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Baz Luhrmann ist ein Filmemacher, der gern mal einige Zeit zwischen seinen Projekten verstreichen lässt, um dann wieder mit einem brachialen optischen Leckerbissen auf die große Leinwand zurückzukehren. Jetzt, knapp 5 Jahre nach „Australia“, meldet sich Luhrmann mit einer erneuten Verfilmung des Literaturwerkes „The Great Gatsby“ zurück und überzeugt den Zuschauer abermals mit einer prächtigen Bilderflut.
Und diese Bilderflut ist es auch, die „The Great Gatsby“ zu einem relativen guten Filmerlebnis werden lässt. Storytechnisch ist der Streifen nämlich nicht mehr, als eine gewaltige Liebesgeschichte, die bestes Futter für das Zelluloid ist. Da das Buch sehr bekannt ist und sich auch schon einige andere Verfilmungen diesem Werk annahmen, dürfte das auch keine mehr so große Überraschung sein. Geboten bekommt man hier also Altbekanntes. Trotzdem ertappt man sich hin und wieder bei der Sichtung, dass man sich diesem Schmalz hingeben kann. Und sind wir doch mal ehrlich, „The Great Gatsby“ erzählt doch eine recht schöne und traurige Geschichte zugleich.
Wie schon oben erwähnt, brennt Regisseur Baz Luhrmann hier wieder ein visuelles Feuerwerk ab, das sich in jeder Einstellung sehen lassen kann. Auch das 3 D erfüllt diesmal seinen Zweck und weiß zu gefallen. In musikalische Hinsicht wurde – wie für einen Luhrmann-Film auch angemessen – eine sehr gute Musikauswahl an aktuellen Songs getroffen, die perfekt mit dem Stil der 20er Jahre verschmilzt. Luhrmann-Filme sind ja eh dafür bekannt, dass sie Musik und Bildersprache gut miteinander komponieren können.
Aber auch der Cast kann sich sehen lassen. Allen voran natürlich Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle als Gatsby, der hier erneut unter Beweis stellt, dass er momentan einer der besten Schauspieler Hollywoods ist. Ansonsten sind in den Nebenrollen noch Tobey Maguire und Carey Mulligan zu sehen, die ebenfalls überzeugen können.
Unter dem Strich ist Luhrmann’s neustes Werk zwar keine meisterliche Leistung, aber immerhin ein echt schickes Kinoerlebnis, dass vor allem durch seine Schauspieler, der gigantischen Bildersprache und der effizient eingesetzten Musik überzeugt.
„The Sand Pebbles“ ist typisches, episches, stark besetztes und groß aufgezogenes Hollywoodkino aus den 60er Jahren. Soll heißen, dass man hier absolut nichts falsch machen kann. Trotzdem finde ich, dass dieser Kriegsfilm sein Potenzial nicht ganz ausspielen kann.
Das mag vor allem daran liegen, dass sich durch die lange Laufzeit gewisse Längen angeschlichen haben. Regie führte hier Robert Wise, der ja bekannt ist für seine ausschweifenden und langatmigen Inszenierungen. Für mich fiel diese Aspekt wohl am meisten ins Gewicht.
Aber der Film hat auch einiges auf der HABEN Seite. Die tolle Besetzung, allen voran natürlich der coole Steve McQueen und der wunderbare Richard Attenborough, eine sehenswerte Kameraführung, einen hörenswerten Score von Jerry Goldsmith, eine handwerkliche großartige Umsetzung und ein packendes Finale.
„The Sand Pebbles“ ist somit nicht ganz das große Highlight der Filmgeschichte, aber ein absolut sehenswerter Film, aus einer Zeit, als Filme noch Filme waren.
Wer mit „Gangster Squad“ einen authentischen und geschichtlich korrekten Mafiathriller erwartet, dem sei gleich gesagt, dass der Streifen von „Zombieland“ Regisseur Ruben Fleischer diese Erwartungen wohl kaum erfüllen wird.
„Gangster Squad“ hält sich sehr wage an geschichtliche Hintergründe und auch an das Verwenden verschiedener Personen, die zu dieser Zeit Geschichte schrieben. Fleischer’s Streifen ist einfach ein grundsolider Unterhaltungsfilm, der mit einer annehmbaren Story aufwartet und sein Hauptaugenmerk eher auf stilvoll inszenierte Schießerein und Schlägerein setzt. Sicher steht der Thriller in der Tradition von bekannten und meisterlichen Genregrößen wie „L.A Confidential“ oder „Die Unbestechlichen“, aber deren Größe erreicht der Film in keiner Minute.
„Gangster Squad“ überzeugt mit einem schick gestalteten Setting, reichlich Action und einem ziemlich prominenten Cast. Und dieser Cast kann sich sehen lassen, auch wenn keiner der Beteiligten hier eine Oscarperformance hinlegt. Sean Penn, Ryan Gosling, Josh Brolin, Giovanni Ribisi und die umwerfende Emma Stone sind allesamt sehenswert, nicht mehr und nicht weniger.
Fans des Genres dürften mit „Gangster Squad“ ihre Freude haben oder auch nicht. Ich bin mir sicher, dass viele die fehlende historische Ernsthaftigkeit bemängeln werden, aber auch einige – so wie ich – den fließenden Unterhaltungsfaktor begrüßen. Somit sollte also jeder selber entscheiden, wie er Fleischer’s Mafiathriller gegenüber steht. Für mich war „Gangster Squad“ ein kurzweiliger, in vielerlei Hinsicht bleihaltiger Gangsterstreifen mit Starbesetzung.
„Amphibious“ ist ein weiterer Streifen, der auf der momentanen billig Creature-Film Welle mitschwimmt und mit seinen schlechten Effekten, miserablen Schauspielern und öder Handlung doch für so eine Art Stimmung sorgt. Zugegeben, Genreveteran Brian Yuzna liefert mit seinem Viecher-Film nicht gerade den stimmungsvollsten Genrebeitrag ab, aber auch bei seinem Riesenskorpion- Vieh gibt’s es doch einen geringen Unterhaltungsgrad zu verzeichnen.
Wie schon oben erwähnt, präsentiert sich der Film mit wirklich mäßigen Spezial Effekten, hirnlosen Dialogen und einem Cast, der eigentlich zu erbrechen ist. Gott sei Dank gibt es aber dieses Vieh, das allen nach dem Leben trachtet und dabei für echt kleine billige Splatter-Effekte sorgt, die beim Biertrinken für Erheiterung sorgen dürften.
„Amphibious“ ist bei weitem kein guter Film, aber für den Fan von Viecherzeug ein netter Zeitvertreib. Auch ich zähle mich zu den Fans dieses bescheuerten Genres, aber ganz so richtig hat dieser Streifen bei mir dann doch nicht so eingeschlagen wie gewünscht. Schade!!
Mit „Extrem Prejudice“ lieferte Actionmeister Walter Hill Ende 80er Jahre einen ziemlich bleihaltigen Neo-Western ab, der leider heute wohl immer noch als Geheimtipp gilt.
Dabei ist dieser Streifen doch ein richtig sehenswertes Stück 80er Jahre Actionkino, das mit einer Top-Besetzung aufwartet. Genregrößen wie Nick Nolte, Michael Ironside, Powers Boothe, Clancy Brown und Maria Conchita Alonso geben sich hier den Revolver in die Hand und überzeugen allesamt mit einer guten Performance. Hill kombiniert hier gekonnt die typischen Elemente eines Western und verschmilzt sie mit dem Stil des Actionkinos der 80er. Kein Wunder also, dass es in „Extrem Prejudice“ auch extrem gewalttätig zugeht. Die Feuergefechte sind klasse in Szene gesetzt und sorgen für ordentliche blutige Shoot-Outs. Überhaupt stimmt hier das Gleichgewicht zwischen Action und solider Story.
Walter Hill war in den 80er Jahren wirklich ein Meister, was den harten Actionfilm anbelangte. Sein rauer Stil macht sich auch in jeder Minute von „Extrem Prejudice“ bemerkbar. Passend dazu ist auch der Score von Jerry Goldsmith gelungen. Goldsmith setzt bei seiner Komposition wieder auf sein bekanntes Actionscoring der damaligen Zeit, welches klassisches Orchester mit elektronischen Sounds zusammenbringt.
Walter Hill’s „Extrem Prejudice“ sollte unbedingt von jedem Liebhaber des 80er Jahre Actionkinos gesichtet werden. Hill hat hier nicht nur einen staubigen und kompromisslosen Genrebeitrag abgeliefert, er verneigt sich auch vor dem Westerngenre. Der Showdown, bei dem offensichtlich „Wild Bunch“ Pate stand, ist das beste Beispiel dafür.
John Hillcoat’s Gangsterdrama „Lawless“ bedient sich gezielt an einigen bekannten Klischees des Genres und integriert diese in die grundsolide Geschichte. Eine Methode, die weiter nicht schlimm ist, aber auch nicht für besonders originelles Kino sorgt.
„Lawless“ bleibt über seine 115 Minuten eigentlich sehr vorhersehbar und gradlinig, was aber der Unterhaltung keinen Abbruch tut. Längen finden sich in dem Streifen so gut wie nie. Die Action bzw. die Schusswechsel sind gut dosiert und auch ansehnlich in Szene gesetzt. Auch der doch recht prominente Cast ist durchaus sehenswert. Tom Hardy, Shia LaBeouf, Guy Pearce, Jessica Chastian (die man hier auch nackt betrachten darf), Mia Wasikowskaund Gary Oldman in einer kleinen Rolle spielen allesamt zwar nicht auf Oscarniveau, aber bei weitem nicht schlecht.
Stellenweise geht „Lawless“ auch kompromisslos zur Sache und sorgt für den ein oder anderen blutigen Einschlag. In diesen Momenten schafft es der Film dann doch immer kurzeitig, die raue Realität der damaligen Zeit recht passend wiederzuspiegeln. Die Atmosphäre und auch die Musik sind bei „Lawless“ übrigens auch ganz gut getroffen.
Auch wenn „Lawless“ sehr vorsehbar ist, so sorgt der Schluss des Films doch für ein kleines Schmunzeln. An dieser Stelle sei natürlich nichts verraten. Somit bleibt „Lawless“ ein Film, der dem Genre nichts Neues bietet, aber auch nicht als völlig fehlgeschlagen hingestellt werden darf. Solide Gangster-Kost mit solidem Cast. Nicht mehr und nicht weniger!
Als 1958 die ersten Dracula-Verfilmung der Hammer Studios das Licht der Leinwände erblickt, ahnte wohl noch niemand, dass Hauptdarsteller Christopher Lee mit seiner Verkörperung des Fürsten der Dunkelheit in die Popkultur und in die Filmgeschichte eingehen würde. Mittlerweile kann man nämlich getrost behaupten, dass „Horror of Dracula“ durchaus eine filmhistorische Bedeutung hat, die er vor allem dem damaligen Durst nach Horrorgeschichten und den Kultstatus der beiden Hauptdarsteller Christopher Lee und Peter Chushing zu verdanken hat.
„Horror of Dracula“ hält sich wirklich nur sehr vage an die literarische Vorlage von Bram Stoker und ist mehr als Eigeninterpretation der Hammer Studios zu verstehen. Im typischen Stil des Traditionsstudios wirkt Streifen wie eine herrlich gruselige Geisterbahnfahrt, die durch ihre wunderbar gruselige Kulisse und den beiden tollen Hauptdarstellern (Chushing und Lee) für sehenswerte Unterhaltung sorgt. Regisseur Terence Fisher gelingt hier wohl einer der besten Verfilmungen aus dem Hause Hammer. Ohne große Längen wird die Geschichte erzählt und schaurig schön in Szene gesetzt. „Horror of Dracula“ baut von der ersten Minute ab die Spannung stetig weiter auf und lässt dem Film in einem gelungenen finalen Kampf zwischen Dracula und Dr. Van Helsing enden.
Der Auftakt der Hammer – Dracula Reihe ist auch heute noch einen Blick wert und begeistert durch seinen sympathischen alten Charme, den die Hammerfilme eigentlich fast immer ausstrahlten. „Horror of Dracula“ hat sich seinen Platz unter den besten Hammer – Verfilmungen reichlich verdient.
„The Hollywood Knights“ ist irgendwie wie eine durchgesoffene Nacht mit Kumpels. Eine Geschichte gibt es nicht wirklich, alles scheint zusammenhangslos und man hat einfach nur Scheiß im Kopf.
Ja, so lässt sich diese Teeniekomödie von 1980 wohl am besten beschreiben. Es gibt bekloppt Gags am laufenden Band, die tatsächlich immer mal lustig sind und vereinzelt bekannte Gesichter, die hier am Anfang ihrer Karriere standen. Tony Danza, Michelle Peiffer oder Robert Wuhl springe ab und an mal durchs Bild und liefern eine Performance, die dem Genre angemessen ist. Da der Film im Jahr 1965 spielt, kann man den ausgewählten Soundtrack wohl als nur einfach großartig bezeichnen. Hits der damaligen Zeit erklingen hier regelmäßigen und zaubern dem Film eine gewisse Melancholie in die Nacht. In diesen Momenten fühlt man sich besonders an Klassiker wie George Lucas „American Graffiti“ erinnert, der mit Sicherheit auch als Vorlage für Drehbuchautor und Regisseur Floyd Mutrux diente.
„The Hollywood Knights“ dürfte wohl eher an unbekanntes Stück Teeniefilm sein, das man sich aber mal ruhig in den Player schmeißen kann. Mutrux erfindet hier das Genre sicher nicht neu, aber als kurzweilige Unterhaltung dient dieser Film allemal.
Regisseur Steven Soderbergh fährt mit seinem Thriller „Side Effects“ ein recht sehenswertes Star- Ensemble auf, das wohl das Beste am ganzen Film ist.
Beginnt der Film doch recht vielsprechend, verfängt sich dieses ruhige Thriller – Drama mit fortlaufender Spielzeit doch immer mehr in der Langatmigkeit. In diesen Längen des Streifens sind es die mehrschichtigen Charaktere, die den Zuschaue bei der Stange halten. Jude Law, Rooney Mara, Catherine Zeta-Jones und Channing Tatum geben allesamt eine gute Performance ab und trösten etwas über den hängenden Plot in der Mitte des Films hinweg.
In der letzten Hälfte gibt der Streifen wieder etwas Gas und möchte mit einer unvorhersehbaren Wendung den großen Coup laden. Dies gelingt leider nur bedingt, denn irgendwie hat man das Gefühl, das hätte auch in jedem deutschen „Tatort“ vorkommen können.
„Side Effects“ ist somit gutes Schauspielkino, das seine Story zu lange ausmehrt und dadurch am Schluss nicht den gewünschten Effekt erzielt.
„Beasts of the Southern Wild“ ist mal wieder ein Film, der sich stellenweise mir nicht wirklich öffnen wollte. Eine Geschichte aus den Sümpfen Louisiana, die den traurigen Realismus mit Elementen der Märchenerzählung zusammenbringt, ist trotz seiner realistischen Bilder schön gefilmt und nimmt den Zuschauer durchaus auf eine ungewöhnliche Reise mit. Auch die Filmmusik sorgt für etwas Zauber, die dem Film noch mehr die Charakteristik eines Märchens auferlegt. Auch die Darsteller können überzeugen, allen voran natürlich die kleine bezauberte Quvenzhané Wallis.
Trotzdem, so richtig riss mich die Story nicht mit. Alles was man sieht, scheint nach der Sichtung wieder vergessen. Vielleicht war es einfach wieder die Mischung aus Realismus und Märchen, die mit mir nicht kompatibel war.
„Beasts of the Southern Wild“ ist kein schlechter Film, nur der Falsche für mich. Immerhin konnte er mich handwerklich überzeugen.
„Aladdin“ gehört mit Abstand zu den absoluten Highlights der 90er Jahre Walt Disney Ära. Dieses abenteuerlustige Märchen sorgt von Anfang bis Ende für reichlich Unterhaltung und überzeugt durch seine sympathischen und liebevoll gestalteten Charaktere. Außerdem gelang es Disney, hier ein Gagfeuerwerk zu zünden, das für reichlich Lacher sorgt und zwar im Minutentakt. Aber auch wenn es hier ziemlich lustig und actionreich zur Sachen geht, so hat man doch die Wärme der klassischen Disney-Zeichentrickfilme nicht vergessen. Viel Gefühl und Zauber liegt nach wie vor in der Luft, was auch wie gewohnt der musikalischen Untermalung zu verdanken ist. Niemand Geringeres als Alan Menken hat hier wieder den Taktstock geschwungen.
Die Optik bzw. die Gestaltung des Films präsentiert sich wieder als erstklassige Zeichenarbeit und lässt bei aktueller Betrachtung die glorreiche Disney-Zeit der 90er Jahre doch irgendwie vermissen.
Außerdem schuf Disney mit der Figur des Dschinni’s einen der wohl besten Charaktere der Disney-Geschichte. Damals wie heute hat mich dieser verdammt lustige Flaschengeist ständig zum Lachen gebracht. Auch wenn Aladdin der Held der Geschichte und Jafar einer der besten Disney-Schurken ist, so bleibt der Dschinni einfach der heimliche Held dieses Films. Ohne ihn wäre der Film sicher nicht das, was er ist. Ein Disney-Zeichentrick-Meisterwerk, das einfach Zeitlos ist!!
Mit „From Beyond“ nimmt sich Genreregisseur Stuart Gordon erneut einer Geschichte von H.P. Lovecraft an, die in ihrer filmischen Umsetzung wieder für einen gehoben Ekelfaktor sorgt.
Schon mit der Re – Animator Verfilmung bewies Gordon, dass er in der Lage ist, die Lovecraft – Geschichten für den härtern Horrorfan salonfähig zu machen. „From Beyond“ ist da keine Ausnahme. Die irre Geschichte, in der ein Wissenschaftler mit seinem Assistenten einen sogenannten Resonator herstellt, mit dem es gelingt mittels bestimmter Frequenzen die Zwirbeldrüsen des Gehirns anzuregen, steigert sich im Verlauf des Films zu einem richtig ekelhaften, schleimigen und durchaus spannenden Horrorgenrebeitrag. Ab dem Moment, wo das Tor zu einer anderen Dimension aufgestoßen wird und die fremden Wesen in unsere Welt eindringen, weiß man wieder, was das Horrorkino der 80er Jahre so alles zu bieten hatte. Der dreckige Look und unangenehme Atmosphäre sind ununterbrochen präsent und gehen mit den hervorragenden handgemachten Spezial Effekten Hand in Hand. Gordon treibt hier wie gewohnt die Gewaltspitzen auf einen Level, der für zartbesaitete Gemüter sicher nicht geeignet ist. Blut, Schleim und kranke Kreaturen dominieren das Geschehen und sehen in ihrer Umsetzung richtig klasse aus. Für den Splatterfan ist also reichlich geboten.
Auch schauspieltechnisch weiß der Film zu gefallen. Bekannte Genregesichter wie Jeffrey Combs oder Ken Foree leisten bei diesem Gruselkabinett ihren soliden Beitrag und lassen den Streifen nicht zu einer typischen B-Movie Party verkommen.
Insgesamt kann man guten Gewissens behaupten, dass Stuart Gordon’s „From Beyond“ bis heute zu den richtig kleinen Horrorschätzen zählt, die es verdient haben entdeckt zu werden. Effekttechnisch überzeugt der Film auch heute noch und lässt doch irgendwie die gute alte Zeit des 80er Jahre Horror- Kinos vermissen.
Mit dem fünften Teil hegte ich doch tatsächlich Hoffnung, dass dieses Franchise doch noch zu einer unterhaltsamen Actionreihe werden könnte, bei der man sich nicht an den Kopf langen muss. „Fast & Furious 6“ macht diese Hoffnung allerdings wieder zunichte.
Regisseur Justin Lin tritt mit seiner mittlerweile vierten Regiearbeit für die Action-Reihe einen für die Masse wohl angemessenen Actionoverkill los, der im Ansatz schon Spaß macht, aber es an vielen Stellen einfach wieder übertreibt. Auch im sechsten Teil versucht man wieder so was wie eine Story zu erzählen, was eigentlich ganz lobenswert ist, nur schafft es auch dieser Teil nicht, den Plot richtig aufzuziehen. Es bleibt einfach alles platt.
Ebenfalls versammelt sich auch der altgewohnte Cast wieder um seine mehr oder weniger schauspielerischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Ob nun Vin Diesel, Paul Walker oder Dwayne Johnson, alle spielen an der Grenze des Erträglichen. Das gleiche trifft auch auf die Dialoge zu. Die coolen Sprüche sind teilweise so dämliche, dass man am liebsten aus dem fahrenden Auto springen möchte. Nichts gegen mäßige Schauspielleistung und dumme Sprüche in Actionfilmen, nur haben das andere Genrevertreter auch schon besser gehandhabt.
In Sachen Action tritt „Fast & Furious 6“ wie oben schon erwähnt, das Gaspedal voll durch. Eine Actionsequenz übertrumpft die nächste. Dabei stellen besonders zwei wilde Verfolgungsjagden die Highlights des Films dar. Eine brachiale Zerstörungsorgie auf einer Schnellstraße, bei der auch ein Panzer zum Einsatz kommt und die finale Verfolgungsjagd auf einer Flugladebahn (die offensichtlich unendlich lang ist? ), bei der ebenfalls ein brachiales Actiongewitter tobt und auch das Flugzeug Teil des Spielplatzes ist.
Unter dem Strich ist „Fast & Furious 6“ ein überlanger und überladener Film, den man auch locker 30 Minuten hätte straffen können. Handwerklich sicher schick gemacht und auch vom Unterhaltungsgrad sicher nicht verkehrt, überwiegt doch hier einfach der Gesamteindruck. Wäre man mehr die Schiene des Vorgängers gefahren, hätte man auf die Vielzahl platter Sprüche verzichtet und hätte man die Action nicht wieder zu überdreht, dann wäre auch der sechste Teil eine ganz annehmbare Blockbuster-Unterhaltung geworden. So steht man letztendlich wieder dem Proletenkino gegenüber, das gestern Nacht die Massen in die Mitternachtspreview zog. Und Proleten waren da ganz viele dabei!
Remakes legendärer Horrorklassiker sind ja seit einiger Zeit sehr in Mode. Bisher konnten aber nur sehr wenige Neuauflagen überzeugen und den Fan zufrieden stellen.
Mit „Evil Dead“ steht uns nun erneut eine Neuverfilmung ins Haus, die sich in ihrer Grundstruktur sehr am Original orientiert, aber trotzdem ihren eigenen Weg einschlägt. Eine verdammt gute Idee, wie sich nach dem Kinobesuch herausstellte. Regiedebütant Fede Alvarez tritt mit seinem „Evil Dead“ eine hervorragendes Horror/Terrorkino los, dass in Sachen Atmosphäre, Schockeffekte und Gewaltdarstellung dem durchschnittlichen Kinozuschauer wohl den Schlaf rauben wird.
Im Vergleich zum originalen „Evil Dead“ verhält sich das Remake weitaus ernster und vermittelt einem von der ersten Minute ab, dass hier keine Gefangenen gemacht werden. Unterkühlt und verdammt düster scheint hier alles zu sein. Das spiegelt sich besonders in der großartigen Kamerabreit von Aron Morton wieder. Seine Kamera huscht durch die trüben und unheimlichen Wälder, in dessen Mitte sich die Holzhütte des Schreckens befindet. Eine Optik, die eben genau die richtige unheilvolle Atmosphäre in den Kinosaale transportiert. Aber auch die Story scheint stimmig gewählt worden zu sein. Hier gibt es eben nicht den lustigen Wochenendausflug in den Wald, sondern den Drogenentzug, den die Hauptfigur Mia durchstehen muss. An ihrer Seite sind ihr Bruder und drei weitere Freunde, die sich eben die Hütte zum idealen Entzugsort ausgesucht haben. Was dann passiert, gleicht im Grunde dem Original. Das pure Böse wird losgetreten und holt sich einem nach dem anderen.
Ab diesem Moment legt „Evil Dead“ dann richtig los. Es gibt wunderbare Schockeffekte, die zwar nicht neu sind, aber immer noch ihren Zweck voll und ganz erfüllen und ein Splatterfest, wie man es wohl im gängigen Kinoalltag nicht zu Gesicht bekommt. An der Gewaltschraube wird kräftig gedreht und man bekommt ein Schlachtfest vorgelegt, das jedem Old-School Genreliebhaber die Tränen in die Augen treiben wird. „Evil Dead“ legt nämlich bei seinen Effekten sehr viel Wert auf Handarbeit und so ist es kein Wunder, dass die Splattereffekte besonders blutig ausgefallen sind.
„Evil Dead“ lässt es natürlich auch nicht aus, hier und da sein legendäres Original zu zitieren. Viele Passagen finden sich in dem Film, in dem der Fan einen Querverweis auf das 1981er Original finden wird. Herrlich!
Man kann getrost behaupten, dass das Remake von „Evil Dead“ ein richtiger schicker Überraschungshit geworden ist, der mit viel Herzblut inszeniert wurde. Zu verdanken ist das sicherlich auch den Produzenten Sam Raimi und Bruce Campbell, die als Regisseur und Hauptdarsteller für die ursprüngliche „Evil Dead- Trilogie“ verantwortlich waren. Wenn Ramkes von berühmten Horrorklassikern immer so aussehen würden, dann wäre die Filmwelt wieder einen kleinen Schritt mehr in Ordnung. „Evil Dead“ hat jedenfalls bewiesen, dass man aus einer alten Idee spannendes und innovatives Horrorkino machen kann, das gleichzeitig modern daherkommt, aber auch den Geist der alten Zeit verinnerlichen kann. Und wenn dann noch die Grenzen des Mainstream – Kinos ausgelotet werden, dann ist das eine ganze feine Sache!!
Der dritte Teil der „Evil Dead-Trilogie“ hat fast schon nichts mehr gemein mit seinen beiden Vorgängern, atmet aber irgendwo doch noch leicht die vertraute Luft.
Letztendlich ist „Armee der Finsternis“ aber eine verdammt unterhaltsame Geisterbahnfahrt, die auf große Splattereffekte und gruseligen Horror verzichtet und aus dem ganzen Szenario eine ultimative Spaßveranstaltung macht. Der wahnwitzige Humor übernimmt hier das Kommando, was sich vor allem in den fast schon saudoofen Dialogen wiederspiegelt. Die Story überzeugt mit ihrem lustigen Einfall, Ash ins Mittelalter zu transportieren, um ihn schließlich wieder einen Weg in seine Zeit finden zu lassen.
Irre viel Spaß machen bei „Armee der Finsternis“ auch die Spezial Effekte, die richtig simpel, aber durchaus charmant in Szene gesetzt wurden. Die Armee aus halbverwesten Typen und blanken Skeletten ist doch wirklich mal putzig oder? Absolut großartig ist natürlich wieder Bruce Campbell als Ash. Noch dämlicher und durchgeknallter mimt er seine Rolle, als noch in „Evil Dead 2“.
Langweile kommt in „Armee der Finsternis“ sicher nicht auf. Neben dem prima Humor, zeigt sich auch die Action von einer sehr guten Seite. Spannung zum Nägel kauen gibt es zwar nicht, aber das ist auch bei diesem Film völlig egal. Hier zählt einzig der Spaß an der Sache und der Fundus an bekloppte Ideen und Dialogen.
Sam Raimi geht mit seinem „Armee der Finsternis“ nochmal einen ganz anderen Weg und schließt seine „Evil Dead – Reihe“ mit einem breiten Grinsen ab. Einen Blick sollte man unbedingt auf die Kino als auch auf die Dir`Cut Version des Filmes werfen. Beide Versionen lohnen sich, obwohl mir das Dir`Cut Ende fast schon besser gefällt!
Mit mehr Budget in der Tasche, ließ Regisseur Sam Raimi 1987 erneut das Böse tanzen, um es einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Das mehr Geld drin steckt, fällt auf, allerdings würde ich „Evil Dead 2“ auch nicht als unbedingt massentauglich bezeichnen.
Die Fortsetzung ist praktisch zu Beginn eine Neuauflage des Vorgängers, um den Neueinsteiger nochmal mit der Thematik vertraut zu machen. Danach wird die Story etwas alternativ, orientiert sich im Groben aber immer noch an „Evil Dead“. Vom Splattergehalt steht der Zweite dem ersten Teil eigentlich in nichts nach, außer mit dem gravierenden Unterschied, dass hier die Goreszenen maßlos überspitz sind und das ganze Szenario einen comichaften Touch bekommt. Der rote Saft und auch andere Säfte fließen also weiterhin.
„Evil Dead 2“ präsentiert sich außerdem nicht mehr so rau und gruselig wie sein Vorgänger. Raimi hat hier bewusst auf einen viel lustigeren Inszenierungsstil gesetzt, der aber bei weitem den Humor eines durchschnittlichen Zuschauers übersteigen dürfte. Abgedreht und völlig verrückt geht es zur Sache, was wohl vielmehr dem wahren Genre -Fan zusagen wird.
Bruce Campbell als Ash ist natürlich wieder in Höchstform und interpretierte seine Paraderolle diesmal auch ganz anders, als das noch beim ernsteren ersten Teil der Fall war. Einfach ein Spaß diesem Kerl dabei zu zusehen, wie er sich mit Flinte und Motorsäge durch die Dämonenbrut kämpft.
Auch wenn „Evil Dead 2“ im Vergleich zu seinem Vorgänger einen ganz anderen Weg einschlägt, so ist Raimi`s Fortsetzung doch ein wahres Fest für Genreverrückte. Mit viel Blut, ordentlichen Witz, besseren Effekten und einem Unterhaltungsfaktor, der fast durch die Decke geht, ist „Evil Dead 2“ eine echte Perle des Kinos abseits der typischen Hollywood Unterhaltungskost.
Was passiert wenn zwei Kumpels, die sich von der Filmhochschule kennen, gemeinsam in den Wald gehen, um einen Horrorfilm zu drehen? Es kommt dabei ein Film heraus, der in die Horrorfilmgeschichte eingeht und den Titel „Evil Dead“ trägt!
Mittlerweile ist der eine erfolgreicher Regisseur in Hollywood und präsentiert seinem Publikum mehr oder weniger gute Filme und der andere ist ein Schauspieler, der nicht wirklich die großen Erfolge feiern konnte, aber verdammt noch mal Kult ist. Die Rede ist von Regisseur Sam Raimi und Darsteller Bruce Campbell. Aber nun zurück zu „Evil Dead“.
1981 hätte sicher keiner daran gedacht, dass dieses wirklich billig produzierte Horrorfilmchen mit dem Titel „Evil Dead“ so erfolgreich werden würde und in filmgeschichtlicher Hinsicht dem Horrorgenre einen weitern Schatz bescheren würde.
Raimi’s Inszenierung ist simpel und doch intensiv. Schon bei der Ankunft an der Hütte, die inmitten der geheimnisvollen und unheimlichen Wäldern liegt, überkommt den Zuschauer eine gehörige Portion Schauer und Unwohlsein. Ausgelöst vor allem durch die Verandaschaukel, die vom gespenstischen Wind gegen die Holzwände der Hütte geschlagen wird. Im nächsten Moment denkt man sich aber, noch wirkt alles idyllisch und nicht ganz so gruselig. Sobald aber die Finsternis über den Wäldern hineinbricht und sich kleine merkwürdige Vorfälle häufen, hat Raimi’s Low-Budgt-Horror schon wieder den Finger am Abzug. Hinzu kommt noch, dass die Gruppe wenig später im dunkeln Keller der Hütte ein Tonbandgerät findet, auf dem sich beunruhigende Aufnahmen befinden. Ab diesen Moment bricht der wahre Horror los und Raimi’s „Evil Dead“ wird zu dem, was ihn letztendlich so kultig und berühmt gemacht hat. Eine Horror-Tour de France, die durch die Nacht geht!
Gekonnt setzt der Regisseur einfache aber effektive Schockeffekte ein, um den Zuschauer einen Schauer über den Rücken zu jagen, der sich gewaschen hat. Die ganze Atmosphäre in der Hütte und die Nebelschwaden, die sich durch den Wald schlängeln geben ihr übriges dazu. Das pure Böse ist da draußen und jetzt ist es auch in der Hütte. Es folgen legendäre Momente der Filmgeschichte, wie die bekannte Baumvergewaltungs- Sequenz oder als Ash die Kettensäge in die Hand nimmt. „Evil Dead“ ist nämlich nicht nur ein schicker Gurselfilm, nein, er ist auch ein Splatterfest, das zu eindringlichen Gewaltspitzen neigt. Zwar sind diese tricktechnisch mittlerweile ziemlich angestaubt, versprüen aber einen nostalgischen Charme und erinnern uns daran, dass man beim Film mit viel Herzblut einiges schafft.
Bei diesem kurzweiligen und extrem spannenden Horrortrip muss man aber auch den B-Movie- Darstellern ein Lob aussprechen. Allen voran natürlich Bruce Campbell, der mit dieser Rolle wohl die Rolle seines Lebens spielte. Aber auch der Rest macht seine Sache gut.
Sam Raimi’s Low-Budget- Horrorgranate ist trotz seinen Bestrafungen durch die Zensurbehörden dieser Welt ein wichtiges Stück Filmgeschichte, hauptsächlich natürlich für das Horrorgenre. Und wenn heute einer zu mir herkommt und mir sagt, was will ich den mit diesem billigen Scheiß, da sind ja gar keine guten Spezial Effekte drin, dem werde ich sagen, du hast keine Ahnung von Film und solltest in Zukunft die Finger von diesem kunstvollen, herrlichen Medium lassen!
Nach 4 Jahre Pause erreicht uns endlich das neueste Weltraumabenteuer der neuen/alten Enterprise Crew und zeigt uns erneut, wie herrlich doch Popcorn-Kino sein kann.
„Star Trek – Into Darkness“ gibt schon in den ersten Minuten ordentlich Gas und begeistert mit einer Pre-Titel- Sequenz, wie man sie eigentlich nur aus den James Bond-Filmen kennt. Danach lässt uns Regisseur J.J Abrams ganz langsam in die eigentliche Story eintauchen, über die man am besten nicht viele Worte verliert. Es sei nur soviel gesagt, dass sie spannend und wendungsreich erzählt ist und für die Trekkies ein absolutes Highlight darstellen wird. Aber auch der Normalzuschauer dürfte an diesem rasanten Blockbuster-Kino seinen Spaß haben. Abrams gelingt es schon wie beim Vorgänger, den alten Charme und Witz der Original-Serie mit dem Kino von heute zu verschmelzen und setzt dabei wieder auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Action, Story und Charaktere. Visuell ist die Fortsetzung auch wieder ein richtiger Augenschmaus. Die Spezial Effekte sehen klasse aus und auch das ganze Setting erstrahlt in dem konvertierten 3D in voller Pracht. Handwerklich gesehen ist „Star Trek – Into Darkness“ also beeindrucktes Mega-Kino.
Schauspieltechnisch ist das neuste Star Trek –Abenteuer auch weit davon entfernt, schlecht zu sein. Chris Pine und Co. übernehmen ihre gewohnten Rollen aus dem Vorgänger und verfeinern sogar ihre Performance. Wer allerdings extrem heraussticht, ist ganz klar Benedict Cumberbatch als gefährlicher Widersacher. Wahnsinn, wie der Kerl den Rest des Casts an die Wand spielt.
J.J Abrams ist es wieder einmal gelungen, Blockbuster-Kino auf ganz hohem Niveau zu präsentieren, das so mancher aktuellen Hollywood-Produktion den Rang abläuft. Wenn die wichtigsten Filmzutaten für so eine Art Film aber auch Hand in Hand gehen, kann man auch nichts anderes erwarten.
„Star Trek – Into Darkness“ ist somit eine ausgezeichnete Fortsetzung, die die Luft eines ziemliche großartigen Star Trek Teils der alten Reihe atmet. Das wird zwar nur den wahren Trekkies auffallen, aber auch der Rest wird Begeisterung verspüren. Es ist einfach Mega-Kino, wie ich es mir eigentlich immer wünschen würde.
Als Regisseur J.J Abrams 2009 mit „Star Trek“ die Enterprise mit einem Neustart auf die große Leinwand zurückholte, hätte ich im Traum nicht daran gedacht, dass ihm so ein ausgezeichnetes Reboot gelingen würde.
„Star Trek“ beweist schon in den ersten Minuten, dass in dem Projekt Herzblut steckt und kein hingerotztes Blockbuster-Kino. Die Geschichte ist gut durchdacht und zeigt uns die Anfänge der Original-Crew von Kirk, Spock und Co.. Überhaupt erweist es sich als gute Idee, wieder bei den Wurzeln anzufangen. Abrams Version ist sicher kein klassischer Star Trek- Kinofilm im Sinne de Vorgängerstreifen. Es ist ein neuer Anfang, eine Neuinterpretation von Roddenberry’s Universum, die aber so oft es geht, die Luft der Original - Serie und der Kinofilme atmet. Einige kleine Details für den richtigen Trekkie verstecken sich in „Star Trek“ und dürften für Freudentränen sorgen.
Ebenfalls wurde bei der Besetzung nicht gepfuscht. Chris Pine als Kirk überzeugt auf ganzer Linie, Zachary Quinton als Spock ist verdammt gut getroffen, Kar Urban als Pille ist großartige anzusehen und auch der Rest macht einen hervorragenden Job. Toll ist auch zu beobachten, wie die einzelnen Darsteller Shatner und Co. in ihrer Performance imitieren. Außerdem gibt es als kleinen Trekkie- Bonbon ein Wiedersehen mit dem Original- Spock Leonard Nimoy, der hier in einer Gastrolle als ziemlich gealterter Spock auftritt.
„Star Trek“ erfüllt praktisch sämtliche Vorgaben des als gelungen zu bezeichneten Blockbuster- Kinos. Es gibt eine Fülle an rasanter Action, beeindruckende Spezial Effekte, einen guten Spannungsbogen, einen passenden Soundtrack (Michael Giacchino), großartige Darsteller und das Wichtigste, eine gute Story. So muss Blockbuster-Kino von heute aussehen und so muss ein Reboot in Angriff genommen werden! J.J Abrams hat es mit „Star Trek“ vorgemacht .
Mit „Star Trek – Nemesis“ verabschiedet sich nun auch die TNG – Crew von der großen Leinwand, was meiner Ansicht nach etwas verfrüht geschah.
Der zehnte Teil der Reihe vermittelt dem Zuschauer von Anfang an das Gefühl, dass die Geschichte auf das große Ende der TNG-Crew hinarbeitet, aber man sich noch nicht wirklich im Klaren ist, ob das jetzt tatsächlich das letzte Abenteuer der Crew sein soll. Schuld an dieser Gefühlsvermittlung ist aber auch die eher wackelige Story, die äußerst gute Ansätze bietet, sie aber nur teilweise gut umsetzt. Actionreich und spannend ist dieses Star Trek – Abenteuer aber allemal und sorgt für reichlich Unterhaltung. Auch die Darsteller können sich wieder allesamt sehen lassen. Patrick Stewart, Brent Spiner, Jonathan Frakes, Michael Dorn und Co. füllen ihre Paraderollen wieder mit dem nötigen Charme aus. Aus heutiger Sicht zählt der Auftritt von Tom Hardy als Bösewicht Shinzon wohl als kleines Highlight, wenn man bedenkt, dass der Kerl 2002 noch völlig unbekannt war.
Handwerklich gibt es an „Star Trek – Nemesis“ auch nichts auszusetzen. Die Spezial Effekte sind gelungen, auch wenn sich sicher nicht in der Oberliga mitspielen. Erfreulich ist auch wieder der Score von Jerry Goldsmith, der hier vor seinem Tod seine vorletzte Arbeit ablieferte. Der Mann hatte einfach den richtigen Star Trek – Sound immer parat.
Mit etwas Wehmut betrachte ich das letzte Leinwandabenteuer der TNG-Crew schon immer nach einer Sichtung. „Star Trek – Nemesis“ fühlt sich irgendwo schon wie ein Schluss an, aber nur wie ein halber. Da wäre durchaus noch ein Abenteuer mehr drin gewesen, welches der Crew der Enterprise einen genauso würdigen Abschluss gebracht hätte, wie Jahre zuvor der Original-Crew. Der schmerzliche Verlust eines geliebten Charakters im Finale war zwar ein geschickter Zug, doch auch da merkt man, hier wurden sich Türen für eine Fortsetzung offen gehalten. Wie es auch sei, wir müssen wohl jetzt damit leben, dass „Star Trek – Nemesis“ wirklich das Ende der TNG-Crew war. Der Abschlussfilm ist ein unterhaltsames und actionreiches Weltraumabenteuer, doch hätte die Crew rundum Kapitän Picard etwas Besseres zugestanden.
Seit geraumer Zeit sind Liebesbeweise an längst vergangene Genres ziemlich gut in Mode. Bekannte Filmemacher folgen diesem Trend immer mal wieder. Auch Rap-Musiker RZA präsentiert mit seinem Erstlingswerk, „The Man With Iron Fists“, eine wilde Hommage an das Kung-Fu Kino der 70er Jahre. Der arbeitswütige RZA fungiert dabei sogar als Regisseur, Drehbuchautor, Schauspieler und als Komponist des Soundtracks.
„The Man With Iron Fists“ ist ein gut geschüttelter Cocktail aus Action, Splattereinlagen, großartigen Fight-Sequenzen und jeder Menge skurriler Gestalten. Und wenn wir schon mal die seltsamen Gestalten erwähnen! Die werden nämlich teilweise von gar nicht so unbekannten Gesichtern verkörpert. Da wären Russel Crowe (eh die coolste Sau des ganzen Films), Lucy Liu, Rick Yune, Eli Roth (der auch produziert hat), Pam Grier und natürlich RZA selbst.
Wie es sich für so ein Genreding gehört, ist die Story praktisch nicht der Rede wert. Hier kommt es auf die pure Coolness an und die hat RZA’s Kung-Fu Hommage an einigen Stellen vorzuweisen. Es ist einfach herrlich mit anzusehen, wie viele Einstellungen einfach an die vergangenen Shaw Brothers Produktionen erinnern und es merklich spürbar machen, dass hier Fans am Werk waren. Nichts ist schöner, als wenn ein Filmemacher selber das Genre liebt und das ist bei RZA offensichtlich der Fall.
„The Man With Iron Fists“ ist eine knallige Jahrmarktsveranstaltung, die dem Durchschnittszuschauer wahrscheinlich nicht viel geben wird. Genrefans dürften allerdings für 107 Minute ihre Freude haben und damit meine ich nicht nur die Kung-Fu Experten.
Bei „Star Trek 9 – Der Aufstand“ überließ man erneut Jonathan Frakes das Regiezepter, wahrscheinlich in der Hoffnung, dass er noch einmal so einen Kracher abliefert wie den Vorgänger. Leider schien dies aber nur eine Ausnahmesituation gewesen zu sein.
Das neunte Leinwandabenteuer kommt eher einer Doppelfolge der Fernsehserie gleich, als einem großen Kinofilm. Die Story hat gute Ansätze, wird aber einfach zu flach erzählt. Trotzdem kann man den Film noch als ganz unterhaltsam, actionreich und durchaus humorvoll einstufen. „Star Trek 9 – Der Aufstand“ ist wohl der humorvollste Teil der TNG-Crew Kinofilme, was ihn echt zu einer stellenweise spaßigen Angelegenheit macht. Was die Darsteller betrifft, so spielt jeder seine Rolle routiniert. Einzig der Bösewicht, gespielt von F. Murray Abraham wurde ziemlich verschenkt.
In Sachen Spezial Effekte hat man es auch bei diesem Star Trek- Abenteuer mit solider Arbeit zu tun. Nichts Überragendes, aber auch nicht wirklich Schlechtes. Technisch also alles im grünen Bereich. Erfreuen kann man sich außerdem an einem weiteren Score von Jerry Goldsmith, der stellenweise wirklich wunderschön geraten ist.
Somit ist „Star Trek 9 – Der Aufstand“ der „Star Trek 5“ der TNG- Crew. Unspektakulär, aber durchaus mit kleinen Momenten augestattet.
1996 übernahm mit Jonathan Frakes erneut ein Mitglied der Enterprise Crew den Platz im Regiestuhl und bannte mit „Star Trek VIII – Der erste Kontakt“ wohl mit Abstand eines der besten Leinwandabenteuer der Reihe auf Zelluloid.
Frakes Inszenierung kommt düster daher, vollgepackt mit jeder Menge Action und Spannung und einer packenden Atmosphäre. Natürlich kommt auch der Humor nicht zu kurz, der hier wirklich an den richtigen Stellen platziert ist und den Film in keiner Minute albern erscheinen lässt. Diese ganzen Bestanteile können aber auch nur deswegen funktionieren, weil die Story drum herum gelungen ist und einfach Star Trek pur ist. Der wohl unheimlichste Gegner aus dem Star Trek – Universum, die Borg, haben die Enterprise geentert und wollen in die menschliche Geschichte eingreifen, um die Menschheit entgültig in ihr Kollektiv aufzunehmen. Nun liegt es an Kapitän Picard und seiner Crew dies zu verhindern. Man folgt praktisch zwei Storylines gleichzeitig. An Teil der Crew befindet sich auf der Erde und sorgt dafür, dass der erste Warpflug der Menschheit stattfindet und der andere Teil ist an Bord des Schiffes, um den Kampf gegen die Borg zu führen.
In diesem Teil der Reihe dürfen außerdem endlich alle wichtigen Charakter der TNG-Crew ans Werk. Waren die Charaktere im Vorgänger mehr Nebendarsteller, hat jetzt hier jeder etwas zu tun und mehr oder weniger Screentime. Patrick Stewart als Picard liefert eine hervorragende Leistung ab, sowie Brent Spiner in seiner Paraderolle als Data. Aber auch Jonathan Frakes als Riker und der Rest der Hauptcrew überzeugen in ihren Momenten. Zu den Highlights zählen mit Sicherheit die Auftritte von Alice Krige als Borgkönigin und James Cromwell als Dr. Cochrane.
Tricktechnisch kann sich der achte Star Trek – Film auch sehen lassen. Die Spezial Effekte sehen richtig gut aus und auch der Soundabmischung klingt richtig gut. Der Sound erzeugt fast schon Gruselstimmung an Bord der Enterprise, wenn die Borgs durch die Korridore des Schiffs wanken. Und wenn wir grad von Sound sprechen! Jerry Goldsmith steuert hier zum dritten Mal einen Score zu einem Star Trek- Streifen bei, der sich mal wieder ordentlich hören lassen kann.
„Star Trek VIII – Der erste Kontakt“ ist actionreiches Sci-Fi-Kino, das dem Star Trek – Universum alle Ehre macht. Spannend von der ersten bis letzten Minute, ist und bleibt der Film ein absolutes Highlight der Reihe. Im Kino war die TNG- Crew nie mehr besser!
„Star Trek – Generations“ ließ damals vor seinem Kinostart wohl die feuchten Träume eines jeden Trekkie in Erfüllung gehen. Ich jedenfalls fieberte damals dem Treffen der Generationen entgegen, auch als nicht Hardcore-Trekkie. Ernüchterung kam dann aber mit der ersten Sichtung des Films. Der siebte Teil der Kinoreihe erfüllte nicht ganz die Hoffnungen, die man sich vorher ausgemalt hatte, blieb aber trotzdem streckenweise ein sauber inszeniertes Weltraumabenteuer, bei dem die Fackel an die Crew rundum Picard gut weitergereicht wurde.
Die Story ist recht annehmbar, wenn auch nicht ganz so spektakulär, wie es wohl für ein Treffen der beiden Entreprise Kapitäne hätte ausfallen müssen. Es ist schön William Shatner ein letztes Mal als Kirk in Action zu sehen, genauso wie es Spaß macht, endlich Picard und seine Crew auf der großen Leinwand begrüßen zu dürfen. Unter dem Strich ist „Star Trek – Generations“ aber durchaus ein unterhaltsames und actionreiches Weltraumabenteuer, welches sich in die Kinoreihe gut eingliedert. Ein paar wenige Szenen versprechen sogar Emotion, die teilweise sogar gut rüber gebracht werden. Zu Beispiel als Picard sich im Nexus wiederfindet und dort auf seine gewünschte Familie trifft. Aber auch die Ausrittszene von Kirk und Picard ist ein toller Moment. Etwas mangelhaft erscheint dann aber der Abgang Kirks im Finale. Der gesamt Eindruck lässt einen doch sehr unzufrieden zurück.
Handwerklich gibt sich der siebte Kinostreifen solide, aber bei weitem nicht schlecht. Die Spezial Effekte stimmen und auch sonst gibt es nichts zu bemängeln. Der Score von TV-Komponist Dennis McCarthy ist außerdem überraschend gut gelungen und fängt das Geschehen passend ein.
„Star Trek – Generations“ hätte vielleicht ein monumentales Werk werden können, aber die Macher entschieden wohl anders. Insgesamt ist der siebte Teil aber ein kurzweiliger Spaß, der durchaus seine Momente hat.
Und das Abenteuer geht weiter!!
Mit „Star Trek VI – Das unentdeckte Land“ verabschiedet sich die alte Crew rundum Kapitän James T. Kirk und darf auf der Leinwand noch mal ein Abenteuer erleben, dass zu den besten der Reihe zählt.
Dieses gelungene Abenteuer hat das Star Trek-Universum dem bereits bei „Star Trek 2“ regieführenden Nicholas Meyer zu verdanken, der sich u.a. mit Leonard Nimoy an einen Tisch setzte und sich diese simple, aber durchaus clevere und spannende Geschichte ausdachte. Der sechste Teil der Reihe fällt vor allem dadurch auf, dass man sich bei der Entwicklung der Story sehr an den endeten kalten Krieg orentierte und sich ebenfalls bei Shakespear bediente. Alles beide vorzügliche Zutaten für ein Abenteuer der Enterprise. Ebenfalls gelingt es Meyer’s wie schon bei „Star Trek 2“, dem Film einen fast schon realistischen und düstern Touch zu verleihen. Storytechnisch kann man hier also von einem der spannendsten Filme der Reihe sprechen, ja fast schon von einem intergalaktischen Thriller.
Handwerklich präsentiert sich „Star Trek VI – Das unentdeckte Land“ auch von seiner besten Seite. Die Effekte sind wirklich gut gelungen und können sich heute auch noch sehen lassen. Optisch weiß der Streifen auch zu gefallen. In Sachen Filmmusik stellt die Komposition von dem eher unbekannten Cliff Eidelman einen der interessantesten Scores der Kinoreihe da.
Erwähnung sollten auch die Leistungen der Schauspieler finden. William Shatner, Leonard Nimoy, DeForester Kelley, James Doohan, Walter Koenig. Nichelle Nichols und George Takei geben noch einmal alles und lassen den typischen und sympathischen Witz der alten Crew ein letztes Mal mit voller Kraft erstrahlen.
Bleibt eigentlich nur noch zu sagen, das„Star Trek VI – Das unentdeckte Land“ ein denkwürdiger Abschluss der originalen Enterprise Crew ist, der einfach Star Trek – Geschichte ist. Man muss sich schon eine Träne verkneifen, sobald die letzten Minuten Film angebrochen sind. Denn dann heißt es Abschied nehmen, jedenfalls in dieser Konstellation.