Sonse - Kommentare

Alle Kommentare von Sonse

  • 7

    Joe Dante is back. "The Hole" ist ein wirklich gelungener Gruselfilm für Kinder. Nicht gerade besonders originell aus diversen Horrorelementen zusammengestückelt, aber nicht ohne Charme. Hätte ich ihn vor etwa 20 Jahren gesehen, mich hätte er fasziniert. Und diese Puppe erst! Waaaaah!

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    • 9 .5

      Jack-Jack! Mein Lieblings-Incredible! :)

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      • 2 .5

        "Frozen" ist einer dieser "Was würdest du tun?"-High Concept-Filme: Vergessen im Skilift und es ist arschkalt. Der wahre Horror geht hier nur nicht von der misslichen Lage oder diversen "delikat" präsentierten Gedärmen und Knochenbrüchen aus, sondern vom unsympathischen Ensemble. Ja, es ist mal wieder einer jener Filme, bei welchen das Mitgefühl schwer fällt, weil man die bibbernden Figuren am liebsten noch mit Kühlschränken bewerfen würde, nur um sie endlich los zu sein. Schon im Auftakt werden die Jungs als eingebildete, egozentrische Affen präsentiert und das Mädel nervt später unerträglich mit ihren Blasenproblemen herum. Da ahnt man schon früh: Hilfe! Mit denen soll ich nun rund 80 Minuten im Skilift feststecken!? Da springt doch jeder freiwillig...
        Der beste Gag ist noch, dass "Iceman" aus X2 hier mitfriert. Nee, Finger weg! Lieber beim Abtauen das vereiste Kühlfach ausschlecken. Brrr...

        9
        • Nix überbewertet. Auch mein Lieblingsfilm, nach LAC. :)

          2
          • 6 .5

            Von der Mafia nichts Neues. "Gomorra" ist sicher gut gemacht, seine Facettenhaftigkeit allerdings einfach nicht mein Ding. In dieser Art Filme erhalten selten die Charaktere ausreichend Schliff und wenn die Camorra-Kids und Tony Montana-Fans einen auf dicke Hose machen, weiß man doch ohnehin wie es endet, ohne das man großes Mitgefühl entwickelt. Da hat mich das Schicksal des Schneiders weit mehr interessiert als jenes der üblichen Gangster, doch die Randomisierung des Films schreibt vor, dass jeder zu kurz kommt. Sieht man die Stadt Neapel selbst, nicht die Figuren, als Zentrum des Films ist "Gomorra" trotz allem recht sehenswert.

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            • 6 .5

              Jean-Claude Van Damme, Gary Oldman und Michelle Yeoh und all die anderen (Dreamworks übertrumpft sich wieder mal mit seinen Starsprechern) habe ich alle nicht gehört. Die Synchronfassung interessiert so etwas nicht. Das ist schade, aber letztlich ist dieser Celebrity-Voice-Overkill auch nicht der Grund um den Film zu sehen. Viel ärgerlicher war, dass mein Panda schwarz und grau war, auch wenn sie im Film behaupten er sei schwarzweiß. Verdammte 3D-Vorstellungen. Nach 5-10 Minuten haben sich die Augen angepasst und die Wirkung ist marginal. Immer das gleiche. Gerade bei "Kung Fu Panda 2" ist das bedauerlich, erinnere ich mich doch vor allem an den knallbonbonfarbenen Zeichenstil des wunderbaren Vorgängers. Mit Brille wird das alles matschig. Tja, zur gewünschten Uhrzeit gab es leider nur diese Vorstellung.

              Wer den ersten Panda mochte, und jener ist nach wie vor mein liebster Dreamworks Animationsfilm, der wird auch hier gut unterhalten. Was fehlt ist der Wow-Faktor, da man das alles ja bereits gesehen hat. Trotzdem hat man sich Mühe gegeben im Sequel nicht die glitzgleiche Geschichte zu erzählen. Der Bösewicht, Oldmans großartiger Pfau, ist kein weiterer überlegener Kung Fu-Meister, sondern greift mittels technischem Fortschritt (Kanonen > Kung Fu?) nach der Macht. Parallel dazu begibt sich Po auf die Suche nach seinen Wurzeln, die - wer hätte es geahnt - nichts mit Gänsefüßchen zu tun haben. Kurze Zeit dachte ich sie wollten tatsächlich den Pfau noch sagen lassen: "I am your father..."
              Fazit: Ich habe 3-4 Mal gelacht, einige Male geschmunzelt. Beste Szene: Die Flucht aus dem Turm. "Kung Fu Panda 2" ist unspektakulär, aber eine sehr ordentliche Fortsetzung - meinetwegen her mit Teil 3: Revenge of the Pandas.

              9
              • Sehr gute Nachrichten! Told ya. ;)
                Und den Necromancer spricht er auch noch? Fein.
                Allerdings bezweifle ich, dass ich mich vor dem weichen, tiefen Grollen wirklich fürchten werde - eher was anderes... :)

                • Eure Ideen moviepilot noch besser zu machen sind uns herzlich willkommen. Schaut am besten einfach in unser Feedback-Forum:
                  http://moviepilot.uservoice.com
                  Dort könnt ihr für die Vorschläge anderer Nutzer abstimmen und je mehr Stimmen, desto wahrscheinlicher wird auch ein Vorschlag diskutiert.
                  Danke! :)

                  • 9

                    "Blue Car" von Karen Moncrieff ist ein einfühlsames, exzellent geschriebenes und gespieltes Coming-of-Age-Drama. Megan, ein Teenager mit einem Berg Problemen und poetischem Talent findet trügerischen Halt bei ihrem Englischlehrer, bis sie lernt, dass sie sich nur auf sich selbst verlassen kann.

                    Mich hat die Geschichte berührt, weil sie sich wahrhaftig angefühlt hat, jenseits von Sensationalismus, erhobenem After School-Special-Zeigefinger und Kitchen Sink-Depressionen, trotz ihrer Indie-Sensibilities. Vor allem auch dank der wunderbaren Darsteller, die Moncrieff für ihre Geschichte gefunden hat.

                    Agnes Bruckner ist ganz hervorragend in der Hauptrolle. Der Blick auf ihre weitere Filmographie bestehend aus vorwiegend unbekannten B- und C-Movies fällt da leider ernüchternd aus...

                    Für den Lehrer konnte Moncrieff den von mir verehrten David Strathairn, Unsung Hero of Charakter(neben)rollen, gewinnen. Seine Figur heißt Auster und ich musste grinsen, als Moncrieff in ihrem sehr höhrenswerten Audiokommentar zum Film erklärt, dass sie ihn so nannte, weil sie immer fand Schriftsteller Paul Auster sehe Strathairn ähnlich, und mir das ebenfalls aufgefallen war. Er meistert eine ganz schwierige Rolle jedenfalls ausgezeichnet. Sein Englischlehrer, der eine Schülerin ausnutzt, ist fernab der üblichen stereotypen Schmierlappen. Er spielt ihn sympathisch, hilfsbereit und glaubhaft, um es dann besonders unangenehm und schmerzhaft zu machen, wenn er seinen "Ritter" vom Pferd stürzen lässt und ihn in seiner ganzen Traurigkeit, Lächerlichkeit und Armseligkeit entlarvt.

                    Margaret Colin als überforderte Mutter und Frances Fisher als Austers Frau sind in kleineren Rollen ebenfalls ausgezeichnet. Moncrieff gibt ihnen und den anderen Schauspielern die Chance selbst mit dem winzigsten Auftritt dem Zuschauer alles zu sagen, was man über ihre Charaktere wissen muss. Einzig die Nebenhandlung um Lily, Megs Schwester, funktioniert nicht richtig.

                    Ausnahmsweise sind die "Deleted Scenes" einer DVD höchst sehenswert: Moncrieff hat über 20 Minuten aus "Blue Car" geschnitten und beschreibt verständlich warum auf noch so schöne Szenen verzichtet werden bzw. warum sie die Sex-Szene schneiden musste - und ihre Erklärung mit den Zuschauerreaktionen finde ich sehr einleuchtend. In den USA wurde der Film mit einem lächerlichen R-Rating bestraft, damit gerade Heranwachsende ihn nicht sehen können, an die sich der Film sicher vor allem richtet.

                    "Blue Car" ist ein erstklassiges Regie-Debüt für Karen Moncrieff. Ich merke mir gleich mal ihre anderen Filme vor und lege euch diesen Film ans Herz.

                    5
                    • 7 .5

                      Die X-Men sind ganz eindeutig meine favorisierten Helden aus dem Marvel-Universum. Spider-Man hat mich noch nie interessiert, Thor hat mich jetzt auch nicht ins Kino gelockt und meine Vorfreude auf "The Avengers" hält sich derzeit nach wie vor stark in Grenzen. Schön also, dass ganz unabhängig davon die X-Men wieder zurück sind. Ebenso fein, mal einen X-Men-Film zu sehen, der sich nicht Wolverine verschreibt, einem der für mich eintönigsten Mutanten, höchstwahrscheinlich nur beliebt für sein Mackertum (laaaangweilig), und dass obwohl ich "Huge Action™" sonst gerne sehe. Nein, ich mag meine X-Men ein wenig cheesy und campy, und "First Class" liefert das.

                      Dabei machte mir der Film schon Freude, bevor er überhaupt begann. Bryan Singer hatte nicht nur seine Hände am Drehbuch, er hat den Film auch mitproduziert und scheinbar kürzlich das Logo seiner Produktionsfirma Bad Hat Harry gewechselt. Nun ist es das berühmte Line-Up aus "The Usual Suspects". Way cool!

                      "X-Men: First Class" kann sich nicht so richtig entscheiden ob es nun ein Prequel zu den vorangegangenen Filmen sein möchte oder etwas ganz eigenes. Denn teilweise scheint man Singers Filme aufmerksam verfolgt zu haben und doch kann von einer vernünftigen Kontinuität hier nicht die Rede sein. Manches darunter hat mich gestört, anderes nicht, aber ich lass das Beckmessen an dieser Stelle.

                      In Kritiken habe ich vorab oftmals Gemecker über die Effekte vernommen. Vermutlich sind diese wirklich nicht perfekt, mir sind sie jedoch niemals negativ aufgefallen. Unglücklicher war ich mit dem teilweise zu schnellen und etwas konfusem Schnitt. Da hätten einige Szenen etwas mehr Luft benötigt. Vaughn hat diesen Film allerdings auch unter Druck schnell fertigstellen müssen - und das merkt man "First Class" an. Auch so manche Dialoge im Drehbuch hätten einen Feinschliff nötig gehabt. Das Setting Anfang der Sixties finde ich im Konzept klasse (ich will mehr Period-Superheroes), hier funktioniert es nur nicht konsequent, ähnlich verhält es sich mit der Einbindung der Kuba-Krise in die Handlung.

                      Trotzdem hatte ich enorm Spaß mit diesem X-Men-Film. So viel, dass es ihm gelungen ist, mich von dem 8-10 köpfigen Rudel Idioten abzulenken, dass 15 Minuten nach Filmstart noch in den Kinosaal gelassen wurde, daraufhin konsequent quatschte, dumm lachte und eigentlich so nervte, dass ich anfangs erwog, direkt wieder zu gehen. Wie gern hätte ich das Pack Magneto-like in ihre Sitze gefaltet. Doch der Film hielt mich und hatte weiterhin trotz des Störfaktors fast durchweg meine Aufmerksamkeit. Das rechne ich ihm hoch an.

                      Sind Fassbender (Next Bond, anyone?) und McAvoy gemeinsam auf der Leinwand zu sehen, dann groovt der Film. Die beiden haben als Magneto and Xavier eine prächtige Chemie. Jennifer Lawrence funktioniert als Mystique letztlich ebenso gut wie Nicholas Hoult als Beast. Azazel, der rote Nightcrawler, ist neben dem ulkigen Ron "Banshee" Weasley noch der eindrücklichste der neuen Mutanten und Kevin Bacon im Bad Guy-Modus passt ebenso. January Jones scheint hingegen außerhalb von "Mad Men" das reinste Vakuum zu sein und versprüht trotz guter Superpowers keinen Funken Bedrohung.

                      Überhaupt hätte ich mir gewünscht, dass wenn das übliche X-Men-Thema von Außenseitern und gesellschaftlicher Unterdrückung hier schon so deutlich von Homophobie auf Antisemitismus (Erik, the Nazi Hunter) und Rassismus (Darwin darf sich anhören er sei ein Sklave und muss als erster abtreten) erweitert wird, man offenbar in Andeutungen auch den Sexismus der 60er Jahre erwähnt, diese wenigstens vernünftig behandelt werden. Die Rassismus-Thematik greift zu kurz und der Sexismus, na ja, der wird bereits durch die Darstellung der weiblichen Figuren auf den Kopf gestellt. Mit Ausnahme von Xaviers und Magnetos Mütter müssen alle vier (!) anderen Frauen als Objekte herhalten. Rose Byrnes Agentin rennt in Unterwäsche rum und wirft sich Xavier an den Hals, Zoe Kravitz (am wenigsten Sixties von allen) ist eine Stripperin und behält das trotz erwähnter Abneigung konsequent bei, Emma Frosts Einsatz und Outfits sind beleidigend, aber nicht annähernd so sehr wie Jones' grausige Leistung, und ja, Mystique ist zwar noch der interessanteste weibliche Charakter hier, ihre Aufgabe ist es jedoch den halben männlichen Cast anzuhimmeln, als Spielball zwischen ihnen hin und her geworfen zu werden und auf ihr letztliches "Mutant and proud" kommt sie nicht von selbst, sondern nur durch die Akzeptanz eines Mannes. Na, bravo! Das hätte man richtig thematisieren können und vielelicht auch müssen, aber nein, so bleibt es ausgerechnet bei einem Film mit jenen Themen doch nur bei der üblichen Befriedigung des kleinsten gemeinsamen Teenage-Fanboy-Nenners ("Yeaahh, Boobies!").

                      Dennoch macht "First Class" Spaß, bietet nette Cameos und so viele bekannte Gesichter in winzigen Rollen (von Oliver Platt bis Michael Ironside), dass man aus einem "Stop, das ist doch...!" gar nicht mehr rauskommt. Ich würde mir eine Fortsetzung jedenfalls sofort anschauen.

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                      • Da mich spanky im Zusammenhang mit meinem "Babe 2"-Kommentar nach den von mir angesprochenen Narben, entstanden durch das zu frühe sehen von Filmen etc. fragte...:
                        Eine solche Narbe hat Manfred Zapatka hinterlassen. Ich muss als Kind einen Film gesehen haben, in dem er einen Bösewicht gespielt hat. Ich weiß nicht was es für ein Film war, ich meine mich nur zu erinnern, dass er glaub die weibliche Hauptfigur gequält hat, und wie ich vorm TV-Gerät meiner Eltern saß (das war noch ein ganz kleines damals, das muss also höchstwahrscheinlich schon um die 20 Jahre her sein...) und tierisch Angst vor ihm hatte. So sehr, dass mir, als ich ihn als Teenie später zufällig irgendwo wieder sah, kalte Schauer über den Rücken liefen - und auch heute habe ich noch ein banges Gefühl, wenn ich ihn sehe... Also zweifellos ein guter Schauspieler!

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                        • Ich hab bei dem Film keineswegs gejubelt, aber ja, ich habe hier eine böse Zwillingsschwester...

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                            Rogue ist aber auch okay.

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                            • 5 .5

                              Ein erstaunliches Sequel, das sich nicht bemüht den erfolgreichen Erstling zu wiederholen, sondern sich tatsächlich in eine ganz andere Richtung entwickelt. Respekt. Vor allem eines hätte man jedoch in diesem Fall übernehmen sollen, nein, müssen: den sanften Charme des Vorgängers. "Babe: Pig in the City" ist düster und so brutal zu seinen tierischen Helden, dass man ihn nicht ohne Vorbehalt jüngeren Kindern (und ich bin da eigentlich nicht so streng) zeigen könnte. Wer trägt nicht von so manchem Film, den man als Kind "beeindruckt" verfolgte, noch heute (positive und negative) Narben mit sich herum?

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                              • Noch nie. Ohne Durchhalten keine valide Meinung. Zumindest im Kino.
                                Mit Blicken das Notausgangsschild sehnsuchtsvoll angestarrt bei: Batman & Robin, M:I-2 und Van Helsing.

                                • 7

                                  Die Geschichte eines Hollywood-Gatsbys:
                                  Robert Evans' Karriere als Schauspieler war von kurzer Dauer, und wen wundert es, wenn die Reaktion auf seine Besetzung als Matador Pedro in "The Sun Also Rises" (1956) ein Telegramm (an Producer Zanuck) wie dieses zur Folge hatte:
                                  "With Robert Evans playing Pedro Romero, 'The Sun Also Rises' will be a disaster.
                                  Signed, Ernest Hemingway, Tyrone Power, Ava Gardner, Eddie Albert."
                                  Well, 'the kid stayed in the picture', aber einige Jahre später musste er einsehen: "I was a half-assed actor, and I knew it."

                                  Schließlich fand er mit reichlich Glück seine Berufung als Produktionschef bei Paramount und machte das Studio zum erfolgreichsten Hollywoods. Unter ihm brachte Paramount "Rosemary's Baby", "The Odd Couple", "Love Story, "Harold and Maude", "Serpico", "The Conversation" und einen kleinen, unbedeutenden Film namens "The Godfather" in die Kinos. Später als unabhängiger Produzent war er mit "Chinatown" und "Marathon Man" zunächst nicht minder erfolgreich.

                                  Nachdem er Ali McGraw schon vor Jahren an Steve McQueen verloren hatte, begann sein Pech in den Achtzigern so richtig. Drogenprobleme, Skandale und viel schlimmer noch: schlechte Filme. In den Neunzigern produzierte er schließlich nur noch Schrott wie "Sliver", "Jade", "The Phantom" und "The Saint".

                                  All das und mehr erzählt Evans höchst selbst in seiner Autobiographie "The Kid Stays in the Picture" und trägt es genüsslich für den gleichnamigen Film vor, unterlegt mit Archiv-Aufnahmen und zahlreichen Dia-Shows mit Ken Burns-Effekten.

                                  Allemal sehenswert als ein Stück Hollywood-Geschichte, als Dokumentation über das Leben einer der schillerndsten Filmproduzenten Tinseltowns taugt "The Kid Stays in the Picture" streng genommen jedoch nicht. Den Machern des bebilderten Hörbuchs ist das auch durchaus bewusst, wenn sie Evans' "There are three sides to every story: Your side, my side, and the truth. And no one is lying. Memories shared serve each differently" dem Film voranstellen.

                                  Niemand anders kommt hier zu Wort und so bleibt der Film eine unterhaltsame, aber eben auch einseitige Selbstbeweihräucherung. Dabei hätte mich "die andere Seite" oftmals sehr interessiert, zum Beispiel Francis Ford Coppola und andere Produzenten von "The Godfather". Evans erweckt den Eindruck er allein sei für die Qualität des Mafia-Epos' verantwortlich gewesen. So bekommt man als Zuhörer neben reichlich Namedropping, einigen Platitüden und Glückskekssprüchen eines Hollywood-Urgesteins immerhin auch ein paar amüsant-markige Sprüche wie "You shot a saga, pal, but you turned in a trailer. Now go back and give me a movie." Nur glauben sollte man nicht alles, was man da hört.

                                  Überhaupt schien mir Dustin Hoffmans' Parodie von Evans, das beste in "The Kid Stays in the Picture", also unbedingt den Abspann anschauen, den Mann besser einzufangen als der 90-minütige Monolog von Evans höchstpersönlich. Wer mehr davon sehen möchte, soll den ohnehin wunderbaren "Wag the Dog" einwerfen, in dem Hoffman Evans auf Spielfilmlänge karikiert.

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                                  • Das Rennen ist völlig offen, da es sich hier um kein Voting handelt. Wer es letztlich wird, das hängt von vielen Faktoren ab, auch von einer sehr guten Begründung! Also schickt fleißig eure Vorschläge! Mir fallen da selbst noch unzählige weitere geeignete Community-Mitglieder ein: z.B. auch Kubrick_obscura, KlapTrap, Joe Gillis, Flibbo, Hitmanski, Hendrik, Janissl, Zouzou, Bradbury, Muffin Man, horro, Slevin Kalebra, phoenix409, Kris, BigDi, Denise, J0J0, Blue Squirrel, spanky, Ortega Lorre, Schlegel, QueenofEverything, Bandrix, cannibal83... und noch so viele mehr! :)
                                    Also bitte fleißig Namen schicken, ich darf ja nicht so richtig... ;)

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                                    • Guter Filmstoff, aber bitte nicht mit gewohnter Scorsese-Besetzung, d.h. im speziellen, auch wenn ich sonst nix gegen ihn hab, kein DiCaprio. Hier könnte Kev mal seinen Hut in den Ring werfen, hab da im Profil immer viel Ähnlichkeit gesehen und er mag Burton und Scorsese, fürchte nur da hat er wieder keine Zeit, es sei denn der Dreh beginn frühestens in einem Jahr...

                                      • 7

                                        Bei "Source Code" hat man es mit einem High Concept-Thriller zu tun, wie "Vantage Point" auch einer war. Nur dass "Source Code" als Film mit Ausnahme seines Endes funktioniert, sicherlich auch, weil er mit Duncan Jones einen fähigen Regisseur hat.

                                        Akzeptiert man das Konzept von "Source Code" und ignoriert dabei die ungeklärte Frage, wie Colter (Gyllenhaal) die letzten acht Minuten Erinnerung eines Passagiers nutzen kann, und dabei Bahngleise und Bereiche des Zugs erkundet, in denen sich der Passagier bestimmt nicht bewegt hat, ja, dann funktioniert der Film sehr gut. Ich wurde jedenfalls durchweg unterhalten und mochte das Pacing, sowie seinen Humor und den nicht zu übersehbaren humanistischen Touch.

                                        Leider verfügt der Film über drei Enden von rapide abfallender Qualität, d.h. am liebsten hätte ich die Credits schon nach Ende #1 gesehen, Ende #2 kann ich akzeptieren, da es Fragen aufwirft, aber mehrere Antworten für den Zuschauer zulässt. "Source Code" endet leider mit #3, ein Abschluss, bei dem man sich dem Eindruck nicht erwehren kann, das Studio hätte seine Finger im Spiel gehabt.

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                                        • 7

                                          Khanna Noonien Singh in Guildo Horns Knusperhäuschen

                                          Mit Joe Wrights Filmen habe ich mich bisher immer schwer getan. Er ist talentiert, keine Frage. Doch irgendwas fühlt sich für mich bei ihm immer falsch an. Während und nachdem ich gestern im Kino "Hanna" verfolgt hatte, versuchte ich herauszufinden was mir an seiner Regie missfällt. Ich habe nichts gegen pedantische Regisseure und große Stylisten, im Gegenteil, doch Joe Wright zählt zu ihnen.

                                          Bei ihm vermisse ich regelmäßig in vielen Szenen eine gewisse Natürlichkeit, das an sich ist kein Problem, doch gerade seine Geschichten wirken auf mich, als benötigten sie oftmals genau das: Natürlichkeit, Lockerheit, Zufälligkeit. Er komponiert jedes Bild mit Kalkül, trimmt es zur Postkarte und bläst es gerne mit einer unglaublichen Selbstgefälligkeit auf, dass seine Filme zur künstlichen Pose verkommen. Er ist z.B. Kubrick darin nicht unähnlich, nur während es auf mich bei dessen Filmen fast immer passend wirkt und gut funktionierte, ist das bei Wright anders. Er sucht sich emotionalen, im Falle von "The Soloist" teils sogar besonders kitschigen Plot und "überdirigiert" sein Orchester. Lässt den Akteuren wenig Entfaltungsraum und magische Momente nicht zu. Er will diese selbst schaffen, nicht einfangen. Joe Wrights Filme hätten einen anderen Regisseur benötigt oder er braucht andere Stoffe.

                                          Bei "Hanna", dessen Drehbuch er selbst umgeschrieben hat, versucht er Subtilität zu erreichen, in dem er unzählige Fragen nicht beantwortet, kaum Entwicklung zulässt und Logiklöcher beinahe zum Motiv erklärt.

                                          Gut fünfzehn Minuten zu lang geraten ist Wright neuestes Werk, mit ein paar kleinen Längen, die sich bei mir bemerkbar machten, indem ich stirnrunzelnd im Kinosessel lümmelte und mir Fragen durch den Kopf schwirrten wie: Wo hat "Höhlenkind" Hanna ihre Ohr-Piercing-Narben her? Warum hat sie ständig frisch gewaschene Haare und stylt sie so künstlich auf "wirr"? Warum hat sie überhaupt lange Haare und trägt diese auch noch offen, nichts umständlicheres, ja gar gefährlicheres als das, auf ihrem Weg? Was für eine idiotische Ausbildung zur Killermaschine hat sich Papa Bana denn da ausgedacht, wenn sein Zögling bereits von einem Fernseher, einem Wasserkocher und einem Deckenventilator in Normalbetrieb beinahe außer Gefecht gesetzt wird? Und wie kann das gleiche Mädchen kurze Zeit später einen Computer plus Internet direkt bedienen (mein Vater schaut mich nach Jahren des Computerbesitzes noch immer fragend an, wenn ich ihm sage, er solle mal 'bitte das Fenster zu machen'...)? Die Chemical Brothers funktionieren als Soundtrack gut, aber warum setzt Wright sie an Stellen ein, die ohne Musikgehämmere viel spannender wären? Warum sind die Charaktere mit Ausnahme von Hanna alle so flach geschrieben? Weshalb macht das alles mit zunehmender Laufzeit immer weniger Sinn? Warum wurde bei einem so offenen/löchrigen Drehbuch, einem Kontroll-Freak-Regisseur auch noch so schlampig geschnitten? (...)
                                          Bei soviel Kritik, warum diese immer noch gute Bewertung? Weil "Hanna" trotz teils dummen Drehbuchs und merkwürdigen Regieentscheidungen insgesamt noch immer ungewöhnlich genug ist, um gut zu unterhalten und sehenswert zu sein. Von Wrights Filmen ist er bisher wohl mein Favorit, weil er eben trotzallem interessant ist.

                                          Wie schon zuvor, verdanken seine Filme viel ihren größtenteils guten Schauspielern und wenn Wright etwas geleistet hat, dann dass er uns Saoirse Ronan beschehrt hat, die bereits das beste an "Atonement" war, und auch hier als einzige genug Chancen vom Drehbuch bekommt, die sie zu nutzen weiß. Von Erik Heller weiß ich am Ende des Films kaum mehr als zu Beginn, nur dass Eric Bana apart rennen kann. Cate Blanchett als böse Wölfin und Tom Hollanders Weirdo haben ihren Hammy-Spaß, der sich zumindest teilweise auf das Publikum überträgt. Beispielsweise wenn Letzterer in das Zelt eines kleinen Jungen, der eben verschlafen fragte, ob das seine Schwester sei, herrlich creepy "Der Sandmann" säuselt - diese Szene bekam jedenfalls mit am meisten positive Reaktion von meinem Publikum.

                                          Das gerade so angesagte Kleine-Killer-Mädchen-Genre interessiert mich weniger, ich bin schon froh, dass die Hauptfigur ausnahmsweise mal nicht übermäßig sexualisiert wird. Vielleicht weil Wrights "Märchen mal anders"-Motivik ganz amüsant ist, selbst wenn er sie in überbordender Symbolik zum Ende hin auch totreitet.

                                          Die Szenen, in denen "Hanna" kurz ein klein wenig atmen kann, sind die besten. Ich spreche von allem, was Hanna mit der britischen Familie erlebt. Olivia Williams gelingt es als Mutter einige Funken Natürlichkeit kurzzeitig aufblitzen zu lassen, ebenso Jessica Barden, die Töchterchen und Hanna-Freundin Sophie gibt, und dabei unglaublich lustig ist. Ja, ein junge, weibliche Nebenfigur ist ein Highlight, weil sie so witzig ist! Das erlebt man viel zu selten in Filmen. Ja, "Hanna" ist messy, aber dennoch irgendwie sehenswert.

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                                          • Eine Besetzungsliste nach meinem Geschmack. :)
                                            Hoffentlich schafft es der Film auch zu uns...

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                                              über Skyline

                                              Überlanger Werbespot für Hydraulx, der Special Effects-Schmiede der "Regisseure" Greg und Colin Strause, der sich als Film getarnt vor einigen Monaten hinterhältig in die Kinos schlich. Denn was will uns "Skyline" sagen: "Hey, schaut her, wir können für wenig Geld ein Alien Invasion-Movie machen, mit aufwändigen Raumschiffen, Aliens und blauen Hirnen!" Ui toll, großartig! Nicht annähernd ausreichend um daraus einen abendfüllenden Spielfilm zu machen..., aber wen juckt das?! Und so sitzt man gelangweilt vor dieser Mogelpackung und soll einmal mehr mit einer Ansammlung von Unsympathen mitfiebern, die man bereits nach den ersten fünf Minuten den Invasoren freiwillig zu übergeben bereit wäre - eingepackt in Geschenkpapier mit kleinen Herzchen drauf.

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                                              • 3 .5

                                                Man kann also auch schnarchlangweilige Zeitreise-Filme drehen. "Retroactive" dauert keine 90 Minuten, braucht jedoch 30 Minuten um die Handlung um eine Polizeipyschologin mit Autopanne, ein psychopathisches Pärchen und einen begriffsstutzigen Zeitreisenwissenschaftler in Gang zu bringen, spätestens da muss man leider feststellen, dass den Filmemachern die Tinte für ihr Drehbuch ausging. Keine Charakterentwicklung und irgendwann nur noch Autorennen, Shootouts und Explosionen der stumpfsinnigen Sorte machen keinen guten Film. Nonsense - ab in die Tonne damit. Dann lieber zum hundertsten Mal "Groundhog Day".

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                                                • Mich fasziniert nur der weiße Punkt in dem Bild. ;)
                                                  Ansonsten ist dieses SM-Rückensteak ja vermutlich nur die Referenz auf seinen Fledermaus-Rückenbrecher-Ruf...

                                                  • Und weil ich gerade dabei bin:

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                                                    Das ist die Antwort darauf, dass das einzige Genre um das es derzeit schlimmer bestellt ist als um die Romantic Comedy, das "Spoof Movie" ist. Dies verdanken wir Jason Friedberg und Aaron Seltzer, verantwortlich für den abscheulichsten Sondermüll, der den Zuschauern mit größter Verachtung zum Fraß vorgeworfen wird - und das auch noch erfolgreich: Epic Movie, Date Movie, Meet the Spartans, Disaster Movie, Random Movie, Movie Movie...

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