Sonse - Kommentare
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Alle Kommentare von Sonse
Ach, der Woody... Nach Oscar Wilde mein liebster Aphorismen-Absonderer.
"If my films don't show a profit, I know I'm doing something right."
:)
Schaue mir heute noch die PK zu "Margin Call" an.
P.S. Find ich übrigens richtig gut, dass ihr einen Podcast macht! :)
Sein wunderbarer Titel ist noch das beste an "Amsterdamned", dem niederländischen Film von Dick Maas über einen Polizisten, der einem Killer auf den Fersen ist, der des Nachts aus den Amsterdamer Grachten emporsteigt um zu metzeln. Das ungewöhnliche Setting macht was her - auch wenn die Achtziger scheinbar immer noch nicht weit genug zurückliegen, als dass ich die damalige Mode charmant und nicht zum Zehennägelrollen finde - man nimmt sich nicht zu ernst, die Verfolgungsjagd ist gut und vor allem zu Beginn ist "Amsterdamned" wirklich unterhaltsam. Letztlich wird jedoch mit zunehmender Laufzeit immer deutlicher, dass es sich um einen durchschnittlichen Krimi mit Slasher-Elementen handelt.
Guter Cast. Vorgemerkt.
Das könnt was werden... Streep hatte in "Doubt" ja schon trainiert. ;)
Das muss einfach mal angemerkt werden: Michael Sheen ist cool.
Wer kann außer ihm behaupten derzeit so vielseitig zu sein und gleichzeitig drei Mal schon Tony Blair gemimt zu haben? Er ist immer super, ob nun als glatter Grinse-Premier, Fußballtrainer, Wildes Ex, Weißes Kaninchen, oder eloquenter Talker. Im jüngsten Tron machte er von allen Beteiligten die beste Figur und war nicht nur Vampir im Twilight-Franchise, sondern auch noch gestählter Werwolf in den Underworld-Filmen. Schließlich hat er natürlich auch mit seiner anerkennungslosen, weil leider nicht aufgeführten Rolle in "Gladiator" als "Man who tried to execute Maximus" bei mir sowieso einen Stein im Brett. Noch dazu ist er im gleichen walisischen Städtchen wie Richard Burton und Anthony Hopkins aufgewachsen, sein Vater arbeitet als Jack Nicholson-Imitator und während Spacey dieses Jahr im Old Vic den Richard gibt, spielt Sheen im Young Vic den Hamlet - und Mozart, Caligula und Jesus war er auf der Bühne auch bereits.
Hier übrigens eine wie ich finde unglaubliche tolle Weiterverarbeitung des Mad Men-"Theme Songs":
http://www.youtube.com/watch?v=OEj0z0maxzM
Ich sag's seit Jahren und ich wiederhole es gerne:
Nathan Fillion for Indiana Jones!
Was hätte das für ein Film werden können, mit einem richtigen Drehbuch und einem guten Regisseur sowie Hauptdarsteller!? Leider glänzen diese tragenden Säulen eines guten Films die volle Laufzeit über durch Abwesenheit.
Die Vater-Sohn-Geschichte trägt den Film ebensowenig wie die unspezifische Bedrohung der Welt durch eine winzige Armee kleiner roter Männlein mit Stäben aus einem steinzeitlichen Rechner der Achtziger, der sowieso zu nüscht mehr kompatibel ist. Aber halt! Der Fehler in diesem Kritikpunkt liegt bei mir: Nicht denken, nicht fragen oder wie andere es nennen: "Stay in the Star Wars mindset!"
"TRON: Legacy" ist noch viel mehr als sein unglaublich sympathischer Vorgänger als Freizeitpark-Ride konzipiert. Ironischerweise bin ich mir auch ziemlich sicher, dass ich mit dem Erwerb meiner Kinokarte ein kleines Stückchen Gleis einer unvermeidlich geplanten Tron-Attraktion in Disneyland querfinanziert habe. Günstig war das Ticket ja nicht, trotz mitgebrachter Plastikbrille. Die ich wiederum trotz widersinniger Auffordererung zu Beginn nicht die gesamte Zeit über aufbehielt, sondern außerhalb der Rechnerwelt abnahm um die ohne Brille schon dunklen Aufnahmen wenistens scharf zu begutachten.
Natürlich ist das 3D auch hier vollkommen überflüssig und bis auf maximal drei Szenen macht es sich nur durch optische Einschränkungen bemerkbar. Wenigstens hat mich diese Mode diesmal nicht so genervt wie beispielsweise in "Alice in Wonderland" - auch ist "TRON: Legacy" allemal besser als der ähnlich dümmliche "Avatar". Warum? Ganz einfach: Camp > Kitsch.
Unter den Darstellern so richtig verstanden hat den Film allerdings nur Michael Sheen. Sein überdrehter Auftritt als Tony Blair, ähh... Ziggy Stardust-Zuse war genau das wovon der Film noch viel mehr nötig gehabt hätte. Als Ham & Cheese-Schleuder macht er soviel Spaß wie kein anderer, klar, das er da nur maximal 5-10 Minuten dabei sein darf. Garrett Dingsbums in der Hauptrolle als gehbehinderte Chiffre langweilt unfassbar in seiner Worthingtonschen Eigenschaftslosigkeit. Selbst Bridges, sonst so eine sichere Bank, ist als Überuser-Dude in seinem Zen-Apple Store-Mausoleum an Farblosigkeit nur vom Sohnemann-Model zu unterbieten. Noch dazu bremst er den Film! Ist er im Bild bedeutet das Gequatsche, was bei den debilen Ansagen, die hier als Dialoge durchgehen sollen, doppelt unangenehm auffällt. Dann sagt er auch noch so einen Mist wie "It's amazing how productive doing nothing can be" und ordert alle anderen zur Untätigkeit! Am liebsten hätte ich die Leinwand angebrüllt.
Denn was ich hier verdammt noch mal sehen will sind Lightcycle-Rennen und Disc-Kämpfe! Nicht El Duderino beim Meditieren! Der irrsinnig geniale, einmalige Look und der hervorragende Daft-Punk-Soundtrack sind das was dieser Film zu bieten hat. Das ist beides so klasse, dass ich davon nicht genug bekommen konnte. Spätestens während des Rennens rief das Kind in mir: "Boah! Au jaaaa! Ich will auch! Ich will auch!" Wenn die Kinokarte nicht so teuer wäre, ich würde mir nur dafür "TRON: Legacy" erneut ansehen, weil er letztlich doch nur auf der großen Leinwand richtig wirken kann.
Daft Punk haben übrigens einen Kurzauftritt, der jedoch belegt, dass die Filmemacher nicht mal verstanden haben was genau ein "Cameo" ist. Etwas häufiger ist wenigstens Bruce Boxleitner, jahaa, der eigentliche "Tron" zu sehen. Mittlerweile zum Richard Gere erblichen, hatte ich inständig gehofft, man würde auch ihn für die Rechnerwelt digital verjüngen. Er und Bridges waren im Original einfach zu schneidig, und besaßen überdies mehr Charakter, Charme und Würde im kleinen Finger als die heutigen Blockbuster-Pappnasen - und das in Strumpfhosen!
"TRON: Legacy" hat schließlich den Bonus, dass mich ausnahmsweise die sonst so kalten und fake wirkenden Effekte aus dem Computer nicht störten. Denn hier passt das alles vortrefflich. Wir befinden uns ja in einer künstlichen, digitalen Welt. Wäre der verjüngte Bridges auch nur ausschließlich dort aufgetreten, hätte mich sein Uncanny Valley-Anblick auch gar nicht weiter irritiert. Leider hat für einen digitalen Tron das Geld nicht mehr gereicht, weshalb man ihn nur in einem verpixelten Flashback im Hintergrund bzw. mit Maske zu sehen bekommt.
Doch vielleicht tut man mir im Sequel den Gefallen und reanimiert ihn. Ich geb zu, auf ein solches wäre ich in diesem Fall sogar gespannt. Da es zumindest theoretisch die Möglichkeit bietet sich von den bisherigen Grenzen zu lösen, die alte Tron-Welt mit neuer Technik, Internet & Co. kollidieren zu lassen, und vielleicht auch das eingeschleppte ISO-Whatever-Superwesen und Cillian Murphys Anwesenheit endlich vernünftig zu erklären. Und wer weiß, vielleicht springt dabei sogar so etwas wie ein Plot heraus? Das Kind in mir träumt weiter.
Ein totes Mädchen im Dreck, Schwanenflügel auf ihren Rücken genäht. Das erste Bild der vergangenes Jahr hochgelobten "Red Riding Trilogy", die kürzlich im deutschen Fernsehen den uninspirierten Titel "Yorkshire Killer" erhielt. Die drei Filme, namentlich aufgeteilt in die jeweiligen Handlungsjahre 1974, 1980 und 1983 feierten vor etwa einem Jahr in Großbritannien auf Channel 4 Premiere.
Tony Grisoni adaptierte drei der Bücher von David Peace über eine Reihe von Morden in einem Zeitraum von zehn Jahren im nordenglischen Yorkshire. Jeder der Filme hat einen eigenen Regisseur, seine eigene Aufnahmetechnik und einen eigenen Protagonisten. Doch bilden sie ein Triptychon, sie sind gemeinsam betrachtet besser als die bloße Summe ihrer Teile. Sie gewinnen größtenteils im direkten Bezug auf ihre Vorgänger bzw. ihren Nachfolger.
Was wurden nicht alles für Vergleiche zur Lobpreisung der Reihe herangezogen: The Wire, Blue Velvet, Lost Highway, Don't Look Now, Taxi Driver oder The Godfather. Referenzen zu jenen Filmen finden sich allemal, aber wollen wir Hochwürden mal im englischen Dorf lassen... *räusper* Am meisten erinnert fühlte ich mich bei Peaces "Yorkshire Noir" zunehmend an James Ellroy und sein Hardboiled-LA. Quartett (wovon bisher nur L.A. Confidential verfilmt wurde). Da möchte jemand der englische Ellroy sein. Bei Vergewaltigung und Mord rufe nicht die Polizei, denn sie ist ja schon dabei: Korruption, moralische Abgründe und Grauzonen, Verbrechen, Vertuschung, Gewalt, Geld und Machtspiele an einem Ort - alles möglichst komplex verpackt. So sehr er auch erfolgreich versucht Ellroys Stil nachzuahmen, hat Peace scheinbar nicht annähernd seinen verzweigten Plot so elegant unter Kontrolle wie sein Vorbild. Vielleicht liegt's auch am Drehbuchautoren, doch mir scheint es zumindest so als sei der Autor selbst nicht ganz unschuldig an so mancher Verwirrung.
Die Handlungsfäden kommen größtenteils erst im letzten Film "1983" wirklich zusammen und selbst dann hat man noch Zweifel, ob man selbst das Puzzle nun korrekt zusammengesetzt hat oder da nicht ein paar Teile von Anfang an fehlten oder schlicht nicht so gut passen wollen. Auch weil die meisten der Charaktere nur schemenhaft bleiben und abgesehen von ihrer Rolle im großen Ganzen uninteressant erscheinen. Gleichzeitig, obwohl man die Zusammenhänge erst spät begreift, kommen die Auflösungen nicht überraschend, gerade was einzelne Killer anbelangt. All das führt dazu, dass es der "Red Riding Trilogy" mitunter ein wenig an Spannung fehlt.
Trotz dieser Kritikpunkte sind die Filme nicht nur für Noir-Fans sehenswert. Gerade für den, wenn auch nicht gänzlich erfolgreichen, so doch sehr ambitionierten Plot, ihren Schauspielern, sowie ihrem bewundernswert unerschütterlichen Regionalismus in Look und Sprache. Der Dialekt ist im Orginal teils schwierig zu verstehen, da sei zu Untertiteln geraten. Oder eben notfalls zur Synchro, obwohl das natürlich den Lokalkolorit-Faktor beträchtlich schmälert.
Wer "Red Riding" schauen möchte, der sollte tunlichst die gesamte Trilogie schauen und größere Pausen zwischen den Filmen vermeiden, da diese kaum Rücksicht auf vergessliche Zuschauer nehmen.
Zwar ergeben die Filme erst gemeinsam einen größeren Sinnzusammenhang, doch unterscheiden sie sich merklich und seien hier nochmals kurz einzeln angesprochen.
1974 - Julian Jarrold - 16mm - 6.0
Regisseur Jarrold wählt für den Auftakt der Trilogie visuell tolle Einstellungen, seinen künstlichen Sepia-Filter hätte ich ihm nichtdestotrotz nur zu gern aus den Griffeln gerissen. "1974" ist für mich rückblickend der schwächste der drei Filme. Da man sich erst an den Ton und das eigenwillige Tempo der Reihe gewöhnen muss und die Geschichte für sich genommen etwas fad ausfällt, kann ich mir jedoch vorstellen, dass der Film beim zweiten Schauen der Trilogie gewinnt. Zwar besitzt die Geschichte große Themen und möchte eine depremierende Erkenntnis einer Heart of Darkness-Natur der Welt heraufbeschwören, doch treffen Skript und Hauptdarsteller hierzu falsche Entscheidungen. Die Korruption erscheint hier noch lange nicht systemisch, indem man dem einen Bösewicht und seinen Missetaten zuviel Bedeutung beimisst. Schließlich müsste Eddie Dunford, der Journalist, als Protagonist das große Thema in einem Konflikt wiederspiegeln. Doch sich zu korrumpieren und das Spiel mitzuspielen stellt für ihn niemals eine wahrscheinliche Option dar. Andrew Garfield nimmt man in dieser Rolle vielleicht noch den Frauenhelden ab, aber ich habe keinen Eindruck gewonnen was in ihm vorgeht. Da fehlt es an Nuancen und Komplexität, auf dass mir sein Schicksal nicht gleichgültig ist.
1980 - James Marsh - 35mm - 7.5
Für mich der rundeste der drei Filme und im klassischen Filmformat gedreht auch der schönste. Mit Paddy Considine hat man hier einen guten Darsteller für Peter Hunter gefunden, der seiner Figur die Tiefe verleiht, die Andrew Garfield im Vorgänger gefehlt hat. Auch erahnt man zunehmend das größere Ganze und "1980" hat noch dazu das beste Ende.
1983 - Anand Tucker - Digital - 7.0
Nur für sich genommen ist Tuckers Schlusspunkt der Trilogie nichts besonderes, da er jedoch auf die von seinen Vorgängern geschaffenen Intrigen und Fragen aufbauen kann und eine Auflösung verspricht, entwickelt er eine Sogwirkung und gab mir am Ende doch das Gefühl, dass sich die in "Red Riding" investierten fünf Stunden trotz mancher Enttäuschungen letztlich gelohnt hatten.
Ein totes Mädchen im Dreck, Schwanenflügel auf ihren Rücken genäht. Das erste Bild der vergangenes Jahr hochgelobten "Red Riding Trilogy", die kürzlich im deutschen Fernsehen den uninspirierten Titel "Yorkshire Killer" erhielt. Die drei Filme, namentlich aufgeteilt in die jeweiligen Handlungsjahre 1974, 1980 und 1983 feierten vor etwa einem Jahr in Großbritannien auf Channel 4 Premiere.
Tony Grisoni adaptierte drei der Bücher von David Peace über eine Reihe von Morden in einem Zeitraum von zehn Jahren im nordenglischen Yorkshire. Jeder der Filme hat einen eigenen Regisseur, seine eigene Aufnahmetechnik und einen eigenen Protagonisten. Doch bilden sie ein Triptychon, sie sind gemeinsam betrachtet besser als die bloße Summe ihrer Teile. Sie gewinnen größtenteils im direkten Bezug auf ihre Vorgänger bzw. ihren Nachfolger.
Was wurden nicht alles für Vergleiche zur Lobpreisung der Reihe herangezogen: The Wire, Blue Velvet, Lost Highway, Don't Look Now, Taxi Driver oder The Godfather. Referenzen zu jenen Filmen finden sich allemal, aber wollen wir Hochwürden mal im englischen Dorf lassen... *räusper* Am meisten erinnert fühlte ich mich bei Peaces "Yorkshire Noir" zunehmend an James Ellroy und sein Hardboiled-LA. Quartett (wovon bisher nur L.A. Confidential verfilmt wurde). Da möchte jemand der englische Ellroy sein. Bei Vergewaltigung und Mord rufe nicht die Polizei, denn sie ist ja schon dabei: Korruption, moralische Abgründe und Grauzonen, Verbrechen, Vertuschung, Gewalt, Geld und Machtspiele an einem Ort - alles möglichst komplex verpackt. So sehr er auch erfolgreich versucht Ellroys Stil nachzuahmen, hat Peace scheinbar nicht annähernd seinen verzweigten Plot so elegant unter Kontrolle wie sein Vorbild. Vielleicht liegt's auch am Drehbuchautoren, doch mir scheint es zumindest so als sei der Autor selbst nicht ganz unschuldig an so mancher Verwirrung.
Die Handlungsfäden kommen größtenteils erst im letzten Film "1983" wirklich zusammen und selbst dann hat man noch Zweifel, ob man selbst das Puzzle nun korrekt zusammengesetzt hat oder da nicht ein paar Teile von Anfang an fehlten oder schlicht nicht so gut passen wollen. Auch weil die meisten der Charaktere nur schemenhaft bleiben und abgesehen von ihrer Rolle im großen Ganzen uninteressant erscheinen. Gleichzeitig, obwohl man die Zusammenhänge erst spät begreift, kommen die Auflösungen nicht überraschend, gerade was einzelne Killer anbelangt. All das führt dazu, dass es der "Red Riding Trilogy" mitunter ein wenig an Spannung fehlt.
Trotz dieser Kritikpunkte sind die Filme nicht nur für Noir-Fans sehenswert. Gerade für den, wenn auch nicht gänzlich erfolgreichen, so doch sehr ambitionierten Plot, ihren Schauspielern, sowie ihrem bewundernswert unerschütterlichen Regionalismus in Look und Sprache. Der Dialekt ist im Orginal teils schwierig zu verstehen, da sei zu Untertiteln geraten. Oder eben notfalls zur Synchro, obwohl das natürlich den Lokalkolorit-Faktor beträchtlich schmälert.
Wer "Red Riding" schauen möchte, der sollte tunlichst die gesamte Trilogie schauen und größere Pausen zwischen den Filmen vermeiden, da diese kaum Rücksicht auf vergessliche Zuschauer nehmen.
Zwar ergeben die Filme erst gemeinsam einen größeren Sinnzusammenhang, doch unterscheiden sie sich merklich und seien hier nochmals kurz einzeln angesprochen.
1974 - Julian Jarrold - 16mm - 6.0
Regisseur Jarrold wählt für den Auftakt der Trilogie visuell tolle Einstellungen, seinen künstlichen Sepia-Filter hätte ich ihm nichtdestotrotz nur zu gern aus den Griffeln gerissen. "1974" ist für mich rückblickend der schwächste der drei Filme. Da man sich erst an den Ton und das eigenwillige Tempo der Reihe gewöhnen muss und die Geschichte für sich genommen etwas fad ausfällt, kann ich mir jedoch vorstellen, dass der Film beim zweiten Schauen der Trilogie gewinnt. Zwar besitzt die Geschichte große Themen und möchte eine depremierende Erkenntnis einer Heart of Darkness-Natur der Welt heraufbeschwören, doch treffen Skript und Hauptdarsteller hierzu falsche Entscheidungen. Die Korruption erscheint hier noch lange nicht systemisch, indem man dem einen Bösewicht und seinen Missetaten zuviel Bedeutung beimisst. Schließlich müsste Eddie Dunford, der Journalist, als Protagonist das große Thema in einem Konflikt wiederspiegeln. Doch sich zu korrumpieren und das Spiel mitzuspielen stellt für ihn niemals eine wahrscheinliche Option dar. Andrew Garfield nimmt man in dieser Rolle vielleicht noch den Frauenhelden ab, aber ich habe keinen Eindruck gewonnen was in ihm vorgeht. Da fehlt es an Nuancen und Komplexität, auf dass mir sein Schicksal nicht gleichgültig ist.
1980 - James Marsh - 35mm - 7.5
Für mich der rundeste der drei Filme und im klassischen Filmformat gedreht auch der schönste. Mit Paddy Considine hat man hier einen guten Darsteller für Peter Hunter gefunden, der seiner Figur die Tiefe verleiht, die Andrew Garfield im Vorgänger gefehlt hat. Auch erahnt man zunehmend das größere Ganze und "1980" hat noch dazu das beste Ende.
1983 - Anand Tucker - Digital - 7.0
Nur für sich genommen ist Tuckers Schlusspunkt der Trilogie nichts besonderes, da er jedoch auf die von seinen Vorgängern geschaffenen Intrigen und Fragen aufbauen kann und eine Auflösung verspricht, entwickelt er eine Sogwirkung und gab mir am Ende doch das Gefühl, dass sich die in "Red Riding" investierten fünf Stunden trotz mancher Enttäuschungen letztlich gelohnt hatten.
Ein totes Mädchen im Dreck, Schwanenflügel auf ihren Rücken genäht. Das erste Bild der vergangenes Jahr hochgelobten "Red Riding Trilogy", die kürzlich im deutschen Fernsehen den uninspirierten Titel "Yorkshire Killer" erhielt. Die drei Filme, namentlich aufgeteilt in die jeweiligen Handlungsjahre 1974, 1980 und 1983 feierten vor etwa einem Jahr in Großbritannien auf Channel 4 Premiere.
Tony Grisoni adaptierte drei der Bücher von David Peace über eine Reihe von Morden in einem Zeitraum von zehn Jahren im nordenglischen Yorkshire. Jeder der Filme hat einen eigenen Regisseur, seine eigene Aufnahmetechnik und einen eigenen Protagonisten. Doch bilden sie ein Triptychon, sie sind gemeinsam betrachtet besser als die bloße Summe ihrer Teile. Sie gewinnen größtenteils im direkten Bezug auf ihre Vorgänger bzw. ihren Nachfolger.
Was wurden nicht alles für Vergleiche zur Lobpreisung der Reihe herangezogen: The Wire, Blue Velvet, Lost Highway, Don't Look Now, Taxi Driver oder The Godfather. Referenzen zu jenen Filmen finden sich allemal, aber wollen wir Hochwürden mal im englischen Dorf lassen... *räusper* Am meisten erinnert fühlte ich mich bei Peaces "Yorkshire Noir" zunehmend an James Ellroy und sein Hardboiled-LA. Quartett (wovon bisher nur L.A. Confidential verfilmt wurde). Da möchte jemand der englische Ellroy sein. Bei Vergewaltigung und Mord rufe nicht die Polizei, denn sie ist ja schon dabei: Korruption, moralische Abgründe und Grauzonen, Verbrechen, Vertuschung, Gewalt, Geld und Machtspiele an einem Ort - alles möglichst komplex verpackt. So sehr er auch erfolgreich versucht Ellroys Stil nachzuahmen, hat Peace scheinbar nicht annähernd seinen verzweigten Plot so elegant unter Kontrolle wie sein Vorbild. Vielleicht liegt's auch am Drehbuchautoren, doch mir scheint es zumindest so als sei der Autor selbst nicht ganz unschuldig an so mancher Verwirrung.
Die Handlungsfäden kommen größtenteils erst im letzten Film "1983" wirklich zusammen und selbst dann hat man noch Zweifel, ob man selbst das Puzzle nun korrekt zusammengesetzt hat oder da nicht ein paar Teile von Anfang an fehlten oder schlicht nicht so gut passen wollen. Auch weil die meisten der Charaktere nur schemenhaft bleiben und abgesehen von ihrer Rolle im großen Ganzen uninteressant erscheinen. Gleichzeitig, obwohl man die Zusammenhänge erst spät begreift, kommen die Auflösungen nicht überraschend, gerade was einzelne Killer anbelangt. All das führt dazu, dass es der "Red Riding Trilogy" mitunter ein wenig an Spannung fehlt.
Trotz dieser Kritikpunkte sind die Filme nicht nur für Noir-Fans sehenswert. Gerade für den, wenn auch nicht gänzlich erfolgreichen, so doch sehr ambitionierten Plot, ihren Schauspielern, sowie ihrem bewundernswert unerschütterlichen Regionalismus in Look und Sprache. Der Dialekt ist im Orginal teils schwierig zu verstehen, da sei zu Untertiteln geraten. Oder eben notfalls zur Synchro, obwohl das natürlich den Lokalkolorit-Faktor beträchtlich schmälert.
Wer "Red Riding" schauen möchte, der sollte tunlichst die gesamte Trilogie schauen und größere Pausen zwischen den Filmen vermeiden, da diese kaum Rücksicht auf vergessliche Zuschauer nehmen.
Zwar ergeben die Filme erst gemeinsam einen größeren Sinnzusammenhang, doch unterscheiden sie sich merklich und seien hier nochmals kurz einzeln angesprochen.
1974 - Julian Jarrold - 16mm - 6.0
Regisseur Jarrold wählt für den Auftakt der Trilogie visuell tolle Einstellungen, seinen künstlichen Sepia-Filter hätte ich ihm nichtdestotrotz nur zu gern aus den Griffeln gerissen. "1974" ist für mich rückblickend der schwächste der drei Filme. Da man sich erst an den Ton und das eigenwillige Tempo der Reihe gewöhnen muss und die Geschichte für sich genommen etwas fad ausfällt, kann ich mir jedoch vorstellen, dass der Film beim zweiten Schauen der Trilogie gewinnt. Zwar besitzt die Geschichte große Themen und möchte eine depremierende Erkenntnis einer Heart of Darkness-Natur der Welt heraufbeschwören, doch treffen Skript und Hauptdarsteller hierzu falsche Entscheidungen. Die Korruption erscheint hier noch lange nicht systemisch, indem man dem einen Bösewicht und seinen Missetaten zuviel Bedeutung beimisst. Schließlich müsste Eddie Dunford, der Journalist, als Protagonist das große Thema in einem Konflikt wiederspiegeln. Doch sich zu korrumpieren und das Spiel mitzuspielen stellt für ihn niemals eine wahrscheinliche Option dar. Andrew Garfield nimmt man in dieser Rolle vielleicht noch den Frauenhelden ab, aber ich habe keinen Eindruck gewonnen was in ihm vorgeht. Da fehlt es an Nuancen und Komplexität, auf dass mir sein Schicksal nicht gleichgültig ist.
1980 - James Marsh - 35mm - 7.5
Für mich der rundeste der drei Filme und im klassischen Filmformat gedreht auch der schönste. Mit Paddy Considine hat man hier einen guten Darsteller für Peter Hunter gefunden, der seiner Figur die Tiefe verleiht, die Andrew Garfield im Vorgänger gefehlt hat. Auch erahnt man zunehmend das größere Ganze und "1980" hat noch dazu das beste Ende.
1983 - Anand Tucker - Digital - 7.0
Nur für sich genommen ist Tuckers Schlusspunkt der Trilogie nichts besonderes, da er jedoch auf die von seinen Vorgängern geschaffenen Intrigen und Fragen aufbauen kann und eine Auflösung verspricht, entwickelt er eine Sogwirkung und gab mir am Ende doch das Gefühl, dass sich die in "Red Riding" investierten fünf Stunden trotz mancher Enttäuschungen letztlich gelohnt hatten.
"Now is the winter of our discontent
Made glorious summer by this sun of York."
Wer auch noch Karten für KS als Vorzeige-Villain "Richard III." unter der Regie von Sam Mendes diesen Sommer möchte, der möge sich sputen. Seit gestern läuft der öffentliche Ticketverkauf und teils gibt's schon nur noch Karten in der hinteren Kronleuchter-Absturzzone oder mit freier Sicht auf die Säule vor dir:
http://www.oldvictheatre.com/whatson.php?id=75
Ich werde mich jedenfalls sehr zusammenreißen müssen, bei seinem ersten Auftritt nicht "Do the Jon Lovitz gag!" zu rufen:
http://teamcoco.com/content/kevin-spacey-brings-conan-gift (etwa ab 4./5. Minute "Jon Lovitz School of Shakespeare")
Wer für die Karten und den Trip nach London nicht sein Königreich verkaufen möchte und trotzdem eine Dosis "Richard III." mit ein bisschen Spacey braucht, der greife zu Al Pacinos tollem "Looking for Richard".
Ganz ohne Spacey, aber auch sehr gut ist die großartig besetzte Verfilmung mit Ian McKellen in der Titelrolle:
http://www.moviepilot.de/movies/richard-iii
Kommt, lasst uns einen Film drehen! The Rock, Karl Urban und Rosamunde Pike haben gestern im Pub eine Wette verloren und müssen uns zur Verfügung stehen. Dave sagt, er kennt die perfekte Story, würde er einfach von seinem Lieblingsgame übernehmen, "Boom", oder so. Für's Drehbuch lädt er sich zur Sicherheit noch einen Walkthrough aus dem Netz und die SFX können wir auch gleich aus dem Spiel ziehen. Fertig. Die Kameraarbeit übernimmt Hud, der kann das Gerät von irgendeinem Freund leihen. Er hat aber für den Dreh nur fünf Tage Zeit, weil dieser Freund nach Japan zieht und irgendeine Abschiedsfeier veranstaltet, die Hud dokumentieren muss. Na egal. Reicht denk ich. Ich kenne so ein verlassenes Industriegelände, hat halt keinen Strom da. Aber ich geb meinem kleinen Bruder einfach meine große Taschenlampe, das passt dann schon. Für die Atmo und so. Soundtrack bekommen wir gratis von unserer Schulkrawallband, ja, die ist scheiße, aber da schreiben wir stattdessen einfach "Clint Mansell" in die Credits, dann finden das alle super. Let's roll...
Für mehr Katzen-Content auf moviepilot! :)
Aronofskys gerupfter Ballaballerina-Psychoschwan hat leider keine Flügel.
Aronofsky beweist sich hier als Zack Snyder fürs Arthouse-Light-Publikum. Aus meiner Tastatur ist das kein Kompliment, obwohl ich Aronofskys Ehrgeiz sowie seine bisherigen Filme einigermaßen schätze. Wie Snyder besitzt er ein gutes Auge und den Mut für seine Vision sämtliche Register zu ziehen. In beiden Fällen bedeutet dies, dass ihre Filme die Subtilität Emmerichscher Naturkatastrophen oder Bay'scher Explosionen besitzen. Wie Snyder hat auch Aronofsky in "Black Swan" viel Spaß an Gore. Tatsächlich ist "Black Swan" für mich am erfolgreichsten in Sachen Körperhorror. Wenn Nägel splittern und Knochen brechen oder sich zunehmend die Putenbrusthaut digital breit macht, bis sie schwarze Federn herauswürgt.
Eine knappe Stunde habe ich für diese aufgebretzelte wie hohle Variante von Polanskis "Ekel" guten Willen gezeigt, danach hatte ich keine Lust mehr auf "Black Swan", nicht mal mehr auf den unfreiwillig komischen High-Camp-Faktor.
Dabei mag Aronofsky Ballett offenbar so wenig wie ich, nicht nur weil ich höchstens eine besondere Begabung dafür besitze selbst in Wanderstiefeln noch umzuknicken, sondern weil mir die Faszination für diesen Bühnentanz fehlt und wie er versucht Geschichten mit dem Körper zu erzählen. Aronofsky zeigt kaum Ballett und wenn bevorzugt im Close-Up oder in der Halbtotalen (was natürlich auch als Trick für seine Schauspieler fungiert), und wenn wir doch mal etwas zu sehen bekommen wirkte es auf mich konventionell und nur das Make-Up beeindruckte. Stattdessen denkt der Regisseur beim Ballett letztlich auch nur an verkrüppelte Füße und Bulimie. Auch für "Schwanensee" interessiert er sich nicht, nur für die Dualität des weißen und schwarzen Schwans, um die er sich letztlich bis auf ihr plakatives Bild kaum kümmert, sondern sie auf die steinalten Klischees von Jungfrau und Hure herunterbricht.
Was will mir der Film sagen? Das ist mir bis jetzt nicht klar und liegt vor allem am mangelhaften Skript und dessen schwacher Charakterzeichnung. Nina Ballerina ist kein Charakter, sie ist nur eine Ansammlung von Neurosen (vom Muttiwohnen zum Sexualekel) und ihre Probleme nähren sich rein aus ihrer teils eingebildeten Opferrolle. Was ist ihre Motivation, warum sind ihr dieses Tänzerleben, der Auftritt und diese Rolle wirklich so wichtig? Nur um das zu Erreichende erreicht zu haben? Dazu muss sie nicht tanzen, da können wir auch einen Film über eine Schwimmerin, eine Soldatin, eine Bäckerin oder *räusper* einen Wrestler schauen. Die anderen Figuren erfüllen ebenso nur Funktionen oder Klischees.
Mutti Hershey ist die übliche eifersüchtige wie stolze Übermutter mit passenden Ich-erklär-meine-Rolle-Texten à la "Ich habe für dich meine Karriere aufgegeben!" sowie die von Nina als Rivalinnen wahrgenommenen Tänzerinnen Beth (= Die Ex-Queen, die die Hürde hoch gehängt hat) und Lily (= das schwarze Schwan-Vorbild), die nicht mit dem Pinsel, sondern mit der Streichrolle "gezeichnet" wurden. Dann lieber nochmals Joan Crawford und Bette Davis. Über Cassels labernden Verführer-Lehrer mit seinem ach-so-genialen Masturbationstipp will ich mich gar nicht erst auslassen.
Da gähnt die Klischee-Mottenkiste beim entleert werden und giggelt sich eins ins Fäustchen neben den Pappfiguren, den J-Horror-Elementen, der Wackelkamera auch noch ein wenig Lesben-Action im kulturellen Mäntelchen untergebracht zu haben. Wäre Nina noch nicht so alt, ich wette das Drehbuch hätte sich auch noch im ersten Menstruationsblut gesuhlt.
Dass mir das alles völlig gleichgültig war, das liegt in erster Linie wirklich am schwachen Checklisten-Skript und nicht an den Darstellern. Portman ist gut, rettete für mich hier allerdings kaum etwas als sterbender Schwan. Als stilisiertes Horror-Kasperletheater mag "Black Swan" unterhalten, wenn auch nicht auf ganzer Strecke, darüber hinaus ist er völlig bedeutungslos.
Mutter aller Sci Fi-Serien! Gerettet von Fans wurde "Star Trek" zu einem Franchise, dessen Ende glücklicherweise nach Abrams erfolgreicher Neuauflage noch nicht abzusehen ist. Den Humanismus, die denkwürdigen Charaktere und den Einfluss von Star Trek kann man nicht hoch genug schätzen. Da ich die remasterten DVDs kürzlich ausgeliehen bekam, habe ich die Serie nach nunmehr bestimmt 15 Jahren erneut gesehen, im Original und endlich auch komplett. Kurzum, ich finde sie immer noch klasse und hatte viel Spaß beim Schauen.
Der einzige Wermutstropfen der Originalserie ist bei all ihrem lobenswerten Bemühen um Fortschrittlichkeit der unglaubliche Sixties-Sexismus (die schlimmsten Episoden übrigens oft aus der Feder Roddenberrys himself), und damit meine ich nicht mal das bisschen Nichts von Uniformen und Kostümen. Bei der enormen Fülle an weiblichen Rollen, gibt es vielleicht gerade mal eine Handvoll erträgliche - und nur eine einzige im üblichen Beuteschema muss weder als Love Interest herhalten, noch jemandem groß hinterher schmachten: Uhura. Ich geb zu, ganz so schlimm hatte ich das gar nicht mehr in Erinnerung. Nur dafür gibt es Abzug.
Für den Rest: Alle Daumen nach oben und Spock ist zweifelsohne die beste Figur der Serie. Überhaupt hat man die Vulkanier nur damals richtig verstanden.
Ich habe beim Schauen mal eine Episodenliste geführt, von meiner liebsten zur schlechtesten, da es sicher noch dauert bis die Episoden zum Bewerten bei uns auf der Seite verfügbar sind:
1) Journey to Babel - This one has it all: Föderationsgeschichte, Politik, Familiengeschichte, massig Aliens (Vulkanier, Andorianer, Tellariten, goldene Zwerge...), einen Whodunit-Plot und reichlich Charaktermomente: Spock wird logischer und kälter in Gegenwart seiner Eltern, bizarre Kirksche Kampfkünste (introducing The Wall-Kick) und McCoy hat endlich mal das letzte Wort und durchbricht die vierte Wand. Geschrieben von D.C. Fontana. Mein Favorit!
2) The Trouble with Tribbles - Sie sind Biowaffen, aber sind sooo süüüß! Die vielleicht berühmteste TOS-Episode und wahrlich eine der besten. Durchweg spaßig, ob nun ein Tribble einen Klingonen angiftet oder Kirk von einem Fellberg verschüttet wird. DS9 hat in seiner Würdigung dann noch einen draufgesetzt.
3) The Enterprise Incident - Die mit Abstand beste Folge der schwachen dritten Staffel und Beweis, dass die Romulaner, neben den Vulkaniern die besten Aliens der TOS-Ära sind. Guter Plot und die romulanische Flotten-Kommandantin rockt! Als weibliche Föderationsoffizierin würde ich sofort zu den progressiven Romulanern "rübermachen".
4) The City on the Edge of Forever - Ah, der Klassiker mit traurigem, aber gut gespieltem Ende.
5) Space Seed - Frau vergisst mal wieder ihre Pflichten in Gegenwart eines Alpha-Männchens, in diesem Fall jedoch verständlich, denn es handelt sich um King Khaaaan!
6) Assignment: Earth - Ja, das ist eher ein Pilot für eine andere Serie denn "Star Trek", aber mir gefallen Gary Seven, seine Katze und Roberta, toll gespielt von Robert Lansing und Teri Garr. Wäre doch 'ne nette Serie geworden.
7) Where No Man Has Gone Before - Oder als Frauen noch Hosen trugen und trotzdem Hysterie und Irrationalität verkörpern mussten
8) The Menagerie, Part I - Ich find's klasse wie sie "The Cage", den ursprünglichen Piloten hier recyclet haben. Doch Teil Eins hat bedeutend mehr Rahmenhandlung als Nacherzählung, drum trenne ich die einzige TOS-Doppelfolge.
9) The Enemy Within - Ich bin Captain Kiiirrrrk! Klasse deutscher Titel: "Kirk : 2 = ?". Nur wie mit Kirks versuchter Vergewaltigung Rands umgegangen wird ist mal wieder beschämend, selbst Spock macht sich über sie lustig! (...)
10) Mirror, Mirror - Beginn des Paralleluniversums, und nein, ich meine nicht Pine, Quinto und Co. Seit Goatee-Spock wissen wir auch dass Männer mit Gesichtsbehaarung immer die bösen Zwillinge sind.
11) Tomorrow is Yesterday - "Oh, no, I don't believe in little green men." - Spock: "Neither do I." Macht wie alle Zeitreisegeschichten nicht viel Sinn, aber dafür reichlich Spaß.
12) Amok Time - T'Pau! Classic! BATT ADA DADA DA, DAAA, DAAA... So lassen wir ab sofort immer unseren Bundespräsidenten wählen. Und natürlich der Ursprung aller Slashfiction, beginnend mit der TV Guide Synopsis von 1967: "Mr. Spock succumbs to a powerful mating urge and nearly kills Captain Kirk." Harr. :)
13) The Corbomite Maneuver - Balok! Clint Howard! Yay!
14) Balance of Terror - "You and I are of a kind. In a different reality, I could have called you friend." Spannendes Katz- und Mausspiel mit den Romulanern
15) The Tholian Web - Ich mag die Tholians, eher untypische ST-Aliens.
16) The Doomsday Machine - Vulcans never bluff! Auch bei Space Ahab.
17) The Cage - Bring back Number One! Dammit!
18) Arena - Kirk goes MacGyver. Siskos Lieblingsepisode (siehe "Trials and Tribble-ations", DS9) und weil ich es nicht besser beschreiben könnte als Chuck Sonnenberg aka sfdebris, sei er hier mit Dank zitiert: "Kirk is the only man in history to win both the Olympic Gold Medal and the Nobel Prize in Cunnilingus. If Sisko's a man's man, then we learn here that Kirk is a man's man's man. At 24 he contracted Syphilis and responded by travelling back in time one day, shrinking himself and entering his body to strangle Syphilis to death with his bare hands. After that, no sexual disease was brave enough to try to enter the body of James T. Kirk. This is the kind of person that it takes to impress even him [The Sisko: 'Look, of course I wanna meet him. I'd like to shake his hand, ask him about fighting the Gorn on Cestus III.'] Of all of Kirk's achievments, the many times he saved Earth, or help usher in the era of peace, facing down a genetic Superman and winning, battling a Klingon on an exploding planet... The thing that gets the attention of The Sisko trumps them all! What was it like to punch a giant lizard man!?"
19) The Devil in the Dark - Hier spoilert nur der deutsche Titel. Hach, Horta du alter Pizzateig, dich hab ich auch nie vergessen. "Paaiiiin!"
20) Day of the Dove - Eine bessere Klingonenepisode.
21) Miri - Die gute mit Kindern. Unschlagbar ist Kirks Erklärung für die unzähligen "Earth-like planets" in TOS: "It seems impossible, but there it is."
22) Errand of Mercy - Ah, die ersten Klingonen waren also die Immobilienhaie der Galaxies, immer auf der Suche nach neuem Lebensraum für das Imperium...
23) The Ultimate Computer - Kirk quatscht Computer in die Selbstzerstörung - Teil I
24) All Our Yesterdays - Spock kriegt das Mädchen und Kirk eine Einzelzelle. Works for me.
25) Let That Be Your Last Battlefield - Bele und Lokai. Ich mag diese Episode gerade weil sie so wenig subtil in ihrer Botschaft ist und dadurch den Schwachsinn nur umso mehr entlarvt.
26) A Piece of the Action - Gangster im All. Keine starke Episode, aber ein unterhaltsamer Spaß.
27) The Galileo Seven - Spocks unüberwindbare Logik wurde hier nur von den deutschen Titelerfindern in ihren Grundfesten erschüttert, indem sie sich nicht entblödeten die Geschichte um die sieben mit dem Shuttle Galileo auf einem Planeten gestrandeten Crewmitglieder "Notlandung auf Galileo 7" zu nennen.
28) By Any Other Name - rock solid episode... *räusper*
29) Court Martial - Etwas zu lang wie einige Episoden, aber ich mag das Gerichtsdrama. Zu Spocks Schachlösung: Hat nicht er den Computer programmiert und wurde sogar schon von Kirk geschlagen?
30) A Taste of Armageddon - Ein tolles Sci-Fi Konzept und beeindruckend für die Zeit: Virtuelle Kriegsspiele!
31) For the World is Hollow and I Have Touched the Sky - Der schönste Episodentitel in all Star Trek ever!
32) Spectre of the Gun - Star Trek Tombstone. Der Western-Folge hilft ausnahmsweise das minimalistische Set für eine surreale Stimmung.
33) The Paradise Syndrome - Diesmal wurde der Indianerkostüm-Fundus geplündert. Aber ich mag die Episode, Kir(o)k ist mal glaubwürdig verknallt, Spock hat das Kommando, die ST-Autoren versuchen sich endlich zumindest daran die erdähnlichen Planeten zu erklären und dies hier ist ein Beispiel, weshalb ich Kirk in manchen Situationen Picard deutlich vorziehe, der den Asteroiden vermutlich eiskalt mit dem Planeten kollidieren hätte lassen.
34) The Menagerie, Part II - Siehe Platz 8. Hier mag ich ich übrigens den alliterativen deutschen Titel "Talos IV - Tabu"
35) Wink of an Eye - Wie ein cooles Konzept durch den ollen Kirk+Chick-Plot an die Wand gefahren wird.
36) Return to Tomorrow - Eine der besseren Body Snatchers-Folgen
37) Wolf in the Fold - Gute Episode bis jemand den Namen "Jack the Ripper" äußert. Dabei ist das doch nur eine fiese Ausrede um vom eigentlichen Wolf im Schafspelz hier abzulenken, der als Autor in der letzten Folge eine Frau sagen lässt: "Believe me, it's better to be dead than to live alone in the body of a woman." Our hero, ladies and gentlemen...
38) Bread and Circuses - Der Weltraum. Unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2267. Jeder sieht aus wie im alten Rom...
39) Is There in Truth No Beauty? - Ganz schwieriger Fall diese Folge mit Pulaski, allein darum so schlecht nicht...
40) The Man Trap - Das Salzmonster ist doch super. Für was was wäre es alles nützlich, es will doch nur Salz...
41) The Naked Time - Ein Klassiker. Ein Virus. Alle spielen nach und nach verrückt. Denkwürdig für das singende Besatzungsmitglied Riley und Uhuras hervorragende Antwort auf des fechtenden Sulus "I'll protect you, fair maiden!" - "Sorry, neither."
42) The Deadly Years - Wer alt ist, der wird unweigerlich senil. Aha. Ich war erstaunt, dass ich nach 15 Jahren sofort noch wusste, dass die Lösung gegen das Altern Adrenalin lautete. Ich bin so ein Nerd. Diese Anhörung ist jedenfalls unglaublich unlogisch und wie viele unnötige Szenen nur vorhanden, weil 50 Minuten gefüllt werden mussten. Verdammte Sender, warum haben die früher nur so wenig Werbung gezeigt? ;)
43) Friday's Child - Haha, ja ich motze (völlig zu recht) über den unglaublichen Sexismus in dieser sonst so tollen Serie, aber ich fand's super als McCoy einer Schwangeren eine klebt. :)
44) Whom Gods Destroy - Die Enterprise fliegt mit Lord Garth über's Kuckucksnest.
45) Obsession - War das die mit der Gaswolke, die Spock mit den Händen an einer Schachtöffnung aufhalten will?
46) Patterns of Force - Hier plündern wir die Nazi-Kostüme des letzten WK Zwo-Reißers. Endlich auch mal gesehen, die in Deutschland aus reiner Albernheit lange unausgestrahlte Episode.
47) What Are Little Girls Made Of? - Die mit Kirk und dem Penis-Stein
48) Catspaw - Happy Halloween! So-bad-it's-actually-not-so-bad-Folge und der Macbethsche Beginn sowie das Ende mit den Marionetten ist ein Brüller.
49) Charlie X - Absolute Macht korrumpiert absolut, gerade in der Pubertät
50) The Conscience of the King - Shakespeare in Star Trek hat mir schon deutlich besser gefallen
51) Shore Leave - so freakig, dass sie schon wieder ganz okay ist - und besser als jede der späteren Risa-Episoden.
52) The Savage Curtain - Das dampfende Exkrement-Alien und Lincoln im All: Star Treks "Super Best Friends" kämpfen gegen die "Evil Best Friends" - mehr oder weniger.
53) The Cloud Minders - Diese Episode hatte ich deutlich besser in Erinnerung.
54) The Empath - Gem, das Masochisten-Dreamgirl-Idol... Sie dürfen entscheiden ist das "Bühnenbild" nun modern oder armselig? Nirgends ist das chronisch knappe Budget in Season 3 deutlicher.
55) The Immunity Syndrome - The Negative Space Wedgie of the Week award goes to... the Giant Space Amoeba! Meine Glückwünsche!
56) The Changeling - Redshirts die... und... Kirk quatscht Computer in die Selbstzerstörung - Teil II
57) Who Mourns for Adonais? - Frau vergisst mal wieder ihre Pflichten in Gegenwart eines Alpha-Männchens (...), aber Uhura im Blaumann ist dafür super in dieser Episode.
58) The Squire of Gothos - Qs Vorfahre in Sachen kindischer Nerverei, und eigentlich mag ich so Charaktere häufig, aber Trelane? Nee, danke.
59) This Side of Paradise - Die mit den Holiday-Sporen. Bis auf das Ende öde.
60) I, Mudd - Besser als die andere Mudd-Episode, aber das heißt nicht viel.
61) Operation -- Annihilate! In space, no one can hear you scream of boredom.
62) The Gamesters of Triskelion- American Gladiators im All. Zapp Brannigan, ähem.. Captain Kirk beantwortet einem weiblichen Alien mal wieder liebend gern die brennende Frage "What is this thing you call love" (...)
63) Dagger of the Mind - Die Klapsen-Folge aus der ersten Staffel. Meh.
64) Requiem for Methuselah - Mag die Idee nicht und Kirk vergisst seine erkrankte Crew über eine Androidin, die er erst ein paar Stunden kennt? Unser Captain, meine Damen und Herren...
65) The Omega Glory - Ist nur aus dem Grund nicht ganz unten mit dabei, weil die Episode ganz brauchbar anfängt, bis der Plot leider mit "Yankees" und "Commies" auf den Kopf gestellt wird und im amerikanischen Hurra-Patriotismus versinkt, inklusive Flagge, Unabhängigkeitserkläung und Pledge of Allegiance.
66) A Private Little War - Drei mal nach Osten gewandt und gesprochen "Mugatu"! Äh, moment...
67) The Apple - Kirk "quatscht" Computer in die Selbstzerstörung - Teil III, kann aber den Einheimischen, nachdem er sie ihrer Unsterblichkeit "beraubt" hat, nicht mal was von den Bienchen und Blümchen erzählen: "Just keep going the way you're going, and you'll find out." Whaaat? Na ja, eine Analogie zur amerikanischen Standard-Nachkriegsstrategie und bei einem Space-Unternehmensfortpflanzberater würde so ein Wahnsinnsratschlag mal mindestens ein Raumschiff aus gold-pressed Latinum kosten...
68) Metamorphosis - Zephram Cochrane. Sonst gibt's hier nichts großes zu vermelden.
69) The Return of the Archons - Kirk quatscht Computer in die Selbstzerstörung - Teil IV, bis auf die Red Hour uninteressant
70) The Lights of Zetar - Taugte nur dafür dem Star Trek-Wiki seinen archivarischen Namen zu geben: Memory Alpha.
71) That Which Survives - Ist in diesem Fall keine Erinnerung an die Episode. Vergessenswert.
72) The Mark of Gideon - Soylent Green, nur in langweilig.
73) Elaan of Troyius - An der Zwangsheirat stört sich niemand, das zickige Prinzesschen muss von Kirk nur richtig "eingeritten" werden (...).
74) Turnabout Intruder - Frauen sind Psychopathen und sollten niemals Verantwortung erhalten. Danke Roddenberry! TOS, ein tiefer Sumpf von Sixties-Sexismus, endet mit der diesbezüglich wohl widerwärtigsten Episode. Traurig. Vom Gender-Rotz mal abgesehen, mag ich das Konzept an sich.
75) Plato's Stepchildren - Die mit DEM Kuss, ähhh und einem Zwerg, der Kirk besteigt... Viel Fremdscham für die Schauspieler.
76) And the Children Shall Lead - Jean-Luc Picard hätte geschossen...
77) Mudd's Women - Ugh. Mudd und sein, ich zitiere, "Cargo"...
78) Spock's Brain - "Brain and brain, what is brain?!" Unglaublich miese Episode auf fast allen Ebenen. Richtig "fast". Denn "Spock's Barain" so bescheuert und mal wieder sexistisch es auch ist, hat zumindest ein trashiges Sci-Fi-Konzept und langweilt nicht. Daher nicht ganz unten.
79) The Way to Eden - Zwei Wörter: Space Hippies!? Oder zu viel "LDS"?
80) The Alternative Factor - Zong! Mein Kopf ist im Sekundenschlaf schon wieder auf die Tischplatte gekracht. Die schlechteste Episode, weil die laaangweiligste und für den Plot gibt's nur eine richtige Antwort: Hä?
Das war's. And may the force be with you. Always. :)
Lange bevor "24" im US-Fernsehen den eine Season langen, dominanten Story Arc populär machte, versuchte die Anwaltsserie "Murder One" dies bereits Mitte der Neunziger. Leider wollte das damals niemand so toll finden und der Geschichte um einen Mordfall über eine so lange Zeit folgen. Daher wurde für die zweite Staffel einiges umgestellt. Die Folge: Die erste Staffel ist bedeutend besser als die zweite, wenn auch beide auf ihre Art sehenswert sind.
Von den einzelnen Mini Arcs von Season 2 ist der letzte eindeutig der beste. Aber LaPaglia ist ein schwacher, langweiliger Ersatz für Daniel Benzali. Angeblich wollte man einen besser aussehenden Darsteller an der Spitze der Anwälte, für die weiblichen Zuschauer und damit es ihnen leichter fällt der Figur mehrere Damen in den Schoß zu setzen. So ein Quark. Benzali war klasse und das Beste an der ganzen Serie. Er hat eine hervorragende Präsenz und sein Teddy Hoffman war im Gegensatz zu seinem schleimbeuteligen Nachfolger ein Ausbund an Integrität, was für diese Serie genau das Richtige war. Gerade heute, wenn einem der starke Nineties-Feel dieser Serie nicht entgeht. Oder wie sagt J.C. MacKenzie (spielt den netten Arnold Spivak) in einem der Extras auf der DVD: "Ich entschuldige mich für meine Klamotten und meine Frisur." Benzali ist zeitlos. Schließlich hat Season One auch noch Dylan Baker in einer (leider viel zu) kleinen Rolle sowie Stanley Tucci zu bieten, der mal wieder gekonnt als einflussreicher Hauptverdächtiger Nr. 1, Hoffman monatelang spannend auf der Nase herumtanzt.
Gute, viel zu unbekannte Serie.
Kafka hätte sicher auch "The Empire Strikes Back" gemocht:
"I am your father!"
"Nooooooo...!"
;)
Judy Davis ist großartig und war schon immer meine liebste Spacey-Filmpartnerin. Das ist nur eine der verbalen Schlachten aus "The Ref" (Empfehlung, vor allem zu Weihnachten):
http://www.youtube.com/watch?v=WRexU1FqPkA
Krise? Ach Quark, dank Gervais bekamen die Globes über die reine Preisberichterstattung hinaus ordentlich Presse. Ich würde eher sagen die Rechnung ist aufgegangen.
Gervais hat da keine Grenzen überschritten, das war nur schlichtes "taking the piss" für das er ja erneut engagiert wurde, nur leider waren die Gags mehrheitlich einfach nur lahm und hatten Rauschebärte.
Endlich!
"Happiness" und "Welcome to the Dollhouse" sind bisher aber auch die einzig guten und sehenswerten Solondz-Filme. Von "Palindrome" und "Storytelling" würde ich eher abraten.
Ich merk mir "Life during Wartime" dennoch mal vor...
Silentium!
Ugh... "The Sound of Music"! Der Film, den die ganze Welt kennt und verehrt, nur im deutschsprachigen Raum fast gänzlich unbekannt ist. Der Kitsch-Overkill, den du entweder in deiner Sammlung hast oder ihn hasst.
Diese unglaublich zähe mit beinahe drei Stunden überlange, olle Nuckelpinne von Musical kann in all ihrer glückseligen Zuckerwattigkeit nur von denjenigen genossen werden, die auch eine prächtige Garnitur Daumenschrauben schätzen.
Vor ein paar Jahren war ich mal im bis auf die Touristen wirklich schönen Salzburg und ein österreichischer Freund prangerte die vom Lokaltourismus zynisch ausgenutzte Popularität von "Meine Lieder - meine Träume" (so der deutsche Titel) an: "Komm, lass uns all diesen widerlichen Kitsch von dem Schas-Musical hier einsammeln und verbrennen!"
Wenn ich Julie Andrews sehen will, dann lieber als "Mary Poppins" und Christopher Plummer bitte nicht als Von Trapp, sondern als General Chang. Und bitte nie wieder diesen mehrfach Oscarprämierten Schund über eine singende Nonne und einen Kapitän mit seiner "Kelly Family" im trällernden Widerstand gegen Nazis. Sonst bleibt beim nächsten Salzburg-Besuch nur der Gang auf den Mönchsberg.
Denn wie sagt der Erzähler im tollen "Silentium", definitiv der bessere Salzburg-Film: "Der Mönchsberg war schon immer sehr beliebt bei den Selbstmördern. Das ist genau wie mit dem Eiffelturm. Wo die Franzosen oft ein paar hundert Kilometer reisen, nur damit sie sich hinunterstürzen können. Auch Belgier, Holländer, Deutsche fahren zum Eiffelturm. Aber bei den Deutschen teilt es sich schon, und viele sagen: Mönchsberg bietet mir mehr Qualität und die Sprache kann ich auch."
Mendes macht nun eh zuerst "Richard III" mit K-SPA, bevor er wieder über Bond nachdenkt. ;)
Mir viel wichtiger ist aber ohnehin die Frage:
Was ist mit Peter Morgan?
"Des hommes et des dieux" startete mit reichlich Vorschusslorbeeren geschmückt in unseren Kinos. Sollte der Cannes-Gewinner und Kritikerliebling auch noch allerhand Preise in den USA einheimsen, ist ihm ein Dauerbrennerstatus in den Arthouse-Kinos und solchen, die sich dafür halten, gewiss.
Xavier Beauvois' Märtyrer-Drama um acht Zisterzienser-Mönche im Algerien der Neunziger Jahre, bedroht durch den damaligen Bürgerkrieg, als dieser auch ihr Kloster erreicht, basiert lose auf einem bis heute ungeklärten Vorfall im Jahr 1996.
Es ist ein starker, meditativer und bewegender Film über Glaube und Extremismus, nachdenklich in seinen ruhigen Momenten und fesselnd in jenen, in welchen die Ängste der Mönche gezeigt werden und sie in brenzlige Situationen geraten. Leider neigt Beauvois' Film dazu seine Trümpfe gelegentlich zu feierlich auszuspielen, weshalb die eigentlich erfreulich eigenwillige, ruhige Inszenierung mitunter durchaus zur langatmigen Melasse gerinnt und bei ergreifenden Momenten die Grenze zum reichlich Rührseligen überschritten wird. So zum Beispiel, wenn ihr letzter gemeinsamer Abend nicht nur als letztes Abendmahl stilisiert wird, sondern auch noch das Finale von "Schwanensee", so schön es auch ist, ohrenbetäubend pathetisch durch den Kinosaal schmettert.
Das sich überdies "Des hommes et des dieux" ein wenig zu angestrengt bemüht keiner Religion auf die Füße zu treten und den Widerstand der Mönche glorifiziert, das will ich ihm gar nicht mal ankreiden.
Die guten Schauspieler helfen jedoch über die holprigen Passagen weitgehend hinwegzusehen, darunter Jacques Herlin als Amédée und Michael Lonsdale, spätestens seit "Der Name der Rose" erneut im Kloster, sowie insbesondere Lambert Wilson, der mich in sämtlichen Rollen, in denen ich ihn gesehen habe, stets fasziniert hat, weil ich immer das Gefühl hatte, dass er weit mehr drauf hat als den arroganten, aristokratischen Bösewicht und hier nun endlich mal international beweisen darf wie unterschätzt er doch ist.
Abschließend möchte ich mich noch bei meinem Kino "bedanken", dem es auch auf Nachfrage nicht möglich war, das Bild gerade und in akzeptabler Schärfe über die Leinwand flimmern zu lassen. Schielen half nichts, eine Hälfte des Bilds war immer so unscharf, als handele es sich um eine partielle 3D-Vorstellung, auf der ich vergessen hätte, ein dafür notwendiges Monokel an der Kasse zu erwerben. Ich habe heute noch Kopfschmerzen.