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Tim Burton-Retrospektive#3
1989 ebnete Regisseur Tim Burton dem dunkeln Ritter den Weg auf die große Leinwand. Und was da auf der Leinwand zu sehen war, war wohl die erste wirkliche ernste Interpretation der Batman-Comics. Vorher war Batman Klamauk und das Comic-Genre auf der Leinwand sowieso nicht sonderlich mit Qualität gesegnet (außer natürlich Donner’s „Superman“).
„Batman“ präsentiert sich dank dem düsteren Stils seines Regisseurs in genau der richtigen Optik. Hier schimmert nur wenig Licht durch die dunklen Gassen von Gotham City, was dem Film auch eine gewisse Atmosphäre verleiht. Burton hat hier ein Comicheft inszeniert und das merkt man in jeder Szene. Vor allem das visuell echt passende Setting trägt dazu bei, das man dieses Gefühl vermittelt bekommt und sich wie in einem bewegten Comic fühlt.
Aber nicht nur optisch hat „Batman“ was auf dem Kasten. Die Besetzung ist ebenso fantastisch. Michael Keaton mimt hier den dunklen Helden und spielt wohl die Rolle seines Lebens. Für mich war und ist Keaton Batman. Absolut ebenbürtig ist ihm natürlich Jack Nicholson in der Rolle des wahnsinnigen Jokers. Nicholson spielt den Joker mit einer wunderbaren Genialität, sollte aber nicht mit Heath Ledger in „The Dark Knight“ verglichen werden. Beide spielen zwar den gleichen Charakter, aber eben jeder auf seine geniale Art und Weise. Nicholsons Interpretation der Figur passt perfekt zur Burton’s Vision. Ansonst hat man noch Kim Basinger als love interest von Bruce Wayne/Batman, die aber wenig glänzt und solide spielt.
„Batman“ überzeugt zudem mit einer comicwürdigen Story, rasanter Action, angemessener Spannung und einem spitzenmäßigen Soundtrack von Danny Elfman, der mit seinem Main Theme wohl den dunklen Ritter nicht besser hätte untermalen können.
Tim Burton hat mit seinem „Batman“ eine echt ausgezeichnete Comicverfilmung hingelegt, die der Vorlag gerecht wird. Der Held Batman war einfach wie für Tim Burton gemacht!
Tim Burton – Retrospektive#2:
„Beetlejuice“ ist von vorne bis hinten ein Tim Burton-Film. Hier zeigt der Regisseur zum ersten Mal in einer Hollywood-Produktion sein ganzes Können. Das Setting, die Figuren, die Optik, die Musik und der abgedrehte Humor. Es ist einfach Tim Burton, der seiner skurrilen Gedankenwelt hier freien Lauf lässt.
Die Geschichte von „Beetlejuice“ ist ziemlich simpel gehalten und so schöpft der Film seine Stärken aus den kreativen Einfällen seines Regisseurs und dem gutgelaunten Cast. Der Humor und die damit verbunden Gags machen richtig Spaß und auch die ein oder andere Szene ist einprägsames Kino vergangener Tage. Alec Baldwin, Geena Davis, Michael Keaton und Winona Ryder sind in ihren Rollen absolut sehenswert und es macht echt Laune ihnen beim Spielen zu zusehen. Viel Laune macht auch der echt schicke Score von Komponist Danny Elfman, der in späteren Burton-Produktionen noch zur Höchstform auflaufen sollte.
In Sachen Spezial Effekten muss man ehrlicher Weise sagen, dass der Streifen schon etwas angestaubt wirkt, was aber wiederum einen gewissen Charme hat. In den Tricks steckt noch Detailverliebtheit, was das Ganze schon wieder sympathisch macht. Optisch ist „Beetlejuice“ – wie oben schon erwähnt – Tim Burton pur. Schrill bunte Geisterwelten verschmelzen mit einem düstern Look und ergeben den so sehr geliebten Stil eines Tim Burton.
„Beetlejuice“ hat es von verdient, von jeder Genration Filmfans entdeckt zu werden, denn er ist irgendwo der Startschuss einer Karriere, einer Karriere eines Filmregisseurs mit dem Namen Tim Burton.
Es ist mal wieder Zeit, sich einer Retroperspektive zu widmen. Dieses Mal fiel meine Wahl auf Regisseur Tim Burton, dem Meister schriller und skurriler Fantasiegeschichten. Ich darf auch gleich ankündigen, dass nach dieser Retroperspektive eine weitere über Paul Verhoeven folgen wird. Es liegen also viele tolle Filmstunden vor mir. Wünscht mir viel Spaß!
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Tim Burton- Retrospektive #1 :
Tim Burton’s erster richtiger Spielfilm ist wohl so eine Sache für sich! „Pee-Wees irre Abenteuer“ ist ein absoluter Trip, der nicht nur wegen seiner Road-Movie ähnlichen Story ein Trip ist. Paul Reubens spielt hier die Rolle seines Alter Ego „Pee-Wee“, dessen Fahrrad spurlos verschwindet. Pee-Wee begibt sich nun auf Suche nach seinem heißgeliebten Superfahrrad und stürzt sich in ein wahnwitziges Abenteuer. Es beginnt nun ein echt abgedrehter, teils sehr skurriler Road-Trip, der in einem rasanten Finale auf dem Warner Bros. Studiogelände endet.
Ob „Pee-Wee’s irre Abenteuer“ wirklich ein Kinderfilm ist, bezweifele ich. Ich hätte von diesem irren Typen als Kind Angst gehabt. Auch der Film ist mit seinen seltsamen, aber manchmal echt lustigen Gags ziemlich verstörend. Für Erwachsene mag das funktionieren, aber für Kinder? Egal, den für wunderbare Unterhaltung ist dieses kunterbunte Stück Zelluloid genau richtig. Die bekannten Stilmittel eines Tim Burton sind durchaus vorhanden, nur durfte sich der Gute wohl bei seinem Spielfilmdebüt nicht so ganz austoben. Optisch kommt der Streifen sehr schrill und bunt daher und lässt nur in ganz wenigen Momenten den Gothic-Stil von Burton hindurchschimmern. Immerhin hat man noch einen extrem passenden Score von Danny Elfman mit im Gepäck, der hier übrigens auch seine erste richtige instrumentale Filmmusik schrieb.
„Pee-Wee’s irre Abenteuer“ wird jeden in den ersten Minuten etwas verstören, aber das legt sich mit fortlaufender Spielzeit. Der Streifen ist einfach ein durchgeknallter Spaßfilm, bei dem man lachen kann, sich an den Kopf fassen muss und es trotzdem irgendwie cool findet.
Mit „Face/Off“ schuf Actionmeister John Woo nicht nur seinen besten Hollywood-Streifen, er schuf auch einen der besten Actionfilme aller Zeiten.
Selten bekommt man so eine Wucht an Actionfilm vorgelegt, der rasante Action, enorme Spannung, großartige Darsteller und eine packende Story miteinander verbindet. Sicher bietet „Face/Off“ keine ausgeklügelte Geschichte, aber für Genreverhältnisse ist da schon was geboten.
Woo durfte sich außerdem mal wieder richtig austoben. Im Vergleich zu „Broken Arrow“ finden sich in „Face/Off“ wieder einige typischen Woo-Stilmittel mehr, die der Meister perfekt in den Actionthriller eingebaut hat. Stylische Zeitlupensequenzen, ballettartige Actionszenen, einprägsame Kameraeinstellungen und einen hochexplosiven Kugelhagel. Da wundert es nicht, dass sich John Woo hier und da mal selber zitiert.
Aber nicht nur die Action kann sich bei „Face/Off“ sehen lassen. John Travolta und Nicolas Cage spielen hier in Höchstform auf. Ob böse oder gut, beiden gelingt der Rollentausch auf absolute sehenswerte Art und Weise, dass man sich nicht daran satt sehen kann. Den Nebencast sollte man aber auch eines Blickes würdigen, denn auch dieser liefert eine tolle Leistung ab.
„Face/Off“ ist ein Actionfilm, der so einige magische Filmmomente besitzt, die ihm einen Platz in meiner Lieblingsfilm-Liste eingebracht haben. Das tolle Opening, die anfängliche Verfolgungsjagt am Flugplatz, die Schießerei mit dem Song „Somewhere over the Rainbow“, das rasante Finale und jede Menge Dialoge und kleine Szenen, die einfach nur cool sind.
„Face/Off“ ist definitiv ein Actionmeisterwerk, das nicht nur unterhaltungstechnisch gut funktioniert, sondern auch ein wenig Köpfchen mitbringt. Ohne Zweifel einer der besten John Woo-Filme!
Joe Dante’s „Explorers“ haben ich sicher seit Anfang der 90er Jahre nicht mehr gesehen, deswegen war es jetzt umso schöner, dass es ein Wiedersehen auf DVD gab.
Und Dante’s Film ist nach wie vor ein wunderbarer 80er Jahre Jugendfilm, der diesem Subgenre alle Ehre macht. Tolle Kinderdarsteller (Ethan Hawk und River Phoenix), eine herrlich nostalgische Atmosphäre, viel Witz und Charme und eine fantasievolle Story, sorgen immer noch für das Gefühl, dass man auch damals als Kind hatte. Die charmanten Spezial Effekte und das Alien-Design tun ihr übriges. Da kann man sich ja nur in Nostalgie verlieren und wenn ich dann noch an gelungenen Score von Jerry Goldsmith denke, dann möchte ich den Film gleich wieder sehen.
„Explorers“ scheint zwar irgendwie in Vergessenheit geraden zu sein und rutschte auch schon damals etwas unter dem Radar hindurch, aber er ist es definitiv wert wiederentdeckt zu werden, den Dante’s Film ist der Stoff aus dem Träume sind, vor allem für Kinder und den Nostalgiekern unter uns.
Mit „Spy Kids 2 - - The Island of lost Dreams“ schob Regisseur Robert Rodriguez gleich ein Jahr später eine Fortsetzung seines Kinder-Agenten-Sepktakels nach, was aber nicht ganz den Charme des Vorgängers erreicht. Klar, den Kindern wird der Film weiterhin gefallen, aber als Erwachsener fällt auf, dass Rodriguez diesen Kindergeburtstag fast schon etwas zu lange laufen lässt.
Wie es bei Fortsetzungen üblich ist, wollten man trotz geringen Budget und billig Effekten, die wirklich wieder ziemlich schlecht geraden sind (aber absichtlich) noch mehr Action, Humor und Spektakel hineinpacken. Dass funktioniert auch eigentlich ganz gut, bis auf gewissen Stellen, die etwas langgezogen wirken.
Auch bei Teil 2 bedient sich Rodriguez wieder ordentlich an bekannten Genregrößen wie beispielsweise „Jason und die Argonauten“ oder „Dinosaurier – Streifen“ vergangener Tage. Das macht natürlich aus „Spy Kids 2“ wieder einen richtig schönen Abenteuerspielplatz für das kleine Publikum und auch als Erwachsener kann man dieser Exploitation-Nummer was abgewinnen. Immerhin hat man auch Steve Buscemi als verrückten Wissenschaftler mit im Boot.
Unter dem Strich ist „Spy Kids 2 – The Island of lost Dreams“ sicher nicht sehr originell, aber den Kids wird es gafallen.
Dass auch mal das jüngere Publikum was von Regisseur Robert Rodriguez hat, entschied sich dieser mit „Spy Kids“ familientaugliche Unterhaltung zu inszenieren, die Spaß machen soll.
Und das gelingt ihm auch mit seinem kunterbunten Kindergeburtstag von Film! Der Streifen nimmt sich in keiner Minute selber ernst, ist ziemlich kurzweilig und rasant inszeniert und hat auch annehmbare Gags auf Lager. Rodriguez bedient sich dabei natürlich am Agentenfilm-Genre, vor allem an den James Bond-Filmen. Aber auch sonst scheint der Regisseur etwas in der Filmkiste gekramt zu haben, um noch ein paar andere Filme aus anderen Genres zitieren zu können.
Handwerklich gibt sich der Film ziemlich billig umgesetzt, was aber so gewollt war von Rodriguez. In der Produktion steckt hauptsächlich eigenes Geld und mal wollte sparen wo es nur ging, um den Film auch bewusst diese billige Optik zu verpassen. Dabei sind die Spezial Effekte ziemlich grausig geraden, aber irgendwie stört das auch nicht. „Spy Kids“ könnte man auch guten Gewissens als reinen Exploitationfilm freigeben, denn es wird praktisch der genretypisch Irrsinn geboten und auch sämtliche Genres ausgebeutet.
Für die Erwachsenen dürfte auch der Erwachsenen-Cast interessant sein. In den mehr oder weniger Hauptrollen findet man Antion Banderas und Carla Gugino. In den Nebenrollen fndet man Alan Cumming, Robert Patrick oder Tony Shalhoub. Aber auch die Gastrollen sorgen für ein Schmunzeln. Da hätte man George Clooney, Teri Hatcher oder Danny Trejo als „Onkel Machete“.
„Spy Kids“ ist somit spaßige Familienunterhaltung, die keinem weh tut und dem jungen Publikum auch schöne 88 Minuten bescheren kann.
Als „Kick - Ass“ 2010 die Kinosäle stürmte, war das ein richtig sitzender Tritt für die Filmfan-Gemeinde da draußen. Hollywood-Kino, das sich was traut und auch richtig erfrischend daher kam.
Mittlerweile befinden wir uns im Jahr 2013 und die Fortsetzung hat vor kurzem ihren Weg in die Lichtspielhäuser gefunden. Leider bringt „Kick – Ass 2“ aber nicht mehr den gewünschten frischen Wind mit. Von der Originalität des Erstlings ist im Sequel nicht mehr allzu viel zu finden. Ob es vielleicht am Regieposten-Wechsel lag? Matthew Vaughn überließ nämlich „The Fighter“ Regisseur Jeff Wadlow das Ruder. Meiner Meinung nach lag es aber nicht daran, sondern viel mehr an der Vorlage der Geschichte, die im Vergleich mit dem ersten Teil auch etwas abstinkt. Zu gewöhnlich und ohne große Überraschungen ist diese nämlich geraden und scheint etwas unter dem Fluch der Fortsetzungen zu leiden. Die gute Nachricht ist aber, dass „Kick – Ass 2“ trotzdem ganz gut funktioniert und nach wie vor Spaß macht.
Der schwarze Humor, die abgedrehten Gewaltspitzen, die freakigen Charaktere und eine schöne Portion Action finden sich auch im zweiten Teil wieder. Und wie das sich auch für eine Fortsetzung gehört, von allem ein wenig mehr als im Vorgänger. Nervig ist das Aufstocken eigentlich nur bei dem Fäkalhumor und den sexuellen Witzelein, aber auch das lässt sich gut wegstecken. Man lacht trotzdem.
Schauspieltechnisch bleiben Aron Taylor –Johnson, Chloe Moretz und Christopher Mintz-Plasse auf dem gleichen Level wie in Teil 1. Neu hinzugekommen ist Jim Carry in der Rolle des Colonel Stars and Stripes. Sein Performance ist gut, allerdings hätte ich mir etwas mehr Screentime für ihn gewünscht.
Als Fazit kann man über „Kick – Ass 2“ sagen, dass dem Streifen hier und da irgendwas fehlt, was im ersten Teil noch da war. Alles wirkt nicht mehr so besonders, originell und einfallsreich inszeniert. Einen enormen Spaßfaktor hat der zweite Teil aber dennoch und bleibt somit immer noch sehenswert. Und wer weiß, vielleicht wird ein dritter Teil ja wieder besser?
Bond-Regisseur Guy Hamilton sollte mit „Remo“ eigentlich den Startschuss für eine Serie geben, was sich aber mangels Erfolg sich nie ergab. Immerhin ist uns aber dieser echt unterhaltsame Actionfilm geblieben, der vor allem durch seinen 80er Jahre Charme noch heute Spaß macht.
Der Mix aus Witz, Action und fantasiereicher Handlung ist stellenweise gut in Szene gesetzt, auch wenn man den Film etwas kürzer halten hätte können. Die ironischen, übertriebenen Actioneinlagen und die gute Chemie zwischen Hauptdarsteller Fred Ward und Joel Grey, der den Meister Chiun mimt, sind die absoluten Pluspunkte des Films.
„Remo“ ist unter dem Strich somit simples 80er Jahre Unterhaltungskino, nicht mehr und nicht weniger!!
Nach London, Barcelona und Paris, schenkt Regisseur und Schauspieler Woody Allen nun Rom seine Aufmerksamkeit und liefert mit „To Rome with Love“ einen sympathisch kleinen Liebes-Episodenfilm, der leider nicht ganz an die Schönheit von „Midnight in Paris“ heran kommt.
Wie in jedem Woody Allen Film stehen auch hier wieder die erfrischenden Dialoge im Vordergrund, die aber nur selten an das hohe Niveau vergangener Allen –Filme heranreichen. Schön anzuschauen ist das aber alles trotzdem alles, was auch der tollen Besetzung zu verdanken ist. Alec Baldwin, Ellen Page, Robert Benigin, Penelope Cruz, Jesse Eisenberg und Woody Allen selber unterhalten mit ihren lockeren Darbietungen. Das Flair von der Stadt Rom wird von Allen dabei auch gut eingefangen, wenn auch nicht ganz so herzlich.
„To Rome with Love“ ist eigentlich wenig romantisch, dafür stellenweise aber lustig und kurzweilig erzählt. Woody Allen hat in der Vergangenheit solche Liebeserklärungen an Städte schon besser hinbekommen. Bei „To Rome with Love“ hat mir irgendwie der klassische Allen-Faktor gefehlt.
Man könnte „Fair Game“ höchstens noch als Gulity Pleasure Movie durchgehen lassen, denn dieses laue Actionlüftchen aus den 90er Jahren hat nicht wirklich was zu bieten.
Die Joel Silver Produktion ist zwar ein lupenreiner Actionfilm der 90er Jahre, hat aber dabei wenig Stil, der dem Genre gerecht werden könnte. Die Actionszenen sind äußerst unaufregend, der gewisse Härtegrad fehlt, die Sprüche sind nicht wirklich gut und auch die beiden Hauptdarsteller sind eher eine Zumutung. William Baldwin macht als Actionheld keine besonders gute Figur und durfte mal wieder seinen blanken Arsch in die Kamera halten. Cindy Crawford’s Performance ist aber noch wesentlich schlimmer, denn die Gute vermittelt permanent der Eindruck, als wurde sie einen Werbeslogan für eine Parfümwerbung einsprechen.
Immerhin ist „Fair Game“ mit seinen knapp 90 Minuten Spielzeit schnell überstanden und unterhält den Zuschauer dann doch irgendwie. Die „heiße“ Sexszene auf einer Motorhaube dürfte dann außerdem noch das Highlight des Films darstellen, so wie es wahrscheinlich auch von den Machern gedacht war.
„Fair Game“ ist einfach zu schlecht inszeniert um ein guter Actionfilm zu sein und zu gut inszeniert um ein wirklich schlechter Actionfilm zu sein. Das macht den Streifen dann doch eher zu einer uninteressanten Angelegenheit.
Nachdem Regisseur John Woo mit „Hard Target“ einen richtigen guten Einstand in Hollywood abgeliefert hatte, war es natürlich klar, dass die zweite Produktion nicht lange auf sich warten ließ.
Mit „Broken Arrow“ beweist sich Woo einmal mehr als ein Meister des Actionfilms. Der Streifen ist eine rasante Achterbahnfahrt, die dem Zuschauer lupenreine Action-Unterhaltung bietet. Mit einer langen Einführung in die Geschichte und Vorstellung der Charaktere wird sich gar nicht erst aufgehalten. Woo katapultiert sein Publikum praktisch sofort ins Geschehen. Klar dass man somit auf keine originelle Story hoffen kann, was aber im Fall von „Broken Arrow“ auch nicht nötig ist. Die simple Geschichte reicht völlig aus.
Die Woo-typischen Stilmitteln sind natürlich auch wieder enthalten, wenn auch nicht ganz so stark wie es noch bei „Hard Target“ der Fall war. Es gibt Zeitlupensequenzen und stellenweise durchgestylte Actionszenen. Man merkt aber, dass man hier Woo schon von Seiten des Studios ins Handwerk pfuschte. Auch die Gewaltspitzen sind bei weitem nicht mehr so hart, wie man es eigentlich von Woo gewohnt ist. Tatsächlich hab ich auch mal im Netz gelesen, dass dies eine Anordnung von Fox war. Hauptsache ist aber, dass die Action und die Spannung stimmt. Und die stimmen auch. Es scheppert an allen Ecken und Enden, die Schießereien sind toll in Szene gesetzt und auch der Spannungsbogen hält solide die Wage. Natürlich alles im handgemachten 90er Jahre Actionstil.
Aber auch die beiden Hauptdarsteller John Travolta und Christian Slater machen den Film richtig sehenswert. Travolta spielt hier richtig auf und gibt den fiesen Schurken mit Coolness- Faktor. Slater ist der Held, der den Tag mal wieder rettet und überzeugt mit einer soliden Leistung.
Für mich ist auch nach mehrmaligen Sehen „Broken Arrow“ immer noch ein richtiger schöner John Woo Actionfilm, der zwar schon sehr Hollywood ist, aber trotzdem einen verdammt guten Genrebeitrag darstellt.
Schon die lange Eingangssequenz (die ohne jeglichen Schnitt auskommt) verrät, dass man sich mit „The Place Beyond the Pines“ auf einen sehenswerten, aber auch stellenweise langatmigen Film einlässt.
Derek Cianfrance’s Film erzählt eine schöne, traurige und auch dramatische Geschichte, die vor allem durch die hervorragende Performance der Darsteller an die Tiefe gewinnt. Ryan Gosling, Eva Mendes und selbst Bradley Cooper (der ja auch schon in „Silver Linings“ klasse war) sind allesamt fantastisch in ihren Rollen. Auch die Atmosphäre des Films, der Soundtrack und die Kameraarbeit verleihen dem Film den passenden Grundton. Trotzdem muss man sagen, dass der Streifen auch gut um 20 Minuten hätte kurz sein können. Immer wieder schleichen sich kleine Längen in den Film, die ihn unnötig in die Länge ziehen. Das schmälert etwas die Möglichkeit, sich in dem Film ganz verlieren zu können. Immerhin entschädigt dann aber ein durchaus gelungener Storytwist dafür.
„The Place Beyond the Pines“ ist Arthouse-Kino mit Starbesetzung, das dem normalen Kinopublikum mit Sicherheit schwer einen Zugang ermöglicht. Der Rest darf sich aber auf einen sehenswert, emotionalen Film freuen, der die Gefühle direkt in den Kinosaal transportiert und nur wegen seiner Langatmigkeit etwas ins Stottern gerät.
Was haben James Franco, Seth Rogen, Emma Watson, Rhianna, Jonah Hill, Jay Baruchel und viele andere gemeinsam? Richtig! Sie spielen sich in der Weltuntergangs-Komödie „Das ist das Ende“ alle selber und scheinen auch ordentlich mit Spaß bei der Sache zu sein.
Der Film ist nämlich eine recht witzige Angelegenheit, auch wenn doch einige Gags mit dem „Pipi/Kaka Humor“ daher kommen und mehr zu einem leichten Schmunzeln, als zu einem richtigen Lacher anregen. Man verzeiht es dem Streifen und erfreut sich an dem wohl spaßigsten Weltuntergang des diesjährigen Kinojahres. Viele Seitenhiebe auf vergangene Filme der dort spielenden Stars werden ausgeteilt, Querverweise auf bekannte Genreklassiker finden auch Verwendung und überhaupt macht der Film als wahrer Filmfan mehr Spaß.
Mit Freunden und Bier ist „Das ist das Ende“ eine sehenswerte Nummer, die man sich zwar nicht so oft ansehen kann, die aber für einen vergnüglichen Film/Kinoabend genau das richtige Programm ist.
Mit „District 9“ hatte Regisseur Neill Blomkamp im Jahr 2009 einen echten Überraschungshit landen können und sorgte gleichzeitig wieder für etwas frischen Wind im Sci-Fi-Genre.
4 Jahre später meldet er sich nun mit „Elysium“ erneut mit einem Sci-Fi-Streifen zurück, hinter dem wesentlich mehr Budget steckt. Bolmkamp scheint jetzt entgültig in Hollywood angekommen zu sein, was seiner Entwicklung als Regisseur nicht unbedingt gut bekommt. „Elysium“ kein schlechter Film, aber er ist auch nicht besonders originell und bietet lediglich gradlinige Unterhaltung für das Popcorn-Publikum. Visuell und technisch zeigt sich der Film ohne Frage von einer umwerfenden Seite. Vieles mag optisch zwar sehr stark an „District 9“ erinnern, was aber nach wie vor toll auf einen wirkt. Auch die Effekte sind spitze und sehen um einiges besser aus als bei anderen großen Produktionen. Über Langweile darf man sich auch nicht beklagen, denn „Elysium“ sorgt für actionreiche Unterhaltung, die sehr gut inszeniert wurde. An platzenden Menschen und einigen netten blutigen Einlagen hat Blomkamp wie auch schon bei „District 9“ nicht gespart.
Bei Story hingegen fehlt es aber leider etwas ein Einfallsreichtum. Zu simpel und ohne nennenswerten Twist rauscht die Story am Publikum vorbei und verliert sich in der Mitte dann doch ein wenig in ihren Actionszenen. Schade ist es auch um die Darsteller. Matt Damon und Jodie Foster können nicht wirklich ihr Potenzial ausschöpfen.
„Elysium“ ist unter dem Strich leider nicht mehr als gute Unterhaltung, der das gewisse Etwas in der Geschichte fehlt. Die Thematik des Films wird eigentlich nur sehr oberflächlich behandelt und legt ihr Hauptaugenmerk auf die Belustigung des Massenpublikums. „District 9“ war zwar auch Unterhaltungskino, hatte aber wesentlich mehr Anspruch meiner Ansicht nach.
Drehbuchautor Mark Boal hat mit seinem Skript zu „Zero Dark Thirty“ ganze Arbeit geleistet. Aus Berichten und Recherchen einen Film zu basteln, der dann letztlich wie ein spannender Politthriller funktioniert, das ist eine tolle Leistung. Aber auch Regisseurin Kathryn Bigelow hat mit ihrer Inszenierung das gleiche Lob verdient.
„Zero Dark Thirty“ baut seine Spannung von Anfang an auf. Mit kleinen Schritten wird der Spannungsbogen gespannt und findet seinen Höhepunkt am Schluss, wenn die Stürmung des Verstecks des Terroristenführers erfolgt. Wie weit die Geschichte jetzt der Wahrheit entspricht und was alles vielleicht dazu erfunden wurde, weiß man jetzt nicht, aber es ist auch egal, denn der Film funktioniert als Politthriller einwandfrei. Der Film ermöglicht Anblicke in Folter, Staatsgeheimnisse, Vorgehensweisen der Geheimdienste und Politik. Eine gute Aufarbeitung der Geschehnisse, natürlich immer unter dem Gesichtspunkt, wie weit das alles stimmt.
Handwerklich präsentiert sich „Zero Dark Thrity“ professionell. Schnitt, Kamera, Soundmischung und auch die musikalische Untermalung von Komponist Alexandre Desplat sind für so einen Art Film absolut stimmig umgesetzt. Auch der Cast ist sehenswert, allen vorn natürlich Jessica Chastain, die nicht umsonst für den Oscar dieses Jahr vorgeschlagen wurde.
Kathryn Bigelow hat mit „Zero Dark Thirty“ einen interessanten und spannend Politthriller auf die Beine gestellt, der einen den Kampf gegen den Terrorismus, aber auch die Machenschaften der Regierungen näher bringt und zum Nachdenken anregt. Und wenn Jessica Chastain gespielter Charakter am Schluss praktisch in die Leere blickt (dieser Blick lässt aber durchaus Raum zum interpretieren) und sich sicherlich die Frage stellt, was jetzt nach dem Tod des weltbekannten Terroristenführers eigentlich auf sie wartet, dann weiß man auch als Zuschauer, dass der Kampf gegen den Terrorismus kein Ende nehmen wird.
In Hollywood angekommen, durfte Regisseur John Woo gleich mit dem ultimativen Actiondarsteller Jean- Claude Van Damme drehen und legte mit „Hard Target“ einen richtig schicken Actionkracher vor, der außerdem zu Van Damme’s besten Filmen zählt.
So einen Film wie „Hard Target“ gibt es heute eigentlich gar nicht mehr. Es ist einer der letzten wahren Actionfilme, die handgemachte Action, coole Sprüche und kompromisslose Gewalt zu bieten haben. Überhaupt ist es verwunderlich, welche Freiheit Woo mit „Hard Target“ gelassen wurde, denn in Sachen Gewaltdarstellung hält er sich nicht zurück. Unvorstellbar bei der heutigen Studio- Philosophie.
Woo’s Hollywood-Einstand ist also wie schon gesagt ein richtiger schöner Actionkracher, der keinen Leerlauf hat und seine simple Story erzählt. Die Actionszenen sind Woo-typisch durchgestylt und lassen einen Kugelhagel auf den Zuschauer niederprasseln, der äußerst viel Spaß macht. Sämtlich Stilmittel, wie Zeitlupensequenzen, Tauben, ballettartige Actionszenen und altbekannte Kameraeinstellung findet man diesem Film wie Sand am Strand. Woo hat seinem ersten Hollywood-Film den absoluten Woo-Faktor verpasst sozusagen.
Von Cast her kann sich „Hard Target“ aber auch sehen lassen. Van Damme in der Hauptrolle überzeugt hier nicht nur durch seine schicke Frisur, er gibt auch den coolen Actionhelden, der Klapperschlangen ausknockt, ihnen in den Schwanz beißt und den bösen Jungs kräftig in den Arsch tritt. Als richtig fiese Schurken gefallen außerdem Lance Henriksen und Arnold Vosloo.
Woo hat mit „Hard Target“ ein feines Stück Actionfilm hervorgebracht, dass man auch ohne weiteres dem Western-Genre zuordnen könnte. Lupenreines 90er Jahre Actionkino sag ich da nur!!!
Kurz bevor Actionregisseur John Woo sich auf den Weg nach Hollywood machte, lieferte er mit „Hard Boiled“ ein Actionmeisterwerk ab, dass sich in den ewigen Hallen des Genres definitiv einen Platz gesichert hat.
Der noch in Hongkong produzierte Actionfilm ist ein Genre-Kracher, ja eine Wucht von Actionfilm, der so einige Genre-Mitstreiter auch heute noch alt aussehen lässt. Hier sprechen die Pistolen, Maschinengewehre, Granaten, Schrottflinten und die Feuerbälle heißer Explosionen. Woo erzählt mit „Hard Boiled“ eine gradlinige Geschichte, die für einen Actionfilm völlig ausreichend ist und auch nicht platt wirkt. Alle typischen Stilmittel, die man so von John Woo gewohnt ist, finden in seiner meisterlichen Inszenierung auch ihren Platz. Es gibt Zeitlupensequenzen, durchgestylte Actioneinlagen, die wie immer einem Ballett im Kugelhagel gleichen, extrem blutige Shootouts und Kameraeinstellung, die einfach die Handschrift des Action-Papstes tragen.
„Hard Boiled“ ist ein absoluter Höhepunkt des Heroic Bloodshed – Genres und ein Highlight des HK-Actionkinos. John Woo hat mit „Hard Boiled“ ein Meisterwerk des Actionkinos geschaffen und das auch auf internationaler Ebene. Ein Klassiker und Pflichtprogramm eines jeden Filmliebhabers!!!
Für die Fortsetzung des kultigen „Saturday Night Fever“ zeichnet sich doch tatsächlich Action-Ikone Sylvester Stallone verantwortlich, der hier als Regisseur, Drehbuchautor und Produzent agiert. Vielleicht tanzt der Gute so gerne?
Jedenfalls ist „Staying Alive“ – wenn man es mal genau betrachtet – ein völlig überflüssiges Sequel, das wirklich nicht nötig gewesen wäre. Der Streifen ist einfach ein missglückter Versuch, den Erfolg seines Vorgängers zu wiederholen. Mit viel Wohlwollen kann man sich dem Film aber trotzdem mal reinziehen, weil er ja wirklich einen fetzigen 80er Soundtrack vorzuweisen hat, der zwar niemals so kultig daher kommt, wie der von „Saturday Night Fever“, aber mit dem Titelsong von Frank Stallone ( Sly’s Bruder) doch einen kleinen Ohrwurm parat hat.
Die Story ist diesmal wirklich platt geraden und Travoltas Performance reicht auch nicht mehr an die Leistung des Vorgängers heran. Die Tanzeinlagen hingegen sind schon sehenswert und stellenweise beeindruckend. Auch die kurze Sequenz, in der Travolta auf der Straße an Sylvester Stallone rempelt, führt zu einem kleinen Schmunzeln. Und auch die Schlusssequenz, die eine schöne Hommage an den Erstling darstellt, ist echt cool.
Trotzdem bleibt „Staying Alive“ eine ziemlich lahme Tanzeinlage, die uninteressant und überflüssig wirkt.
Manche Filme leben nur durch ihren Soundtrack so wirklich richtig.
Jedenfalls macht der Soundtrack einen Großteil des Sehenswerten aus, wie auch im Fall von „Saturday Night Fever“. Der 70er Jahre Kultfilm erzählt die Geschichte von Tony Manero, der im Alltag als stinknormaler Verkäufer in einem Farbgeschäft arbeitet und in der Nacht im nahegelegen Club seinem tristen Dasein entflieht, indem er zum Gott auf der Tanzfläche wird. Die dramatischen Elemente des Films dienen eher als Grundgerüst, um neben den echt sehenswerten Tanzeinlagen und der Ohrwurm-Musik so etwas wie einen roten Faden zu bieten. Eine Milieustudie über die Jugendlichen, die in den Arbeitervierteln Manhattans irgendwie ihr Leben leben, ist „Saturday Night Fever“ sicher nicht ganz, aber der Film kratzt wenigstens an wenig an der Oberfläche.
Hauptsächlich geht es in dem Film – wie schon gesagt – um die Musik und die coolen Tanzeinlagen. Und davon serviert der Streifen reichlich. Die Songs sind einfach 70er Disco- Musik pur und zu Recht absolut Kult. Vor allem die Bee Gees steuerten zu dem Film einige legendäre Songs bei, die praktisch unsterblich wurden. Die Tanzszenen sind toll gefilmt und sind an dem Kultstatus des Streifens nicht ganz unschuldig. Vergessen darf man aber auch nicht Hauptdarsteller John Travolta, der durch „Saturday Night Fever“ über Nacht zum Star wurde. Seine Performance ist wirklich äußerst sehenswert und man merkt ihm hier schon sein Talent an.
Wurde „Saturday Night Fever“ nicht diesen ultra coolen Soundtrack haben, würde das Konzept des Films auch nicht wirklich aufgehen. Die Macher wollte ein filmisches Denkmal dieser Disco-Ära setzen und das ist ihnen auch gelungen. Der Film wurde Kult und ist es bis heute. Der Musik sei Dank!!!
Action-Altmeister Walter Hill packt mit „Bullet to the Head“ das alte 80er Jahre Actiongenre stellenweise wieder richtig an und präsentiert dem Zuschauer einen recht kurzweiligen und sehenswerten Actionfilm der alten Schule.
In der Hauptrolle erwartet und uns Sly Stallone, der hier den typischen 80er Jahre Actiontypen gibt. Also genau das Richtige für den Action-Opa, der hier gekonnt mit Onelinern und Knarren um sich schießt. Die Story ist – wie auch schon in den 80ern – völlig Nebensache. Hier zählen die Action, der Charme und die Gewalt. Und genau das bringt uns Walte Hill auch mit seinem Film, wenn auch etwas schlechter als früher. Die Action ist solide und rasant in Szene gesetzt, die Sprüche passen und der Gewaltgrad erinnert an alte Zeiten. Überhaupt ist Hill’s „Bullet to the Head“ sehr retro inszeniert und man merkt höchstens an den schnellen Schnitten und dem CGI-Blut, dass man es hier mit einer aktuellen Produktion zu tun hat.
Wie auch schon Arni’s Einzelausflug zurück ins Genre, hat mir auch Stallone’s Ausflug gefallen. „Bullet to the Head“ atmet 80er Jahre Actionluft und das hat man sicher auch Altmeister Walter Hill zu verdanken.
Mariale, die immer wieder von Visionen über den Tod ihrer Mutter geplagt wird, wird von ihrem Mann auf einer alten Burg von Außenwelt ferngehalten. Um wieder etwas Kontakt zu bekommen, entscheidet sie sich, eine Feier in der Burg mit alten Freunden abzuhalten. Doch diese Feier endet tödlich….
Und diese Geschichte ist ein perfekter Ausgangspunkt für einen Giallo. „Un bianco vestito per Marialé“ ist eine typische Genreverköstigung, die optisch begeistert und musikalisch dieses beliebte italienische Genre zu untermalen weiß. Mit einigen nackten Tatsachen, blutigen Kills, und obskuren Szenen (das ist die pure Orgie eigentlich auf dem Schloss) und einem genretypischen Ende, sind alle wichtigen Zutaten vorhanden, die der Liebhaber dieser cineastischen italienischen Küche erwartet. Der Film beginnt mit einer tollen Eingangsequenz, trägt den Zuschauer durch einen mehr oder weniger spannenden Mittelteil und mündet in einem passenden Finale.
„Un bianco vestito per Marialé“ ist ein sehenswerter Giallo, der in jeder Minute die richtige Genreluft atmet und auch als eine Art Geheimtipp anzusehen ist. So langsam bekomme ich Gefallen an diesem Genre.
Zehn Jahre nach „Das Schweigen der Lämmer“, legte Meisterregisseur Ridley Scott mit „Hannibal“ die Verfilmung des Abschlussromans (bis jetzt!) der Reihe von Thomas Harris nach und lieferte somit aus filmischer Sicht den umstrittensten Part der Hannibal-Saga ab.
Dabei ist in meinen Augen „Hannibal“ ein ausgezeichneter Film geworden, der zwar nicht ganz als reibungsloser Thriller funktioniert, weil die Geschichte sich doch auch sehr stark auf die Beziehung zwischen Lecter und Starling konzentriert und die Jagd nach dem Kannibalen dadurch immer ein wenig gebremst wird. Hier wären dann auch die Längen des Films zu finden, die aber zu verschmerzen sind.
Wie man es von Scott gewohnt ist, präsentiert der Regisseur auch bei „Hannibal“ visuell beeindruckende Bilder, die vor allem in den gedrehten Szenen aus Florenz in voller Pracht erstrahlen können. Aber auch sonst wirkt „Hannibal“ optisch sehr stark auf den Zuschauer ein. Das ganze Setting unterstreicht die düstere, geheimnisvolle und unheimliche Atmosphäre der Geschichte auf magische Art und Weise. Hans Zimmer’s Score zeichnet sich aber ebenso für die richtige Atmosphäre verantwortlich, auch wenn der Score doch sehr simpel gestrickt ist und nur wirklich mit den Bildern sehr gut funktioniert. Im Vergleich zu „Das Schweigen der Lämmer“ legt „Hannibal“ auch in Sachen Gewaltdarstellung noch einen Zahn zu. Geschah beim Vorgänger doch noch vieles im Off, so scheut sich Scott bei seinem Film nicht davor, auch mal draufzuhalten und mit netten Gewaltspitzen dem Mainstream – Publikum einen Schock zu verpassen. Dementsprechend toll sind auch die Make-Up – Effekte ausgefallen.
Neben den ganzen Gräueltaten hat es Ridley Scott aber auch nicht versäumt, dem Film ein paar – für mich jedenfalls – „Magic Moments“ zu schenken. Ich denke da nur ein die fantastische Opera Scene „Vide Cor Meum“ und an die fast schon legendäre „Gehirn-Szene“, die damals sämtliche Durchschnittskinogänger geschockt hat.
Der Cast von „Hannibal“ kann sich natürlich auch wieder sehen lassen. Allen voran Anthony Hopkins in seiner Paraderolle Hannibal Lecter, der hier wieder voll und ganz zu überzeugen weiß.. Julianne Moore ist allerdings in der Rolle der Clarice Starling anfänglich etwas gewöhnungsbedürftig, findet aber dann etwas besser in die Rolle. Ansonsten hätten wir da noch Gary Oldman (den man unter seinem hervorragenden und erschreckenden Make-Up nicht erkennt), Ray Liotta und Giancarlo Giannini, die ebenfalls sehenswert agieren.
Somit ist Ridley Scott’s „Hannibal“ ein visuell und handwerklich toll inszenierter Thriller geworden, der auch durch seine Atmosphäre beeindruckt, aber nicht wirklich den knisternden Spannungsbogen seines Vorgängers vorlegen kann. Die Chemie zwischen den Darstellern fehlt vielleicht noch die letzte Würze und auch die Geschichte hätte die ein oder andere Straffung vertragen. Trotzdem, „Hannibal“ ist ein toller Abschluss der „Hannibal Lecter – Saga“.
Konnte man Anfang der 90er Jahre ahnen, das Regisseur Jonathan Demme, welcher seine Karriere unter den Fittichen von Roger Corman startete, mit „Das Schweigen der Lämmer“ ein Meisterwerk der Filmgeschichte erschuf, das mit 5 Oscars ausgezeichnet (und zwar in allen wichtigen Kategorien) wurde und eigentlich als Low-Budget Produktion angesehen werden muss? Ich denke mal nicht und deshalb ist es umso schöner, diesen großartigen Film nach einiger Zeit immer mal wieder in den Player zu legen.
„Das Schweigen der Lämmer“ ist ein verdammt spannender Thriller, der durch seine düstere und fast schon drückende Stimmung den Zuschauer von der ersten Minute an in seinen Bann zieht. Wenn ich nur an das zum Fingernägel kauende Finale denke, bekomme ich Gänsehaut. Aber nicht nur die ausgezeichnete Story ist packend, sondern auch das brillante Spiel der Schauspieler, die zum damaligen Zeitpunkt sicher noch nicht im Hollywood-Olymp angekommen waren und dies erst durch diesen Film schafften. Anthony Hopkins in der Rolle seines Lebens als Hannibal Lecter ist einfach nur genial und verleiht dem Kannibalen so viel Charisma und Charme, was so manchen Held der Filmgeschichte vor Neid erblassen lassen würde. Jodi Foster als Clarice Starling ist aber ebenfalls großartige. Die Chemie in dem Zusammenspiel von Foster und Hopkins ist einfach die Wucht und beweist außerdem, was für zwei Talente da in Hollywood spielen.
Auch handwerklich muss sich „Das Schweigen der Lämmer“ nicht hinter anderen Genrevertretern verstecken. Demme’s Inszenierung ist fabelhaft und bekommt ihren letzten Schliff durch die hervorragend geführte Kamera von Tak Fujimoto (Signs oder The Sixth Sense) und dem stimmigen Score von Howard Shore.
„Das Schweigen der Lämmer“ ist einfach Thriller-Kino für die Ewigkeit!!
Eine Ära geht zu Ende und leider nicht sehr schön!
„The Satanic Rites of Dracula“ wohl mit Abstand einer der schlechtesten Hammer-Produktionen und eine Frechheit für die mehr oder weniger charmante Dracula-Reihe.
Anfang der 70er Jahre stand das Traditionsstudio eh schon kurz vor der Pleite und wenige Jahre später sollte es dann auch so sein. In dieser kurzen – noch vorhandenen – Lebensphase versuchte das Studio mit mehr Blut, nackten Tatsachen und obskuren Einfällen auf den Exploitation – Zug mit aufzuspringen, scheiterte aber jedes Mal an einer angemessenen Umsetzung der Projekte. Hammer stand immer für angenehmes Geisterbahn – Feeling und das fehlt bei „The Satanic Rites of Dracula“ völlig. Die Handlung wurde wie bei dem doch noch recht spaßigen „Dracula jagt Mini – Mädchen“ ins London der 70er Jahre verlegt. Das Setting ist somit ohne jeglichen Hammer – Stil, den man ja immer so geliebt hat. Auch Christopher Lee und Peter Cushing sind wieder mit von der Partie. Eigentlich traurig, dass sich diese beiden Legenden für diesen ziemlich mauen „Dracula“ breitschlagen ließen.
Und so erweitert den Zuschauer eine fast schon gängige Kriminalgeschichte mit ein paar Kurzauftritten vom Grafen selbst. Cushing lässt sich immerhin mehr blicken als Lee, aber das rettet den Streifen auch nicht. Die Bluteinlagen und wenigen nackten Tatsachen scheitern ebenfalls.
„The Satanic Rites of Dracula“ sollte in einen Sarg gelegt werden und nie mehr ausgebuddelt werden.