spanky - Kommentare

Alle Kommentare von spanky

  • Sehr coole Liste. Von sowas könnten wir mehr gebrauchen. Wenn ich mal Zeit hab, mach ich eine über Kinski.

    1
    • 6

      Verspieltes Mystery-Drama, das auf verführerische Art mit Kinderträumen kokettiert, bei deren Umsetzung jedoch zu schlampig ist. Found Footage als Stilmittel mit derart sauberem Bild macht einen zu gekünstelten und auf Dauer lähmenden Eindruck. Die "übernatürlichen" Szenen wirken dahinter zu unbeholfen und naiv und schrammen allzu oft ungewollt am Trash vorbei, auch wenn diverse Ideen nicht einer gewissen Sexyness entbehren. Der Schluss zieht schließlich alles ins Ärgerliche.

      3
      • 8 .5

        Brillantes Kammerspiel-Drama um eine Mutter-Sohn-Beziehung, die vorwiegend visuell erzählt wird. Dabei wirkt die Bildsprache deshalb so stark, weil Ramseys Betrachtung der Psyche ihrer Protagonisten einfach mikroskopisch genau ist. Sie ist darin so perfekt und präzise und hat jedes Bild von der Beleuchtung bis zur Kamerabewegung akribisch ausgearbeitet, dass nur noch die große Swinton über Blicke und ihre Mimik die Geschichte noch weiter vertiefen kann. Grandios!

        5
        • 8 .5

          Ah, was für ein erfrischender Film! Friedkin, du hast es einfach drauf! Das legendäre Dallas, nur von der unglamourösesten Seite: selten originelle Ausleuchtung des dortigen Trailerpark-Milieus wo eine besonders hohe Dichte von abgefuckten Loser-Typen zu verzeichnen ist. Ein herrlich fieser McConaughey, der als zwielichtiger Auftragskiller diese Szenerie betritt, ist Garant für ein unterhaltsames Aufeinandertreffen von Bosheit und Dummheit. Allein die geniale Hühnerbein-Szene dürfte sich auch langfristig in die Hirne der Academy einbrennen. Nur Hirsch ist etwas neben der Rolle, weil er dauernd im Overacting-Modus läuft.

          10
          • 3

            Klarer Fall von zu großen Erwartungen. Genau so witzig wie diese Idee zunächst schien, so grottenschlecht ist schließlich deren Umsetzung. Die Machart riecht danach, als wäre das selbe Team, das mit den Wixxer-Machwerken die Wallace-Filme verhöhnt hat, auch hier für Dialoge und Timing verantwortlich. Humorsteril bis ins Kostümbild. Am schlimmsten ist, dass Klasseschauspieler wie Prückner oder Kier für derart flache Rollen vergeigt werden.

            8
            • 5 .5

              So etwas wie der Stadtneurotiker des 21. Jahrhunderts, dem aber im direkten Vergleich Woody Allens beißender Humor völlig abgeht. Dafür hat dieser zutiefst liebensunwürdige Protagonist mehr von einem lächerlichen Misanthropen. Anfangs recht amüsant und mit einigen Überraschungen geht Cronenberg nach spätestens zwei Dritteln die Luft aus. Dafür gibt es wieder feinen Bodyhorror nach gewohnter Manier. Das Ende jedoch ist nur dämlich.

              2
              • 7

                Klassischer Schnee-Western, der sich vor seinem großen Bruder ("Leichen pflastern seinen Weg") nicht zu fürchten braucht, der aber atmosphärisch nicht ganz so vordergründig ist. Dafür bietet er einige landschaftliche Finessen im schönen Colorado. Es fehlt natürlich der stumme Kinski, Rotbart Redford ist aber genauso passabel anzuschauen inmitten eines Outdoor-Aussteiger-Roadmovies (ohne Autos und eigentlich auch ohne Road) im Zusammenspiel mit vielen kautzigen Charakteren in den Nebenrollen.

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                • 7
                  über Brick

                  Whodunnit-Ermittlungen auf dem Schulhof mit Mystery-Elementen und Noir-Erzählweise. Der kautzige Levitt wirkt in dieser schäbigen Jacke und dem wirren Wuschelpony-Haarschnitt wie Columbo junior. Ab und zu erinnert das an eine Mischung aus "Parker Lewis" und "Twin Peaks" im Schnelldurchlauf. Ein Schuss mehr Skurrilität hätte der Gesamtwirkung nicht geschadet.

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                  • 7 .5

                    Außergewöhnlicher Neonoir-Thriller mit geschmackssicheren Anleihen aus dem Heist- und Buddy-Genre. Er bezieht seine einsame Stärke aus einer feingliedrigen Figurenbildung, die bis in die kleinsten Nebenrollen ihre Wurzeln treibt. Allein Levitt als tragikkomischer Antiheld und sein blinder Sidekick Daniels würden genug Stoff für eine eigene Geschichte bieten. Das Zusammentreffen mit dem brillant bösen Goode als falsche Verführerschlange entwickelt eine eigene, von subtiler Spannung getragene Dynamik, die in ihrer Absurdität und im Unterhaltungswert an die Handschrift der Coen-Brüder erinnert.

                    6
                    • 6

                      Neo-Western im Gewand eines Ermittlungsthrillers, der aber trotz relativ aufgeklärter Darstellung des modernen Reservatslebens in die üblichen Indianer-Klischees zu verfallen neigt. Und mit Klischee meine ich, dass bei Dialogen unter Indianern immer ein Prärievogel seine quitschenden Laute von sich geben muss. Auch die eher esoterisch gehaltenen Anleihen in der Indianer-Mythologie mit ihren Mystery-Elementen wirken etwas stereotyp. Kilmer und Shepard als ermittelnde FBI-Agenten machen ihre Sache jedoch sehr gut, was die Unterhaltung dann doch garantiert.

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                      • 4 .5

                        Die Jolie liefert mit diesem Streifen keine leichte Kost ab, denn die gezeigte Brutalität ist trotz gewisser Notwendigkeit durchaus schwer erträglich. Vor allem, wenn man sie wie hier mehr als Stilmittel einsetzt. Der Regisseurin fehlt für eine subtilere Herangehensweise die Leichtigkeit und Erfahrung, denn manche Szenen wirken zu unbeholfen und gestellt. Dafür ist der Cast zwar weitestgehend unbekannt, aber durchweg erste Sahne und bemüht sich, diese Schwächen auszugleichen. Und wenn auch Rade Serbedzija mal wieder einen der Charaktere spielt, auf die er abonniert zu sein scheint, ist dieser Mann alleine immer sehenswert!

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                        • 7

                          Unkonventioneller Thriller der ein neonbuntes Feuerwerk an Überraschungen bereit hält und durch seine witzigen und verrückten Charaktere nie langweilig zu werden scheint. Man könnte kritisieren, dass das stellenweise schon sehr dick aufgetragen und unglaubwürdig ist. Ich finde es jedenfalls mutig und unterhaltsam und applaudiere still nach Norwegen!

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                          • 9
                            über Shame

                            Kompromissloses Portrait eines Sexsüchtigen, das in seiner Obsession an "American Psycho" erinnert, in seiner dargestellten Tragik aber einzigartig ist. McQueen verlangt in Sachen Körpereinsatz ein weiteres Mal alles von Fassbender ab, was nicht zuletzt in einem fast schmerzhaft beklemmenden Realismus von betörender aber auch ernüchternder Kälte gipfelt. Chapeau an den mutigen Fassbender dafür. Und Chapeau an McQueen, dem es gelingt, mich erstmals seit sehr langer Zeit mit dunkler, herzausreißender Poesie emotional bis ins innerste Mark zu treffen.

                            9
                            • 8

                              Der erste Film aus der Reihe, dem es gelingt, in diese quitschbunte und überheile Animationswelt das Böse und Unheimliche mit einfließen zu lassen. Er wagt es, die sonst in Animationsfilmen zu Tode strapazierte Rührseligkeit dem Humor zu opfern und schafft es trotzdem immer, im entscheidenden Moment zu berühren. Das liegt nicht zuletzt an der zauberhaften Geschichte.

                              5
                              • 5 .5

                                Was auf der einen Seite das Feingefühl in Person (Levitt) und Inszenierung ist, ist auf der anderen Seite die Humor-Klatsche mit dem fäkalen Obszönitätenhammer in Gestalt von Rogen. Warum muss diese Pfeife hier den Hofnarr-Sidekick mimen, der mit seinen Späßen meist direkt in einen Abgrund des Primitiven fällt? Das hätte man weit geschmackvoller und vor allem lustiger hinkriegen können und verspielt so und nicht zuletzt mit der Feigheit eines dümmlichen Happy-End-Gedudels eine ganz gelungene Geschichte.

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                                • 5 .5

                                  Mit unter die Gürtellinie abzielenden Kalauern gespicktes Roadmovie, die nicht immer ihr Ziel verfehlen. Brand gibt hier einen so überzeugenden Britpop-Rockstar ab, dass man ihm eine Verwandschaft zu den Gallagher-Brüdern unterstellen möchte. Dickerchen Hill daneben erinnert in seiner Figur an Zachi Noy in "Eis am Stiel" und so ergeben sich die üblichen und teils schon bekannten Gags. So richtig neu ist das alles nicht, aber ganz unterhaltsam.

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                                  • 7 .5

                                    Unkonventionelle Coming of Age-Geschichte in gewohnt Anderson-esk skurrilem Umfeld, irgendwo zwischen "Wir Kinder aus Bullerbü" und "Stand by me". Das liebevolle 60er-Jahre Production Design und die verwunschenen Bauten sind dabei so magisch, dass man sich im Zusammenhang mit der comichaft konstruierten Bildkomposition wie in einem psychedelischen Märchen für Erwachsene wähnt. Wenngleich das komische Talent der in diesem Staraufgebot vertretenen Humor-High-Roller Dormand und Murray nicht voll ausgeschöpft wird, so ist doch die reine Anwesenheit von Keitel und Swinton ein langgezogenes Schmunzeln wert.

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                                    • 7

                                      Teilweise poetische aber auch genauso stereotype Auseinandersetzung mit dem Thema Tod, die in ihrer finalen Konsequenz vielleicht ein wenig zu Feige ist, um wirklichen Tiefgang zu erzeugen. Vielleicht liegt es daran, dass die Grundidee an "Harold und Maude" erinnerrt und der Film deswegen auch ein wenig an Originalität krankt. Dafür ist der Cast eine gelungene Überraschung und die offenbare Tatsache, dass der Senior im Junior wirklich weiterleben kann, ist hier mehr als tröstlich.

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                                      • 7 .5

                                        Unkonventioneller Krimi, gespickt mit kleinen Überraschungen und einem melancholischen Antihelden als Leitwolf der Geschichte. Vom Aufbau und der Entwicklung der Geschichte her im Genre wahrscheinlich einzigartig. Auch schauspielerisch ein Hochgenuss, denn schon die französische Seite der Produktion fährt mit dem Ehepaar Signoret/Montand mächtige Geschütze auf. Glowna und vor allem Carrière vom deutschen Team sind daneben sehr auffällig. Bei Letzterem bleibt in der Rückschau unverständlich, wie eine Künstlerlaufbahn so tragisch enden kann.

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                                        • 7 .5

                                          Amüsante Polit-Satire auf dem Fundament von haarsträubenden und dadurch nicht minder unterhaltsamen Tatsachen. Die Dialoglastigkeit des Films kann unter umständen ermüdend wirken, wenn man aber einen Crush auf das Duo Spacey/Pepper hat, kann es gar nicht genug Dialoge, Gespräche, Gestichel und Gezänke geben. Besonders erfrischend, Pepper mal wieder in voller Kinolänge zu sehen. Diesem Mann zuzuschauen, ist ein besonderes Vergnügen.

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                                          • 7 .5

                                            Nach erneuter Sichtung wird deutlich, dass es sich hier um ein Meisterwerk des Genres handelt. Scott hat seine Hausaufgaben gemacht und ein wenig bei Wolfang Petersen gespickt. Ein intensives Stück Actionkino, das seine Kammerspiel-artige Atmosphäre aus der reinen Klaustrophobie schöpft. Die Dramaturgie ergibt sich quasi zwangsläufig aus der Enge, in die diese schauspielerischen Schwergewichte gezwängt sind. Und da leuchten dann ganz helle Sterne am Grunde des Meeres in Gestalt vom vor Anspannung schwitzenden Mortensen oder dem herrlich fiesen Gandolfini. Nur ein bisschen weniger Pathos hätte dem Film vielleicht besser getan.

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                                            • 3 .5

                                              Unoriginelle und vor allem unwitzige Agenten-Komödie, die mehr zum Pärchen-Klaumauk tendiert, als zur Bond-Persiflage. Drehbuchtechnisch und dramaturgisch so unterirdisch wie die Kunst der sogenannten Schauspieler, die sich mangels Timing und Talent um Kopf und Kragen spielen. Darüber kann auch keine Hochglanzproduktion hinweg täuschen. Selbst für Freunde der seichten Unterhaltung eine Zumutung.

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                                              • 4

                                                So etwas wie die "10 kleinen Negerlein und der böse Wolf". Von der Grundidee her spannende und auch eindrücklich geschilderte Geschichte, die aber an der Unglaubwürdigkeit der dargestellten Bedrohung scheitert, sprich: die Hornissen bei Biene Maja sind furchteinflößender, als diese animierten Wölfe. Da hätte man mehr versteckt lassen sollen und viel weniger erklären. Die Geschichte dann auf diesen saudummen Climax hinauszutreiben, fühlt sich einfach nur nach Verarsche an.

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                                                • 3 .5
                                                  über Lockout

                                                  Teilweise handfeste SciFi-Action, die aber bei Postproduction und Animation und spätestens bei der Dramaturgie in der B-Note versagt. Der Einfluss Bessons ist zwar immer dann spürbar, wenn es an die Grenze der unnötigen Härte geht, bei der psychologischen Ausgestaltung der Figuren durfte er aber wohl nicht mitarbeiten. Am enttäuschendsten ist die Hauptfigur, die sich als möchtegern John McLane allein durchs Raumschiff kämpft und dabei einen Kalauer nach dem anderen versenkt. Das kann an der Synchronisation gelegen haben, denn sogar Pearces Stammstimme war sich zu schade für diesen Dünnpfiff.

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                                                  • Süß, Du junger Hüpfer!

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