gesellschaft im Bürgerkrieg in den Jahren 1936 bis 1939 und auch danach geprägt hat und was den surrealen Rahmen des Filmes ausmacht.

                                    Fazit: „ Mad Circus - Eine Ballade von Liebe und Tod" ist kein Film für Leute mit empfindlichem Magen. Er ist auch keiner für Leute, die geradlinige Filme mögen. Er ist sehr originell und eher wie ein großes Mosaik, das aus einzelnen Teilen besteht, und nicht alles fügt sich am Ende perfekt zu einem Ganzen zusammen. Es ist ein anarchischer, kreativer Film voller burlesken Spektakels, skurriler Figuren, großer Emotionen und bizarren Handlungsentwicklungen. Nicht alles funktioniert gleich gut, aber das ist bei einem so exzentrischen Stil fast unmöglich. Wer ab und zu gerne auch mal einen Blick außerhalb des dominierenden Maistremas auf nicht alltägliche und durchgeknallte Filme wagt, dem kann ich den grotesken und surrealen Film empfehlen.

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                                      smartbo 24.05.2024, 10:32 Geändert 24.05.2024, 19:59

                                      Der Plot lässt sich grob in drei Teile unterteilen. Erster Teil: der aus Ungarn stammende Willie (John Lurie) lebt in New York. Seine 16jährige Cousine Eva (Eszter Bálint) besucht ihn aus Ungarn für ein paar Tage. Eva verreist danach nach Cleveland, um bei ihrer Tante Lotte (Cecilia Stark) zu leben. Zweiter Teil: Ein Jahr später unternehmen Willie und sein Freund Eddie (Richard Edson) eine Wanderung nach Cleveland, um Eva und Tante Lotte zu besuchen. Dritter Teil: Willie, Eva und Eddie reisen gemeinsam nach Florida: Florida als Metapher für das paradiesische Leben ...

                                      Der Film erzählt eine Geschichte, die den Zuschauer nicht gerade vom Hocker haut. Es passiert nicht viel. Trotzdem ist es ein interessanter und ein humorvoller Film, der einen sehr subtilen Humor präsentiert. Und „passiert nicht viel“ bedeutet, dass drei junge Charaktere phlegmatisch dahinvegetieren, als würde sich das Universum nur um sie drehen und die Außenwelt nicht existieren. Willie lebt in einer heruntergekommenen Wohnung in New York. Er zockt bei Pferderennen und verbringt seine Zeit vor dem Fernseher. Manchmal kommt sein Freund Eddie vorbei, der wie Willie ziellos durchs Leben geht. Willies Nichte Eva aus Ungarn sorgt für ungewollte Ablenkung, aber am legeren Lebensstil ändert sich nichts. Bei der Sichtung könnte man den Eindruck gewinnen, einen Satirefilm auf den American Way of Life zu sehen. Aber das ist nicht der Fall, denn im Film dominiert eigentlich eine Non-Story. Erst am Ende der Geschichte treten Ereignisse ein, die das monotone Leben etwas durcheinander bringen.

                                      Die Kamera ist gut und wichtig für die Atmosphäre. Sie fängt die Bilder gut ein, verwendet dann Totalen und bewegt sich genauso langsam wie die Charaktere im Film. Die fast träge Art des Filmens kombiniert mit der Schwarz-Weiß-Fotografie schafft eine ziemlich finstere und fast dokumentarische Atmosphäre. Phasenweise hat man den Eindruck, als würde man in einem realen Stil echte Menschen beobachten, deren Leben von einem Filmemacher dokumentiert wird. Storytellingtechnisch bietet der Film kaum etwas, aber die originelle Kinematographie schafft es, die inhaltliche Armut partiell zu kompensieren. Die New Yorker 80er-Jahre-Kulissen wirken authentisch und stärken die positive Seite des Filmes.

                                      Fazit: „Stranger Than Paradise“ ist ein sehr spezieller, minimalistischer Film: es gibt wenige Charaktere, keine Action, keine raffinierten Tricks, keine Spannung. Und eben darauf muss man sich vorher einstellen. Tut man das nicht, drohen Langeweile und Missverständnisse. Aber diejenigen, die offen für nicht alltägliche Filme sind, erleben einen skurrilen Film mit eigenwilligem Charme, der drei Charakteren folgt, die lustlos durchs Leben gehen. Eine generelle Empfehlung wäre hier fehl am Platz. Man muss schon entweder mit Jarmusch klarkommen oder genreseitig nach allen Seiten offen sein, um den Film gut zu finden. Von Jarmusch kenne ich nur wenige Filme. So fand ich Ghost Dog (8 Punkte) und Dead Man (7 Punkte) richtig gut. Night On Earth (5 Punkte) und The Lights of Control (4,5 Punkte) dagegen weniger. Diesen Film finde ich nicht schlecht, aber auch nicht besonders. Alles in allem war er mir 6 Punkte wert.

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                                        smartbo 22.05.2024, 11:16 Geändert 22.05.2024, 12:56

                                        Caleb (Domhnall Gleeson), ein 26-jähriger Programmierer, der für ein IT-Unternehmen arbeitet, gewinnt einen Wettbewerb, bei dem er eine Woche auf dem Land von Nathan (Oscar Isaac), dem zurückgezogen CEO des Unternehmens, verbringen kann. Als Caleb jedoch an dem abgelegenen Ort ankommt, begreift er, dass er an einem seltsamen und faszinierenden Experiment teilnehmen muss, bei dem er auf die erste echte künstliche Intelligenz trifft, die im Körper eines wunderschönen Robotermädchens (Alicia Vikander) untergebracht ist.

                                        Werden wir jemals in der Lage sein, einen Roboter zu erschaffen, der über ein eigenes Selbst verfügt? Wird er intelligenter sein, als wir? Wie unterscheidet er sich von einem echten Menschen? Welche Konsequenzen hat das für die Menschheit? Sind wir dem Untergang geweiht? Diese Fragen gehören zu den beliebtesten im Science-Fiction-Genre. Angesichts der Geschwindigkeit, mit der die technologische Entwicklung heutzutage voranschreitet, fühlen sich solche Dinge mehr in einer nahen als in einer fernen Zukunft an. „Ex_Machina“ ist ein Film, der sich mit solchen Fragen beschäftigt.

                                        Ein Film, der mich erst nach einer Zweitsichtung mit seiner guten Qualität und Originalität überzeugte. Er ist auf eine straffe und fast schon mechanische Art inszeniert. Das passt perfekt zu diesem Film. Das gewählte Setting – mit insgesamt nur vier Charakteren – verleiht dem Film etwas Besonderes. Die Umgebung hilft dabei sicherlich. Nathans Villa liegt mitten in der Natur mit atemberaubend schönen Aufnahmen. Die Beziehung zwischen Technologie und Natur spiegelt sich in der Beziehung zwischen dem Hightech-Haus und den vielen Fenstern wider, die auf die Außenwelt blicken. Caleb ist ein gewöhnlicher Programmierer, der seinen Chef Nathan besucht. Dort soll er die künstliche Intelligenz des Roboters Ava testen. Klingt einfach. Doch dies entwickelt sich schnell zu einem psychologischen Kampf.

                                        Dank der starken Besetzung wird die Handlung so richtig zum Leben erweckt. Domhnall Gleeson als Caleb hat vielleicht die schwierigste Rolle, aber er meistert sie vorzüglich. Bei der Rolle von Oscar Isaac, der den CEO darstellt, merkt man sofort, dass etwas nicht stimmt, aber er übertreibt es nie und bleibt geheimnisvoll. Schließlich passt Alicia Vikander mit ihrer fast überirdischen Schönheit perfekt zu ihrer Rolle. Und auch die gut gemachte Kostümierung und Maskierung tragen dazu bei.

                                        Fazit: Ein origineller Film, der eigene Akzente setzt und nicht nur für Sci-Fiction-Fans einer Sichtung wert ist. „Ex_Machina“ beschäftigt sich mit den bereits bekannten Science-Fiction-Themen. Er tut dies jedoch auf seine eigene, einzigartige und sehr kompetente Art und Weise. Dadurch, dass alle Filmelemente stimmig sind und miteinander harmonieren, bleibt Raum für echte Tiefe. Der Cast, das Setting, die musikalische Untermalung und die Inszenierung passen gut zusammen und bereichern den Plot des Filmes. Anleihen aus den Werken des genialen amerikanischen Sci-Fi Autors Philip K. Dick sind unverkennbar. (siehe mein Kommentar zu der sehenswerten Doku „Philip K. Dick und wie er die Welt sah“) Unzählige Sci-Fi-Blockbuster (Blade Runner, Total Recall, Inception, Matrix, Minority Report usw. ) basieren auf seinen Romanen. Damit hat er maßgeblich die Filmgeschichte beeinflusst. Dick hat in seinen Romanen eine dystopische Zukunft vorausgesagt, die heute partiell verstörend real geworden ist.

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                                        • smartbo 20.05.2024, 10:32 Geändert 20.05.2024, 14:17

                                          Mein Dank geht an kidhan. 👍 Hier meine Favoriten.

                                          Das Appartement · 1960
                                          Wer die Nachtigall stört · 1962
                                          Der Flug des Phönix · 1965
                                          Die Nacht der lebenden Toten · 1968
                                          Der Unbeugsame · 1967
                                          Spiel mir das Lied vom Tod · 1968
                                          Ein seltsames Paar · 1968
                                          Psycho · 1960
                                          Die Vögel · 1963
                                          Die 27. Etage · 1965

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                                            smartbo 19.05.2024, 09:56 Geändert 19.05.2024, 10:03

                                            Wegen des schlechten Wetters und unpassierbarer Straßen sind mehrere Fremde gezwungen, in einem alten und abgelegenen Haus zu übernachten. Im Haus leben die etwas sonderbaren Horace Femm (Ernest Thesiger), seine Schwester Rebecca (Eva Moore) und ihr Diener Morgan (Boris Karloff). Leider sind die Fremden hier nicht sicher und es passieren allerhand seltsame Dinge.

                                            „Das Haus des Grauens“ spielt in einem alten, gruseligen und heruntergekommenen Haus in Wales, in dem die Reisende Schutz vor Sturm, Regen und Gewitter finden, die eine weitere Reise unmöglich machen. Diese Atmosphäre ist auch notwendig, um den Handlungsverlauf anzureichern, da der Plot recht mager ist. Die Bewohner des Hauses verhalten sich seltsam und der stumme Butler, gespielt von Boris Karloff, erweckt nicht gerade Vertrauen. Fünf Reisende zusammen in einem Haus mit sichtbar psychisch kranken Charakteren. Aus dieser Situation heraus entwickelt sich ein amüsantes Horrorwerk, das heute nicht mehr so ganz zeitgemäß ist, aber in den 1930er Jahren sicherlich als sehr spannend und extrem gruselig erlebt wurde. Dennoch funktioniert der Film bis heute noch ganz gut.

                                            Regie führte James Whale, der auch Frankenstein (1931) und auch „Der unsichtbare Mann“ (siehe mein Kommentar) inszenierte . Mit begrenzten Mitteln gelingt es ihm, eine gruselige Atmosphäre zu schaffen. Das alte Haus, seine Bewohner, die Blitze und die donnernden Soundeffekte sind die Zutaten, die den Film beklemmend machen. Die Geschichte ist nicht gerade beeindruckend und dient eigentlich nur als Grundlage für die Interaktionen zwischen den Charakteren. Auffallend sind die scharfzüngigen Dialoge der Protagonisten. Am Tempo und der atmosphärischen Intensität des Films gibt es nichts auszusetzen. Die Bilder im und um das Haus sind gut dosiert, um die düstere, bedrohliche Atmosphäre zu vermitteln. Die Licht- und Schatteneffekte sind auf höchstem Niveau. Diese tragen dazu bei, dass der Film unterhaltsam bleibt.

                                            Fazit: „Das Haus des Grauens“ ist ein altmodisch wirkende Horrorfilm, der etwas in die Jahre gekommen ist. Das prima inszenierte düstere Ambiente zeigt aber bis heute noch seine Wirkung. Die Dialoge der Charaktere sind mit beißender Ironie gefärbt. Der Begriff Screwball-Horror passt daher gut zu diesem Film. Nicht beängstigend oder hochgradig aufregend, aber mit einer gruseligen Atmosphäre und genügend Wendungen ausgestattet, um auch nach Jahren immer noch unterhaltsam zu sein.

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                                              smartbo 17.05.2024, 16:17 Geändert 17.05.2024, 20:06

                                              Mona Lisa (Jeon Jong-seo), ein junges Mädchen, wird jahrelang in einer psychiatrischen Einrichtung in Louisiana festgehalten. Es geling ihr, aus der Anstalt zu fliehen. Sie hat eine Gabe: ihre übernatürlichen mysteriösen Kräfte ermöglichen es ihr, andere Menschen zu kontrollieren und zu steuern. In New Orleans freundet sie sich mit der Stripperin Bonnie (Kate Hudson) an, die ihre Fähigkeiten für sich ausnutzt …

                                              Mona Lisa, die Hauptfigur, ist in einem trashigen und farbenfrohen B-Movie zu einem pulsierenden Elektro-Sound unterwegs. Genau wie New Orleans bietet der Film ein Potpourri an kulturellen Einflüssen und Genres, von Außenseiter-Drama, Fantasy, Abenteuer, Komödie bis Film Noir. Der Zuschauer wird von der Hitze Louisianas überwältigt und von den neonfarbenen, flirrende Bildern heruntergekommener Nachtclubs und billiger Restaurants geblendet, in denen sich die skurrilen Charaktere aufhalten. So sieht man Junkies, Stripperinnen, Musiker und betrunkene Touristen.

                                              Der Film bietet nur wenige Actionszenen. Nach einem von Gewalt geprägten Anfang verweilt der Film in einer Atmosphäre voller Finsternis und Rätsel. Die Hauptfigur Mona Lisa Lee, gut dargestellt von Jong-Seo Jun, ist schwer zu charakterisieren. Sie ist keine Heldin, aber auch keine Anti-Heldin. Die meiste Zeit starrt sie emotionslos ins Leere. Mona Lisa auf diese Weise darzustellen, entfremdet den Zuschauer von ihr und schafft Distanz. Kate Hudson als Bonnie ist die exotische Poletänzerin. Sie bietet ebenfalls eine überzeugende Performance und ist mit ihrem ausdrucksstarken Schauspiel ein gelungener Kontrast zu Mona Lisa. Allerdings kommt die emotionale Wärme im Film auch nicht von ihr, sondern von ihrem Sohn Charlie. Er ist aufrichtig und nett. Leider kann aber der Kinderschauspieler Evan Whitten nicht durchgehend überzeugen.

                                              Mona Lisas coole Einstellung ist künstlich und der Filmstil spiegelt dies wider. Die Kamera ist durch den Einsatz von filmischen Tricks gut. Jedes Mal, wenn Mona Lisa jemanden hypnotisiert, wird dies von einer Kombination aus Vergrößern und Verkleinern begleitet, was einen entsprechenden Effekt erzeugt. Damit ist sofort klar, wann Mona Lisa ihre Kräfte einsetzt. Die visuelle Atmosphäre ist gut. Aber die musikalische Untermalung mit fetzigem Sound ist noch stärker.

                                              Ästhetisch ist der Film schön, aber leider ist die Handlung nicht so toll. Der Film hat kaum eine Geschichte. Manchmal haben einzelne Szenen inhaltlich etwas zu sagen, zum Beispiel über sexistisches Verhalten oder Mobbing, aber sie bilden kein zusammenhängendes Ganzes. Darüber hinaus bleibt die Motivation von Mona Lisa etwas vage. Sie möchte ein schönes Leben führen. Ja, okay, aber will das nicht jeder? Das macht es schwierig, sich stark eingebunden zu fühlen.

                                              Fazit: Ich finde den Film trotz seiner etwas mageren Substanz in der Geschichte und aller kritischen Worte dennoch nicht schlecht und durchaus unterhaltsam, vor allem weil die Schauspieler gut und die New-Orleans-Atmosphäre so einnehmend sind. Auch audiovisuell lässt er sich sehen (und hören). Auf der positiven Seite sehe ich ebenso, dass der Film weit von den eindimensionalen Gut-Böse-Klischees entfernt ist, die in so vielen Hollywood-Standard-Schinken bis zum Überdruss zu sehen sind. Zum Schluss: die Regisseurin Ana Lily Amirpour hat sicherlich keinen Überflieger, aber einen guten und grundsoliden Film geschaffen. Für eine einmalige Sichtung reicht es aus meiner Perspektive in jedem Fall aus.

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                                                smartbo 15.05.2024, 08:15 Geändert 15.05.2024, 10:52

                                                Der Wissenschaftler Dr. Jack Griffin (Claude Rains) hat die Formel für Unsichtbarkeit entdeckt und einen Selbstversuch unternommen. Das Problem ist aber, dass er den Wirkungsprozess der Droge nicht rückgängig machen kann. Dies hat schlimme Nebenwirkungen und es dauert nicht lange, bis der unsichtbare Mann wahnsinnig wird und vor Morden nicht zurückschreckt.

                                                Die Geschichte basiert auf dem Buch von HG Wells. Verfilmt wurde sie 1933 von James Whale, der zuvor im Jahr 1931 “Frankenstein“ und im Jahr 1932 "Das Haus des Grauens" drehte. (meine Kommentierungen zu diesen Filmen folgen)

                                                Der Film hat zwei Gesichter. Er beginnt mit einem Konflikt zwischen dem unsichtbaren Mann, gespielt von Claude Rains, und den einfachen Bewohnern des Dorfes, in dem er sich niedergelassen hat. Aus den Auseinandersetzungen ergeben sich zahlreiche burleske Szenen, die partiell auch in Slapstick wechseln. Das komische Potenzial der Unsichtbarkeit wird grenzenlos ausgelebt. Es bereitet Spaß, aber manchmal geht der Slapstick zu weit. Erwähnenswert in diesem Teil des Films ist Una O'Connor, die die laute Barkeeperin spielt. Mit ihrer kreischenden Stimme in all der dörflichen Hektik fällt sie sofort auf und geht so ziemlich auf die Nerven.

                                                Doch dann ändert sich die Atmosphäre im Film und die Geschichte nimmt düsterere Züge an. Sobald das Finstere im Films stärker betont wird, wirkt er sofort um einiges fesselnder. Die Wahnvorstellungen des Dr.Graffin rücken in den Vordergrund. Seine menschenfeindliche Haltung wird deutlicher und macht die Atmosphäre düsterer. Es gibt immer noch Comedy, aber sie steht nicht mehr alleine da. Die komödiantischen Aspekte sind nun in diesem Teil sparsamer dosiert. Diese Balance ist besser gelungen als die übertriebene Komik aus der ersten Hälfte des Films.

                                                Claude Rains verleiht dem unsichtbaren Mann eine unheimliche und beängstigende Wirkung. Er spielt vorzüglich und stiehlt allen die Show, auch wenn er nur kurz am Ende zu sehen ist. Sein verrücktes Lachen ist einfach genial. Als Zuschauer hat man kein Mitgefühl mit ihm. Die Tragödie, die er auslöst, ist gruselig und schwer zu fassen. Seine Motive sind egoistisch und destruktiv. Zu keinem Zeitpunkt erweckt er Mitleid. Dieses Mitgefühl gilt vielmehr den Dorfbewohnern, die unwissentlich Opfer des Versagens der Wissenschaft sind.

                                                Die Spezialeffekte sind für einen Film aus den 1930er Jahren spektakulär. Sie machen den Film besonders. Im Film kann man dem am Kopf bandagierten „unsichtbaren Mann“ zusehen, wie er nach und nach seine Hüllen fallen lässt und dann vollständig unsichtbar wird. Toll gemacht. Mit solchen Effekten war der Film seiner Zeit weit voraus. Einige der Schauspieler wirken heute sicherlich unfreiwillig etwas komisch, aber man nimmt ihnen ihre Rolle ab. Besonders die Gefahr, die von dem Unsichtbaren ausgeht und die Angst, die er verbreitet, kommen gut zur Geltung. Dadurch ist Spannung vorhanden.

                                                Fazit: Optisch ist der Schwarzweißfilm etwas veraltet, aber vor allem die mit aufwändiger Handarbeit geschaffenen Spezialeffekte funktionieren bis heute noch bestens. Die prima inszenierte Geschichte und der etwas sardonischer Humor sorgen für eine gute Unterhaltung, Das Prädikat sehenswert hat dieser Horror-Klassiker durchaus verdient. Eines Blickes ist er in jedem Fall wert.

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                                                • smartbo 13.05.2024, 18:46 Geändert 13.05.2024, 18:49

                                                  Super Idee: Danke kidhan. 👍

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                                                  -Apocalypse Now
                                                  -Einer flog über das Kuckucksnest
                                                  -Der Pate 2
                                                  -Der große Coup
                                                  -Das Omen
                                                  -Flucht von Alcatraz
                                                  -Uhrwerk Orange
                                                  -Jahr 2022 - die überleben wollen
                                                  -Alien 1979

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                                                    smartbo 12.05.2024, 09:50 Geändert 12.05.2024, 09:57

                                                    Der wohlhabende glücksspielbegeisterte Henry Sugar (Benedict Cumberbatch) stößt beim Besuch eines Bekannten auf den Bericht des Arztes Z. Z. Chatterjee (Dev Patel) aus Kalkutta aus dem Jahr 1935, in dem von dem Zauberkünstler Imdad Khan (Ben Kingsley) die Rede ist, der durch Gegenstände sehen konnte. Unter der Anleitung eines Yogi in Indien konnte Khan sein außergewöhnliches Können entwickeln. Er war Zauberkünstler in einem Zirkus, wo er mit dieser Begabung Geld verdiente. Mit Hilfe dieser gestohlenen Lektüre versucht nun Henry Sugar, diese Fähigkeit für betrügerische Zwecke beim Black Jack zu meistern.

                                                    Der Kurzfilm von Wes Anderson, für den Streamingdienst mit dem großen roten N produziert, basiert auf einer Kurzgeschichte von Roald Dahl. Es ist ein typischer Anderson: in grellen Pastellfarben gedreht, in einem exzentrischen theatralischen Stil, mit statischen Perspektiven und detailreichen Sets, die den Film manchmal mehr wie eine Theateraufführung aussehen lassen. Der Film spielt wieder einmal das Spiel mit den Metaebenen. Er geht sogar noch einen Schritt weiter als sonst. In diesem Film lässt er Bühnenbilder in den Film hinein- und heraustragen, und die Schauspieler entfernen ihr Make-up auf der Leinwand. Schon skurril und ungewöhnlich.

                                                    Die Komödie hat eine bizarre Atmosphäre und einen ironischen Unterton. Diese Akzentuierung passt zum Wes Anderson, der seine Filme stets in einer surrealen Welt ansiedelt. Die Ironie ist vertraut. Es wird nie ruhig, weil unglaublich viel geredet wird. Es gibt keine Verschnaufpause. Der subtile visuelle Humor, den Anderson in seinen Filmen bietet, ist daher weniger ausgeprägt. Der Humor ist vielmehr in dem permanenten Redeschwall der Protagonisten verpackt, der die Atmosphäre des Filmes prägt. Der Film hat wenige Dialoge und besteht fast ausschließlich aus Szenen, in denen die Schauspieler die Geschichte herunterrattern, während sie direkt in die Kamera blicken. Die langen Textpassagen werden hastig vorgetragen und würden wahrscheinlich schnell langweilen, wenn sie nicht von den hier auftretenden renommierten Schauspielern vorgetragen würden. Die Schauspieler sind top. Dazu gehört selbstverständlich Benedict Cumberbatch, der den titelgebenden Henry Sugar spielt. Und auch der herausragende Ben Kingsley, den ich immer gerne sehe, als Imdad Khan, meistert seien Rolle vorzüglich.

                                                    Fazit: Wes Anderson hat seine eigene Filmwelt voller Pastellfarben, prominenter Schauspieler, skurriler Geschichten und mit einer eigenwilligen theaterartigen Aufführung. Der Film ist schon sehr speziell und grotesk, und Wes Andersons Handschrift wird sicherlich nicht jedem gefallen. Für mich ist Anderson wie eine Wundertüte: man weiß nie, was kommt. Einige Filme sind aus meiner Sicht gut, und andere nicht. So hat mir „French Dispatch“ sehr gut gefallen (siehe mein Kommentar), dagegen aber „Asteroid City“ weniger (siehe mein Kommentar). Dieser hier liegt wertungsseitig so im Mittelfeld. Nicht der Brüller, nein, aber mit 37 Minuten Laufzeit ohne Längen erträglich und meines Erachtens eines Blickes sicherlich wert, vorausgesetzt, man hat mit Wes Anderson keine Probleme. Und für Neueinsteiger bietet er eine gute Gelegenheit herauszufinden, ob man sich mit dem eigenwilligen Stil von Wes Anderson anfreunden kann.

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